Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1925. szeptember (72. évfolyam, 195-219. szám)

1925-09-01 / 195. szám

schöpferischen Politik aber kann es nur kommen, wenn sich das ungarische Volk daran gewöhnt, mchr in die Zu­kunft als in die Vergangenheit zu MSen — ohne sich .darum vom Boden der alten Ueberliefermngen zu entfer­nen und ganz in die Luft zu bauen, >vie das unmittelbar nach dem Kriege geschehen ist —, wenn es seinen Hang zu Halbheiten und Konrpromissen aufgibt und wenn es sich zu jenern freien Geisteszustand emporheben kann, der die Politik eines Deák, Andrâfsy und Eötvös auszeich­­nete, zu jenem Geisteszustand, der sich über nationale Empfirchlichkeiten, Sympathien und Antipathien — mö­gen sie noch so Mrechtfertigt sein —erheben kann, um einzig und allein das künftige Wohl des Landes im Auge zu behaltew, Die schwarze Armee. — Von unserem Korrespondenten. — Rom, Ende August. In der Ikacht zum 25. August stach von Sardinien dus, das, als Kriegsbasis veraltet, weil nicht in der Rich­­!tung der politischen Strömung gelegen, vom Feinde im ersten Anlauf genommen und als Flottenstützpunkt ge­wählt werden konnte. Las Hauptgeschwader in See» um auch Sizilien anzugreifen und dort Truppen zu landen. In diesem Augenblick ist der Kanrpf in voller Enttvick­­lung. Dank der gut organisierten Luftaufflärung, bei der sich der Zeppelin „Esperia", die frühere „Bodensee", aufs trefflichste bewährt, weiß man, daß Admiral Giovannini die Dreadnoughts „Doria", „Cesare" und „Cavour", Lenen ein Schwarm von Torpedojägern und Aufklärern zur Seite steht, an die Spitze geworfen hat und sich Trapani nähert. Die Luft hallt von Platzenden Bomben und moderiren Lufttorpedos. Das wird ein heißer Ernpfang werden in Sizilien! Das Land weiß: es geht ums Ganze. Der König und der Kronprinz verfolgen das btingen vom Bord ihrer Jacht „Savoia" aus, auch der Senatspräsident Tittoni und viele Würdenträger haben sich auf einer schwimmenden Festung eigeschifft, den Kriegsberichterstattern wurde die „Stadt Triest" zur Verfügung gestellt. Ihre Berichte unterliegen schärfster Zensur, aber alle sind der festen Zuversicht, daß die Ver­teidigung der KÄste, die dem Herzog von Monaco anver­­traur ist, der die Kreuzer „Dante", „Ancona", „Taranto", „Bari" und vor allem tüchtige Unterseebote zur Ver­fügung hat, siegreich den Angriff abwehren wird. Denn die Alnvehrflotte wird von einer Landarmee unterstützt, die keine .andere ist als — die faszistische. , . . Als ich genau um diese Zeit vor drei Jahren von Rom aus melden konnte, in den letzten Oktobertagen werde die faszistische lltevolution ausbrechen und am 30. Misisolini fernen Einzug in Rom halten, war der Erfolg diefer Voraussage im Ausland nur mäßig. Schüttelten schon erfahrene Redakteure ihr greises Haupt, so brachten meine wenig geneigten Leser Liesen Hurrds­­tagseinfall in direkten neckischen Zusammenhang mit dem guten römischen Wein. Und das war verzeihlich, Lcn-n aus tvas setzte sich damals der aktive Faszisrnus zusammen? Aus rauflustigen . Vereinen, .schlagenden Verbindungen, Freischärlern, Kömitatschibanden und wie immer man diese BünLler bezeichnen mochte. Und als prompt am 30. Oktober das schwarze .Heer der Achtzigtausend in Rom einzog, an zurückgeschobenen Drahtverhauen und blinkenden Maschinengewehren vor­bei, — ja, wie erstaunten da die guten Ouiriten! Diese Truppen trugen zwar schwarze Feze, auf Lenen mit Kreide geschrieben war: Uoma o In morte, Rom oder 'den Tod, in den Fäusten