Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1925. február (72. évfolyam, 26-48. szám)

1925-02-01 / 26. szám

bLSI'L» L.L.OVV » » ZonatLA, 1. ?sbE 1925 der „Dotrrinär" wußte nichts Besseres zu tun, als sm Dollsschulgesetz zu schaffen, Iveil er meinte, daß vor allem für das Volk Sorge getragen werden müsse. Wir haben nach ihm tüchtige Ünterrichtsminlster gehabt, aber Eötvös war und blieb nicht nur unersetzlich, es konnte ihm keiner auch nur nahe kommen. Keiltör war so innerlich reich, so tiefgründig, so „ftei", so „gleich", so „national". Freilich hatten sic auch mit tausendmal mehr Schwierig­keiten zu kämpfen, denn Gesetze konzipieren, düickt ein Kinderspiel, verglichsn mit der praktischen Durchführung. Das aber ist unwahr, nur wollen wir es für jetzt dabei bewsiMn lassen. Auf „kaltem Weg" geht auch die Lchul­­reform nicht, das Eötvössche Feuer des des Herzens, des Freiseins fehlte. Uebrigens ist auch das Volksschulgesetz bis zum hstttigen Tage nicht durchgesührt. trotzdem es schon das stattliche Alter von 57 Jahren er­reicht hat. Es gab immer wichtigere Geschäfte. Schuldinge sind während dieser Zeit manchmal zum Gespött gewor­­den. Natürlich: Gssihäfre und Macht — und was üenn nilU — geht vor. Wer weiß, ob es gut ist. wenn die Leuts zu sehr geschült werdm.. > Es gibt GedankeneLpcriINente, d. h. solche, die man niâsi ausführt, nicht auäführen karm. denn sonst wären es ja nicht Erpsrimeirte in Gedanken, und die dsmtoch lehrreich sind, Werl man iMuitiv sicher ist. wis sie au^allen würdn Also stelle): wir rurs vor, wie es wäre, wenn Eötvös, wie «in neuer Ziip v«: Winkle, ganz plötzlich in der Naxtotmlversammlung erschiene und als Äinerrwr Gast, d. h. als Urbild seiner Statue am Donau­ufer, in einer der Bäicke der Regierungspartei Platz nähme. Sèchmen wir an. er lvürde irgendwie ganz un­beachtet blsibsn. wenngleich bei der geringen Anzahl der Zuhörer dies schwer zu deiUen ist, EL wird über dM dinMkzrus olLNLus gesprochen. Eötvös fragt ganz leise erstaunt, was damit gemeint sei. Da sagt einer der dorti­gen Lerrcn als Zwischenruser: „Die Judm sind keine Üngam, die Jrchen sind ein fremdcsL Volk." Ein anderer, blutjung, meint gcmz unverfroren, die Juden seien ja überhaupt keine Menschen. Eötvös fährt mit der feinen, schön geformten Hand über die blasse hohe Stirn und schaut seinen Nachbar, an den er vorher die Frage richtete, fragend an. Der ist mittlerweile eingeschlummert. Eöi-vös schließt die Augen. Cs ist ein böser Traum, denkt er, und da ist es schon besser, geschlossenen Auges zu träumen. Zu seinen Zeiten waren ja solche Reden unmöglich. In unseren Zeiten ist Eötvös unmöglich. Getrauts er sich den Münd aufzutun, so würde er sofort hören: „Du Liberaler und Judenknecht," Ja, warum läßt man seine Status dort stehen? lind die Petőfi. Arany. Pörös­­martb, Deák, Andrásjy. die ja so gar nicht mit dem neuen Ideal „Mensch" Mrejnstimmen? Die ganze alte Weisheit gehört in die Rumpelkammer, es gibt neue i Größe und neue Weisheit. Auch Jökai war sv ein ! râr. Wirklich, man sollte ihn so rasch â möglich feiern, vor dem großen Nendspunkr der Zeiten. ! Farmer mtd WaU Ktreet. Ludwig Leopold. I. Der mechanisiert« Larchwirt. auf einem nisdriTeren Bildungsgrad als der durchschnitt­liche'Stadtbewohner dieser Gebiete, wohingegen ein solcher Unterschied zwischen Farmer und Stadt in den skandina­vischen Ändern, in der cschweiz, in England