Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1921. június (68. évfolyam, 117-141. szám)

1921-06-01 / 117. szám

»LSVW Ll-ors_______ --ch». j,._______ schmkr Li« pr gÄi^are Nähe gerückte AusfliU, daß. ditz Verträge von Trianon und St.-Gernram di« Angliede» rung Dentschösterreichs und des diesem!Mgespro^^«n wângarischen Grenzgebietes an Denischland zur Folge .hlwl«A könnten. Ob Herr Briand sich für dieses AiMbinde bedanken wird, ist seine Sache. Ginge die Sache mis nicht so nahe, wir wären fast versucht, der graßen Eiuenie zu diesein sschünen Erfolg, den sie den ^Nachenschafien der kleinen. !Í-há«s iliMimren Kindes, zu danken har. Glück zu wün­­ßtzöll. In Parvis wird inan erkennen müsseil, daß die in Trianon geladeisi Flinie inr Begriffe ist, diesnial Mkch Hintere loAzn.gch-en. Ein Glück fürnmhr,....daß der tschechrsckie Zlußen.ninister schon vor einigen Mormten nrtt dsnr Großkreirz der Ehrenlegion bedacht lvorden ist. Bei !der 'heutrgerr !i.^age der Dinge würde ihm solche Chrimg kaMN zuteil werden. Herr Benesch aber hofft in deii isten Faltért seiire» Herzens, dabei irgendwie doch auf seine RechmMg zu kvimiien. Er soll sich rnit der Idee tragen jmld für diese aUlr die zsusiiurnrung seiner âPartuer in der Aemen Enteiue erivirtr haben., das; der tschechisch-iugo­­fflawifche Korridor. it'<ntn Oesterreich weiter in de.r Än^ schiuHfrage widerhaarig bleibt, durch ein militärisches E^reffeir der fl'ein.''n Enrente, die in dieseni Falle als MMdatar der großen vorgeheir möchte, verwirklicht wer- Herr soll. Wo aber — diese Frage haben loir an -Herrn BrilMd, hobelt lvir auch «m die übrigen Hauptmächte zu «vichtLN -—. wo aber bliebe dann die Unverletzlichkeit der Veâräge von Saint-Germain und Trianon? In diesen bsicheü- Verträgei'. ist die Grundlage für das wirtschafts­­.poWische Jusaumreutvirlen der Nachsr-lgestanten feier­lich fsstgelW. Bon einem tschechisch-jugoslawischen -Korri­­dar i-st in diesen Mriragen ebenso wenig die Rede , wie von einenr tfchcchi-sch-rümänischeu, der über das ruthenische Gât nach dem -HerzenAvrmsckie der Prager und Buka­­vsster Regiernagskreisc ins Lebeir gervfen werden soll. Außer^lb des Rahmens der Perträge Md in einein Sinne, der den ursprüirglickM PertragsbcstinrmungeN sschnurstvacks zuirnderläuft. werden hier also territoriale -Zujanmreichäuge geplant, dere^r wirtfck>astSpolMsche Dir­cks eine völlige Uinwälzung des in deir Verträgen fest­gelten Oxganisationâplaues zur Folge haben würdv. I) âcsM vechtli'chcrweise nnserenl Änrde zugemutet lverden, sich Mit âer derartigen Verschlimnternng seiner wirt­­ifchaftlichen Lebensmöglichkeiten abznssinden? Den Ver­trag von Trianon, der uns die iMusamsten BedingmMii jcmserlegt. haben wir nmterzoichnet und ratMiert. Sind wir vevpflichiet und können wir verhalten werden, auch -rwch willkürliche ?lcnderimgen des vertragsmäßigen Zü-­­.staâs hinzurielsnnir. die unser w-irtschaMiches Fortckom- Nien willkürlich erschiveren? Werdings har Herr Brimt-d sich nicht llngvrns Kopf zu szerbrechen; Mer scheu muß er nunmehr, daß der Entschluß, ttnen Teil Wcsmngarns dem verstümmelten Oesterreich Äs Geschenk mrzubieten, der Anschlußbewegung in Oester­­!reich nur neue Nahrirng zugeffihrt kmt. -Herr Benesch hat Ans eine Grube gegraben, und nun mag Herr Briand zusehen, wie