Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1924. december (71. évfolyam, 257-279. szám)

1924-12-01 / 257. szám

kiiS'rDir visüstAss, 2. vsreillbsr 1924 zweckmäßiger wäre es gewesen, den bedenklichen Gämngs-: stoss, dessen pathogene Wirkungen auf unser öffenkktches Leben unver^unbar sind, nicht auch noch durch eine der­artige Härte in seiner Virulenz zu steigern. Diese Ent­scheidung der Mehrheit beruht auf einer völligen Ver­kennung der Psychologie der politischen Organisationen. Die Parteien sind nie und nirgend als restlos homogene Gebilde zu betrachten, in denen der einzelne bezüglich aller Fragen und Ideen sich mit allen in vollkommener Ueberemstinmlung befindet. Die Partei ist nie und nir­gend die Summe von völlig gleichen Ansichten und For­derungen der Parteimitglieder, sondern sie ist stets und überall ein .Koinpromißprodukt. Das einzelne Partei­mitglied sucht und findet Annaherungspunkte mit Ele­­)» menten, die hinsichtlich der großen Richtungslinie der Politik im allgemeinen sich zu den: gleichen Ziel bekm­­nen. Um dieser Uebereinstimmung im wesentlichen willen verzichtet der Parteimann auf manck)e wichtige Einzel­­heil seiner persönlichen politischen Denkungsart und tritt in eine Zweck- und Arbeitsgememschaft mit denen, die ihm ungefähr gleichgesinnt siiid. Das gleiche läßt sich auch von dm Beziehungen zwischen den einzelnm Par­­leim der Parlamente aussagen. Jede Partei hat zioar ihr festumrissmes Programm, das ihre genau fonnu­­lierten politischen Grundsätze enthält. An die­sen Grundsätzen hält sie fest, muß sie fest­halten. Wer sie hat vollkommen freies Spiel in taktischen Fragen. Sie kann, darf und soll frei entscheiden können über Art un-L Weise. Zeitpunkt und Temperatur des Kampfes, den sie für die Ver­wirklichung ihrer Ideen führt. Diese, taktische Pewegungs­­fteihcit ist es, die den einzelnen Parteiqebildcn die Mög­lichkeit des fruchtbringenden Znsamnwnwir'kens mit den übrigen schaffr und dem Parlament die Chance bietet, seinen gesetzgeöerischen Berus ohne überfÄssige Reibun­gen ünd ohne alligu leidcirschaftliche Kämpfe, die auf das öffentliche Interesse nur zerrüttend wirken können, zu ' erfüllen. Gewiß soll im Parlament der Kampf der Minderheit gegen die Regierung, der Kampf der Mehr­heit für die Behauptung ihrer Machtstellung nicht zu einem bloßen Scheingefecht reduziert werden. Allein die Mehrheit ebenso Ivie die Minderheit muß daraus bedacht lsein, ihre Sonderzwecke stets den Anforderungen des GemeiMvohls unterzuordnen. Solche Selbstbeschränknng der Parteien führt dann naturgemäß zu .Kompromissen. Diöse Kompromisse können offene oder stillschiveigende fein, crber immerfort müssen die Parteien eines Parla­ments sich der Pflicht liswußt bleiben, ihren Kämpfen gewisse Schrairken zu ziehen, damit stets eine Brücke der Verständigung zwischen ihnen vorhanden sei. lieber dieses Gebot der politischen Zweckmäßigkeit hat sich dor heutige Beschluß über die Ausschließung von sechzehn Abgeordneten auf gar zu leichtfertige Art hinweggesetzt. Daß dies nur zu einer Zuspitzung der bereits vorhan­denen Gegensätze führen, die Zuspitzung dieser Gegensätze aber nur unerw-ünschte Folgen für das Land zeitigen iann, liegt auf der -Hand. Die Mehrheit hat mit ihren: BescUuß 'zu sehr auf das Recht des Stärkeren gepocht. Nichts wäre löblicher, als in geeigneter Zeit und in geeigneter Form diesen, wie uns scheinen will, ab írató gefaßten Beschluß einer kühlen und weisen Wieder­­erivägung zu unterziehen. der Er Nach dem Abgeordneten Griger, dessen kluge und WmäUgtè Ausführungen mich auf die Mehrheit einen sehr tiefen Eindruck gemacht hatten, sprach heute noch Wgeord­­neter Karafiâth, der Quästor des Hauses, zur Vorlage. Er warf in einer