Pester Lloyd - esti kiadás, 1925. február (72. évfolyam, 26-48. szám)

1925-02-03 / 26. szám

Attslaudscha». — 3. Z-sbruar. — Ballansorge». Die Ausweisung des ökumenischen Patriarchen aus Konstantinopel schasst, wie vorauLzusehen war, Verwicklungen, deren politische Tragweite nicht unterschätzt werden soll. Durch diese schärft Maßregel der türkischen Regierung ist nicht bloß das griechische Volk allein in seinen religiösen Gefühlen schmerzlich getroffen, auch die ganze Balkanchristenheit muß das Ereignis mindestens mit Unbehagen auf­nehmen. Zwar haben Bulgarien Lurch Errichtung des Exarchats und Rumänien durch Selbständigrnachung seines nationalen Kirchentums sich lsingst unabhängig vom ökumenischen Patriarchen gemacht, so daß dieser eigeirt­­lich seit geraumer Zeit lediglich als geistiges Oberhairpt der Griechen anzusehen war. Aber immerhin blieb der ökumenische Patriarch von Konstantinopel auch unter den gewandelten Vcrhälstrissen der angesehenste und im Rang höchststehende geistliche Würdenträger der ortho­doxen Kirche, der alle Balkanvölker —mit Äusnahn' ' der römisch-katholischen Kroaten und Slowenen — ans hören. Mithin ist die Annahme nicht von der Hand weiftn, daß diese Völker einen griechischen Appell an dao rèligiöse Solidaritätsgesühl nicht gleichmütig hirmehmen würden. Mit Rücksich't auf dieses psychologische Gefahren- Moment muß die Entwicklung dies-es jüngsten Streitfalles zwischen Athen und Konstantinopel mit Aufmerksamkeit verfolgt iverden. Telegraphische Berichte aus Athen mel- s den, daß im griechischen Volk erbitterte Aufregung herxscht ünd die Regierung unter dem Druck der ösfent- - Äichen Meinung sich zu einer energischen Gegenaktion ent­schließen müßte. Sie hat zunächst in Angora selbst gegen i die Ausweisung Protest erhoben; ferner wurde in Athen s besihlossen, sich an den Papst und an alle übrigen christli­­s chen Glaubensgemeinschaften der Welt um Unterstützung zu wenden. Um solcher Propaganda und der Demarche in Angora Nachdruck zu verleihen» wurde auch ein Dekret erlasien, durch das die jetzt vor der Beurlaubung st^ende Altersklasse des grftchffchen -Heeres unter den FWnen gehalten wird. AW der anderen Seite aber wird amtlich gemeldet, daß Mustafa Kemal Pascha seine in Anatolien begonnene Amtsreise abgebrochen hat und nach An-gorä zurückgekehrt ist. Es ist also eine Frage aufgerollt, die ganz das Talent hat, schwere Wirren nach sich ziehen zu könnM. Von griechischer Seite wird publizistisch der Gedanke mrgeregt, die Frage einem Urteilsspruch des Ständigen ^mernationalen Gerichtshofes zu unterbrei­ten. Schwerlich wird jedoch die Angoratürkei für eine der­artige Austragung des fionfliktcè zu gewimren sein. Man steht in Angora auf dein StandpuE, daß es sich hier um eine Frage rein innerpolitischer Natur handelt und aus­ländische Faktoren nicht den Anspruch erheben können, in einer Angelegenheit, die innerhalb der Hohei-kssphäre des türkischen Staates liegt, zu intervenieren. Die Auswei­sung des Patriarchen ist bekanntlich mit der Begründung erfolgt, daß er nicht als türkischer Staatsangehöriger an­erkannt werden kömre, und in Angora hat von jeher die Neigung bestanden, die Souveränitätsrechte des türkischen Staates in eifersüchtigster Weise zu.währ^"- Anscheinend auf englischer Seite wird an einen änderen LösungsmoLus gedacht, und zwar bestünde dies-er darin, daß der SiLeit­­fall durch die Signatarmächte des Lausanner Vertrages zu behandeln wäre. Ob dieses Auskunftsrnittel aus gerin­geren Widerstand bei der türkischerr