Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1919. július (66. évfolyam, 151-176. szám)

1919-07-01 / 151. szám

triebsrat, den Amlsleitern usw. sofort eMUKieh^. Für die xienane ^rchführung dieser ^rordnun«^ sind die in der Der» prdnun^ genannten Leiter persönlich veraniwortlich. Volkskommissariat für Heerwesen. Verordnung 216913/45 des Polkskommissariats für Heerwesen. Die vom Volkskommissariat für Heer-weseir beschäftigten ?srLftw«rgcnrcparaturn>erkstätten, Betriebe für die Erzeugung von Automobilbestandteilen, Automateriallager, Verkehr»­­qaragcn »nd Benzinhauptdcpots werden künftighin als Kriegs­­ketriebe gelten. Die Angestellten dieser Betriebe gehören rwm Jnslcben­­treteir dieser Verordniung an dem Verbände der Ro­ten Armee an. Ueber sie lül>cr ihre Kommmrdierung und 'Zuteilung verfügt noch Anliören des Betriebskominissärs vuSschliehlich da.I Volkskommissariat für.Heerwesen. Diese Verordnung tritt am Tage der Verlautbarung tn Krait. Die Wohnungen der Iahnbcdiensteten. Der Volksbeaustragte für Inneres hat an sämtliche Be­­jirks-Arbeitcr. und Loldatenräic den folgenden telègraphi­­schen Befehl gerichtet: Die am 20. Juni 1919 ausgsaebenè Verordnung „Die Wichnungen und Möbel der bei den Staatsbahnen, bei der Kassa-tilderberger Bchn, bei der Düd­­bahn und der in deren Verwaltung stehenden Betrieben be­diensteten Angestellten können nur mit vorheriger Eimvilli- Kung des Landes-Wohnungskommissärs in Anspruch genom­men werden!" bleibt bis auf Widerruf in Geltung. Wer sich gegen diese Verordnung vergeht, wird vor das Retwlutions­­tiericht gestellt. Budavc st, 27. Juni 1919. Landler, Dolksbcouftragtcr für Innere?. Dir Hatvaner Paßvidiinierungsabteilung nach Miskolc verlegt. Die Hatvirner Patzvidiinierung-Sabteilung ist mit dem LS. Juni von Hatvan nach Miskolc verlegt wordem Infolge­­dessen ver-sieht aus dein Gebiete links von der Donau die in Miskolc befindliche militärische Paßvidimicrungskommission die Vidimierung d-er !wn den Dirctlorien der .^omitate, die nördlich der Eiscitbahnlinic Budapest—Hattxmi—Füzes­­abony und Poroßlö liegen, ausgestellten Reiselegitimationcn. Das Armeeoberkommando, II. Gruppe, Pajsvidimierungsabteiluna, Zahl 628/192. Die Kriedettskonfere«;. Der Ferede «i1 Deutschland. Der Triumph in London. London, 29. Juni. Llotid George und die F r i e d e n s d c le­tz i c r t c n sind heute abend in London cingciroffen. Sie wurden auf den Bahnhof vom König und den Mit­­tzlicdcrit des 5iavin.ctts begrüßt. In der Towningstrcet hielt ' Llo>id George eine Ansprache a it die M enge, iir der er sic auffoiderte, sieh des Sieges nicht im Geiste der ! Bralilcrei, sondern im Geiste der Ehrfurcht zu freuen, tll. T.-.K. B.l Rückblick und Ausblick Wilsons. Paris, 30. Juni. (iJunkspruch.s Bor seiner .Heimreise veröffentlichte Präsident W ilso n eine' Erklärung, worin er sagt, wenn er einen Rückblick aus die so ereignisreichen l c lz­­t e it M onat e werfe, so gedenke er nicht nur der Konfe­­reuzcli und der harten Arbeit, sondern auch der zahlreichen Mtc der Grossmut und Frcundsch.aft, aus denen er ersehen habe. Ivie wahr die Gefühle Frankreichs gegenüber, dem amerikanischen Volk seien. Zo glücklich er sei, zu seinen Mitbürgern zurückkehren zu können, so scheide er doch von Frankreich n'.it lebhaftcnt Bedauern. Er l'ersichert Frank­reich neuerdings seiner dauernden Zuneigung und seines liebcvolleit Vertrauens in desien Zukunft, (ll. T.-K.-B.) Washington, 29. Juni. sRcuicr.s In einer an das amerikanische Volk un­mittelbar nach Unterzeichnung des Friedcnsvertrages ge­­sendekeii B otschafr bringt Präsident W i l s o >t die Kunde von der A n n a h m e d c s F r i e d e n s - und Völkerbundvcr trage- ohne Abänderung oder Vorbehalt. Er nennt den Friedensverrrag das große Ab­­koinmcn einer neuen Ordnung der Tinge, das Anlaß zu einer liefen Genugtuung und Beruhigung bietet. (11. T.