Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. október (67. évfolyam, 232-257. szám)

1920-10-25 / 252. szám

kVK'I'LL L.LO'kLß ....................... » Ak » AovtLx, rs. VLtob«- IS« xm^ LandeMatholikenkongreß. / Budapest, 25. Oktod«. / Feirrj^e Er»ff«»ogssiHunz. Zion efftenin^ nach siebenjähriger Pause tagt gegen­wärtig wiedtr dM^Landes-Katholikenkongreß. Zweck und Be­stimmung d« Kongresses ist, in einer Reihe von Beratungen unter Führung der Oberhirten jene Mittel zu bestiinnren und jeive Wege festzuftellen, durch die und auf denen der Katholi­zismus des Laitdes und durch ihn das Land selbst diie Gesun­dung und Kräftigung irach der langjährigen Kriegsnot zu er­reichen vermag. Unter imposanter Beteiligung aller Sck)ichten des Volkes wurden gestern vormittag ll liyr in der hanpistädtischen Redoule die Beratungen eröfsnet. lleberat'.s stark Mr, in Erkenntnis der Bedeutung des Tages, der Zuzug, sy daß die drei zu einem mächligeii -Saale erioeiterten Säle des Gebäu­des all die Teilnehmer nicht fassen konnten. Tie Räume lzatteu sich bereits lange vor Beginn der Sitzung bis auf den letzten Platz gefüllt. Eine gelmitene, tvürdige Feststiinmnng bcheir',ch!e die Menge, der die zahlreich auivesenden Priester und die auf der Galerie placierten verschleierten Klostersraueir den Rahmetr einer großen kirchliä>c!i Fcstgeineindc gaben. Gegen droivier-el 11 Uhr erschienen, von den Versam­meltet: nrit lebhaften Eljenrufen begrüßt, Erzherzog Josef wie auch besten ttzemahlin Erzherzogin A u guste und beider Tochter Erzlu'rzogiu Sophie. Die hohen .Herrschaften hat­­-ten ihre Plätze knapp vor der Rednertribüne. Ebenfalls mit freudigen Zurufen begrüßt lvurden die Gemahlin Seiner Durchlaucht des Reichsverwesers, ferner Kardinal Fürst­primas Csernoch und der päpstliche Nunzius Erzbischof Schioppa. Iit der Loge über der Präsidententribime saßen rechts die Kiicheufiirslen, links die Mitglieder der Regierung, Ministerpräsident Graf Paul Teleki tmü di« Minister «llirbinck, .Halle:, C s â k y, Vass, B l e y e r, Fer - Idinänby, wie a-ii:.' k>ic früheren Ministerpräsidente!: .Hyßâr uird T i m o n y i - S e m a d a m. Zèach Eiirtreffer: Des Nurrzius eröf-fneke der Präsident des .Katholikenbundes Graf Ioliann Z i ch y, zu dessen Seiten der Fürstprimas lmd der diunzius die Ehrenplätze innehatte::, die Sitzung. Er beczr'üßte vor allem de:: in Vertretung deS .Heiligen Vaters erschienenen Nuryzi-ns und lmt ihn, die Huldi­gung ul:i> den ?lusd: uck der tindiiclrcn Gefül/le deS iingárlandi. 'cher: .Ka'lholikeu::m's an Den Tl>ron Seiner .Heiligkeit gebwyel: zu lasse,:. Der Kongreß, so fuhr er dann fort, habe sich versam­­nrelr, uin für das Bekenntnis der ungarischen Katholiten Zeugenschaft abzul-cgcn urL un: die das Kailplikentum berüh­renden Fragen ,',i> erörierti. Es erfülle d-ie Anwesenden der Gckanke an die iiirättbaren, schmachvolle,: Ereignisse, die sich seit de.nr letzten .K ongres;, als die Foigei: der destvultioel: Wsihl­­avbeir, zirg«traae,t haben. Die destruktive Richtiinp^ die Tätig­keit des GaliieiklubS habe unsere Nation ärger