Pester Lloyd, Februar 1913 (Jahrgang 60, nr. 28-40)

1913-02-01 / nr. 28

RE: ús je E já wer , BESTER LLOYD den Belißs der Bulgaren übergehen. Die Türkei will nur das davon retten, woran der Slam mit allen Empfin­­dungen seiner gläubigen Eeele, das Q Türkenvolt mit der Mietät seines Herzens hängt. Die Stätten seines Kults und die Gräber, zu denen sein Gefühl pilgert, will dieses Bolt sich nicht entreißen lassen. Das ist doch kein hof­­färtiges Berlangen, worüber sich das Selbstbewußtsein des Giegers em­pören müßte. Bulgarien,­ das auf die Wiederkehr des Friedens in nicht geringerem Maße als die Türkei angewiesen it, dem es ebenfalls Dringend genug it, sich von dem entjeglichen Blutverlust Dieses­­ Beldzuges zu erholen, und dem es­ auch nicht schaden könnte, wenn es eben­baldig sich dem allmählichen Exfaß der in Diesem N Ringen vergeudeten Kräfte zu widmen ver­­möchte. Dieses Bulgarien nimmt eine furchtbare­­ V­erant­­wortung auf sich, indem es um einer solchen Nichtigkeit iwislen die Dinge so auf die Seite treibt. . Drei Tage stehen dem Ehidial noch zur Verhütung des Wiederaufloderts des Kriegsbrandes zur Verfügung. In Dieser kurzen Spanne Zeit sollte nunmehr­ Europa seinen Dann stellen. Sein Machtwort,, mit dem­ entsprechen­­den Nachruf ausgesprochen, könnte vielleicht noch Das Unglück abwenden. Zu Beginn des Balkankonflikts hatte sich Europa­­ mit der Aufteilung der Status quo­ Formel unfähig entwielen, die Kraftim­me richtig­ einzuschoßen, die Die, verbündeten Balkanheere gegen die Türkei ins Treffen. Schichten. Die alte Ordnung auf den Balkan ging in Die Brüche, ihre niederlaufenden Trünmer haben Das Ansehen­ der europäischen Diplomatie an manchen Punkt nicht unerheblich wertet. Soll nun dieses Europa fid ad­ . in, der Betätigung seines­ Einflusses auf die Ausgestaltung des neuen Gleichgewichtszustandes ohn­­mästig erweisen? An der Tschataldichalinie tarnt der Kampf m entbrennen, wenn Europa den Glauben an sich­­ selbst eingebüßt hat. Hinter dem Wiederausbruf, dieses Kampfes lauert die Gefahr­ des rumänish-bul­garischen Avielpalts, der Die Keime eines Zusammen­­stoßes gi­­ichen Slaventum und Germanentum in­ sid) führt, eines Zusammenstoßes, in dem das rumänische und das ungarische Volt ü­bereinstimmende Lehens­­interessen zu verfechten haben und in dessen Voraussicht das Königreich jenseits der Sarpathen sich Ion vor­fahren Dent Cystem des Dreibundes angegliedert hat. ‚Dan sieht, die Dinge, un es sich da handelt, sind der vor feintzu­stand gesündigt und befindet ich, was die­ Wiederaufnahme der Feind­­seligkeiten betrifft, in derselben Lage wie Bulgarien. « Fein harmloses ihataldiha föllt, eu­ropäischen Sinderspiel. Der‘ Tann leicht Europa mehr als ‚ausfegen. Friedens It greift, 19 hat seine Macht tvirtjantet als die erste Schuß, den verhängnisvollen ein ganzen Bau in den jüngsten Monaten zu betätigen, des Erschütterungen geographischer Be in den nächsten Stunden sich Zuversichtliche Skiai attin­g inselgrad. Belgrad,«31.Janua­c­ Jik Regierungsskreisen wird a1­ läßli­ch1 der Kü­n­di­­gung­ des Waffenstillstandes erklärt-daß diese Kündiguan sachlich­ durcc­x die Jungtürken herbeigeführt worden ist.Bei allen Rücksichten auf die Großmächte konnten die Balkanstaaten nichch weitcert­­lassen,daß die Türkei durch fortgesetzte Verschleppung der Verhandlungen den Abschluß des.Friedensvereit­e.Die verbündeten Balkanstaaten werden den Kampf mit dem festen Vertvaen w­ieder