Pester Lloyd - esti kiadás, 1926. november (73. évfolyam, 248-272. szám)

1926-11-02 / 248. szám

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A u s nächsterIèähe wurden auch diesmal auf den von einer unabsehbaren Menschenmenge Umjubelten zwei Schüsse abgefeuert. Eines der Geschosse ging fehl, das andere streifte seinen Mantel und zerriß an seiner Brust das Band des Mauritiusordens, doch blieb Mussolini glücklicherweise unverletzt. Der Atten­täter aber, ein blutjunger Bursche, wurde von der Menge unverzüglich gelyncht und sank, vonzweü Dutzend Dolchwun de tl bedeckt, aufderStelletotzuBoden. Bewundernswert war wieder die kaltblütige Ent­schlossenheit, die der Duce auch bei diesem neuen Mord­anschlage zur Schau trug. Es war der sieghaft - un­­erschiitterliche Mut, der auch im Angesichte umniitelbarer Todesgefahr diesen Mann nie verlaßt, das geradezu fa­natische Selbstvertrauen eines Mannes, der an seine Sen­dung glaubt und sich darin durch nichts beirren läßt. Jeder neue Anschlag auf sein Leben steigert bloß seine Tatkraft und seine Kampfenergie, und die Seelenstärke, mit der er jeder Gefahr ins Auge sieht, reißt seine An­hängerschaft nur zu um so begeisterterer Hingebung an seine Person und an die in ihm verkörperte Sache hin. Aus dem Fehlschlag aller bisherigen Atrenid»e er­sieht das italienische Volk, daß ein Gliicksstern über Mussolini waltet und verbrecherische Unternehmungen seineni Leb-enswerke nichts anzuhaben vermögen. Noch aus jedem bisherigen Anschläge sind Mussolini und der Faszismus gestärkt hervorgegangcu, und auch die leiden­schaftlichen Rückschläge des jüngsten Attentats werden seine Volkstümlichkeit und den Zauber,, der von seiner Persönlichkeit auf die italienischen Massen ausgeht, nur festigen. Ueber den Mordanichlag liegen die solgendm Mel­dungen vor: Bologna, 1. Novsrnber. (Stefani-Mekdung.) Heute früh fand hier die Ein­­weih'UN'gdcs Palastes „Littoriale" stakt, der in groß­zügiger Weife dem Zwecke dient, alle Arten der Sport­tätigkeit in sich zu vereinigen, und der fünfzigtausend Zu­schauern .Raum bietet. In der Uniform des Oöerbefehlâhabers der Miliz durchzog Mussolini, begleitet vom. General stabe, um 9 Uhr 30 Min. hoch zu Roß unter Llundgebungen stür­mischer Begeisterung die Hauptstraßen der Stadt nach dem Littoriake, wo seit den srühen Atorgenstunden eine große Menschenmege sich angesamnielt hatte. Der ein­­zichende Duce wurde von den Anwesenden mit dröh­nendem Applaus und Heilrufen begrüßt. In der Mitte des Platzes Aufstellung nehnrend, hielt Mussolini, noch immer hoch zu Roß, an die Schwarz­hemden eine Ansprache, worin er u. a. betonte, daß die bewaffneten Kräfte d^ Staates in voller Einheit und in 'brüderlichem Geiste der heutigen Ordnung in geschlossenen Reihen zu Diensten stehen. Der erste Gedanke richtet sich an Seine Majestät den König, den obersten Befehlshaber berge amten Wehrmacht. (Stürmische Begeisterung. Rufe: „Es lebe der König! Es lebe Mussolini!"'» Es ist mein Wille, daß die Festlichkeiten der diesjährigen Jahres­wende des Marsches auf Rom hier in Bologna kulmi­nieren, und daß die hiesige Kundgebung alle früheren an Bedeutung überflügle. Hier Äi-etet das beivaffnete Volk in voller Begeisterung dem faszistifchen System seine Unter­stützung dar. Das ganze Volk offenbart hier, daß es bereit ist, mir überall hin zu folgen. (Stürmische Zustimmung.') Das fünfte Jahr der unerschütterlichen Christcnherrschasl hebt init den besten Aussichten an. Im Laufe der Jahre hat der Faszismus nicht k'loß an Breite, sonderic haupt­sächlich auch an Tiefe zugenomnwn und ist fönnlich zum bürgerlichen Glaubensbekenntnis oller Jtalimer geworden, die diesen Namen verdienen. Schließlich rief der Duce aus: „Schwarzhemden! Erhebt alle Eure Gewehre, auf daß die g an zc Welt diesen W a lld v o n B a j o n e t t e n s e h e u n d d a s P o ch e n unserer entschlossenen und unüberwind­baren Herzen verspüre!", llnbeschreiblrche Begeisterung folgte der Rüde Musso­linis, der sodann sich auf die in der Stadtmitte gelegene Piazza Vittorio Emanuöle bcgab, wo er den Truppen der Milrz die Parade abnalM. Bologna, 1. November. (Stefani-Meldung.) Als Mussolini aus dem