Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1919. február (66. évfolyam, 28-51. szám)

1919-02-01 / 28. szám

L.r.oâ« A » Äo» Gnmüe «U NeüeLlV^uys^DuH gevMMtz, wekü dsr PkM besteht, M erster Re ih e den Bund der Na,^ 4io»e« M verwiÈicheir. Die LiW d« Nâoiicn wird «âmLch das zentrale Element der gauzen ««ternotionaleu Konstruktion stin und ehe mcht geschaffen ist, ist die Lüchrrbcrtmrg aller DcitcM., vne zum Bei^ièl das Shsdnn der Dr die KollMien auS- ersehcnell DcLgierten (Bevollmächtigten), motgednnlgen Dki!>8Mtistiidch. Plan einer Besti^ng der ganz«» Türkei. ^GLLkspruch des Nug. Tel.-Korr.°B«reall§, üvri> «ittskt dnrch di« Budapester Radivstation. —, Rvw Nork, 30. Jaml«^ Der Bcrichterftatter der Assoeiated Preß meldet Ms Paris: Die militärischen Bevollmächtigten des Obersten Kriegsrates treffen im Sinne der gestrigen Weisungen des Kriegsrates Borbercitungen zu Siner Sitzung, in der die Verteilung der Gntentestreitkräfte und» wenn es nötig sein sollte, der amerikanischen Streit­kräfte über die ganze Türkei in die Wege geleitet werden soll. Es herrscht hie Ansicht, diese Berfiigung des Obersten Kriegsrates hänge damit Mlnsmen. daß Nachrichten über Neuere Greueltaten gegen die Armenier und andere unterjochte Rasse» eingelaufen seien, wozu noch komme, daß die Pforte die Anordnung der WlÄrmrdigen Straf- und Schutzmaßregeln verweigert habe. Die Bevollmächtgten des Obersten Kriegs­rates werden zu diesem Zwecke wahrscheinlich inner­halb ein. zwei Tagen zu ernsr Sitzung zuscamnenkommen. -r - -Gibraltar. Tusksprllch dcS Nag. Lel.-Kvrr.-Burca.us, «der. »rttell durch die Rudapeper Radiostatio». New York, 30. J-utuar. Der Berichterstatter der Affociated Preß meldet aus Paris: In Paris Md in England fiird Gerüchte verbreitet, laut deren England erwogen habe, ob es sich in Angelegenheit der Zurück­gabe von Gibraltar mit Spanien inéin Tauschgeschäft einlassen solle. Tatsache fft demgeKnüber. daß Sp anien v erlockeude Aner­bietungen gemacht hat, die von der englischer ÜLdmiralität seinerzeit in Erwägung gezogm, aber aus versl^edenen Ursachen fallen gelassen wurden. !Devzeit werden in dieser Arrgelegenheit keinerlei 'SesprechMgen gepflogen. fMhere Einbemfung dec Mgemeinen Friedeuskonferevz? lTelezramm des Kester Lloyd.) Amsterdam. 31. Januar. Nach Melduitgeu aus Paris eâärtc P i ch o n gestern im Kammerausschuß, daß die in Düutschlandsich bemerkbar machäche bolschewi-­­stlscheGefahr von den Alliierten nicht geleugnet sverde. Aus diesem Grunde werden wcchrscheinlich die Verbündeten eimr früy eren als per bisher beabsichtig- Leu Einberufung der FrièdLnskoufe.rcuz zustimmen. Einigung im tschechisch-polnischen Konfkikt. .. — Telegramm unseres Korrespondenten. -Haag, 81. Januar. Hollandsch Nieuwsbureau meldet aus Paris: Die Streitfragen zwischen Polen und Tschecho-Slowaken wurden in be­friedigender Weise durch die Konferenz geregelt. Die Großmächte schen diese Angelegmhèit. Äe von beiden Parteien vertreten wurde, als erledigt an. In einem offiziellen französischen Kommunique wird gesagt: Der polnische Abgeord-Mte Dmowskk erWrtq. daß die Polen dasjenige Gebiet zurückzubLkommen wünschert» das sie vor der Austeilung im Jahre 1772 besaßw, inklusive Stadt und Provinz Posen und Thorn. Weiterhin verlangen die Polen einen Zugang zum Meere über Danzig. Dieser Zugang müßte durch einllt Gebictsstreifcn geschützt werden, um die «Nchcrheit der Verkchrmiüel zu gevAHAcisicn. Der tschechische Abgeorduetö fchte darauf­­hirr d«r tschecho-slowakischm StandpwÄ cmseiimnder. Er erwähnte insbesondere auch die Zwischenfälle, die M den bekannten Streitigkeiten zwischeir den tschechi­schen Md polnischen Streitkräften an der