Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1925. december (72. évfolyam, 272-295. szám)

1925-12-01 / 272. szám

Dereiét hatte, wegen des Trauerfalles, der England 'be­troffen, abgesagt werden mußten, so tut das dem heiligen Erni^ des Tages keinen Wbruch^ im Gegenteil. Wi/bei' einem nUitärischen Leichenbegängnis die Wirbel dcrUm Trauerflor bedeckten Trommel War weniger laut, aber feierlicher klingen, so verliert auch der Akt der Unterzeich­­muinf dmrch den ungeschmälerten Ernst, in dem er voll­zogen wird, nichts von seiner in der ganzen Welt mit freudigchoffnungsvvller Erregtheit begrüßten Bedeutung. Die politische Kage in Frankreich. — Von unserem Korr espond«nten. — ' P ar i s, 28. November. §chch achttägiger Dauer hat die Regierungskrise in­­mâeu schwerer Korwrrlsronen durch eine Art Theater­­stveich Hr Ende gefunden: durch deir Bruch des Links­kartells, das eben erst anläßlich des Wiederzusanrmerr­­lritts der Kammern zusammengekleistert worden war. / W diese Scheidung endgültig und lückenlos? Viel­­leHtnoch nicht; es gibt, trotz allem, iwch immer radikale wber sozialistische ElemeiUe, die, unbeküinurert um die Mitztchksiten des Augerrblicks, die Idee eines politischen 'Zuscmmöngehens nicht aufgeben wollen. Immerhin ist in Bpracht zu ziehen, daß der Bruch sich diesmal nicht als Klge eines Zwischenfalles im Verlaufe einer Sitzung, öder wegen eurer eirrfacherr Abstimmung vollzogen hat, sonder» ausgelöst wurde durch tiefreichende Ateinungs- WvBMiedL über die Finanzpolitik und die Regierungs­­meLMe. Schon die am verflossenen Mittwoch getroffene EntHeidrmg der Sozialisten, die ganze Regierungs­­gewtlt für sich zu reklamieren, oder sich in sie mir deri .Râalett rrur unter der Bedingung zu teilen, daß sie ihren Finanzplan den letzreren auferlegen, hatte nicht verfehlt, in den politischen Kreisen lebhafte Sensation hewnrznrnfen. Es scheint sogar, daß die Radikalen im Augenblick die Tragweite der sozialistischen Erklä­­ruitz nicht ganz erkannten und erst am Donnerstag zu beMeifen anfingen, daß jede nachträgliche Zusammen­­ár^^it mit den Sozialisten unmöglich gemacht war. Sobald diese llnstimmigkeit zutagL^ trat, ergab es sich, daß für die Lösung der Regierungskrise nur mehr eine ''kLzige Möglichkeit gegeben war. Der Mangel an Regte- NMgchtabilität und die Schwierigkeitcn. aus die jede neue âbinettsbildung stieß, hatten Wmlich ihren Ursprung Wr allem iri einer Krise der Dtajorität, hervorgerufen idurch die merkwürdige Harlnäckigkeir der Radikalen, das Kartell mit den Sozialisten uin jedèn Preis aufrècht­­»rhalten zu wollen, unbekümnrert um die immerhin be­­ieulungsvollen Gebrechen, die diese Union im Verlaufe der -4etzlvcrflossM0lr achtzehn Monate gekennzeichnet haben, idabei wird es sich bei den Radikalen wohl nicht einzig M die Respektierung des im Augenblick der Wahlen des sTahres 1921 geschlossenen AblomMens geHandelr habsit. Ws so naiv braucht man die Radiralen nicht anzusehen, bssonders wenn man bedenkr. daß die Sozialisteir nie ge­zaudert haben, von diesem Abkommert abzuschwenkcn, soofr Men solches in Fragen der Doktrin notwendig erschien. Nur widorstrebte einem großen Teil des radikalen Partei­lagers der Gedanke, daß sie,WM eine parlamentarische MehrheitWilden zu können, sich jetzt an die gemäßigten Elemente der Kammer wenden sollten, die sie im Jahre 1924 im Stiche gelassen hatten und die mit-ärweile zu ihren unversöhnlichen Gegnern geworden waren. Eine Regierungskümbination, die sich auf das Zentrum stützen würde, erschien ihnen als eine harte Prüfung für ihre Eigenliebe. Seit dem ersten Bruch