er es fertigbringt, daß nicht Frankreich chineinsalle. Wenn in Paris die Kammer am Donnerstag an die Ratifizierung des Vertrages von Trianon schreitet, wird das Bild des grausam-verstümmchten, aus hundert Wunden blutenden Ungarn am Horizont der franzö­sischen Politik erscheinen und Frankreich daran geurahnen. daß das uns zugefügte Unrecht sich noch bitter auch an sseinen Lebensinteresien rächen kann. Die Anschluß­­^bewegung in Oesterreich nrag Frankreich belehren, daß es isin Vertrage von Trianon eine Drachensaat ausgestreut hat. Eine Umkehr auf dem verfehlten Wege ist vorerst ftei­­lich nicht gut möglich; aber schon mit einem Stillhalten auf der Bahn, deren Gefährlichkeit sich nunmehr klar chenug offenbart, würde fich Frankreich wenigstens vor wâerem Verderben schützen können. -------­!SchaMteller noch seiner ursprünglichen, ich möchte sagen: sseinex teleologischen Bestimmung bewußt: diez gesamte ^FWe der Lcbensersckwimmgen zu erfassen, zu erklären, zu MstlÄterr, gcwisserni-aßen das konzentrierte Hirn der ücbri­­:gen Menschheit z-u sein. Er war — man ivallc-nur den iWeimarer -Kreis oder die Romantiker betrachten — Ge 'lehrter, Jonrnalist, Politiker, Dozent. . Uebersetzer. er ischrieb neben Gedichten mrd Dramen philologische und hfftorische Jbbhandlungen. beschäftigte sich mit Botanik. Physik urrd archäologischcul ArM'rabungen, kurzum, er trachtete zur gcsanlten geistigen Welt Bezichungen zu un­­'terhÄten. und es ist sehr bezeichnend, daß Goethe bei seiner ersten Begegnung nrit Schiller ä diesenr Wer die Urpflanze spraâ)--------Goethe, der Staatsminister, mit <Ähiller, dem Jenaer Geschichtsprofefför, die beide keine .LAerufsschriftsteller" warrn und von der Schriffftellerer weder leben wollten, noch es gekonnt hätikn. , Es wäre demnach immerhin denkbar, daß sich heute, da es neuerdings kaum oder inir schlver möglich ist. vom 'Schrechen zu leben, eine Umwandlung des Schriftsteller Lyps zu jenem „Amatcurlilcrajcn" i-m vornehmsten Sinne vorbereitet. Ideell wäre es denkbar und bei einzelnen, wenigen Erscheinungen von intraiffigmiem Külfftlerehr­­geiz wird sich diese Umwandlung vielleicht vollziehen. Die Fvoßc Menge der Schreibenden freilich wird sie sic^r nicht Mitmachen. Dafür sorgen die Presse, das Theater, das Kmo, die nun in noch weit stärkerem Maße als bMer :Miftstellerische Begabungen anziehen iinb in berufs­mäßiges Spezialistentum treiben werden,' zmirindest so chnge, bis die Preise für Papier und Druâstm fallen, was schließlich einlrcten muß. Somit sind diese Zeilen durchaus als feuilletonW­­Me. als überflüssige Betrachtungen zu werten. Es bleibt alles beim alten, und wenn sich in Zukunft zwei Schrift­steller begegnen, werden siö ganz gewiß nicht von der Ur­pflanze reden, sondern, ganz wie bisher, gemeinsam auf-die Verleger schimpfen. In ider Nachmittagssihümg letzte Uhgeovdüe'trr -Paük Z ändar.seins vorMitvags begonnsicen AuAMvungsn fort. ' Uni 12. Okiober hatte d-io deuihche Regierung den vier­­i.zehn Punkten Wlffons!zligeftimmt, sie ist Mo nych weiter ! âèaanKN als die deutsche .'e^eältlmg, bis ihrersÄl's nur geneigt war, den tschecho-'slowMichen Ltaai anzuerkeicike-n. dlndrässy habe den DWdevPigssnrlm Naiven Ssr Monarchie enft iRn 26. âüâr' avgâL«r, während DLutschtchch! Hmter vnierem R->l«ke»c schon.seit