Pester Lloyd - esti kiadás, 1919. október (66. évfolyam, 183-206. szám)

1919-10-04 / 183. szám

I kLmstss, Oktober 1919 » 8 . Dl« Anordmmg stellt bei der SchickloHhaltu^ der Lshr­­.krige eine längst geilte Ungerechtigkeit ab. Diese erhielten ^nâMich bisher den tweihundertfachm Beitrag ÄMs durchschnit- Nchen Taglohns als Entschädigung, was natürlich eine Mm ^Erbarmen geringe Swmne auÄnachte. Die Verordnung hin­gegen sichert ihnen zumindest eine Entschädigung, welche dic­­semge der in demselben oder Ähnlichen Betriebe unh zu der­­selben Zeit in ähnlichen Arbeitsverhültmsseir ailgestellten Ar­beiter erreicht. Zur Linderung der Folgen der Kriegsteuerung gestaltet bl« Verordnuilg bei den Verietzteir in eineni etwas lregrenzten, ,bei den Witwen und Waisen aber liberalenr Maße die Zahlung von Gebül/renzuschiisseil. ' Slhließlich regelt die Verordilung längst 'der Lösung harrende Organisatiollssragen> indem sie der bisher in deil -Arbeiterversicherungskompetenzen bestan-deneil Versplitterung 'ein Ende bereitet urrd die Vereinigung der Kompetenzen bei den zu diesem Zn>ecke geschaffenen Arbeiterversicherungs­­genichtsbel)örden anordnet. .Hienach hat auch die Anornalic ein Ende, daß in den auf dem Gebiete der Ärbeiterversiche­­rimg auftcmchenden strittigen Fragen inehrere verschiedene Gerichte und Behörden das Recht der Entscheidung hatten. ' Die Verordntmg verweist die die Arbeiterversicheruilg berichrenden strittigen d'Mgen sozusagen in ihrer Gesamtheit auf den Weg der Arbeiterversicherungsgerichtsbarkeit. Diese 'Gerichtsbarkeit wird in erster Instanz durch die Bezirks­­gerichte ausgeübt, in Budapest aber durch deil zu diesem 'Zwecke errichteten Arbeiterversicherungsgerichtshof; als Bc­­-rusungsgericht fungiert das Arbeiterversicherungsobedgericht. ès erüorio^ setzt nur noch, daß die zur Bollzichung der .Negserungsverordnung notwendigen Instruktionen und Ver­­'süqitngen je eher einander folgen sollen, damit die Reform bruf der ganzen Linie ihre mit Rechts zu erwartenden gedeih­lichen Folgen zeitigen möge, " . Tagesnerrigketten. > Gudapester Lebensmiitelmarkt. Büdaps st, 4. Oktober. Der ewige Film! Er wird sozusagen vor unseren Augen -uügekurbelt. Di« Figuren ziehen an uns vorüber. Tas alte 'Weiblein aus dem Andersenschen Märchen, mit Reisig beladen auf den mageren Schulterm, die Mutter aus „Ksvlaar", das Blutige .Herz in der Hand, eilt zu ihrem hungrigen .Kinder, chcr Manir mit den, Holzfuß humpelt hinterher. Sams­tag frühmorgens in der Zentralmarkthalle. Der Alkarkt kommt nach' nächtlichem Tiefschlaf ganz allmählich znni Be­­.wußtsein. Die Körbe werden in langsamem Tempo ausisepackt. j Keine Eile! Das kauflustige Publikum lsält sich konsequent ftrn. ! Lbst sehen wir in unabsehbaren Merrgen, Grünware und Feld­­'gemÜse ebenfalls, unsere Vegetarianerkost wäre mithin vcr- i sehem Das Fleisch fehlt, übrigens zeigen wir hier als Beweis ! folgende Zufuhrstatistik: È Vom llch Äptember bis 2. Oktober sind in der Zentral- i Markthalle folgende Transporte Per Bahn und Schiff cinge- i laufen: GrüMvare und Feldgemüse 4627 Meterzentner, ' Hauptelkraiit 993 Meterzentner, k 3 bis le 6 pro .Kilogramm. ! Zwiebeln 63 Meterzentner sdie aufgespeicherten Vorräte schlvin­­den kaum), le 4 bis lc 8 pro Kilogramm. Paradeis 1660 Meter­­zentner, le 1.80 bis lc 2.60 pro Kilogramm. Kartoffeln 12.90r> j Meterzentner sauf Karten 1r 3.30, im Schleichhandel le 5 bis j6 pro Kilogramm). Obst 5519 Meterzentner, Melonen 1997 'Meterzentner, Fleisch 86 Meterzentner. Der