kurzen, aber interessanten Rede einen Mickblick auf die Gefchichte der Klotiire im englifchen Parlament und wies dann an der Hand eines sehr reichhaltigen statistischen Materials auf den Unterfchied hin, ,der zwischen den Beratun-' gen des alten ungarischen Abgeordnetenhauses und der Natio­nalversammlung obtvaltet. Damit erscheine auch d-ie Notwen­digkeit der Revision begründet. Die Rechte nahm diese Rede mit großem Beifall auf. Mit Rücksicht auf die fortgeschrittene Zeit wurde nach der Rede des Abgeordneten Äarasiâth die Sitzung abge­brochen und Abgeordneter Hcgymegi-Kiss verlas nunlnehr die Deklaration des demokratischen Opposi­tion s v e r b a n d e s, die wir schon in unserenr Abendblattc verössentlicht haben. Ministerpräsident Graf Stefan Bethlen ließ die in der Deklaration enthaltenen Behauptungen nicht unertvidert. Er meldete sich sofort zum Worte: — Mr ivarén Zeugen einer Szene — so führte er aus —die ich, um mich im der Sprache der Kriegsberichte zu bedienen, eins Umgruppierung der Kräfte nennen möchte. Die sogenannte i>erbündete demokratische Opposition hat ihren Auszug dazu bc:rützt, um, wemr auch in der letzten Minute, ihrer Auffassung Ausdruck zu geben .und mit einigen beleir digenden Ausdrückâ die Mitglieder der Regierung, den Pr-ch sidenten des Hauses und die Mehrheit zu bedenken. Darauf muß ich ganz kurz, aber mit vollständiger Obsèktivität meine Bemerkungen nrachen. sHiirt! Härt!) Der verlesewe Tgrt sagt zu Beginn, daß die Nationalvcrfcmrmlung der Regierunq mit dem G.-A. IV: 1924 die finanzielle Diktatur über­geben habe, und daß setzt die Regierunzi die parlamen­tarische Diktatur anstrebt. Ich leugne das erstere und leugne das amdene. Es gibt keine Finamzdiktatur, weil dort, wo das Parlament die Regierung in fedem Augenblicke wegeit ihrer finanziellen Handlungen von ihrenc Platze zu eniseMen in der Lage ist, von einer i n a n z d i kt a -. tur nicht gesprochen werden kann. Der verlesene Text besagt serncr, daß die Regierung jetzt eine parlamen­tarische Diktalur anstnebt. Ach glaube,, daß darüber sämtliche Parlamente der Welt nur lächeln kmmen, denn in cineuc Moment, in denr tbir solche EinrichtMMN, die in sämtlichen Parlamenten der Welt ohne Ausnahme längst zu finden sind, nur zum Teil bei uns einzubiirgern wünfch.'n, ist es wirklich ein Anachronisnius, davoik- zu sprechen, daß die Ategiernng Ungarns eine parlMnentarische Diktatur anstrebt. Wenn das wahr wäre, dann würde heutzutage. auf der ganzen Weit eine parlamentarische Diktatur herrschen — ausgenommen in Ungarn. Der verlesene Text besagt, daß die verbündete Opposition I gegen keinen einzigen Entwurf noch obstruiert hat. ! Sie hat iricht ausgesprock-cn obstruiert, dos ist ganz richtig, aber ich wage denizegenüber zu behauchen, daß sie keinen einzigen Gesetzentwurf zu einer Zeit durchgelassen hat, da er für die Nation noch von entsprechen­dem Nutzen geweseir wäre. sZuftimmung rechts.) Man behauptet, daß wir eiirc parlamentarische Diktatur wollen zu einer Zeit, da man im Lande die Diktatur geheimer und ui chtgeHeimer Gesellschaften duldet und diese sich vielleicht noch schamloser zeigt als lsiSher. (Eine Stimme rechts: Komisch!) Ich muß wirklich auch meinerseits diese Feststellung in einem Augenblicke für komisch halten, da jene Menschen, nach denen wir Jahre hindurch vergebens geforscht hacken, aus der Anklagebauk sitzen, und eS ist vielleicht gerade das ! das Malheur, daß den Händen der einen oder der anderen par­lamentarischen Fraktion die Waffe entgleitet, mit. der sie die Regierung bisher angegriffen lwben. Es gitit hier keine Diktatur von geheimen und ic i ch t g e h e i m e n Ge­sell s ch a s t c n. Jawohl, d i e Rechtsordnung ist in diesem Lande w i cder h - rg