Pester Lloyd - esti kiadás, 1927. január (74. évfolyam, 1-24. szám)

1927-01-03 / 1. szám

üHi e n, 1. J-LMar. Anläßlich Les Neu-sahrs.festes f-ain-d ein feierlicher Empfantz des -gesamten Li P l-om at i s ch en Korps durch den B un dèsPr Lj iLc nie n i-n Gegenwart des BuiNdèskanzlers statt. Unter Len Missionschefs- war auich der -untz.arifche -Gesandte Graf LnLwi-g Ambrüzy 'erschien«!. Ter B u-nLesp räsiv en-t gab in- seiner ErwiLLru.ng Ker Freude A-uisdimck, dcch Dr. Seipels Gasmcdh-eit es ihm er­­ilaudte, wi-sser d-st Zügel der Re-AiL-vung in di« Hand z-u neh­men, Md daß es gc-la-ng. der Schwierigkeiten Herr zu werden Md im Gmver-iiehimen nilt -Len Parteien ei-ne Reihe von G-e- i setzen zu verabschieden, u-nL daß die Stabilität der! Währung unL das -Gleichgewicht im Budgets Nicht erschüttert werden kannte. Nach -ineirier Mei- KMNtz —- betontL der -Bun-despr-Lisiden-t — bestn-dc-t sich nicht .Mr die österre-ichffiche Industrie, sondern die Industrie tz-anz Europas -i-n bedrängter Lage. Wir -leiden ich« tn-fa-lge der Zerschlagu-ng des alt-en Wirts-chastsgebi-ests -Md der Ab-spervun^politik imftlrer Nachbarn insbeso'nkere. Ich esvarst ^zuversichtlich, daß-sich-in nicht zu- seruer Zuikmff!' e in größeres W-i, r t scha-f t s geb i e t bilden wird. Dann wind für nns-ere Industrie die Möglichkeit des Exports ZtzgSbemi sein. Der Bundespräsident betonte. Laß er trotz der s-chwsrein Zeit mit Opti-mismus in die Aukunfi sehe. Deutschland. Berlin, 1. Januar. jWolfs.) Der Rei ch s p r ä si -d e n t empfing am Neujahrstag ^is Wtgsisder des diplomatischen Korps, in dessen Namen Munzius Pacelli als Doyen unter anderem ausführte: — In dem zu Ende gegangenen Jahre, Has seinen Stetnpel dadurch erhalten hat, daß der große Staat, dessen !höchstes Amt Sie so weise verwalten, in den Völkerbund cingetreten ist, hat der Gedanke des Friedens und tzer inier­­nationalmr Zusammenarbeit einen neuen, mächtigen Auf­­schwANZ geuâmen. Zwar läßt sich die tatsächliche endgültige Auswirkung derartiger Bemühungen noch nicht genau über­sehen, aber ganz zweifellos ist cs tröstlich, festzüstellen, daß der Gedanke der Solidarität der Nationen im Bewrlßtssin per Völker immer klarer und tiefer geworden isti Mögen in denc Jahre, dessen Anbruch wir heute begrüßen, idiese Keime sich entwickeln, wachsen und reiche, heilbringende jArüchte der Wohlfahrt und der Befriedung tragen! Der Reichspräsident erwiderte mit Worten des jDankes und führte unter anderem iwch aus: -— Sie herben ldarauf hingewiesen, daß während des ver­­jflosseneir Jahres der Gedanke des Friedens und der jinternationalen Zusammenarbeit einen !starken Aufschwung genommen Hai. Wenn sich 'auch, wie Sie hervorgchoben haben, noch nicht mit voller ! Sicherheit überschen läßt, daß diese Benrühungen um eine ^gegenseitige Verständigung zwischen den Völkern den ge­­fwünschten Erfolg haben werden, so bin ich doch mit Ihnen j der Ueberzeugung, ipaß diese Bestrebungen mit ia l I enKräften f o r t g c j c tz t w c r d e n müssen, um iden Gedanken der Zusammengehörigkeit der Nationen zur Verwirklichung zu bringen. Nach den Spannungen und Erschütterungen der vergangenen Jahre sind die Völker in der Tat zu einer Schick­­salsgemcinschaft verbun-den. Jedes Volk hat in erster Linie das Recht und dst Pflicht, seine politische Unabhän­gigkeit, seine Freiheit und seime Eigenart aufrechtzuerhalten. jDas soll und darf aber nicht hindern, auf der Grundlage der lGsrèchtigksii und der Gleichberechtigung aller Nationen das