und in Anierika nicht besteht. Wenn wir nun diese Gegenüber­stellung genauer untersuchen, so springt ihre Oberflächlich­keit sofort ins Auge. Abgesehen davon, daß solche Ausge­glichenheit des Bildungsgrades höchstens für die demo­kratischen Kleinstaaten als allgemeingültig angeiwmmen werden" kann, gelangen wir. wenn wir dem Wesen des amerikanischen Farmers nähertreten, zu ganz entgegen­gesetzten Folgerungen. Der amerikanische Farmer steht dem skandinavischen sicher nicht näher als dieser dem un­garischen Bauer, er ist fast in allen wesentlichen Eigen­­schaften grundverschieden vom landwirtschaftlichen Pro­duzenten Europas, ob nun der letztere auf einem Gehöft unserer Tiefebene, oder auf einer Alm wirtschaftet. Wenn wir nun im folgenden „Farmer" sagen, so meinen wir damit das bodeneigene Produkt der Neuen Welt: den Farmer Amerikas. Die eigensten Gründe, die Charakter und Schicksal Les amerikanischen Farurerâ Le­­stimmen, ergeben sich sowohl räumlich wie zeitlich aus Amerikas wirtschaftlicher SonLerstellmrg. Sie dürften für ErMger und Verbraucher altweltlWr Agrarprodukte ein Interesse habcm Las die zahlenmäßige Dèeutung dieser Volksklasse llbersteigt. Änn die 6.5 Millionen atnerlkanlfchenFclrmLr,ergänzt Lurch eèensoviels landwirt­schaftliche Arbètter, bilden nur 4 Prozent der Farmer und der lanLwlitschafMchen Arbeiter der Welt, diese 4 Prozent erzeugen indeflen mit Hilfe des BodenreichLwms und der Maschinenarbeit âhe an 70 Prozent der Welt­maisernte, 60 Prozent der Baumwollerzeugung, Lis Hälfte des Tabaks, den vierten Teil von Hafer und Heu. den fünften Teil des Weizens und selbst von der-Welt­kartoffelernte 7 und von der Zuckererzeugung 5 Prozent. Eine in der amerikanischen Landwirtschaft bcschäftigre Person erzeugt 120 Doppelzentner Getreide im Jahre; auf dem restlichen Gebiet der Welt aber werden von einem landwirtschaftlichen Erzeuger im Durchschnitt nur 14 Doppelzentner Getreide produziert. Solche Riesenzahlen bedeuten indessejl nicht die größere Producktivität des Arbeiters, sondern seinen geringeren Anteil an der Hervorbringung einer Produk­­tionseircheit. Mehr als in anderen Teilen der Welt — von Kanada, Australien und Südafrika abgesehen — tritt hier die persönliche Bedeutung des Landwirtes im Getriebe in den Hintergrund und werden sachliche Koeffizienten überwiegend. Auf den Rlestnflâchen des Westens verschwindet din: Erzeuger (auf Len Far West- Ranchen iveihân die tansenMöpfigen Viehherden sahraus, jahrein ohne Hrrten). und keine noch so geistvolle Bs­­triMführung vermag Hre besondere Eignung zur Gel­turf M briiVW. Hier fshlr die gedrungene LÄonomih der Mopâis-Hen L^ikuüur; nur M die menschl-tKe Ar­­beit güt hier her MaßstaL des gerbán LufwandeZ. urch such ihrs ErsetzMg wird von den Mschinsn­­fÄrrkcMten ChicMos imd Detroits in akkumsliertsr Form erledigt. Spielt der Farmer- wie wir gsschen heHsn, schon zahlenmäßig eine bei weitem untergeordna­­tere Rolle als seins Erzeugnüfle, so wird dieses Miß­verhältnis dWch die qualitatine Unwichtigkeit seiner Ar­beitsleistung noch weiter betont. 