Pester Lloyd - esti kiadás, 1927. május (74. évfolyam, 98-122. szám)

1927-05-02 / 98. szám

Nom Togo. Ungarn und Jugoslawien-Wie aus Belgrad geâldet wird, lM sich Außenâister Ludwig Walko einem Berich^rerstatter der Politika gegenüber über das Berhältnis Ungarns zu Jugoslawien ausführlich ge­äußert. Einleitend erklärte der Minister, er wolle in erster Ä- nie über die Weiterentwicklung des gutnachbar­lichen Verchäsltnisses sprechen, was übrigens nicht schwer sein werde. Mch dem Kriege, insbesondere in den lchten Zeiten, l)abe sich di« Stimnmtrg der beiden Länder im allgemei­nen gemiLert und in Ungarn habe sich die notwendige Sym­­pathie für die südslawische Nation eirtwickelt. Der Minister hosfe, daß die im vergangenen Herbst in Genf 'glücklich begonnenen Besprechungen auch nach dem Regierungs­wechsel in Belgrad fortgeführt werden köimten. Sowohl von un« garischer, wie von jugoslawischer Seite meU>eten sich mairnig­­faltige Interessen zum Worte, die airf die Schaffung eines guter! Berhältnisses zwischen den beiden Ländern hiâängeiu Die gegenseitigen Beziehungen müßten nornral werden, saAe der Minister, und u-m bis dahin zu gelangen, sei schrittweise sort­­zuschreiten. Hiezu müsse vor allem die Regelung der mit dem Friedensvertrag« von Trianon zusam­menhängenden Fragen erfolgen. Erst noch dieser Rege­­luttg Könnte auf irie Fragen ber wirtschaftlichen Beziehungen übergegangen werden. Die wirtschaftlichen Verhand­lungen dürsten leicht sein, da sie Voraussetzung der nachfol­­geltden Regelung sei«:. Eine politische Kooperation stünde vorerst bloß in Aussicht. Man dürfe nämlich nicht vor Augen verlieren, daß die noch bestehenden Folgen des Welt­krieges nicht in einer Nacht aus der Welt geschafft werden kön­nen; schreiten wir jedoch auf dem Wege der Regelung der wirt­schaftlichen Beziehungen vorwärts, so werde auch der Weg zu den übrigen Fragen gefunden werden. Dies sei übrigens auch die Auffassung des Außenministers Nincsics gelegentlich der Genfer DerhaMungen gewesen. Hierauf teilte Minister Walko mit, daß er gelegentlich seines Zusamnrentrilles dieimVorjahremitder jugo­slawischen Regierung geschlo ssenen Ueber­­einkommen dem Parlament zt-r Annahme vor­legen werde. Diese Uebereinkommen seien der Handels­vertrag ohne den tanfarischen Teil, sowie andere Verein­barungen, die mit einzelnm Wirtschaftsproblemen im Zusam­menhänge stehen. Bei dieser Gelegenheit werde sich Voraussicht!, im ungarifchen Abgeordnetenhause eine Debatte über das Verhältnis der beiden Nationen zuein­ander entwickeln. Der Minister hoffe, daß ehestbaldig direkte Verhandlungen mit der jugoflwischen Regierung beginnen konnten. In dieser Richtung werde i auch di« Tätigkeit des Belgrader ungarischen Gesandten Baron Forster bewegen. Der BerjMerstatter richtete sodann an den Minister eine Frage hiwsichtlich des in Rom abgeschlossenen Ueber ein kom mens, worcnrf Dr. Ludwig Walko die folgende Antwort erteilte: .— Italien steht mit unserem Staate bereits seit lan­gem in Verbindung. Diese ist eine alte traditionelle Freund­­schäft. Das Verhältnis der beiden Länder hat sich nach dem Kriege bald normal gestaltet. Die Ungarn reisen überaus viel nach Italien und besihen dort viele freundschaftliche Beziehungen. Auch das nun abgeschlossene Uebereinkommen ist bloß die Konkretisierung dieser alten Freundschaft. Ich habe gesehen, daß der Wschluß des UcLereinkommens auch bei Ihnen keine Unruhe erweckt hat. Ihrerseits war keine Nervosität zu fühlen. Uebvigens sind über den Vertrag mit Italien lange vor der Romreise Bethlens Verhandlungen