aufnehmen, daß ihre , daß ihnen deshalb der Erfolg sicher sei. Belgrad, 31. Santtar Das Negierungsorgan „Samouprava” erklärt, Daß ‚die verbindeten Balkanstaaten doch das Verhalten der Türkei in­­ die Zwangslage versetz worden seien, den blutigen Krieg fortzufegen. An der Tschataldichalinie werde demnach zwischen den für, Die Freiheit kämpfenden Balkanstaaten und den Verteidigern des ottomanischen Kaisertums das Schwert entscheiden. Der Sieg liege in Gottes Hand. Serbien werde, wie bisher, vollauf brü­­derlich Bulgarien gegenüber seine Bun­­despflicht in gewissenhaftester Weise erfüllen.­­ - « « ache gerecht, ze OSTVeT esta, üg a ««-:-—-— ( Ei N — « .­­Samstag, 1. Februar 1913 .. Brieg an der Frieden? Telegramme des ‚Bester Lloyd“) Abreise der­ Delegierten bes Ballántundes, XIV JDiFH Delä­giertens des­ Bollanbumdes| Haben ihre Abreisepläne nicht geändert. Die türkischen Delegierten gatten zutreffend ,London,31·8anuar.· geben zu verstehen,­ daß, sie, darin und in der­ Kündigung des,­­Waffenstillstandes lediglich . Bliden. Immerhin erwiderte Mejdid Balga auf die Frage, ob das Gerücht von der Abberufung der türkischen Dele­­daf anscheinend die ‚geitungen besser unterrichtet sind. Die Botschafterreunion tritt Montag zusammen.­­ Die Kündigung des Waffenstillstand­ durch­ Serbien. Konstantinopel 31.Jammr. (Aus amtlicher serbischer Quelle.«).Serbie­n hat Zeit wie Bulgasricu denWaF Die Stimmung in Athen, Athen, 31. Januar, Die „Agence d’Athenes“ meldet: Die hiesige Presse und öffentliche Meinung­ nehmen­ die Möglichkeit der Wiederaufnahme Der Feindselig- Leiten im Vertrauen auf die Mımee­n und Die Flotte ruhig auf. » « Eine ablehn­ende Erklärung Dauernd. London,31.Januar. Wie das,,E­reut"ersche..Bureau"erfährt,hatten,,im Gege­nsatz zu anderslautendsen Meldungen­,die türki­­sche It Delegierten­ bis«3 Uhr­ nachmittags noch keine Instruktionen erhalten,»von London abzureisen.Die Ansichten der Verbün­­deten haben­ seit der Veröffentlichung des Textes der türkischen­ Antwortnote keine Renderung erfahren.Das ,,Ne11tersch­e Bureau«erfährt weiter,daß Dr.Danew dem Staatssekretär Sir Edward Grey den Ent­schluß der Verbündeten,mnitg"etestl«ts.habe­,daß ohne Ab­­tretung von 1»9(dr..i"a11o.p"el.die,Verhand­­lung­en nicht wiederc­ingenommen wer­­den würden p Gtcyh"c"1».b.cd»zje"s.gestenm­ackt dem BosniskanerJ»dentürki,s»s.k,c11,D.e­­legiertenbek"a"111it"gcgphe1j."»« «««­" Kriegerische Stim­mung«in Bu­lgarten · Sophia, 31. Januar.­er Korrespondent richtete heute an ein Mitglied der Regierung folgende Frage: Betrachten Sie den neuen Krieg für unausweichlich? Der Minister antwortete: Bei der heutigen Lage, ja Die Antwortnote der jungtürkischen Regie­­rung ändert nichts an der Lage und an unseren Dispo­­sitionen. Sie kan­n seine Grundlage für neue­­ Beh­andlungen abgeben. Derselben Meinung find an alle Parteiführer, bei denen Ihr Korrespondent Un­frage gehalten hat, aus: der meint, daß die Mächte vielleicht doch noch Mittel finden werden, sei es in Konstantinopel, sei­ es in Sophia, einzuschreiten. Dagegen meint der Rührer der Junglibe­­ralen Tontichern: Der Verlauf der bisherigen Frie­­densverhandlungen beiweist, Daß wir sowohl Adrianopel wie Konstantinopel nehmen müssen, wollen wir zum vor­teilhaften Frieden gelangen. me Die Militärverwaltung tut auf der ganzen Linie Dispositionen zur Wiederaufnahme des Kampfes. Wie ich Ihnen bereits früher gemeldet habe, wird vorerst mit der Beschiebung Adrianopels eingejebt werden, Meinungeaustauisch Der Mächte, & « Wien,31.Ja­nuar. Ueber die türkis­che Antwortnote ist derzeit ein Erscheinungsaus­tausch zwischen den europäischen Kabinetten int Gattgse.