Pester Lloyd - esti kiadás, 1925. november (72. évfolyam, 247-271. szám)

1925-11-02 / 247. szám

)5c>vtLA, I. 1325. 3 . der Bucht von Alhueemaâ einen großen Hafen zu bauen, tvn­­durch eine Kü st e n v c rb iv d u ng zwischen Fez und M arokko hergestellt werden konnte. Es sei notwendsg, spa­­nrsch-fran^zoslsche Vesellschasten in der spanisch)eu Zone und fron,:kösisch-spanische Gesellschaften in der franzvsifchen Zone zu 'chaffen. Diese aemeinsanre Arbeit nnrd nirch seiner Ansicht auch außerhalb Marokkos Früchte tragen. sU. T.-K.-B.) Deutschland. Tie polnische Optantenftage. Warschau, 1. Noveinber. ir sPokni'che Telegraphenagentur.s Die deutsche Re­­arerung har der polnischen Regierung eine Erklärung übermittelt, in der sie die Entschließung Polens hinsichtlich der dentschenL- ptantenin Poleir a n e r k e n n t. sUng. Tel.-Korr.-Bur.) Warschau, 2. November. Der Warschauer englische Gesandte teilte im Namen deS englischen Außemninisterâ Chamber la in dem polni­­scheu -Außenminister Slkrzynski mit, -daß der von der polnischen- Regierung iu bezug auf die Optanten gefaßte Beschluß in britischen Regierungskreisen ein lebhaftes Echo hervor gerufen Ha1>e,' denn dieser Beschluß bilde den Beweis dafür, daß die polnische Regierung von dem Wunsche beseelt sei, die Prinzipien der in Lo­carno gefaßteir Beschlüsse in vollem Maße zu verwirklichen. Die englische Regierung lsasse, dch die diesbezügliche-n tPerfügungen der -polnischen Regierung in D e n t s ch l -a n -o v e r st a n d c n u n -d d i e s e s d u r ch e i n e «rnsteBewcrtitng der Bedeutung dieser Beschlüsse sich auch seinerseits beeilen tverdc, jene Grundprinzipien der i-nter­­uatioualen Berständi-guna zu verwirkli­chen, die in Locarno fest-gele-gt worden sind. Auch die sranzösische Regierung hat an die polnische Regierung eine ErKârun-g gerichtet, in der in war­­-meni Tone die von ihr gefaßten Beschlüsse gewürdigt und darauf hing-ewiesen wird, daß die in- Rede stehenden Maß­nahmen einen Beweis -dafür bieten, -daß die in Locarno ge- Faßteir Beschlüsse vollauf verstanden worden seien. Mng. Del>-Korr.-Bur.) Die Beziehungen M Danzig. Danzig, 1. November. sPolnische Telegraphenvgentur.s .Hier wurde lseute eine Konferenz von Vertretern der polnischen Friedensliga und der Leutschen Liga der Pden-schenvechte eröffnet. Auf der Tagesord­nung der Konferenz stehen : Aufhebung der Paßvisa, gLgenseitiae Erleichterung in den Bestimmungen über die E r­­ianqung der S taatszugehörigkeit und För­de r u n g d e Z H a n d e l s v e r k e hr s. sll. T.-K.-Bh Die Uebeksi^Iung der englischen Besatzung nach Wiesbaden. Köln, 1. November. sWolff.l ^ch-s eirglische Offiziere, die mit »er Prüfung der lleberiiedlung der englischen Besatzung nach Wiesbaden betraut sind, besichtigten dieser Tage in Wiesbaden sowohl d'e französischen -Ouartiere, als auch .Hotels und Privaihäuser. Die werden sich in Wiesbaden einige Toge aufhalteu. In Köln sind inzwischerr Weitere, von den Eug­­lärtdern beschlagimhmtc Gebäude den d-euisll'ur Besitzern zurückgegeben worden, sll. T.-K.