Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. szeptember (67. évfolyam, 207-231. szám)

1920-09-01 / 207. szám

Verteidiger Dr. Lengyel: Elemér! Simontsits sagte, Sie hätterr diese Herren hinansweisen müssen. Bartha: Das geschah am dritten Tage meines Amts­antrittes. Ein hagerer, blonder, schlechtgeklcideter Mann trat unangemeldet zu mir hcrciir. Auf meine Frage, tvie er da herelnkomme, entgegnete er! Ich bin Csernyák! — Wer ist Csernl)ák? — Ich bin Csernyák! Sie tvissen nicht, wer Csernyák ist? Mich meldet man nicht, ich habe freien Zutrit,t mm Minister. Ich bin Präsident des Soldatenrates» der den Rat in Belgrad vertreten l)attc. — So, sagte ich. Sie sind es, dann packen Sie sich erst recht! Hierauf wurde er unverschänit. Ich warf ihn.hinaus. Als ich nach einer Weile ihn noch immer lm Vorzimmer sah und hörte, daß er auf den Staatssekretär Friedrich warte, begab ich niich zu Friedrich und meinte, er soll diesen verrückten Kerl fortjagen. — Ja, sagte Friedrich, eas ist kern Narr, das ist ein Erpresser. Die sind da, um zit erpressen, rrnt» die müssen erledigt werden. Wenir sie wiederkehren, schicke sic zu mir, ich jverde sie erledigen, ich zahle sie aus. — Auf meine Bedeirken, wie er das Geld vom Ministerium anweiserr lassen könne, sagte Friedrich: Ich habe für diesen Zweck Geld, sei unbesorgt, es ist kein ärarisches Geld. Er zoa die Schublade heraus mrd zeigte mir das Geld. Ich ließ hierauf durch den Sekretär vèr­­vnlassen, daß alle Personen, die um Unterstützungen kamen, ;u Friedrich geschickt wurden. Dr. Lengyel: Simontsits sagte, das Geld dürfte eine halbe Million gewesen fein. Bartha: Ich weiß nicht. Es war sehr viel. Dr. Lengyel: Friedrich sagte, er habe einmal 20.000 bis tzO.000 Kronen, einmal 15.000 ^^onen und einmal 6000 Kro­nen erhalten. Kann das Geld so wenig gervesen sein? Bartha: Ich glaube nicht, daß es sich um so wenig Geld gehandelt habe. Dr. Lengyel: Wurde die Heimkehr der Armee Mackensen durch Pogány und seine Gesellschaft verhindert? Bartha: Mackensen ließ mich fragen, ob wir die Be­dingungen des Waffenstillstandes in Belgrad vollstrecken? Ach antwortete, wir sollten sie offiziell vollstrecken, ich tue cs pber nicht. Károlyi wollte, ich soll das Heer Mackensens inter­nieren, ich erklärte jedoch, es sei unmöglich, 300.000 Mann zu internieren, wo wir keine zwanzig Mann haben. Ich Maß mit dem Wgesandten Mackensens, dem Hauptmmin Kvaßt, die folgende Vereinbarung: Ich lasse sie nicht internieren, wir machen Vix etwas vpr und verschleppen die Zeit, bis sie Heimkommen. Dafür verpflichten sie sich, täglich 500 Waggon Kohle zu importie­ren, wovon sie 100 Waggon zum Transport ihrer Truppen versvenden, 400 Waggon dem ungarischen Staat überlassen. Ich mußte für den Transport und für die Verpflegung for- Wir. Sie verpflichteten sich überdies, den Tschechen gegenüber ^hre ganze Durchzugslinie zu halten und den Rumänchr gegen­­jüber die Linie oberhalb Köhalonr und Fagaras, bis rch sie jmit meinen zu organisierenden Alarmfonnationen ablöse. jJhre Pferde und sonstigeir Mobilien sollm unter der Hand !an ungarifche Landwirte veräußert werden, denn, wenn sie der Staat kauft, legt Vix die Hand darauf. Diese Vereinba­­rung teilte ich dem Leiter des Speditionswesens und dem da­­praligen Regierungskommissär für Kohlenangelegenheiten mit. Der Regierung machte ich