Fleischmarkt ist so spärlich beschickt, daß die 'turmhohen Preise gar nicht zu verwundern sind. Die Ware wird hochgehalten, das .Kalbfleisch zum Beispiel, diese leicht verdauliche, für Krankenkost vorzüglich verivendbare Fleisch­sorte, ist eine so seltene Erscheinung auf denr Fleischmarktc, Baß ein blaßrosig angehauchtes Kälblein entschieden als Sen­­isation wirkt tmd für lr 70 bis lr 85 Pro Kilogratnnt ver­> äußert wird. l Tas Geflügel wird nach wie vor per Achse von Bauern in die HauptstaR geführt und — wie man sich erzählt — bei der Maut von Pester Hökerinnen aufgckauft, gelangt infolge­­fdessen aus zweiter, ofh aus dritter .Hand horrend teuer in den Besitz der Konsumeirten. Die Nt i lchp r od u k t e vermeliren sich. Butter wird aus dett Aèärktlen uttd in den Dclikatessenläden für Ir 120 bis 1r 160 pro .Kilogramm angeboten, die Käufer ziehen sich in­dessen zurück, teils aus Geld-, teils aus Brotmangel. Dieser Umstand bietet ein« Erklärmtg für die immerwährend auftauchende Klage der Konsumenten, daß die seilgebotene Butter in den meisten Fällen ranzig sei. Der Zucker mangel bleibt die stete Sorge unserer 'Hausfrauen, besotiderS jetzt in der .tzerbftzeit, tvo inmt trotz Zoller Obstteuer-ung etwas Pflaumenmus und Psirsichkoinpott «inkochen möchte. Wie die Dinge momentan steheit, ist kaunt eine Erleichterung kn der Teuerung fülflbar. Tie Preise bleiben trotz Waren­reichtums und Geldmangels mif stabiler Höhe. Tie Hoffnung aus bessere Zeiten erhält uns aufrecht und der immertvährendc Kampf unis Dasein in einer fortwährenden „llln gsrä«!"­­Stellung. Der Kampf ums Heiz m aierial ist vielleicht das traurigste Kapitel unseres Daseins. Es tverden .Holzklotz« für teueres Geld verkauft, alle Möbelstücke zinn Fcucrtode verur­teilt und winzige Stücklein .Kohlenabfälle von vorüberwandern­den Kohlenwagen erbeutet. Leere .Keller gähnen uns entgegen, der Herbst hält seinen Einzug mit Regen und llkebelschleiern, der Winter steht dahinter und lacht rins lchhnisch an. Nacht­­^gespenster kriechen an uns heran, der Wind pfeift uns in die Ohren und die Röcke der .Hökerinnen flattern auf den offeire:: Marktplätzen. Fidele Schtväbinnen konrnren, halblaut summend, mit gefüllten Körben von den Schiffen, der Schnellphotograph spannt seine Leinwandsufsitcn aus und ladet uns höflichst ein: „Schnellphotographie in drei Minuten fertig, für Reisepaß­legitimationen geeignet." Ja, reisen, reisen chöchten tvir alle, fort von hier, wo das Leben l'sicht und schön ist, wo es keine Kohlennot und Geldkrise imd keinen Mehlmangel gibt. Budapest, 4. Oktober. Neue PaGvorschriften. Der Minister des Innern hat mit Verordnung Z. 76798/1919 die ersten Beamten der Muni­­zipien und den Oberstadthauptmann der Budapester Staatspolizei aufgefordert,, in geeigneter Weise kundzumachen, daß jeder, der sich um einen Paß bewirbt, sein Gesuch in Klein- und Groß­­geineinden bei der Vorstchung, in den Städten bei der Polizei­behörde eipzureichen habe. Das Ministerium des Innern wird Paß­akten nur in dringendsten und besonders begründeten Fällen unmittel­bar annehinen und alle ohne Verhandlung zurückweisen, die der Oberstuhlrichter nicht vidimiert, beziehungsweise die zuständige Paßausfertigungâbehö^ nicht begutachtet hat.. Der Dberstadt« hauptmantl der Budapester Staatspolizei kann nrw für das ihm unterstehende Gebiet die AuSfolgung von Reiselegitimationen den Bozirksstadthauptmannschaften übertragen, für Bewohner der übrigen Gebiete stellen auch diese Dokumente die nach der Wohnung der betreffenden zuständigen Polizeibehörden erster Instanz aus. Ausnahmsweise Zuständigkeit der Disziplinar­gerichte. Auf Grund der in dem Gesetze über Ausnahms­­verfügungen für den Kriegsfall erhaltener! Ermächtigung hat die Regieruirg mit Verordnung Zahl 4967/1919 M. E. angeordnet: Wird das nach den Vorschriften des G.