-B.s Oesterreich. Der drohende Streik der Bundesbeamten. Wien, 1. illovember. iWiener Aurtliche Nachrichtenstelle.) Die Verhandlintgen der Regierung mit dem Exekutivkomitee des 25er Ausschusses, die heute um halb 2 llhr nachts unterbrochen waren, wurden vormittags fortgesetzt. Gegenüber den von den Bcaintcn­­vertretcrn neu formulierten Forderungen übergab der BundeskMrzler dem .Komitee den formulierten Standpunkt der Regierung, wonach, abzesehen von dem Plan einer llebertragung der Pensionslasten auf eine Reihe von Jähren, den Beamten eine einmalige Hilfe in der -Höhe eines Vierte lmonatsgehalts im Januar 1926 sowie individuelle Vorschüsse vor We.ihita.ch­­ten 1925 gewährt werden sollen. Das Exekutivkomitee er­stattete dem 25er Ausschuß über die Vorschläge Bericht und erklärte in einer neuerlichen Besprechung mit der Regierung, daß der Ausschuß das Angebot als nicht hin­­reichend ansehc. Morgeir abend findet eine neuerliche Ver­handlung der Regierung mit dem (tzekutivkomit-ee statt. sNng. Tel.-Aorr.-Bur.) ' sTel.egramm des Pcster Lk-oyd.) Wien, 2. November. Die Verhandlungen der Regierung mit dem 25er Au-5- schuß der Beamtenorqanisationen werden heute-abend sor-:­­gësetzt werden. Gestern wurde insowÄt eine Annäherung er­zielt, als der 25er Ausschuß trotz Ablaufs des lllt'matums bisher von einer Ausgabe der Streikparole-absah. Die augeu- Llickliche Differenz bezieht sich noch auf dte Höhe der einmaligen Zuwendung, die die Beamten mit einem l>r!ben Monatsgehalt bemessen sehen wollen, die Regierung auf Grund des voraus­­sichtli<^n Erfolges eines neuen Ersparungsprogramms ober nur in der Höhe eines Viertelmvnat-Zgehaltes -bewilligen zu könnLn-glaubts Ein Kompromi ß auf der Bas i I ei n es Dw i-t, t.elmonatZgehaltS ift wahrschein l- ich. f ---------­ Gvostbrrlmtmett. Die Mosulfrage. sTrch ra mmdeS Pester Lloyd.) London, 2. November. Nach einer.Meldung aus Bagdad ist das Parla­­lnSn.t des Irak gestern in Aaüvesenhrit des englischen -OberkoanMissärs von einem -Vertret-er des Königs Faysal eröffnet worden. Der Regent- sprach in üc-i-ner Eibff­­nnnHsrede die Hvffnu-ng aus, daß in der Mosulfrage bcG> ein« den Irak befriedigende Lösung gesunden werden - tmrdd' Retigiöse Streitigkeiten. London, 1. November. .Wolff.) Wie aus Poo na gemeldet wird, wurden bei religiösen Streitigkeiten zwischen Mohamme­­dane r n und H indus zwei Mohammc -da n er ge­tötet, vier Möhainnredaner und W .Hindus wurden verletzt. Fünf P o l ize iL « am te, eie die Lrdn-ung wiederherstël­­len wollten, wurden gleichfalls verwundet, sll. T.-K.-B.) - Ë Italien. Eine Botschaft Mussolinis an dis Faszistsn. Rom, 1. November. sStefani.) Mini-srerpräsidcnt Mussolini hat an alle Faszist-en Italiens folgende Botschaft gerichtet: „Tic Feier des dritten Jahrestages der Revolution der (Aitvarzhernden hat sich in ganz Italien mit besonderer Fest­­ili^eit vollzogen. Unter der spontanen und begeisterten Zu­­stimmung vmr ungeheuren Menschenansammlungen sind alle Kräfte -Les Faszismus: Partei, Miliz und G-ewerkschaf-ten, aufgeboicn worden. Die fasgistischc Tchziplin war bewun­dernswert. Kein Zwischenfall war zu melden -im Verlaufe von Hunderten von Versamnrlungen, an denen Millionen teil­nahmen. Der Faszism-us zu Beginn des fünften Jahres lzat eine- imbestreitbare Probe, seiner Niacht gegeben. -Alle Faszisten, Führer imd Streiter, verdienen wärmstes Lob. Die Probe, die sie abgelegt haben, z-eigt ein für allemah, daß der Faszisni-us nicht überwu-ndeit und unübet-win^r ist." sU. T.