Pester Lloyd - esti kiadás, 1924. szeptember (71. évfolyam, 181-205. szám)

1924-09-01 / 181. szám

I.I.O^V 'berücksichtigen. Im össentlichen Leben Ungarns gibt es leider nur wenig Männer, die sich zu mäßigen wissen, «nch wenn es um die Erlangung der Regierungsgewalt geht. Schließlich erklärte Redner, die Erschienenen seien ge­kommen, um auch dadurch sich mit Stefan S-zabö zu identifi­zieren, von dessen persönlicher und politischer Rechtschaffen­heit sie in gleicher Weise überzeugt sind. Staatssekretär Schandl, der nächste Redner, äußerte die Ueberzeugung, daß nur Graf Bethlen und Stefan Szabâ-Naghatäd gemeinfani das Land retten könnte::. Schon bisher sei cs gelungen, die Ausland­­anleihe zu erlangen und die Krone zu stabi­lisieren. Es werde auch gelingen, im wirt­schaftliche:: und gesellfchaftlichen Leben die F r i e d en sz u ft ä:: d e in jeder Beziehung wie- L e rh er zu fte l l e n. Allerdings erfordere der Kampf u:n das Friedensungarn gewisse Opfer. Schließlich versicherte er den Ackerbauminister des Vertrauens seiner Anhänger, die jeder sich der Mittel der Balkanpolitik bedienenden Machina­­lion solidarisch entgegentrete:: werden. ' Abgeordneter (8raf Hoyos erblärte sodann in einer kurzen Rede, daß auch er seinerseits die richtigere Verteilung des Bodenbesitzes in Ungarn als eine Notlvendigkeit be­trachte und verfechte. Er kümmere sich nicht darum, daß ein­zelne;, vielleicht sogar zahlreiche, Großgru::dbesitzer ihm diese Auffassu::g Übelnehmen. Weiter sprachen noch die Abgeordneten Mayer, Alex­ander Szabö, Bèla Herczeg, Dinich und Forgács. Dre Döürsrbmrdtagttng. Der Wiederaufbau Ungarns vor dem Völkerbund. Wie aus Genf gemeldet wird, führte Finanzminifter Baron Friedrich Korányi i:r feiner im Völkerbundrat ge­haltenen Rede folgendes aus: Vor allem stattete er im Namen der ungarischen Regierung den: Völkerb:lndrat u::d dessen Fi- NLnzkommission für die in: Anteresse'' Ungarns mit großer Sachkenrrtnis und mit Liebe zu::: Werke geleistete Arbeit seinen Dank ab. Auch dem vom Völkerbünde nach Ungar:: entsandten tGeneralkommissär Ieremiah Smith verdolmetschte er den »Dank Ungarns. Der Herr Generalkommissär l)abe sich — so sagte er — nicht nur das Vertrauen, sondern auch die Liebe des ungarischen Volkes eiUvorben, seiner Weisheit sei es ge­lungen, das Volk Ungar:rÄ über die wirklichen Ziele des Völkerbundes aufzuklären und Von der Praktifchen Richtigkeit seines Systems zu überzeugen. Die Unterstützung des Völker­bundes sei — fuhr er fort — von unschätzbarem Wert, den:: nun könne man scho:: hoffen, daß das Gleichgewicht des Staatshaushaltes in einigen Jahren, ob die Summe der bewilligten Anleihe auch bescheiden sei, wiederherzestellt sein werde. Schon das bisherige Wirken des Völkerbundes habe in Ungarn eine erfreuliche Ae::derung hervorgerusen. Die ,Stabilisierung der Krone fei gesichert. Die ausgezeichnet wirkende Notenbank garantiere die richtige und sichere Leitung der Valutapolitik. Die de:noratisiere::de Spekulativ:: habe aufgehört. Die Uirsicherhcit, die den: Staat und seine:: Bürgern jede reale Berechnung unmöglich machte, sei be­­seitigt. Wir sehen bereits klar, sehen wohl die noch vorhan­denen Trümmer, sehe:: aber auch die Ansätze des neuen Lebens, die materielle:: Möglichkeiten einer Wiederherstellung der Prosperität. Das ungarische Volk habe getan, was es 'tun konnte, habe auf die aus technischen Gründe:: etwas später bewilligte Anleihe