Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1918. május (65. évfolyam, 103-128. szám)

1918-05-01 / 103. szám

MtvoeL, L durch ihre bisherigen Erfolge in die günstige Lage riersetzt, den Zeitpunkt ihrer Aktionen in fedem Falle selbst be­stimmen f;u können. Sie können durch keinerlei Gegen­maßnahme der Alliierten zu übereilten Operationen ge­zwungen werde». Die englische Armee ist heute stark er­schüttert, was am besten durch die Tatsache bewiesen wird, daß die rein englische Fwnt von ftanzösischen Truppen gestützt werden muß. An allen wichtigen Stellen werden französische Divisionen eingeschoben. Die Manövrierfähigkeit der englischen und zum großen Teil auch der französischen Armee Hot starke Eirckuße erlitten. Ist nur erst diese Manövrierfähigkeit durch rveitere Eis^olge der deutschen Truppen entsprechend reduziert, so werden unsere Verbündeten zum entscheidenden Schlag ausholen. General Fach hatte sich, als es gelungen war, die Deutschen durch Einsatz größten Teiles der Reservearmee bei Montdidier zum Stehen zu bringen, mit dem Plane einer großzügigen Gegeiwffensrve befaßt. Diese mußte aber' sofort nach Einsetzen der zweiten deut­schen Offensive bei Armentières fallengelasien werden. Seither hat sich die Lage der englischen Aruree noch be­­deuterrd verschlimmert. Die -englische Armee ist heute in einen brückenkopfartigeir Raum zusammengedrängt. Dieser Raum ist von zwei Seiten vom Meer, an der dritten Seite von der Front begrenzt. Nur die vierte Seite dieses unregelmäßigen Vierecks, die siebzig -Kilo­meter betragende Strecke Amiens—Wbèville—Somme­mündung ist offen. Von der 140 Kilometer langen Front sind nur noch zwei Strecken, bei Arras und von Lange­­marck bis an die Küste, also nur der fünfte Teil, intakt. Die Verbindung nri-t Frankreich ist auf zwei Haupt­bahnen-, auf die Strecken Paris—Äeppe—Boulogne— Calais und Paris—Amiens beschröiÄ, von denen die letz­tere wegen der dauenrden Beschießung dm'ch deutsche Ar­tillerie nickt mehr sicher ist. Jeder weitere deutsche Erfolg verengt diesen schon jetzt kaum mehr genügenden Raum, m den die eirglische Armee imnrer mehr und mehr zu­­sam-m-engkpferech wird. Das Doffler Clemeareans. - Mtteilungen aus dem Pariser Kaminerausschnst .lTelegram« deS Pesier Lloyd.) Kotterdam, M. April. F . Der P a r i s e r .Korrespondent des Manchester Guardian teilt urchrere Einzelheiten aus en Beratungen in der Angelegenheit IE le rn e n ceá u - C z er n i n im .Kammeraus - -schuß für auswärtige Angelegenheiten mit. Ämach behairrte C ach i n auf dem Standpiwnkte, daß Clemence -au entweder zu viel oder zu Wenig gesagt habe, imd erklärte, daß nach der V e r ö f s e n t l i ch u n g d e s B r i e f e s d e s.K ö It i g s Karl alle Tot'sachen veröffentlicht wer den müßten. Der nämliche Stairdpunkt wird -auch von verschiede­­iden anderen Blättern vertreten. Nach eiltcr Erklärung von Mtgliedern des Aus­Muffes lass-en die von der Regioruirg im Ausschuß init­­geteilten Dokumente keinenZweifelanderAuf­­r ichtigkist 1 König Karls besteheri. Si-e beweisen deirtlich, daß er im Einverständnis mit -Deutsckland vorgegang-en sei. Poincarè und R ibot haben tatsächli-ch das feierliche Versprechen ab­gegeben, daß weder der B-ri^ef des Monarchen noch die Tatsache det Bssprechunflen jemals bekanntgegeben werden sollten. Die Dokumente enthalten -einen Brief von Poincarë an den Prinzen Sixtus von Kourboii. In diesem- Briefe fordert Poincarë für Frankreich,i i ch t nur E l f a ß - L o t h r i n g c n. s o I1- d e r n d i e G r e n z e n v o n 1 8 l 4 n' n o e i n e B ü r g­s- s chaf 1 I) i u s i cl, ilich des rechten Rheinufers, , also ta-tjächlich Bedingimgen, die im Vertrage von - Briand ilird Douinerglie mit der Regie­' r u n g d e sf r ü h e r e n Z a r e n v e r ci nb art wordeii , waren. P-oiiicarè scheint die Verhaiidluiig-eii in eigener Person geführt zu haben. Er teilte den Brief König .