Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1918. április (65. évfolyam, 78-102. szám)

1918-04-02 / 78. szám

MkvstAA, L.vril ISIS Es werdett auch Lachrrchreu detLnrr. daß die frauzö­­slHe .HeereÄeitung im Elsaß eine Operation zu beginnen Leabfichiige. Die Basler Nachrichten rnelden, daß am clsas' fischen Teil der Front die Franzosen die deutschen Stel-­­ümgeir irndaummd mit schwerer Artillerie beschießerr und daß eifle äußerst rege Fliegertätigkeit an diesem Frontteil Herrscht. Wcrm die Franzosen einen Vorstoß an diesem T^le der Front durchftrhren würden, so bliebe er ganz gewiß ohne jede Rückwirkung ans die Känrpsc an der Somme. Der Ängriss könnte nur nrit Kräften dnrchgeführt werden, die wegen zu großer Enrferimng oder wegen an­derer Umstände nicht nrehr an die Somme geschafft wer^ i den können. Es kann sich also keinesfalls um stärkere Kräfte Hmrdeln. ' 2m den jetzigen Kämpfen isr die Beweglichkeit der deutschen Heeresleitung besonders hervorzuhebem Unter Verfolgung des Hauptzieles äirdert sie die Angriffspunkte, wie es die momentane Lage erfordert. Sowie sich die Eng- NnLer mit ihren unausgesetzten Gegenangriffen an dem Frontteil in Albert verbissiur hatten, Haben die Deutschen östlich Arras angegriffen und dadurch die englischen Gegen­­airgriffe zum L-tèhen gebracht. Heute konzentrieren die Engbander mrL die Franzoseu alle ihre herankommenden Verstärkungen bei dem für sie gefährlichsten Punkt: BLont­­didier. Die Alliierten ivaréit immer bemilßigt, ihre herangekommenen Refervm in defensivem Sinne, zu ver­wenden; ihre Verwendimg war intmer vom Berhaâen der Deutschen diktiert. Nach den letzten N^xichten soll der einheitliche Ober­befehl an den General Fach ubergegangen sein. In Eng­land sucht man die Noüvendigkeit dieser Maßnahme mit her gefährlichen Lage zu begründen. Es sind aber auch Nachrichten da, daß die Schaffung des einheitlichelr Ober­befehls rnit einem ft-anzösischen General an der Spitze von den Franzosen, man könnte sagen, erpreßt wurde. Man hätte den Engländenr die ftanzösische Hilfe von der Erweiterung der Machtbefugnisse des Generals Fach ab­hängig gemacht. Nach der Aeutzerung LlohL Georges soll das einheitliche Kommando in erster Linie die Wieder­herstellung des Zusammenhanges zwischen den englischen und ftanzösischen Armeen bewerkstelligen.. Es scheint also, daß die von den Deutschen beabsichtigte Trennung der französischen und englischen Aryiee weiter fortgeschritten ist, als man dies aus der strategischen Lag- - entnehmen > kann. — Ich sage ja nicht, daß es g^ ist, wie es ist. Doch «S wird sich ändern. Unsere imgarischen Herren oben in Bien waren immer schwach und unbeständig. Hier zu i^ausv. wollte jeder der Mächtigere sein, tind dott -.. dort haschten sie nach Lehen und hohen Titeln, während wir UNS mrt den vielen'Feinden herumschlugen. Darum ist Mch dieser heidnische Vampvr so dick angeschwollen von unserern Blute. -— So ist's. Aber waZ tomuen wir von dem Heiden erwarten, wenn auch der christliche Kaiser mrser Blut saugt? Bei Gott, so fett bat sich der Türke mcd der Deutsche an uns genrästet, d-,ß für uns kein Platz mehr ist im eigenen Vaterlande... Beide seufzten zugleich. Guzon fchmtelre den Kopf. —- Meiner Treu, fast muß ich glauben, daß wir LuMrn, eiirverstaudeneu Herzens, nur noch seufzen ckömlen. Dlltzn... versöhnten sie sich für einige Zeit, — weil sie auf einen dritten schimpften. Herr Batä und Guzon, der Kurucze. Es war ein gemeinsames Trübsalblasen fiber das Los des Vatcrlandes. Sie seufzten,, schwiegen, spucktm auch ab und zu kräftig aus. ^Sie suchten die Wahrheir im Weine und wurden benebelt Lodurch. Die Zeit verging. Mir einem Male drückte