tiSin 12. Oktober- dsir Fri«deiu ae­­filcht., .zu gleicher- Zeit aber >crofordcrr hat, die Front in Jta» NlN zu ve.rteMgen- Dann sZ am 17. Okkoder tdiaS beMH.' ' tigtx' -Maasiest des öftzerreichifchMi. ârsrrs^ erschienen, in bsm. sie äsierrrichiföstn Wiler rMMffordert werdM, NatMMlväte- M chi-l^n. M>Hchen tdsm Wem-LüchGcheN mw .dMe ungarWen Bèinisterpräsidenten aber kam eine Vereuibarung Kifftaiwe, vergeniäß 'dlS Manrffeft. in Ningarn nicht vsrHenÜtcht werden iolüe, .rm» Pri^ WiiKHchgra^ gesteht in secnen Memoirrn, daß-er Vie VcroUen>il;ichcing-^oei Wochen hitMirch t>krchinHert Habe. Es. sei cchsr auch euc Arineckefeh't des -PäniK e-rtaffen worden, in Vvm Lls TVwp,en,aufgeso!rdert wurden., zur Frage der TtMstioM Mellmch W« nethmey. Ta war, wie General, vberst KrmE 'M seinen Memchren erzHlt, keine b o lf ch-e­­ivisiische,- pazifistische oßer -defai tistifche Ugitation- m-ehr-nötrg gewesen. Gv sagt. Meser Avmeeboiehl! Wte die Truppen kaMpjitkrchahig gènracht und oas AuiÄchslut'^ drr Soldaleir in ihre Heimat veranlaßt. Kein eittziger Lolr«t föhrt' ,^ obwohl eine gange Reche von Sabda-tanmeMir-en -vvriiech — de» Zerfall- der Armee auf Hie sozialPHHe Propaganda Mrück. Allein Geueral-lcherst Ariz Sicherte snh zu Prinz Wlndischgraetz, die sozialistische Prapâgändä sei McheLär der Erei.chnsse gewesener ha-be foßlalihtsche FIuMÄttzr mr der Front kvTvftatiert di? i ltürliemjfchen FkiMer' hâu nber auch andere FVi^lütttzr cm uitsere Front geworfen, jo eine Rede UrVninchys und auch ei»e, M^der er, Redner- die deutschen TruzPön beschhüdigt! hatte-, SiiäbenbüvMl auâqcplündert .zu haben. Graf Julius Andräffy fei am 26. Oktober in Wien ein­getroffen. Prinz Windischgraetz äußerte sich damals düi^n, E z e r «in habe Andrässy einpfohlen. die Evtettte zu er­­suchen, die beide« .Hauptstädte durch Entente­trupp en betzen z u l a s sen, um eine Revolution und die Anarchie zu verhindern. Andrässy steirwelte diesen Antrag zum Baterlandsverrat, weil, wie er nach Winhisch­­graetz sagte, damals-von einer Revolution noch keine Rede sein konnte. Dies sei eine Kurzsichtigkeit gewessr, die einem Verbrechm gegen das Vaterland gleich­­kommt.^ Windischaraetz habe das Verhaltèn Andrâffhs âm so merkwürdiger gffrmden, als schon zwei Stunden na<^r im österreiö^schen Reick^rat über die Proklamierung !)«: Re­publik verändert wurde. Andrässy befand sich damals in emsnr ver-yängnisvollen Irrtum, der für Ungarn von ent­setzlichen Folgen war. Er ftand ja in verwandtschaftlichen Be­ziehungen zum Grafen .Kätolyi, er mußte über die Ereignisse informiert gewesen sâ,—- doch wenn auch nicht, der Mangel an Energie hat ihn nicht hmtdelu lassen und ihn verhindert, die Führung an nch zu reißen. .Hätte sich die Begabung Andräfsys mit der Energie TttzaS gepaart, so hätte die Ge­schichte ciire andere Wendung genommen. Andrässy hat nie viel Energie an den Tag gelegt, das bißchen, was ihm gege­ben war,. versMniendete er im Kampfe gegen Stefan Tißa. Dieser Kantpf sei schon im Frieden nicht schr erbcmllch gewe­sen, im Kriege aber fei er geradezu verhängnisvoll geworden.. i- Z - ' Abgeordneter Georg Gy ö Mö rey: Giftinkscher! Abgeordneter Paul Sándor: Ich habe dies hier mir deshalb zur Sprache gebracht... Abgeordneter Graf Julius Andrässy: ...Weil ich mich der CHristlichnationalen