Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1919. március (66. évfolyam, 52-66. szám)
1919-03-01 / 52. szám
»L» isis jrxwegm wirken sie sich der Vorherrschaft emeS «rde«» !«UAöselr Nemerlts wLersetzen. Der Rat wird Samâtag die Lerrchie der WirtschaftS^ j kmd der Finanzkommiffron eirtgegemrehmen. Aohd George und Orlando werde» nicht »or Enda der nächsten Woche nach Pariig zuniFkedren. iNrig. Wilsons Tagetverk. — FsukspruchseS Nng. T e l.°K o r r.-B Lr e a >rS, LLLr«ittelt durch die Budapester Radio st atiou. — Washington, W. Februar. Wilson hat hemL die Gesetzvorlage mfterfchrieben. diE die den notlerdeuden Nöl kern Europas hundert Millionen votiert werden. Dieser Betrag wird dem LcdenÄnittelkonnÄ^ l-or Hoover zur VerfiWng gestellt und im Sinne seiner Anordnungen wird die Summe zur VersorgMlg mit Lebensmitteln der verwüsteten Teile Frankreichs, Belgiens, Polens, Syriens, Griechenlands und Armeniens verwendet. — Am Tage ftiner RütKchr hat Wilson zehn Stnnden an seirrem !Schreibtische verbracht und 26 Gesetzvorlagen seine Zustimmung erteilt: er auHerordwrtlich ^ilreiche Ernennungen unÄn^eichnet und schließlich an einer legislativen i Be^rechmN áilgenommen. ' Am 3. und 4. März werden im Weißen Hauße Pi Washington Konferenzen aSgehalten. in denen wichtige geschäftliche und Las Arbeiterwesen berührende F.ragen zur Verhandlung «kmg«r. An die Gouverneure sämtlicher Staaten der Union Md an die Bürgermeister von mehr als hunderi Städten ist die telegraphische Aufforderung zur Teilnahme an diesen Konferenzen ergangen. — Bor seiner Zurück!«eist nach Emropa will PrâsLent Wilson die auf die ^Belebung der Privatunternehmung ge^richtete wirtschaftliche Politik Amerikas festsetzen, denn nur auf diesem Wege können idie Ntcheitslofigkeit mtd die hieraus refultiereschen Un.rul^ be^gt werden. Das Bölkerbundprojekt von feiten Amerikas gesichert, «»»rkprsch des Ung. Tel.-Kvrr..Bllr«allS. »der«itteltdvrchdieNsdapesterRadiostatlo».—- ' Washingtvi^ 2L Fekra«. Wiksmr hat an den Präsidenten der amerikanischer: ^WlkerbundkouMission Theodor Burton ein Telegramm gerichtet und in diesem eülärt, heute sei es ^bereits sicher, daß das Volk der Vereinigten Staaten von Amerika das Vökker^rnndprojekt unterstützen werde. Der linksrheinische Pufferstaat. FuAlipruch des Lug. Tel.-A»rr..BureaL3, Lder«stiert dsrch die Badapester Radiostativ». — Paris, 28. Februar. Die ausländischen Journalisten ftagten heute abend Andre Tardieu über den geplanten linksrheinischen Pufferstaat auS. Tardieu ließ sich in keir« weiteren Erörterungen ein und beschränkte sich auf die Bemerkung, daß wÄ>er Frankreich noch Be^n dulden können, das linke Rheinufer solle d« ^zukünftigen deutschen Offensive, so wie ftit fiinfzig Jahren, auch in Zukunft als Basis 'dienen. Die Fraitzosen verlangen keine Annexion, sondern Sicherheiten. Gerüchtweise will ^ankreich das ganze Saarbecken fordern, denn durch die dortigen Bergwerke gedenkt cs Ersatz für jene wirtschaftlichen Verluste zu firwen, die die Deutschen durch die absichtliche Verwüstung Nordftankreichs verursacht haben. Wahrscheinlich wird der größere Teil des Präliminarfriedenâvertrages bis zum 8. Märzbereitsfertigsein; seine militärischen, Kriegsmarine-, Tarif- und finanziellen Verfügungen diäten jedoch kaum vor dem 15. März fixiert sein. Nach diesem Zeitpunkte bleM nur noch die eiü>gültige Textiermng des Berichtes über die Verantwortlichkeit übrig; es heißt, dieser Bericht werde vor Ende März nicht fertig sein. Dir Republik Deutschland. GcwitterschwAe in Berlin. tTrlcgrammdeSPestsrLlotzd.I Berlin, 28. Fsdmar. Seit einigen Tagerr treiben die Äommunisten eine eifrige Propaganda für einen Massenstreik, und zwar soll diesmal aus politischen