diszipliniert und geduldig gewartet und habe der Wsgweisung des Völkerbundes willig Gefolg­schaft geleistet, so daß auch die Skeptiker und Ver­­' zweifelten, um die Arbeit der Hoffnunasvollen nicht zu stören, fchwiegen. Es fei der feste Wille des :;ngarische:: Volkes, daß der Plan dssVölkerbundes durchgeführt werde :!nd daß der Wiederaufbau Ungarns gelinge. Ter Redner sei davon über­­, zeugt, daß das ganze Volk bei dem Tragen der Lasten, die ihn: der Sanierungsplan auferlegt, jene Selbstaufopferung a:: de:: : Tag legen werde, mit der die ungenüged besoldete Beamten­schaft ihr Los jahrelang getrage:: hat. Tcr Sanierrnrgspla:: werde nur durch einen Umstand erschwert, und zwar dadurch, 'daß die wirtschastliche Wiederherstellung, die nicht nur ei:: nationales, sondern ein europäisches Interesse i:: sich berge, durch di» Saniermrg des Staatsbudgets und des GUdes alle::: noch nicht gesichert werde. Es müsse das gatrzr Wirtschafts­leben seine Schlaffheit ablsgen, und die Produbiion müsse zunehmen. Das Volk werde geduldig warten, bis es ihm durch verschärfte Arbeit gelungen sein tbird, die kapitalkräftigen Natione:: vo:: feiner Kreditfähigkeit zu überzeuge::. Wen:: es .dieser kaum bekannten Nation geli::gen werde, den Plan des Völkerbundes zu verwirklichen, tverde damit auch den Zweif­lern bewiese:: werden, daß die Nützlichkeit des Völkerbundes für die Welt kein leerer Wahn sei und werde der Friede näher­gebracht werden, in de:n jeden: Me::schen, gleichviel welcher -Nation oder Rasse er angehöre, das Recht auf Gerechtigkeit, s Freiheit und menschliche Würde zukonMvt. sUng. Tel.-Korr.­­Bur.j Die Eröffnung der Tagung. 1. Sepicmbcr. Die Aufmerksamkeit der ganzen Welt wendet sich jetzt der Stadt Ge:'.f zu — schreibt der nach Genf entsandte Berichtcrftaiter der New Jork Times. Mit Ausnahme vo:: Rußland, der Vereinigten Staate:: und Derltschland habe:: alle Länder der Welt ihre Vertreter hiel)ergcschickt z:: der heute beginnende:: Generalversam:nlung des Völkerbundes. Die Hotels der Stadt sind alle überfüllt. Außer den amtliche:: Vertreter:: bekundet auch das Publik:ln: großes Jnteresfe für die Versammlung und i:: de:: jüngsten Tage:: sind massenhfat A::sländer i:: Ge:if cingetroffen. Besonders Macdonald und Herriot, die Ministerpräsivente:: Englands und Frankreichs, werde:: :::it große:n Interesse erwartet. Den Beratungen der Vollversammlung sieht ma:: auch in Finanz­kreise:: mit gespannter Auf:nerksamkeit entgegen. Dies geht schon aus dem Umstande hervor, daß sich unter den Gästen auch zahlreiche hervorragende Bankiers befinden. fU. T.­­K.-B.) sTelegramm des Pest er Lloyd-i Paris, 1. September. Heute vonnkltags 11 Uhr wird !:: Genf die fünfte Session des Böll!èrbu:ü>cS eröffnet. Die uneiste:: Delegierten haben sich bereits ::ach Ge::f begeben. Von der französischen Delegation wird Paul Boncour, Briand und Loucheur erst morge:: früh er­wartet. Die beide:: letztgenannte:: Delegierten legen die Reise im Auto zurück. Herriot und Ramsay Mcdonald werbe:: erst am Dienstag eintrefsen. Nach cirrer offiziösen Meldu:rg wird die Frage der Zustän­digkeit des Völkerbundes für die Kontrollierung der deutschen Rüstungc:: Gegenstand einer- ersten Aussprache zwische:: beiden Mi::istcrpräs:denten bilden. Die ständige Militärkontrolllrorn­­uttssiorr deS Völkerbundes hat im Verlauf ihrer letzte:: Sitzungen Vorschläge zur Naäiprüfung der Rüstungen Deutschlands und der andere:: früheren