getroffen als -der Krieg, sie habe -es veriirs.uht, daß die .Kämpfer m: der Friiiil die Wa-jsen wegwarfeu, sie habe sich den: ehrlichen Frie­de,: in de:: Weg gestellt. Nicht der Feind, so,:^«^: das Mstige Gesindel habe uns veririchket. Doch es scheint, als ob die Moral überall ausgestorben und die Wett ein großer Gottesacker wäre. Ta sei e-s ,!ur erfreulich, daß l1::aari: das ersle Lmrd ist, das es crta,bil-ie, das; die iilegeneriernng nur auf der Grrind­­lagè der 'christlichen Moral inöglich sei. Die Idee t«r Vernei­­tmna, die desi:nk:i-ve Idee, die der krattkhafte Liberalismus iilber iuts aebracht, niüsse, daiiiit der Friede durch die Liebe wieder zu nns gelange, in ihren Wurzelt: VerniWel werden. T-azu -bedürfe,: :vir der Cnergie, der Alriglheit und wie sie die ka-kholische Weltanschmmug in sich vereinigt. Wir geloben, schloß er, daß mir das Reich Stefans des .Heitige,: zum KSMtint muriunun, gestalten, daß wir die fremde Idee ausrviten und de,: ungarischen natiorralen Gedanken mit den: ckiristlithcn Gedanke,: vereinigen werben. So wird unsere Na­tion lckkn, de>:n eine Nation, die beten kann, wird nicht, kann nicht aussterbe,:. Nun erhob sich, »li: lnMuscnven tLijenrufe,: begrüßt, der väpstlict)« ödunzrns Se. Envinenz Erzbischof Lorenz L-ch: o ppa, u:N ai: die Vorsannnlung eün: Anspr-ache zn richte,:. Di« in ita1ic,Hilschc:- Sprache voMgerrageire Rede, di« vo,: Zoltä:: HindH veroolnivtscht imiree, ie.nkcte in ihren .Ha-uptzüg«,:: — Als ich, da ich ,pm: crsie,i Male meine,: Fuß ans ungarische Erbe setzi«, die MerischMNienge gWcchrtr, die jzuin n:ei,rem Elnpfaila r!ek-om,nsn war, cmkâiEe ich es, nnld jetzt, va ich die Memn' ülÈrblicke, di« diche Räunw füllt, arkanne ich cs loieder, d-aß die U,:ganl nicht besiegt wltrdei:. Wohl nu-hni >,:an ihnen die Kanonen, die Schiffe, -das Brot, aber eS bl-rck ihtkLN der (blou-be: der: kann ibne,: keine Muht cntr«i-ße>u Dicse,- Glaube stärkt fi« linid gibt ihimn die Hoffnu>»g auf eine glückliche Zuklmst, ivelche .Hofsn-ung sich vetivirklichcu muß. Zv 'Euch^nd „IN Enrenvillsi: an-tsMdte der .Heilige Vater seMeir Ve::^«'l-, danlit er E,«cr lverde. Bteii: Heiliger Vater schickt Euch l)e!U-e fvlgcude BotsäMl: Der Schnierz »lüge nichl^zmi: Belicrvscher tsirrer Seele merően! .Ho»h die .Herz«,! Eure Sach: tvir-d sich zuu: Bessere,! >ve,:dcri. Von Gott wird Euch .Hilfe -llnnnrsn. B-.rei-i-e: dieser .Hilfe de,i Weg durch Pflichterfüllung! Wiaetseßc sich iiie-ntGid seiâicn Borgesetzi-e-n, besonders i:icht den Träge-en- -der biichoflichcn Wür-de. -Das alte Sp-vichtvort rad-et die" Wahrheit, indem es sagt: Einigkeit ist Macht! Ihr Eutsaoet >deu: Gedanke,: der pe-rchnlichcn Ambitioiwn! Unter­sollt üglich spreckn'n: Gib es, o .Herr, daß wir einig blvi^ben! drücket 'jcke Leidcrrscha-st! Ei,: G-cda-n-ke besee-le Euch: für Gott, Vaterl.rnd „nd Kirche! Opfert Eiuh, wenn e-S sei-n muß, -dein .Heiliigium des H.ruLallars! A'.y zur Arbsit, katholische Brüder! Dies ist die Botsä>:f1 des Heili-geu B.aerâ. Befolget daS Wori besten, -der Euch mit Liebe m: seili-e Brust zieht. Dies wird -Euch de-n