Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1927. december (74. évfolyam, 273-297. szám)

1927-12-01 / 273. szám

AbgeovdneSsnksaus. Äm SchlussL der hcutiqcn Sitzung des Abgeordnciei:. Hauses kam cs ^^u heftigen AuflrÄten, die stellenweise sogar den Charakier von regelrechten parlaniontarischcn Gewittern anniahnrcn. Tic Bcranlassunig dazu gaben ErvrtcriMWn des Sozialdemokraten Stefan Farkas, die das Verhalten dec Polizeiorgane bei den gestrigen Arbeiterdemonstrationcn zuin Gegenstände hatten. Der genannte fozialdemokratische Abge­ordnete zog edne Parallele zwischen der nachsichtsvollen Be­handlung der antisemitischen Slndcntenschaft anläßlich der füngsten Straßenkrawalle und der äußersten Strenge, die gestern gegen die demonstrierenden Arbeiter von der Polizei aufgeboten worden lft. Der Redner meinte, die gestrige Kunb­­gebueig der Arbeiterschaft hätte der Freiheit der Prefse ge­golten, und er bezeichnete den Uinstand, Laß dem sozialdemo- Lraiischen Organ Nèpßava das Kolportagerecht seit drei Jahren entzogen ist, als einen unverantwortlichen Eingriff :n ^idie Preßfreiheit. Das alles hätte sich auch in ruhigenr Tone, im Geiftc der Sachlichkeit, sagen lafsen; aber der Abgeordnete Farkas zog cs por, den Ton einer zügelloson Demagogie anzuschlagen, zu deren IllustriLvung wohl die Schlußworte sernDr Rede nügen dürften, die da lauteten: „Wir werden nicht ermüden in unserem Kampfe, auch wenn Ihre Schergen uns blutig schlagen!" Im Saale der -Gesetzgebung sind Lerqrnge leiden­schaftliche Ausbrüche auch sonst unangebracht, ganz besonders waren sic cs fedoch im gegebenen Zeitpunkte, da Graf Büthlen sich anschickt, zur Wahrnehmung Ivichtiger Landesinteresscn nach Genf zu reisen. Tas allein hätte, zu­mal einen parlamendarischen 'Vertreter der ungarischen Ar­­beiterschafi, davon abhaltan sollen, sich jetzt solcher Kampfmittel zu bed cnen. Dcnit am Ende knüpfen sich a u ch sehr wich­tige Intcre s s en der Arbciterkl a s sc an den Er­folg der Bemühungen des Grafen Bethlen, vom Völkerbund die Freigabe des Anleihereftes von 32 Millionen Goldkronen AU erwirken. Dieser ansehnliche Geldbetrag soll ja zu .nmtz- Lringenden Investitionen verwendet werden, und die an die Industrie zu vergebenden staatlichen Aufträge werden zu­nächst der Arbeiterschaft in Form von ausgiebigerer Beschäf­tigung und gesicherterem Lohner-wevb zuguie komincn. Man darf sich Wundern, Laß der Abgeordnete Farkas nicht an dieses Moment gedacht hat. Daß ausländische Sozalisten der ungarischen Regierung bei jeder Gelegenheit Schwierigkeiten machen wollen, wie dies jüngstens auch die .Haltung des fvanzösischen Sozia-ltstenblattes Pvpulaire gezeigt hat, ist anr Ende begreiflich. Sie sehen eben in der ungarischen Negierullg nicht bloß die politische Vertretüng i eines, kapitalistischen Staates, sonddrn in ihr Verhalten spielen offenbar auch außenpolitische