Regierung stoßen würde, wird jedoch vorerst abzuwarten sein. Herriots Sieg in der Frage der Botschaft beim Vatikan. An der gLs-ahrdrohenden Klippe der Auftasfuug der ftanKö-sifchen Botschaft beiM Vatikan ist das Ministerium Herrivt nunmehr glücklich vorbcigekommen. Es wurde eine Konrpromißlös-ung gefunden, -die Larin besteht, -daß Frankreich sörtaü Kvao nichr weiter durch eine Botschaft oeim Vatikan vertreten sein wird, -für die-katholischen Angelögenheiten Elsaß-Lo-thringens jedoch eine diploma­tische Erpositur beim Heiligen Stuhle errichtet- werden soll. Allerdings ging auch diese Zwischenlösung nicht ganz glatt Lurch. Es Mvuchsèn ihr Gegnerschaften im eigenen Lager Les Ministerpräsidenten, -und zwar nicht Hei den Sozia­listen allein, sondern- auch bei Len ZladikcLen. Da drohte nun die Gsfahr. daß bei der Ubsti-mmung Lenjenigen, Lenen dis ge-fundene Lösung nicht radikal genug war, sich die anderen zugesellen würden, die sie als M-radikal empfanden, und daß Horriot bei der.Abstimmunz, in der «in Teil seiner eigenen Anhängenfchast mir dem Nationalen Block zusamünengeht. in der Minderheit bleiben würde. Der Ministerpräsident warf jedoch L id Vertrauensfra-ge in a-kler For-m auf, und dös' genügte, MN den Wi-devstand im eigenen Lager zn entwaffnen.- Bei -der Wstimmung sprachen sich.314 Depu­tierte für -und bloß 250 gegen die bezügliche Budget­post aus. Herrioi erhielt -daher das Ver­trau e-nsv otum mit einer immerhin an­sehnlichen Sbimmenmehrhe-it von über sechzig Stimmen. Damit hat das Minister i-nm Herriot nunmehr d-as Schlimmste hinter sich.. In der innerm Politik gibt es nach Erledigung, dieses stache­ligsten Problems keinen ernsten Konfliktstoff mchr, der zu einer parlamentari-'chen Niederlage führen könnte. Und was die Auslandpolirik betrifft, so ist de-in Ministerpräsi­denten erst jüngst ein eklatantes Vertrauensvotum erteilt worden, dem sich -a-uH die Anhänger Les Nationalen Blocks ang-ejchlossen haben. Die Präsidentenwahl in Finnland. Die Elektorenwahlen in Finnland ergaben eine Überwiegend bürgerliche Majorität, und die Wahl des konservativen Politikers Herrn Swimhufwud kann sonrit als- gesichert angenomnwn werden. Dieses Wahlresuliat wirkt nicht überraschend. Seit der kommunistilHLn Revo- lution ist ein ^unterbrochener Zug nach rechts in der finnischen Politik zu beobachten. Die SoziaLemokratie wurzelt zwar.tief in der Agrarbevölkerung-und Mter den Waldarbeitern, doch hat die weise und versöhnliche Poll­­tik der Minoritätsregierungen, die die Geschäfte Finn­lands seit 1918 führen, die Wählermassen der linken Parteien stark gelockert. Eine vorsichtige Agrarreforin hat vielen Tausenden der bäuerlichen Pächter und Les landlosen Proletariats zn eigenem Grund und Boden verhvlfen, während die städtische Arbeiterschast durch die srièdliche und rasche Liquidierung des kommunistischen Abenteuers versöhnlich gestimmt wurde. Die überaus schwierigs Aufgabe, die Lage des unabhängigen Finnland in der -Reihe der baltischen Staaten zu 'ftstigen, wurde von diesen einander ablösinden bürgerlichen Regierungen ebenfalls mit großem Geschick gelöst. In dem Oktober 1920 abgeschlossenen Frieden von Dorpat verzichtete Finnland auf seine Ansprüche in Ostkarelien und Jnger­­inanland, bereinigte alle politischen und finanziellen Dif­ferenzen mit Rußland und schuf damit ein gutnachbar­liches Verhältnis, das seither nie ernstlich gestört werden konnte. Alle Versuchs, Finnland für eine gegen Rußland gerichtete Koalition zu gewinnen, wurden — zuletzt in der in