Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. március (67. évfolyam, 52-78. szám)

1920-03-31 / 78. szám

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Oosterrokcli unâ .larroèrrsll 90 ir, kür U'4 1H U F AD I .4 I > UsUuLllou unO lümivI^OKUoti r ».. ütâr, »ilö lidrigLN StLStöN 10S L. ^^bnnoemsQks kLlsrin-lllr/.:, 1Ä. — I^lLnuskrlpis ^srâSL ü, verâsn aux^ bei SLMUiotrsk» su5i2krüi8eti8N keürsM ksUs rnrüekjrssrsUt. — LokrsA Postämtern sattrexeoKSnomwüru ' kisrrs Lrisks «^srâsQ oiedt snxvnsmws'.^ 67. Iahrgän^^ Kudä^st^MUtwock. 31. Miir? IVSO Nr?78 Anslan-sM«. Budapest, 31.^Ä!ärz. Diekr/tischcLa nr Deutsche rrâ e i ch.e Lauert air dL iiinerpolitl^n Front noch wär an, an der ausland/politischen câr hat sie erfretsticherweise eine Entspanituim erfahrei^^raiureich hat seiimf^ ablehnende« Standpunkt gegen Zuschub von VcrMstungen an die deutschen vet^fâtxAkreuen Truppen i^Aufstandsgebiete aufgegeben tiiwieine Zustiminung .dazu erteilt, daß die deutsche Reichsregierung die crfordtsrliche Truppenanzahl iim erwähnten Gebiete unterhalb kaitn, bis, dort die ge­setzlichen Zustände. wiederherjMellt sind. Damit entfällt die von PAris angedrohtL^esetzung von Frarstfu'rt ain Main, Darmstadt und'"anderen deutscherr Stödten, wo­­durcl) die sranzösische Regierung sich gleichsam Faust­pfänder für den rechtzeitigen Wiederabzug der deutschen Truppen aus denl neutralen 11nru!)egebiet. verschaffen ' wollte. Dieses Einlenken der französischen Regierung mag jedenfalls in bestimmendem Matze mirbeeinflutzt worden sein durch die Stellungnahme der Vereinigten cLtaaten. Präsident Wilson hat nämlich in einer Note an die Pariser Regierung dem Einmärsche, deutscher Truppen in die Äuf­­standszone zugestimmt und gegen die. Besetzung durch alliierte Truppen Stellung,genommeiU! Daß. England'und wahrscheinlioh auch Italien den gleichen Standpunkt ein­­genommen haben, ist gestern an dieser Stelle bereits fest­gestellt worden. Jedenfalls ist der. deutschen Regierung durch das Einlersten. des Kabinetts Millerand eine schwere Sorge abgenominen, und sie kann jetzt ihre ganze Energie aus die llèiederringung der kommunistischen Unruhen konzentrieren, ohne von der Sorge bedrückt zu sein, daß ihr daraus von außen her Ver­­wichlüirgen erstehen stönnren. Was die Aufsrandsbewegung selbst betrifft, so scheint sie noch immer nicht merklich ab­flauen zu wollen. Gewisse Anzeichen sprechen dasür, Latz die. bisherigen. Führer der komnzunistischen Bewegung, die Zügel nicht mehr fest in der Hand haben. Auch wenn sie abrsticken wollten, würde.ihnen vielleicht nicht überall ge­horcht werden.'In ihrem Ungestürn fällt die aufgestachelte Menge Leuten, die sie Zu den-rollsLen Streichen anspornen. da und dort zur Beute. Mag aum die Mehrzahl der auf­ständischen Arbeiter angeblich zur Besinnung zurückkehren, cs wird Punkte geben, wo die Ztnarchie einreißt und die Rückkehr zur gesetzlichen Ordnung doch nur durch Waffen­gewalt wird erzwungen iverdcn müssem Je klarer dies in die Erscheinung tritt, desto mehr muffen auch die unab­hängigen Sozististcn zur Einsicht gelangen, das; sie init der geheimen Erraunierung der kommunistischen Machenschaften nicht allein für das tsteich, sondern auch für ihre eigene Sache gefährliches Spiel getrieben haben. In der National­versammlung