M o t i v e -hinein. Aber ein unga­rischer Parlamentarier, «rnch wenn er Sozialdenwkrat ist, hat die Pflicht, gewissenhaft zu' ertvägen, ob der partei­politische Gewinn, den er sich -von derartigen Ansfüllou ver­spricht, den' Schaden auftviegi, der dadurch nicht cttva der Regierung allein, sondern auch dem gMzen Lande und, wie wir andeuteten, nicht zuletzt auch dev ungarischen Arbeiter­schaft, erwächst. Graf Stefan Bethlen ist Lein Abgeordneten Farkas die Antwort tncht schuldig geblieben. Im Tone größter Ent­schiedenheit hat er erklärt, daß die Regierung im Bewußtsein ihrer Verantwortlichkeit keinchlei Straßcnkrawallc, duldet, und er ermahnte die ungarischen Sozialisten, daran zu den­­keir, daß auch- die österrcichits-chen Sozi-akdem-okra-ten allen Grund haben, zu. bedauern, daß sie in den Julitagen ihre Sache auf die Straße hinausgetrageu haben. Damit hatte Graf Bethlen den Nagel auf den Kopf getroffen, und die Aussprache wäre auch schon beendet gewesen, häüe^ nicht der Abgeordnete Karl Rassay in persönlicher Sache das Wort ergriffen, um auf die Episode zürückzukommen, die, Izcr­­vorgerufcn durch einen Zwischenruf von seiner Seite, sich loährend der Rede des Abgeordnctn Farkas zngetragen hatte. Als nämlich vom Kolportageverbot gegen die Nëpßava die Rede tvar, I)atte Rassat) daztvischengernfen: „Wenn es sich um ein bürgerliches Blatt gelzandclt hätte, würde die Regie­rung das Blatt verboten haben. Gegen Nepßava hat sie nicht mit solcher Strenge vorzugeheu getvagt!" Graf Bethlen aber hatte auf diesen Zwischenruf repliziert: „Wenn wir mit dem Zeitungsorgan des Herrn Abgeordneten Nassay nicht so vorgsgangen sind, so ist das bloß auf eine besondere. Nach­sicht zurückzuführen." Gegen diese Erklärung des Minister­präsidenten wandte sich nun Nassat) in überaus heftigen Worten: er wies die Insinuation, als l)i.rbe die Regierung init seinem Blatte Nachsicht geübt, in lcidensch>'ftlichen Wor­ten zurück und bezeichnete sie sogar als inkorrekt. Graf Bethlen konnte darauf erwidern, daß ja auch gegen Nkp­­ßava ein befristetes Verbot erlassen tvar, der Regierung cs daher nicht Mut gefehlt habe, auch diese strengste Forni der Vi-aßrcgeluug in Anspruch zu nehinen. Was nun aber das Zeitungsorgan Rassays betrifft, so erklärte der Minister­präsident, seine Worte derart gemeint zu- haben, daß .die Nachsicht nicht Von der Negierung, sondern von den zustän­digen Justizbehörden geübt worden fci. Tas alles verlief unter einem unauSgesctzten Hagel von -orregtcn Zwislchcnvufcn, die zuletzt, ch-e diese Episode ligui­­diert werden konnte, noch einen gan-zc-n bdattenkönig von per­sönlichen Erwiderungen, darunter auch cincr des Haichpr-äifi- Lenü-en Zs i t v a t), zur Folge hadte. Es folgten sodann- die Jn-ter-pella-lioncn, -unter Lenen die an die Gcfanrtrc-gierung gerichtete Aufr-agc des Abgeordneten H c g h m c g i K i s s die