aber nur Knüppel, Stuhlbeine, Zaunlatten und urgroßväterliche Jagdflinten, die von "den Todgeweihten an Zuckerschnüren über die Schulter ge­hängt wurden. Nicht minder, malerisch nahmen sich die Trichterpistolen aus den Abruzzen aus. Wer einen 'Souveränes, Fürstliches. Er ist wie ein König von Gottes Gnaden. Er steht zu Friedrich dein Großen wie gleich zu gleich. Er ist kein Höfling, kein Untergebener, kein Schmeichler. Er gebraucht die Hofsprache, aber er ist den Fürsten gleichgestellt. Er ist wie ein ungekrönter König Europas, er wird als solcher angesehen, behandelt. Er ist klug wie die Schlangen. Alle seine Werke erscheinen anonym oder unter falschem Namen, aber man erkennt ihn sofort, wenn auch viel Konterbande unter seinem Narneu kursiert. Das wird ihm von den Helden, die da die Litcrarhistoriker heißen, sehr verübelt, er habe nicht den Mut seiner Ueberzeugung gehabt. Freilich sie hätten es lieber gesehen, wmn er sich in die Bastill-e hätte sperren lassen, wo er ja lan-ge genug saß, um ihn dann beklagen zu Knnen. Aber er befolgte den Grundsatz Spinozas,'der sagte, er wolle lieber für die Wahrheit leben, .um sie zu verbreiten. Nur die Unterdrücker sollen frei Gewalitaten iverü'ben können, die Schriftsteller, die der Gewalt keine Gewalt entgegenstellen können, sollen bluten? Voltaire war der Wortgewaltigste und zugleich der Klügste. Das machte ihn zum literarischen Herrscher Europas, der im­stande war, der Geistesgeschichte seines Zeitalters seinen Stempel aufzudrücken. Die Seele des Schriftstellers ist nicht sein Könne>n> seine Technik, sein klares Denken, sein umfassendes Wissen, wenngleich all dies von großer Wichtigkeit ist. Voltaire besaß alle dieseEigenschaften in höchstemMaße.Am meisten wird vielleicht sein Wissen angezweifelt werden. Aber als :er nach England flüchten mußte, rnachte er sich .mit New­tons 'Wissenschaft so vertrant, Laß er imstande war, Neiv­­ton in.Frankreich verständlich zu machen und Descartes' Alleiicherrschaft zu stürzen. Er studierte eingehend Mathc­­matik und Physik und konnte seiner Weltanschauung feste nat-urrvissenschaftliche Basis geben. Desgleichen sind seine geschichtlichen Schriften ausgezeichnet und werden auch heute noch als Iiah-Nörechend angesehen. Seine Sitten­geschichte (Ls8ai äss mvours) ist die erste vernünftige Kulturgeschichte der Neuzeit, ja die erste eigentliche 'Welt-Trommelrevolver sein eigen nannte, sah ohne weiteres nach einem Offtzrer aus, - - -Ein Jahr später erinnerte Mussolim launig an diese Ausrüstung, indem er von einem Balkon eines allen Mai­länder Palazzo zu dem huldigenden Heer seiner Schwarz­hemden hinunterschrie: Was hattet ihr damals in den Händen? Und was l-eute? Da wirbelten als Antwort Tausende und Abertausende von Karabinern und Bajo­netten hoch. Nittis grilne Straßenpolizei hatte verschwin­den müssen, um der Prätorianergarde ihren Platz einzu­räumen, ihre Waffen und Kasernen. Und wieder ein Jahr später schob sich die „nationale Freiwilligennriliz" langsanl in Las königliche Heer ein, erschien auf Len Exerzier­plätzen, beim Scharfschießen der Artillerie, in Len. Festun­gen. Und heute, wieder ein Jahr später, wird sie zum ersten Male an Stelle Les Heeres bei Len großen Flotten­­maâern eingesetzt. Sieben Kohorten stark, gibt sie ihr Debüt: Las erste ^al, daß die Miliz mit wirklichen und eigenen Funktionen der nationalen Verteidigung betraut wird, wie Mussolinis Popolo L'Jtalia in seinem stolz­geschwellten Leitartikel feststellt. „Diese Tatsache