Gebäude des Archi-Gymnasiums, wo er de»: Kongreß des tvissenschaftlichen Fortschritts eröffnet hatte, nach dem Bahnhofe fuhr, schoß ani Eingänge der Via Jnidipen­­denza ein ungefähr achtzehnjähriger Mann aus einem Revolver auf chn. Mussolini bliob unverletzt, die Menge umringte den Attentäter sofort und lynchte ihn. Mussolini setzte seine Fahrt nach dem Bahnhofe fort, lvo er an die veisarnmelten Offiziere eine Ansprache hielt. Dann trat cr die Reise nach Fovli air. Bologna, 1. Noveuiber. (Stöfani-Meldung.) Der Täter gab, sofort nach­dem er die KordonkettL zu durchbrechen gewußt, die RevolDerschüsse auf Muffolini ab. Ein Karabiniere und zahlreiche Faszisten warfen sich sofort auf ihn, so daß er einen zweiten Schuß, zu dem er offensichtlich die Vorbereitung getroffen hatte, nur mehr während seines Falles abfeuern konnte. Das Absuchen der Leiche des Attentäters evgaib nichts, woraus sich Anhaltspunkte für die Feftstellung seiner Identität hätten ergeben können. AmLe ich nam sind v i e r u nd z >v a n z i g Dolch stiche und SPuren der Erwürgung ersichtlich. Es läßt sich be­rechnen, daß zivischen der Durchführung des Anschlags und der Tötung des Attentiiters ein und eiin-e halbe Minute verstrichen sind. Das beste Zeichen der Selbstbehervschung Mussolinis ist, daß er unmittclhar nach seiner Ankunft -auf dem Bahnhofe eine Ansprache an die Offiziere hielt, worin erdes Mordanschlages mit keinem Wort gedachte. Nach seiner Rede sprach er dann noch auf dem Perron in größter Seelenruhe mit den Staatssekretären für Inneres und Aeußeres und mit dem Parteisekretär. llinr 7 Uhr abends reiste Mussolini nut seiner Fa­milie nach Forli ab, wo er mit stürmischer Begeisterung begrüßt wurde. Der König ricksiete an Mussolini ein Telegramm, worin er seiner tiefen Ent­rüstung über das neue Attentat in seinem von Liebe durchdrungenen Gruße an den Ministerprüsidenten aus Anlaß der glücklichen Errettung aus dein verab­scheu u n g sw ü r d i g e n Attentat im eigenen uUd im Namen der königlichen Familie Ausdruck gibt. Bologna, 2. November. Uin 1 Uhr.30 Minuten nachts veröffentlichte die Präfektur den folgenden Bericht: Der Attentäter ist Mch amtlicher Feststellung Mammolo Zambon i, der sechzehnjährige Sohn des Bologneser Buchdruckers Anteo nr boni. Der junge Zamboni gehörte der O r g a ii i j a t io n derJung­­faszisten an: sein Vater war vor mehre­ren Jahren Anarchist gewesen, hatte sich je­doch jeglicher Umsturztä-tigkeit enthaltelr. Die Unter­suchung 'wird weitergeführt. In erster Reihe will man feststellen, ob nicht auch andere Personen für das Attentat verantwortlich sind. Bologna, 1. November. (Lrefani-Bteldung.) Das Geschoß des Attentäters zerrcß das Band des Großkreuzes des Mauritiusordens und einen Teil der Uniform in der Höhe der Lunge. Sodann drang das Geschoß durch den Rock­ärmel des in der Begleitung Mussolinis befindlichen Bürgermeisters von Bo­­logn -a. In der Verwirrung, die unmikrekbar nach dem Attentat ausbrach, wurde der Täter von der erbitter­ten Menge gelyncht. Mussolini wahAe vollständig seine Ruhe, ließ sein Automobil für einige Augenblicke halten und fuhr dann zum Bahnhofe weiter. R onr, 2. November. (Stefani.) Der Staatssekretär im Außenministe­rium, Grandi, der im Augenblick des Attentats im Gefolge M u s s o l i n i s im gleichen Kraftwagen saß wie der Ministerpräsident, hat dem Mitarbeiter des Giornale d'Jtalia folgende Einzelheiten Les Attentats erzählt: Nach der Jnaugurationssitzung des Kongresses der Wissenschaften fuhr Mussolini zwischen dem Spalier der Menge, die ihm begeisterte Ovationen darbrachte, ilt seinem offenen und niederen Automobil, in dem außer ihm noch der Bürgermeister von Bologna und ich Platz genommen hatten, nach dem Bahnhof. Der Miirifter­­präfident antwortete lächelnd auf die Grüße der Menge. Die Leute warfen Blumen, schwenkten Fahnen und ju­belten hell, während das Automobil vor ihnen passierte. Zwischen der Via Rizzoli und der Via Jndipendenza, im Augenblick, da der Wagen bei einer Wendung gerade die Fahrt verlangsamte, hörten wir von rechts aus kurzer Entfernung eine Deto­nation. Zwischen dem Spalier der Truppen und dem Automobil, auf wenige Schritte, stand