tvichtiKstc war. Sie betraf d i c leigitimi st ischeu K u n -d g e b n u g cn der jün g st c u Zeis, und der Interpellant, ein eingefleischtor Anhänger der -freien .Könipswahl, ergriff die Gelegenheit, um gegen die ganze leaitiinistischc Bctveglmg scharfMnaich-en und die For­­dcrnn!g 'a-nfzustellcn,'daß die ösfcntlicheu Gewalten gegen die legitimistische Strömung mit derselben mrchsichi-Zlosen Strenge, wie -gegen die republikanifche, -c.in-schrciten sollen. In Bran'two-vbung -dieser Jntcrpclletion betonte Graf B c h l c n, daß die republikanifche Bcwegutm gegen das Gesetz verstoße, weil ein rechtskräftiges Gesetz prinzipiell ausspr-eche, daß Unjgaru ein .Königtuin sei. Unter cineir anderen GesichtSpunkl falle der -Legitinvismus, so lange er sich in sLincr Propâgan-da versasfun-gsm'äßiger Mittel bedient und sich innerhalb der gesetzlichen Schranken bewegt. Gegen die legitimistischc Sirö- Mn-ng m.iißtc -erst, .eiugefchritten -itverL^n,. tvcnn begründete Verd-achtsmoimeutc dafür- ge-gdbens wären, daß sic än einen Unrstnrz, etwa einen Putsch, denke, in welchem vömllc die Rc­­gievmrg im Bskvußtseiu ihrer gesetzlichen Pflicht -allerdings mit der größten Energie cinschreiten würde. T-.as Haus nahm die Anrwort d-cs Grafen B-thlen zur Kenntnis, und. damit konnte die Sitzung nach so erregtem Verlauf -e-NLlich geschlossen -werdew In der Tages ordn ungsd ebal i e ka-m .es zu l eide!N s cha s t k i ch e r r- c g t c n- Aü -ftritten z tv -i - scheu der Sozial -d e m okrnti s ch e »i Partei n d L c nr M -i u i st e r P r ä s i d c t e n G r a s e ir Bethlen, sowie zu cincin üboi-.L-u,s -haftigen Konflikt Aviiichcn den: Ab­­g-wr-dneten Dr. R-assat) niid den: Ministerpräsidcut-en. Es â.'g schoi: pl)nchii: viel Spannu-nz i:: der Lust wegen der a-us de,: Fall -.Rubin bczüglichei: Darlc-gnngcn des MbgeorLuctei: Dr. Gl)ör-ki mtd die ÄMiühr-un-gen -über sie gestrige D c IN o n strn t: o i: der soz: aldem o k r -a tischen Arbeiterschaft für die pèëpßava, die den Gegen­stand der tziedc des Abgrordneicn. -Ste-fan Farkas zum T-a-gesordiMNglsairtvcrg Les Präsidenten bildeten, brachte die GMute"^ Ecnds zu ci-ner wAhrhchtei, Explvsivn der ^^^ll-ân-vtcr ^Ltesan Farkas fSnz.) ibegm:!: init der Fssl­­steUunb, daß d:e gestrigen Dsnwnstrationen sponta:: eirtstan­­cvi: ^plen, daß die friedliche,: DemoNistrante,: nicinand auch Mir das g^in-gstc Laid zufügt«:, daß die Polizei sic -zum Z-cr­­strsiie,: nicht ausgesordert und -dennoch :,: roher und bvl:kalcr! .weiw voi: ihrer Waffe -Gebrauch geniacht habe, wobei auch iln,châge Pa-stlamten der polizeikicheii Brutalität zim: -Opfer ftelcu. L-aiM beschwerte vo sich darüber, daß die gestern abc,:!, -stelti-Mmachie,: Personei: i:och immer bei der Polizei zurück­­whMen wcNen und daß die Polizei wie immer .auch fetzt be­­jtrobt sv:, ichwerc Beschuldigung-e,: gegen die Dsinonstvanteu AN k-on!,!ru:ere,:. Es