keine Mitteilung, denn es war ^in Akt der Regierung. Als ich abdankte, suchte mich Haupt- MMN Kvaßt auf, um sich über die Einhaltung der Verein­­ibartmgen zu orientieren. Ich konnte nicht lMfen, bisl)er ^t ja auch alles nur unter der Hand geschehen kömren. Mackensen rmchte durch sein persönliches Auftreten beim Grafen Károlyi etwas erreichen zu können. Er wurde jedoch ini ^ft genonl­­men. Die Vereinbarung ging auseinander. Die Deutschen lstellten die Kohlenlieserungen sofort ein, zogen ihre Truppen aus Siebenbürgen heraus und gingen hcinr. Am 11. Dezember erschien im Világ ein Artikel, worin ich beschuldigt tourde, als Kriegsminister eine geheime Ver­­ernbarung getroffen zu haben. Am 17. tourde bei mir eine lHausdurchsuchung vorgenommen, drei Mitglieder des Solda­­'teurates und drei der Soziallwmokratischen Partei erschic­­jnen unter Führung des Stadthauptmanns Waggaßt und ffllchtem die âckeigensche Vereinbaruttg und den" Akt über jden Diazschen Waffenstillstand. Die Mackensensche Verein­barung befand sich beim Hauptmann Kvaßt, die Diazsche bei meinem Sekretär Ladislaus Adorján. Nach dem Ausbruch Äer Diktatur ließ Pogány bei mir siebzehtrmal Hausdurch­­jsuchungen halten und suchte immer dieses Aktenstück. Dr. Lengyel: Károlyi und Linder hatteir sicherlich ^Keuntnis von dem Diazschen Friedeusvertrag? Mondada: Das steht in keinem Zusammenhang mit Lem Strafpwzeß. Dr. Lengyel: Pogány ließ nämlich gegen Sie im De­­izernber eine TÄwnstration, einen Aufzug veranstalten. ' Bartha: Am Tage vor der Demonstration hatte ich jmsiai MdankiWgsschreiben Desider Äbrahâin übergeben, ich Mig aber noch vorml^ttag in mein Amt. Gegen 11 Uhr meldete Wiir Oberst Mltcha, es werde ein Aufzug gegen mich veranstaltet pnit 20.000 Mann, 12 Kanonen, Máschinengelvehoon usw., chtan wolle mâre Abdankung evzimngM. Ich sagte, wenn man Avei Maschinengewehra hat, soll man vonr Tunnel aus auf die -Menge schießen, wenn sie über die Kettenbrücke kommt. — Wir wurde gcanttvorlet: Sie sind schon auf der Albrschtstroße. Der Saldatènrat arNangiert die Dern-onstratiom — Wo ist der ^ldatcnvat? fragte ich. —> Mmr lwachte inir Pogány, der iansangs zu leugnen versuchte, dann aber gestand, daß er der jUicheber sei, daß der Ministerpräsident gleichfMs davon Kennt- Ms kmbe, und daß meine Abdankung erMungen werden solle. iDas Vertrauensmännersystenr sollte eingeführt werden, ich spiele aber Komödie sä drei Wochen, um den Erlaß zu hintertreiben. Ich hatte nämlich verboten, daß Pogány bei »mir vorgelassen Nierde, worauf er in Begleitung von vier Nffiziericn in meiner Wohnung erschien und mir den Ent­wurf der Verordnung überreichte. Ich benrerkte jetzt zu Pogány, dem Erlaß stehen technische Hindernisse ent­gehn. — Es gibt keine Hindernisse mehr, ent­gegnete Pogáich, die Verordnung sei schon gestern abend erlassen worden. — Ohne Unterzeichnung des Ministers? — Das war früher notwendig, jetzt geht es an­ders! Sie haben diese Aligelegenheit drei Wochen lang ver­zögert, die Alarnrformationcn kmnrtei: unter 24 Stunden cin­­gesichrt werden. Hiebei zog er msiite geheime Verordnung vnS der Tasche mrd klarte mich auf, daß das Ministerium schon die längste Zeit nicht mehr nieine, sonderir seine Befehle-befolgt. Offiziere des Generalstabes seieii seine Mfercnten! — Ich hatte diese Verordnuirg unter größter Gcheiinhaltung heraus­­tzegeben, auch