Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1921. január (68. évfolyam, 1-24. szám)

1921-01-13 / 9. szám

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Ein ^ttsameâ' und bezeichnendes Beispiel englischer Barmherägkeit ergötzte m den jüngstm Tagen die Leser Äsr Timch. Unter dem Titel „Briefe an den Herausgeber" pflegt diè große Zeitung ZmchPift«« aus dem Publikum zu veröffWtlichem in dMSN'âöise, die der publizistischen WÄt über aktuelle polWche Probleme, wie auch über wirtschaftliche und soMle Zeit­fragen äußern. Diese Rubrik ist immer lchrveich und inter­­»essant, weil sie Einblick in die Mentalität weitester Kreise Der englischen Oeffsntlichkeit gewährt und aus ihr eigent­lich der Jdsenkreis und die Empfindungswslt des Durch­­ischnättsbv'iitsn ersichtlich wird. Nun erschrm jüngst in dieser Ndrbrik ein Brief, der das Mitgefühl der Behörden und des Publi'kiMs auf das beklagenswerte Schicksal der dres­sierten Tiere lenkte. Tief gerührt schilderte der Brief­­ischveiber das â Qualen reiche Leben des Pudels, der durch Reifen springen muß, des Elefanten, der auf lNeheiß seines Bändigers nisderzuknisn, im Droife herumzulaufen oder auf den Hinterbsinen stehm hat, und des abgerichteten Ssshundes, den sein Gebieter ztvingt, Purzelbäume zu schlagen, zu ppportieren und ähnliche, eines so ernsten Tieres unwür­dig Allotria zu treiben. Der Briefschreiber warf die Mage auf, ob diese unglücklichen Geschöpfe ihre Kunst­­stücke eüva aus eigenem Antrieb, oder gar zum eigmen Wèrgnügen verrichten? Er verneinte die Frage und teilte ^n Lesern seine Beobachtimg mit, daß, wenn so ein 'prmes Biest auf die Schaubühne kommt, es zimächst Mlangweilt und mir allen Zeichen der Unlust dasteht und sich zu seinen Produktionen erst entschließt, wenn die Peitsche in der Hand des Gebieters knallt. Dieser Knall sei eben das erschütternde Nioment in der ganzen Sache; Denn er wecke im Tier die Erinnenmg an zahllose schnierz­­siche Peitscheichiebe, an eine llnnrenge erlittener Qiwlen, iund diese Assoziation sei es, die mit ihrem drohenden Korstellungsinhalte die Energie zur Leistung der ein­dressierten Ar^t anslöse. Folglich sei es Pflicht der Behörden, diese Quälereien zu verbieten, u-Nd ebenso Pflicht des PuMkuins, Schmistellimgen, iir denen sich derlei Schrecklichkeiten ereignen, zu boykottieren. Eine Unzahl von zustimmenden Briefen reagierte auf diese Anregung. Tränenfeuchtes Acilleid offenbarte sich in diesen Zuschriften; die arnren Pudel, die beklagmswertM Mefcmten, die imglüÄichen Seehunde tvurden in ihnen als Opfer einer unerhörten Grausamkeit hingestellt, gegm die sich die Entrüstung aller zivilisierten Menschen kehren Müsse. i, JÄr Meltârieg l)at das gute Herz Eilgl-ands nichts Hon derlei edlen Regungen sehen lassen. Jchhre hindurch ii^tte das Britenreich die HungeMockade über hundert­­ffünfzig Millionen Menschen ausrecht^alten, nicht über die Frontsoldaten der feindlichen Völker allein, sondern auch über Greise uNd .Kiüder, über Mütter und Säuglinge. Wer Kranke und Krüppel, die allesamt im'Hinterlande ein Elendes Dasein des schmerzlichsten Darbens Dhren inußten. Mie Times, in deren Spalten jetzt die Teilnahme für Äe Dressierten Seehunde sich in so herzbewegHnider Weise offen­bart, haben während des ganzen Krieges im Geiste ihres iEiigentümers Lord Ziorthclisfe die erbarmungslose Durch- Lührimg der .Hmlgerbloâde gepredigt. Die Leiden der nnterernährten chienschenmillionen, ihr erschütternder Kampf gegen die Gofcryr des Verhungerns, ihr massen­haftes Hinst^rben an Seuchen, denen gegenüber ihr geschwächter Leib die Widerstandskraft verloren hatte, Las hohlwangige Elend, das die Gräber Mlltc, die Sorge der Aerzte, dis in Ermangelung von Medi­kamenten den .Krankheiten hilflos gegenüberstaNden: alle die unaussprechlichen Schmerzen, von denen Millionen Und aber Millionen unschuldiger Menschen heimgesucht .waren, fochtm das englische Gemüt in keiner Weise an. 