Pester Lloyd - esti kiadás, 1919. február (66. évfolyam, 28-51. szám)

1919-02-01 / 28. szám

von Knn u. Simonyi Ic 50, zusammen le 14.960, hiezu die lM Abendblatts vout 31. Januar ausgewieleneu k 8S8.302.N1, Totale S13.262.80.« Demnach für die Familien der Reservisten und Hln­­terbliebenen unserer gefallenen Sol­daten_. .. ... .............................le 1,020.409.20 „ deu Verein vom Roten Kreuzk 920.737.48 „ die stellenlosen PrivatScamtsn inid .Handelsangestelltenk 641.599.14 „ das Elisabethheim der OsfizierSwit­. Iven und-Waisen (Lriisöbot-Ottkon) k 201.203.14 Diverse ... ...k 6,259.918.92 SpendensamINlung unserer Unter st ützungsaktiou: Für die Kriegserblindeten k 754.431.33 „ unsere Kriegsgefangenen in Sibirien k 9,555.— „ den Baron-Mexander-v.-Szurmay-FondZ .......................................... L 143.250.46 , die Franz-Joses-I.-Stiftung k 172.896.91 „ Frühstück für die armen Schulkinder k 97.651.02 „ die durch Plünderung geschädigten .Kaufleute-........................................ Ic 913.262.80 Diverse ... L 1,638.174.59 Das viZherige GesamtsrgeSinZ beträgt ____k 12,772.089.99 Tagesnerrigkerlen. Budapest, 1. Februar. sRcuer Min iiterialr-at.) Der Miuisterrat hat dem Budapester Rechtsanwalt Dr. Alexander' Vadâß Titel und Charakter eines Ministerialrates verliehen. Dr. Vadâß wird in der juridischeu Abteilung des BolkscruährungAamtes tätig sein. sArma v. ^öfer s'.) Aus Wien berichtet man, Laß die. Romanschriftstellerin F-rau Inna v. -Höfer ciuem Schlaganfall, den sie vor einigen Tagen erlitt, erlegen ist. Den gleichen Tod fand vor einein Jahr ihr Gatte, der Feldrnarschalleutnant v. .Höfer, der, wie erinnerlich, als Vertreter Conrad von Hohendorfs seit Beginn des Krieges sie amtlichen. Konnnnniquès acZeichnet und dessen Name auf diese Weise beträchtliche, wenn auch flüchtige VolkAtwnlichkeit erlangt hatte. Von dieser Volkstünilichkeit zog seine Gcnrählin literarischen Vorteil. Ihre zahlreichen Roniane l)attcu zwar auch bislM Leser gefmrden, doch nun, da der Name Höfer 'äglich zweimal in allen Blättern der Welt stand, rvareri sie der Beachtllng weiter Kreise nähergerückt und diese so lang­ersehnte, plötzliche Berühmtheit wirkte merklich belebend auf ihre schriftsiellerischc Tätigkeit, die sich nun auch ach die kleinere NovellenLizze und das Feuilleton ioarf. Zwischen­durch arbeitete sie an einem Rmnan, der im Milieu des Wiener Vornrärz daS bekannte Ver^ltnis des Ministers Gentz zu Fanny Elßler schilderte. Auch zlvci midere ihrer Romane, „Die enge Gasse" und „Fridels Licbesmelodie" spielen in dieser Zeit. Irma v. .Höfer hat ein Alter von drei­­nndfünfzig Jahren erreicht. (Tod es fälle.) Der Sanitätsrat der Budapester Polizei Herich ist' gestern nacht nach längerem Leiden gestorben. Das Äbleben Dr. HerichS, der seit L3 Jahren im Dienste der Polizei stand, hat in weiten Kreisen lebhafte Teilnahme geweckt. — Der Pärkânyer Fabrikant Kaspar Renner hat einen schweren Verlust erlitten: seine Gattin geb. Marie Horn ist gestern nach länge­rem Leiden verschieden. Der Tod der in weiten Kreisen hochge­schätzten Dame versetzt eine angesehene Famllre in Trauer. Die .Bestattung erfolgt Sonntag vormittag in Párkány. sF ü» r unsere.KricgSgcfaugenen inJtalicn.) ,Die italienische Regierung ließ durch die italienische Heeresleitung eine Liste derjenigen .Kriegsgefangenen auf­stellen, die dem früheren österreichisch-ungarischen Hedre mi­­gehört haben und in italienische áiegsgcfangenschast geraten find. Die Liste