muß mit ungeheuerer Befriedigung erfüllen alle Italiener, die in Len Schwarzhemden wie im Heere die wundervolle Wei­terführung der kühnen Tat und Les Ruhmes von Vittorio Veneto erblicken." Diese Tatsache gibt -allerdings zu Lenken. Sie ist nicht minder charakteristisch, wie die gegenwärtigen Flottenmanöver selber. In Len europäischen Kriegsmini­sterien wird man nicht umhin können, endlich die schwarze Armee als vollgültigen Fakwr in Rechnung zu stellen und zum 'stehenden Heer zu addieren, ohne Abzüge zu machen. Besonders in Frankreich, das j-a Liese Manöver zwischen Sardinien und Sizilien mit verständlichem Interesse ver­­solgen wird, muß Mussolinis „Miliz" liebovolle Beobach­ter finden. Vielleicht vevstunimt nun auch allmählich die Frage so vieler Laien und Jtalienfahrer, was denn eigent­lich Liese Prätori,auergarL-e Len ganzen Tag über tue, womit sie ihre Zeit totschlage und wer denn das alles bezahle. . Seit zwei Jahrtausenden werden im Castro Pre­­torio in Ziom Soldaten ausgebildet, eine Kriegergene­ration folgt der anderen, aber solange auch diese weit­läufige Kaserne steht, eine derartige blitzschnelle Entwick­lung eines Privat- öder Parteiheeres zu einer der regu­lären Armee über den Kopf wachsenden Truppe hat sie sicher noch nicht erlebt- Die faszistische Armee ist heute bei weitem stärker als das stehende Heer und dies nicht nur der Zahl, sondern auch dem Willen nach. Denn sie ist blindlings ihrem obersten FelLherrn ergeben, dem Duce, während sich mindestens, theoretisch der Fall denken lioßc. Laß das königliche Heer eiues kritischen Tages Lem Be­fehl Mussolinis nicht gehorchen würde. Aus dieser Hoff­nung der an sich ohnmächtigen Opposrtion heraus ist ja die systematische Verstärkung der schwarzen Miliz ent­standen. Kriegsminist-er wie Marineminister stürzten, als sie ihre Bedenken gegen die faszistische Heeresreform, L. h. die Verzettelung der regulären Armee, ihre zentrifugale Verteilung zugunsten der zentripetalen fafzrstischèn Mas­­! sierung nicht zu überwinden vermochten. Und dabei han­­delto es sich nicht um irgendwelche Generale, sondern um den „Herzog des Sieges" und den „Herzog des Meeres", um Diaz und Thaon di Revel, die bis dahin Len Mini­sterpräsidenten Mussolini sehr dekorativ in der Kammer eingsrahmt hatten. Aber Musiolinis Zielsicherheit^ kennt keine Kompromisse. Der Staat bin ich, lautet heute sein Wahlspruch. Alle Macht dem Faszismus! rief er kürzlich Las Progranlm aus. Die schwarze Armee zählt heute fchätzungsweife. vier­hunderttausend Mann, die jedoch nach Schweizer Muster nur zum Teil Dienst tun, wenn sie auch immer bereit sind. Eine Zahl, die nötigenfalls noch beträchtlich aus dem Reservebecken der faszistischcn Partei verstärkt werden geschlchte. PLipper bemerkt mit Recht, Latz die englische historische Schule Voltaire ihre Methode zu danken hat. Ebenso günstig äutzern sich iiber Voltaires geschichtliche Werke Villemain, Gibbon, Schlosser, Buckle, Herder. Auch Taine ist voll Anerkennung für ihn, er sagt, die Hauptumrisse seiner Ausfassung können beibchalten wer­den. Sein eifriger literarischer Gegner, Fagust, erwähnt die Geivissenhaftigkeit, Genauigkeit und das große Talent seiner historischen Arbeiten, des Zeitalters Ludwigs XlV., Karls XII., Peters des Großen. Man bedenke, daß er durchaus nicht zunftmäßiger Historiker war, daß er die Geschichte ebenso zum Aufbau seiner Weltanschauung brauchte, wie die Mathematik rrnd Physik. Gewiß, er war auch nicht Philosoph von Fach und er hat