-A. VIII: 1871 zristärrdige Disziplinargericht erster Jirstanz durch Besetzung oder durch eineir andern den außerordentlichen Verhältnissen errlspringenden Umstand im Verfahren gehindert, so rvird arrsnahmsmeise dasjenige Dis­ziplinargericht ähnlichen Wirkungskreises zuständig, an das sich der Vertreter der Anklage wendet. Hört der Grund der aus­­nahmsweisen Zuständigkeit vor Zlnberaumung der Verhandlung auf, so ist die Sache an das nach dem Gesetze zuständige Dis­ziplinargericht zu leiten, wodurch jedoch die Gültigkeit der früheren prozessualen .Handlungen nicht berührt wird. Die Verordnung tritt heute in Kraft. Neue Tclegrammgebühren. Laut Verordnung Zahl 18.892/1919 des Handelsministers sind am 1. Oktober in den Telegraphtarifen folgende Aenderungen eingetreten: Im inländischen Telegraphenverkehr imd mit Oester­reich ist die Tape für ein Wort 20 k, die kleinste Gebühr 2 I<. Die Worttaxe bei auf Grund einer Legitima­tion aufgegebenen Zeitungsdepesche ist im Jnlande 8 h, nach Oesterreich 10 d. Tie kleinste Gebühr ist in beiden Relationen 2 lr. Tie Gebühr ohne Legitimation aus­gegebener Zcitunbsdepefchen ist im Jnlande bis zu 600 Worten 25 lr, darüber hmaus nach je 100 Worten 6 1« 50 l>, nach Oesterreich 35 Ir, bezirhungslveise 7 1c 50 b. 'Die bisl)erigen Z n s ch l a g s g e b üh r e n hören aus, für Sonn'- und Feier­tag ' aufgegebene G r a t u l a t i o n s d e p e s ch « n ist die dreifache Gebühr zu bezahlen. Gewöhnliche Blankette kosten 5, solche mit Kupons 35 b. Die Gebührenquit-tung kostet 25 1>, das dlblösungspauschal für Quittierung gleichzeitig anf­­geocbener Telegramme ist 100 Ic jäl)rlich. Die Vermittlungs­gebühr für telephonisch auf- oder abgegebene Telegramme beträgt 50 b. Für Botenlohn durch Boten zuzustellender Tele­­grawine sind 5 lc zu zahlen. Tie Evidenzhaltungsgebühr flir Wünsche betreffend besondere Zustellung ist .qanziähri.q 250, halbjährig 160, vierteljährig 100, auf «inen Manat 40, auf einen Tag 5 Ic, für kollektive Zustellung sogenannter Hochzeits­depeschen sind als Zustellungsgebühr von Fall zu Fall 25 lc AU zahlen. Für- die Evidcnzhallung abgekürzrer .Telcgramni­­adresscn sind in Budapest 200, in der Provinz 150 Ic jährlich zu zahlen, für die Vormerkung einer von den Vorschriften abweichenden Adresse aber die anderhalbfache Gebühr. Die­jenigen, die ihre D<Peschen telephonisch oder gegen nachträgliche Ab'vechnung auf Kredit aufge'ben, haben überdies für den vom Staate genossenen Kredit eine jährliche Kreditgebühr von 200 le in Budapest und von 100 Ic in der Provinz zu zahlen. Eine .Hetzrede des Brücker Bür.qcrmeistcrs und ihre Folgen. 'Das Neue Wiener Journal berichtet aus Bruck a. d. M u r: In einer Volksversammlung, die jüngst aus dem .Hauptplatz stattsand, hielt der sozialdenwkmtische Biirgermeister und Land­­tagsabgeordncte Pichler eine .Hetzrede gegen das Bürgertum und erklärte unter anderem, daß er jetzt ans Urlaub gehe. Tic Arbeiter könnten nun mit der Bourgeoisie NI a chcn, was sä e !vol 1 e ii. Er griff mel)rer« Bürger mit Nennung der vollen Nanicn in der gehässigsten Wefle an, was zur Folge hatte, daß die aufgereizt« Ntenge zu dell von ihni bezeichneten