verdientan Fr-icken bringen. Als der Dank der Vers.:.!M'.:ellen, de: sich :.u l»mga>:hall«n. bei: Eljenrufa,: und Händel latschen äußerte, vc:rkl:r:,-aa: tva-r, «ricilte der NuuziuL im Ntiinen des Pazsti-es BencdiDt XV. de,: epoftolische,: Segen. - Ter dritte Red,:er, der (Generaldirektor des Katholifchc» VotkSbundcs, päpstlichcr Prätat Dr. Aleraicher E r n tz l, ging vo,: delit Gedanke:: aus, daß Enrop-r in-fotge jü!:gstc:: Kriegszcit weltliche Thronftühlc verloren habe, daß aber auch die .Kirche viel dulden und leide!-, mußte. In, eeulschei: Reichs> tag habe:: 168 Aiuzcordnete erklärt, sie wolle,: mit der Neli­­gion i:icht.s zi! tim liaben. llebrigens gele es dort 175 protè­­stcurtifche „nd ,»>r 105 katholisch!' Abgeordnete. I,i England -repräsentiert die Frcimanrerschast eine große Macht. Papst !:^,:edikt X'^'. slelp: in „njerer traurigen Zeit einer viel schtvererei: Aitsaabe gegenüber als jene Päpste, die nach harieir 'Zeiten der MisMschicke die Not zu linder,: derűsen (zewesen. Jetzt hat :>:an die n:ei:sch!icl)c,: Rcchlc, die Souveränität dee, Mensche,: ausgcrufen anstatt der göttlichen; inan setzte sich sür gleiches Recht ein, obwohl es keine Glelchhcit gibt; man redete der BitdilNg das Wort, und „ährte d,ib?i seine:: Geist mit billigci: Zeitungen. Jes« Antorität ist ins Waiikeii geratet: in, Iahrchunverl der Revotutioii. Die Gcsel!sch-.:fi gräbt sich ihr eigenes Grab. Die klassische Schule meidet bi« l Religion. In wirtschaftlicher Beziehung kam der Kapitalismus in dl« H^, der setzt Eiwopa selbst zur Kolonie mngestaltet. Wohl sagt i«r Minrsterpräsident gegenwärtig stärksten Staates, daß die Kirche zu großem Einfluß gelangen torrd. ! Aber dort, wo rnair die Kirche in tue Ecke drückte, i dort kann «s kein Christentlun geben, bloß einen Konventionlsmus, «inen Humanismus. Man will einen ' Völkerbund schaffen, aber es kam: der Entscheidung der Japaner anheimgegeben sein, ob die Germanen i diesem Bunde angehören dürfen. Werm aber der Heilige Vater iit Rom den Bimd wünscht, werden sich Millionen ! und aber Millionen diesem Wunsche beugen. Gebe Gott, daß ' i seinem Sendboten, den er uns gesandt, eine große und i crhcl)ense Rolle ziifalle in der Weltgeschichte! j ! lluivcrsiiäiSprvfessvr, NationalversammIungM^b^l^rdneier Dr. Ferâiitand B e r I! o l ä k'fand bewegende Worte über den ' Kinserschntz. Vtuu nationalen und meisichlichen G^ichtSpunkte aitts inuß die gcfährdcte Äugend auf der ganzen Linie gerettet ! werden. Bevaueilicherweii/ lind eben die .Kinder der im Kriege j Gefallenen anc nwiisten bent Äterdecken ausgesetzt. T>ie staatliche ! KinderschutzbetvegMig har wohl viele Taufende Kinder, feil 1001 j ! iinj'sefähr fünfzigiausend, -unter ihre Finick« genoininen; doch ! sie hat einen großen Feh!.er, demzufolge viele dieser Kinder der ! Kriniinalität verfallen: es mangel-t' ihr die moralische Er­. i zichunq. Bei allem guten Willen, der ihr eigen ist, irruß der ! christlichen mvratifchen Einrichtung eine legale Möglichkeit ge­­. j schafsin wcrdeii. Auch Lonevroso mußt« zugeben, daß eine gute i ! religiöse Erziehung