'Lord Northcliffe stand an der Spitze der Pwpccganda­­'Wteilung, und von seineur Amtssitze im Crewe-Hause er­­iging die kalte und strenge Weisung, MN jeden Preis churchzuhalten in der stählernen Entschloffenheit Les Sie­­igeswillens, sich jeglicher Geftchlsdus-elei zu versagen, den ! Feind unerbittlich zu zermalmen und auch Frauen und iGreise, auch Mütter und Säuglinge, auch Kranke und sLlrüppel skrupellos unter deri Wirkungen der Hunger­­!blockade verrecken zu lassen. Die Herzen, die jetzt beim Anblick des dressierten Pudels, des Kunststücke verrich­tenden Elefanten, des. Purzelbäume schlagenden Sech Hundes in 'schmerzlicher Teilnahme Iusammenzucken, sie blieben teilnahuislos, als vom Festlandc das klagende Stöhnen in unsäglichstem Elend verkommender Mew sk^nmillionm über den Aerrnelkanal drang. Allerdings, Las war der Krieg, und nach englischer Auffassung darf es im Krieg kein Erbarnien gehen. Aber auch in Eng­land selbst ist diese Auffassung erst im WeWriege arrf­­^gekommen. Ms dahin hatte auch dort als unantast­­ibarer Grundsatz des Völkerrechts gegolten, daß Krieg ibloß gegen Kombattanten geführt wird, dis nichtkombat­tlmte BÄ»öl?orimy jedoch von den Quän deS 5kviegeZ verschont werden muß. Diesen Grundsatz über Bord ge­worfen, die HemnsuchMgm des Krilles auch Wer die.' dem Kampf fernstchende Bevölkerung des Hinterlandetz' entfesselt zu haben, ist eine Neuerung,' die die Wel^ geschichte nicht unter die Ruhmestitel des Britenreiche^ einreihen wird. Nim ist aber glücklicherweise die Welt doch schon so weit, daß es keinen Knegszustand mehr gibt. Die. eng­lische Volksseele darf sich wieder auf ihre herkömmliche Menschenfreundlichkeit, besinnen, und so beeilt sie sich mit rührenden: Eifer, sich der dressierten Tiere anzunehmer:. Der abgerichtete Seehund steht als Märtyrer menschlicher Roheit vor den Augen der englischen Oeffentlichkeit!: ein groteskes Sinnbild der psychologischen Eigenschaft, für die jüch in der englischen Sprache das unübersetzbare Wort ount findet, unübersetzbar, weÄ kein anderes Volk der Erde einen Ausdruck für diese Mischung von lauerndem Eigennutz und scheinheiliger Heuchelei zu prägen brauchte. Der Krieg ist vorüber; aber die Opfer des Krieges, die liu den Staub gerreteiten und zu 5irüppeln verstümmelten Völker, deren Leiden gen Himmel schrsiM, warten iwch inincer vergeblich auf den Augenblick, in dem das Briten­­!)erz sich auch ihnen mit der Teilnahme zuwendet, die es den dressiertLn Seehunden scheâ ' Da fft unser unglückliches Vaterlaâ Man hak ihm kalten Blutes zwei DritteTe feines Gchietss entrissen, vier Wiüionen feiner besten Söhne den grausamen Verfol­gungen frsiüder Staatshoheit ausgeliesert;^ man lM ihm alle seine Natursck)ätze geraubt, es seiner blühendster: Kultursitze entäußert; rnvn hat es zum Bettler gemacht und zum Krüppel veHümrmelt. Ms all dies über uns ver­­lmnfft wurde, lag noch der Mutvausch des'Siegerdünkels auf der: Seelei: der Enteirtestaatsmäikmer und machte ihr GLwissell uri-ernpfärrglich gegen die OMrlen -derer, die ihre Feinde geivssen. Sdither sirrL jedoch mehr als zioei Jahre verfloffen, der M-ulrausch fft zerflattert, die SeelM haben s'tch losgermMr: von 'den Fesseln des Härten Siegertrotzes. Der Haß wird abgebaut, seine Kruste fällt ab von den Herzer:, und hinter dem Feiâe, der töten rvollte, kommt allrr:ählich der Mensch wieder zum Vorsckieii:, dem vor 1921 Johron die Lehre verkündet worden fft, daß er seinen Nächsten zu lieben hat wie sich selbst. Dankbar vdrzeichiiet unser VöK die Offenbarimgen ber Teil­­nahrne, .die da und dort sich für sein tragisches Schicksal zu regen