Gründen gestreikt lve-cden unter der Parole: „Nieder mit der Nationalversammlung! Nieder mit Ebert, NoSke und Dcheidemann!" Flugzetteln mit diesbezüglichen Auf- ! for^ungen haben bisher bei der Berliner Arbeiterschaft! wenig Eindruck gemacht. Es wird nun die Taktik angeweirdet, in der Arbeiterschaft einzelner Betriebe eine Zer- j splitterung herbeizuführen. Hand in Hand mit den j Spartakisten gcht auch ein Teil der Nnabhängi- ! gen, mrd so nmß man leider feststcllen, daß trotz der De.schwörungcn von selten der Regierung und der GewerkschLften, die auf die katastrophalen Folgen eines solchen Streiks Hinweisen, die Streikagitation immer weiter fortschreitet mrd teilweise bereits zur Zersplitternng der Belegschaften großer Industriewerke geführt hat. Der Arbeiterrat des Siemenskonzcrns erklärte, daß sich große Dingevorbereiten, die Arbeiterschaft möge sich vorläufig ruhig verhalten, sic werde aber in etwa vierzchn Tagen zu großen Aktionen aufgerufen Werder: und müßte daun mitaller Kraft losfchlagen. Irr den Kreisen dieser Umstürzler um jebeir Preis hort iman über ihre Wsichten, daß sie gleichzeitig mit politisichen Maffenstr-eik in Berlin auch einen allgemeinen Streik -«r Lavdarbeiter duvWhre« möchten ««d oaß ihre Hoffrumg auf die Hilfe einer in Ostpreußen «infallend russische« Bolschewisten armer gerichtet ist. Der BvrioärlS jchlwerr heuie m einen: Artikel die poWische Situatim: mit solgeirden Sätzen: Ein Gewitter ist im Anzug. Die StnrntZeichen, die sich im Süden des Reizeigt«:, drohen auch auf Berlin überznspringeii. Gcrmtiersc^'ile lastet wi«Ler über Berlin. lLin« steigmde Erbitterung ergreift die Masi«:, «S heri'schi ei::c ,H:Mp<mnung, die in kurzer Zeit zur Entladmig drängt. Der AtUkel, der mit diesci: Wortm begmü, ist dem VmwärtS angeblich aus Parteikreiscrr zugegcmg«:. Er i errthält im weiteren schwere Anklage:: gege:: die jetzige Regierung, die seit den: 9. Noveinber nichts getan habe, was die Hoffmmgeit der Arbeiter hätte beleben könne». Die Kapitalisten hätte» sich der nenen Zeit in keiner Weise m:gepaßt. In der Zuschrift vürd ein Notgesetz verlangt, da die Nationalversammlung viel zu langsam arbeite. Ein Notgesetz für alle Fragen des W ohnun gsw:tchers, der Lebensmittelbescha.ffnng. kür die Arbeiterfragen, die Siedelunzsfrage» und die Demokratisierung der Betriebe. Ar der Rational- Versammlung, wird sodann erNärt, halte man RÄsen, die irur als Fingerzeig zur Beseitigung des deutschen Kapitals insAusland diene«. Es sei kein Geheimnis, daß man sogar schon in Motorbooten Geldtrans- Porte ins Ausland geschasst habe. Die Zuschrift fordert ziemlich offen dsr Rücktritt der sozialdemokratischenMitgliederavSder Regierung, damit jene die Verantwortung übernehmm müßt«:, die das Land inS Unglück gestürzt haben. Dann erst käme die Abrechnung des gesamten Proletariats mit dsnjenig«:, die glauben, dem Volke alles bieten zu dürfen. Die Deröfsentl'ichMrg dieses Artikels in: Vorwärts dsutet oarauf hin, daß die Agitation der unabhängigen SoziMsten und der Spartakisten bis weit in di« Reihe:: der Mehi:hcitSsoz:alist«n gedrungen ist. Es ist anzunchmM, daß man nach in letzter Stunde einen Versuch mache» w::Ä, durch ein« gesetzliche ZesüegMg der Kompetenzen der Arbciterräte, !