Pester Lloyd - esti kiadás, 1921. február (68. évfolyam, 25-46. szám)

1921-02-25 / 45. szám

kVSILR L.I^OVI». » !A * ____________ 2S. r'vdrv» ISU Reading über die künftigen Beziehungen i zwischen dem britischen Reich und seinen großen überseeischenDominien gemacht hat. Churchill hat die Neugestaltung dieser Beziehungen, die offenbar auf der für den Monat Juni geplanten Reichs­konferenz erfolgen soll, derart formuliert, daßkünfti g­­hin die Dominien einen stärkeren Anteil an der Entscheidungsgewalt über die internationale Politik des Reiches haben und an der Verantwortlichkeit für diese Politik unrn ittelbar beteiligt sein sollen. Nicht mit Unrecht wird angenommen, d^ß durch diese Zusicherung die Besorgnisse beschwichtigt wer­den sollten, die in Australien und Neuseeland gegen die Erneuerung des britisch-japanischen Bündnisvertrages gehegt werden. Australien und Neuseeland sind die Gebiete, die der japanischen In­vasion am meisten ausgesetzt sind. Australien hat seine Bedenken gegen diesen Vertrag durch Schaffung einer ! ergenen Flotte und durch Verhandlungen mit Washington über eine Kooperation der beiderseitigen Seestreitkräfke MM Ausdruck gebracht. Auch Neuseeland hat es an Offenbarungen der gleichen Entschlossenheit nicht fehlen lassen. Die Kundgebung Churchills bezweckte mithin augenscheinlich, den beiden Dominien die Beruhigung zu gewähren, daß in bezug auf den Vertrag mit Japan nichts ohne sie, also auch nichts gegen sie beschlossen werden wird. ' Mittlerweile gewinnt durch diese Vorgänge die Frage der amerikanischen Seerüstungen VN Bedeutung. Nach einem ernst zu nehmenden englischen Blatte wird Amerika schon im Jahre 1924 sich eine starke maritime Neberlegenheit über England gesichert haben. Innerhalb dreier Jahre werden in Amerika nicht weniger als zwölf Großkampfschiffe vom „Nach-Jütland-Typ" fertiggestellt fein, wozu sich noch neun Schlachtschiffe vom „Vor-Jütland-Tpp" hinzugesellen; das macht im ganzen S1 Großkampfschiffe. Demgegenüber wird die britische Flotte kein einziges Großkampffchiff neuer Größe und deren bloß 16 alter Größe besitzen. An Schlachtkreuzern wird Amerika 6 neue des größeren Typs, England bloß einm der letzteren Kategorie und 3 aus der Zeit vor dem Weltkriege besitzen. Die gleiche Ueberlegenheit Amerikas ist auch hinsichtlich der Zerstörer und der Unterseefahr­zeuge zu gewärtigen. Im Jahre 1921 lvird Amerika 285, Großbritannien bloß 193 Zerstörer in seiner Kriegsflotte haben; an Unterseefahrzeugm wird' Amerika über 94 Moderne und 69 ältere, Englatlü bloß über 105 moderne derfügen. Es fmgt sich nun, ob es zwischen Amerika und England zu einer Ve^tändigung über die Einschränkung der Socrüstungen kommen kann. Es scheint, daß in Amerika der neue Präsiderrt dazu bloß unter der Voraus­setzung geneigt wäre, daß auch Japan sein Bauprogramm einvernehmlich reduziert. Bisher hat jedoch Japan solche Zumutung entschieden abgelehnt, und alle Nachrichten aus Tokio stinrmen darin überein, daß die hierauf gerichteten Bemühungen auch künftig erfolglos bleiben werden. Der Aufenthalt des polnischen Staatsoberhauptes Pilsudski in Paris hat für Polen ein bedeutungsvolles Ergebnis gezeitigt: am 19. Februar wurde ein politischer Vertrag zwischen Frankreich und Polen von den Herren Briand und Fürst Sapieha unterfertigt. Im Sinne dieses Vertrages erkennen die beiden Staaten . die Interessen­gemeinschaft ihrer Völker an und bestätigen ihren festen Willen zur wirksamen Verteidigung dieser Interessen. Der politische Vertrag wurde durch