diesem Monat abgehaltenen Konferenz der Randstaaten — beharrlich zurückgewlèscn. Mit dieser konsequent-friedliebenden Politik wurde das durch Lie blutigen Ereignisse von 1918 tief aufgewühlre Land auf die Wege der konstitutionellen Demokratie zurückgeführt, -die Folgen der Jnslationsjahre 1919/21 aus dem Wege geräumt und die Grundlagen einer gesmrden wirtschaft­lichen Entwicklung geschaffen. Finnland war. vor 1918 vollkommen auf den russischen Markt, angewiesen; heute iverden Holz, Papier, Butter in die ganze âÄlt ex­portiert, die finnische Mark, ist vollkommen stabil, d:e Handelsbilanz des' vergangenen Jahres mit über 200 Millionen Mark aktiv, und während der vergangenen drei Jahre wurden hauptsächlich mit Hilfe amerikanischen Kapitals die Grundlagen einer Ptoduktion geschaffen, diü di-e der Borkriegszeiten weit übertrifft. Besonders die WalLindustrie, die vornehmste Quelle finnischen Reich­tums, nahm einen beispiellosen Aufschwung. Das in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres exportierte Holzquantum betrug 932.0Ó0 Standard; 1913 waren insgesamt 903.000 Standard ausgeführi worden. Die allgemeine Geldknappheit dürfte wohl ihre Folgen auch in Finnland spüren lasten, die letzten Bankausweise lassen dies mit ziemlicher Deutlichkeit voraussehen; es ist aber nicht anzunehmen, daß Lieser Umstand einen Rückschlag auf die Politik Les Landes ausüben könnte, wie ja dies aus dem Ergebniste der Elektorenwahl klar herborgeht. Das Hausproblem in den Vereinigten Staaten. Auch die Bereinigteir. Staaten leiden unter der HauSnot. Die Frage ist allerdings ganz anders geartet als in bsn Ländern des Kontinents Europas. Währeird aber in Europa die Forderung zur Beseitigung des Hebels an die Regierungen gerichtet wiAi. haben in Amerika Privatgesellschaften die Lösung des Problems in die Hand gcnommon. Ein intercssanker Versuch wird in dieser -Hinsicht gegenwärtig in New -Aork unternoWnen, und sollte er von Erfolg begleitet sein, so wird er auf die Lösung der Frage der Hausrrot eine nngeheure Wir­kung in der ganzen Welt Hervorrufen. Das amerikanische Hausungsproblem ist von der euro­päischen Frage darin verschieden, daß es eigentlich in den Großstädterr Amerikas keinen Zlllangel an HLusarn gibt. Dadurch, daß neugebaute Hauser für «ine-Reihe von Jahren in New Aork und arwcren amerikanischen Groß­städten von Len Steuern Lefteit wurden, ist der durch den Krieg hervorgerufene Dèangel fast wieder gutgemacht worden. Die Schwierigkeit in Amerika,liegt in der Höhe der Miete. IN den meisten Fällen macht die Miete 30 bis 40 Prozent des EinkommerG eines Angestellten aus. Die Durchschnittsmiete einer Arbeiterwohnung in Ame­rika kann daran gemessen werden, daß sie für ein Zim­mer allein -schon 1ö bis 20 Dollar pro -Monat beträgt, so daß eine Familie, um Halbwegs .menschlich zu woh­nen, ungefähr 75 Dollar pro Monat an Miete allein zu bezahlen gezwungen ist. Selbst, die hohen amerikarrischen Löhne können solchen. Ausgabenposten im Familienetat nicht Rechnung tragen. Um L.eser Schwierigkeit Hcuw zu werden, habcn­­bier der LeLentekidsLen Gewerkschaften New Ao rks, die der Damen'chneider, der Bereinigung der BLkleidnngsinLnsrr''e-Urbeit-:c. her Kürnbner und Kavpcnmacher" Lcraknngen ui-t-^iu-ander gepflogen und sich auf einen ganz eigenartigen Plan geeinigt. Die ge­nannten Gewerkschaften, die-- in den großen Industrie­zentren Amerikas über eine Mikgliedjchast von mehr -als Liner P'''vt,elmillion-verfügen, ha-ben nunmehr entschieden, e è g! ene Wohnhäns -er für ihre. A