die. feuchte Oktober­­dämmAUlNg ihr fahles Gesicht an die schmutzige Fmstcr­­schelbe. --d. Draußen in den: bleierueu Nebel ritten Husaren über dis Heerstraße. Der eine und der andere pochte an das Fenster der Schenke. Sie uonkeit eins ^im Sattel tmd sprengten weiter. Am Galier krähte ein Hahn, lllèit Flüchen aus aller Herren Ländern crlvachten die Sol­daten. Fröstclud tappten sie aus der Scheune hervor, Lehnten sich uiid gähnten. Einige tisinkten schvit ihre rPferde, zäunten säe ain Ziehbrminen. Andreas Batö blickte mif das Fenster. — Diögen sie gehen, brmnvite er hochuimig, ich iDiwte, hiS ich allein geherr kanir. — Wer- wollte sich auch unter Las hergelaufene Dokk mengen, antwortete der árrueze. Und dann — gingrchch auch zuletzt, ich käme doch Äs erster air. Wenn ein andermal nicht, beim Stirrmlauf lassen Eirre Wiener kaiserlichen Brotherren den Ungarn immer Len Vortritt... Jetzt erhobeit sich die Leute auch in der Schankstube Volt ihren Lagern. Einige reinigten ihreii Säbel, andere ihre Flinte. Der Spanier stand vor dein- Feilster und be­spiegelte. sich darin. Er wischte sich das GHcht mit dem schmutzigen Spitzenkragen, schüttelte sich das Haar aus der Stirne und setzte mit einer runden Bewegung deil Federhut auf. .. -Die Trevlsaner blickteil ihn ehrerbietig an. — Er muß doch ein- vornehmer Dcann sein, — sieh, wie er sich rein macht! Unterdessen kletterten die Gäste nach der Reihe die Leiter der Bodenluke, herab. Wer nur immer konnte, stieß seineil Vordermamr mit den Füßen an deil Kopf. Vor der Schenke brachen die Soldaten scharenweise auf. Der Wirt brüllte; er forderte sein Geld für deir Weirl. Die Männer pufften ihn in den Rücken, zahlteir auch wohl eine Kleinigkeit und zogen dann lärmend weiter auf der Ebene, den urigarrschen Husaren nach. Andreas Baid wartete noch eine Weile, daiin trarik er seilien Wein aus. Auch . Herr Guzoil erhob sich. Mit eiilem eiiizigen Ruck seines mächtigen Körpers schob er das Bärenfell auf der Schulter zurecht und drückte sich danil mit der ganzen Handfläche die Mütze in den Kopf. — Wolleil nicht mehr von vorn anfangen, brumuite er iiber die -Achsel hin. — Wie wir das Ding auch dreh'n Uiid wendell, zu guter Letzt bleicht's doch dabei: Eure verbaminten jesuitischen Praktike»i habcil diese imgkück­­liche lnagyarrsche Nation den Türken iii die Aruie ge­­triebtzlt. Gott befohlen! Aber für diese Eirre crchuld inög' Glich der Himmel strafen! Andreas Batö ftrhr empor: — Haltet Euern Niuiid, Herr Guzor', rvciul Ihr inchts Klügeres zu sageir habt. Umsonst wollt Ihr's uiis iii die Schuhe schiebeir. Wir wisseir es iiirr zu aui. daß die calvinischell Kuruczm dieses Land dem Türken ver­kauft haben. Guzon, der schon im Begriffe war zu gebeii. warrdfe sich drohend um. ' s» —- Mit Nichten habeir wir das, brWte er gereizt, geuoinmen habeiHsie sich's geradelvegs aus der Hand des Kaisers l Urrö was wahr ist, soll wahr bleiben. Henr Kollonich, dieser Henker doir Kaichinal, ließ rmsere Priester rüdem; in Folterkamurern wallte er rms zu deutscher Rede zwiilgeil. Heidnischer war er als die Heiden. Der Pascha hat uns gestât. Ungarisch zu reden», unsem Gott auf unsere Art anzâten. — Habt Euch für diese Gimd auch, wacker den TuL- keli verschrieben, mit Haut und Haar... Protestantische Türken seid Ihr! Laßt Euch statt Eures SchopfeS einen Turban wachsen... i Die Augen des Kuruczen sprühteil BlitzL. — Hol der Teufel alle Labanzen! LLiifhaus! Mit wem redet Ihr da? Ich schlage mich für inein Vaterland, auf mein Vaterland hab ich geschworelu Aber Ihr, Wr schwört auf Euren Popanz von Kaiser. Um elenden SoU» habt Ihr das Blut vergosien! —! Ich... ein Söldner! brauste AirdreaS Batb aut und seine