­­T.--K.) i Die Stegesfsier und die Börsen. - Rom, 1. November. i lStesani.) Mit Rücksicht aus die >S : e g e s fe ie r bleibeit die italienischen Börsen von Montag bis einschließ­­l i ch -M i- t t-w o ch geschlossen. sU. T.-K.-B.) Amerrkk». Hoover gegen die „auswärtigen Monopolisten". Erie sPennstzloanien), 1. November. tWolfs.) -Staatssekretär Hoover sagte in einer Rede, die cr g^'tern ab.end hier hielt, -die „auswärtigen Mon-opo­­liflen", die die sür die amerikanische Industrie wichtigen Roh­­stosie konzentrieren, müßten sich auf W-iedervergel­­t u ng L m L ß n a. hme n -der Vereinigten Staaten gefaßt machen, wenn sic „ihre Praxis, -hohe Preise zu erzwingen, sortsstzen". Hoover erklärte, -die Regierung -habe zwar Änti­­lrustgësetze, -könne aber ohne weiteres die Bildung von Kom­binationen zur Konzentrierung der K-upfer-, Baumwolle- und Pctrlllei.'mpreise gestatten, sll. T.-K.-B.) London, 2. November. (Wolff.) Ztir Rede Hoovers in Erie schreibt Morning Post: Die anrerika-nische Androhung von Verael­­tunasnahmeir gegen auswärtige Monchpo­­l i st e n bezieht sich offenbar auf Großhritattnien (Kautschuk), Brasilien (Kaffee) und Chile iNttrate). In einem Leitartikel schreibt das Blatt. Amerikas .Hrl­­tung gegenüber- seinen europäischen Schuldnern habe viel mehr getan, um internationale Verstimmung zu schaffen, als die Schwankungew der Katltschukpreise. Wenn .Hoover scti'e Drohungen wahrmachen uitd beifpielsweise die Baumwoll­preise. erhöhen sollte, so kann er zweifellos Laricashire cinigeir Schaden zusiigen, aber er wird noch mehr die amerikanischen Baumwollcrzèuger schädigen, da eine Preiserhöhung den Konsum vernn'ttderit würde, sllng. Tel.-Korr.-Bur.) Die Wiererr in Gi;ina. Pekin-g, 1. November. IZAE'.) Die Aichä'nger Tschan g - Tsch o-L i nS und die W u - P e i - F u s melden Leide großc -Sicge über chre Gegner mit -mehreren Tauienden von Berlustelr nnd Gefange­nen. Diese, behaupten, Hsu-Tschau-Fu, jene Peng-Fu genvm­­m-^ an haben. (U. T.-K.-B.) TttsesnenigkelLett. Das Befinden der Gräfin Margit Bethlen. Dos Inter­­esse, das sich iir allen Kreisen der Gescllich.rft für die^ im Fasor-S-anatoriv-m daniederliegendc Geinahliit des Miisistcr« Präsidenten- Gráféit Bethlen äußert, lhilt unvermindert an. Jmt Lause des gestrigen Sonntags zogen nahezu .zwei­­hu-ndert Personen Erkun-digungeit n-ach dem Bcsindeit der Gräfin ein, abgeiehen voir den zahllosen telephonischn Au­sragen. Gestern vormittag falt-d sich iur Kr-ankenzimmer die Gemahlin des Reichsverwescrs Nikolaus v. .Horthy ein, Re'dort eine halbe Stunde verbrachte. Der Reichs- Verweser wird