gegenseitige Erklärungen vom Kriegs­minister General Sosnkowskiund Feld­marschall Fach auch militärisch befestigt. Wohl ist ein militärisches Bündnis nicht zustande gekom­men, nichtsdestoweniger scheint Frankreich bereit zu sein, für den Fall, daß Polen angegriffen würde, sei es von West oder von Ost, tatkräftig emzuschreiten. Der Vertrag vom 19. Februar enthält nach einer prinzipiellen Erklä­rung der gemeinsamen Ziele und Bestrebungen vier Punkte. Im Sinne des ersten verpflichten sich die beiden Regierungen, sich in allen Fragen der Außeirpolitik, in betreff der Regelung internationaler Beziehungen im Geiste der Verträge und des Völkerbundpaktes vorzu­gehen. Im zweiten Punkt werden die wirtschaftlichen Be­ziehungen präzisiert, um den Gefahren, die Polen von Rußland aus bedrohen, und den angeblichen deutschen Machmschaften wirksam vorzubeugen. Im dritten wird der Fall vorgesehen, wenn smes der beiden Völker oder beide ohne Provokation ihrerseits angegriffen würden. Im vierten verpflichten sie sich, vor jedem wichtigeven Vertvagsschluß oder Abkominen mit anderen Staaten sich gegenseitig zu besprechen. » Aus der Schweiz wird uns geschrieben: Es ist heute kein. Geheimnis mehr, daß der Völkerbundrat im Auftrage Frankreichs handelte, als er das eigentümlick-e Verlangen des Truppendurchzugâ durch die Schweiz stellte. Da ist vor allem zu bemerken, daß der Weg nach Wilna nicht gerade am kürzesten und vorteilhaftesten durch die Schweiz führt. Dazu hat der Völkerbund sein An­sinnen in einer beinahe brüsken uiw befehlerischen Art gestellt, ohne die Schweiz gehörig über seine Absichten zu informieren, und als der Bundesrat sich ablehnend ver­hielt, wurde sofort eine sehr nörgelnde und scharfe, aber anonyme Havasnote losgelassen, in welcher der Schweiz gleichsam ein Tadel erteilt wurde. Dies lvurde im ganzen Lande sehr übel vennerkt und die Blätter aller Parteien wehrten diesen Tadel in ungemein heftiger Weise ab. Die franzosenireundliche Gazette de Lausanne fand das Vor­­gehen des DölkerkundrateS „eine absolute Taktlosigkeit" und der Berner Bund ftagte, wer denn eigentlich hinter der Havasnote stecke? Dies war eine deutliche Anspielung sauf Frankreich, daS dm Truppentransport vorschützte, urn sich einen Präzedenzfall für eirvm Truppenaustnaricy. gegen Deutschlmw zu schaffen... . . I Die Schtveiz ist denn auch sofort für ihre mannhafte Haltung bestraft worden, denn der für den 21. Februar nach Genf berufene Kongreß des Völkcrbundrates wurde nach Paris verlegt. Inzwischen ist auch die Frage der fteien Zonen sehr brennend geworden. Der Genfer Kanton soll, nach dem Willen der Pariser Machthaber, auf die ihm zustehenden, mehr als zweihundert Jahre alten Rechte der „freien Zonen" verzichten. Frankreich fühlt sich als Sieger, und einem Sieger könne man nicht zumuten, auf seinem Grund und Bodeil etwaige Vorteile dem Nackchär unter Berufung auf verbriefte Rechte zu belassen. Der Teinps hat deutlich erklärt, daß diese Zonen die Ueberbleibsel der Niederlage von Waterloo seien — was unrichtig ist, da sie teils auf die Herzöge von Savoyen, teils auf den Ver­trag mit dem König von Sardinien zurückgehen —, und daß der Zollkordon an die politische Grenze verlegt werden müsse. Es sei hier erläuternd bemerkt, daß der Kanton Genf im Südeir und Südosten von der großen und kleinen savoyischen Zone, im Westen von dem Wndchen Gex ein­geschlossen ist, und daß sich die Zollgrenze etwa zwanzig bis dreißig Kilometer hinter der politischen Grenze befin­det. Diese Zonen liefertnr bisher