befindet sich bereits in Wien in der 10. Ab­­teilrmg des früheren Kriegsministeriunls. Sie enthalt die Namen von Í8.M Offizieren wrd mehr als 60.000 Mann­­fchastsperfouen. Das ungarische Krieasniinisterium hat ver­­anlaßt, daß über die in der Liste ent^leneu Ungarn eiu be­sonderes Verzeichnis verfcriigt werde. Im Auftrage des Regie­­rungskommissärs für den Nngarländis^n Verein vom Roten Kreuze hat Douchcrr Dr. Alerander Gießwein, Mitglied des 'Direktionsrates dieses Vereins, der hier weilenden italienischen Militärmissioii die Wünsche des Vereins bezüglich der Kriegsgefangenenlager in' Italien vo-r­> getragen. Der Leiter der Mission nahm den Vor-trag des Domherrn nkit großer Zuvorkommenheit auf und erklärte, er kege ichpn deshalb Gewicht darauf, daß sich die unga­rischen Gefangenen in Italien toohlfühlen, 'weil auch die itatienischeu Gefangene» in Ungarn eine in jeder .Hinsicht menschliche und wohlwollende Behandlung erfahren h abe ». Hier erwähnen wir, daß, nach dinem Telegram'm des Fürsten Belmonte, Präsidenten des Italienischen -Ber­­-üns vom Roten Kreuze, die italienische Heeresleiuuig vor­­mufig rwch nicht die Llbsicht hat, die Versiigüng zurückzuzichen, -mch der während der Dauer des Krieges fremde Bèissionen ;ur Unterstützung von .^kriegsgefängeimr Jtwien nicht betre­­, i m durften. sDie Radiostatiou in Csepel.) Zu Begiiur des Welkriegcs errichtete das Armeekommando cms der Csepeler Insel eine radiotelegraphische Station, die aber bis zur letzten Zeit nur militärischen Zwecken diente. Erst nach Ausbruch der Revolution hörte man znm ersten Male, daß diese Station Kunksprüche dxr ungarischen Vvlksregierung im Auslande 'vermittelte. Seit einigen Tagen kommt nun der Budapest- Csepeler Radiostation eine hocAoichttge Rolle zu, da sie nicht Nur die Telegrainmc der ungarischen Regierung und der 'Wafsenstillstandskommission der Entente naä) dem Ausland abgibt, sondern auch Tag für Tag die Miteilürlgen über den Verlauf der Friedensverhandlungen in Paris von der Radio­station in Lyon übernimmt. .Heute vormittag besuchten Gene­­,'aldircktor, Staatssekretär .Hollös, stellvertretender Staatssekretär Kolozsväry und Regierungskonr­­nlissär Dr. Michael Veres die Radiostation, und bei dieser Gelegenheit wurde cs auch den Vertretern der Presse ermöglicht, die Station zu besichtigen. Mau ist dort Tag und Nacht an der Arbeit und der 120 Meter hohe Nntennenmast vermittelt der Reihe nach dis Funksprüchc aus dem Süden und Norden, liauptsächlick! âr aus dem Westen, wo gegeirwäAig der Schwerpunkt der Ereiguiffe liegt. Mir­­miter gibt der' Telegraphist das Zeichen der Station-, A. L. sLqnxris LuOrriwst) ab, worcruf sich sofort di« iutsnessierte aus­ländisch Radiüstation meldet, llnsere Nadiostation hat vor­­läiHg nur einen Aktionsrcrdius von 1890 Kilomcrkern, wivd alier dillnen kurzem durch entsprechende technische Einrichtungen be­deutend verstärkt werden. Die Radiostatiou vermittelt einst­weilen nur staatliche Telegranmie, wird aber später auch dem Privatverkeh übergeben werden. (Die Lebensmitt elauLhilfe der Bnda­­pe st er Journalisten fürihbè WienerKol­­legen.) Aus Wien wird dem Ü-Ng. Tel..Kocr.