lollgenrâe Wohl der Meufchhcit zu pflegear und zu fördern. jSeien Sie überzeugt, daß Pas deutsche Volk in diesem Sinne jmit aller Kraft an der Erreichung des hohen Zieles der ^Völkerverständigung mitarbeiteir wird. Im Anschluß hieran encpffug- der Re : ch § p r äsibe n i jdeni Reichskanzler, sowie die hier anwesenden Reichsinmister und - StMsfekretäre. Reichskanzler Dr. Marx verwies lin seiner Ansprache darauf, daß die festfuridierte Ska bilitöt der Reichsmark dem Auslande volles Vertrauen in di« Steligbeit der deutschen Finanzen un--d Wirt­­fschâ'ftsentwièklung gegeben l)a-be. Wahrend dis deutsche AnßenjwliiM schon -bestehende FreunLs'chafâ sorgfältig gepstegt iu-itd . weitere vertragsmäßig verankert ha-l>e, sei sie zugktlch be­­hnüht gewesen, die Beziehungen zu strneren Gruppen immer jm.ehk^ auf die Grundlage der gegenstirigen Derstä-Migung und jVleichberechtigung zu stellen. Hu seiner Anrwo rt gedachte der Reichspräsident M-t«r o-nderem der wichtigst polistschen A-ufgaben, deren Lösung ldas NE Jahr bring eit nmsse. In erster Linie, führte er aus, Muß es unser aller gemeinjsameS Ziel sein, baldigst die Räumüntz -der immer noch besetzten Gebiete zu lerreichen, damit das deutifche Volk frei und ungestört seine iKräsre' m friedlicher Arbeit entfalten kann. Frankreich. Paris, 2. Januar. .fWoilff.) -Baim Nanjahrsempsang Las Liplo- Mat-ische.n Korps Lurch den PrälsideLten -der Rep-ublik lülberbrachte -der Doyen, Moitstgnor -Magliuue die Glück­­iwüncche ^de-I diplomatischon Konps. In sam-er Ansprache wies !er dMans hin, mit welcher BsfvstdiguLg die BeutüstMgcn iFranikreichs Mn hie Befriednng' der Völker be­­brachtet worden s-eiem. „Wir find", ßo ffchr er fort. ..sicher, fdaß die französische Re-gier-ung dieses Werk sortsetzen' wird, s lUmser Valles Vartrausn -ist nrch durch die Gedc»Nk«t -bestätigt - worden, die -der ftanzösff,^ Minister des Aaußern vor mehr! fgls drei Wdanate-n -deit Vertretern einer so großen Ancza-Hl; van Naition-cn entwickelte Seine so -bsräen und so tisf -sm-P- fnndenM Worte drückten die Sehnsucht der Völker nach jener f Annäherung nn-d ve-rgei stigte n Brüder-­­schäft aus, die sie instand-setzen werden, ihre Wunden zn heilen. Mtd die sie zu immer givß-erem moralischen, wirt­­sthaUichen und -sazialon Fortschritt führen werden. Frank­­«Ach kann bei diesem Werke der tätigen und -lvyalen Mit-arbeit MMrsx Regievungsn Md iLsbüsondere derjenigen des Heiligsic Vaters versichert stin, der msmalls cmfgchört hat, mit der Liebe eines Vaters tm Namen der FriedwSfürsten. die Abrüstung dea Geister zu scwderM." -- .. Der Präsident der Republik wies in seiner Antwort darauf hin. daß das abgelaufene Jahr in den noch durch den Krieg mitgenommenen Ländern eine große Hoff­nung gesetzt hat. Das Jahr hat durch einen neuen Fortschritt auf dem Wege der Annäherung der Nationen und der schiedsgerichtlichen Lösung der Streitfälle unter den Völkern Verständnis gesät und damit auch eine friedliche Zjusammcnarbeit geschaffen, die für die Welt ein Pfand der Sicherheit seiit wird, wenn jeder von aufrichtig gutem Willen und dem Geiste großmütiger Mensch­lichkeit erfüllt sei, ohne sich von der loyalen Beobachtung der internationalen Pflichten zu entfernen. Diese glücklichen UZrgebnisse seien zurückzuführen auf die Ueberzeugung. daß Völker und Regierungen immer klarer von dem Gedanken einer sie einigenden Solidarität durchdrungen würden, von der Notwendigkeit einer schick­lichen Rücksichtnahme auf ihre gegenseitigen In­teressen und