ihre landwirtschaftlichen Produkte zollftei nach der Schweiz, und der von Frank­reich wie ein Blinddarm eingeschnürte Kanton Genf, sowie ein Teil des Waadtlandes können ohne die Zonen nicht leben. Als es klar wurde, daß Frankreich, das zu Beginn des Krieges aus militärischen Gründen den Zollkordon an die politische Grenze vorschob, niemals zu dem Status­­guo zurückkehren würde, hatte die Schweiz zwei Pläne in Paris überreicht, um diese hc'kle Frage gütlich zu lösen. Diese Pläne wurden schroff abgewiesen. Nun hat Frank­reich selbst ein Projekt vorgelegt, das in Bern diskutiert werden soll. Der Inhalt dieser Vorschläge ist jetzt von der Genftr Presse publiziert wordm und hat im ganzen Lande unangenehmen Eindruck gemacht, weil sich da Frankreich auf einen schroff ablehnenden Standpunkt stellt, ob­zwar Mlllevan'd bei seinem letzten Besuche in der Schweiz formell versprochen hat, daß dieses Problem in der großmütigsten D^ise gelöst würde. Um den Genfern einen Vorgeschmack ^r ftanzösischm Großnrvt zu geben, wurde vor einigen Wochen von Paris aus der Befehl er­teilt, die Milckteinfuhr aus den Zonen in den Genfer Kan­ton zu verbietm. Dies war für Genf wie ein Donnerschlag, denn mehr als 27.000 Liter, etwa ein Drittel des Gesamt­bedarfes, kommen täglich aus den Zonen. Diests Verbot war um so gehässig.er, als in Genf gegen 40.000 Franzosen ^en, attdererseits Basel gegen 10.000 Liter Schweizer Milch täglich nach dem Elsaß liefert!... Es bedurfte lan­ger diplomatischer Verhandlungen zwisck^en Paris und Bern, ehe diese Maßregel nickgänaig gemacht würbe. Was nun das französische ZönchiProjekt betrifft, fo hak es vor allem in Genf, das j.a für Frankreich die zärt­lichsten Gefühle hegt, die bitterste Enttäuschung hervor­gerufen, aber auch einten großen Grimm, und es sind Anstalten zu großen Volksversammlungen im Gange, um allen Schichten der Bevölkerung Gelegenheit zu geben, gegen diese Pläne zu protestieren und dadurch den Bundesrat in seinem Widerstande gegen Frankreich zu stärken. Dieses Projekt unterdrückt sie fleie Schiffahrt zwischen beiden Seeufern gänzlich, unterbindet den freien Verkehr von Autos, Fahrrädern und Wagen in den Zonen, drangsaliert die Touristen, verbietet den Transito­­derkchr der Schweiz nach den Zonen, was einen Verlust von jährlich dreißig Millionen bleutet, und läßt nur jene Schweizer Waren passieren, die vorher längere Zeit in den angrenzmden Kantonen Genf, Waadtland und Wallis aufgoftapelt warm. Die Ausfuhr der SOveizer und be­sonders der Genfer Industrie ist durch die Einschrätrkimgs­­llsten auf ein Dreißigstel herabgedrückt, während die Ge­­schäMeute in den Zonen ungehindert ihre Waren in die Schiveiz werfen können. Von dem Einfuhrzoll, den die i Gerffer nach Nahrungsmitteln zu entrichten hätten, sind nur einige Gemüsesorten befreit. Falls nun ! die Verhandlungen scheitern, bleibt nur die Berufung auf das Schiedsgericht des Völkerbundes offen, aber der Völkerbund hat durch die letzten Komödien der Genfer j Konferenzen selbst in seinem Standorte so gründlich ab­> gewirtschaftet, d-^ß die Schweizer von diesem Schisds­­geeicht nichts halten, weil sie wohl wissen, daß sie da den kürzeren ziehen dürften. Bleibt also nur ein Zollkrieg, und dieA ist eine zweischneidige Waffe, die der kleinen Schweiz bei ihren ohnehin mißlichen Verhältnissen den Gnadenstoß geben müßte... ausgesprochen, die Regiertmg beabsichtige hiemit, die Pcrv» teisn llNd den Naticmalrait vor vollzöget« Tatsachen zu stelle«. Wie die PolÄische Korrespondenz erklärt, ist