des Kartells, dcir der soziali­stische Kongreß rm August dieses Jahres guthieß, sind die Rodikcklen, die allein bemüht waren, nicht etwa die 'Lozialisten ins Kartell zurückzubriirgen, wohch aber sich ihnen wieder anzunähem, indem sie Herrn^ 'Painleve drängten, die Politik der Beruhigung und der Eintracht zu verlassen, die er nach dem Sturz Herriots inangurisrt hatte, und indem sie eine stark nach Jinks orientierte Fi- . nanzpolitik zu fordern bègmtnen. Erreicht haben sie da­durch bloß, daß die Sozialisten nunmehr entschlossen waren, eine förmliche Diktatur zu errichten, indem sie durch eine Art von Staatsstreich die Rogierungsgewalt an sich zu reißen trachteten und den Padikalen dabei bloß Lis Rolle eines Elements der Ilnterstützung einzu- , räumear gâchten. Nun sind aber die Radikalen die stärkste Fraktion innerhalb Les Kartells. Haben sie auch bisher den ent­scheidenden, okkulten und verantwortungslosen Einfluß der Sozialisten geduldet, so haben sie immerhin sich selbst , die führende Rolle -im Kartell zn wahren verstanden, ! und so würde jetzt eine zweite Rolle für sie eine Enttäu­schung und Demütigung bedeutet habem Da läßt cs sich ! leicht denken, wie- peinlich sie von der sozialistischen Zu- ' mutunz überrascht waren. Nichtsdestoweniger wagten sic eine letzte Kraftanstrsngung, um eine Zwischenlösung unter der Acgide .Herriots zu versuchen, dessen letzte Re­gierungshandlungen eiMn starken Einschlag von sozisli­­siischün Teerdenzen anfgewiesen haben. Aintlich und offensichtlich war es die Jnflationsffage, die den Zerfall des Kartells herbeigeführt Hat. Der sozmlistisckstn Formel ,Leine Inflation!" hatte Herriot Lett Effekt 'wirtschaftlicher 'Schicksalsnotwsndigkeiten eni­­gegengehalten, denen auch eine sozialistische Regierung, wi-e jèe andere, Rechnung tragen müßte. Wie köimte man in der Tat sich dararrf festlegen. keine neuen Banknoten zu drucken, wenn Tag um Tag beträchtliche Dtcngen von Schatzbons fällig werden und eingelöst werden müssen, d.a bei den Inhabern das Vertrauen zu ihrer Erneuerung fehlt? Und wäre es nicht ein Verstoß gegen di: politische Loyalität, zu erklären, man tverde keine , Inflation machen, wenn man das Gefühl hat, daß die Regierung icicht über die Macht verfügt, eilre Erhöhung der Menge der Zirkulationsmittel ztt verhindern? An dieser viel zu leichtfertig verkündeten antiinffationistischen Formel hatten in der Tat erst Herr Herriot und dann Herr Painleve scheitern nriissen. Man begreift mithin, daß Herr Herriot jetzt sich vmr Lieser Erfahrung belchren ließ und den Wunsch haben mußte, den Sozialisten endlich einmal die unäusweichkichen Gebote der Wirklicksteit beizu­bringen. . Ntittlerweile erschien überdies in dem zu Toulouse erscheinenden Blatte Midi Socialiste. einem Organ der nbrigüns genügend geuräßigten sozialistischen ^DeputiÉn, eMN vom Typ Vin-centâriols. ein aufseh enerrögenlder Leitaufsatz mit der Drohung, im Falle der Crg«ifung d^ Machtbesitzes revolirtionäre Mittel anzuwenden: lâ sich über die Gesetze hinweMüsetzen. Inmitten der iiefeit Verwirrung der Geister har «daiM -diese brutale .Halmng der SozialistLN die politischr Welt erschüttert und leb­haften Resens hervorgerufen, und zrvar nicht bloß im Schöße der sich gegen die-Vocherrschaft der AeutzerstliNikM ohnehin schon sträubenden .Kartellgnuppen, sondern gleicherweise auch in einerN Teile der radikalsozialiMHen Partei, lind daraus konnte incnr ersehen, wie schwierig es -sein würbe, mir einer treuerr kartellistischen Regierungs­kombination selbst unter der Aegide Herriots durchzu­dringen. Man darf übrigens airnehinen. daß