«ziehur:gsweise der BetriebsrÄe den Ansturm. gegen di« Regierung zr: beschwören. An di« Nationalversammluug, beziehungKlveffs an die Regierung wurde eine Depesche gesandt, in der die sofortige Ein^rufmrg einer neuen Vollversammlung aller dentschen Arbeitcr- und Soldatenräte innerhalb vierzehn Tag«: verlangt und gegen die Nusschaitung der Betriebsräte protestiert wird. Sollte der Aentralrat diese Ernberusung »W vollziehen, dann würde der Berliner BollzugSvat rLer den Kopf deS ZsntralrateS hinweg die Arbeiterund Soldatenräte D«lts«hlanÄs «nberusen. ES kann keirmm .Zweifel mUerliegen, daß di« Arbeiterschaft «inen starke« Ruck nach links getan hat und die Führer der Mehrheitssoziolisten ihrer Gefolgschaft nicht mehr sicher sind. D« Gcnttalstreik. Dessau, 2S. Februar. Dem Aichalier Anzeiger zufolge wurde gestern abeiws in Pöthcn ein mit Spartakistei: und etwa 200 Fahrgästen besetzter wilder Zug nach Ncberfahrei: dec Haltczeicheu durch Maschinengewehrfeuer der Bahnhofbesatzung zuln Halten ge.zwMMM .Hiebe: wurden eine Frau getötet und acht Zivilisten schwer verletzt. Die ganze spartakistische Besatzung, darünter der Bahnhofkommandant von Halle, ein iwmrzehnjähriger junger Mann, wurde verhaftet. Tie Spartakist«: ließen den Zug auf vielen Stationen hickten, nm anarchistische und aufwieglerische Flugblätter zu verbreitern Im nahen Edderitz wurde ein hallesches Auto mit Spartakisten, welche die anhäschen BergwcrkÄelegschaften zum Streik aufhetzen sollten- angebalter:. Die Jnihrfffen wurden verhaftet. (N. T.-K.-B.) Leipzig, 28. Februar. Wie der hiesig« Artleiter» turd Sol^icnrat :mtteitt, sollen demnächst zrvischm den Vertretern der ReicPlcitmrg : und den Streikend«!: ii: Halle VerhandlMgen beqi::n«:i. sN. I ' Berli«, 28. Febmirr. Die .Kommandautnr verweist im Hinblick auf die von unverantwortlicher Seite beiriebLne Agitation für einen Gerreralstrcik mch Straßcnkundgebrmgen darauf, daß die Verordnmrg noch zu Recht bestehe, wonach A ir - j samn: lungen urrd Dernonstratiorrerr auf de.nStraßen verchoten und widrigenfalls rrrit Waffen! gewalt zerstreirt werden. (N. 'T.-K.-B.) ! Berlin, 28. F-buiar. j Wie der Vorwärts aus Weimar meldet, wird l sich das Kabinett noch heute eingehend mit derStrei kf-r age befasien und eine Kundgebung dazu vorbereiten. lMan gewinnt den Eindruck, als ob die Entstehung des Streiks teilweifc auf ein Mißverständnis zurückzuführen sei. Man hat vielfach den Arbeiiern vorgeredet, die Regienmg wolle ihnen die Betriebsräte nehmen. Die Regierung hat aber tatsächlich wiederholt eftlärt, daß sie nicht daran denke. Die Kundgebung'der NegreiAvg wird, wie rnan annehmen darf, die Betriebsräte wisicn lassen, daß sie au deren Aufrechterhaltrmg und Airsgestaltung irüeressiert sei, und für ihre Eingliedcrrmg in das Wirtschaftsleben Sorge zir tragen beabsichtigt. (N. T.-.K.-V.) Proieststrcik der Biirgerschaft in Leipzig. Le: pzivg. 27. Februar. Heute umtag ist die Bürgerschaft in den ProteststreikgegendenallgemeinenAusstand de-:" Arbei4»,r setnek^. Die meiften Gescbâfte, auch die Apotheken, siiw Keschlosien, dagegsn find die Lebensmittelgeschäste geöffnet. Die Aerzte und die Angehörigen der übrigen akademischen Berufe haben sich dem Streik angeschlossen. Die Beamten des Telephon- urü» Telegraphenamts haben- den Beschluß gefaßt, sich an dem Bürgerstreik nicht zu beteiligen. In den staatliche:: und städtisichen Aemtcrn ruht die Arbeit, die Verteilung der Lebensmittelkarten bei der StMharchtnlarmschast ist eingestellt. M i r Ausnahme der Leipziger Volkszeitung erscheintkeincinzigesBlatt. (U.T.-K.-B.) Die ZurlZcknahme der französischen Truppen aus Mannheiin. Berlr«, 28. Februar. Der demscheu Waffenstillsrandskommission in Spa teilte Gwreral Nou baut mit, daß die Zurücknahme der französischen Truppen aus Mannheim, und die Verkchrssperre zwischen Mann- Hein: und Ludwigshafen auf die in Mann h ei m ausgebrochenen Unruhen zurückzuführen sei. Als die zrn: .Herstellung der Ordnung herbeigemfenen drei deutschen Baraillorre eintrafen, seien die französischen Truppen zurückgezogen worden. L-obald die Unruhe:: in Mmmheim bergel'egt sein rverdei:. bedürfe es nur einer Benachrichtig flung des französischen WteUungskommarcheurs, iM den Verkehr wicderherzustellen. (U. D-K'-B.) Das Schicksal der Armee Mackensen i« der WaffensMstandskommisiion. Berli», 28. Fâu«. 