e iri unter­setzter Mann, der seinen usgestreckten Arm zielend aufMusso richtete. Der Ministerpräsident war im Nu^ in. râoen darüber, daß sich ein Attentat ereignete, anstatt sich zu bücken, ver­blieb er indessen in seiner früheren Stellung und wies den Chauffeur an, die Maschine zum Stehen zu bringen. Auf meine besorgte Frage, ob ihm nichts fehle, antwortete er lächelnd: — Mir ist nichts geschehen. Dann fügte er in entschlossenem Tone hinzu: Niemand soll den Kopf verlieren. Daraufhin winkte er wieder einen Gruß der Menge, die noch nicht vom Attentat tvußte und den Ministerpräsidenten ununterbrochen hochleben ließ. Inzwischen sprangen von dem folgenlxn Automobil der Staatssekretär des Ministerpräsidiums Balbo, der Abgeordnete Ricci und der Milizkom­mandant Bonaccorsi ab und warfen sich auf­­den Attentäter, den die Menge plötzlich umringte. Wir sahen die Balgerei, hörten einen fürchter­lichen Schrei, aber der Ministerpräsident setzte seinen Weg lächelnd und ruhig fort. Nie noch sah ich ihn so heiter. Beim Bahnhof angelangt, sprach er in unvermitteltem Tone mit den Offizieren, die nichts vom Attentate wußten. An seiner Brust, auf dem Bande des St.-Mauritius- Ordens, war das Loch zu sehen, das die Revolverkugel des Attentäters geris­sen hatte. Als der Zug sich in Bewegung setzte, gab der Ministerpräsident strenge Weisungen fiir die Äuf­­rechterhaltung der Ruhe in der Stadt und im Lande. Die Nachricht vom Attentat hat sich in Bologna in wenigen Augenblicken verbreitet. Jedermann hörte die Nachricht mit der größten Entrüstung und Bestürzung, Ordnungs­störungen sind indeffen nicht vorgekommen. Rom, 1. Noveurbcr. . (Wiener Amtliche Nachrichteifftelle.) Tribuna mel­det, daß Nach dem Attentat Faszisten den Leich­­nam des Attentäters auf einenPfahl aufhängenwollken; Las sei dann von dlem Ilnter­­staatssekretär Balbo verhindert worden. Beim Hand­gemenge wurden drei Personen verwundet. Die ganze Familie des Attentäters wurde fe st genommen. Obwohl man keine Anhâspunkte hat — Wrt das Blatt weiter aus —, hält man eine persönliche Initiative von seiten des Attentäters ficr ausgeschilossen. Aus Droh­briefe hin hatte man große Sicherheitsmaßnahmèrt getroffen. I Durch das Attentat wurden verschiedene Zwischen­fälle heroorgerufen. So brach nach den: Lavoro L'Jtalra in der Rodaktion des Mailänder Avanti Feuer aus. Der frichere Chefredakteur Les Corriere d'Jtalia Sil­­vestre wurde auf der Straße erkannt und verprü­gelt. Die Redaktion der Nnitâ wurde geplündert. In Mailand fand eine große Versammlung statt, bei der sich der Verwaltungssekretär der Partei auf die Worte Mussolinis bezog: „Man muß ganz Italien und der ganzen Welt mitteilen, daß der Attentäter gelyncht worden ist. Niemand darf aus eigene Faust Repressalien üben, bei Strafe des Ausschlusses aus der Partei." Die Abteilungsleiter werden entsprechende Instruktionen er­halten. Rom, 1. Noveinber. «.Wiener Amtliche illachrichtenstelle.) Die Nachricht über das Attentat gegen Mussolini würde gegen abends 9 llhr bekannt. Auf allen öffentlichen Plätzen wurden große Kundgebungen für Mussolini veranstaltet. Die Leiter der auswärtigen diplomatischen Missionen ließen im Palazzo Chigi ihre Glückwünsche ausdrücken. DieStadt war festlich illuminiert. Große Menschenmasfen zogen unter Hochrufen auf Mussolini die wichtigstm Straßen entlang. Die Gesandtschaftsgebäude werden von Militär bewacht. Bisher haben sich keine Zwischenfälle ereignet. Der Generalsekretär der Faszistenpartei, Turati, teilt in einem Rundschreiben das Attentat und die Lynchjustiz gegen den Attentäter rnit und sagt sodann: Der erste Akt der Justiz ist beendet: jetzt wird es sich um die Bestrafung der Mitschul­digen handeln. Wie verlautet, wurden in Rom und in der Provinz einige Verhaftungen vorgenommen. Rom, 1. Ikllvembcr. (Wiener Amtliche illachrichtenstelle.) Erst jetzt wird s bekannt, daß gestern im ersten Ansturin der Aiffregung über das Attentat in Rom außer den gegen die Itedak­­tion und Druckerei des Jl Mondo, der Voce Republi­­cana und des Risorgimento erfolgten Ausschrei­tungen auch noch andere vorgefallen sind. Es wurden

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