schkejLschcn G r e n z e gefü^ haben. Die Konferenz schlug vor. die stritLrg « Zone durch Truppen der Alliierten zu be­setzen- wclch^ Vorschlag dir Zustimmung beider Parteien sastd. Pole» forderte außerdem das Industrie­gebiet von Tesche» für sich, da 55 Prozent der Bevölkerung Polnisch seien. Der ffchechische Abgeordnete erklärte dagegen, daß dieses Gebiet für die tschechische JnduMe unbedingt notwendig sei, insbesondere wegm ^ner Kohlengruben. Ucher diese beiden Fordemngen wird die Friedenskonferenz entscheiden. mM»em sich beide Parteien bereit erklärt«.», ihren Sâ^echsf^ruch anznerkennen. Die Forderungen Italiens- ML lLelegram« d«L Prstor Lloyich Se»f, Sl. Immár. Aus Par-s MH gemeldet: der gestrigen Sitzung der Konferenz verlangte Italien, daß die endgültigen Entscheidungen über Land­erwerb aüfgeschübell werden. Mr auf diese Weise dem Präsidenten Wilson GAegercheit M wsteren Er­örterungen zu gâen. Heute fanden auch nâocholte Be - ratungcn zwischen Wilson und den italienischen Dclcgiörteu -Orlando und Diaz statt. Arnerika vertritt dm Standpunkt, daß Jta­­lim, indmr es Ansprüche auf Fiume, die Ostküsbe der Lldâ und afriftmische KoSlolcialgebiete erhebt, zu er­­kmnm gibt, daß es Annexionen unter dem Vorwande von Entschädigungen für zu­lässig HM. Di« Engländer sind mit der Haltung Ame­rikas einverstanden, daß zum Erfolg des Völkeâumdes das Prinzip, keine Annexionen zuzn­­lassen, von wesentlicher Bcdmtung ist und daß ohne dieses Prinzip weitere Bemühungen zur Erreichung einer in der garizm WÄt anelkarmtm Gmech­­tig^t u n n ü tz find. In der Dienstagsitznng, die sshr erregt verlief, soll Präsident W ilso n siä) mit äußerster Aufrichtigkeit geäußert haben. Mtzlegramm des Kester Sloyd4 > Wien, 31. Januar. Äls Neue Wiener Tag blatt meldet aus Bern: Der Temps fordert die Einverleibung Deutschsüdtirols bis zum Brenner an Italien, weil nur strategische Rücksicht die Deutsch­österreicher bei chrem Widerstande leiten. Gerade deshcckb miiffe Jtalim auf dem Besitz des Brmners besteh«, um seine militärische Situation zu verbefferu. Außerdem for­dert aber auch Frankreichs Sicherheit, daß Jürlim durch die Alpe «kette Wb verteidig sei. In dem ArtikA wird kei« Wort vom Nationalitätenprmzip und âlbstbestimmusgsrecht gesprochen. Frankreich sucht ofstnbar JtMerc dad^) von seiner Forderung auf Dal matien und Jstrim abzuleuken. Doch hat der Mmsch des Temps keine Arâficht auf ErWung, deM gerâ hmte wnrde in der Pariser Konferenz eÄlärt, daß bei der MldMg der künftigm Stcratm strategi-­sche Rücksichten keine Rolle spiele« dür», fen» La der Völkerbund solche Vorsichtsrnaßmchmep unnötig macht, worüber Wilson imd LlMst» GdoWfj einig sind. 4.. Die SchadenersatzallsprSche BAgkâ 'T/: lTelegramm des Peper Llo8d.l Rotterdam, 31. Kumar. Aus Paris wird gemeldet: Der Betrag, de» Belgien als Schadenersatz verlangen wird, bez trägt im ganzen 15 Milliarden Francs. Fürs persönliche Verluste belgischer Staatsang^rigev wird dieselbe Summe verlangt. In der stellmrg des Staates Belgien über sesiw Verluste befinde» sich für Eisenbahn. Post und Telegraph Milliarde», für nachträgliche Krieg^uslagen 2 MMarden. für cm die Deutschen bezahlte Kriegsschulden Milliarden und sur lluterstützung an die Bevölkerupg 2 Millürrdyij Fnmcs. __________ Femlletou. Salons in der Revolution. L!