offenbart sich der einmütige Wille, die ge­fährliche Aufstandsb.ewegUng, lvenn 'es sein muß, tnit'den äußersten Mitteln zu unterdrücken. Dieser Wille steht hinter der neuen Reichsregierung und wird ihr die Kraft ver­leihen, die schwere Aufgalie, vor die sie gestellt ist, mit Erfolg zu lösen. Die Vorgänge i n Dän c u>. cr r l spitzeu fick, in bedenklicher Weise zu. Es scheint.sic!) dorr eici. revolu­tionärer Ilmfrurz vorzubereil-n. Der König war übel beraten, als er das. sozialdemokratisch-linksradikale .Kabinett Zahle, nachdem es die Ileberreichuug seiner! Demission iierweigerr hatte, ichlankwcg davonjagte. Es i ergaben fick, daraus schwere Komplikationen, die die Gefahr einer gruudsiürzenden Umwälzung naherücken. .Die sozialdemokratische Partei und Pie (Kewerkschaften j erklärten sich solidarisch mit der entlassenen Regierung! und forderten die 'vforlige Wieöerernennung des Ministe 'rimüs Zahle. War schon der Inhalt dieses Uiiinml.nns revolutionär genug, so erfolgte seine llebcrreichung unter noch bedenklicheren Umständen. Inmitten der gärenden Hauptstadt erzwang sich die Abordmcng der Nrdeitermassen !in später Abendstunde ihren Empiang durcl) den König und erklärte Liesi'm, das; der Nichterfüllung ihrer Forderung i der Generalstreik auf dem Fuße folgen würde. Der König 1 ließ sich nicht einschüchtern und lehnte das Ultimatum gestern mittag ab. Gleichzeitig ernannte ev eine neue Re­gierung, woraus die 2lrbeiterschaft in der Tat mit der Prollanricrung des Gen-eralstreiks antwortete. Unter einem soll die Sozialdemokratische Partei auch beabsichtigen. . eine gegenrevolutionäre lliegierung einzusetzen; wenigstens s faßte sie gestern diesen Beschluß, dessen Durchführung für ! heute in Aussicht genominen wurde. So steht nun die Situation zurzeit auf des Messers Schneide. Wenn nicht im letzten Augenblick ein Wunder geschieht, muß cs zum Kampfe zwischen den revolutionären Massen und der königlichen Geivalt kommen. Der Ausgang, eines derarti­gen Kampfes läßt sich heute gar nicht absehcn. Das Mini­sterium, an dessen Spitze seit 1913 der Freisinnige Zahle,, der Führer der radikalen Linken, kurzweg Radikale ge­­nannt, steht, setzt sich aus Radikalen und Sozialdempkra- j tsn zusammen. Das Koalitionskabinett, das d?r König! 1916 während des Krieges, und zwar zur Zeit der beweg- j ten Debatten über den Verkauf der dänischen Antillen, ge- s wünscht hakle und das drei Sozialdemokraten, drei Radi-- , kale, drei Liberale und drei Konservative enthalten sollte, I ivar nickst zustailde gckominen. Ehristensen, der Fichrer der Opposition, hatte als Bedingung die Premierschaft ange­­' strebt, worauf die linken Mchrheitspärteien nicht eingim gen. Dke ckkeuwahlen im Jahre 1918 beließeri iviederum ZMe an der Spitze der Regierung. V In den letzten Monaten haben sich zwei Problenw in Dänemark als Unruhezentten erwiesen. Der Streit um das Schleèwig-Problern, das nach. den .Wünschen. der . Ehäüvinisten, auch mit dem Risiko einer schweren deut­­' scheu Irredenta, zugunsten eines' Groß-Dänemark gelöst v-^-rüen sollte, und das soziale Probkem, das-durch die i große Teuerung eine kritische. Verschärfung erfuhr. : Die ' Konservativen, die auch den König auf ihre Seite, zu bringen versuchten, stellten sich schließlich auf den Stand­punkt, das Kabinett Zahle besitze nicht mehr-das-Ver­­trauen der Akajorität des Landes und-habe.'