der Gräfin Bethleir Dienstag oder Mitt­woch einen Besuch a-bftalten. Gestern sandeir sich im Sana­torium u. a. Graf A-ladär Bethlen und GNNählin, Graf Rudolf -App o n y i 'Umd Gemahlin, .Kultus- und Unterrichts­minister Graf Klebelsbcrg und zahlreiche Mitglieder des Budapester Diplomatenkorps ein. Die Professoren Ä!d ä m und SciP -iadLs untersuchten die Patientlir gestern -zu wieLerholten- M-alen -und konstatiertcn, daß der .H c i I u n gs P r o z eß einen normalen Verlauf nehme. "Die Kranke ist vollständig fieberfrei uns- auch ihr allgemeines Befinden läßt nichts zu wünschen übrig. Besuche wird die Gräfin Bethleir erst iir zwei oder drei Taaeii empfan­gen können. Vorläufig werden nur ihre nirchsten Angehöri­­gsir vorgelassen. Uogurische Rsmpilger in Padna. Die Mitgjieder der letzten üngarischeir Pilgerfahrt, die unter Fichrung des Egerer Erzsbischöfs Ludw-ig Szín re.csänyi vom Papst empfangen wurden, niachten auf t-er Heimfahrt einen Besuch in Padu-a, wo in der B-isilika St. An ton von PadiM eine ungarische -Feier veranstaltet wurde. Feldbischof -Stefan L­­Za-dra-vecz -zelebrierte hier imter gläii-zendcr -Assisteiiz ei-n Hochamt und hielt an Ne etwa lOVO un-garischeir Pilger ein« züuidendc Predigt. Unter den Aiiwesei'deii- sah inaii deir Bischof Andreas Kriston, Obergespan Elcmcr Preßly, deit Grafen Georg S.zapäry und Gemahlin, die Gräfin­nen Maria Hnnyady, Elisabech Mailäth, Elisabeth Cz i râ ky-A lmâssy. Martha -Szë chën yi und Maiüa Ester-Häzy, Gräfin Albert Pcjacsevich, Gräfiii RirplMl Zichy, Markgräfiir Eduard PalavicZii-i imd die veiiioit-wete Gräfiir Nikolaus Dcssewfsy, die Grafen Anton. SzLäray und Alois A1 m ä is s y, Frau Aladár Szege dy-Maßäk mit ihrer Tochter Frau Lilla Hu­­k-ä-r-'Welpg.sx^. Frqi;- Mdgr .G'rKe-ftl Wb Asa-rthâ Gracfl, ^ie derwit-wrlL Frau Georg Bobory, Alex-^ I amer Goßtonyi -ii-.nd Fcmilie, sowie den stelloerlreteirden I Oberstadthauptinan!'. .Karl E-erje. fsv. Bankett zu Ehren Prof. Wenckebachs. Nach denr Vortrag Wcnckebachs iin Aerzisverein ivursc Samstag abend zu Ehreii des Vortragcudelr iin Nalionalkasiiro ciii -Bairkett ver­­aiist-allet, aii denr u. a. -Staatssekretär Ludwig Toth und -die Prosessoreii und Dozenteii Baron Kolomaii Müller, B-arim Alexander v. Korányi, Wilhelm Ta uff er, Einil v. Groß, JolDNii v. Bökay. Tiberius Vsrebëliz. Rudolf Bálint, Siefaii Töth, Blasius Kenyeres, Eleiner» Scipiades, Josef Csik y, .Heinrich Benedict.­­Rudolf T e iii e sVá r t), Heinrich Alap t), Artur v. S- arbö, Jiilius Bence, Josef F r i gye s i, Artur -H a s enfel ü, Bëla J-ohaii leilnahnien. Baron Müller begrüßte iir cinenr -ge-istreicheii Trinkspruch Prof. Wcnckebach sowohl als den hervorrag-nScii Manir der Wissenschaft a-ls den tapferen Käinpcir zur ireuerlicheii Anknüpfung der internalio­­nalcii Bcz-iehungeir der -Aerzte (Wenckebach ist bekanntlich eiii Holländer), dem iir dieser Biezi-ehung noch -eine große Rolle zilfallen dürste. -Prof. Wenckebach da-nkte iir herzlicheir Worten für derr freund-lichetr Empfang-, der ihm hier zuteil wurd-e, gedachte des