^arls Riboi Mit, der danii die Vertreter von Groß - j üri-ta n n i en und Italien davon v e r ftä li - d i gte, abeinichl die Ver t r e l er d e r a n d e r e u - p e r b ü n d e t e n M öch t e, e h e n s o w e n i g Wi l s o n, obgleich Amerika sehr bald noch denr Empfang des Briefes des Dconarcheii den .Krieg erklärte, a u ch ii ichtdervo r läufigen russischen R egieruiig unter .K e­- rens k i, -u n d ebensowenig der belgischen Negierun g. Die einzigen Mitglieder des -ffanzösischeii Kabmetls, die'ins Vernauei- gezogen wurden, waren Painlevè und Albert T h o w. a s. ' Violette, der zu Ribo'ts Kabine-it gehörte, ver­­bjfemlicht jetzt an Ribot einen o f f c n e n B r i e f, in dem^ er ihm bittere Vorwürfe wacht, daß er d a § K a - Linet t d e rüber nicht i n f o r m i e r l h a b e und daß er einige Zeit nack den Besprechungen, dje längere Zei-t daucrtèii, zu dein Entschluß gekommen sei, daß der Brief König Karls keine geuügendc GruMagc für den Frieden bilde. Der Korrespondent des M a n ch c st erGuardi an erwähnt weirer die Besprechungeir zwischen dem Grafen 8tcvertero mnd A r i» a u d und widerlegt die ! B e h a u P t u n g, d a ß G r „ f A r n, a n d n u r i n f o r­! m a t i o n s w e i s e u u d n i ch i als 11 nterIiandle r n a ch d e r S ch w c i z g e s a Ii d t 'n o r d e n s e i. Die Verfassm'g Lisaß-Lothr>ngenS-iTelegramm des Pester Lloyd.) Dresden, 30. April. Landtage erklärte Staatsminister Graf Vltztum, die bisherige Form der elsaß - lothrin - gischen Verfassung habe sich nicht bewährt. Die Lösung der Frage sei noch unbestimmt. Jedenfalls werde aber Elsaß-Lothringen u n l ö s b a r zum Reiche ge­ .3. hören, wobei der zentralistische Charakter des Reiches gewahrt bleiben werde. " Die französischen Radikalen gegen die Northcliffepressc. lTelegramm deS Pest er Lloyd.) Zurr ch, 30. April. Vèach einer Meldung der Dailh Chronicle ge­denkt Lord Northcliffe von der Stellung alsLei­­ter der Propagairda in d e it feindlichen Ländern zurückzutrcten. 'Dasselbe Blatt teilt init, daß dieser Rücktritt auf einen parlamentari­schen Druck hin von der französischen Re­gierung erzwungen worden ist. Ls sei Frairkreich bekannt geworden, daß Lord Northcliffe den Versuch ge­macht habe, mehrere große französische Zei­tungen anzukaufcn. Dieser liebergriff gelangte auch zu Ohren einiger Mitglieder der radikalen Partei, die daraufhin sofort bei Clemenceau vor­stellig wurden. Die Folge war eine Reihe von Aus­einandersetzungen zwischen Balfour und LouL Northcliffe. die zu dem Entschlüsse des letz­teren führten, sein Amt niederzulegen. Dllglich ist auch, daß die Stellung Lord Northcllffes indirekt purch die Angelegenheit Ele­me n c e a u—C zernin erschüttert worden ist. Wenigstens wird dies in den Kreisen der B crn er b ri­tischen Gesandtschaft verfichert. In diesem Falle wären also französische Kräfte gegen Northcliffe treibend gewesen. In der öffentlichen Meinmtg Frankreichs wird ja auch seit der Czernin-Affärc immer mehr die Ver­ärgerung darüber deutlich, daß Wilson und mit thm eine bestimmte Richtung der englischen Politik im bisherigen .Ktfegsverlauf nicht rück­­s-ichtslos genug gegenüber Oesterreich­Ungarn aufgetreten feiert. Diese Bewegung zicht immer weitere Kreise und richtet sich, soweit Ettglcmd