gepflogen worden, und so konnten Ihre maßgebenden Kreise über diese Frage genau informiert sâ. Ich weiß, daß einige Male die grundlose Nachricht cmftauchte, zwischen uns und Italien seien auch geheime Abkommen zustande gekommen, dies haben wir jedoch seinerzeit sofort demen­­tiert. Hierüber lohnt es sich überhaupt nicht zu sprechen. Seien Sie indessen überzsugt;, daß auch Mussolinis in eine derartige unbegründete Kombination sich nicht eingelassen hätte. — Die Fiumaner Frage interessiert Ungarn, Jugoslawien und Italien gleicher­weise. Es muß ein Modus gesunden werden, um die Frage unseres Transites und unseres über Jugoslatvien geheiiden Handels zu losen. Wir hoffen über den Durchgangsverkehr über j u g os kaw i sche s Gebiet ein Abkommen schließen zu können. Dies liegt gewiß auch im Interesse Jugoslawiens. Je mehr nämlich der Transitverkehr eines Landes wächst, um so mehr Mutzen zieht das betreffende Land daraus. Deshalb hoffe ich, daß es gelingen werde, dieses Uebereinkommen mit der jugoslawischen Rsgierung zustande zu bringen. Die heutige Konferenz der Einheitspartei. Die Regierungspartei tritt bekanntlich heute abend um 8 Uhr zu einer Konferenz zusammen, in der zunächst der ge­schäftsführende Präsident Abgeordneter Dr. Almâsy den Honvèdminister Grafen Albert CsâkY anläßlich seiner Er­­iiennuna zum General der Kavallerie beglückwünschen und dann das neueste Mitglied der Partei, den Abgeordiicten voii Enning Alexander SöPkèz, begrüßeii wird. Ferner stehen noch die Ergänzung des Jnkompatibilitätsaus,chusses der Partei, sowie einige Bemerkungcil des Abgeordneteii Dr. Marschall über die Beschlüsse der Budapester Advokaten­kammer, und schließlich Ausführungen des Abgeordneten Dr. Alexander Szabü über das Problem der Erlangung der ungarischen Staatsbürgerschaft auf der Tagesordnung. Nach der Konferenz versammeln sich die Mitglieder der Partei zu einem Souper, wo am weißen Tisch Abgeord­neter Dr. Kenéz den Ministerpräsidenten Grafen Beth­len anläßlich des Abschlusses des italienisch-ungarischen Arbitrage- und Freundschaftsvertrages, beziehungsweise an­läßlich seiner Heimkehr aus Rom begrüßen wird. In Politischen Kreiserr wird angenommen, daß der Mini­sterpräsident die Mitglieder der Einheitspartei über seine Romreise informieren wird, welche Informationen allerdings nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt, sondern als vertraulich zu betrachten sind. Es verlautet ferner, daß Graf Bethlen tm Rahmeii des Parteisoupers Erklärungen über seine in Rom geführten Verhandlungen für die Oeffentlichkeit ab­geben wird. Da die heutige Konferenz den ersten Anlaß zu einer Zu­sammenkunft nach den Osterferien bietet, dürften sich die Mit­glieder der Partei heute abend vollzählig einfindelu Gesetzesvorlagen des Außenministers Walko. Wie wir evfahren, wird Aüißenminffter Dr. Luidwig Walko dem Abgeordnet-enhause in einer der esisteir Sitzungen nach Lessen WiâerWsammentrU eine Reihe wichtiger GösetMiiVürfe unterbreiten, so die Vorlage über die Jnartikulierung des Freund­­fchafts-, Konziliations- und Schieds­gerichtsvertrags mit Italien und einen gleichfalls mit Italien abgeschlossenen Vertrag über das schiedsgerichtliche Vevsahren, dann zwei Gesetzentwürfe über die JnartKulierung von zwei mitdem König­reich Iu g o s l awlen abgeschlossenen Verträgen, und ztvar des Handelsvertrags und des Ab­kommens über die Grenzbezeichnnngen, und schließlich einen Gesetzentwurf über die Jnartiku­­lievung Id es m'i t der Türkei abge s ch lv sjene n Handels- und N i e d e rl as s u ng s v er t r a gs. „Die Grundprobleme der unMrischen Außenpolitik." Ueber dieses Thoma wirb Geheimer Rat, Außenminister a. D. Dr. Gustav Gratz im Auswärtigen Seminar der Un­garischen Gesellschaft für Auslandpolitik fRealschule in der Reáltanoda-ucca) Mittwoch, t. d., nachmittags Uhr, einen Vortrag halten. Nachklänge zur Francfälscheraffäre. Das U. T.