kein philosophisches System geschaffen; aber sein Philosophr­­sches Wörterbuch hat mehr für die Aufklärung der Men­schen getan als hundert und tausend Fachmänner zusam­mengenommen, worunter natürlich nicht die großen Gedankenschöpfer der Menschheit zu verstehen sind. Er Wae eine eifervolle Persönlichkeit. Er lernte immer und jede neue Ausgabe seiner Schriften ist voll von Verbesse­rungen, seien es historische, naturwissenschaftliche, poe­tische oder speziell dramatische Werke. Er war trotz der beispiellosen Anerkennung, die er in Europa fand, durch­aus nicht von Eigendünkel erfüllt, Lazu war er viel zu bedeutend. Er wußte, was er wert war, aber er erkannte jedes fremde Talent freudig an, unterstützte es nach Kräften, auch mit Geld, lernte von der Kritik, weil es ihm doch imnwr um die Sache zu tun war. Wer das Buch von Brandes liest, wird dafür unzählige Beweise finden. Daß er oft den gemeinsten Undank erntete, focht ihn wohl an, brachte ihn in Empörung, aber, er war dennoch so gutmütig, Laß niemand leichter zu versöhnen war als er. Das macht aber noch iinmer nicht den großen Schriftsteller aus, den wir in Voltaire finden. Auch nicht die Kunst des Schreibens, die eine eigene Kunst ist, wie die des Malens oder Meißelns. Gewiß, er war ein großer kann. Eingeteilt nach antikem Master in Legionen, Kohorten, Zenturien, Manipel, ist dieses'Heer im .Heer vollkommen modern ausgerüstet. Das Feldgrün herrscht vor, wenn auch darunter das schwarze Hemd getragen, werden muß. Die Soldaten machen, wie die anderen auch,. Zuweilen einen etwas saloppen Eindruck, die Offiziere j sind immer schneidig. Von dem Oberbefehlshaber (über^ Miliz, Heer und Italien) abgesehen, von Mussolini, über dem formell der König steht, in dessen Hände jetzt auch der faszistische Soldat den Treueid ableqt, steht an Ler Spitze der General Gandolfo, Ler erste aus den Reihen der kö­niglichen Armee, nachdem sich die Miliz bis dahin sogar von Faszisten selber vorwerfen lassen mußte, säe werden von Operettenfiguren lächerlich gemacht. GeneralfelLmar-j schall während der faszistischen Krise um die letzte Jahres-! wende war beispielsweise ein um den Faszismus zwar'^ verdienter Mann, der es aber im anderen Heer nur biâ! zum Leutnant gebracht hatte. Im Anfang mußte natur-: gemäß auch ein Mussolini Konzessionen machen, seine ge-! treuen Legionäre belohnen, aber der sckrarfe Zug, der sich! die Hebung des militärischen Niveaus zur Aufgabe ge-! macht hat, ist unverkennbar. Im übrigen bleibt der faszistische Soldat eng mit dem bürgerlichen Leben verbunden, der milits durchsetzt das ganze Volk. Wir finden ihn bei der Eisenbahn als Bahnhofpolizei, Zugkontrolleur, als immer hilfbereitc: Auskunft, bei der Post, im Verkehrswesen der Städte, bei nächtlichen Streifen, als Polizisten, Feuerwehrmann usw. Wo ein Brand, ein Erdbeben gewütet hat, erscheinm faszistische Wach- und Auftäumungsmannschasten, am Badestrand kennt man sie als Wächter und Retter. Die schwarzen Soldaten sind die Abwehrbazillen im Staats-^ organismus, wobei sich ja freilich über den Zustarrd, der> für den Volkskörper am geeignetsten ist, streiten läßt«! Jedenfalls hat Mussolini mit dieser Organisation erreicht,^ daß der faszistische Staat von einer beneidenswert robusten! Gesundheit erscheint, und diese zu erhalten, den faszisti­schen Staat gegen jeden Angriff zu schützen, das ist die Aufgabe der mächtigen schwarzen Armee. Der Vergleich mit Rußlands Roter Annee liegt so nahe, daß sich ein Eingehen darauf erübrigt. : Eine Prätorianergarde darf man also nickst mehr in: der M. V. N. (Milizia Volontaria Nazionale) erblicken.