di« Kinder wunderbar umwandeln kann. ! Aus diesem Grun-dc sind unsere Organisationen u-mzwgsstalten. - Als einen nahen Erfolg in dwiem Betracht kündet er dc^ S-Has­­! fcn einer katholi'chen .Kiirderschutzzentrale, die noch im Rahmen ! dieses Kongresses erstehen soll. Bevor nun als letzter Redner, von dem Audiwrium >nit einem nicht enden wolloitdcu. Applaus begrüßt, Bischof Ottokar Prohâhka die Rcknertribüne betrat, wurden die an den Papst und ati den ReichSverweser aus Anlaß deS .Katholiken­­, kongrsises a-baesandlen T-epc-schen verleben. BrsclM Pvohäßka schiidertc vorerst den Unterschied . ztvisckien der Notlage Ungarns ttach Mohi, desgleichen nach Acol)äcS iiiid heute. Diesmal sollte Ungarn ein viel herberer Schlag ereilen als in jenen Schlachten, «s sollte seine geistige : Kultiir belMiden werden. Dem stellte sich aber der Wille der > Nation ,zl!m Leben entgegen. Eine zum .Himmel dt^Lngerrde I nationale Begeisterlitig rief ck der Welt zu Gehör, daß eine ungarische, natio,tale, chriftliche KrUtur, also ein christlicher Kurs, iroiwendig ist. Wer sick) sür einen Uitgarn bälten »vill, der mutz ein Christ sein. Beim Wi-ederaufrichten Des Landes bckürfeit wir der christlichen Kultur alS Grundlage. Er geht: dcnm aicf die Definierung der Kultur über imd nennt die j nationale Kultui: Weltanschauung, Gefühl, Tradition, Liic ungarisch und christlich, ungarisch und nicht international, ungarisch und nicht un^Lubig sind. Würbe rnan deut Ungar» bas Christentum entreißen, entrisse man chtn die Seele. Uriser Christentum ist keiri Antisemitismus, sondern eine Reaktion. Ich brauche keine Christen, votl deireit nur gesagt roerden kann, daß sie Antisemiten sink-. Das sind Konjunkturchvisten. Die sich unter uns mengeir, mögen sich derart gehoben, daß man keinen Zweifel hege cni ihrein Christenttrm. Wir dürfen arr uns selbst s nicht zu Zweiflern ivevdeu, sonst beschwüren wir selbst die. Dekädenz herauf, den Nickepgang, Zu verurteilen ist die Dich­­tuilg der Fran,; Molnár und Endre Ady, die kein« ungarische ! Tichtring ist; el-enso das heutige ungarische Theater, Vie Sozio­logie, die in jeder- Gasse ein anderes Gesich zur Schau trägt. tLs muß die ungarische chvistlich« Ethik sieixit. Wir müssen zu selbstbewußten Ungarn und zu ganzen Christeri toerden, damit der Ungar picht sägen müsse einn^zl: Es war schade um uns!. Tas Ungartuni ist erwacht und sicht da wie ein Erzengel im Osten. Ter Freurde, der ins Land tEnit, gewahrt es sofort,, daß hier eine Welt der Oâung, der Disziplin, der Arbeit, der Achtung der Gesetze bestche. Tie Regierung benmht sich nicht vergeblich, ihr« Arbeit wird von Erfolg gekrönt sein. Taniit dies möglich sei, müfferr wir als Ungarn auch einen Mut l>esitzün; meiden wir die deutsche Sprache und unsere Nlagnaten mögen ihre Kinder zuerst nicht englisch unterrichten lossen. Schließlich legte der Bischof iwch fiir das Zusammen, tvirleii der Katholiken und Protestanten eine Lanze ein mtd eiferte zur Arbeit an, damit über das Land wieder ein micker Frühling komnic. Fcstversainmlung dcS .katholischen VolksbundeK. Ter