in Frage konmrt, in erstcr Linie gegen die Northcliffepresse. Die Grotzschlacht im Weste«. Der Gâetsgewlnn der Deutschen. Berlogeeer englischer Bericht über deutsch« Verluste. Berlin, 30. April. (Wafff-Bureau.) Jnnerlwlb fünf Wochen erobér­tén d i e D e u t s ch e n während der großen Westoffensive über 4100 O. u a d r at ki lom et-er. Die Enten-te konnte in der neunfachen Zei-t, d. h. in 44 Wochen, wäh­rend ihrer Riesenoffensive 1916 uriL 1917 an der Somme, bei Arr-aS imd m Flandern im ganzen 561 Qu-odratkil-o­­m-eter Boden g-cwinneu. Die Deutschen erzielten also in soviel kürzerer Zeit das Siedeneinhalbfache des gesamten Geländegewinnes der Entente. Noch dem englischen Bericht vom 19. d. soll die sicl>ente deutsche Division vollständig aiufgerieben sein. Tns Bemühen der Entente, durch Vortäuschung großer deutscher Verluste di-e gedrückte Stinrnmng in -en -eigenen Ländern zu heben, ist verständlich. Es sei jedoch zur Be­­lcuchtir-ng der Zu-verlässigkeit solcher engli-schen übertriebe­nen Verl-uftberichte festgiestellt, daß die ange b l icham 9. April völlig an-fg ergebene siebente deutsche Division am 25. April St. Elvi g c n o rn m em h a t. Die flämischen Hügel. — Telegramm unseres Korrespondenten. — .s"» sag, 30. April. Der Kriegsberichterstatter Philipps schreibt im Daily Expreß: Seit dem 29. April morgens ist ein neuer feindlicher Angriff auf die flämi­­s ch e n .H i'l gel im Gange. Offenbar bezwecken die An­griffe, die mit großer Kraft gesichrt werden, dieErobe - rung. des Roten und des Schwarzen Ber­ges von Vldaigne und Ipern. Die Kampflimc dehnt sich über eine Breite von 20 Nceilen aus, irnd zwar von Mclexcn bis zum Ipernkanal in der Gegend von Vormezeele. Der Feind hat an diesen Stellen, die von Engländern und Franzchcn besetzt sind, bisher keine Fortschritte erzielt. In der Pause, die drei Tage dauerte, haben Truppenverschiebungeu stattge­sunden und die Artillerie wurde umgrupprert, offenbar im Zusammenhang mit Plänen, die sich gegen die .Küste richten. Daß nach der Einnahme des Kemmel­­berges eine Pause eintreten werde, war zu erlvorten, aber der Feind kann nicht hoffen, seine gegenwärtige Linie zu halten, solange wir die Nachbarhügel besetzt hân. Er muß auch diese erobern, und zwar so schnell als möglich. Die Deutschen haben versucht, auch zwischen, dem Roten und dem Schwarzen Berg einen.Keil zu treiben, doch ist ihnen dies nur an einer Stelle gelungen. Die Franzosen hingegen haben einen erfolgreichen Gegenangriff bei Loker ilnternommen, der die frühere Lage wieder­herstellte. Hazebrouck geräumt. -f '— Telegramm unseres Korrespondeiiil^È. — Haag, 30. l-'nl. Hazebrouck lvurdc unter der Leitung des Bilrgenneisters und Deputierten Abbe Leinire von der Zivilbevölkerung geräumt. Dos Bürgermeisteramt der Stadt wurde vorläufig in St. Martin -'Embles unlcrgebrocht. Der Kampf lnn Amiens. — Tclcgramm unseres Korrespond-ni-'U- — Haag, 30. April. In einem Berichte desMessaggero aus Paris heißt es imter anderem: Der Ärtilleriekampf bei Amiens dauert ohne Unterbrechung fort. Der Gegner trifft umfasiende Vorbereitungen. Verb u n, E v i >- a 1 und Toul werden gleichfalls hcfiig beschossen. Das iralicnischc Hilfskorps in Frankreich. , (Telegramm des Pest er Lloyd.) - Zürich, 30. April. Das Luzerner Tageblatt bringt einen Sonderbericht seines aus Italien heimgekchrlen.Korespon­­deuten über die Zusamniensetzung des iralicnis ch e n Hilfskoxps inFrattkreich. Schon lauge vor der ErffärMg Orlaudos wurden Tausende italieuisihLr, Arbeiter zur -Herstellung von Befestigungswerken nach Frankreich entsandt. Die