n gehöri­gen zu bauen. Diese Häuser sollen alle Bequemlichkeiten enthalten, L-e für angenehme Wohnverhälknisse erforder­lich sind, wi-a Zeniralheizung, elektrische Beleuchtung, warme nnL kalre DUschbäLèr, Geftierräumc, Wä-ch:reien und ausgedchnte Spielplätze für die Kindei'. Die Häuser bleiben gemeinsaMes Eigentum der sic Bewohnenden, die für die 'Errichtung derselben durch ihre Miete bezahlen, nachdem sie vorher einen gewisten bescheidenen Beâag zu ü.in Baukosten beigetrag-cn. Die Banken der -genannten Gewerkscha-ft-m werden, und daS ist Las interessanteste Moment in dem ganzen Unterne.. .len, hauptsächlich das zum Bau trnötigte Kapital- vorstrecken. Di-e Gewerkschasten der Damenschneider und der Bekledungsin-dustrie-Ax­­beiter habetr vor M-ei Jahren in New Aork und Chicago eigene Banken ins Leben gerufen, und di^le werden nun aus den Ersparnissen -in der Höhe von nngefähr 15 Mil­lionen Dollar, die sich bei ihnen i-n der Zwischenzeit an- ' gehäuft -Mben, den Bau -der geplanten Häus-r finanz-seren. Das erste Gebäude dieser Art wird auf eine Million Dollar LU stehen kommen.; -den Plan Hak Andrew I. Thomas, ein Serühmter amerÄanischer ArHiâ errt­­worsen. Presse Les gairZeN Landes, ohne Unterschied der^ Partci, heißt das Umernchmen willkommen. Einige der^ ZeitMgen erblicken darin einen Schritt Znm KapitaliL- mus von selten der Gewertschaften. Alle sind sich darin einig, daß es sich um ein Experiment von proßir Wich­­tlzkeit handelt. Sollte cs von Evsolig gÄrönt sein, so wind es eine UMvälzung der Frage der Hausnot für ganz Zlmcrika bedeuten. Wie der Japwrer deâ Vor einiger Zerr veröffentlichten wir einen ur­­tercssantelr Essay unseres Mitarbeiters Lndiotg Leopold, der sich mit der wissenschaftlichen Bedeutung des Ein>-^ wanderungstonflikts zwischen Amerika und Japan Le­­saßte. Nun finden wir im Okto'berhest der sapanischen Zeitschrift The Japan Magazine einen Aufsatz aus der rZ-cder Naosh i Katos, eines japanischen Publizisten, ^r die gleiche Frage vom Standpunkre des japanischen^ Denkens und der japanischen Politik erörtert. In über­aus ti.efschürfenden Untersuchungen legt âto dar. Laß die japanisch-amerikanische Frage für ihir nicht ein Problem von bloß wirtschaftlicher Bedeutung, sondern ein Rassen­problem in seinem ersten Srsdium darstellt. Praktisch ist die. japanische Cinwanderrlng bereits vor dem Zustaitdè­­kommen des gegenwärtigen Gesches, auf das die Span­nung zivtschcn den beiden Paz-ifikmächien zürückgetzt, unter stillschw-sigLnder Duldung Japans vollkomâ^ tmterbunden gewesen. Das sogenannte Gsirtlenmncrb-i kommen, durch Las die Beschrärftung der fapamschen Ein--. Wanderung der Diskretion der japanischen Behörden an-^ heimgestellt war, wurde von diesen so giewisseMnft dur^. geführt, daß jährlich bloß einige hundert Angehörige be-j rects in Amerika.lebender Volksgenoflcn Pässe für dft' neue Welt erhielten. Ein amexikanisches Bodengesetz jW^ Frenide traf weitere ProhibirivMaßnrhrnen gegen die wirtschaftliche EManfion besonders der asiatischen Ein­wanderer, so daß, wirtschaftlich gesprochMr, die Antwort Zlmerikas auf die letzten japanischen Proteste voll-^ kommen im Rechte ist, wenn sic eackliärt, daß zwischen deM^ gegenwärWeir Einwairderungsgesetz nnL dem GeMeman­­abkomnren kein großer Unterschied bestehe. Auch vom Standpunkt der nationalen Würde fin^^ Karo das intriminierte Gesetz für Mwerfänglich, ind«n er sich aitf.den — in Europa allerdings schwer verstäNd-. lichen, ethisch indeIen einwandfreien — StandpuE^ stellt, Ehre und Würde