'Das WoWche Biwcau mât: In der Sitzung der Waffcnstillstandskommission in Spa am 26. Februar übergab Geneml Hamm er st ein dem' GMeml Noudens eine Note mit den: Ersuchen, dik fvcmzöstDie Regierunfl uwge ihrer Gesandtschaft inBud a-. pest die Betciiligung am Ankauf und Abtransport des in Ungarn befindliche« Heeresgerätes der Armee Mackensen verbieten. D:e deutsche Regierung lvendet sich gegen die Ucbergabü eines Teiles dieses Kriogsgerätes an Polen. NouLens erklärte, von einem Verkauf dieses Kriegsmaterials nichts zu wissen, und drückte seinen Zweifel an dem Besitzrecht Deutschlands auf das ftagliche Ma^ rial aus. GeMral Hammer st ein verwies darauf, daß in Temesvár. Zimony, Zagreb und Belgrad noch etwa 200 deuffchc Offiziere und 4000 Mann sich befiw' den, deren Lage überaus traurig jei.Vielevonihnon sterben infolge UN genügend er Ernährung und schlechter Unterkunft. General Hammersbein bar um.Heimbeförderung dieser Leute mit den deutschen Eisenbahnzügen, die bei der Rückbeförderung der deutschen Kriegsgefangenen verwerchet werden. Naudens benrerkte, daß Berichte von anderer Seite init der deutschen Schilderung übereinstimmen und er hoffe, baldeine Antwort erteilen zu können. (U. T.-K.-B.) er k VL8LDN Die «e«e Umstttezbemegttug r« Kayerrr. Ltürmischc Szenen in der SitzMg des RätÄongreffeS. BerhaftLvq der fährrvben Mitglieder der Spartakiste». München, 28. Februar. Als m der Nachinitiagssitzung des Rätekongresses Minister Unterleithner eben sein Referat über Kommissionsbeschlüsie beendet hatte, erschien Plötzlich gegen 3 Uhr eine Abteilung der republikanischen Schntztruppen in der Starte von fünfzehn bis zwanzig Mann im Sitzungssaal und nahm bei der: Bänken der spartakiski scheu Anhänger Stellung. Mit vorgehaltenenr Revolver kom- MLltdierten die nngedrungenen Soldaten: Hände hoch! Es entstand eine furchtbare Aufregung. Alle Delegierten im Saal hoben die Hände in die Höhe. Der Führer des Kommandos rief, den Revolver erhebend, zur linken Seite des Hauses: — Wir können uns nicht länger vo« Lulttpen der Straße regieren lassen, wir brauchen eine richtige Regierung! Die Soldaten des Komrnandos packten darauf Dr. Levin, der am MinisteAisch saß. und führten ihu ab. Ebenso auch die kornmwistischm Mitglieder des Staatsrates Mühsam und Landauer. Die Verhaftung wurde von einigen Bänke» der Mehrheitssozialisten mit Beifall begleitet. Auf den Zuhörertribünen setzten großer Lärm und Pro test rufe ein. Die Tribünen rourden geräumt, nur die Pressevertreter, dursten bleibem In der ständig wachsendm Erregung' konnte sich der Präsident des Kongresses Nikisch nur schwer Gehör verschaffen. Er protestierte gegen das Eindringen derSoldaten und stellte ausdrücklich fest, daß die Leitung des Äongresies mit dem^ Vorfall nichts zu tM habe, mit den Worten: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort. (Bmvo!) Er empfahl sofort eine Untersnchungskom Mission einzusetzen. Lauter' Protest wurde von verschiedenen Seiten gegen das gewaltsame Eindringen der Soldaten crhobeir. Die Erregung wuchs bis zur Siedehitze. Der Unabhängige Pallér geißelte die Verletzung der Souveränität des Rätekongresies als größtes Verbrechen. Die Schutztruppe stehe unter Kommando dcS Stadtkommandanten. Dieser müsie sofort verhaftet werden. Solche Vorfälle treiben nur in den Bürgerkrieg. Mit vorgelMenein Revolver bekämpfe nmn keine Gegner. (Pfuirufe und Toben gegen die Mehrheitssazialisten.) Der Voist^nde des Soldatenrates, Stäuber, erkWe, daß hinter dem Putsch weder die Mehrheits- noch' die Linkssozialisten stehen. Es sibeine eine bestimm ic' Pn'