-^.°B. meldet: Ein Morgurblatt brachte die Nachricht, die niederländische Regierung hätte von der un­garischen Regieru'ivg Aufklärung über das Gnadengesuch für Vie in Holland verurteilten Jankovich und Genofscn verlaucft. An zuständiger -Stelle wird festgestellt, Laß die nie­­'derlänmsche Regierung sich in dieser ^igelcgenheit überhaupt nicht an die ungarisch Regierung gewendet hat. Option. Boir Emil Mczeti (Be lin). Es gibt eine große Anzahl Fragen Politischer Natur, die im Inland großen Staub aufwirbeln, für uns Ausland­ungarn jedoch unverständlich bleiben. Dagegen gibt es wiederum Fragen, die augenscheinlich aus der inläirdischen öffentlichen Diskufsion volk)äövdig ansscheiden, aber! die -Gemüter der im Ausland lebenden Ungarn um so mel)r be­schäftigen. Zn der letzten Kategorie gehört Aweifellos die Option für die ungarische - Staatsbürgerschaft. Als -die be­züglichen ersten MiÜeiliingen -ettva vor sieben Jahren in den ausiändischen Zeitungen erschienen, haben mit mir viele Ungarn geglaubt, im Interesse des Heimatlandes zu l)an­­dèln, wenn sie dafür sorgen, daß die in den abgetrennten Gebieten geborenen Ungarn bewogen werden, ihre Staats­­bürgerschast ausrech zuerhalten. In diesem Sinne hat sich eine inofsizietle Propa-ganda entwickelt, die in vielen Fällen dazu geführt hat, -daß -die Unentschlossenen für Ungarn optiert haben. Diese Optantengesuche haben nun eine ständige Ver­­anlasfung zuerst zur Unzufriedenl-eit, dann zur Erbitterung der lm Ausland lebenden Ungarn geführt. Mit mir tvarcn viele im Ausland leberide Ungarn der Ansicht, daß wir nach der Katastrophe von Trianon eine so grosse Einbuße in der Einwohnerzahl erlitten haben, daß man selbst dem Vater­­nrörder hätte verzechen müssen. Eine grundsätzlich andere Auffassung scheint das offizielle Ungarn hinsichtlich dieser Frage zu haben. Tägliih l)ört man Klagen darüber, daß die Beschaffung des ungarischen Staatsbürgerrcchtes für die ehemaligen ungarischen Staatsbürger, deren Wiege irgendwo in den abgetrennten Gebicten stand, beinahe unmöglich ge­­worden ist. Man muß hiebei berücksichtigen, daß der größte Teil der im Ausland lobenden Ungarn arme Leute sind, die Las tägliche Brot nur durch intensive, die acht Stunden Iveit übersteigeiide Arbeit sich beschaffen können. Diese Leute haben weder Geld noch Muße, um langatmige Korrespondenzen mit ihren ehemaligen Heimalbehördcn zu führen. Die Beamten, die berufen sind, die Optantengesuck)e nachzuprüfen, scheiiien alle von: buroaukratischen Teufej besessen zu sein. Wohl sind die hierauf bezüglichen Derordirung-cn fo kompliziert und ver­langen die Beschaffung so vielerlei Dokumente, daß der ge­wöhnliche Sterbliche den Versuch, all das heranzuholen, was gefordert wird, bald aufgibt. Zum Beispiel, wenn der Optant oder sein Vater, oder wenn beide in den abgetrennten Ge­­bietm geboren wordeü sind, so muß man vorlegen: 1. den eigenen Geburtsschein, 2. die Heiratsurkunde, 3. den Geburtsschein des Vaters; wenn aber dieser nach dem Jahre 1857 geboren ist, den Geburtsschein des Groß­vaters, . , 4. eine Aufenthaltsbescheinigung, durch die bewiesen wird, daß der Optant vor dem 26. Juli 1921 vier volle Jähre ohne Unterbrechung in Ungarn wohnhaft war,, 5. bei einem «ihemaligèin Soldaten