.daher auch kein Reckst gehabt, inr Namen Dänemarks-bindende Er­klärungen über das Schleswig-Problem abzugeben. Eine Rede, die der König anläßlich des für Dänemark günsti­gen Ergebnisses der Abstiminung in der erstell Zoite an das. Volk gel)altcn hatte, gab Anlaß zu Mißdeutungen, uin'jo mehr, als die Konservativen die Rede so. deuteten, als ob der König ihre Auffassung teile. Ministerpwsident Zahle beeilte sich, durch einen Kommentar die Mißdeu­tungen zu beseitigen. Nach der kürzlichLir Abstimmung in der-zweiten Zone, die in Flensburg 85 Prozent pro­deutsche und in der ganzen Zone 79 Prozent prodeutsche Stimmen.ergab, begannen die Cbauvinisten. gegen die Re­gierung Sturm zu laufen. Auch der Minister für Süd­jütland, H.ansen, der sich bis dahin auf den Standpunkt gestellt hatte, er wünsche nur dänisches Gebiet für Däne­mark zu erwerben, begann zu scksivanken, während Minister­präsident Zahle das Selbstbeftimnlungsrecht gewahrt zu wissen wünschte und auf seinen mehrfachen diesbezi'rglichen Erklärungen verharrte. Er vertrat die Meinung, er würde das Flensburger Gebiet, das so klar für Deutschland gestimmt hatte, nicht gewaltsam einverleiben und auch aus den Händen der Entente nicht in Empfang nehmen. Im äußerstxn Falle würde er das.Volk ganz Dänemarks.durch eine VolMefragung entscheiden lassen. Die Chauvinisten hingegm betonten, die Entente, möge das Plus, Las sich zugunsten der Dänen in der ersten Zone ergeben habe, einrechnen und wenn sich dann bezüglich. Flensburgs eine dänische Minorität von 35 Prozent ergebe- so möge auch der größte Teil der zweiten Zone Dänemark einverleibt werden. Der König scheint nun nicht völlig der Meinung Zahles beigepflichter zu haben, so daß es zu einem Gegen­satz kanl, der die Form der Enrl'assung des Kabinetts zeitigte. Es skeUte sich zwar heraus, daß die Krise ohne Mllwirkung der im Kabinett vertretenen Parteien nicht zu lösen fei, jedoch lehnte Zahle nunmehr die Weiter­­führüng der Geschäfte ab. Die Radikalen und Sozialdemokraten' haben seit Moiiaten der Meinung Rauin gegeben, das; die Ncu­­wahleic, die nach der endgültigen Festsetzung der neuen dänischen Grenzen vorgenommeu werden sollen, ihnen ! einen starken Mandatszuwachs bringen werden. Aus die­sem Olrunde nahm Zahle auch das Mißtrauensvotuni! nickst ernst. Las ihm inr Dezember vorigen Jahres wegen seiner. Schleslvig-Politik in der ersten .Kammer, mit -39 zu I 2.5 stimmen gegeben worden war. Die beiden Oppofi- s tionsparteien, die Liberalen und die bäuerliche Mittel- 1 Partei Christensens, nahmen nicht nur >vegen der! Schleswig.-Politik, die ibnen reillveise als Deckino.ntel fi'^r ! ihre Machrbestrebttngen dienr, gegen das Kabinett Zahle Stellung, sondern opponierten auch gegen die sozialen jsiesetzentwütie, für die ungenügende finanzieile Deckung vorhanden sei. Das Kabinelt Zahle har den breiien. Schichten der ! Bevölkerung durch die Venassungsändcrung von 1913 und.191.5 Las allgemeine Wahlrecht, Las auch das Frauenstimmrecht enthielt, gebracht. Für die nächsten Neuwahlen lvurde das Wahlalter für die zweite .Kammer von 2.9 auf 21 Jahre herabgesetzt und für die erste Kaminer von 35 auf 2.5 Jahre, um die llc'ordschleswiger, s die in