2. Der fehlende Seltenheitswkrt. Was also dem Farmer die wichtigste Voraussetzung für gesell­­jchaflliche Geltung nimmt- ist der Usberflaß an natür­lichen Probuktionâelementen, die unabhängig pyn seiner zipien so oft wechselt wie die Hemden vielleicht die letzteren seltener als die erstere» —, wo dis Schriftst.ller in ihren erotischen Büchern Speck darbieten, und zwar paprizierten —womit sie die meisten Mäuse sangen — und die Damen der angeblich besseren Gesellschaft als neueste Dcode dis NackrphotuMphie betreiben — anzie­hend ist zurzeit offenbar nur ausziehend —, jetzt, mein Lieber, faselst du von Schamgefühl? Aber Alter, ! schäme dich! Der Aelter -e: Ich verbitte mir. daß du dich über ineinL Atoral lustig machst. Du, der Lu doch bloß ein Schuldenmacher bist. Der Jüngere: Schuldenmacher!... Das Wort klingt derb und soll offenbar eins Berurtrilung meiner finanziellen Wirksamkeit bedeuten. Ach, mein Bester, du bist nicht auf der Höhe. Du scheinst nicht zu wissen, daß die Bevölkerung Budapests heute in zwei Gruppen zer­fällt: der Siine Teil wird angepunrpt und der andere Teil pumpt... » Der Aeitere: Abscheulich! Der Jüngere: Nicht doch, alter Kamerad. Du levst ofseâr in dem Wahn, daß der Pump — franzö­sisch: kowpe. daher auch das schölle Wort: ?omps kunèbcs — noch in seinem einstigen Rahmen sich absprelt. Ehedem blieb man im Restaurant die Zechs schuldig, oder ganz kühne Unternehmer nahmen beim Ober im Wirts­haus zur Abrundung der Zeche noch einen bc-scheidensn Barbetrag in Anspruch. Auch war der Trick Nlchr un» beliebt, sich eine größere Geldnote wechseln zu lassen, die man nicht besaß, oder mit einer Brieftasche zu operieren, die man angeblich zu Hause vergessen hatte. Wer beschäf­tigt sich heutzutage rroch mit solchen Nichtigkeiten? Der nroderne Mensch gibt sich, wie Franz Moor, mit Kleinig­keiten überhaupt nicht mehr ab... DerAeltere: Denn kleine Diebe hängt man... Der Jüngere: Ganz richtig... und große Diebe läßt man laufen. Eine Kaiserkrone zu stehlen, ist erhaben! Ein Land einzusacken, ist rühmlich. Eine Frau zu rauben, ist angenehm; — nebenbei: sie ist das cinzige, was dem ehemaligen Besitzer von Fall ^zu Fall zurück­gestellt wird. Der Aeltere: Anr Ende hälist du dich gor für einen Eroberer, einen Napoleon, einen Don Juan? Und bist doch nur ein gewöhnlicher Schuldenmacher. Person sind. Dem widerspricht der Urbeitermlurgel, eine fast allgemeine Erscheinung auf dem Lande, keineswegs. Trotz dieses Llrbeitermangels ist es noch immer nicht zu einer Ausgleichung mit dem städtischen Lohnniveau ge^ konimen. Solange nämlich die Vereinigten Staaten in Hülle und Fülle Naturschätze — vom Rohphosphat dis zum Erdöl — besitzen, die die Eigenversorgung mit Le­bensrnitteln und Rohstoffeil auf längere Zeit reichlich sichern und das Land seine tüchtigsten Söhne in der loh­nenderen Betriebsökorwmie dec Industrie und des Tausches verwenden kann, bleibt Washingtons hundert­zwanzigjähriges, an ArHur Aoung gerichtetes Wort bis zu einem gewissen. Grade noch irnmcr gültig, daß es für die Vereinigten Staaten vorteilhafter ist, viel Bodetl schlecht, als wenig Boden gut zu bearbeiten. Die Boden­fläche der Vereinigten Staaten ÜLträgr 1903 Millionen Acre, wovon für landwirtschaftliche Beni^tzung im äußer­sten Falle 973 Millionen Acre in Betracht kommen. Tatsächlich werden von dieser Riescnfläche nur 365 Mil­lionen Acre angebaut und 100 Millionen Acre anbau­fähiges Land als Weide benützt; inr Westen harren 30 Millionen Acre der Berieselung und in verschiedenen Teilen des Landes 75 Millionen Acre der Dränage. Weitere 235 Millionen Acre nassen Bodens — ein Teil hievon gegenwärtig allerdings mir Wald bHrckt — könn­­ten ohne Dränage verwendet werden. Seit 1890 wurden > Mar