«, Emil Ludwig (Bä). Warum die SoziMsten Adolf Hofpnaim, einem ebmso schlagfertlgm wie uicorthographischm Parteifchrer. gerade das Kultusportefeuille iibertragm habm, gchört zu dm Geheimnissen, die in der Reichskanzlei von Maschmm­­gewehren behütet werden. Seine kulturlose Radikalität hat rasch einen der bestm Pädagogm verjagt, den nmn sich zur Reform des wilhelminischen Unterrichts herber­­qeholt hätte. Gewiß ist nur, daß Hoffmcmn — weißer Knebelbart, schlaue Augm, Stll des Arbeiterführers cwâ LeLAs Zeit, aber gröbere Hände und kleinere Statur als dieser — die imperiale Gebärde seiner Vor­gänger soweit übernimmt, daß er in seiner amtlichen :Opttmloge „empfängt" uiü> im Zwischenakt von „Carmen das Couloir urit Apercus echettert. Neulich fragte er die Garderobenftau, schulterklopfend: „Na jute Frau, wat kriegen Sie deM für'n Jehalt?" ,Achtzig Mark monatlich. Herr HoffmaM! „Achtzig Mark?! (Napoleonische Geste der Rechten.) Achtzig Mark? Sie werden von mir hören!" Alle Tradition des Umgangs, die Hierarchie der Forinen ist durchbrochen, und ist dies auch nicht tragisch, ilumörhin bleibt es ein LiMauni tomporis: Damen in Nerzpelzen entdecken die sozialen Vibrationen ihrer Sâ, temperiert durch Seitenblicke auf ihr gefährdet^ Check­buch, Gräfinnen laffen ihren Titel weg, Barone schreiben urtter bürgerlichen PscudoMimen, und wenn in Men Salons der alte Diener iwch immer wie ehedem die Flügeltüren öfftiet. blickt alle Welt nur interessiert, wenn Herr Müller gemeldet wird. d--M so heißen jcht die meisten Leiter öffentlicher Aemter. Nur darf man nicht auf einen neuer Atem junger Zeiten, man muß auf Furcht. Anpassung schließen, denn ehe in Preußen der -GcheiMLt suSstirbt. d^ MmW LMMMWâot., und Die Frau Erste StaaisanwM, wird Spartacus stinc Deckung unter den Brortzebeinen der Viktoriapferdc auf dem BranLeitburger Tor verlieren, das er zur Stunde dieser Zeilen innehat. ' Ah, Spartacus! Wie sem Gespenst durch dir noch immer gut erleuchteten und, infolge Frühfingswetters, sogar warmen Räume huscht, Schrecken vor sich ttagend wie die Pest in noch gesunde Länzerpaare. Rethels Vision verglÄchbarl Mtt welt^' Liebe sie ihn hassen, den Msicht­­baren Sklavenbefteier, dessen Ahn vor 1990 Jahren durch Jtcckien brauste, Thrcizien besetzte, nach Syrakus zurück­geschlagen. sich den Konsuln züm lchten Treffen stellte, um clälich in der Mitte der Befreiten, denMch Betto­­genen wütend kämpfend zü fallen. Me die perlenreichen Frauenhälse, noch duftend nach erschlichenem .OrigM" aus Cotys Zauberhänden, sich neugierig recken, )vcnn einer .Won draußen" in ihre wattterten Boudoirs tritt und von Liebknechts Reden den gefahrlos saturierten schönen Frauen vieles erzählen soll. „Einheitsschule! Dafür bin ich auch! Und urehr 2^t für ^werarbeiter! Und dcmn — jawohl auch Ferien­kolonien! Alles, was recht ist! Wer einfach alles ver­­sttcaüichen und mir verbieten, daß ich einen hübschen Crepe trage, den mein Mam auch schwer verdient hat? Das ist ja himmelschreiend!" „Unser Mädchen war in der Versammlung Md be­hauptet. wir sollen sie jetzt Hausgenoffiu Mreden!" „Haben Sie auch für die Sii^rheitswehr gezeichnet? Wir hDen zwanzig Mark gegeben! Das geht ja jetzt â Tage!" „Gewiß würd' ich gern in 'ne Hütte zicheu und einen Kittel tragen! Ich fürchte mich nicht, hab' auch schon meine Fenster Mein geputzt! Aber daM wird sich mein MaM >mch anderen FrMen umsthn, die reizvoller gickleidet find!" . Jnrmer wieder uulß üMi mi Mmne AnMnertes Rsplft decken, M man Hr vom Hunger Les Volkes nach LM Wâ âNM â Hâ kWN HWW UnsWLar scharen sich in cslderen Scâns die Ve»» triebenM Wsammen, draußen- «mr Roseneck, bw in Vvv. ortWirstrn Gemeoclle und Admiimle von weÄMd euw-, päischèm Namen wohn-en. Da große UnHormä nur errsgeu, da cs gefähâ) würde, vor der Meuge de» jM so sehr verhaßten Rang des KvtcMhrers zu üetMen, doch aâverseitS zu sehr gewohnt cm den stotzM Schimmer beS blauen kour Io meri'to und der Purpurstreifen, strche» am Abend diese Men Herren in Ziv ismänteln und Hüten dem Nachbarhaus des FreMdes zu, kleine Täschchen