Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. március (67. évfolyam, 52-78. szám)

1920-03-31 / 78. szám

Die furchtbaren Wirren, die Deutschland Lurchzi»,e. nrachen hat und die nun etwa, laut der Auffassung Tak-Z dieus. dazu führen könnten, daß Frankreich auf die Sicherungen, die der Artikel XIV bietet, zurückgreift, sind durch den Gewaltfrieden hervorgerufen worden. Die Be­denken, die Balfour als Minister des Aeußem und Lloyd George gegen die Form des Artikels XlV geäußert haben, erweisen sich als begründet. Noch schwerwiegender würde das Problem, wenn die ftanzösische nationale Leidenschaft nunmehr bezüglich des linken Rhcinufers noch andere Schritte cinleitèn wollte. Lloyd George sagte, wie Tardieu berichtet, während der Pariser Vechandlnngen: „Man darf kein neues Elsaß-Lothringen schaffen. Bei meiner ersten Reise nach Paris ist mein stärkster Eindruck die Straßburgstatue in ihrem Trauerscbleier gewesen; lassen wir nicht zri, daß Deutschland eine solche Statue errichten kann."Der Auâspmch des englischen Premiers läßt sich auch auf Ungarn anwendgg. Auf dein Gebiete des tausendjähri­gen Königreiches will man mehrere Elsaß-Lothringen schaffen. Schon sind die Banner und Statuen zahlreicher, mit der Geschichte und Kulmr des Landes eng verknüpfter/ altungarischer Städte mit Trauerschleiern umwunden. Nunmehr will inan aber in Neuilly diesen Zustand.sanktioniereii mrd gleichzeitig eine ganze Reihe von Vertragsarnkeln schaffen, die dem friedenègefahrlichen Artikel XIV von Versailles gleichwertig sind/ Der Mgav^che Friedettsverlrag. Italien âegeit^i^e Beschlüsse der Botschafterkonferenz. Rom, 30. März. (TelügrLnni der Budapester Korrespondenz.) Wie Giorrrale d'Jtalia meldet, hat'Italien den Beschlüssen der inöntägigen Sitzung der Bo^schafterkonferenz in der unga­­rischeit Friedensfrage niÄr zugestimmt. Diese Frage ist daher keiner Entscheidung zugeführt wordeit. Dtk Kri^ in Deutschland. Tie Perhandl«gen über das Bielefelder Abkommen. l ! Di^rohung mit dem Generalstreik. . Berlin, 30. März. , V (WolssÄureau.) Zu der vom Achtichr-Abendblatt s veröffentlichten Mitteilung von einem Ultimatum Der Gewerkschaften an die Reichsregierung ver­öffentlichen Leghi e n und Ostcroth eine Erllanmg, in der sic mitteilen, daß die in der Meldung erwähnten Forderungen den Beschlüssen der.Konferenz der Gewerk­schaftsarbeiter zwar entspreche, daß.aber von einen: Ulti­­maj^m nicht im entferntesten die Rede sei. Von dem Generalstreik, der als Antwort auf die Ablehnung auch nur einer dieser Forderungen sofort für Berlin erklärt werden sollte, sei in der Sitzungchon keiner Seite auch nur gesprochen worden. Es han­delt sich hier um eine gcwissenlose Irrefüh­­'rung der ohnehin erregten Arbeiterschaft Deutschlands, die nur den Zweck verfolge, eine schwere Schädigung des öffeMichen und Wirtschaftslebens Deutschlands herbeizu­führen.. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Berlin, 30. März. Das Wolff-Bureau meldet: Die Reichsregie­rung erblickt nach der von ihr veröffentlichten Erklä­­!rung nach wie vor im B i c l e feld er Ab ko m m e.n eine geeignete Grundlage fürdie Rege­­l u ng 'der Verhältnisse im Ruhrgebi e t, sie hat auch ihrerseits sich an das Bielestlder Abkommen ge­bunden und die Truppen bisher nicht in das Äldustrie­­gcbiet einmarschieren lassen. Dagegen sei von anderer S c k t e 'n l cht das geringste gescheh e n, u m d i c .aus dem Bielefelder A bkommcn sich er g e - P c nd e n V er p fli ch tun g e n zu c-r f ü llen. Pflicht 'der Regierung sei, wieder geordnete Zustände herzustellen. Ties soll auf der Grundlage des BreKefelder Abkommens geschehem Jin übrigen werde die Durchffihrung der not­wendigen Maßnahmen Unter Beteiligung von Vertrauens­männern mch in der Fonn erfolgen, daß die Bevölkerung mehr als 48 Stunden Zeit haben wird, von sich selbst aus geordnete Zustände herzustellen. (U. T-K.