große Fortschritts gemacht und 81 Mlliorren Acre Weideland aufgeackert. aber für das europäische Auge bleibt nach ivie vor in der amerikanischen LandwirtsHast der erabarrAs âs riodssss an Boden der eigentümliche Zug. An eine europäischs Nivellierung der amerikanische» Bodenverschwendung ist vorerst noch kaum zu dsnksn. Die wahrscheinliche Bevölkerungszahl wird für 1952 von Professor Rahmond Pearl ohne Einwandemna mir 150 Millionen angenommen. Erst bei dieser âpf« zahl wird sich die Union entschließen müssen, dsn inteir­­siveren Betriebsmethoden rrâherzutreten, die setzt auf sub­tropische Gartenkulrur, einige großartige Berieselurrgâ­­anlagèn und auf nicht sehr breite Areale in der .Nähe landwirtschaftlicher Colleges beschränkt sind und manchen, orts als unnützer Aufwand gelten. Gegenwärtig sind die Durchschnittserträge der sieben Haupeprodufte in dm Bereinigtm Staaten noch UIN 41 Prozeirt niedriger alß in Großbritannien. Deutschland, Belgien und Frankreich, Von der anderen Seite betrachtet, sind diese höheren Er- Eäge das Ergebnis von mehr menschlicher Arbeit: suf . 1000 Acre beschäftigt die Landwixtschsft tzsr Verelni^u Staaten 41 Personm, die italienische aber sechsmal, die > deutsche viermal, die ftanzösische dreimal und selbst die j englische zweichnhalhmal so viel. Mit wachsender Ein­wohnerzahl wird die Bedeutung des FaxmAs für Acre allmählich steigen. Einst-wsilen bestcht nur in den seltsnsten Fallen jms Berwachsènheit mit der Scholle, dis w'r in Europa kenne» und dw ein spontanes, Misches Pendant zur ^arrOlaM LeL Klödao aásorlxtus bildet. Der Farmèr richtet sich stl der MthxzaHl der Fälle nur LarachmWg ein. Im Jahrs 1922 Z6'y Prozent der Pächter ihre Pachtungm aufze' "'n.^urrd wenn disfss Prozent sich jährlich wieder­holt, s. würde dies einer lbe'cheidenM durchschnittüchsn Pachtdauer von vier Jahren sntsprechen. Nach der SchätzuW des Department of Agriculture verließen 1922 nicht weniger als 1,200.000 Farmer ihre Betrisbe und zogen in dis erstbeste Stadt; in MichiWn, der Nachbar­­, schäft Chicagos, lag schs zehnte Farnr verlassen. Di« 11 MiDrrden Dollar, die der ainerikanifche FarmK: ia 1. Bauer und Farmer. Ein englischer Autor fagf, die landwirtschaftliche Erzeugung wich, wenn wir Plantagenarbeit nicht berücksichtigen, von zwei Menschen­typen erledigt, vom Bau^rr und vom Farrner. Die bäuer­liche Masse von Süd- und Osteuropa stcht im allgemeinen freudigen Genugtuung mitteilen, daß es mir trotz alledem gut geht. Der Aeltere: Ja, was treibst du denn? muß ich NLurrdings fragen. Und was bist du eigentlich? D er Iüngcr «: Ich treibe, was die meisten MkN' schen heute in Budapest treiben. Ich Lin —' mit Respelt zu sagen zurzeit: Subtwheick in der besseren Gesell­schaft, oder wenn dir das besser paßt: Leiter eines größe­ren Pumpwerkes, kurz ein Verfechter der neuesten prak­tischen Budapester Finanzwirtschaft, die ii: Len poetischen Worten ihren Ausdruck findet: „Greift frisch hinein!" Der Aeltere: Ich verstehe dich nicht, oder ehr­licher: ich will dich nicht verstehen. Du wirst doch nicht in fremde Taschen greifen? Der Jüngere: Ja und nein. Dem: in dec neuesten praktischen Finanzwirtschaft ist alles relativ, und man weiß nicht mehr genau, wo der anständige Erwerb anfängt und der unanständige aufhört, noch was ein hono­riges Einkommen ist oder nicht. So äußert sich eben der Emfluß Einstsins auf das merkantile Leben. Uebrigens — ganz unter uns jedes Geschäft ist ehrenhaft, wenn man daran verdient. Der Aeltere (entrüstet): Das ist geradezu ent­setzlich. DsrJüngere (schmunzelnd): Entsetzlich ist bloß, wenn man nichts vsrdisnt. Ich aber bin, wis ich dir schon anöeutete. jeM wieder obenauf... Der Aeltere: Du nanntest dich SuLtricheM in der besseren Gesellschaft, ferner Leiter eines größeren Pumpwerkes, und gabst die Maxime züm besten: „Greift frisch hinein!"