die Sozi-alisten bei ihrer etwas theatralisckM Entschließung, den ganzen Mächtbesitz für sich zu rekl-anmeren, alle Vorteile in Er­wägung gezo-g-en haben, die sie atL^i«Mt Wschickten Ma» növer ziehen könnten. Als sie Lie^gLuA Mgierungsgewalt öder zumindest eine Beteiligung an dieser forderten, die sie zu unumschränkten Herren machen würde, konnten sich die -Sozialisten keiner Illusion über die Folgen dieser M» Mutung hingèben. Ein ausschließlich sozialistisches Kahi­­nett zur Durchführung von ausgesprochen Molutionärm Finanzmaßnahmeir war ja voit vornherein unnröglich an­gesichts der Tatsache, daß diese Partei im 'Parlarnätt über kaum hundert Mandate verfügt, rtnd daß im Lande sich blo ß ächth u nderttau send Wähler bei e iner Wäh-lerMst von acht Millionen für sie ausgesprochen haben. Auf an­derer Seite konnten die Sozialisten auch gar nicht hoffen, daß die Radikalen neben ihtren eine untergeordnete, vor der öffentlichen Meiitung aber mit schwerer Veraniwor­­tungslast verbundene Rolle annehmen würden. So haben sie durch -einen Vorschlag, der von vornherein unannehm­bar war, aus ihrem Manöver den moralischen Vorteil gezogen, ihrer Wählerschaft gezeigt z-u haben,, daß sie reit warerr, sich zu opfern, um das Land zu retten, die Koalition der kapitalistischen Interessen jedoch sw an der Verwirklichung -dieses Gedankens verhindert hat. -Dieses Abenteuer nun hat das Li-nkskartell gesprengt, uird die unzufriedenen- Radikalen richtend darob bitters Borwürfe an die Adresse ihrer Verbündeten von gestern. »Lo kommt-es, daß Oeuvre, ein sonst sozialisten­­sreirnLliches Organ Les Lürksblocks, jüngsthin. schreiben konnte, daß „manche sozialistrschen Detzruierten einfach unerträglich" sind, und daß „chr wirkliches Motiv. Li:!. Scheu vor Verantwortlichkeit, die Furcht vor Mißerfolg und die Angst geivcsen sei, das Prestige der sozialistischen Formeln zu verringern oder zu kompromittieren". Die unvetsöhnilchc Haltung der Sozialisterr haL- jedenfalls derr Nutzen gebracht, auch die zähesten Radikalen­­vorr der Unmöglichkeit einer ^Regierungsbildung -aiff der^ alten kartellistischen Gmirdlage ztt überzeugelr. Um im- Lande Rtche und Vertrauert zu schaffen, wird es also irot-­­wendig sein, Latz die Regierung des Herrn BrianL sich auf eine breitere Majorität stützen könne als diejemgesi deren Grenzen durch ^deit Rahmen des Liirksblocks iM« etwas zu arbiträrer Weife gezogen waren. Paul Sorckve. mântillen über den hohen Schildpattkäimnen. Wer warten alle zuscunrnen sehr schaulustig, ein weirig fteudig mrd eigentlich ein bißchen beklommen. Weirn die Hintere Tür n-ebeir Lein Thronsessel aufgeht und eirr violett­seidener Monsignore respektvoll hinausgeleitet wird, fahren: wir alle iirnerlich cilie ^pur zusarnmen. Endlich beginnerl die iRotbrokaienen mit der Organisierung des Errrpfanges. Alles wird in Reih und Glied ausg-cftellt, bunt durcheinander, ohne Rücksicht auf Erscbeinung und Toilette, wer in der einzigen Reihe längs der Wände keinen Platz fiirdet, wird in den nächsteir Saal geführt, es darf kein Gedräirge geben, jeder einzelne soll den: Hei­­ligm Vaker begueur mrd voll ins Gesicht sehcir könrren. Im letzten Augenblick, da keiner mehr zu atmen wagt, schreiten uirs die Rotbrokatenen noch ab wie eine Ehren­kompagnie. Nun wird die Hintere Tür — beinahe erivartet nran ern Klingelzeichen! — weit geöffnet, es zieht ein Ge­folge ein, das mit Rücksicht auf die ungeheuren dienstlichen Anstrengungen des JüLeljahres gegen ftühèrc Zeiten stark vermindert und vexeinfacht wordeir sein soll, iminerhin wohl das iroch Las Höfischeste und