von der Unfruchtbarkeit jenes Egoismus, der ehemals darauf obzielte, die Macht eines Staates auf den Ruinen seiner Nachbarn aufzurichten. Mehr denn je wird es deutlich, daß die Wohlfahrt eines Landes unabhängig von der Mdrren Länder sich nicht entwickeln könne. Aus Paris Wird teilegraphiert: Der ungarische Ge­sandte in Paris Baron Friedrich Korányi enschisn anläß­lich des Jahreswechsels in Begleitung des Lsgationsrätes Ba­rons Gabriel Apor mit dem Pariser Diplomatenkorps im Palais Elyfèe, um den Präsidenten der Republik zu be­­igu'ißen. 9lachm!tiags fand bei Baron Korányi und GeNlah­­>l!n im Gefandtschaftspalais ein Empi'ang statt, zu dem die Mitglisder des Pariser Ungatvereins, die unarischsn Jour­­naKsten, Schriftsteller und Künstler, sowie die Mitglieder der ungarischen Kolou.ie erschienen, um dem Gesandten ihre Glück­­toünsche zum neuen Jahr -zu verdolmetschen. Italien. Rom, 2. Januar. jAgenzia Dtefani.j Das DirektoriMN -der Faszisteuiptrrtei machte anläßlich des Jahreswechsels seine Aufwartung beim König -und beim Ministerpräsideinteu. Der Generalsekretär der Partei, T u r a t i. verdolmetschte beim Könitz die Huldi­gung -der Faszistcirp-artei^ der König dankte für die GWck­­wünM -und mteressieriic sich sod-ann in Icbhaster Weife für die WirksMkeit des Tirektoriu-ms. Ministerprässtent Milssolini entwickelte vor der Deputation die ÄuMben^ die im neuen Jahre das Foszisti­­schen Partei harren. Attslandschair. — 3. Januar. — Der Nkarsch auf Sck/lnghak. Es scheiiw, daH idi-e Truppen der Kauwn-regieruirg ohne besondere Schwieri^ketten den forcierten Vormcwsch gsgM den reichsten und lm gegLN'lvärtirien Abschnitt chinsslscher Geschichte bedeutungÄollsten Hafen Mittel­chinas. Schancshai bewerkstelligen können, sie stehen ^heutc 120 KÄometer vor der Stadt. nennerMverte feindliche Kräfte stehen ihnen füdlich des Jangtse nicht im Wege, die schwachen nördlichen Einheiten Zwiischen der Küste unL Hankau werden scheinbar ohne Widerstand durch die vordringenden Südtruppen einfach aufgesogen, dem die Zahl der Ilederläufer scheint nach den iünKen Meldungen bedeutend größer zu sein als Lis der Truppen, die sich mit ihren Generalen auf Schanghai zurückziehen. Tie Kantonregierung arbeitet mit angespannter Energie an der agitativen Durchkrin^gung der sMlich und westlich 'Lchanighais gelegenen Provinzen, ihre Gmissa« gchen den Arnreen weit voraus, streuen die Saat der lwtionalisti­­schen Propaganda zwischen die Reihen der feindlichen Streitkräfte. Hetzen gegen die Fremden, in erster Reihe gegen die Engländer, uird bereiten den Boden für die vordringende Armee vor. Es ist Allerdings schwer, aus so groszer Entstrnung Horoskope aufzuswllen. selbst die in chinesischen Dingen so wohlberichtete englische Presie ent­hält sich jeder Prophezeihung über den Ausgang der großen Entscheidungsschlacht, die sich vot den Toren Schanghais vorbereitet, immerhin sprechen die meisten Anzeichen dafür, daß Kanton den Sieg über die Kriegs­herren des Nordens davomragen wird, nicht so sehr durch die soldatische Tüchtigkeit und überlegene strategische Führung feiner Turppen, sondern eher mit Hilfe der zersetzenden Propaganda, in der es diese begierigen und anstelligen Zöglinge Moskaus zu einer so imponierenden Fertigkeit gebracht haben .Di^ Befürchtungen, die man anfänglich für die Sicherheit des Lebens und des Ver­mögens der fremden Konzessionen gehegt hat. scheinen sich nach und nach zu zerstreuen. In.Hankau wurde von der Südarmce strenge Zucht gehalten, der