Lippen wurden blau. Thököly war einer und sein Landstreicherpack und Du... Du Kuruczenstrokch.. Gejza Guzon brüllte los, als hätte ein Axthieb seine Stirn getroffen. Sein Streitkolben sauste mrter dem Bärenfell hervor. Seine Augen wurden blirtimterlaufen. Auch Andreas Batö schwang seinen Kolben, und keuchelid, in blinder Wut stürzten die beiden MüglMSN - auf einander. Der Wirt, der schon seit geraumer Zeit nur Lurch ' das Fenster die Vorgänge in der Schenke zu beobachten wagte, wurde von solchem Entsetzen gepackk, baß er mir seinem Ehegespons in die Hühnerscheune flüchtete. Di« Frau schlug ihre sämtlichen Röcke über den Kopf, der Schwabe si^loß die Augen, unL, wenn ein wildes Brüllen > auL der Schenke erscholl, steckte er seine Finger in die' Ohren. Die Sonne war im Sinken, als der Wirt äußerst > vorsichtig aus der Scheune hervorzukriechen wagte. I Spinnengewebe- hingen an seiner langen Nase. Sern blaues Äöcklein war ganz staubig. I Ringsumher sch.wieg das Larrd. Die große feuchte! Herbstesstille hatte sich auf die Erde gelagert. Von Buds. - ! Dee DKrchkroch im Wsstsn. i / Der dLNische AkeNdkericht. s Das Ung. Tèl.-Aorr.-Bureau meldet aus B e rll i n: I Das Wolff-Brweml meldet am 1. Aprrl abends: k ' Von- dem Schlachtfeldc in Frankreich nichts Neire.â. ' . . - . GMmalstâsmâUttge«. — Aus dem Abendblatt wiederholt. — s' Die amtlichen deutschen Berichte. è Jouniagsbsricht der Oberste» Heereslertuug. Das Urrg. Tel.-Korr.-Bureau meldet aus Berlin; Großes Hauptquartier, 31. März. Westlicher ÄriegsschauvlaH. Auf den Höhen westlich von der An ere wiesen wir englische Gegen­angriffe ab. Zwischen Somme und Oise haben wir im Angriffe neue Erfolge errungen. ! Zu beiden Seiten des Lucebaches durch-­­s. lliesien wir di.nvordersten, durch französische jAegimenter verstärkten englischen Linien, serstürmt.LN. die im Talägelegenen Dörfer Äubercourt, Hangard und Demuim, und war­fen den Feind trotz heftigster Gegenungriff« auf Morsuil. und die nördlich gelegenen Waldhöhen zurück. Zwischen Moreuik und Nohon griffen wir dis neu herangesührten, im Aufmarsch befindlichM französischen Armeekorps an. Nördlich von Montdidier warfen wir den Feind über dis Adre- und Don-Nied erunz zurück und erstürmten die auf dem Westufcr liegenden Höhen. Mehrfach wiederholte Gegenangriffe s der Franzos^en westlich von Montdidier aus Fontaine heraus und gegen das eroberte Mesnilscheitertenblutig. Fontaine wurde am Abend erstürmH Mesnil in zähem .Kampfe behauptet. Die von Montdidier bis Nohon angrei-­­sendenTruppenwarfendenFeindans seine» frisch aufgeworfenen Gräben über Assan- Villers, Roklot und H.ainvillers, sowie auf Thiescourt und Bille zurück. Starke Gegenangriffe der Franzose» brachen auch hier zusammen. . . Das d ie O i s e L eh er rsch en de Kort Renaud .südwestlich von Noyon wurde im Sturm ge» nommenl Bon allen Seiten der Front werden di« schwersten blutigen Verluste des Feinde? gemeldet./ Bon den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der erste Generalquartiertneister .. L u dendorff. Der deutsche Abendbericht vom Sonntag. Das Wolff-Bureau veröfseMlichr folgenden Abend« bericht des Großen Hauptquartiers: OertlicheerfolgreicheKämpfe zwischen dem Lucebach und der Avre. Gegenangriffe dex Franzosen westlich -und südöstlich von Montdidier sind unter schweren Verlusten gescheit erl. Der heutige deutsch« Bericht. Meldung der deutschen Obersten Heeresleitung. Das Ung. Tel.-Korr.-Bureau meldet aus Ber kirrZ Großes Hauptquartier, 1, April. Westlicher Kriegsschauplatz. Auf dem Schlachtfelds rrörd­­l ich von der Somm e lebten Artillerie- und Minenwei^, kämpfe E Abend auf.

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