Opfern zog undFich an ilpicn vergriff. So wurde der 'Tachdeckcrmeister W i n kl c r auf den Balkon des ! Rathauses geschleppt, dort höhnend der Menge gezeigt, die ver­langte, man solle ihn hinabflürzen. Mmr schleifte Winkler dann in ein Zimmer des Rathauses und mißhandelt« il)n. Der Buch­druckereifaktor .Herz wurde auf der Straße übersalleii und so heftig auf den Kaps geschlagen, daß er bewußtlos zusamnien­­stürzte. Ter sozialdemokratische Abgeordnete Tr. Eisler auS G r a z suchte die Menge zu beruhigen, kani aber selbst ins Ge­dränge, wobei ihm der Zwicker hcrirbgeschlagen lvurde. Ter Brücker Bürgers^fr hat sich große Aufregung beniächtigt. Ermordung eines fronzässschen Aristokraten durch seine Stieftochter. Aus Paris wird berichtet: Tas in ganz Frankreich als feenhafter Adelssitz bckamiic «Lchloß des Herrn Philippe de 'Iarcy bei Brunoy war der Schauplatz einer sensationellen Tragödie, deren Motive noch immer in Dunkel gehüllt sind. .Herr de Iareh lebte mit seiner Frau in glückiichster Ehe, bis er einrückeii mußte. Ter .Krüeg machte ihn, wie so viele andere, die sein Schicksal teilten, überaus nervös und wenn er auf Urlaub nach Hause kam, gab es stets große Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm lind seinen Angehörigen. Vor allem bel)andelte er seine Stief­tochter, Mlle. Milliorh, -die zu ihrer Mittler hielt und sie .gegen .Herrn de Iareh, so gut sie konnte, zu schätzen versuchte, sehr schlecht und es kam, wie die Dienerschaft bekundete, täg­lich zu sehr erregten Szenen, die vor einigen Monaten damit endeten, daß Herr de Iareh seine Stieftochter bat, sein .Haus zu verlassen und nach Paris zu übersiedeln. Tie junge Dame kam natürlich diesem Wunsche nach, brach alle Beziehungen zu ihrem Stiefvater ab und blieb nur mit ihrer Mutter in regem Briefwechsel. Auf diese Weise erfuhr sie auch, daß .Herr v. Iarct; die Absicht habe, seine Gattin zn verlassen, das Schloß zu verkaufen und sich dauernd in Paris niederzulassen. Auch wurde ihr niiigeleilt, daß .Herr v. Jarc») ihre Mutter sehr schlecht behandelte und sie eines Tczzes nicht in das Schloß ließ, so daß sie d>le Nacht iin Freien verbringen mußte. Auf diese Äiachricht hin reiste Mlle. Milliory von Paris ab und begab sich nach Brunoh, um mit ihrem Stiefvater Rücksprache zu nehmen. Dieser wollte sie anfänglich nicht empfangen, sic aber erpvang sich den Ein­tritt ins Schloß und nach einer furchtbar erregten Aus­­ciiiandersetzung schoß Ville. Viilliorp ihren Stiefvater nieder, der sofort tot tvar. Tann ließ sie sich ruhig festnehmen. Der Fall erregt in den französischen Adelskrcisen das größte Auf­sehen. Flugschiffpassaqierfahrten in En.qland. Aus London wird telegraphiert: Die Lustschiffahrtgesellschaften werden überlaufen von Personen, din mangels eines Eisen­­bahnvewkehrsmit dem L u f t s ch i f f in die verschie­densten Städte des Landes gelangen wollen. Das Luft­­schiffphrtministerium hält einen ganeii Park von Luftfahr­­zeugest für den Fall bereit, daß die Regierung diese in den Dienst der Oeffentlichkeit stellen will. Zwischen dein Sü­den und Edinburg ist ein Flugdienst eingerichtet worden. Die Compagnie Gènèrale Transaerienne trifft beson­dere Verfügungen, um den Verkehr Wischen London und Paris zu erleichtern. Außer dem bereits bestehenden täglich einmaligen Luftverkehr zwischen Paris und London werden 'be­­sondere Fahrzeuge bereitgehalten, darunter eii: Flugzeug vom Typ. HA Kolr^^Z^jchM ZAANntN Mh der englischen Postverwaltung ist ein Vertrag über