die Regierung l)atte davon keine Ke-iint­­nis. Am darauffolgenden dritten oder vierten Tag lyörte ich haß Friedrich im Parteiklub die Verordnung vorgeleseir hatte. Die Sache wurde auch in anderer Weise ruchbar. Als ' ich vorr der Diazschen Vereinbarung Kenntnis erhielt, kränkte ies mich, daß in Belgrad ein so schädlicher Waffciistillstaiid geschlossen wurde, und forderte die En^ernung der Rat­geb^, die eine so fälsche äußere Politik gemacht hatten, in erster Linie Diner-Dénes; Károlyi lehnte sich dagegen auf tlnd gab mir zu verstehen, wer nicht mit dem Schnellzug reisen kann, soll abstcigen. In diesen Tagen kam eine Deputation des Move — damals waren ganz andere Leute an der Spitze wie jetzt —, und erklärteit dem Grasen Károlyi, daß der Kriegs­minister zwar irgen!L>clck)e Alaruikompagnien aufstellett lasse, diese jedäch nie gegen Károlyi verwendet werden können, solange sie an der Spitze der Move stehen. Hierauf bestürmte inich Károlyi mit schrecklichen Vorwürfen, daß ich ihm nach dem Leben trachte. Ich beruhigte ihn. Dies und die Diazschen Akten nahmen mir alle Lust, worauf ich beschloß, abzudanken. Mondada: Es erscheint notwendig, daß Sic Einzel­heiten über den Diazschen Vertrag erzählen, und über den Gegensatz zwischen diesem und dem Belgrader Abkommen, so­wie darüber, wessen Werk das war. Bartha deponiert hierauf eingehend über die durch ihn erfolgte Auseinanderjagung der sogenanntcn Banater Re­publik Uttd seine Bestellung zum Gouverneur des Banats. Als solcher befand er sich am 8. November in Temesvár, wo ihm die Mitteilung des Generals Franchet d'Espe­ren zukam, die ungarische Regierung habe Waffenstillstand geschlossen und demzufolge werde Francit mit französischen unid serbischen Truppen "das Gebiet bis zur ?.llaroslrme be­setzen. Bartha reiste nach Budapest und erhielt hier aus einer Zuschrift Kenntnis von dem Belgrader Waffenstillstand. Am 4. Dezember hatte er eine Untcr:- onng mit denr französischen Oberstleutnant Vix; an demstiberr Tage war Oberst Nyèkhegyi aus Padua in Budapest eingetroffen und hatte den Diazschen Vertrag mitgebracht, in dem zu lesen war, die österreichisch-!".:garische Armee verpflichte sich, sich hinter die Grenzen Vv'! 1914 zurückzuziehen. Ungartr sondere sich fortan von Oesterreich ab und die ungarische Grenze bilde die Demarkationslinie. Diaz schließe mit dem österreichisch-mrgarischen Hauptguartier den Waffenstillstand im Namen aller Mächte ab, die mit der österreichisch­ungarischen Armee im Kriege liegen. Anter dem Eindruck dieser Mi-tteilimgeu stehend "habe ^uge mit Vix verhandelt. Dieser habe erklärt, wenn Ungarn nun den Serben Terri­torium anbiete, werden auch die Franzosen Gebiet fordern. Zeuge habe srkkär:t, er wisse von dem Diazschen Vertrage erst seit vier Slirniden, bisher habe auch die mrgarische Regierung ldavon nichts gölvußt, sonst hätte sie keine Abordnung nach Belgmd abgefertigt. Vix behauptete, die ungarische Regierung habe von der Saè.8ânch-t, nmd wi-es dem Zeugen ein vom 3. November datiertes Konzept des HouvödMiwisteriums vor, des Inhalts, chie Regierung habe den Marschall Kövess von dem mit Diaz gcscMossenmr Waffenstill­stände telegraphisch benachrichtigt und werde eine Kommission cntsendon, um die Reihenfolge der Räumung Serbiens festzu­stellen. Das Indosso des Konzepts trug den Vermerk, Berinkey