e st c ll t, und es ist ein An.rchronièinus, davon zu sprechen, daß im Lande keine Rechts­ordnung lgerrischt, und nur die Furcht davor, daß eine der Aaffui, mit deren Hilfe die Herren bisher gegen die Regie­­rung zu kämpfen imstande Ivarén, ihren Händen entfällt, ist meiner Auffassung nach der eine Grund ihres Rückzugs. sZustimmiing rechts.) Ter verlcsenä Tert besagt, daß wir uns vor den Pana­­m abes ch u ldigungen hinter die Klotü« verkriechen wollen. Darcmf ist meine Antwort nur die, daß die Pcniama­­beschuldigungen mit betvußter Tendenz Vexte-MMP und Poli­tische Jntricxanten in chas Parlament gebracht haben sZMm­­mung rechts), mit der Tendenz, ihre U n fähig k e s't, m ik objektiven Argumenten gegen die Ge­schäft s o rd nun gsrefo rm anzukämpfen, damit zu bemänteln, daß sie Panamaibeschuldigmigon hieher gezerrt haben mid Mit ihrer Hilfe gegen diese berechtigte Refovm kämpfen lvollen. sZuftimmung rechts.) Tenn gegen wen sind die Panamabeschuldigungen gerichtet? Kann man sie gegen meine Person richten, da doch i ch es war, der dj^ Verhaf­­tung Ludwig Esküdis veranlaßt hat? Es war vielleicht unan­genehm für gewisse Leute, daß ich das Wtan habe, utzd wenn man hier gectztn irgend jemand Angriffe richten kann, so kann man dies oben nicht mir gegenü^ber tun, da doch ich es war, der diese Larvine ins Nollen brachte. Ich erkläre, d a ß ich i n so lan ge n icht ruhen werde, als den Schuldigen die verdiente Strafe zuteil wird. sLehhalfter Bei­fall rechts.), Nach dem verlesenen Text sollen wir in widerrèchk­­licher Weise Gebühren eingehoben haben, und das soll, wie behauptet wird, auch aus jenein Text, hervor­­gchen, ich jüngst in der geschlossenen Sitz'.mg zur Verle­sung gebracht habe. Also, ich will noch einmal feftstellett, daß dies aus jenem Text nicht hervorgxht.. Es^ erhellt âus ihm gerade das Gegenteil, Las nämlich, daß keine ixn­­gerechtfertigten Gebühren eingehobsn werden sollen. Ich mii-ß mich gegm diese lLntstellsng mit alleni Nachdruck verwahren. Aus diesem Dokument, stellt sich gerade das herauch daß ich es war, der. g e g e n d e n U n f u g a uf g e t r e t en isi^ Der Herr AbgeordMe, der das Schreiben verlesen hat, beschuldigt den l>oo^erchrten Präsidenten der National­versammlung, geschäftsordnungswidrig vorge­­gangen zu sein. sNufe rechts und in der Mitte: Es., lebe der Präsident!) Ach glaube, daß mir niemand wider­sprechen wird, wenn ich sestftelle, daß der Herr Präsident unter sehr schwierigen Verhältnissen seines Amtes waltet. (Applcrus und Eljenrufe rechts und in der Mitte.) Er ist cmr vergangenen Freitag bis zur äußersten Grenze der Geduld gegangen und brachte die ihm zur Verfügung sichenden Maßregeln erst zur Anwendung, als ihm schon wahrhaftig kein anderes Mittel mehr zn Gebote stand. sLebhafte Zu­stimmung rechts.) Es Ivar nicht nur sein gutes Recht, es war sogar seine Pflicht, zu den Mitteln z u greifen, die ilm in jenem Augenblich zur Verfügung geftanden. iZustimMung rechts.) Ich glaube daher, den Herrn Präsidenten im Namen des Hauses ersuchen zu kön­nen, sich den Pflichten, die er bisher in so selbstloser Weise erfüllt hat, auch in der Zukunft in dem stolzen Bewußtsein zu unterziehen, daß cr das einmütige Vertrauen der parlamentarischen Mehrheit besitzt. Mpplaus rechts.) Mit dem Ausdruck des Bedauerns nehnie ich zur Kenntnis, dcrß sich die demokratische Opposition vom Pcrrla­­ment zurückziebt, wiewohl ihre Mitwirkung cm der gesetz­geberischen Arbeit nicht nur ihr' Recht, sondern auch ihre Pflicht ..ist. Wenn sie sich nun vom Par­­lament zurüSzicht, so krönt sie die Schuld vom Freitag, in­­dcmr sie ihre Pflichten auch noch gegenüber ihren Wählern vernachlässigt. fAustimMüng rechts.) Ach weise also die ge gcn.mich un d