^ Für Mussolinis persönlichoir Schutz genügt seine Leib-: garde» eine kleine Manipel von zwanzig Mann, die, aus­­den besten Familien stammend, eine hohe Ehre in ihrem freiwilliacn Dienst erblicken. Gustav W. Eberlein. visnstLA, 1. Zsptsmder 1925 Usm Tage. Ungarn und der Völkerbund. Wie wir erfahren, begeben sich die Vertreterj Ungarns auf der bevorstehenden Tagung des Völker­bundes Ende dieser Woche na-ch Genf. Graf Albert Upponyi wird Freitag Budapest ver­lassen, Handelsminister Walkö und (^neral^ Tänczos werden wahrschLinlich an demselben Tage' oder Samstag, abreisen. Der Reichsverrveser hat für . die: Dauer des amtlichen Auslandaufenthaltes des mit der> Leitung des Ministeriums des Aeußern betrauten Han-^ delslninisters Dr. Ludwig Walkö mit der provisorischen Leitung des Ministeriums des Aeußern den Volkswohl-: sahrtminister Dr. Josef V a ss, mst der zeikveiligen Lei-: tung des Handelsministerlurns Leír Finanzminister Z^.! Johann Bud betraut. i Urlaub des Justizministers. Das U.°T.-K.-B. berichtet: Der RLichsverwescr hat dem Justizmiiüster Dr. Paul Pest Hy einen vom 2. Ssptsmbek bis MM 1ü. Oktober 'dauernLen Urlaub bewilligt und für dessen^ Dauer mit der Leitung des Justizmimfteriums de« M:mster des Innern Dr. Iwan Rakovßkh betraut. Künstler, was ihn in der Geschichte seiner Kunst un­sterblich macht, und bewirkt, daß wir unter gewissen Voraussetzungen ihn noch heute mit Lust lesen, wie er mit Lust geschrieben hat. Goeche sagt von ihm (s. Brandes II. 105), daß in Voltaire der höchste unter den Franzosen denkbare, der stèation gemäßeste Schrift­steller enistand. Er zählt sechsundvierzig Eigenschaften eines geistvollen Mannes auf „zu heiterer lieberstcht". Tiefe, Genie, Anschauung, Erhabenheit, Naturell, Talent, Verdienst, Adel, Geist, schöner Geist, guter Geist, Gefühl, Sensibilität, Geschmack, guter Geschmack, Verstand, Rüstigkeit, Schickliches, Ton, guter Ton, Hofton, Mannigfaltigkeit, Fülle, Reichtum, Fruchtbarkeit, Wärme, Magie, Anmut,, Grazie, Gefälligkeit, Leichtigkeit, Lebhaftigkeit, Feinheit, Brillantes, Saillantes, Pe­­tillantes,, Pikantes, Delikates, Ingeniöses, Stil,^. Versifikation, Harmonie, Reinheit, Korrektion, Ele-' ganz, Vollendung, lind sagt dann: „Von allen dieseni Eigenschaften und Geistesäußerungen kann man viel-^^ leicht Voltaire nur die erste und die letzte, die Tiefes in der Anlage und die Vollendung in der Ausführung,: streitig machen. Alles, was iibrigms von Fähigkeiten und! Fertigkeiten auf eine glänzende Weise die Breite der: Welt ausfüllt, hat er bcsefsen und dadurch feinen Ruhm: über die Erde ausgedehnt." So wirkte Voltaire aus. seinen größten Zeitgenofsen, der sich darauf verstand. i Aber eine Lücke findet sich doch in dieser Enumera-i tion, die Goethe ja nicht so ganz ernst nahm, weil er wohl! wußte, Laß die Einheit der Kräfte das Genie ausmacht.! Richt Eleganz, Geist. Verstand usw. sind Las Größte in Voltaire, sondern seine leidenschaftliche Liebe für Recht,! Wahrli«it, Menschlichkeit, Freiheit, Wohlfahrt der Men-! scheu, sein eifervoller Haß gegen Lüge, Aberglauben,! Verduminilng, Ungerechtigkeit, Unterdrückung. Er liebte' das Spiel der .Kunst bis an sein Lebensende. Seine' „Irene" wurde knapp vor seinem Tode in Paris in seiner Anwesenheit aufgeführt. Aber Las Spiel der Kunst umrankte einen inneren Kem, der nicht

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