beginnt. Freilicki wir bisher bloß gute Worte zu hören bekonrnrE'MWV^t hat sich das auf­dämmernde Beileid Mch nirgend umgesetzt. .Jminerhin, das Wort der Güte nehmen wir in unseker trostlosen Lage als Unterpfand einer HilfZbereiischccht hin, die später ein­mal leisten wird, was sie heute vorerst verheißt. Vmr Len großen Siegerstgaten lMien es bisher Italien und Frank­reich an Kundgebungen einer Lerartigei: Teilnahme nicht fchlen lassen. Gnzig die englische Politik hait uns gegen-­­über ihre harte'Kälte bewa^t. Kein Worè, keine Gebärde ' des Mitgefühls ist bisher -von dort zu uns gekommen. Wir werden von England auch weiter noch b'^ndelt als Feinde, auf deren Vernichtung bestanden werden muß. Des dreMerten Sechundes nimmt sich das englische Er­barmen Streits an, der Wutende und zuckende BoWMMpf Ungarn läßt die englischen Herzen kalt. Das gilt von der maßgebenden Presse Engâmds ebensowoW, wie von seinein Parlament und feiner Diplomatie. Vielleicht ist es gar nickff einmal ein Haß, der, «ngsfättigt von unserem boden­losen Unglück, noch immer nicht erlöschen will. Viel­leicht ist dieses kleine La!l:d mit seinem großen Un­glück bloß ein Punkt, zu winzig, um beachtet zu werden von der großen Nation, die im Stolze ihrer Welt­herrschaft in Erdteilen denkt. Aber so beachtenswert wie der dressierte Seehund darf sich wohl auch das ungarische Volk dünken. Auf der Schaubühne der Welt stehen wir da, in die Lumpen der Armut gehüllt, zu Krüppeln verstüm­melt und aus tausend Wunden blutend, — verblutend so­­gcrr, wem: nicht das Mitgefühl der gesitteten Kulturvölker sich endlich unserem Unglück zuwendet. Daß kleine Völker, bloß weil sie klein sind,von denMächtigen derErde nicht un­gestraft einem unverdient grausamen Schicksal preisgegeben werden dirrfen, umg England eben jetzt an dem Falle Ir­land erfahren. Und erinnern sollte mcm sich im Jnselreich der gar nicht so weit hinter uns liegenden Zeit, in der die ungarische Frage einer Per gefährlichsten Entzündungs­herde der europäischen Politik war, dessen Zukunftsschick­sal auch die Regierenden Großbritanniens mit in ihre Be­­rechnungm ziehen mußten: Westeuropa und ganz.beson­ders Englaiid wird noch erfahren, daß der Weltfriedc besser gewahrt ift, wenn es keine ungarische Frage gibt. Heute nehmen wir in schmerzlicher Resignation zur Kennt­nis, daß Ungarns Leiden auf britischem Boden' weniger Beachtung finden als die des abgerichteten Seehundes. Ein Volk, das seit tausend Jahren lebt, wird sich-die ihm heute, versagte Beachtirng mit der Zeit zu erkämpfen wissen, Sturz des Miuistermms Keygues. ! B u d a p L st, 12. Januar. Die Wetterpropheten haben recht bchaltèn» die voMuZ- giefagt hatten, daß in Frankreich unmittelbar nach den Senatswahlen das MiniÜWâ. LârueL durch ein ver­­^jkstlvHgefegt werdm wirb. Pünktlich' MN Tage nach den Senaiswahlm .hat sich diese Vorayssagc - bewahcheitst. Drei wichtige JnterpellaÜonsn wurden in. der 5lammer angemeldet. Ministerpräsident LeygüeZ per­­lapgte einen Aufschub für die Beantwortung,' und die hieWuf angeordnete Abftimmmig prgab die Vexweigeruim des Aufichubs. Selbstverständlich hat die Regierung aus' dieser Abstimmung die einzig denkbare Konsequenz ge­zogen, nänEch dein Staatsoberhaupte ihr Rücktrittsgesüchi 'überreickst. Nicht erst seit gestern hat der Boden unter den Füßen' dieses Ministeriums gewankt. Schon vor etwa drei Wochen gab es in der Kammer, in der sollst das Kabinett über eine Mehrheit von mindestens zweihulldert Stimmen ver^gt hat,' eine Abstinnnung, in der diese Mehrheit zur allge­meinen Ueberraschung auf insgesamt dreißig Stimmen zusammengeschnwlzen ivar. Auch im Senat hatte die Re­­greriMg in letzter Zeit mit allerlei Schwiengkeitm zu^ kürnpfen; so wurde dort die V'srhmMMch der Vorlage über die Wiedererrichtung