-B.) Berlin, 31. März. jTelegrcwim der Budapester Korrespondenz.) In einer neuerlichen Versammlung der revolution är en B c - trigbSräte, die gestern abend stattfand, wurde mitgeieilt, daß ein tl eb c re i n ko mm en zwischen der Regie­rung n nd d e n Gewerkschaften inderRichtnng orziel-t Worden sei, daß für General Walter >eiii Zivilkommissär eingesetzt und den Auf­­r ühr er n weitere 48 Stunden Bedenkzeit ge - währt wurde. Es wurde weiter beschlossen, heute in den Betrieben über den Generalslreik abziffiimmen. Tie. preußische Landesversamnilung für die Regierung. Berlin, 30. März. Die preußijchc Land es Versammlung b i l i i gtenach längerer Deb a t t e d ie E r - klärung der Regierung und sprach ihr das Vertrauen aus. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Berlin, 81. März. Zu der hcuie nacht erfolgien Antwort der Regie­­runZ an die Gewerkschaften bettef­­send das Festhalten au dem Bielefelder Abkom­­men bemerkt die demokratische Presse, daß' dies« Erklärung eine io e s e u t l i ch e Entspannung dè 1 Lage bedeutet. Man müs>e nunmehr wünschen uni hoffey, daß durch beiderseitige Einsicht da- Mnherl des Generalstreiks verhütet werde sUnZ. Tel.-Korr.-Bur.) â Die Vorgänge im Ruhrgebiet. Berlin, 30. März. Das Acht-llhr-BlE meldet: Der Vormarsch m Ruhrgebiet hat begonnen. Er war um wi 2 Uhr mittags von den östlich des Rnhrgebietes ange- p l .'tzten Truppen angctreten worden, und zwar in der g i Leise, daß das e igent li chc Industriegebiet D avon nicht berührt wur de. Es verbleibL D ornit den Rottruppen im Rheinland und V n Westfalen Zeit, die im Ultimatum der de Regierung gestellten Bedingungen zu B rfüllen. Die Frist zur Ablieferung der f< Waffen tlnd zur Auslieferung der Gefan- be senenift vonGeneralWatterselb ständig di lm 24 Stunden verlängert worden. Der ir Lormaxsch der Reichswehrtruppen ist auf früher gefaßte w öeschlüssc der Reichsregierung hin ausgenommen worden. T jUng. Tel.-Korr.-Bur.) 8 Berlin, 31. März. N (Telegramm der Budapester Korrespondenz.) Aus M ü n'. h ster wird gemeldet: Das Wehrkreiskommando gibt sc folgenden Bericht aus: Dasam30. d.ntittagabge­­iau fene Ultimat um der Regierung an die 7 Aufrührer findet im großen und ganzen keine Beachtung. Der Gegner hat vor her N o rdfront / s e i n.e A n grâ ff e bis 2 9. d. fort- x gesetzt und zieht weitere Verstärkungen j heran. An der Ostfront unterwirft er sich äußerlich, hält jedoch dst e Bedingungcn auch hier nicht ein. Aus dem Industriegebiet kom- ; men dringende Hilfer'Ufe wegen der bestia- s li sch en G raüsäm.kè i ten d es Gegners. ! (Telegramm der Budapester Korrespondenz.) In der Nacht auf Dienstag hat eine Bande zurückkehrender Roter So ld ätendas R a th au s von Düsseldorf besetzt, wurden jedoch daraus Vertrieben. . Berlin, 31. März. Der Pofsifchen Zeitung zufolge ist im Ruhrgebiet der Generalstreik nur in einzelnen Orten ausgebrochen, so in Bochum und Elberfelds In.Hagen ist dagegen der bereits prokla­mierte General st reik wieder abgesagt wo r - den. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Düfs«rrokf. 