­­A.L.) Wiederantnüpsung der Handelsbeziehungen zwischen Amerika und Deutschland. Bcrli», 30. Juni. ! Aus Rew ?>oik Wird der Frankfurter Zeitung gemeldet: Ter Berliner Boischafterposten wird zunächst inir cincin Gcschästslräger bcsetzr werden. Tic Regierung behält sich vor. aucl) .tlönsulti nach Teulschlanü zll schicken. Ter Kongress wird mit Forderungen bestürmt, iir denen die Annahme einer Entschließung verlangt wird, daß der Krieg zu Ende gekommen sei. Man will dadurch die Her­­beiftihruitg von Handelsbezichungen zu Deutschland er­reichen, da man sieht, daß Frankreich und Eng­land im b c s e tz I e n. G e b i e t c dent a »terika - Nischen .Handel zuvorgekommen sind. Das .Handelsainr richtet Vertretungen iir Europa ein, uiil den Austausch aiucrikanistchcr Produkte gegen europäische zu jördern. Rilcktritt des deutsck^n Botschafters in Wien. W ! c II, 3c). Jliiii. Wi,e die Politische Kotwcspondenz meldet, ließ Bot­­lchaster W edel sein E n t l a j s u n g s g e s u ch nach Berlin gelangen. Es seien Gesundheitsrücksichten, welche Wedel zu diesem Lchrilie bestimmten. Beigetragen hätten zum Entschluß aber auch die letzten politi­schen Ereignisse. Der deutsche Botschafter war —- wic die Korrejpondenz schreibt — von der Ucberzeu­g^ durchdrungen, daß der G e Wal tfriede von Versaillesunannehmbar seiund nicht unterschrieben werden könne. Er gab dieser Ansicht auch wiederholt unumwunden Ausdrurck. Die Tat­sache, daß die Unterzeichnung des. Fffiedensvertrages doch erfolgte, sowie der Umstand, daß die deutsche Regierung, die diesen Vertrag für unannehmbar erachtete, aus dem Amte schied, ließen bei Wedel den Entschluß reifen, seine Rücktrittsabsicht in der gegenwärtigen Zeit auszuführcn. (U.T. K.-B.) - : Die Verfolgung der Kriegsfchuldigen. Amsterdam, 29. Juni. Chicago Tribüne schreibt: Seit Beginn der Konferenzen waren die Amerikaner fortwährend gegen die A ii s l i e f c r u n a des Kaisers und gegen seine Verurteilung, weil kein Mittel besteht, um diesen Prozeß auf gesetzliche Weise .zu fiihrcn und weil man nicht aus dem früheren Äaifer einen Märtyrer machen und die monarchistische Belvegung in D-eutschland nicht untcr­­strrtzcir will. Dem Blatt zufolge haben sich inzivischen auch Frankreich und Belgien zu dicscmStand­­punkt bekannt, und das Blatt glaubt auch iricht, daß die deutschen Offiziere, deren Auslieferung im Ver­trag verlangt wurde, verurteilt werden. (U. T.-K.-B.) Berlin, 28. Juni. Nach einer Meldung des Pariser TiMes-Korrespon- ! denten verlautet in holländischen Kreisen, die Regierung habe bcsMossen, in der Frage der' Auslieferung des Kaisers folgende Politik zu brfÄgen: Wenn die Enrenteregierungen die Auslikferung des Kaisers verlangen, so würde das Holland ab lehnen. Wenn aber Holland vom Völkerbund er'ucht würde, den Kaiser vor ein internationales Gerichc zu bringen, so würde .Holland cs nicbr abichnen. dem K a iser m i r - Zuteilen, daß er vor einem solchen Gericht erscheinen oder .Holland verlassen m ü ß r c. Wenn der Kai­ser sich weigern sollte und die holländische Regierung ihn aufforderir würde, das nicderkändischc Gebier zu ver­lassen, so wäre cs unmöglich, zu verhindern, daß der Kaiser nicht nach Tcui^schland ginge. In cincin solchm Fall würde die EmeMc von der dcurschcir Regierung die Auslieferung verlangen^ In holländischen Kreisen glaubt man aber, daß der Kaiser cinwilligm werde, vor cinenr internationLlen Ge­richt zu erscheineit unter der Bedingung, daß man ihn nicht zu entehrenden Gefängnisstrcifsn verurteilen dürfe, sondern daß das Gericht sich dawuf beschräni-e, über die Anklage Ivegen der Kriegserklärung uitd Verletzung der Neutralität Belgiens ein Urteil zu fâllerl. Dem Kaifec wiirdc dann ein