Ärbeitermassen wurden durch -vunderte von -Hilfskourpagnicn aus den jüngeren Jahr- ' gän-gcn, die für die Kriegsftiapazen unMuchick waren, verstärkt. Den Kern der hinter der Front verjammeltm Formationen bilden die U eb erre ste d e r b e i K ar - freit zurückgeschlagenen Armee- Diese Kon­tingente wurden durch wiederholt Zurnckgestellte, jcht tauglich Erklärte vervollständigt. Die letzten Reserve«. (Telegramm des Pester Lloyd.) Genf, 30. Av. . Pariser Zeitungen melden aus London:! Die britische Heeresleitung beabsichtigt die H e r in jchaf - fungvon 50 Prozent aller auf außer-! europäischen Kriegsschauplätzen stehen, j den englischen Mannschaften zur Verstärkung ! der Armee in Nordftankreich. Den Ersatz für die außer­europäischen Kriegsschauplätze sollen die englischen Kolonien und dieDominiyns stellen. Der Chef des amerikanischen Flugwesens gefallen. Lugano, 30. April. Wie die itolienifchen Blätter ineldev, ist der Chef des onrerikanischen Flugwesens in Frankreich Oberst Belling zwischen Croisilleè und Bertin­­court von einer feindlichen Kugel ge, tötet worden. ' .1 . ' I Die Unschuld Eaillaux' erwiesen. lTelegrammdesPesterLloyd.) Haag, 30. Aoril.Z ! ' Las Journal du Pcuple glaubt versichern zu ! können, daß die nun vor dem Abschluß stehende Unter- , suchung gegen C a i l l a u x die U n s ch u l d des früheren ? Aciinsterpräsidenren ergeben habe. Seine politischen Freunde hätten nun die Pflicht, diese Ueberzcugung zum j Ausdruck zu bringen und zu bewnken, daß Caillaux! nicht einem Ausnahmsverfa hren unter- ! worfen werde. Wenn die Untersuchung den Zusammen, s bruch der Anklage bringen werde, dann dürfe kein gcricht« i liches Verfahren eingelcitet werden. Der Friedeusschlutz mit R»stlft«d. ' Die Festlegung der ruffifch-deutschen Grenze. — Telegramm unseres Korresponbenteu. — Haag, 30. April. Pariser Blättern wird aus Petersburg > 'telegraphiert: Die deutsche Regierung hat dem - Rat der Bolkskommissäre vorgeschlagen. mm­­mehr die im Artikel III des FriedensvertragcS von Brest» Lüowsk vorgesehene Festlegung der russisch» deutschen Grenze vorzunehmen. Vw deutsches: Seite werden drei höhere Offiziere als Mitglieder det Grenzregulierungskommission emaunt werden. Die erste Zusamlneiikunft der deutsch l-ussischen Kommission soll a m 6. Marin Pskow stattsindcn. Die erste Abdankung des Zaren. A (Telegramm des Pester Lloyd.) . s Stockholm» 30. Avril. -Hier erngetroffeirc russische Zeitungen vep°: öffentlichen eine dort gefundene Urkunde, in der Zar Nikolaus bereits im Jahre (915 sciu« Abdankung ausspricht. Die Urkuiide, die dem Senat durch den .Hoffninister Bawn Fredericks zuge» , stellt wurde, ist vor der Drucklegung durch Len Justiz, Minister S ch ts ch e g li w i t n w widerrufen worden. -——- - ) Anarchistischer Aufstand in Sumlcnsk. - London, 30- April. - Das Reuter-Bureau meldet aus Petersburg daß in Smolensk ein anarchistischer Aufruhr aus­­göbrochen sei. - Die Lage in FinuLand. Wiborg von den Aregierungstruppen erobert. Wasa, Uö. AprU. Das finnische .Haup'quartier teilt mit: Die Stadt: ! und Festung Wiborg wurden von den 8te« ! gierungstruppen erobert. Der Feind hält sich noch iii den Westteilen der Vorstadt SorvaIü Sechs­­lausend 8!ote versuchien, sich in westliclier Richtung durch, i zuschlagen, wurden aber niit großen Verlusten zurück» geschlagen. _____ Niederlagen der Roten Garde. i Wasa, W. April. ! Das Finnische Preßbmeau teilt mit: Die Regierungs­truppen eroberten die Station Parola nördlich von derèadt Tavastehiis, wodirrch eine direkck.e

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