feirrdliche» Staate:: ZmtraleuropaS aus­gearbeitet. Die französische:: Vertreter brachten de:: Wunsch ihrer Regierung zum Ausdruck, das Problem so schnell wie möglich zu lösen. Der englische Vertreter im Bölberbundrat Lord Parmoor bestand jedoch darauf, daß im Auge::blick nur der Fall Bel­­gie:rZ, Oesterreichs und Ungarns geprüft werde. DaS Recht des Völkcrbu::des zur Unterfuchung der deutsche:: Waffenbcstände sollte augenblicklich Gege::sta::d einer Besprechung der beiden Ministerpräsidenten bilden und wurde daher nicht innerhalb der M:litärko:n:::!ssio:: erörtert. London, 1. S eptcmber. Macdonald trifft heute i:: Londo:: ein u::d reist morgen früh nach Genf rreitcr. Nach der: Times wird er höchstens drei Tage lang an der VölkerbunÄversammlung teil­­nshmen und schon- vor Ende der Woche Genf wieder verlasse::. sUng. Tel.-Korr.-Bur.) Pari S, 1. September. Den: Oeuvre wirb auS Brüssel gemeldet: Der Minister­präsident The UN iS habe sich nach langen Schwankmrge:: ent­schlösse::, nach Genf zu reisen. Er wird Mittwoch i:: der Schweiz cintreffen. (Ung. T-el.-Korr.-Bur.) fTelcgrammdes Pester Lloyd.j Londo n, -1. September. Raynaulds Ncwspoper glaubt zu wissen, daß der fran­zösische und L-cr englische Ministerpräsid-ent der Vertret::ng des Völkcrbu::d-cs in Genf mitteilen werden, daß sie sich über die Einberufung -der We lt k o n fe r e n z zur R-egelung der A b r ü st u nqsf raq-e verständigt haben. Diese Konferenz wird demnächst stattfinden. Es solle:: auch diejelrigei: Staaten, die nicht Mitglieder des Völkerbund-ss sittd, Ei-nl-adunge:: er­halten. fTclegramm des Pester Lloyd.) Paris, 1. Sc-Ptemäer. Der Wettbewerb für die beste Arbeit über die Wieder­­herst-ellultg und Bewahrurrg des Weltfriede:: s, wofür bekanntlich amerikanische Kreise einen erste:: Preis vo:: hun­­dort Francs und zrhlrciche andere Preise ausgesetzt l)aben, wurden abgefchlosse:: und die Preise zuerka:::rt. De:: erste:: Preis erhielt die Arbeit Nr. 2W9. Der PreiÄvager fordert die Durchführung des DatveAplanes :::it Untcrstützunq -des Völkerbundes, die Schaffung eines Organismus für die Produktiv:: u::d die VerieUung von Rohmateriali-en, in­ternationale Abkom:iwi: über die Answanderuna,, Förderung der i:ltern:-tio::al-e:: Berkehrsmiitcl aller Art, internatio::ale Ko::trolle der Arbeit, Ausdehnung d-er Vollmachte:: des Völ­kerbundes, der mit einer militärischen Macht ausgerüstet lver­­de:: soll, schließlich internationale Einflußnahme auf Er­ziehung aller Länder. dem Völkerbund arbeitenden Kommissionen, an denen auch Nichtmitglieder des Völkerbundes, wie Deutschland, Rußland, und die Türkei, teilgenomme:: haben, so daß der^ Mtions-, radius des Völkerbundes sich immer mehr erweitert habe. Hymans ertvähnte ferner die Mitarbeit Professor Ein­steins in der Kommifsio:: für geistige Zusam:nenarbeit und betonte, daß i:: Uebereinstim:nu::g :::!t der polnischen Regie­rung der Völkerbundrat die Frage der deutschen Ansiedler­­lösen konnte und daß er bei der Behandlung des Danziger Problems den Weg zur Einigung zwischen Polen und Danzig mit Erfolg beschritten habe, schließlich, daß im Saargebiet sich die Verhâltrrifse günstig entwickeln. Nachden: sich der außerordentliche Beifall gelegt hatte, schritt die Versamlnlung auf Vorschlag des finnischen Dele­giertet: zur Wahl der Kommission zur Prüfung der Voll-, machten und vertagte sich dann auf Nachmittag zur Wah^ des ordentlichen Präsideirten. Die Eröffnungsrede des Präsidenten Hyinans. Gens, 1. September. . sUng. Tel.