beliebiger Aufenthaltsort ai'gewiesen lverden. Die französischen Sozialisten gegen den Friedensvertrag. Wachscndk Ltrömvng für den Anschlnß an die Dritte Inter­nationale. Paris, 30. Juni. Matin meldet: Ter sozialistische Conseil Federal de la Seine hat gestern in. einer Versammlung den Frie­densvertrag der heftigsten .Kritik unterzogen. Der Abge­­ordneic M apcras schlug folgenden Beschluß vor: Die sozialistischen Abgeordneten, hoben gegen den Fricdcnsvcr 1 rag zu stimincn. Wer dieser Entsck-cidung zuwiderhandelt, wird ans dem Bunde der Abgeordneten ausgeschlossen. Rappaport wendet sich gegen den Vertrag, der dem dciltschen Volke eine Lebcmscrder nach der anderen öfffiet. Er sei auch gegen den Vertrag, weil er auch Frank­reich Ilebles bringe und für Englano und Italien gemacht sei. Er horte cS als ein Unglück für die Jntcrnatianalc gehalten, iveim Frankreich den Schlägen.Hiirdcnbuxgs cr­­lc^en wäre. Ein zweiter Vorschlag ging dahin, den A b­­geordneten zu v c r b ie t c n, d a ß sieiich an d c IN S i c g e s f c st e des 14. Juli beieiligcn, der ein Trauertng für das Proletariat sei. Ein Abgeord­neter verlangt den Ausschluß der zwanzig Abgeordiieten. die für die MlLitärkrediete gestimmt haben. Man be­ruhigte ihn mit der Versicherung, daß der Parteiausschuß gegen sie dir noüvendigen Moßregelll treffen werde. Bei der Debatte Ivar fcstzustcllen, daß im Bunde die ex­tremistischen Theoric.n an Boden gewon­nen haben und daß eine Strömung für den Anschluß an die Dritre Internationale bestehe. ^2 .. s Zusammenstöße zwischen französischen Soldaten und amerikanischen Matrosen. Paris, 28. Juni. Ein Sonderberichterstatter der Chicago Tribüne tele­graphiert aus Brest, daß es dorr gestern abend zu ernsten Raufereien zwischen amerikani­schen Matroicn und französischen Sol­daten und Z i v i l i st c n gekommen sei. Der Brester Militärkonrnrandanl ließ durch mehrere Koinpagnien die Lrdnullg wiederherstellen, doch sei die Lage noch kritisch. Die Menge dränge sich vor den .Hotels und Pensionen, in denen man Amerikaner vermutet. Ein Protest der Montenegriner Regierung. Paris, 30. Juni. Das montenegrinisckre Ministerium Les Aeußern hat an die Friedenskonferenz eine Erklärung gerichtet, worin cs d,igegen protestiert, äiß die königlich montenegrinische Regie­rung nicht bei der Unterzeichnmig des Friedensvertrages ver­treten war. Der Friede mit Deutfchiisterreich. Die Klauseln des österreichischen Vertrages. Paris, 29. Jutti. Chicago Tribüne hört, daß der Zehnerrat, dessen amerikanisebc Mitglieder Lansing und der Botschafter W h i t c, nicht aber Oberst House sei, noch heute die / VkevsÄx, l'. AvL I91d fehlenden Klauseln des österreichischen Vertrages fertig­stellen werden. Allerdings fürchtet man, daß die gestern angckommenc neue italienische Delegation verschiedene einschneidende Nenderungcn verlangen wird, die müg» licherweisc sogar jenen Teil des Vertrages betreffen, der am 2. Juni überreicht wurde. ,. Protest der deutfchösierreichifchen Abordnung gegen dich jugoslawische Okkupation in Kärnten. St.-Germain, 30. Jur» . , Infolge dcS gewalttätigen Vorgehens der südslawisck)e» Truppen in Südstciermark und .Kärnten ist die deutsch, österreichische Friede nsdelcgation iviederholt an den Obersten Rat der alliierten und assoziierten Mächte in Paris hcrangctrcten. Am 1. Juni ist der Friedensdelepotion ccne Millcilmra des Sekretariats der Friedenskonferenz zugckonunen, wonach an den jugoslawischen Kommandanten in Karnten cin Befehl zur Einstellung aller Feindseligkeiten und zur Zurückziehung der Truppen hinter die südliche Umsassungslinie des .Klagenfurter Beckens erteilt worden sei. Wegen Nicht» eintsaltung dieses Befehls mußte aber seither wieder Be» ! schwcrde geführt werden. Nunmehr hat die Friedensdelega» i tion durch die Wiener