Vereinigung! angeschlossen habe: ' ! Abgeordneter Johann H u b e r: Jüdische Methode! ! A^wrdneter Paul Sándor: Es wäre sehr Wecht um die Ärchc Andrässys bestellt, wenn er zirm Zanrberwort! „Jude" Zifflucht nchuteu müßte. Er hat es sicherlich nicht mötig. Herr Graf Andrássá aber irrt sich, wenn er meiirt, ich habe dies hier zur Sprache gebracht, lveil er fich der Ghristlich­­! nationalen Bereinigung- oNgeschwssen hat. Ich habe ihm Vies' schon zu einer Zeit gesagt, als die große ^iidirng in seiner poliiischctt Auffassung noch nickst erfolgt war. Ich bringe ihur VesseuiiNgeachtct die größte Verehrung entgegen, -- es ist jedoch nötig.'sinNtal ein klares Bild von der Revolution zu. gewinnen. Mgsordneter Sándor kam dann auf den österrei­chisch eit Verrat zu sprecheii. Er verlas .zuiiächst den bekannten Artikel des P est e r Lloyd über Ezernins diplo­matischen Verrat, mn, wie er sagte, dieseit unerhörten Akt ö ste rrei ch i schs-r P r rfiViea u-ch in de n T ag x. büch e r «der N a t i o na lver s a m m l u n g f e st z ir - halten. Czeruiti Habe-Wohl die Ausführuitge.n dieses Ar- > tikel-Z, fuhr er danit sort, in cinern äußerst sästväckstichsn Dementi zu entkräflen gesucht, doch habe die Behaupw.irgcn tes Artikels auch Prinz; W i ,t d i fchg raetz b ekräft i gt. Freilich hätte WindiWgraetz die ihm betanntM Machittationen ! schon längsiens enthüllen miissen. General .Krauß habe gesagt, Tißa sei nicht wegen des Wahlrechtes gestürzt, sondern ivegcn des Testaments'der Ka­­tnarilla, i-^emgemäß der Bestand eines einheitlichen Ungarn nicht den höheren Interessen entsprach. Graf Czcrnin schreibe sogar in seinem Buch, daß,-hätten wir auch den Krieg nicht ver­loren, ein Kampf auf Tod mnd .Leben gegen das'ungarische Volk unvermeidlich gewesen wäre, da keine verniinftigè euro­päische -Koicsteliätiön denkbar gewesen sei, Vit sich hätte zugleich j init den ungarische.n Aspirationen und mit den -Plänen' des! .Herrschers percinbaren lassen. Daraus gchx klar hervor — scxgte Ser Redner daß hier über dcrs'Haistll des Mon­archen himveg Verrat an der ungarischen Ration rrerübt worden sei. Einenr Schreiben, das ein vormaliger SektionSrat. der heute Firmeninhalrer in Rotlerbam ist, an den Redner gerich­tet Hai, entnimmt dieser die Miiieilüng, daß nach einer in der französischen Kammer gehaltenen Rede des Sozialisten Re­­naudel Graf .Károlyi im Oktober 1917 mit einem französischen Diplomaten verhandelt und diesem den Anirag gestelft habe, eff sci bereit, in Ungarn eine Revoliitimr zu organisieren, auch die Auflösung der.Fronten herbeizuführen, falls Frcnrkreich die Integrität Ungarns garantiere. W^ter heißt es in dem Schreiben, mcm habe Károlyi zweimal wegen di^r Umtriebe berhaftèn und vor Vas .Kriegsgericht stelle« wollen, doch habe dessen Sckwiegervater Graf Julius Andrässy in seinem In­­teresse interveniert. Er setze sMorb hinzu. Gráf Andrässy habe erklärt, daß diese letztere Behauptung deS Schreibens unwcchr sei. Jedenfalls sei es wahr, daß Károlyi damals ständig vcn:­­folgt wurde, feine Agitation aber dormvch svrtgeseM habe. Der Redner lâte dar« fed« sÄgevden AlSMvmg« Mk der EEärung ein, «r wolle !l«m Grajen Andrässy nicht - nähertreterh müsse aber fcststelle«, wäre von de« bama­­ligcn ztvè i Führerrr Graf Stefan Tißa allein