-Burcau telegraphiert: Mittels Sonderzuges sind heute früh die Delegierteu des Budahester Journalisteu­­und Schrift st ellervererus „Ottho u" ini Wiener Ostixchnhof erngetrossen, um die von den Budapester Jourualistcn für ihre Wiener Kollegen ge­sammelten Lebensmittel zu übergeben. Zwu Empfange hatten sich eingefundeic: DL. v. Lüdassy als Vorsitzender der Organisation der Wiener Presse mit derr Herren des Vorstaiides, die Vizepräsidenten Münz und Stern von der „Concordia", Präsident Puchstein in Bertreturlg der Deutschösterrei^schen Schriftstellergenossen­­fthaft, Ministerstllrat Walter Breisky iii Vertretung der Regierung, Pvlizeirat Kreilishcim in Vertretung des Polizeipräsidenten, kaiserlicher Rat Micheu als Prcsseleiter der Stadt Wien, Präsident Rippst ein als Presseleirer des Ernährungsamtes, der Stationsvorstand und Ober­­inspektor Ruttner, sowie zahlreiche 'Kollegen von der Wiener Presse. Der um 9 Uhr 15 NZnitten vormittags mit eiiidrelyiertelstündigcr Verfpättlng anhkoimnene Soni^rziig, deu die lmgarische Regièrlmg zur Verfügung gestellt l)aUe, bestand aus zw-- PersonerU^gen rmd fiinf Lâstwageir mit Lebensmitteln, die unter der Bewcuhuiig von zehn MmlN imgarischer Soldaten unter Führinig eines ^fiziers standem Ms die ungarischen Gäste dem Zuge entstiegen, wurden sie von den Wieiik" 5kvllegen aufs allcrl-erzlichste begrüßt. Namens der Wiener Journalisien richtete Dr. v. Ludassy aii deli Führer der uiigcrrischen Kollegen, Alexander Nâda s, eiile Begimßungscuisprache, iii der er die urigarischsn Kollegeir. iii Wikli hmzlich willkommeic hieß urld ihneii für die werk­tätige Mithilfe, sowie für die mitgebrachtcii Liebesgaben ."Nigsten Dank sagte und sie einlud, während ihres - Wiener Aufeniliciltes Gäste der Orgcmriätion der Wie"-., Presse zu seiil, in der bestimmen .Hoffuuiig, daß sie sich hier rvohl­­fühlen werden. Vizepräsident des Schriststeller- und Jour­­nalistenvereins „OttlMi", Alexander Nádas, erloiderie: „Meine Damen und .Hcwrcn! Leider biil ich iiicht Ihrer schimen Sprache niächtig. Älber das ist jetzt nicht wichtig. J-ch bringe den Griitz des Budapester Sckirifrsteller- und Journalistenklubs „Ottlpru", Wir liabcur in verschiedeneri lieutralen und deutscheii, Blättern gelesen, daß wir Ungarii keine Lebensmittel her­geben wollen. Die rciiie Wahrhètt ist, daß wir jetzt sehr wenicz hben. Aber das ist eine bloße Verlekimdung, wenn inan sagt, daß wir ilichts gebm wollen. Daniit wir also unier Mitgefühl init unfern Wiener Brüdern und Kollegeir beiveisen, l)aben wir seit zehn Taaen Tag und Nacht gearbeitet, uin Euch Lebensmittel bringen zu koittien. Unser Verein, der „Otthon", hat mich als Vizepräsidenten inii dieser Phweren Arbeit betraut. Meine -Herxeil! biir keirt Redner. Ich 'kanrr uird will nicht die Schwierigkeiten meiner Mission schitdcrn. Ich l)abe. die Energie und die Mittel gehabt, durchzusetzen, was ich irwllte. Bei den alteir Regierlmgen war das noch unmöglich. Wir l^ben cs öfters versucht, cs ist aber iiicln gegangen. Jetzt aber ist der Präsident der Unga-iischen Volksrepublik, DèickMl Károlyi, uns niit ganzeur .tzerzcui mld mit ganzer Seele rasch zu Hilfe gekomrireu. Alle Behördeir, die Ministerien und die Staatsbcrhucu, standen uns zur Verfügung. Wir bringen trotz des schrecklichen Kohlennmngels iii eineui Sonderzug Euch, unseren Brüdern, Wiciicr Journalisten, drei Waggons Mehl, ein Waggou Rollgerste und ein Wciggon Schweine. Gebet etwas davoii auch den Druckereiarbeitcr«. Die Mitglieder des Otthonklubs l)oben diese L>chLnsmittcl von ihrem Munde abgespaict und von deni Nkunde ihrer Faiiiilien, dcmiit ^re Familicm nicht Not leiden. Saget JlMN, daß wir auf unsere Quote verzichtet habeu und eine Sanwrlimg veran­stalteten. Außiw dieser Sendrwg bekommt Ihr iroch fünf Wag­gons Kartoffelii aus derselben Aktion; sie