Deutschland bereits das Wahlrecht besesien hatten, s nicht zu verkürzen. i Die Politik des Kalunetts der Radikalen und i Sozialisten mußte in einen iuniier schärferen Gegensatz ;u den Konservativen geraten, da die inehrfachen Ver­­iassungsänberungen andauernd die Macht des .Königs > -'inschränlien, diesem zunächst das Recht entzogen, zwölf Mitglieder für die erste Kaminer zu' ernennen und nach der jüngsteit Reforin ihm das bis Lahiir uneingeschränkte stecht nghinen, Krieg zu erklären, Frieden zu schließen, Bündnisse und Handelsverträge eilrzugehen oder aufzu-.. ösen,. sowie LandesgBiet. abzutreten. Tatsache ist ferner,. )aß das Kabinett Zahle sich immer nur auf eine ucomen­­ane Majorität stützeit konnte, da die erste Kaiiinier eine vcasoritär der Rechtsparteien aufwies, während in der zweiten.Kaminer die Regieruirgsniajorität nur sehr gering ! var. Einen wirklichen Ueberblick über die tatsächliche i >erzeitige Stinrmung im Lande' hätte mar: aber nur durch j steuwahlen gewinnen können, da sich seit den letzten.! Wahlen die Konstellationen geändert haben könnten. I Die Vorgänge im Ruhrgebiet tangieren, wie zur Ge j nüge bekannt ist, auch das Problem des linkei' ! Rheinufers, also eine Angelegeicheit, die seit Jahr 'Hunderten zu den heitelsten Fragen der deutsch-französischen Nachbarschaft gehört. Auf der Friedenskonferenz ist es nui mit'Mühe gelungen, eine vorläufige Lösung zu finden Man gab in der Hauptsache den französischen Vorschlägcr nach. Die Alliierten ließen es aber Frankreich gegenübet nicht an der Aeußerung von Bedenken fehlen und traten ! ausgeden Fall gegen die Postulate Fachs auf. Es kann nun in der europäischen Oeffentlichkeit nichi übersehen werden, daß der ftanzöpsche Friedensdelegiertl Andre Tardieu, der zu den Sachverständigen im linksrhci^ j Nischen ^^oblem zählt, die Vorgänge im Ruhrgebiet zuni Anlaß.nimmt, um ZU betonen, daß im Sinne ndes Z 42k . des Versailler Friedensvertrages-Frankreich das Recht habe . das linke Rheinufer so lange bcsetP zu halten, als von seitcr Deutschlands die Gefahr eines Anoriffs droht. Zur weiterer Begründung führt Tardieu an, daß die Vereinigten Staa­ten den Vertrag nicht ratifiziert haben und daß das mii Amerika und England geplante Schutzbündnis nicht, zu­stande gekomnren ist.^ Immerhin bleibt der Begriff, ob Frankreich von Deutschland bedroht ift, jederzeit sehr dehn­bar. Man sieht, tvelch gefährliche Unruhe- und Konflikts­herde der Versailler Vertrag, der wie die anderen Verträge nicht nach denr klaren Wortlaut der Wilsonschen Grun'd­­aesetze geschaffen wurde, in sich birgt. Man erinnert sich daran,, daß der Matin Ende des vorigen Monats in einem - Londoner Berichte aus der Feder seines Auslandsredak­teurs .Sauerwein zu inelden wußte, 'die Okkupation des linken Rheinufers werde, wie man in England sagt, Frank­reich und Deutschland in einem Zustande erhalten, der ! weder Krieg noch Friede sei. Sauerwein teilte bei dieser Gelegenheit mit, er habe vor der Abreise nach London mit einem französischen Staatsmann gesprochen, der sagte, .Frankreich rnöge sich selbst Garantien im Nheinlandc ver­schaffen, aber nur in dem Falle, wenn sich die Notwendig­keit dazu ergibt und zugleich eine direkte Verständigutig zwischen Frankreich gnd Deutschland angebahnt wird. Man kann