seien für Nationen wi-e für Jn-j Lividuen Fragen substantibifchsr und introspektider, nnd! nicht solche formLer oder äußerlicher Natur.! Ehre und Würde könnten daher niemals von außen her verletzt werden. Die Haltung Japans angesichts der fortgesetziein! DMtütigungmr von amerikanischsr Seite habe daher die natiormle Würde Japans vom Stand-! Punkte der Gerechtigkeit und Menschlichkeit nur noch er»! höht. Als Prestigefrage rechtfertige also das japanisch-^ amerikanische Problein nicht Las -geringste Opfer für ftinL Beilegung. . . " , Anders liegt die Sache vom Rassengesichtspuâ.. Auf amerikanischer Seite ist das Raffengefühl die Trieb», feder für alle getroffenen Maßnahmen gegen die japani-! Nische Einwanderung, was auch in einer Entscheidung des -Obersten Gerichlshofes vor zwei Jchren zum Aus»^ druck kam und in der Fornrel Les gegenwärtiM Gesetzes^ Lulniinsert, nach der die Japaner als eine ganz und gatj fremde, vollkommen nnasjimilierbare und daher von 'deS Naturalisation rechtlich auszuschließende Rasse zu be-­­irachren seien. Auf ökonomische Gründe verzichtet diesSj BögründMg vollständig, dafür setzt sie die Japaner­­rassenpolitisch zurück, und in dissein Pmâ allein, fühlt^ der Japaner den Drang, Wandel zu Waffen. Denn die! Stellung der Japaner zu dieser Frage ist durch dis! GlcichheiÄehre Les Budd-Hismus und — seit diese Reli»! gion auch in Japan Eingang gefunden hat — durch diS! BrüderlichkeilsthLse des Christentums inspiriert, ein! Geist, der durch die Verallgemeinerung der Volksbildung die ganze japanische Nation erfaßt Hot.' Mit Japan ist! eine ganze Reihe anderer asiatischer Volker zu dem glei-^ chen Ideal erwacht. Dreihundert Millionen .Inder und gaicz Chi na erb l i ckett in Japan­­den Führer im Aufstieg Zur Gleichberech»! rigung mit den westlichen Völkern. Dies ift der Hintergrund -dafür gewesen, daß Japlm in die Böl»­­kerbundstatuten die Aufnahme einer Mausel über die^ Gleichb-erechtigung der llkassen gefordert habe, eine For»^ derung. die auch anläßlich der 'Jnartikulièrung des Gen­fer' Protokolls Schwierigkeiten gemacht hat, und deren Ablehirung, wie mau weiß, zu den -Argumenten gehört»! derentioegen die britischen Dominien das Protokoll zu­rückweisen. Australien und Kanada fühlen in diesem. Punkt ebenso amijapanisch. wie Amerika, Südafrikas denkt dabei an die Einwanderung ans JnLierr. Achl-^ hundert Millionen Seelen farbiger Völker stshen aber in dieser èlontroverse auf der Gegenseite hinter Japan. Es liegt auf der Hand, Laß Las gegLnwärtigS. Stadium Liefer Rassewfrage vorerst jenes Les Auf»­­horchens auf asiatischer soeite ist, ein StanL. von dem Lis zur heillosen Komplizierung Les 5ionflikjs noch ein weiter Weg ist. Im Novemderheft der gleichen Z-eitschrift drückt der gewesene japanische Fin-anzminifter Junno-, suke Inöuye in einer Zusammenfassung c-uropâtscheü! Reiseimpressionen Lieses Momsnr dahin aus, daß überall den Geist des llcationalismus Lie Oberhand über jenen des Internationalismus, wie er mch dem Welt-i krieg zur Gründung des Völkerbundes geführt habe»! getvinnen sehe. Auch Herr Jnouye idenLiftziert sich mvL. das Ideal Japans mit dem in der alten Welt in Verruf geratenen Internationalismus. Können die Besiegten­­des Weltkrieges die Ernüchterung der Japaner auch voll verstehen, da sie ein Resultat des gleichen Betruges ist, dem wir im Gefolge der Wilsonpunkte hereingefallen, waren, jo heißt das iroch nicht, daß wir einen gang-­ »ZS I)i6QStL§, Z. k'sbniZ.r 1925

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