-Korr.-Bur.) Die Sitzung des Völkerbundes wurde heute erösf::et. Nach einem kurze:: Ueberölick über die Entwicklung des Völkerbundes, erklärte der belgisch: Außen­minister Hymans u. a.: — Die heutige Versa:nmlu::g vertritt 54 Staaten. Sie wird unter günstige:: Auspizie:: cröff::-:t. Vor zwei Tage:: wurde i:: Londo:: ci:r vollständig freies Abl:o:n:',:e:: unterzeichnet, daß daS schwere, beängstigende RcparationSproblen: lösen soll, das drei Jahre hindurch auf der Bersa:n:nlung gelastet hat, u::d ei:: .Hi::dern!s zur f-eiedlichen Beruhigung der Geister zu sei:: schien. Ich spreche den Wu'nfch aus, daß das Abkomme:: sich in die Tat urasctze-n und der Welt die Erleichteru::g geben inöge, die sie verlaitgt. Wir sehen in ihm de:: Begin:: cil:er ::euen Epoche, die das eiserne Zeitalter ab­löse:: soll. Tie Lo::doner Konferenz l)at die Rep-ara­­tionss-rege gelöst, aber ei:: L::deres Problem besteht weiter u::d g:iält die Staaten, d'e am meiste:: unter de:n Krieg-: gelitten haben und die sich im Falle eines kü:istige:: Krieges am meiste:: bedroht sichle::. Tas ist das Sicher­heit s P ro b l c m. Europa will nicht mehr ::: der Unge­wißheit leben. Ma:: muß dem Frieden eine feste juristische und Politische Struktur geben. Man muß ei:: stÄrdiges Regime der Sicherheit und des Frie­­dens schasfn:. Vo:: -allen Seite:: richtet nran daher die Blicke auf den Völkerbund, u:id erwarlet von :h::r ci:ie Lösung. H y n: ans erin::ertc i:: diesem Zuscrmme::ha::ge â:: die Worte von Lord Grey, Poi::carë, Herriot u::d Macdonald zugu::ste:: des Völkerbundes und wies auf die BedLutu::g der Teiltrahme der lieide:: letztere:: hin. Im tveiteren Verlaufe fei::er Rede bezeichnete er als bede:!tsa:nste Schöpfung des Völkerb::ndes den ständige:: intern-atio::alc:: Gerichtshof, gir:g dann auf die günstige Lösung verschiedener Fragen, wie der Jávori::«- und der Memelfrage über und streifte de:: ivirtschaftliche:: Wiederaufbau Oesterreichs und Ungarns, sowie die erfolgreiche Wirksamkeit der unter - Arrslarrdscha». — 1. September. — Nach der Entscheidung über die DaweLgesetze. Ueber die Vorgänge in Berlin, die im Reichstage, zu dem günstigen Ergebnis der Absti-nmung geführt haben, über das wir bereits eingehend referierten, bringtl ein Bericht unseres dortigen Lt.-K.^-Korrespondenlei:! vom 29. August noch -die folgenden interessanten Einzel-! heilen: Endlich ist die Schlacht geschlagen. Der deutsche; Reichstag har mit mehr als der nötigen Ziweidrittel-! Mehrheit das Re i ch se i s eu- b ahn g e s e tz erngenom -! men, -das den gefährlichste:: Bestmidteil in dem Komplex! der Dawesgesetze bildete. Bei 441 anwesenden Ubgeordnetenl brauchte die R-egierung nur 294 Stimmen für die Annahme­­der Verfassungsänd-erung. Aber 20 Abgeordnete mehr stimm-! ten für de:: in London vereinbarten 'Ge-setzesvorschlag. Dev! Sieg der friedlichen Lösung der Reparationsfraze war damitf -gesichert. M!an weiß zurzeit nicht, ob die Deutschnationaleu, die -erforderliche Anzahl von Jastiminen abkom-j mandiert hatten oder ob sie sich auf die Frei», -gäbe des Stimmrechtes beschränkten. Die Wahr-! scheinl-ichkeit spricht für den letzteren Austveg. Sonst hätte die! Partei, die bis zum letzten Augenblick positive -Vorteile aus! Le:r Verhandlungen herauszuholen suchte, -sicher nicht 48 W-, geordnete abkommandiert, wenn mit 28 Ubgeord::eten das! gleiche Ergebnis