siird schon auf deni Wege. Wir verlangen dafiii: gar nichts. Wir wollteii Euch mir imsèr Herz zeigen'. Gott sei mit Elch!" Hierauf begrüßle Mmisterialrcrt "Breisky namenS der Regierung die Buda­pester Jouriialiftcn init folgender Ansprache: „Ter Herr Staatskanzler, der zu seinem lcbhrfteii Belxiuerri durch die dringende Arbeit der Wahlvorbereituilgen verhirrdert ist, iMt nnr die ehrenvolle Aufgabe übertragen, die hochgeschätzten Gäste aus der migarrscycii Repubiik in seinein Naincm herzlich zu begrüßen und willkomuren zu heißen, willkonnneil in zwei­facher Hinscht: als Vertreter der Presse utid als Ungarn. Der Beimf der Presse lch durch die Entwicklung der Gegeuwcrrt nur noch an Bedeiitung gewonnen. Ist sie doch eine der wichligstcii Faktorell der Deinorraiie, in dereit Zeichen wir stel)eir. Der Besich von hock-angesehenen V^tre­­tcrii der rchmvollen Traditioircii getragencu ungarischen PuÄizistik ist für Deutschvsteir'eich ein tostbceres Unterpfaird dafür, daß die ungarische Presse init Syinpathie aii unserer Seite steht und — was auch ini einzelnetl für-Nitierschiede d« Meinungen bcsichen mögen — ihren ganzen Einfluß dafür geltens mackM lvird, im guteit Einvernehmen die bedetiiimgs­­vollen politischen und wiittschaftlicheii Aitfgabeii zu erfüllen, -die jetzt deit berltfeneit Wortstihrern des Volkes bei Jhneii NitS bei rrns gestellt sind. Ws Ungarii dürfen wir Sie ganz besonders willkommen heißen. Mte Bande der Freirndschafc, nicht aus­­l-ezwungene, londer-n iii! Bolksbc'timßtsein tief lvgrüitdetc', Yer­­kniipferi Utis seit linvordenclrcheu Zeiten. Momente, die jetzt der Vergangenheit angehörcn, hitbeii oft verbitternd und ver­­stiinmend gewirkt, zii Mißverständnissen iind zit Entfremdiuig zii sichren gedroht. Nun sind wir frei von diesen Henmiungen der Vergangenheit und können ltns als freie Mchlxirii be­grüßen. Im sreiindsck-aftlichM ^tebencinander werden unsere freien Staateir fick- der Wiederanfbaucirbeit widmen' ttnd der brüderliche Sinn, der Ihren heutigeii Besuch beglcntet, für den wir Ihnen von Her.zen dankbar sind, ist ein verheißungsvolles Oinen für die Zukunft. Im Ncmieii dcS Hcriui Stavtskanzlers heiße ich die Herren nockMals auf das Herzlichste willkornmcn!" Daiiii überbrachte Redakteur Parisch sDeittsches Volks­blati), der' die ungarischenKollegen nachWien begleitet hatte, den Gruß des Präsidenten der ungarisck-m Volksrepublik Michael Karoly i. Der Präsident der Republik Károlyi l-at vor den bei ihm erschienenen Vertretern der Wiener Presse nach­folgende Botschaft an die Wiener Jou-rnalistcm, zu deren Gimsten ihre imgarischsn Kollegen Lebensmittel sammelten, gerichtet: „Mit lebhaftester Freude bin ich Zciige des frcund­­schiistlichen Veri-ältnisscs der Jouriialistcm der beiden benach­­ba-rteu großen .Hauptstädte und der warmcn Sympatliieii, niit denen die ungaiischcn Journalisten, obwohl auch Vcr­­hälrnisse iiicht besonders günstig siiid, ihreii Wierrer Kollege'.: in ihrer heutigen schwierigen A-lge zu .Hilfe eilten. Tie un­­garischs Revolütion hat das Prinzip ckicäclv et impsro. hiu­­weggefegt. Das ungarische Volk will in bniderlicheni Verhält­nis liehen zu allen Völkern, cs will in dem Bunde der VöULr auch dcui- dcutschch'tcrrcichischcn Volk eiu Bruder sein. Dieses brüderliche Verhältnis hat scinc Bergcurgenheit und sciue 'Traditionen. Im März 1848 wurde Ludwig Kossuth, der Führer der dainaligcui ungarischcm Demokratie, vcm dem Volle Wicuis begeistert.