Herrschaftlichste ist. Las man in dieser entfürsteterr Zeit zu sehen bekommen kann. Buntgestreifte Schweizergardiften, schwarz-weiße Ritter­figuren mit Stulpenstiefeln und Roßhaarbüschen, befrackte Leibkamwerdiencr rnit goldenerr Achselschirüren. Diplo­­inatèn in tressengeschmückter Ordenskleidung. Dèonsignor Granpènitenzierc uNd Vkonsignor Maggiordomo. oder wer weiß, welche Würden diese grauhaarigen, strengblicken­­den, in Pelz und Samt.gehüllten Prälaten tragen nw­­qen wenn Las alles in Pracht und Gl-wtz um den Thronsessel im Halbkreis steht, kommt der Papst. Gawz aÜLin, klein, mager, in weißer Wolle. Einer einfachen, glatten, schmuckloseit Weißen Soutairc mit einem runden, iveißen Käppchen auf dein Kopf. Ein überwältigender Effekt: man würde niederknien, auch wenn die Kammer­diener nicht das nnatlffällige Zeichen dazu geben würden. N-un schreitet der Papst die Reihe ab, reicht jedem ohno Eil-e, mit einer Herzlichk-eit, die weiche Hand init dem Fischerring und jeder küßt den funkelnden Sl-eiit oder beugt sich auch nur darüber, je nachdem — einiual legt er die Hanv cincin Kind auf den Kopf, aber blickt er iedcrr -aleick -an, groß und kle-in, arm mrd reich, und man hat das Gefülst, keine Macht der Welt könnte ihn dazu beweg-cn, mtch nur -dsn Bruchteil einer Sekun'd-e länger beiin einen als beim anderen zu verwei­len, mögeit ihm manche tnir noch 'so ekstatischer Gebärde die rosenkranz- und inedaillengefüllt-en Hände entgegen­strecken. Nach dem Kuß hebe ich den Kopf und blicke ihrn nach; er schreitet weiter, rnit ktrrzen -cnergischen Schritteil, ein verhältnismäßig juitg-er Papst, der klug-c Papst der Versöhnung und -VerstäNdigun-g, Achille Ratti, der das schöne Buch sciticr Alp-cnsahrren schrie-b und dessen ge­­liebt-s Welt -einst -die Monte-Rosa-Gruppe gewesen — imn ist er nirt der lait-gen Reihe zu Ende, tritt an die Stufen -des Thrones, -auch Las Gofolge fällt in die Knic, die Gardisten-, die Kaminerdiener, Diplomaten und Mon­signori, Li: ganze Pracht liegt am Bod-en, Pius XI. hebt Lie Hände und ftzri-cht -den Segen.- Urrd da fühlt man: Rom. Der einfache, kleine DLann in der weitzerr Wolle ist Lis Vision -des christlichen, -apostolifchen Rom, dessen ungchsure Macht jene 'des zLs-arifchen -aufgesogen hat. Die Vision der Macht, die nicht untergeht, weil sie arr geistiger Kraft konzentrierter geroorden. seitdem sic die weltliche verloren, die Macht der Nachfolge Christi, die allen Trübungen und Verf-allserscheinungen zuni Trotz nach. Jahrtausenden der Brennpunkt Les lobettdigen Ehristentunts, LesieN Strahlen von San Pietro bis in die Ätaorrhütten -des ferttsten -Ozeaniens reichen, dessen Strahlen, wenn auch durch tausend SNitzverständnissc. Zw-eifel, Fehlgriffe gebrochett -und getrübt, auch in der Gegenwart noch immer die Kr-aft -haben, .Phänomens zu zeitigen, wie es erst jüngst Papiniè Christusgefchichte gewesen. Die ganze Audienz hat keine fünf Nrinuten gedauert; die Vision eineir einzigen 2l-ug-enblick. Der Papst mit fcinenl Gefolge ist verschävunden, er segnet wohl im nächsten Saale iveiter, wie er dieses Jahr täglich stundon­­lang Hunderte und Tausende wieder un'd ivie-der segnet. Die 5kllM«rdiei«r öffnen alle uin den Saal rasch zu Neeren; einige in verzüân Gebet vers-u-nkene Frauen müssen sanft an den Aufbruch gemahnt lverde-n. Ich gehe hiitaus, ohn.e nrich weiter urnzufehen. . R o IN, November 1925. O G OisustÄ^^ 1. Dereinder 1825 Gittes Mattues Ued... — Bon unserem Korres-ondonten. — Die Unterdrückung -der Presse hat sich rroch jedes-> nral als zweischneidiges Schwert erwieserr. Langsam keW^ sich nun die -andere Schneide gegeit den Faszismus selbV.