31. März. (Wolff-Bureau.) Der Vostlzugsrat, der in der vergangenen Nacht vertrieben worden war, i st w i e d e r e i n g e s e tz t w o r d e n. D i e S i ch e r h e i t s­­wehr hat heute das Rathaus und alle andc­­! ren öffLntIichen Gebäüde bes e tz t. Die?Roten Truppen sind abgezogen. (Ung. Tcl.-Korr.-Bur.) Berlin, 31. März. Ten Blättern zufolge sind die E is e nbahn b eam t en und die christlich organisierten Arbeiter im Aufsta ndsgebiet gege n denJspartäklst i s chen Terror in den Generalstreik getreten. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) -I Wien, 3l.iMSrz. (Privatnwldung des Ung. Lèl.-Äorr.-Bureaus.) Das Nene Wiener Journal medlet aus Berlin: Nach den an amtlicher Stelle vorliegenden Nachrichten haben die Eisen» bah n beamten UN do rg an isiertenEisenbahn­­arbeiter im Aufstandsgebiet ihren Dienst verlassen und sind gege nüber den sparta­­kistischen Terroristen in den Gegcnstreil getreten. Berlin, 31. März. ' Wie die Blätter melden, stießn: starke Reichstvchrtruppen im Laufe -des Dienstag nach 'Dorfteil über die Lippe vor, Die roten Truppen sollen die Lippe­­brücke gesprengt haben. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Generalstreik in Dortmund. Berlin, 31. März. (Telegramm der Budapester Korrespondenz.) Entsprechend > der ausgegebenen Parole ist -der Generalstreik in D o rtm u nd prok la wie rt w ord en. Unter dem Druck der bewaffneten Kommunisten müssen : sich alle Arbeiter der Paro le fügen, doch wird . sichtbar heftig gegen den Generalstreik Widerstand geleistet. Als Protest gegen den . TcrrorderKomm un ist en sind die Ei senbähn­­z undPo stb eam ten g'este rn inden S treikgetre­­x ten. Das mchrheitsso-ziakistische Partei. . blatt wurde von den Kommuui sten verboten. . Auf den großen Werken arbeitet -immerhin ein erheblicher Teil : der Belegschaften weiter. Beschlüsse des Reichstages. Berlin, 31. März. (Wolss-Bureau.) In der gestrigen Sitzung des Reichs­tages wurde unter anderein der Entwurf einer Verordnung über die Heraufsetzung des Grundlohnes und K über dic Ansdehnung der Versicherungs­pflicht in den Krankenkassen angenommen. Der Grundlohn soll sich künftig innerhalb der Grenzen von IS bis 20 Mark bewegen. Lik Versicherungspflicht soll auf ein Einkommen bis zu I2.00c r- Mark erweitert werden. Ferner wurde eine Verordnung übe: je den Verkehr mitZucker, wonach der Preis siir der Meterzentner, der im Januar mit 101.69 Mark festgesetz worden war, vom April cm auf 1-35 Mark erhöht wird, un! ein Gesetzentwurf über die Erhöl)ung der Schaumweinsteuei angenommen. (Ung. Tel.-Korr.-Bur) MttvooL, 31. NLrr! 1986 ! Die Stellungnahme Frankreichs. Daris. 3g. Mirz. Der Matin verzeichnet die gestern im Umlauf ge­wesenen Gerüchte,wonachfranzösischeTrup­­penvom Mainzer Brückenkopf aus vor­­gegangen seien, um heute Frankfurt. Darmstadt und Umgebung zu besetzen. Das Blatt teilt mit, Millerand habe gestern den Vertreter Deutschlands empfangen. Aus der Unterredung gehe hervor, daß den französischen Besatzungst'ruppen ein derartiger Be­seh l na ch t erteilt worden sei, noch würde er bestimmt mit oder ohne Zustimmung der Alliierten ,an dis französischen Truppen erfolgen, wenn die Deutschen in die neutrale Zone'des rechten Rheinufers nicht Truppen werfen würden, deren Zahl die letzte Grenze überschreite. Diese Grenze sei durch die Note des Marschalls Foch vom 8. August 1919 gezogen. Aus den Millerand zugekomme­nen Mitteilungen der alliierten Behörden! gehe jedoch, hervor, daß hie Deutschen die, Höchstzahl noch nicht über-! schritten haben. Mayer, ha,be gestern a ben d Millerand versichert, daß die neue, deutsche Regierung die Truppenstärke im Ruhrgebiest nicht zu erhöhen gedenke ! und den