Beför», derungder Briefposkin beiden Richtungen abgeschlossen' worden. Die Erbin des Vermögens Carnegies. Haupterbin des Verinögens des kürzlich verstorbenen Milliardärs Andrew Carnegie ist — wie englische Blätter berichten — dessen ein­zige Tochter Mrs. RoAvell Miller, der aber insgesamt nicht' mehr als ein Betrag von dreißig Millionen Psund Sterling. Anfällen bürste. Ter übrige Teil des Vermögens zerfällt in lauter Legate, mit denen di« verschiedenen, toisfenschaftlichen^ und Humanitären (^liiindungen Carnegies ausgcstattet tverden. Auch für die Kriegsiiivaliden Englands und Amerikas sind bedeiltettde Sttinmen ausgesetzt worden. Mrs. Miller ist' eine stille, einfache Tame, die ein zurückgezogenes Leben ans dem Familiensitze der Cärnegies in Scibo Castle fiihrt. Ihre Lieblingsbeschäftignn.q ist die Vogelztichk, der sie sich seit vielen' Jahren mit einem tvchren Fenereiser tvidmet. Außerdem besitzt sie auch eine schöne Sammlung von Schildkröten, darunter mehrere Riesenepeniplare, die mehrere hundert Jahre alt sein sollen. Als vor einigen Äèoiiaten in England eine Gefellsl^ft' vom Grünen Kreuze gegründet wurde, die es sich zur Aufgabe stellt, für den Schutz der einheimischen Pflanzen und Blumen, ztt sorgen, übernahtti Mrs. Miller den Vorsitz dieser Vereini­gung, als deren Ehreiiprotektoriii die Königin-Witwe Mep­­andra fungiert. «Tie Silberteueruo.q.s Wie alles ist natürlich auch das Silber viel teurer geworden, und es herrs<^ heute irr der Welt eine große Silberknappheit, die in erster Am« darauf zurückzuführen ist, daß in den Silbermineir während des Krieges nicht jo intensiv gearbeltet wurde. Sodann wird aber^ auch sehr viel mehr Silber zii Münzetr geschlagen, seitdem^ das Gold imnier mehr aus der Währung versiHvunüwn ist.> Jedenfalls ist dies in England der Fall, wo viel mehr Silber­­geld im llinlaus ist als früher. Sv,ist das einst so billige Silber zu einem teuren Metall geioorden, und in Indien, tvo das Silbergeld den Geldtvert bestimmt, ist der Wert der Silberrupee ziemlich bedeutend gestiegen. Die Silberteueruna. aber macht sich auch, wie ein Silberschmied in einem englischen' Blatt ansführt, im Kunstgewerbe bemerkbar. Da das rein«^ Silber um 150 Prozent teurer ist wie vor dem KriE, s» sind auch alle Silbergeräte im Preis sehr in die Hö^ ge­gangen. Andererseits hat das früher in vornehinen Kreisen bereits cttvas verachtete Silberzeug wieder sehr air Gel« tung gewontten, und schön gearbeitete Silbersachen sind Le. sonders in Diode. Dabei ist Silber z. B. bei Toilettegegen­­ständen, Photographierahnien usw. imnier noch das billigst« unter allen edlen Materialien. Elfenbein und Schildpatt, "die ebenfalls zuni Schmuck dieser Gegenstände viel verwendet tverden, sind sehr viel teurer. ! Der Trick zweier englischen L^fiziere. Aus London wird berichtet: Seinerzeit ist es zwei englischen Osfizieren, deti Leutnants Hill und Jones, gelungen, aus türkischer Ge. fangenschaft, in der sie lange Zeit geweilt hatten, freizukom­­men und die Erlaubnis zn erhalten, in die Heimat zurückzu. kehren. Nun hat Leutnant Jones, der übrigens der Sohn des beri'ihmten Professors Henry Jones von der Glasgower Universität ist, einen Vortrag gehalten, in dem er in faseln­­der Weise schilderte, wie es "ihm und seinem Kameraden ge­­lmiqen war, mis der Gefangenschaft entlassen zu werden. Nachdem die Leiden Offiziere vergeblich veyucht i^ten, sich selch't aus der Gefangenschaft zu befreien, beschlossen sie eines schöiierr Tagech Wahnsinn zu simulieren