«9JTo1-getx. wird sisch d­ie Botschafter reuniom die in ihren Beratungen über die Abgrenzung Albarniens durch­ die jüngsten­ Ereignisse wieder einigermaßen aufgehalten ist, mit der türkischen Note belassen,d­ie von Sir Edward Grey als dem Vorsitzenden zur Sprache ge­­bra­ch­t woerde 111 wird.Welche Stellungsnahme die beid je ein­­seinen­ Mächte eitn­ehm­ens weich:,läßt sich natürlich­ nicht voraussolgs811.Ihre allgemeine Haltung­ gegenüb­er der einerseits durch­ dielieberreich­ungi der türkischen Note, andererseits dur­­h ihre KündigungVdechvssenstillstandes geschafften Situation m läßt sichs abei sicherlich dahin desig­nieren,daß sie sämtlich den lebhaften Wimsscy habeeine­­ Fortsetzu 11.31dks-Krieges vermieden zu sehensz Die nächsste Aufgabe der 7u­iächte wird darin bestehen­,de i­ Balkamtaaten die­ t­ü­rkische Antwort,von der diese b­isher offiziell keine Kenntnis habe11,zu übermitteln.D­abei dürfte sichIk Gelegen­­heit ergebsett,ihnen Ratsi«:k«::lijgse·in der Richtung zu ’erteilen",daß»sie die Notcichforte als Bas­sis neuer Verhandlungen annehmen mös« »gen.Von­ einer A­ressioIt auf die Balkanstaaten, beziehungsweise auf Bulgarien kann aber seine Rede sein, so sehr man es bedauern mag, daß Bulgarien Dave seinen in den Motiven no; nicht völlig aufgeklärten­ Schritt eine Erschhwerung der Situation geschaffen hat. Eine Demarche der Mächte. Konstantinopel, 31. Januar. Die diplomatischen Streife glauben, daß ein Kol­­lektivfchritt Der Mächte in ‚Konstanti­­nopel unmittelbar bevorstehe Die Der marche werde aus Heilmangel nicht shhristlich, sondern mündlich erfolgen. Tot der patrio­­tischen Ber­egung glaubt man noch an die Möglichkeit, die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten zu verhindern. Für den Fall der Fortlegung des Strieges neigt man zu­ Dent Glauben, daß Die Bulgaren bloß Adrianopel angreifen in der Tichataldichalinie aber hintätig bleiben werden. Die Tatsache, daß seit dem Augenblick der Kündigung des Waffenstillstandes an der Börse eine ständige Hauffe Herricht, macht Eindruck. Der Grosvezier bei dem deutschen Botschafter. Konftantinopel, 31. Januar, Der Großdezier hat dem deutschen Botschafter Freiherr v.. Wangenheim einen Besuch ab­­ge­market, A Der Eindruch in Konstantinopel, Konstantinop­el, 51. Samuar, An Hiesigen D­iplomatischen Kreisen hat Die Note der Pforte insofern einen günstigen Eins einen ur­selben « Einschüchterung­sversuch sei, achselzuchend, er . — . einer«dramaatischen Auseinandersetzung von­ Mann und Frau schließen.­.Das konntest Dun1·hr­a1111111,sagt die Frau­.Widder-Mann stattc­edächzt und jamniert.Er fühlt sich schuldi­g­, e­s weißt sich hsj,sie ihm geschehen,aber die.El­ Ve erforderzt, daß­ er zum Fräulein halte-Ein Schwächling­:ein Mann. Um den foll sch sümpfen, fragt sich angstvoll Die Tran. Und sie unternimmt den Sumpf. Dies Der erste Akt. Wir haben einen Eid in das Leben getan, i wie es leider um uns brauft. Co sind wir, so leben wir. Wir fcn­den die verschiedenen Dr.