Friedènsvsrtrag ebenso wie das Uebereink'ommen vom 8. August 1919 beobachten werde.. Eine „gleiche. Er­­klärung sei! vom Hef der deutschen Delegierten Gober im Auswärtigen Amt abgegeben worden. Der Matin faßt die gegenwärtige Lage fokgender­­> maßen zusammen: Gestützt auf das Parlament und auf ' die öffentliche Meinung, wird die französische, - Regierung keines der Rechte Frankrólchs^ v erfähr en las s en, Wed er dieausdem Frie­densvertrag von Versailles noch die aus , den Gründen der Si ch erh eit Frankrei chs' hervorgehenden. Da Frankreich bei der! Ueberwachung des Rheins fast allein sei, l könne es nicht gestatten, daß Deutschland seine Stellung in diesem Gebiete ver­stärke, ohne selbst die entsprechenden t Gegenmaßnahmen zu treffen. D i e Regie-^ rung wünsche invollkommener Ueberein-, ,, stimmung mit den alliierten Ländern zu' handeln, doch würde sie, wenn diese der' b es anderen La g e n i cht Rech n ü ng trage n, gegebenenfalls auch ohne sie handeln. (Ung. Tel.-Korr.-Bureau.) Daris, 30. Mkz. ' (Agencc Havas.) Der deutsche Geschäftsträger Dr.! r, Mayer hat dem Ministerpräsidenten Millerand ü' heute abend die Erklärung der deutschen Regierulm über' - dieTruppenverstärkungenimRuhrgeoiete! n mitgeteilt. j Millerand machte sofort formelle V o rL ei'. halte und fügte hiiM, nach den ihm zugekommenen Mitteilüngen sei es zweifelhaft, ob die B e setzungdes Ruhrgebi et es unerläßlich sei. Nur in dem Falle, als die Besetzung und die sich hieraus! " ergebende Verletzung des Artikels 44 des FriÄenLver-' 9- träges nicht vermieden werden könnten, kämen die von^ der deutschen Regierung unter denr Vorbehalte weiterer' genauer Slngaben angebotenen Bürgschaften in Betracht.^ ts Dr. Mayer erklärte MilleranL, er hoffe, möglicW m bald in: Besitze der Antwort zu sein. <Uttg. Tel.-Korr.-!' l. Bureau.) -I. Paris, 30. März, t ,st Der belgische K r i c gs m in i ster ist gestern in! 1- Paris e i n g e t r o f f e n. Wie verlautet, hängt die^ il Ncise mit den Verhältnissen im Ruhrgebiet^ z n s a IN UI e n. sUng. Tel.-Korr.-Bur.) Beschuilg von Rentz und Äaiserswerth durch englische Truppen. Berlin, 31. Mik,. Wit: die PâiZch^Parlmneiltarrschen Nachrichten er­fahren, wurde Reutz und Kaiserswerth von' .starken englischen Truppenabteilungen besetzt. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Mnc englische Stimme über den deutschen Putsch. Honbo», 30. März, , (Telegramm der Bud., Korr.) Manchester Guardian schreibt, auch die Entente trage Schuld an' dem deutschen Putsch, denn sie habe den wirtschaftlichen Wiederaufbau Deutsch­lands verzögert. Der Putsch sei unangebracht, gewesen, weil er Deutschland Sympathien kostete, diees' vor allem brauche. UârMW^S i« DSnemâ s BAMUngen des Königs. s Kop enhagen, 30. März. iDer K g ließ heute mittag den bisherigen s o ziard^eikk'okratischen Arbeitsminister Stau­­' ning zu sich berufen und hatte mit ihm eine^ Unterredung über die Lage. Der König sprach sein Bedauern über die EnLwick­­, lung der Dinge aus. Bis 3 Uhr nachmittags lag . lwch keine offizielle Liste des Geschäftsministeriums vor. , Der Beginn des Generalstreiks, der für mor-, . gen vormittag festgesetzt war, ist jetzt auf morgen mittag ' verschoben worden. Morgen vormittag wird die Gewerk­­schäft eine Generalversammlung abhalten, um über die Durchführung des Generalstreiks zu Le­' raten. Für heute abend 6 Uhr ist von der sozialdemo­­c kratischen Partei eine Protestversammlung unter freiem Himmel einberufen worden. (Ung. Tel.-Korr.-Bur.)

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