KMolische VolkSbund hielt gcgtern nachNrittag -5 Uhr in der l)airptstädtisä)cn Rodoute im Rahmen des Ka- i tholikenkongresses seine Fesrversaniiirlunq. Die Versaininliing eröffnete der Präsident der Rational­­vcrsammiring Stefan Rako v ß kh. Er hob in seiner Rede hervor, daß uns hentc Iveder e!» erwachender, noch ein er­­>va.!bter .Käthvlizisniirs helfen kann, sondern einzig und allein der tätige Kacholizisinus. Dabei müsse ohne Rücksicht der durch dick und dünn fi"chrende gerade Weg gewählt werden, der kürzeste Weg, dar ztmi Kreuz führt. Jüngst tvar das Endziel des Katholizisnius der Kampf; heute ist es der Wiederaus. bau. Jüngst sollte d«r jüdische Liberal-isintks gebrochen tver­­den, heute ist er bereits gebrochen. Der Gang der alten Eirt» Wicklung ist gehenimt, da sucht man den Weg, der zar ueuen Entwicklung fichrt. Jetzt kehrt di« Menschheit wieder zur Religiosität zirrück. Doch auch der Feind schläft nicht. Mit vergifteten Pfeilen liegt er ans der Lauer, so daß imsere Ar­beit nicht leicht ist. Sie wird auch durch den linistand erschtvert, d<rß die Gcneratioii, die noch den alten Traditionen lebt, ver­schwinden muß, dantit der Sieg vollkomiiren sei. Ich bekenne, ! fuhr er fort, nitd mache mir Vorwürfe, daß ich im Angesichte des Feindes auch nicdergerissen, vernichtet habe. Meine ein­zige positive Sck)öpfung aber war der .Katholische Bol^bund. i Er ist jetzt durch den Konlnuiriismus und durch das Abtren- i neu der Gebiete, wohl auch gesch>vächt, aber wir tvollen, wir iverden ihn aufbaucn. Nilr hüten wir uns vor den falschen Propheten, die selbst den Katholikenkongreß angreifen, mn sich dadurch iroei'dwelch: Vorteile zu siclfèrn. .dier zitiert der ütedner eine Bemerkung des (Ärafen Nkeodor Batthyány, in einer Zeitung, in der Graf Batthyány sagt, der christlicl)c .Kurs habe sich nicht bewährt. Unsere schliminsten Feinde, fährt Rakovßky fort, sind diese Theodor Barthyänti urw Mi­­ckiael Károlyi, die ihrrit Opfern das Gift tropfenweise in die ; Seele träufeln wollen. Waruln erschien Graf Batthyány, der ! l mit den Genossoit paktierte und sich auch Geuosse Bcrtchyánl) itenneu lies'., nicht hier, um auzuklagM? Aber dicsi Leute ! besorgen dies iul Dunkeln. Vor diesen falschen. Propheten hüten Sie sich! Sie tvollen um jcken Preis zur Geltung ge­­langen. Ich luußte dies lsier Vorbringen, weil ich gegen jedètl auftrete, der gegen den Katholizisinus Stellung nimntt. Uriser ist die Zukuiift, und wenn wir ferner zusainmenwirketr, wie bi^r, wird uns kein Kun lmd kein Batthyány urld kein .Károltp gefährlich werden. Von den folgenden Rednern beschäftigte sich ^hamr Bartos nrit der über ZlW.lXX) Seelen umfassenden Organ?» sotion des Bolksbundes und ihrem Ziel: der Erziehung, der politischen Schiklung und der wi^chaftlichcn Ertüchtigung der Mitglieder. MatchiaS Frühwirt richtete an die Ve^am­­meltm einen Appell, die IuMnd zu retten, zu retten für das Christentum. Joses Csik feierte die praktische Verwirk» lichung der christlichen Tugenden als den wahren Sozialismus uütd forderte neue, von Christen für Christen zu erbring«^ Arbsi terschutzgesetze. Auch Kultus- und Unterrichtsm-in-ister Stefan Haller ergriff in dieser Versainntlung das Wort. Airkuüpfeitd an Wiedergabe eines Gespräches, das er im Gefängnis mit «in-om kammintlstifchen Führer lfattc, sagte er, der Kacholis^ Volk^ bund ist wieder auserstaisden, weil er tion Seele ,zil Seele ge­baut war; uitd weil man uns die Seele nicht aus dem Leih reißen konnte, blieb auch er erhalten. Jetzt bestricken wir unS. das Land nach den Ideen des Bolksbundes einzurichten. Mr siird daran, seine die Nation rettende, die Gchellschaft föhnende Arbeit zn verrichten. Mer bei dieser Arb^ müs^» wir auch mit allen Ideen des Christentums gegen jegli«^ Angriff gâappnet sein. Denn uchere Feinde lauern 'hitrter der spanischen Wand. Mitunter schieben sie einen Mann, der sich im guten Gtartben befindet, in den Vordergrund, auch Mit großen Männern tun sie dies, die dann so auftreten, toie wen» sie imserer Arbeit nicht bei'^lichteten. Sie wollen di« neuerunftspolitik ,W Fall bringen, damit sie >das Land m ihbe Gaoalt bekonimen können. Hier inarnt auf Grund einer Zei» tuNigsprrblikation des Grafen Dhsodor B,rtâänh auch Mi­nister Haller vor dein Grafen aV einem dem Mistliii^ KirrS gefährlichen Manne. Auch gegen den Prälaten Greßwein rii^ tet er seine Worte, der iii einer Aeitimg^notiz sagte, er sei kein Aichän^r des Polizei, und GendavmenchristenémnS, s«m­­^rn des Cyristentnms der Liebe. Minister Haller veilyahrt sich im Narnen des streitenden Christentums dagegen, daß Tnmi sein Christentuin ein Gcktrrmenchvistentimn nenne. Wir n>ot­­len, so sagt er, kein konfessionelles Christentum. Wir wolle» mit allen versintgt kämpfen, die, von der christlichen M« beseelt, mit irns gchen wollen. Wr wollen allgSEin« chvist­­li^ Ideen. In mir war das Christentum immer Licke für die Schwachen, die Mühseligen,' und so lange «s Mühselige und Beladene geben wird in disseni Land, gslzört Liâ ihnen. Sollte nion uns aber alS Gendarnien und Polizist«» aomeink haben, die am Platze feiin werden, »venn sich die VolbS- vcvgister aus ihren Schlupfwinkeln wa^ sollten, so ha^ wir gegen diese Roll« nichts oinzuwenden. Utck lÄr llwcke» aus der Hut sein. Nach der von häufigen Beisallskmtdgckmrgsn sirt«­­brochenen Rcke des Minist .Haller wurde' alS ÄHchluß dö, Versammltlng das SMzat gefimgen. Deutsche Festsitzung des Katholiscl-en Volksbtmdes. In dieser Sitzung, die gestern nachmittag ün Saale d«S sruhnen Abgeordnetenhauses gehalten wurde chnd zn der sich die Deutschen katholischer Konfe,sion aus allen Teilen des Landes in überaus großer Zahl eingesunden hatten, sprach nach der Eröfsnungsredc des Prälaten Dr. Anton Leopold ^r Minister der nationalen Minderheiten Dr. Jakob Bley er über das Verlsirltnis des Katholizismus zur Politik. Auf die Sprachensrage übergehend, sagte Münster, daß die ungarische Sprache nicht zur Unterdrückuno der Muttersprache des ungarländischen Deutschtuins, Inders IM Gegenteil zirr Krönung der Kultur unseres deuten Volkes gebraucht werde. Nachdenr noch die Abgeordneten Thomas, Huber uud Schießl, wie aiuh der päpstliche