angedrohte Generalstreik ist viel rnilder ausgefallen und war auch bedeutend kürzer, als mau evwartet ^hat. so daß die etwaige Besetzung SchairgHais kaum die Panik-! artige Stimmung in London auslösen dürfte, urit der > man die Nachrichten der Eroberung Hankaus aufnahm, i In gewifser .Hinsicht würde sogar der Einzug der Trup­pen der Kuomingtang in Schanghai als eine Entwirrung der gegenwärtigen Lage begrüßt werden. Die Vorschläge, die in der jüngst veröffentlichten Zirkularnote Groß­britanniens an die in Peking vertretenen fremden Mächte enthalten waren, wurden von chinesisch-nationalistischen Kreisen hauptsächlich aus denr Grunde nicht mit jener Anerkennung aufgenommen, die Liese liberale Wendung in der britischen Ehinapolitik verdient hätte, weil man in China insgeheiur.â stellenweise aber auch ganz offen, dem Verdacht zuneigte, das britische Kabinett hätte sich darum so plötzlich mit der sofortigen Einführung der in Washington seinerzeit bewilligten, bisher ctber tatsächlich ' s nicht eingehobenen Zusatzzölle einverstanden erklärt, weil «der Löwenanteill der hiedurch erzislten MchrsinnahMeri Len engl-anLfretmLlichm unL antinati-onail-istischen Mar­­schallen znfall-eir wüvLe, die Schaitghäi unL Tientsin, Lis bebe-u-tendsten chinesischen Häfen, in ihren HänZ-en halten. Die EinfühM.ng der Zusatzzölle in Len nör-dlichen Häfen würde Äaher der Kantönr-egierung ernste Schwierigkeiten bMiten, weil L-ie Mehreinnchmen der nöMichen Zollver­waltung die materielle Kraft ihrer Gegirer bedeutend erhöhen wür-de. Fällt aLer auch -Schanghai in die Hän-Ls der Knominigtang. fo fällt Liese EinwervLutug weg. es ver­bleibt nur Tientsin in den Händen Tschangtsolms, unL die Kuomingtang könnte den britischen VorsclM-geit bedeutend objekkiveir entge-gentreten. Die Entschetd'unlg,' Lße nach -der Ggenwärtigien Lage der Dinge nicht Alt lange auf sich war­ten lassen dürfte, wird also'voraussichtlich sotvohl jnn-er» chinesisch wie auch auß-enpolitisch eine Entspannung brin­gen, Lie ihre Auswirkungen in europäischen Bela-ngelr ebenfalls fühlen lassen «Lürfie. Wie nmn zwischen den Zeilen lesen muß, oder ein Stück britisci^r Außenpolitik. „Im Juli 1925 schlossen England und Griechen­­lanL einen Vertrag, in dessen Sinne eine englische Marinemission unter Leitung des Admirals Townshend nach Griechenlaird kommen und dort eine Miu-destzeit von i zwei Jahren mit der Reorganisation der griechischen Flotte verbringen sollte. Für Len Fall, daß Griechen­­lamL der Mission vor Ablauf der vorgesehenen Frist kün- LÍMN sollte, war ein größ-eres Pönale a-usbedungLN. Um so überraschender kam die vom 22. Mai 1926 datierte Athener Meldung, wonach Admixal Townshend und die Mitglieder seiner Mission sich plötzlich im Piräus ein­schifften und Mit der Richtung nach Brindisi -abdampftem Man erfährt hiezu, d-aß die britischen Offiziere Griechen­land auf Wunsch der griechischjen Regierung ein Jahr v o r Ablauf der Frist verließen und daß hierin ein Zeichen weiiMendec Bindungen zwischen GriLchenlanÄ' und Italien zu erblicken sei, da Mussolini es ge­wesen sei, der bei dem Besuch des griechischen Außenmini-« sterâ Rufos in Rom den Wmffch ausgedrückt Hobe, Griechenland vom wachsenden Einfluß der Westmächte, besonders Euglands, befreit zu sehen, weil er angebltchj zur Feststellung gelangt sei, bafj di-e gribchischen Flotten­­stationien Korfu, Mudros, Mhtilene ün'd M>lo allmählich zu englischen Flottenstützpu-rckten geworden seien." Dtesen SituationsL-ericht -veröffentlichten