daraus entnehinen, daß teilweise auch auf französischer Seite die.Situation richtig beurteilt wird. Jlndrè Tardieu, der fetz'k die Möglichkeiten über­denkt, die der Artikel XIV des Friedensvertrages für Frankreich bietet, ist eâ zu verdanken. Laß man genauere Kenntnisse über die Vorgeschichte des Zustandekornmens des erwähnten Verrragswortlautes erhalten hat, und auch des Garantievertrages, der bekanntlich nicht in Rechtskraft ertvachsen ist. In seinen Enthüllungen, die in der Illustration und iin Temps erschienen sind, erzählte Tardieu, daß Mr. Balfour und Lloyd George schon 1917 gegen- zu weitgehende französische Vorschläge aufgetreten find. Anfang März 1919 begann dann die grundsätzliche Erörterung. Wilson befand sich zu dieser Zeit noch nicht' in Paris. Die übrigen Kompaziszenten stellten sich auf ! den Standpunk:, daß die dauernde. Besetzung des linkeic l Rheinufers eine ständige Quelle von Zwischenfällen sein > lvürde. Ein Krieg, hervorgegangen aus dieser Ursache, würde auf die öffentlichen Meinungen nicht derart wir-s ken Ivie seiuerzeir die belgische Affäre. Uebrigens habe Fraukreicl) insteiner seiner R'egierungscrklärungen während des Krieges konkrete Forderruigen bezüglich des Rhein­­probletns erhoben. Es sei also für die Alliierten keine Veraillassung vorhanden, an der Besetzung teilzunehmen, imd ncan würde bedauern, wenn Frankreich diesbezüg­lich allein Vorgehen wolle.Wie nunTardieu Wester schilderte,. änderte das Erscheinen Wilsons die Situation. Um den. bartnäckigen Elenienceau von seiner Forderung abzubrin-^ gen, machten England und Amerika den Vorschlag einer geineinsamen Garantie gegenüber einem nicht heraus­geforderten dcutsckcn Angriff. Dergeftalt sollte Clenwn­­ceaus Haupkarguinent, die Besorgnis, .beseitigt rverdcn. Der Tiger tvollte dieses Angebot zivar annehmen, aber lediglich als willkomtnene Ergänzung des Artikels XIV, den er ungeändert durchzubringen wünschte. Clemenceau berief, lvie Tardieu Wester erzählt, den Marschall Foch und die obersten Befehlshaber der verbündeten Heere vor den Obersten Rat. Der Marschall legte die Besetzungs­these vor, die verbündete Generalität aber hüllte sich in Schweigen. Am 4. April gab ciir Festlandsstaat, Leffen Lage eng tnik der französischen .zusamnienhängt (Tardieu nannte den Nameil des Staates nicht) durch seinen höch­­stett Vertreter zu erkennen, daß er einer langdauernden Besetzung nicht günstig sei. Die überseeischen Zeitungen lvurden angreifend, ein Teil der französischen Presie nicht minder. Vergebens suchte Lloyd George durch beruhigende .Interviews zu dämpfen. Schließlich wurde zum Miß­vergnügen des Obersten House die Nachricht lanciert,, der Dampfer „George Wachington" sei zur Hciinholung des Präsidenten dringlich - nach? Brest bestellt worden. Vom. 19. März bis 19. April ließ Elcmenceau, der nicht' nachgab, nicht weniger als elf Noten zur Unterstützung des^ französischen Standpunktes überreichen. Am 20. April gab. schließlich Wilson die vorbehaltlose Zustimmung, am' 22. April Lloyd George die seine, Äemenceau hatte auf der ganzen Linie gesiegt, womit aber noch keineswegs­­bewiesen Ivar, daß etwa der Gedanke der Durchführbar-' test, des Völkerfriedens und der Versöhnung gesiegt hatte. /i^.

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