dic Mehrheit erhobenen Beschuldigungen mit agiler -Ent­­schi ede n h et t zurück. Wir sind äntschlossen, auf^r Wege, auf Leni wir uns befinden, fortzuschreiten, Len Zielen entgegen, die tpir uns gesteckt haben. Die Einheit-spcwtci! nahm die Ausführungen Les Minister-i Präsidenten mit lebhaistLn Aust'immnngDkunLgebungen cnrf. Außer den Mitgliedern dieser Partei und dèr Zic^Woi^­­Partei war im iHäuise niemand anwesend. In persönlicher Sache sprach sodmM Wgcordneter Barla-Szabö. Er rcfleLierte auf die im Hause kur.sierenden und von Stefan Friedrich in Umlauf gesetzten Gerüchte, wonach er, um eine Pserdeau^hrbcwilligung zir erhalten, wtei viele andere Abgeordnete, ebenfalls u m 'd i 'e Protektion Esrüdts geworben habe. Friedrich hatte auch ein Scheiben verlesen, in dem Barla-Szabö erklärt, die Sache mit dem Ministerpväftdenten bereits besprochen zu haben. Nun erklärte. Mgeordneter Barla-'Szabü, Laß der Lurch Friedrich zur Ver­­lesung gebrachte Text nicht authentisch ist. Jim Original! cr NationalVersammlung. Tie Nationalversammlung ist heute in die General­debatte über die G e schä f t s o r d n u n g s r e v i s c o n ein­getreten. Der überwiegende Teil der Opposition hielt sich der Sitzung sern und wird den Beratungen solange serubleiben, bis die durch den heutigen Beschluß des Hauses ausgeschlosse­nen Mitglieder der Naiionalversammlung wieder in diese zurückkehren. Tas eröfstiet für Las Schicksal der Revisions­vorlage günstige Aussichten. In Abwesenheit des größten Teiles der.Opposition diirfte die Debatte bald ihr Ende finden. mich?" Da begann plötstich der Schmerz mit der ganzen Grausanikeit zn wirken, er jagte ihn zur llnglücksstclle, ans der empörte Massen hin- und herwogtcn. Wieder konnte er nichts von der geschiindeten Geliebten sehen — ein Auto raste , davon, viele Menschen liefen mit Schreien hinterdrein —, er nahm sich ein anderes Auto und machte sich auf die mit vielen Hindermissen verbu-i­­-dene Verfolgung. Dann war er im Slrankeuhaus, wo er vor einer lveißen Tür Einlaß begehrte. Ein schwarzgekleideter -Herr trat ihm entgegen und sagte: „Sie dürfen hier nicht hineill." — ,,Jü) muß sie sehen," schrie er, „ich habe ein Recht auf sie." — Der .Herr blickte ihn fragend an. — „Sie har mir gehört," fuhr er aufgeregt fori, , wer hat das Recht, sie mir zn nehmen?" — Der Herr lächelte: „Ach was. Sie har heute siebennnddreißig .F-ischern auch gehört. Deniwch ist sie mein Eigentunr. Ich verivahrc ihre Seele. Ich bin der Ehemann." Da duckte sich F. K. und zog in uermenloser Wut das Messer. Woher hatte er es bloß auf eimnal in der Tasche? lind lvoher kam wieder das seltsame weiße Licht, das die Szene verklärte? ,,E!N Traum," dachte er, „ein Traum, -- da ich sie nie erreichen kann?" Und wie uin es zu erproben, jprana er und stieß mit dem Messer zu. Der andere war auâgewichen, das Messer steckte in der Tür, zwei starke schlvarze Männer, die plötzlich irgend­­ivoher aufgetreten waren, hielten ihn mit Uebermacht. „Was ist das?" dachte er. „Was hat dieser schlechte Gott wieder angerichtet! O, lvenn einer auf der Erde so eine sinnlose Geschichte, wie die meine, zusammenstellte, man würde ihn für unfähig erklären und ihm solche Dinge verbieten. Aber dieser oben Hausende, Unkontrol­lierte, kann schalten und walten, wie er will. Gern würde i ich noch entscheiden, ob es bloß die Sinnlosigkeit der mir ' von ihm zugewicscnen Rolle ist, unter der ich jetzt zu­grunde .gehe, oder ob er außer seiner sonstigen Eigenheit noch die der uneruießlichen Bosheit befsitzt, die ihre per­­jönlichc Spitze gegen mich richtet." Diese Frage beschäftigte ihn im Gefängnis. An ihr wurde er weise. Seine .Züge veränderten sich zusehends, und er beschloß, fürderhin alles mit