vor Wocha»­­srist dem Nationalrat ein Gesetzentwurf vorgelegt worsen, nach dem die Regierimg erniäckstiM wird, sich aus dem Fris­­densvcvtraq ergebende Grenzfragen nicht territorialer Natur im eigenen Wirkungskreis zu erledigen, mn den Gesetzgebungs­apparat nicht in jedem ein.zelnen Fall lokaler Natur in Än-> spruch ltehmvn zu müssen. Mir die alsbaldige Bekomntgci^ de« fallweisen Regierungsabmachungen an den HauptausschuH wird Sorge gAragxn tverden. l^berdies ist die Wirksamkeit des geplanten Gesetzentwurfes für den 31. Januar 1922 b». fristit. Es bedarf nicht erst der Erwähnung, daß die Frage der Uebergab« des Burgenlandes an Oesterreich mit dem Gegenstand des vorerwähnten Ge­­setzentwurfcs in keiner Weise zusammew­­hängt. Tage. ' Budapest, 25. gebtuar. Die Verhandlungen ül^ die westungarische Frage. Aus Wien wird der Budapester Korrespondenz telegraphiert: Die zu Berhandlungen über die west­­ungarssche Frage entsendete ungarische Kommission ist unter Führung des gewesenen Ministers Grafen Emerich j Csäky heute frül) nach Budapest zurückgekehrt. Die Kmn- Mission wird der ungarischen Regierung über das bisherige > Ergebnis der Beratungen Bericht erstatten und neuerlich« Instruktionen darüber elnl)olen, auf welcher Basis die Ver­handlungen weitergeführt werden sollen. Da Aussicht vor­handen ist, daß die beiden Kommissionen mit einem greifbaren Resultat und praktischen Vorschlägen vor ihre Regierungen treten können, wurde beschlossen, die Verhandlungen fortzu­setzen. Die Mitglieder der österreichischen Kommission werden ! mit dem Sektionschef Dr. Davy an der Spitze in der ziverten Hälfte der nächsten Woch,e nach Budapest reisen, um die Be­­! ratungkn dort wieder aufzuneymen. i Dem Ungorischen Teiegrevphen-Aorrespondenzbureau wird aus Wien gemeldet: Ein Teil der Wiener Presse verbreitet eine Nachricht, nach der die Negierung ein.ic Gesetzentwurf vorbereitet, der ihr die Er­­mächtigunggibt, dieaufGrunddesFriedtNs- Vertrages srch ergebenden Grenzs^agen im jeiaenen Wirkungskreis u regeln, und sie erst s ncich Abschluß der betreff-lü en Staatsverträge dem Haupt­­ausschltß Mc Aefnntmâ zu bringen. Auch wird di« Bcha^timg Baron Ludwig Lèvay gegen Stefan Rakovßl^. Der Finanzausschuß -er Nationalen Mittel- Partei hat gestern nachmittag unter Vorsitz des Geheimen Rates Ladislaus v. Lukács eine Sitzung gehalten, in der, wie bereits berichtet wurde, der Universitätsprofessor Friedrich Fellner einen Vortrcrg über die vom Finanz­minister HegMs vorgelegten Gesetzentwürfe hielt. Vor Ein­­tritt in die Tagesordnung nahm Äiron Ludwig Lèvay das Wort und richtete einen scharfen Angriff gegen Stefan Rakovßky. Baron Lèvay sagte wie Pesti Naplö mitteilt —­­folgendes: — Mit Empörmrg müssen wir daran erinnern, daß Stefan Rakovßky, der Präsident der Nationalversamm­­lunch in Ungebührlicher Weise unseres ^oße« Führers Stefan Tißa gedacht«, indem er die niedrigen Verleumdungen Gèza KaeziânhS durch feine Stellungnahme bekräftigte. Er schleuderte gegen die frühere Partei der nationalen Arbeit Beschuldigungen, die wir nicht ohne Zurück­weis u n g h i n g ehen lassen werden. Unter dem Schutze des Jmmunrtätsrechtes, vom Prâsi. dentensitze herab, im Deckmantel der Unparteilich, keit, verkündete er Anklagen gegen die gewesen« Partei der nationalen Arbeit und gegen das Andenken Stefan Tißas, die, wenn sie wahr wären, uns stigmati­­sieren würden; und wenn wir sie dulde» wollten, würden wir verdienen, der allg«. meinen Verachtung Preisgegeben zu ser«. Stefan Rakovßch sagte, wir hätten