^ Ungläubige Stimtneir im Auslarrd begleiteten 'dich Rèeldungen über das Atietttat auf Musiolini. Schnell­fertig mit dem Wort waren natürlich jene drolllgsw Parteigraumwphone. dis nur eine einzige Platte fâü^ i-hre anspruchslosen Zuhörer besitzett umd für ausreichewdi­­haüen: stellt man den Stift auf Jt-alien ein, so cH-süLi stch ein mißwncttdcs Gekreische und Gezerew, eins eiir-; zige Stimlne der Berdcrmntung mrd Verfluchung des­­vMuch-t-sn Faszismus: dreht lnan die Scheibe herum, so erklingen die russischen Aeolsharfen, eine Errgelszullga nach der airderen preist die Segnungen des KümmÜnT» ntus. Der Vorwärtsmann hatte -also gar keürie Wahl, .er ntutzte an die Kurbel und die alte Lerer einschältLS^­­"Faszistifcher Schwindel." Wer Mussolini wirklich kennt. Weiß, daß er solchâ Gal-erièinätzchen, wie gervissc Leute sie gerir bei ihM! sehen möchten urrd ihm -daher andichten, nicht nötig hat. Er weiß, Latz sich Lieser Mann der Selbstlosigkeit kraul fühlt und mit Fatalismus dcm Tod in die Augen bliL komme -er nun aus einer Mörderpistolc oder als dsp große friedliche Vollender an sein ÄrankWlagew Ahnung der Bergänglichkeit klang durch seine'Woric, als er in seiner Rgd-e anläßlich der vorzeitigen Parlaments­eröffnung ausrief, der Faszismus sei nun so stark und so eng mit der Nation verwachsen, daß er seinen Weg auch ohne ihn, Mussolini, machen werde. Und doch, es gibt auch andere! Leute, die zweifelveck uird zmeifeln, obtvohl sie keine Parteibrille vor den Augen .tragen. Mait findet sie iit -allen Kreisen des Auslandes, und ihren Bedenken liegt bewußt o-der nicht die unver­rückbare Wahthcit des iirterirarion-alen Fundamenk-al­­fatzes der Gerechtigkeit zugritnde: Eines Mannes Red ist keine Red! Sie fragen sich nrit Recht, ob und was denn wohl der Faszismus zu verbergeir habe, daß er di-e Kritik scheue, daß er jede freie MeinungLäutzerung in Jtalieir unterdrücke. Wie die Dinge heirtc liegen, dringt doch in der Tat in Jtakien nur di-e '--ctimme eines Mannes lMüns, sie klingt inonotolt und auf dem ResonmtzbodLn utraufhör-lichen Festeseierns nicht recht überzeugend. Am schmerzlichsten enrpfind-Ln das übrigens die weitblickenden Fafzift-m und Fafzistenfreunde selber r um so schinerz­­licher, wenir sie der Meinung sind, der Faszismus dürfe sich wohl iit o-ffezrem Turnier schen lassen, er nütsse ge­­radezit dem Gegner dcir Handschuh hinwerfen, um ihn iii! chrlichetn K-a-mpfe, vor Zeugen, zu stellen mW zsl besiegetr. Was geschieht statt dessen? Selbst die saszistischen Zeitun­gen. dür-fetr über die Verschwörung nur solche Nachrichten bringen, die vorher dur-ch das amtliche Sieb gegangeti: sind. Gewiß, das verlangt die Polizei, sie vcrlairgt eL> damit ihre Kreise nicht gestört, die Nkaschen des Netzes. Las sie den Verschwörern stellte und stellt, nicht irgendwo gelockert od-er verrate-n werden. Aber wer glaubt im Aus­land an diese BegrünLung? Jetzt rächt es irch hundertsach, Latz -der übereifrige Zensor auch den frelnden Korrespon­­-denten in Rom auf die Fiirger sehen zu müssen glambt^ Fetzt zi-eheit es viele vor, erbittort zu sch-iveigen und d-mnrk das Dunkel, das für Leit uneingeweihten Leser zu erhellen ihre Aufgabe wäre, zu vertiefen. Aber selbst dann, wonn ste aus ehrlicher Uebrrzeugung einmal ausrufen, es sei alles nicht halb so schiitnm, wie es dvautzen scheine, wer glaubt L-aran? Wc-rm der Faszisinus wirklich die Welt erobern soll, wie Mussolini es für möglich hält, so nie­mals über die Le-i-che der.Pressefreih-L'it hinweg.

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