sich cgejchehen zu las l sen und sich nicht mehr zu rülireu. . Einen Tag nach diesem èltschluß aber sah er, vom Gefängnisfenster aus, feine Geliebte, schön, Iveiß .und unberührt lächelnd, am Arnr ihres Gatten das gegenüber­liegende strankenhans verlassen. Sie bestiegen, glücklich vereint, einen Wa-gen und fniiren langsam auf der lan­gen, geraden Straße forr, bis sie ani Horizont verschwan­den. Am gleichen Tage teilte ihm ein Vertreter des Ge­richts mit, daß er seines Vermögens verlustig geworden sei. iveil man chn nach all chiesen Vorfällen entmündigt habe. Alles übrige seiner Angelegenheit lag weiter gänz­lich im Dttnkel. Äin selben Abend verlor er für einen Augenblick alle Weisheit und Ruhe und knüpfte sich init seinem .Hosenträger an dem Gefängnisfenster auf. Sein Tod, oder was es sonst war, erfolgte tu der Weise, daß das künstliche und seltsame Licht plötzlich er­losch, die GcfängniÄvände einfach umfielen, und ein sehr elegairter . Herr mit Monokel und Spazierstock auf ihir zutrat, sich unverständlich vorstcllte und sprach: „Nun ist'L genug. Der Herr Generaldirektor wünscht Sie zu sprechen." „Herr Generaldirekior," antwortete F. K., „ist eine glänzende Bezeichnung für euren fäinosen Gott. Führt er nicht auch den Titel Oberregisseur?" „Gsioiß, auch das," aniworteie der Erzengel (Äbriel, den der elegante Herr nach der Anschauung des F. K. vorstellte, „aber kommen Sie jetzt!" Sie gingen durch einen langen Korridor. F. K. sah sich im Spiegel und fand sich ganz grarr, wie abgeschminkt, od'sr ivte ein Schatten der llnterwelt. Nicht genug damit: . er traf auf diesem Wege seltsamerweise die Schattm aller anderen, die bei seinem tmgischen Schicksal mitgespielt hatten: die Geliebte, ohne Farben, einfach gekleidet, voll­kommen reizlos, die ihin fragend, fast traurig entgegensal), den Ehegatten, die Fischer, das Volk vom Segelfest und anâ der grauen Stadt. Alle schlichen vorbei und waver» nichts, gar nichts. Dann trat er vor den SchvesMsch des' Generaldirekiors. l . Der sagte zu F. K.: „Sie haben Ihre Sache vortreff­lich gemacht. Ihre Tränen, Ihre Seufzer und Zuckungen, der Schmerz auf Jhr-en Zügen und die Mâng Ihres Körpers im Leiden — o. Las find Sachen, die mir so kostbar sind, daß ich sie init einem Vermögen aufwiegen nröchtH Bloß Ihre sogenannte Philosophie vaßte mir nicht in den Kram. Die habe ich ja auch, wie Sre bemerkt haben dürsten, so rasch als möglich abgesteÜt. .Sonst bin ich mit Ihnen sehr zufrieden. Hier ist Ihr Honorar." — Und er ivollte ihnt einen Scheck überveichen> dessen Aus­maß den früheren Reichtum des F. K. wesentlich übertraf. Da trat F. K. auf ihn zu, spie ihm ins Gesicht, schlug ihn, daß er umfiel mrd trat mit den Füßen auf ihm herum. Dann verließ, er den Raum, um in. Armüt und Weisheit zu leben. Seine „Abrechnung mit' Gott", - das Buch, das später seinen 'Namen durch die Jlthrhundèrte trug, war in.ihm reif geworden. s ' Vor dem Hause traf er noch einmal den eleganten Herrn, der ein großes Plakat an der Wand befestigte. Darauf wär das Bild des F. K. zu sehen und die In­schrift: „Glück und Unglück, in der Hauptrolle F. K." Der elegante Herr sagte zu ihm: „Das ist der Film,, den wir mit Ihnen aufgenoinmen haben, ohye Ihnen etwas davon zu sagen. .War das nicht ein glänzender Ein­fall?" F. K. aniworteie: „Ikur eines interessiert mich daran: die Rolle der Frau. Das war doch kein Mensch, Las war ein Schemen." Der elegante Herr anttvortete: „Das können Sie nicht wissen uiü) geht auch Sie nichts an. Ihr eigenes, persönliches Schicksal hat sie separat gespielt." F. K. wandte sich ab und sah. Laß auch Lsese letzte Szene nrit einem großen Filmapparat noch initüufgenom­­men wmdc.

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