­­Kallays zu den verschiedenen Fräulein Margits, von deren Existenz wir plöslich Kunde erhal­­ten, und wir fallen aus allen Himmeln, wenn wir ein­­mal in das nacte Herz des teuren Gatten oder auch der Gattin bliden Tünnen. ‚teuren werden? Wie wird es nun Der z­veite Akt spielt in der Familie des Fräuleins Margit und wir willen schon: es wird Drei große Szenen geben, Dr. Kállay bei Fräulein Margit, dann muß Frau Ella­ selber kommen, und schließlich der ungetreue Mann. Vorangehen wird wohl eine Milieuzeichnung der Familie Bengraf, damit wir Fräulein Margit Vengeaf und ihre Handlungen begreifen. Genau in dieser Reihenfolge be­­kommen wir Diese Bestanditüde, Milienzeichnung, Szene mit Dr. Kállay, Szene mit Frau Ella, Schlußszene Bán­­hegyi— Ella Margit. Das scheint dem Leser wohl: selbst­­­­verständlich, damit sei nicht viel Aufhebens zu magen, Aber hak es selbstverständlich, das ist gerade die m­it­­ des Dichters, Sole Einfachheit ; it Boll­ommenheit. Ueberhaupt it: "Dieser ganze zweite Art ein Wunder an Dekononie, Treffsicherheit, Entwickung und Stimmung. Dieser zweite Akt ist der Höhepunkt der künstlerischen Entwicklung Auttrays, er bietet uns Die besten Gaben seines reichen Talents. Nirgend ein überflüssiges Detail, dabei Reichtum des Details. Wortwährende Steigerung­ der Dendlung, ohne­­ jede Ge­waltsamkeit. Notmzenhinfeit im digkeit. . . g Familie Wengräf besteht aus vier Personen:Vater, Mutter, Sohn, Tochter, Vater, ehemaliger Theaterdirektor, der sich mit einer Hübschen Summe in­ die Niederungen der Privatlebene zurückgezogen, dort aber auf die Abwege des Börsenspiels geriet und­­ völlig ausgeraubt wieder zum Borschein Fam. Der treffliche Mann­ Febt leitet er eine private nationale Kunstanstalt, wo­­(geld)begabte Damen die Weihe der Künstlerschaft in ganz kurzer Zeit erhalten können. Auch Davon läßt sich leben, und gar nicht schlecht. Der Mann­ steht, fest auf feinen , Füßen, und feinen Scheitel bestrahlt Das schönste Licht der Welt, die Sonne des ‚Hummers. Der gutgelaunte Kritiker! Dank dir, das der wohlgelaunte Dichter im direkter ‚Linie von Dir, ad» stammt oder auch umgekehrt. Allerdings it im Bunde noch ein Dritter da, und gar nicht der Geringste, außer Auftray und Bengraf noch Julius Gál, der großartige Darsteller dieser Gestalt. Was Die drei zusammen an­stellen, ist­­ sehenswert. Dieses Gemisch von Ernst und Scherz, von niedriger Realität emporgehoben in das Reich des Humor... ganz Teile. Klingen Erinnerungen an F­alstaff an, dem man Schließlich Doch nicht böse sein karn. Nach den drühenden und spannenden dramatischen Empfindungen in den Schlußszenen des exiten Aftes atmet man erleichtert auf. Man empfindet den Humor der Gestalt nicht als Dissonanz; die Töne, die in Diesen Szenen einfegen, kündigen in ihrer Weise die Richtung an, die in der dramatischen Aktion sich vorbereitet. Denn nun verstehen wir, aus dem Geiste Dieses Milieus, die Gestalt Margits. Mutter und Bruder brauchen wir nicht zu charakterisieren, man exträt sie, aber Margit? Originell und wahr. Bon der Moral des bürgerlichen Les­bens natürlich. Feine Rede. Das will sagen: Moralische­­ Bedenken dieser Art­ werden. das Mädchen nicht aufhalten auf­ seinem Wege. Aber auch nichts von Der Uerversität und Verderbtheit, Die der Dramatische Schriftsteller so bereit it, Diesen Gestalten anzudichten. Sie sind eher romantisch. Ist nicht der Alte in seiner Art romantisch mit der Selbst­­lüge der künstlerischen Begeisterung,­­ die er doch einmal­­ erlebt oder sich fast eingeloaen hat? Muhh Marait it in­­ ihn meine unberührte Jugend­ gegeben, er it mein. Se schreiflicher Die Cxene, desto wohltätiger, Des zhrauenltog

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