der MÄiltävische Ent­­-laffungsscheiii, 6. der Nachweis, daß man'vor dem 26. Juli 1921 die Steuern bezahlt hat und 7. ein Führiungszeugnis. Noch schwieriger gestaltet sich -die Sache, wenn es sich -um eine geschiedene Frau -handelt, deren Ehemann oder deren Schwiegewaler, oder beide in den abgetrennten Gebieten be­­heimatet waren. In diesem Fall ist noiVsndig 1. der eigene -Geburtsischâ, 2. die Heiratsurkunde, 3. der Geburtsschoin des -geschiedeiisn Ehemaunös; wenn er ober nach 1857 geboren, auch der -Geburtsschein dcs ehe­­maligen -S-chwiegervakrrs. 4. das Scheidungsurteil, 5. Aufenthaltsnachweis mit der Verpflichtung, den Nach­weis zu erbringen, daß die betresfende Person vor dem 26. Juli 1921 mindestens vier Jahre ununterbrochen in einer und derselben Stadt wohnhaft war-6. Steuerbuch, 7. Führungszeugtiis. Es -üst nun AU übevl-ögen, aus welchem Güun-de man daran festhalten soll, die uiigavische Staatsbürgerschaft wieder zu eavevben, wenn aus Grund eines bloßen GebuRs­­scheineâ die Staatsbürgerschaft desjenigen Landes erworben werden kann, das nun die Herrschaft über das von Ungarn abgetrennte GÄiet erhalten hat. In 99 Prozent der Fälle sind es ideelle Gründe, die die Opüanten bewogen haben, sich für die ungarische Staatsbürgerschaft zu entscheiden. Es tvird vielen im Heimatlande unbegreiflich sein, demroch ist es so, daß die im Ausland lebenden Ungarn mit der heimat­lichen Scholle bis an ihr Lebensende engstens verbunden bleiben wollen. Es ist für diese Leute eine kolossale Ueber­­windung^ nach einenr Weltkrieg, mi dem viele von ihnen unmittelbar - teilgenommen haben, trotzdem sie im Ausland leben, sich zum Staais-büryertum des Siegers, der ohne Kampf oder nach verlorenen Schlachten sich an der ihm in Paris großmütig zur Verfügung -gestellten -Beute bereichert hat, zu bekennen. Diese Tatsache ist sicher­­lich -dem offiziellen Ungarn wenig oder gar nicht bekannt. Jedens-alls die Art und Weise, wie die Optantengesuche er­ledigt wer-L-en, läßt keinen Zweifel -darü^r zu, daß -die Wisdererlangung des ungarischen Heimatsrechts mit bureau­­kratischen Mitteln geradezu! hintertrieben wird. Es wäre doch zu bedenken, daß die Erwerbung des ungari­­scheu Staatsbürgertmns in den sel-tensten Fällen mit mate­­riellen Vorteilen verbuân ist. Ein ungarischer Paß ist itatürlich eine gute Legitimation. Sein Verkehrswert darf jedoch mit jenen Vorteilen, die ein englischer oder franzosi­­scher oder amerikanischer Paß bietet, nicht -verglichen werden. Wozu macht man Lieft unsagbaren Schwierigkeiten, die durch -die übereifrigen Beamten noch dadurch erhöht werden, daß, sobald alle Schriften beisammen sind, ermittelt wird, daß irgendein Name mit einem „i" oder mit einem mit einem „8"'0!der mit einem doppelten „ss" geschrieben wstrde, und schon taucht der Verdacht auf, daß die Identität nicht genügend erwiesen ist. Es ist mir verständlich, daß gewisse Elemente, die straf­rechtlich belastet sind, unerwünschte Mitbürger darstellen. Wenn die bureaukratischen Schwierigkeiten sich auf diese wenigen Fälle beschränkten, so würde man sich gern damit zufriedengeben. Was soll aber der biedere Schneidermeister anfangen, dessen Vater einmal da, einmal dort eine vorüber­­gehende Beschäftigung als Gelegenheitsarbeiter gefunden und den vierjähriig-en Äufenchaltsn-achweiis nicht eldri-rigen l«rnn? Wo­her soll der arme Arbeiter, der für eine m-ehrköpfige Familie zu sorgen hat, die Zeit und das Geld finden, mit rumänischen jugoslawischen, tschecho-slowakischen Behörden in einer Sprache, mit der er gar nicht vertraut ist, Verhandlungen