tvagsad? dann aber stehen sie sich — nach gehabter Garderobe — mild lächelnd gogsnWer, in dem vechyteneii Glanz hold betörter Zeiten, die niemals wieder kommen sollen, und bei fest vergitterten Rouleaus fitzt eine Tcchelrunde wie aus WiHelms Tag^n geisterhaft erneut einander gegsn-­­über und spielt Große Zett. Ist es nur lächerlich? NM auch ergreifiond? -Oder soll man hinter so grotesken Moâ­­raden die Heraufkunft alter Uebel ahnen? Es gibt heWiM wieder ein Offiziersbcttaillon in Berlin... Ah, wie das Herz von tausend Bürgew au all dem lveiter hängt, wovon sie sich ,cheftett" erklärten! Wie die Gcheimrätitt echauffiert, mit der Mmterkett früherer Zeiten in den Teekreis ttat: „Ich habe eben Militär-^ Musik den Kurfütttendamm herunter spielen gehört!" „Welche Pcückei war's denn? Regierungstmppe» oder Spartakisten?" „Ich weiß nicht — aber ich war so froh, es war ja der Torgauer Marsch!" Und schlürft den „deutscheu Tee" mtt Tode^ Verachtung. Denn wo alles fehlt, rwch iiumer d«; Gesellschaft auf« das Dekoruin. M Wenden, , die m» 9 Ul)r beginnen, wird auf kostbarem Silber, das ehedem die Schätze Arabiens umhegte, LindentcL mit SachaÈ gereicht, später in herrlichem Bakkarat eine müde Limonade, neben der ein feuchtgraues GÄilde sich M großgebtumten Limogetellern cilä Honigkuchen ausweist. Kenner der Menschm freilich, wahre WünschelrutM» Naturen erklopfen sich in dumpfen HinterstuLen chrlichsr HMW Luâ Wb es â Die UolksreMblik Uugamt. Die russischen BÄschevnken und Ungar». Daily ChroniclL vom LU Januar ist die Dar­stellung abgedruckt, die der schweizerische Profeflar Wilipp Ieanncret in Genf von seinen in Mßlanü günachteu WahrnehmMgen über die bolschewistische» Feldzugspläne dem Genfer Berichterstatter dcS englischen Blattes gemacht hat. Der Profeffor erzählt, daß er auf sâer Fahrt von Kasan nach Moskau eine Anzam bolschewistischer èabsoffiziere als Reisegefährten gcham lM Es waren zumest Letten; sie bchandelten ihn reii^ -höflich und beMtworwten berâtwMg seine Fragen. Der Profeffor begegnete auf der ganzen Reise einer fast uw unterbrochenen Reihe von Militärzügen» auf dcncnTruppeu, Geschütze, Flügge ugeund Munition befördert wurde». Mf seine staunte Frage über deu Zweck dieser TruppenbewkMNgMÍ erhielt er die Antwort, die bolschewistische Regierung trage sich mit dem großen Plane eines revolutionären Erok^ rungskrieges, Md cjn mächtiges .Heer sei aufgeboten, uw.^ diesen Plan durchzuführen. Die OffizMe bemerkte» dann weiter: „Wir besitze« heute eine Milti»« Mw««, wchi binnen sechs Monaten wird unsere Armee auf di«!> doppelte Stärke gebracht sein. Die Ungar« werde« sich uns sofort anschlicße«, den». Lngarnistvölligreiffüreine proletari­sche Revokntion. Von Budapest wird di« rote Flagge «ach Oesterreich getrage«,! werden.^ ,Mir marschiere« mm gegen die deutsche GverW;,^ V MN de« Bolschewikev in Berlin Unterstützuug zu brw« l gen. Sobald unsere Armeen die deutsi^ Grenze übev- i schritten haben werden, wird der größere Teil Deutsche! lands, und sicherlich ganz Preußen, sich um das bolsche» wistis^ Banner scharen. Darm werden wir Million«:! gut cruâgÄildeter deutscher Soldaten zu unserer Bev­­fügung haben, und nicM wird der Orgamfiersng e iu etz Heeres von fünf Millionen im Wege stche«, mit d«n wir MOswopa überfluten und überwWjge« werden.^' Wie aus -Obigem ersichtKch. schekneu Är de» Ns» reè^Mgen der rufsischeu Bolschewisten die cm die Tätig« keit der ungarischNr Komunmistm geknüpften Eavartu»»' gen eine große Rolle zu spielen. Wir haben uns diesfcâ mit einer Anfrage an die zuständigste ungarische Auâ stelle gewandt und von dort deu folgenden Beschâd erhalten:

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