^feiert. Die StuLsntcn Wiens, die Tote», kopflegion, haben auf ungarischem Boden unvergeßliä^ Kämpfe für die ' Freiheit Ungcrrns geführt. Dw Okwberrevolution brcich i-z Wien deshalb «ms, »veil die damalige Reaktiirm den Fürsten Windisch-Graetz entsäidetc^ um die iMgarische Demokrati« uiâerzuwc'rssu. Der' FrecheátI- kampf Wiens uud Budapests wurde damals iu bAiderl«^ Solidarität geführt. Der ungarische Frsiheitskampf entsandte HilfStruppcm nach Wien, tveiches von der Reaktion bÄirängt war. Bei Schwec^ hcrben ungarische Soldatan ihr Blut für die deutschösterveichisö^ Fneihott vergosien. Wir wurden iâ der Reaktion damals besiegt und unfeM Tncrgödie b^tand darin, daß die Reaktion die beiden Völker üu Zeichen des cU-eicke ei imper-i. aufsinanderhetzem konnte. Nun brM das Zeitalter des brüderlicheli Bundes der Völker hera-n: das tocck-re und wirkliche Viriburi luütiü. Air wollen nunmehr mil vereinten Knäften für die gMteinsame Ideale der Menschheit arbeiten. Mölgsn sich auch die dsuchhösterreic^^a JournaliftM iN dsu Daenst dieser - Brüderlichkeit., stellen. Sie werden ihre ungávischeu Kollegen gewiß in der èrstelr Reihe der nm die hch'cen Ziele Känchsenden finden." Die Ausführrmgeu der Redner wurden lvicderholt durch lauten Beifall unterbrochen. Namentlich die Stellen, wo von den gleichen Zielen der beiden Völker die Rede ist, smrden begeistertes Echo. Auch die Be­grüßung des Präsidenten Károlyi wurde mit stürmis^m Bei­­fall ausgenommen. Hieranf erfolgte eine kinematlMaphische Airfnahnie der Reisegesellschaft und der Wiener Koll«M vor dem SondcwZug, worauf die Gäste im Warttesalon von der Labestatton des Roten 5tzrcuzes einen Tee sewiert lkamén. Sodann begabeir'sich die ungarischen Kollegen in bereit-­­-gestellten Autos in ihre Abstelgcpiartiere. Mittags sind sie Elaste der Wiener Jmrrnalistenkiiche. Am. Abend versammeln sich die Vertreter aller Jouncalistenvereinigungen und der Reaicnmng mit den ungarischen Gästen zu einenl "gemeinsamen ?lbeiidesserr iul Hotel Bristol, bei ivelchän auch h^orragendc Künstter von den Wiener Theatern für die Unterhaltung der Gäste sorgen werden. Morgen mittag speisen die ungarrfchen Käst«' gxineinsam mit den Wiener .Kollegen im Hotel Imperial. Am Abend arfolgti die Rückreise nach Bndapgsl mit Sonden'. wägen. .4. ZAmstLf», l'. ^ölirrULr lNI- ! Lokalttachrichterr. <Die spanische Grippe.) Gestern sind zwei ToocSfälle und 26 Neuerkrankwrgeir vorgekonrweu. Aus deu Epidemicspftälern wurden 20 Personen geheilt entlasfen. sDcmonstration- der Kriegsiuvallden.). Heute früh tiersanimelten sich gegerc zwcitmlsend invalide .Krieger in Bnda und zogen von dli ulier die FranZ-Josef-Brücke vor das Parlamentsgebäude, Ivv sie eine BerattinK Mzielteu. Es wurde beschlossen, von der Regierung die Fests^ung einer jährlichen Unterstützung zu fordern, die auf einmal für zivanzig Jahre misbc,zahlt werocn soll; außerdem soll die Re­­aicrmrg ersucht werden, den Invaliden Arbeitsgelegenheit zii verschaffen; Bom Parlameiit zogen die Jnvalidcu iu größter Ordnilng nach der f^fttuig, nm vor dem Kriegsministerinui im Jntcrcsse der Erfüllung ilyrer Forderungen zu demon­strieren. Der den Zug begleitende Polizeioffizicr versuche, die Invaliden voir dieser Absicht abzubringxn, da sie jedwch fest darauf bestanden, ließ man sie weiterziehen. In dä Festung liegcrü sich eiire Aboânng von fünfzig Mitgliederii nr däs -Kriigsministerimn mrd verlangte Aridienz beim Kriegs­­miiiisrer Böhm. Der .KriegsMlnistcr empfing die Deputa­tion, deren Sprecher aiisführtc, daß