Regierung von einem Telegramm des Obersten Rates Kemrtnis erlangt, wonach sich die südslawisch« ! Besatzung bis knapp an die Tore .Klagenfurts, das ist bis > an den Flußlauf der Glan und der Gurk, erstrecken soll. ! Die dcutschi.isterreichische Friedensdelegation l)at gegen diese Demarkationslinie, die an sich eine stete Bedrohung der Landeshauptstadt dorscellc, eingcwcndet, daß hiemit die regelmäßige Lebensmittelversorgung in Frage gestellt, dir Stadt von ihrem Elektrizitätswerke und dem âLasicrreservoir getrennt, das Lm'anlta! vom Verkehr der übrigen Teile Kärntens abgeschnitten wäre. Ter letzte Protest der deutsch» östcrrcichisichen Fricdensdclegativn betrifft das gcwalt» tätige Vorgehen der jugoslawischen Okku» p a t i o n s t rn p p e n, die fortwährenden Verhaftungen,^ deren Opfer auch zahlreickie Frauen sind, Fälle von Raub, Plünderungen, Vergewaltigung, sowie die barbarische« Strafen wegen Gebrauch der deutfchen Sprache. Die Frie.> densdclegation hat neuerlich der Erwartung und dem Ver--: trauen Ausdruck gegeben, daß die Anforderungen der Mensch« lichkcit und Rechtlichkeit durch tatkräftiges Einschreiten der Großmächte zur Geltung gebracht werden. sU. T.-K.-B.) , Die Garttng i« DetttschLand. j Ausbreitung des Berliner Streiks. â Berlin, 30. Juut. Die Arbeiterausslbüsie und die Vertrauenâkute der Augeftellren der Großberliner L-traßenbahn, der städttschen Straßenbahn, der Berlitrer Ostbahn sowie der Hoch- und llntergrundbahnkn befchlosien auf Grmrd der Abstimmung in den einzelnen Betrieben morgen früh in denAuL» stand zn treten. (U. T.-K.-B.) Die Aufruhrbervegung in den Rheinlmrdcn. , s Berlin, 30. Junt. Die Vossischc Zeitung meldet aus Düssest dorf: Die A u fruhrb c w e.gung droht auch auf dem rh e in is ch - we st fä l i s ch e n In du«! strtebezrrk über z u s p r i ii g en. In Düssel-i dorf wurde nach einer Urbcitcrversanmrlung ei» Trupp Soldaten, der zufällig des Weges kaup überfallen, entwaffnet und schwer miß. handelt. Daraufhin l^hak der Militärbefchlshaber den Betagcrungszustand verschärft. (U­­A.-B.) Die Lage in Breslau. Breslau, 2S. Juni. Die Berthlngung des Belagemngszuftandes ist er­­folgt, da die Lage infolge der Gefahr tcrroristic jcherAkre bedrohlicher wurde. Die Arbeiterschaft nimmt eine drohende Haltung ein. Außer dem .Hauptbahnhof ist auch das Rathaus von Regierungstruppen besetzt worden. Der Schloßplatz wurde von ihnen abgesperrt. (U. T.-K.-B.) Die Schweizer Reife Schleidenranns. Nereitelte Festnahme durch Unabhängig« i« Lörruch. Berlin, 30. Ju». -Ter frühere Minifterprästdent Scheid emanq wäre, wie erst fetzt bekannt wird, bei seiner Reife nach deu Schweiz inLörrach beinahe durch den Führer der dor­­ttgen Nnäbhängigen festgenommen worden. Meser wollte Schcidemcmn die Grenze nicht überschreiten lassen, weil «r darin den Versuch erblickt?, sich der Beran twor­­tung durch Flucht in das Ausland zu ent» Jziehc n. Die Grenzwache vereitelte die Festnahme Schei. demanns, der die Grenze passieren konnte. Seither hals er sich in Basel auf. Das Verbot der Derttschen Zeitung. ' Berlin, 30. Juni Wie bereits gemeldet, ist die Deutsche Zeitung vom Reichswehrminister Noske verboten worden. Grund zu dieser Maßregelung bot der an der Spitze des Blattes ver­öffentlichte folgende Aufruf: „Rache! Deutsches Volk! Heute wird im Spiegelfaal van Versailles der Schandsriede unterzeichnet. Vergeßt es ihnen iiichl. Wo im glorreichen Jahre 1871 das deutsch« Kaisert-lMl in alter Herrlichkeit erstand, wird heute die deutsch« Ehre zu Grabe getragen. Vergeßt es ihnen nicht! In rastlose» Arbeit wird sich das deutsche Volk wieder emporarbeiten, uw sich den Platz unter den Rationen zurückzuerobcru, der ihm zukvMmt. Dann Rache für die Schmach von 1919.'

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