zu führen? Die Staatenlosigkeit ist mit vielen Unannehmlich, keilen verbunden. Weshalb setzt man viele ehemalige Ungarn, die den dringenden Wunsch haben, weiter Ungarn zu bleiben, der Gefahr der Staatenlosigkeit aus? Ungarn hat so viele kluge politische Köpfe. Weshalb setzen sich diese nicht zusammen, um all denjenigen Ungarn, die den selbstlosen Wunsch haben, ihrem Heimatlande treu zu bleiben, die Möglichkeit zu geben, dieses Ziel zu erreichen? Wäre es nicht möglich, bei den ausländischen Gesandtschaften und Konsulaten darüber Rückfrage zu halten, welche Optanten einen erwünschten und welche einen unerwünschten Zuwachs für die Bevölkerung bedeuten? Im Nu könnte man daraufhin Stöße von Akten verbrennen und eine große Anzahl Ungamr vor der drohenden Gefahr der Staatenlosigkeit retten. Lloâss, 2. âi 1927 Vie Wirren in Clrina. Paris, 1. Mai. fWolffh Ntatin erfährt, daß das Foreign Office und der Quai d'Orsay denjenigen, die nach China fahren, den Rat erteilen läßt, iticht die trän ssibische Eisenbahn zu benützen, da sich in Charbin „etwas zutrage'". Das Blatt er­­fäl)rt im Zusammenhang daniit, daß zwischen England und Japan Uebereinstiinmunq inforern besteht, als beide Staaten eininütig und mit großer Energie die Chinafrage betreiben wollen. Der japanische Ministerpräsident Tanaka sei völlig von der Absicht durchdrungen, Charbin und die ost­chinesische Bahn in sein Machtbereich zu bring-en und die Sowjetherrschaft hier aus­­zuschalten. Da London Tokio wissen ließ, daß es dagegen nichts cinzuwenden habe, wird sich die japanische Armee nicht lange bitten lassen, Charbin zu besetzen. Dies werde dann zu einem Konflikt zwischen Japan undRuß­­land führen. Matiil erfährt, daß wegen dieser Tendenzen in Wa­shington Verstimmungen herrsche. Die Expansions- Politik der Japaner werde dort mit Miß­trauen ver folgte (Telegramm des Pester Lloyd.) London, 2. Mak General Tschiang Kai Schek hat in Nanking eine Re-gierung einges-etzt, die aus einem Komitee von füirfzehn Mitgliedern besteht. T-er Kommissär für auswärtige Angelegenheiten in Schanghm hat dem Doyen des Dipli> mat-enkorps in der internationalen Niederlassung einen Pro­­test überreichen lassen, in dem er verlangt, daß die Barrika­den, die immer noch um die internationalen Niederlassungen errrichtet sind, entfernt werden sollen. Solange dies nicht ge­schehe, könne von der Herstellung gutfreundschaftlicher Be­­zichungcn zwifchen den internatioiralen und den chinesifchen Behörden keine Rede sein. Aus Hank au wird gemeldet, daß dort ein StimmungsumsDvunq -erngetreten ist. Jnl Komitee der Regierung waren ^4 Stimmen für Tschiang Kai-Schck und n-ur 22 gegen ihn. Infolgedessen ist eine Reihe von Ver­fügungen erlassen wovden, in denen die Einwohner ange­­wiesen werdeir, sich jeder fr em de n fe i n d l i ch e n Agitatioir zu enthalten. Personen, die dagegen verstoßen, lverden mit der Todesstrafe bedroht. Paris, 1. Mai. sWolff.j Wie New Dork Herald aus Marseille mel­det, tverden diese Woche franziüsische Kolonialtruppen in Stärke von 1100 Mann nach Asien abgehen. Dasselbe <^iff führt eine große Munitionssendunq sowie schwere Artillerie und Pferde mit sich. Als Passagier reist mit dem Schiff, der Konteradmiral Stotz, der als Nachfolger des Konteradmirals Bazira das -Oberkommando -der französischen Flotte in den chinesischen Gsivässern führen wird. (Telegramm des Pester Lloyd.) London, 2. Mai. Aus Tokio wird gemeldet, daß in Peking inoffizielle Gerüchte umlaufen, wonach die Regierung der Vereinigten

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