werde -xtegiert werden; dieser Name war durch­bestrichen und an ^dessen Stelle stand der Name Barthas, j Zeuge habe dies für einen verhängnisvollen Schritt i erklärt, worauf Vix erwidert habe: „Sie sUngarnj l verzichten allemal auf irgend etwas. Da haben Sie l z. B. das VerlMrdluiwKprvtokoll vom 28. Novenrbsr, in dessen j Sinne Jofef Diner-DLnes zugebe, die Besetzung bis Wr ? Mavoslinie erfolge nicht gemäß >dsiu Waffenstillstände, sondern auf Gründ tatsächlicher Okkupation. Da scheint einer verhan­delt zu haben, der Avischen Waffenstillstand nnd Okkupation keinen Unterschied zu machen wußte." Zeuge sei mit diesem Schriftstück nach dem Unabhängig­keitsklub gegangen und habe von einigen Vertrauten Kârolyis gefordert, daß Diner-Dènes gsgangsn werde. Uebrigens habe Diner^Dönes unter anderen Dingen noch eines aus dem Kerbholz. Gömbös und Aladár Balta hatten mit der jugoslawischen Regierung abgemacht und dies aus Agrani dem Zeugen "telegraphiert, w^nn Ungarn Jugoslawien als solches anerkenne, die kroatische Regierung nicht nur deir gesamten ungarischen Drmppsu >den Abzug mit !dcn Waffen gewöchre, son­­>>enr auch alles KriegAmatovial nach Ungarn hrnübcrschaffeir lasse. Dieses Telegramm h^röe Károlyi ^dem Zeugen abgenom­­nwn. Acht Stunden, später seien Owmbös und -Balla eingetrof­fen; sie waren wegen Ausbleibens der Antwort auf diese Te­­jwsche aus -Agranr ausgewiefen worden. In der Folge sielltesich heraus, Diner-Dânes habe Las T elegramm eingesteck t und aus dem Anstands­ort e vergessen. Bartha gibt dann an, er habe Károlyi dazu gedrängt, Diner-Dènes den Laufpaß zu geben. Die Folge war, dass tags ^darauf in den Zeitungen em Brief Kârolhis erschien, des Jnhaits, Diner-Denes werde auf der Konseronz zu Versailles Ungarn vertretem Ferner erschim die Blättermeldung, Bartha habe abgedankt, was Lieser widerrief, und das BlÄt Az Est j wegen der Mitteilung zur Rechenschaft zog. J-n der Redaktion sagte man ihm aber, die Mitteilung fai dem Blatte vorn Preß­departement übermit'tett worden. Zeuge glaubt. Károlyi habe um Len Diazschen Vertrag gewußt, die Regierung aber nichL Lovaßy sei ganz nieder­­geschmettert gewesen, als er von der Sache erfuhr. Berinkey mag jedoch vielleicht von der Sache Kenntnis gehabt haben, La ja sein Name auf der Rückseite jenes honvëdministeriellen Konzepts gestanden habe. Verteidiger Dr. Lengyel: Haben Sie Kenntnis davon, daß Linder M-rfzeihn Tage -bevor er Minister gewor- i den, mit Kimsi oiliien Vertrag geschlossen hâ, wonach er die Armee anflösen iverde? > Zeuge Bartha: Davon habe ich keine Kenntnis. Ich j erfuhr vmr der Auslösung der Arnree erst am 10. bei meiner Í Ankunst. Der Zeuge erzählt hierauf, -lnh er, als er eines > Tages in das Kriegsmimsterium kam, dort iln Wartezimmer? die'fragwürdigsten 'Gestaldeir sah. Die Offiziere sjn-cichen gan^ offen davon, lM man Linder und seine Umgebruig beseiliger müsse. Zeuge wollte Linder aussucheu, Loch konnte "er nicht i-r fein Zimmer gelangen, worauf er sich zum Staatsfekrstär Friedrich begab. Friedrich fragte il)n, ob er geneigt tväre, die Siaatsfekretärstelle anzMwhnren, wenn er, Frie r i ch, zum Kriegsminister ernannt werden sollte. Zeuge lehnte dies jedoch ab. Aliif die F-rage -des Verteidigers Dr. Lengyel, ob Friedrich mit ihm aus dem Wtinisterium geschieden sei, ant­­wortolc der Zeuge, Laß Lies nicht der Fall