einen bK«uten. den Anteil an der Hervorrufung der Revolu­­twn gehabt. Im Bewußtsein unserer Selbstlosigkeit und unseres Patri ot ism uA stehen wir erhobenen Hauptes den Verfol­gungen gegenüber. Destruktive Leut« waren diejenigen, die durch Verhetzung und Auf­reizung einzelner Konfessionen, Religio­nen, Wirtschaftszweigei, gesellschaftlicher Klassen die Gegensätze zu verschärfe«, die Ruhe zu zerstören bemüht waren. Jeder darf eher davon sprechen, wer di« Revolution ver­brochen hat, jeder kann «her recht haben, alS Rakovßky, der bei Len Aufreizungen gegen Klasse, bei den Kämpfen gegen Konfessronea stets in der vordersten Reihe zu finde» war, der die öffentliche Meinung ständig beunruhigts, eine« Fesdzug der Verdächtrgnngen und Verleum­dungen anführte. Nie »sdurfte unser Land mehr deS Zusammenwirkens aller, deS Friedens, der Ruhe und der ernsten Arbe'rt, als 'm diesem Augenblick. Unsere Wiederauf­­richtung durch ehrliche Arbeit, durch Aufwendung aller Kröste wird dann von Erfolg begleitet sei«. Die Anwesenden ncchmen die Ausfühnmgen deS Daums Lèvay mit allgemeiner Anstimmam^ auif. Vorsitzender dislaus v. Lukács fitzde hinzu, ine Leitung der Partei berufen, sich mit dem Angriff RakovßkyS noch besonders z» beschäftigen. Der Hcmdelsminister u»Ä> der Landesverband Ungarifcher Fabriksindustriellen. Herr HandeVminister Lâig Hegyeshalmh ersucht uns Mzustellen, daß der Abgeordnete Paul Sándor in seiner jnngstcn Interpellation nicht den Landesverband Ungarischer Fobriksüidustri ellen, sondern den «Verein Ungari­scher Eisenwerk« und Maschinenfavriken als dèe Quelle der ihm zur Verfügung gestellten Daten bezeichnet, und michin auch die Bemerkung des Herrn Ministers, daß ihm d«r Verkehr mit dieser Jnstituchon kein« Freude mache, sich n i ch t a uf d en ' Landesverband Ungarischer Fabrik«' ftriellen brzMN habe. Zur Erinnerung an Andrässy. ! Ein Politiker der „alten Schule" schreibt >ms: Vor dreißig Jahren, im Monat Februar, ist der be­rühmt« tmgarische Staatsmann Graf Julius Andrâssy gestorben. Sein Standbild vor dem Parlamentspalast sollte die Nation an diesen Kavalier der Politik, der ebensoviel Charakter »vie Talent besaß, immer erinnern, aber leider s^int di« gegenwärtige politische Generation keine Zeit zu ! haben oder keine Pietät zu empfinden, um historischen Gedenk­tagen ihre Aufmerffamkeit zu widmen. Die Politiker der ,/'lten Schule" tvaren anders geartet, und auf die Gefahr hin, von den jugendlichen Stürmern unv Drängern und ihren bejahrteren Anhängern und Nachläufern über die Achsel angcschen zu werden, möchte ich das Andenken des liebenswürdigen Charmeurs und dabei weisen Denkers Andrâssy heute in der Weise hochhalten, daß ich mit gütiger Erlaubnis der Redaktion des ^ster Lloyd, die stets Sinn für eine patriotische Heldenverehrung bekundete, einige AuS- spräche Andrâssys verzeichne, die allen Nachfahren zur Bcher­­zigung dienen könnten und sollten. Man kennt den Ausspruch des Grafen Andrässy über deir Ernst, mit dem jedes politische Programm gegeben, und die Treue, mit der es festgehalten werde» muß. Sein Mot: „Versprechen i schwer — halten leicht", ist em geslü­­geltes Wort geworden. Aber er hat auch gesagt — und daS mögen sich alle Politiker einprägen —: „Ich habe Fehler, sogar viele. Aber eines hat mir noch nieinond zum Dorwu-rs gemacht, daß ich nicht de» Mut hätte, daS einmal AuS- gesprv^NL unter allen Umständen aufrechtzuerhalten, mögen di« Folge» dcrvlm sirr «sich welche, rmmer fenr."

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