vor fechzthrr Jahren iir Bn-dopest unter dcur Präsidium Prof. Müllers stat-tgesuirdenen und glän­zend verlaufencii iniernationaleir nredizinischen Kongresses > -und betonte die große Freudg, die ihir stets erfüllt, wenn er iir Unga-rir itnd uuler sei-ncii ungarischen Kollegen und Freund-eir zu sciit Gelegenheit hat. Deutschland und die ungarischen Zigeunerkapellen. Au der im gestri-gen Son-ntaoblatt gebrachteir Nachricht, -daß der Zi­­geunerkapellc, die bei der Berliner Aufführung der ,,Antonia" spi-eleir sollte, voii deii -deutscheir Behörden die Einreisebewil­ligung -versagt wor-deit sei, tvird uns voir Herrn Dr. Bëla Fábián, Rechtssreuiid Sári Fedáks, solgc-ndes ««1- Mteilt: — Am Donnerstag, 29. Oktober, riss-ich um 4 llhr nachiNkttaas -telephonisch die -deins-che Gesandtschaft an -und teilte ihr mit, daß -die erste Ausführung der ,Mirtonia" irr Berlin am Montag, 2. Novernlier, stattsinden- tverde; Jrari Fedák habe telcl-gr'aphiert, es sei -unbedingt erforderlich. do.ß die Zigcuncrktlpelle, die bereits irr Budapest und -Wien, iri -der „Antonia" g-espiclt, auch in Berli-rr auftrete. Ich bat daher die Gesandtschaft, Leir Mit-olie-dern -der Kapelle ausnahmsweise das Einreisevisum rmch Deutschland zu erteilen. Von seitcir des deutscherr Geschäftsträgers wurde rnir erklärt, -daß in Fällen, !.n denerr sich Ausländei: nach Deutschlari-d begeben, urn ihren Beruf auâzuüben, -di-c Einreisebewilligung nrrr dariir gegeben iverderr könne, wenn die zuständige Polizeibehörde in D-eutsch­­land dazil -ihr Einverständnis erKärt habe, llm aber das -Ge. lin-gen der Ausführiing nicht in Frage zu stellen, sei er a u s­­nahm sw eise -bereit, das E in r e i se v i s u m-auch v th-ii c 2 orh-criges Befrag- Lii d e sPvl i-z e i p r äs-i­­diums in B -erlin zu erteilen. Die Zigeuner haben -daraus, obwohl -die Gesandtschaft für den Pu b l i k u in v e r ks hr bereits geschlossen ,w ar, inw e n igen M -i n ii t en i h r e B is- a er h a lt e w -u n -d konnten noch am selben Abend -die Reise nach Deutschland antreten. -Die. im S-onntagblatt des Pester Lloyd -gebrachte Nachricht entspricht daher keines­wegs den Tatsachen, im Gegenteil verdient befonLers hervor­­gehoben zu werden, in toelch überaus ent-gegcnkommende« Weise die deutsche Gesandischait -sich der Angelegenheit an­­genoinmcn -bat. .Hiezu möchten wir kremerken. daß dieses Ent­­gegenkoinm-:n umso benrcrkenswerier ii't, als ja gerade in letzter Zeit Deutsche, die hier in Ungarn- leben, durch die neuen Frein-denkontroll-bestimmungen -viel Aeraer und Mühe lraben, und es ^daher begreiflich gew-ese.n wäre, wenn die deutsche Gesandtschaft im vorliegenden-Fall sich in-bureaukratisckier-Weise auf -die bcsdehenLen Bestiminungen berufen mid die Visuin­­werber lurz-erhaii-d a-bgewies-en hätte. Es iväre zu wünschen, daß auch die un-gprischcn Beh-ördeir sich das Verhaltctt d«r. deutschen Gesandtschaft zuin Beispiel nehmen -und nach denr - Satze -Han-Leln, daß -das Pu-blikunr nicht für die Behörden, so-n- Lern sie Behörden für das Publikum da sind. Max Linder — Selbstmörder. Eine Depesche aus P a ris meldet uns, daß der berühmte Filmschauspieler War Linder Selbstmörder geworden sei. Die Katastrophe L-indcrs wird alle, die den eigenartigen Komiker kannten, nicht überraschen, nnd die Leser unseres Blattes, die sich noch L.es Fenilletons erinnern, das wir aus der Feder eines Freundes des Dahin geschiedenen vor zwei Jah­ren veröfsontchchten, werden -dieses tragische Ende nur zn begreiftich findeir. Vor -zive! Jahnen ungefähr, kurz nachdem Linder eine jllnqc Dame gehciwtet, wurde bekannt, daß er mit scii:cr Frau beschlossen hatte, „Haisü in -Hand" aus dem Lebeir Zn scheiden. Linder -und seine junge Frau «ahmen damals auch Gis t, doch cs gelang, b e i de z u r c t t e n. Allerdings kehrte weder bei Linder, noch bei desseit Gattin die LebenSfr-eude zurück und wer die einst- s-o üoervus wir­kungsvollen Linder-Filme mit Len neuesten Lichtbildern ver­gleicht, die von Linder in den Kinos -zu sehen sind, ^r wird die psychische Depression dieses Künstlers gleichsam von Monat zu Monat verfolgen können. Ma-r Linder war dep erste wirkungsvolle Kinokömikcr. Er hatte eine «igenartige Manier, zu gehen und zu stehen, zu lächeln und zu lachens feine Mienen und seine Gesten wirkten -derart drpllich daß st'N Bil.L auf der Leinwand allein gcirügtc, um bei den Ziischruern Heiterkeit zu- erregen. Er war aber nicht.nur ein Darsteller, wnsern auch sozusagen ei-n Dichter, denn ^die köstlichsten Humori-stischen Einsälle, mit denen cr im vollsten Sinne de-s Wortes alle Welt erfreute, ersann cr selbst, wr« denn auch die von ihnr effektvoll ausgearbeitcten Tet-ails der Tarstelli.-ng geraLezu -Schule machten. Die amcrikanisch-en Filinkomikèr — uns deren gibt cs jetzt mehr als genug — schreiten alle in Len Fußtapsen Linders einher. Freilich wurde ini Lause der Zeit d-e vornehme, diskrete KomE Linders du-rch Ucberlrcibungeu uns Dcrbhsite-n. verschärft, was dem großen Publikum jedoch nicht una-ngenchm gÄve­­sen zu iein scheint. J-nrmcrhin kann man, so oft eine heitere Szene -iin Kino belacht wird, und irgendciir jugendlicher Komiker .Heiterkeit im Lichlspielthcater erweckt, Spuren^der Lli-Lri-chen Darstellnnaskuiist ent-decken, die nicht Msgestvr­­ben ist li-nd nicht" airssterbcu tvird, weniigl-cich der Schöpfer des ganzeir Genres für -inimer dahing-egangen ist. lieber deii -Selbstmord Linders liegeii uns die folgenden Nach­richten aus Paris vor: „Die Melancholie Lin-er-Z n-alM iN -deii letzte,r Wvcheir derart zu, daß srine Angehörigen ernstc- Befürchtungen ljegten, nm so inehr, als er auch hin imd wieder leidebschafilich erregt war nnd die unbegreiflichsten Vcrfiiglttr­­gen traf. Er n.rielete wiederholt Wohnungen, dic/er nicht bezog, und trotzdem er erst vor kurzem ein kleines Palais erwarb, wollte er seine Wohnung iiir kleinen -Hotel Balti-inorc nicht verlassen, obwohl sie, ivas Komfort betrifft, sehr ' vieles M wünschen übrig ließ. Max Linder und seine Fra u litte-ir atz 'Schlaflosigkeit. Sic nahmen stets-SchM-' I.I.OLN

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