zuruckgebliebe«, Vieser nicht^ so vorgegangen wäre wie AirLrässy. Um Vies dar­zulegen, müsse er auf Üe Geschichte der Enfftesymg des Na­­tionalrates zurückgreifen. Dieser wurde auc 23. Oktober nachts in der Wlchnung des Grafen Michael Károlyi gebildet. Károlyi ivar vorher bei Andrässy gewesen. Er becmtrâgte die Bilvung eines Natimmlrates, der die Regierung zu übernehmen hätte, ivas auch beim König dürckigesetzt tverdcir könnte, doch müßte Andrässy WM Mmeiisiamen Minister des Aeußern ernannt tverdcn. Die Sozialisten, die „destruktiven" Sozialisten haben strikt gefo^rt- es soll ein mcgarischer und nicD: ein gemein­samer Miinster des Aeußern ericannt werden. Dcr wurde Károlyi aus der Beratung gerufen, er kehrte bleichen Antlitzes zurück und teilte den Versaminelien mit, Graf JulinS Andrässy fek soeben zum gemeinsamen Minister deS Aeußern ernannt wordeir, Dcunit schien alles, was schon im Interesse eines friedlichen UebergcmgeS vereinbart war, wieder umge­­stoßeic, Andrässy, der früher einmal erklärt hatte, man disirse Károlyi nicht allein lassen, ließ ihn dennoch allein,er verlstnderie deü Regièrtmgswechsel, der jede Revolution gegenstandslos ge­­mcrcht hätte, mcd somit sei es eigentlich Gi-af Andrässy gewesen, der den Umstâz ins Rollen gebracht hat. Wekerle habe damals mit seinem Leben gespielt... sGraf Julius Andrässy: Ich auch, viel inehr als der Herr Abgeordnete!) Ich, sagte Ver .Redner,'l)abe keine Rolle gespielt, ich bin nur ein kleiner Mann. (Graf Julius Andrässy: Doch, bei den Banken.) .Der Herr Graf ist im Irrtum» ich gehöre keiner einzigen BankdirèWon an. Wäre Andrässy im Lande geblieben/ nie hältc uns das Schicksal erreicht, das wir jetzt tragen müssen. Dl« Bildung des Nationalrates sei eine unbedingte Noti Wendigkeit cstwesen. Dcnm ivas hat sich vom 26. Oktober bis 1. November ereignet? Am 26. Oktober machte Andrässy das Angeb^l über den Sonderfriedem Am 27. konstituierte sich in Agram der jugoslawische Rationalrat, der die Lostrennung Kroatiens von Ungarn pro­­klanüertr. Am 28. ihat Andrássy in. seiner Note Vic t schecho - s lowak isch« Republik als krie.gf üh - renve Macht, und die Gebiets an sprüche des j ug o slaw i) chen Staates anerkannt. Am M. biltâ sich der jugosiawische Nationalrat in Újvidék und der slowakische-in Türöcßentmärtan. ?lm 30- nahm der öfter» rcichrschr Nationalrat für de« Anschluß an D e u t sch länd Stell« n g, und am 31. übergab Admiral .Horthy die Flotte dem Llgramcr Nationalrat. Aim selben Tag erkl-ärte Vie rumänische Regierung den Bu­karester F r re de n sde rtrag als hinfällig und meldetk! ihren Anspruch auf SieHenbür­­gen an. Wcks konnte Ungarn unter solchen Umständen tu«? Gins Rsgiekung gab es nicht mehr; war es nicht unbedingt nölig, ein Forum zu schaffen, eine Regierung W bilden, um die Auflösung hintanzuhalten? Die 'Ursachen der Revolution Gnnen also im folgeirve« zusammengefaßt werden: die Niederlage, Vas Zurückfluten der TriyPen, Vas kaiserliche Manifest, der Mangel an LebcnSwit» tclu, das Elend, die Unfähigkeit der Regierung, Vas achttägige Jnterregnmn und das verdamucenswertc Spiel der öfterreiA» scheu Diplomatie. Wir w^ren also bei der Revolution angclangt, und alles hab« sich dem Rationalrat arigcschlossen. -Das aber sei damals kein Laterlandsverrat gewesen. Durchweg güte