LeWtiousrat Johann Csitzârik i^sprocheu hatten, über­brachte der Hagcndorfer Psarrer Rudolf HeißIer die Grüße der Schlveizer Kacholiken. Festvcrsalnmlunst der Marienkongregationen. Geftern obeuh 7 Uhr hielten die MairieirkongrVgaitioEl iâ gros-sn Saale der Rsdoute ihre Feswersâmlung. Die Ves­­samnrlrmg wucke mit dsni Abfingen der päpstlichen Hymilu: cingele^'tct, worauf Profesfor Viktor Tamás eingchenb die Rolle der KongreMtionen im katholischen GllLübenSlcksr lauchbete. Auf Antrag des Paters Fmnz Birö richtcke die Versanmrlimg an den Hviligeit Vatier eine Depesche, in der sie ihn ersucht, er miujc im Jnteresse unssrer airf beschdem Gebiet Ichmachteiiben BrÄdsr^ sein inoralisches Aitsehen'verwsuidsn. Es sprachen U'â Béla Bangha unk> Bischof Ferdinand Rott. Die Feiertchkèit schloß mit dom Abftnigen der Kana«, ganistenhyiniie. Jin Rahinen des .Kvligresses fand gestern vormlttag ür der Jnnerstädter Pfarrkirche die Fahnenweihe der Lairdesorbanisation der S oz i a l e n 'M i s s ionsgesell - s^chafl ftalt. Die Einweihung der Fahne vollzog Kardinal­­t^ürstprimas Jol)ann Csernoch. iilachmitiags ij Uhr tvurde eine große Prozession vev» anstaltst, an der auch der Nunzius teilnahm. Den ersten Tag des Kongresses beschloß â im Saale b«s Katholikenklubs gehaltenes Festkonzert. Gcneralverjautinlung der MissionsgesellschafL. In der heute votmittvg im Stadthaussaale unter Bovsitz dos Bischofs P rohâßka gehaltenen Generalversainmlung der Sozialen Dèissionsgesellschaft, zu der sich auch die GemL^ lin Sr. Durchkancht des Roichsverwesers eingesincken hatte, sprach die Oberin Edith Farkas über den Wirkmlgskreis tmd die Ziele der Landesorganisation der Sozialeir Missions­gesellschaft. Wenn dieser Wirkungskreis öfter auch zusammen­­falle mit jenem anderer Organisationen oder Behörden, si> müsse er doch tveiterhiil aus^fiillt werden, denn die Gesell­schaft verfolgt spezielle Ziele, die von ^enen nicht verfolgt worden: sie will auch die Seele der von rhr Unterstützten be­einflussen. Zugleich meldete die Oborin an, daß der päpstliche Nunzius der Gesellschaft 50.000 Kronen gespendet hat. Nach >der Eröffmingsrede tmirden die an den Reichsver­weser, den Kardinal-FünstprimaS und den Nunzius gerichteten Bcgriißungstslegramme verlesen, der Bericht der General­sekretärin Missionsschtvefter Petra Rónai entgegengenom­­mon und die Wahlen, vollzogeir. Minister fiir Volkswohlfahrt Dr. Auguist BènârL sprach über das Zusammentoirkeir der Frauènorganisatione« lnit dem Bolkswohlfahrtininisterium. Er hofft, -daß mit d^ Hilfe der Frauenorganisativnen das Leid aller Notleidenden lm Lande, besonders das der KriegKinvalideit, -Witwen und -uxtisen, gemildert wevdeit kömre. Er hofft, daß init ihrer Hilfs > auch für die entsprechende Erziehung unserer Nachkommenschaft gesorgt werden kann. Ernührungsmiiüster Josef Vass erörterte die Frage der gemeinsmnen Arbeit der Stadt- und Dorforganisatio­nen betreffend die Ernährung des Landes. Er sägte, nicht der Krieg, sondern der Friede habe das heutige Mißverhält-,

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