zu erzielen war. Bei der Freigabe des! Stimmrechtes ohne Fraktionszwang konnten die Mgeord-f neten dagegen ihrem Gewissen und der Rücksicht auf -die Be-i völkèrung in den besetzten Gebieten sol-gen. So kam die große! Mehrheit zustande. ! Die R eg i e r u n-g Ma-r x hat einen! große rt- Sieg errtlngen, nicht ninr inn-erpolitisch, svndsrrl auch! auf de:i: Gebiete der Außenpolitik. Nach dem heudigein Tage! wird das Anseh::: -der det:tschen Regierung und das Zutrauen! zu ihrem ehrliche:: Vevstäudilgungswillejn in der ganZeN Welt! gsfcsti,gier fei::, als jemals seit Begin:: des Krieges. Gewiß, l)atte der deutsche Botschafter in Londvu, S-enatop S t! ha m e r, de:: Aufrag bel-oMm-c:r, namens der Reichsregierüng! r,ud i-n Vollmacht des Reichspräsidente:: den Londoner Ver-, ira-g zu unterzeichnen. Aber dieser U,::-terschrift kommt natuv-! genrä-ß ei::e ganz a::der-e Bedeutung zu, loenn die deutsche Re-! gicrung darauf Hinweisen kann, daß die Unterschrift und ihre- Turchsühru:rg Lurch mehr als zwei Drittel -des deutschen Vol»! kes MrAntiert werden. Ti-ese -Bereitwilligkeit der überwiegen-! den Mehrl)eit,, die ungeheuren Reparatioinslasten auf sich zu! nehnlen, wird hoffenll,ich das Ihrige dazu beitratzen, um daI, Märche:: von angebliche:: deutschen Revcm-chegelüsten im! Keim zu ersticken. Und m-a:: wird von nun an das Rachegefchrei! erhitzter Gylnnasiastcn-seele:: verschiedenM Alters nur noch so! erp-st nehmen, wie es der verfchwi-ndeuden Minderheit, die' gegen das Gesetz gestimmt hat, zukommt. Wenn inan von die-,' ser MinÄexh-eit noch Li-e Zähl der Kommunisten), die an keine Rache, sondern nur an grundsätzliche Obstruklimr Lenken, ab­­zieht, so ergibt ein einfaches Rechenexempel, über wieviel! Manne:: die P-aradege:ierale der Hakenkrenzler bestensalls­­verfügcn können. Damit ist aber die Rech::ung und die Abrechnung noch; nicht zu E::de. Es war in erster Linie die große Ab­­rcchnung der drohenden Neuwahlen, die die Deutsch'.:atio::alen veranlcrßte, durch Bewilligung des Eisenbahn­gesetzes die Meichsta-gauflösilng zu vermeiden. Die Stärke der;! Partei beruhte auf der Verzweiflung enttäuschter Volks­­:nasfe!: über die Aussichtslosigkeit der deutschen Opferbereit­schaft gegenüber Poincarës Machtgelüsten. Poincarè war der^ beste Agitator für den deutschnationalen Wahlsieg. Jede seinep Rede:: lieferte den ausgeleierten Mu::dfcuerkanone:l der -deutsche:: Rcva::cheredner neue Munition. Jetzt weht ei:r friedfertiger Wind über die Grenze, und niemand weiß besser, tlie Tkeutschnationalen, daß die günstige Kon­­j:,nktur nationaler UnzufrieLmheit vorüber ist. Es war daher zwe-ifellos vom Parteiintc'ressL aus zu verst-öhen, daß diS' Teutschnationalen sich ilxre:: bevorstehenden Umfall so hoch, wir möglich bezahlen lasse:: wollen. Ihre Rechnung hätte auch­­gestimmt, wenn das Hauptbuch politischer Ueberlegung nicht' auch gleichzeitig de:: Mehrheits-parteie::, nälnlich der Koali­­tion und de:i Sozialdemokraten, zugänglich gewesen wäre..h U::d i:: diesem Buche stand zu lesen, daß die deutsch­nationalen Stimme:: viel billiger zu habe:: wären, als; ur,: den Preis des K'ünzlerpostens, für de:: Herr Her-gt seine Ueberze::aung und die seiner Parteigenosse:: verkaufe:: wollte.' Zwar hatte er drei Tage vorher im Reichstag die Rolle eines der größten Deutschen zu memorieren versucht. Wie weiland UontAZ", 1. Zepttzllidsr 1924

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