und begannen Ivie Rasende in der Zelle, iu der nian sie gcfangenhiett, uni­­l)erzuspr!iigen. Als die Wache dies sah und davonlief, um Snkkurs zu holen, damit die beiden „Irrsinnigen" gebän­digt werden könnten, griffen sie zu einem verzweifelten Trick, der ihnen bcinas)e gefährlich geworden tväre. Sie hatten sich Stricke zu verschaffen gewußt, schlangen sich diese in dem Augenblick, als sie Schritte hörten, die sich auf dem Gang näherten, uni den Hals und warfen die Sessel um, auf denen sie standen. Als die Wachen hcreintrateu, sahen sie die beiden gefangenen englischen Offiziere in der Luft baumeln, hatten die Geistesgegenwart, sie schnell abzuschiieiden und sic ins Le­ben ziirückziirufen. Ter türkische Mililärarzt, der die Leiden untersuchte, stellte den „Wahnsinn" fest, und die geschickten Simulanten, die ihren Freiheitsdrang fast mit dem Leben hätten bezahlen können, durften die Heimreise nach England antreten. Anarchistcnverhaftun.qcn in Mailand. Aus Wien wird berichtet: Das Mittagblatt des Ncueii Wiener Journals mel­­det aus Zürich: Im Anschluß an. das Bombenattentat in der Galleria Viltorio (Lmamiele in Akailand hat die Polizei eine umfassende Organisation von Anarchisten entdeckt, die, der Nativnalzeitung zufolge, eine Reihe terroristi»' scher Attentate planten. Zahlreiche Anar. chisten wurden auf Grnnd einer Lifte verhaftet. Di« Polizei entdeckte in einem Hause eine ^heime Anarchiften­­versaininliing, an der auch eine jilnge exzentrische Frauens-. Person teilnahm. Alle Anwesenden wurden verhaftet. Ein«' .Hausdnrchsnchirng führte zur Auffindung von Schriften, auf Grund deren eine Anzahl anderer Anarchisten Ängfest ge­­inacht werden konnte. Die Anarchisten planten, zunächst den: Bahnhof von Mailand in die Luft zu s pre n gen, IHN die Stadt vmi jedeni Verkehr abzuschiieiden und, hierauf eine Reihe öffentlicher Gebäude der Stadt durchs Bomben zu zerstören. Ein Attentat gegen das Ge-: richisgebäude iE von der gleichen Bande von' Anarchisten durch geführt worden. Fünfunddreißig Prozent Gewinn für englische Lebcns­­mittclhändler. âLie der Telegraas aus London berichtet, sind die neiien Verordnamgen über den Verkauf von Lebens-' initteln in Kraft getreten, iiach denen der Gewinn der Händler auf 35 Prozent beschränkt wird. Ein neuer LenkballontYP in Italien. Aus Luganv ivird bmüchtet: Secolo erfährt mis R o in: In' einigen Tagen wird der neue Lenkballimtyp „T".' in Rom in Betrieb genoinmen werden. Er wird eine große Selbständigkeit der Bewegung haben, da er mit vier stärken Motoren versehen sein wird, di« ihm eine Geschwindigkeit voii' mehr als 100 Kilometern iii der Stunde verleihen ivcrden.' Bald iiach Beendigung der Probefahrten, also in den ersten Okto'bertagen, wird der „T" ei.nen Flug über den Atlantischen Ozean versuchen. -Ein Weltflugderby. Aus Newyork wird telegraphiert:! Der Aeroklub teilt mit, daß die Entloürfe für die Veranstal-: tuiig eines Lustderbys rund nm die Welt ausgearbeitet wor-^ den seien. Die Preise iverden sich wahrscheinlich auf «ine Mil-> lion Dollar belaufen. Die Teilnehmer werden die freie Wahl, des Weges übei: den Atlantischen oder den Pazifischen Ozean, über Neufundland, Grönland und Island, über Tokio nach Alaska oder Kamtschatka oder mit Ueberquerung der Bering-.^ straße haben. Die Hebung der versunkelten deutschen Kriegsschiffe. Die Versuche der englischen Regierung, die versenkten Schiffe dev Lentscheu.NMe Mi^-^ W WW, ftntz.b«

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