der diplomatischen Vertretung beim' Vatikan ungeachtet der eindringlichen Vorstellungen des Kabinetts von der Tagesordnung abgesetzt mit. ver Be­gründung, daß die Erneuerung des Senats aii der Schwelle stehe und es daher angebracht erscheine, einen so wichtigen^ Gesetzentwurf erst imch Wgabe der Willensmeinung der«, Wählerschaft ii: Verhandlung zu ziehen. Das warm-keine' guten Vorzeichen, und in der Tat herrschte in Frankreich allgemein die Erwartung vor, daß schon das Ergebnis der^ Senatswahlen der: Stiirz des Ministeriirms bedingerr wiirde. Mes traf allerdings nicht zu: die Wähler trcllen in ihrer Mchcheit für den nationalm Block, auf den di« Regierung sich Hauptsächlich stützte, auch diesmal wieder ein, und es war eher e'm Äbrücken der Wählerschaft von dm extreineil Parteien der Rechten und der Linken zu vermerkem Auch durste mau murehmen, daß die für diesen- Moncrt in Aussickst gmommene Zusammenkunft der Mi­­nisterpräfidentM der EntentchaalptimilWe die LchenSdauer des Ministeriums Lel-Fues noch um einiges verlä'ngern würde, zumal da diese Zusammonkunst der für Frankreich so Weraus wichtißM-èage der deutschen Wiederguk^ nmchung imd dem Orientproblem gelten sollte, Fragen alfo, in dmcn die französische PoliW sich in nicht mehr verhüllbarem Gegmsatz zur englischen und zur italienisk^n befindet, und in denen Ler französische Standpunkt wenn überhmrpt, so nur unter der Bedingung irgendwelche Aus­sicht auf erfolgreiches Durchdringen haben konnte, wenn hinter eilwr starkm Regterrmg «ine starke Parlaments­­mel-rhert stand. Das KMnett LeyWes War aber eben nickst die sturke Regierung, Ler die Kammern die Vertretung Ler fran­zösischen Älteressen bei 'Liesen wichtigen Beratungen an­­vertrâen wollten. In London wußte man schon vor zwei Wochm, daß die größte Wahrscheinlichkeit 'bestaiw, Laß bei dm PerhaMungm über die' dmtfche Wiedergut­­machun'g und die Orientfrage nicht mehr Herr Leygues die französische Politik vertvstm werde. In der engtischm Presse war dies ganz offen cmgedmtet, und zwar im Tone eines mwerkennbarm Bedauerns, dem: .Herr Leygues war der bequemste Gegner, dm der mglffche Premierminister sich wünschen mochte. Ebm doshM mag die französische Kammer den Wunsch gehM haben, Lloyd George einen kräftigeren und -zewandterm Verhandlungspartner zu stellm. Zwei Verfehlungen warm Herm Leygues aufs. ..Kerbholz geschrieben. Fürs erste seine. ver­unglückte Anerkennung Ler Regierung 'Wrmrgsl, dieser übereilte und vim England mit heftigem Uinvillen auf­genommene Schritt, lâ sehr baL nachher der völlig« und hoffnungslose ZufaMmenbruch d^ Wrangels^ Untemehmens folgte. Das zweite Mommt, dcis .Herrn. Leygues.übolgenommm wurde, war sein inkonsequmteA Vorgehen in dcn Frage der Handslsbeziehnngm zu Sowjetrußlcmd. In dieser Sache stcmL Leygues Monate hindurch beharrlich auf dem Standpunkte der absoluten Ablehnung: die Folge'davon war, daß Jtalim und El:g­­land sich -nicht weiter un: seine Opposition kümmerten mff> mit Moskau w-eiter verhandelten, wodurch die ftan­­zösische Negierung in die Zwangslage versetzt wurde, aus­alle Fälle auch dm französischm Kcrufleutm die UufncchntL von Geschäftsverbindungm mit Rußland freizugeben. So lvar die Kammer der Meinung daß eine derar­tige Politik des Schwan-kms ^den Interessen des Landes unmöglich fromn:en könne. Unter dem Eindruck dieser Stiminüng wurde die Position der Regierung immer schwächer und ihr Sturz unausweichlich. Die Frage nach dem Nachfolger läßt sich heute auch annähernd nicht beant­worten. Es heißt vielfach, daß Herr Poiucarè an die Spitze der neuen Regierung treten soll; jedenfalls wäre es eia merkwürdiges Novum, daß ein früheres StaatsobeHaupt aus den Händm seines Nachfvlx^ die Gmemumg zum

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