die Bolksregicrung Während dreier Monate für die Juvolideu mehr getml habe als das alte Regime tvL^nd mcchrerer Jahre. Die Jnvali­­dcnversorgmigsgebühren wurden um 735 Prozertt erhöht und der Wechnachtszuschuß allein, den sie bekamen,» machte uuchr aus als die g-mze Versorgung im ciltM Regime. Heute es keinen Invaliden mehr, ^r nicht bekleidet und bcschM wär«, denn die Regierung hcibe außerdem deri Invaliden 50.000 Monturen zukomuren lassen und rwch verfilzt, daß die Mchlronimissioncn für den Kleiderbcdarf der Invaliden zu sorgen habeu. Der Sprecher hob noch hervor, daß, obzwar die Jnvalidenfürsorge nicht mehr in das Ressort des Kriegs­ministeriums- gehöre, die JnvaliLen sich dennoch'cm ihn wen-' den, weil sie wissen, daß sie. es mit einem Mcmn zu tun haben, der aus ihren Reihen hervorging und durch seine ILj^riM TL-. tigkeit bewiesen habe, daß ihm die Interessen dcÄ VolW am Herzen liegen. Sie Msen ihre Forderungen in die drei fol­genden Puickte zusammen: 1. Sossung eines neuen Gesetzes^ bittreffeiid Versorgung der Kriegslnvalidc'n, LSitwen und Waisen. 2. Soforiige Durchführung der Bodenreforur im Zu­­sammenl-auge mit den Invaliden, ohne Rücksicht auf andere Arageu der Refor'M. 3. Radikale Nmgestaltmcg des Kriegs­­fürsorgeaiutes, uird zioar so, daß in jÄer Wteilung dieses Äm­­les der Jnvalideiwerband vertreten sei und die Jnvcüidencm­­gelegeilheiten institutiv organisiert werden, jeder einzelne In­valide besonders superarbitriert und jede Verfügung der Re­gierung nach vorheriger Einvernahme mit dem Jnvalidenvcr­­band getrofseu.werde- Kriegsminister Böhm antwortete in einer länacreir Ned^ in deren Einleitung cw sich über die vor­gestrige Rüge berief, daß chn iinmer AbwiL-nungen behelligen. Liese Rüge beziehe sich auf die Invaliden nicht. Er sieht ja hier lcniter kran^ nnd verstümmelte Leute, die sich in die Bmg hinausbemüyt' haben rmd dieses Opfer blos deshalb brachten, um die Regierung ihres Vertrauens zu versichern. bittet sie dennoch^ dieses Opfer nicht «och ein zwcntesnral zu bringen. Was il-re Bitte anbclangt, bestätigt auch er, daß diese Angelegcmheit nicht mehr in sein Resiort gehört, sondern in dm Wirkunskreis des neuen Volksidohlfahrtmmistcrâ. Für die, Jnvalidenfragc wurde eine lresondere Institution geschaffen und an deren Spitze ein Mann gestellt, der mit deciben Liebe die Angc­­legmheiten erledigen werde, wie er selbst es getan hätte. Die heutig Regierung mid ihre Mitg!iÄ»cr lfaben jahrelang gegen Re .Äi^gsforderrlngen Stellurcz gmoiumen imd vertreten cruch heutc noch den Standpunkt, daß viele .Hunderltauscudc der Jnvcrliden zu Zwecken verwendet wurden, mit denm sie gar nichts zu tun hatten. Er weint, das mindeste, was die Lmte des sniherm Regimes zu tun hätten, wäre, daß sie für ihre Schulden selbst büßen, und er erklärte auch, daß er die führen­den Leucc des früheren Regimes, wie Wekerle, Szterènyi und di« übrigen mit ruhigem Gâviffeu vor-Gericht stellm werde. Was das Wcsen ihrer Bitte anbelangt, w.eint erz die jetzige Regicn'tmg l-abe für die Jnvalidcu während dreier Vtonate schr vicck gctmi. AÜdas sei aber noch nicht gmug. Das sei nicht nur jemü eigene Meinung, sondern auch die Auffassung der ganzen Regierung nnd die Regierimg habe dies im letzten Minlstc-rrate auch zum Ausdruck gebrack-t, indem sie dm Volks­­ivohIsal-rOuinisrcr beauftragte, die Juvalidensrage auf daS Lringlichitc zu regeln. Er ist überzeugt, daß, wenn die Jnva­

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