... Was soll all das ^deuten? Der Jüngere: Die Antwort ist bald gegeben. Du weißt doch, daß man in der Subtraktion, wenn es nut ! geraden Dingen nicht geht, sich eins ausborgen muß. Nun, kch borge mir eins und auch mchrcres aus. Deutlicher: ich pumpe die Leute an, mit einem Wort: ich greife frisch hinein. s DerAeltere: Davon lebst du? Hast du denn gar ! kein Schamgefühl? j Der Iüngcre: Vor allem merke dir, daß das Schamgefühl längst aus der Hebung gekominen ist. Schon früher war es bloß das Feigenblatt derjenigen, die einen Fehler zu verbergen hatten.' Heutzutage ist das Scham­­ft^nihl visux fsn. Jetzt, wo man die politischen Prin- Der Jüngere: Verzeihung. Ein Schulden­­inacher hin ich wohl, aber kein gewöhnlicher. Was vor allenr das Schuldemnachen betrifft, bedenke gütigst, daß alle Staaten Schulden machen, und zwar Schulden ähn­licher Art wie ich. Sie pumpen wie ich. Mit Kreisel-, Zen­trifugal-, Druck- und Rotationspumpen. Die sogenannten Staatsanleihen sind zumeist unkündbar von feiten der Gläubiger. Auch ich lchne es ab, meinen Gläubigern das Kapital zu einem bestimmten Termin zurückzuzahlen, ja, ich gehe noch einen Schritr iveiter, denn während die Staaten die Zinsen nach dein Kapital entrichten, verzichte ich auch auf die Bezahlung der Zinsen. (Uebrigens soll es schon Staaten gegeben haben, die mit dem Kapital dio Zinsen schuldig blieben.) Und was der Staat tut, der dir. mein lieber Alter, heilig ist, darf sicherlich auch ein braver Staatsbürger tun. Dabei kann ich zu nreiner Ehre noch anführen, daß ich niemals Gewalt anwende, keine .»wangsanleihen emittiere, sondern schmerzlos operiere. Ich verwende gleichsam Lustgas, wenn ich den Leuten die Zähne ziehe. Denn ich komme zu meinen Gläubigern in SPS niemals, um ihnen etwas zu nehmen., sondern immer — und darin unterscheide ich mich von gewöhn­lichen i^uldenmachern —, um ihnen etwas zu geben. Ich bringe ihnen große Projekte. Ich lode sie zu glän­zenden geschäftlichen Unternchmungen ein... Bald habe ich ein Goldbergwerk für sie entdeckt, bald eine ergiebige Evdölquelle erschlossen, bald ein neues Hotel gebaut, bald wieder ein Heater, natürlich ohne Freikarten, eröffnet. DuriHaus glLnzends Unternehmungen, die reiche Gewinne versprechen -- ich verspreche sie nämlich. Und wenn der gute Mann, von dem ich immer einen großen Betrag verlange, mir glaubt, daß ich die in glänzenden Farben geschilderten Geschäfte wirklich an der Hand habe, oder wenn er mir nicht glaubt, — er übcrgibt mir große oder kleine Summen freudig lächelnd, denn meine Phantasie hat auch seine Phant«sic befruchtet und er verliert sein Geld in der angenehmen Hoffnung, es nicht verloren zu haben. DerAeltere (enirüstet): Du redest dir wohl nicht etn, daß du diesen Schwindel lange fortsetzen kannst? Dein Kartenhaus muß zusammenbrechen. Der Jüngere (belehrend): Gewiß, es wird zuijammeâechen, denn selW der Peterskirche nnd ^der

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