war. Friedrich wiederholte ihm gegenüber die Worte Karolyis, daß der­jenige, der inil decn Eilzuge nicht fahren könne., aussteigen möge. ! Der Zeuge sagte dann am Schlüsse seines Verhörs, dich er vonr Tage seines Rücktrittes an von den Gchcimagenteu des Soldatenrätes imd der Sozialdemokratischem. Partei soriwüh­­rend ilberwacht wurde. Siebzshninal wurden bei i'hnr Haus­durchsuchungen vorgenommen, und es wurde jeder irur irgend­wie verdächtige Gegenstand, auch feine silbernen Leuchitcr und Eßbestecke mitgenommsn. Einige Tage rrach Ausbruch der Kmnnrune wurde er vsrlMitet mid zur Oberstadthauptmauin­­sch^t gebracht. .Hier hielt man ihn drei Tage gefangen und prügelte chn uinterdesson wieidvvhoU. Da»m 'fühmte man ihn AU Otto .Korvin, der «hn onfaings gut behmrdelte, ihm jcdoch gsgsnoevolutimräre Bswöguugon vorwarf. Er ließ ihn sodann­­in ein cmidercs Zinrmer sühnen, wo ihn Korvin in barsc^-m Tvir, auffordovte, ein Goständinis abzulsgen, da er ohnohân benaits alles wisse. Dabei schlmg er -ihm ein Blatt Papier, das er - in der .Hand hiâ, zweimal an die Nase. Zeuge erwiderte, er wisse nichts und könne auch nichts ge­stehen: daraufhin wurde er fürchterlich mißhan^lt. Maw brachte mich sodann in das Gefängnis in der Markö-utca, wo inQn mir tagelang nichts zu essen gab; ich gelangte dann aber­mals vor Korvin, der mich auffordertv, nun-mchr ein Geständnis abzulcgem Als ich ihm erklärte, daß ich mir keirver strafb!cMN. Handiung bewußt sei, sagte er höhnisch, mein Lsugne-n sti ver­geblich, denn Hüttner habe bereits eine getreue Photographie nreiner Person gegeben. Den Namen Hüttner erwähnte er­­mindestens zwanzigmat. Ob Hüttner etwas gewußt hat, weiß^ Zeugs nicht, so viel sei jedoch gewiß, daß er bis Aum Sturz der Proledarievdiktatur gefangen gehalten wurde. Angeklagter Hüttner bemerkt, >daß er zu dem Aeugeir nienrals Beziehungen hatte und von ihm auch niemals gc­­sprachen habe. Mit Kowin habe er nie etwas zu tun gelHbt. Wäre dies der Fall geweseiy so wäre er nach dem Ausbruch der Rätediktatur nicht nach Tschecho-Slowakien geflüchtet. Mond adv: Hierüber ist ein besonderes Verfahren im! Zuge. Zeuge wird hierauf in Eid genomnwn und die Verhand­lung für eine Viertelstunde suspeMert. " " Mttv^ooü, 1. Lsprsmvsr IbÄl Der rirfftfch-polrrrsche KâK­ .Die Friedensverhandlungen. Wien, I. September. sPrivc-tiuoOMg des Ung. Tsl.-K-m:r.-Bur.l Das Neue Wiener ^blaU nât über Mährisch-Ostvau aus War­­schau: Gestern traf dar,Vorsitzende der polnischm Friedens-! abordnmrg Domsky mit drei polnischen FyiedMsdelegientein Minsk ein, um in, Warschau neue Instrukti'onen! bezüglich der der russischen Friedensabordnung zu stellenden! Vorschläge in der Frage des Waffenstillstandes ein­­zuholen. Abgeordneter Damsky teilte mit, daß der Vorsitzende der russischen Friedeusaibordnung in der letzten Sitzung erklärt habe, die russischen BediiMngen hätten keinesweK den ka­rakter Hines Ültimäms» die russische Regierung erwvMte viel-i mehr die polnischen Gegenvorschläge. Nach'der AnsiG DomsÜjK zeigtM! die Rusien überha^upt in den letzten Lagen eine merk-! wüâge Nachmcbigkeit. Doiusky verständigte den Vorsitzen^ der russischen rMeden-sabvrdiWng, daß die "polnische llügierung die Frtigdensverhandlungeu nwH einem andern M verlegen wünsche. Die -russischen Deleaievten erklärten. Laß die Sonyet» ! r^reviMg nichts gegen