Patrioten waren ech die sich .i hin angcschlossen l)aberr, um Vst Orvnung zu hüten und die Jmegrctät Ungarns zu sckstitzen. Und wenn ich zwei Herren dein Namen nach erwähnen ii)crde, fo geschieht Vies aicht, um sie zu beschuldigeii, soudcrn unr einen klarm Wick in Vic Ercianissc zu gewinnen. Stefan Hvller und DLIa T-u-ri schrieben damals begeisterte Artikel sürdi« Revolution unddic Republik und die Ehri stl! chsozia I e Part ei, und der Katholi­sche Volksverband und der F ra ri z i Ska ner'. ordkn haben sich dem ^tationalrat ange­­schlossen. SzuireaAiMi schrieb vamols, cs könne kenien einzigen Mann geben, der zurück wollte vom einmal besckrit­­teneii Weg der Demokratisiernng. Bèla Túri schreibt Ende Dezember, hier gäbe es nichts zu über­legen für das Bürgertum, es müsse soziali­siert ttüd proletarisiert werden. Später schreibt er, der Krieg habe den Geist des Hasses genährt, und, kiirz vor der- Proklamalion des Bolschewismus " schreibt er, die christlichen Parteien stehen uriverbrüchlich auf der Grund­­l-.igc her RcDolutiou, dereii Erruligenschaften sic imbcdrirgt oerleidigen-wollen. Tic Rebölution war.Vainals eine unausweichliche 3eatür­­lichkeit, iiirr, sagt der Revncr, lstitte Graf Julius Andrässy oiffe RevMtion nicht im Stiche lassen, sondern hier bleibcn sollen, denn er hätte vielleicht durch seinen Einfluß auf .Károlyi lm'd durch seine staatsnmnmschcn Qualitäten alles zum Besse­­cen ivendcn können. Damit schloß der Redner seine Erörterungen über Las T hema der Revolution und toandte sich den Fragen der aüZ- närtigen Politik W, denen größere Bedeutung beigcmesscn werden inüßte, als es bisl)er der Fall noar. Ungarn sei noch immer von Feinden umringt, die es noch immer für einen oan ihrem Standpunkt gesHrlichen Faktor halteic. Und doch i)abe unsere Politik in den letzten zwei Jcchrcu schwere Fehler begangen. Nicht einen einzigen Freund haben, wir erworben. Wir ècuinten nicht verhindern, daß gegen uns die kleine Liitente zustanvckcmi. Auch als sie gekiliöet wurde, erkannten wir die Gefahr noch nicht. Auch heute glauben wir noch an Grenzberichtigimgen und fühlen es nicht, daß die kleine Eir­­iente gegen diese Möglichkeit in voller Bereitschaft steht. Wollte uns die große Entente auch dagegeir beisiehen, sie wird 's nicht können, denn sie wfrd keinen einzigen englischen oder sranzösischen Soldaten für unser Recht opfern. Italien war mser Freund, es stand deir Jugoslawen feindfelig gegenüber, — heute ist «S im Bund mit ihnen. Dabei haben wir im Ministerium des Aeußern die dreifache Zahl von Beamten vie am Ballplatz. Unsere Vertreter inr Ausland sind iiner­­ährene Jünglinge, Plcchhalter für Aristokrateiu Di« älteren sind BallplaAeute, die wohl Ungarn sind, aber auch Ungerrn waren, als sie eine nichtrmgarische Politik vertrateir. Wie renkt mcm sich diplomatische Ver^ndlunczen zwischen unseren Nrafen und Prinzen und den sozialistifihen und demokrati­­chen Politikern des Auslands, besonders unserer Nachbarn? Dies sei ein« Frage, der die Nationalveffammlung nahezu­­treten habe. Als der Redner über Oesterreich sprach und sagte, Oester­­ceich habe unseren Bolschewismus unterstützt, machte der geordnete Bèla Dänèr den Zwischenruf: Und die Juden? Der Redner sagte, der Zwischenrufer könne chn nicht stören» âtMlâ L. ILLtz

Next