wir an di-e^ ser Stelle Ende Mai 1926 und fügten Worte der Befürch­tung hinzu, daß England sich diesen Affront seitens Les Diktators Pangalos nicht werde gefallen lassen. War schon die Brüskierung offizieller Vertreter Großbritan­niens -cm sich ein Akt, den das Foreign Office nicht einfach hinnehrnèn kannst, so hat sich auch die allgemeine Lage im Mittâeer -im Laufe des letzten Jahves derart ver-^ fckjärft. Laß Englmcd s-eme in Griechenlarrd iaustge-habts Position nicht ohne weiters aufgeben konnte. Es blieö nur die Frage, wie das britische Außeuamt dieses Pro­­blein lösen iverde, ohne dabei allzusehr Farbe bskmnen:^ und Griechenland einfach als eine Expositur der britischen^ Interessen aufdecken zu müssen. Am 22. Mai hat die britische Mffsston Griechenland . verlassen, und auf Len Tag genau drei Monate später/ am 22. August, war Pangalös, der die britischen Offi­­ziere hinauskomplimentierte, nicht mehr Diktator: Lis! Kondylis-Revolution hatte ihm Len Garaus gemacht.^ Schon am solgenden Tage veröffentlichten die Times^ eine Besprechung der Lurch die neueste Revolution ge-! schassenen Lage in Griechenland, wobei sie wörtlich er­klärten, daß die Entfernung des Diktotors Pangalös aus. Amt und Würden in England mit lebhafter Genug-! kuung aufgenomnren worden sei: „seine Politik in bezug^ auf Italien hat in manchen britischen Kreisen ziemlil^s^ Mißtrauen erweckt", da „Italiens Position im östlichen^ Mittelmser heute prinzipiell anders bewertet werden muß als zur Zeit des Dreibundes". Ter Bericht fügst noch hinzu, daß „man in England mit ziemlichem Miß­behagen der Tendenz des Diktators folgte, womit dieser, sich der traditionellen Vormundschaft der englische» Hegernonie im Mfttelmeer entziehen wollte". Am 22. August hatte Kondhlis Pangalös gestürzt, und schon am 4.. September, kaum daß sich das neue Regime innerpolitisch schlecht und recht eingerichtet hatte, meldet eine Depesche aus Saloniki, daß dorr eine Eskader der englischen Mrttelmeerflotre ..zunr Besuch" einge­­troffen sei; auch in Kavala waren englische Flottenteile erschienen. Die neue griechische Regierung wendet sich auch sogleich an London mit dem Ersuchen, eine Marine­mission nach Athen zu entsenden, und am. 26. Oktober teilt der britische Minister in Achen der Regierung mit, London habe diesem „Ersuchen" willfahrt. Drei Wochen später liest man schon eine Nachricht, wonach eine Kon­vention zwischen England und Griechenland geplant sei, derzufolge di-.- Schisfsreeder „beiderseitig" von feder Ein­kommensteuer enthoben werden. Die Reziprozität ist in diesem Falle natürlich nur ein .Höfliästeitsakt. da kaum angenommen werden kann, daß eine griechische Werft in und für England Schiffsbauien liefern würde. Es han­­! delt sich, wie wir aus einenr eine Woche später datierten Telegramm erfahren, um griechische Bestellungen bei der englischen Firma Blackburn, die in den Werkstätten von Phaleron für die griechische Marine vorläufig achtzehn Schulhydravions baut. ....... Gleichzeitig wird verlautbart, daß die blltsiche Re­gierung „auf Ersuchen der griechischen Regierung einge­­wittigt'habe", daß eine neue englische Marin^rssion nach Griechenland enffendet werde. Der Ehef dieser Mission ist zugleich „Stellvertreter des Chefs des griechischen Flotterrstabes" mit dem Recht, jede der griechffchen Flotteneinheiten inspizieren zu dürfen und derm KE- mando zu führen; ein anderer britischer LMsier tWer­ UoatÄx, A. ânLr 1927-

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