einen solchen Vorschlag eiinznwenden! , haLe. Nach dW Ei.ntreffen des Mgoordneten Domsch sanden iin Wa-rschau wichtige Bè-ratungen statt, tu j denen die Frage >der polnischen Bedingungen be-. j sprochen wu,rdc. Gleichzeitig wird Wer den Ort der weiteren j Verhandlungen beracken. Nach einer Beschlußfassung hierübsL wird der Terulin der fiinften Sitzung der Friedenskonferenz festgesetzt werden. In den WcmdüLgângèn des polnischen Reij^ tages kursierte , gchern die Nachricht, daß der Minister deA­­Aeußern SaPieha dem Vorsitzenden der ruffischM Fvicdens­­aoordnung bereits die Anträge der polnischen u^gijerlinq in bezug aus die Ostgrenze mitgetsilt habe. Gleichzeitig'wurde Vorschlag gemacht, daß als Waffenstil lstandslinig die Linie der ehemaligen deutschen Schützen­grab en, und zwar P ins k—Naros ze festge legt! werde. In Warschau herrscht die Ansicht, daß die 'polnische Regierung hie Verhandlungen nicht abbrèn werde, trWiM glaubt man aber.nicht an einen bäigen Keieden. W i en, 1, September. ! sPrivâetdMg Kes Ungp TLk..Kvm.-Bur.s Die Neue Freie Presse meldet aus Krakau: Dsv Vorsitzende der pol­nischen Frigdenâdelogabion Domsky erklärte, die Friedens^ vevhcmKtungM in Mirrsk sind nicht abgebrochen» sonderU unterbrochen. Die rpeHkeg:eul ,Vsyha!N.dk.«n.g«!.ilt werden in Riga geführt. ' ' > Kamenew als Oberkommrssär der Sowjetarmee. W i en, 1. September. , sPrivakuietdumjg ^Äes Ung. Dsl..K«irr.-Bur.) Die Neu« Jweie Presse meNst aus Berl i n: Wie aus Moskau gemel-^ >det wird, hcit die Sowjötregierung Kamenew, der mit Lcassin in London die Bsrharidlungen geführt hat, ibgauftragt, als Oberkommissär dsv ggjicynten- Armee.sofort .an die Fropt qb» zugehsu. ' ' Geschekterter Versuch einer russischen Gegenoffensive. Wien» 1. September. sPvivat^D-Mg -des Uing. Tsl.-Korr.-Bur.1 Die Neue Freie PreW meldet qus Warschau: Die Rote Armee hat doN-Eersuch, geinacht, eine Gegenoffensive ein­­znleiten. Dieser Versuch ist völlig mißlun­gen. Die russischen Truppen, die im Raums hinter Brests Litowsk zum Ängviff übergehen wollten, wurdcm -bereits a!^ getmefon. Auch.-im Abschnitte BialYstok wurden schwächere russische Vorstöße aLgeschl!ageu. s 7 ! Die obeeschlesrfchött Greigttisse. ! Die französische Sühneforderung. B e c l i n» 31. ülugust. ! fWotff-BuAMk/'Die vom franz ösi scheu B o ts cha f­­t e r heute Mèrceichte Note wegen der Vorfälle in B rLâ- i a u hgt'sölgenden Wortlaut: . -Herr Minister! Im Anschluß an meine Noten vom 27. d. M. beehre ich mich Ew. Exzellenz die Bedingungen der Regievimg der Republik für die Beilegung des ernsten Zwi^ schenfalles bekcMntzngeben, der sich aus Lem sranzösischeu Kon­sulat in Breslau am 26. August d. I. zugetragen hat: 1. Tas K o n s IIlat 'wird von der deutschen Regierung aus ihre Kvsten!vieder instand gesetzt. 2. Die deutsche Regierung zahlt 100.000 Francs zur Entschädigung der Konsulats­­deauiten für die oei der Plünderung erlitte­nen materiellen Verluste und für den "Schaden, der ihnen cliva durch Vernichtung auf dem Konsulat hinter­legten Wertpapiere und Urkunden entstanden sein kömrte, und für die besonderen Aufwendungen, zu denen der Vorfall sie genötigt hat. j Z.AllcandemUebersallBeteiligtenwer­­den ermittelt und bestraft. Das Ergebnis der Ermittlung wird der Botschaft binnen acht Tagen mitgoteilt.

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