werde in: osfiziell-er: Bericht der Po-lizei behauptet, .daß die Damonstra-ntc,: die Prâtarierdikta-tiir hllchlebc:: ließe,:. fGroßer Lärm in: ganze,: Hause.) Mit dieser ni:wa.):ei: Behiauptuii.g verifolge die Polizei keinsi: anderen Zweck, als gegen möglichst viele Weiter eine Anklage kon­­slrnicren ::,:d nrögl-ichst viele UnschuN-gc de:: EventiiÄit8-t?,i c:,:-?s Strafverfahrens anssetze,: z-ii köim:,:,:. Diaiss brutale, pMvaltta-tige Verfahre,: der Polizei muß mit aller E,:t­­schiedeicheit g-obrial:d,irarkt werden, fuhr der Redner da,:,: fort, -schließlich und ci:dl-i-ch ist jede friedliche Ten: on. 'siratioi: eine ko n st: t u t: o i:c l lc E rtsch e i,:.» ng. Ikaberall caif der Welt, Ivo das p!Lrl'aii:en1ariischc -System -hLDr«^-cht, fiich friedliche L:traß'ei:den:.onst-ral!lonci: gestattet. Wgeordnetc-r Dr. Brödy. fD-em.): Hier Lars nur gegc-i, das Getetz demonstriert werde,:! Mi>:is:erpräsidcnt Graf Bethlen: S.chau-e,: Sie sich cii:­­mal in W:n nm! Abgeordnst-er Stefan Farkas: Wir werde,: auf dieses unser Recht nicht verzichtM. ^Wcn-i: n:a,: gcgei: ste Revisiok: des b-:,iN6ru8 elL::8U8 :i->:d für die e,rtthronte Dtt,:-:isti-e dc­­„ionstriere,: -Lars, so darf wohl auch die Arbeitcrfchast für die Nâpßava dni:on-strierei:, «und wüits sie La-r-an verlsiirdert, und dchz-u iroch :,: brutaler Weise -Nlitzhandelt, so bc-ivei-st ras nur, -daß di'.c Regierung »:i-t zweierlc.i Maße,: „lißt nn-s partci­­polirisch voracht, wie sie cs getan hat, als sie das Kvlportage­­-r-ach-t de:-- Ncpßava ko,:fisâierte. Abgeondneter Proppcr sSoz.): Sic sciort Kosfukl) i-.nli tritt die Pr-eßfreiheit mit Füßen! Abae-urduet-cr >St-efan Farkas: Das gestrige Vorgehen der Polizei beweist, d-aß die Negierung ihren dikt.rtorischè,: „n-ä re-allt-iorrären Geist auch ,,: die Jnstit-uti-o::- der Polizei hi,:ein­­gclr.nge,: bat, üe,!in' so::st könnte niau nicht verftcheu, -wie c? ko!m>:d, daß nn-schnkviae Leute, die FreiheiiSrechte fordern, Üicchle, -über die der Herr Ministcrpräsidcnt -hier so schv,:c Redc-ji gehalten hat, üiii dsii: S-äbel behandelt -werden. Mgeordn-cter Proppcr: Dainit brüste,: Sie. sich, Herr M'!n:ster-prästd-ei:t, wem: Sie jetzt nach Genf fahre,:! Ab-geordnâer Kabök sSoz.): Uaschuldiec Leute werdc» nrch heute eiirgcsperrt gehallte::! Abgeord,ieter Slefan Farkas: Ich konstaticr-c, daß dir A-r beiter schäft U,lgari:s unterdrückt und i-hrcr clen:e,:tar-stcn kcnstilulione-llc,: Rechte beraubt ist. Ich konsia-tiere aber gleichzeitig, daß sie aus das Recht, zu demoicstriere,:, uickK verzichtet ::,:d -die Wieder h c r -st e l -l -,«n.g dcZ Kolpo r» t a Z e r e ch t -e s de r N cP ß a v a fo-rdert. Ganz - ungeachtet des Terrors und der Ge-wakt, die der Arbciters-chaft nnd-Lev. Sozialdemokratifchei: Partei -gege!:ü-ber ang-etve-ndet. !v!er.dc,:^ halt-ci: tvir an- -unserem Recht fest.. Und. wir tver-dc,r dafür streite,: ,«nd kâmps-c::, wen,: auch Ihre Hepkerèk,:-cchtL unA ,:i-edertrote,i. -Die äußerste Linke nahm diese AuZfü-h-run-gen mi-t lcb­­-hasten Zusiili::,:ungskundgc-bun,ge,: aus, wandte sich aber so­gleich in sehr schabser Weise -gegei: Lei: Wk'.in-i-st-erpräsideuten Grafen Bethlen, als sich L-ieser zun: Worte erhob. Abac-orLnet.er Proppcr: W-aS -kö,:,«::: Sic zu Ihrer Ent­­schuldig::,::, Vorbringen? -ÄdgcorLiiet-cr Bárnak s'So-z.): Hört! Hört! Der lMiiri-flcr- Pr-asldcn-t eilt znn: Schutze ver cuts-esfelke,: Po-l-izei-bcstielj s-O-rdnuirgsrus.) -'W-ini'fterpräsiveirt Graf Bethlen ,sagte, als ihtn der Prä­sident schl- eßli-ch,(8chör verschaffte, folgendes: — Die -ganze Rede des Herr,: Äbg-eord::Lten Farkas» die ::ichts uri-t -den: Tagesordi:::i!,g-sant-rag de.s Präisidente,: zu tu,: hatte, war eigentlich e-ii: Alißbrauch der -Geschäftsordnüng. Abgeord,:cter Notlzcnstein HSoz.): Ministerpräsident u-::d Vorsitzender :,: ci-u.er Perso,:? Das ge-hk nicht! sHeitcrkeit-.) . FrnMon. Kleine Slnzien. Dv>: Nlrxander Zfomdortza. I. Nus einèln amerikanische« Kunstbriej. ...Du Mttßk mäin-luch -wissen, daß die vergrößerte Photogm-phie hier auch heute noch als hohe Kimst gilt, und klieim sic küloriert ist: als höchste... Ièilr -ganz ver­einzelt gibt es Auser-lvähilte ... ... Jetzt also l-ebö ich -als Wanderitialer, inachc bei s-ödsr Farin halt. -untd porträtiere die Leute für Verpfle­­guirg tkird etwas Geld. Doch selbst hior bii: ich zi: kcinrur Ko,rzöfsio,wn bereit, gehe aerch hier nur aus die -S-eclo aus. Na-tüvkich führt das l>äufig zu scharfer: Auseinairder­­isetzungei:. Denke nur, :»: April b!i: ich bei eine,,: Farnier, vereinbare s-echs T-age Gastfreundschaft, und nach Abliefe­rung des Bilöes zehn Dollar. Er schlägt eni, topp! Ich zimmere mir eig-enhändig -einen Mendrglhmen» bespanne -ihn mit einem .Stück Hausleimwand, präpariere sie sorg­fältig uitd bcgimüe tags.dara-nf zr: malm:. Der Kerl sitzt lunruhig, springt dazu auch noch jeden Moinent anr, de,:,:: er will sehen. Schon meine erste,: Pinse-lstriche vLrstin:m­­tei: ihn nrerklich. Und je weiter das Bild gedieh, desto -düsterer wurde er. Am vierten Tage -hatte sich sein Groll schon so verdichtet, daß er überhaupt nicht u:e-hr sitzen wollte. Er forderte ein Bild voi: mir, wie es das sei,:er verstorbene,: Frau ist, u::-d wies dabei auf eine vergrö­ßerte Photographie in ovalen: Passepartout, ii: dessei: rechter Ecke sich in Sil-houettenin-ani-er ein schivarzes T-Lübenpaar küßte. Ich ließ.rnich nicht beirren» malte ohne Modell nach dem Gedächtnis lveiter. Doch Werl die Stim­­mm:g eine sehr unbehagliche M lverden begann, erklärte ich das Porriöt schon an: Morgen des fimften Tages für fertig. Der Fariner stellte sich uüt gespreizten Beinen .vor das Bild hin, st-eminte die Färrste in die Hüften und gab eine Lache voi: sich, daß mir das Blut ii: -dttr Kopf schaß. Ob ich ih,: dcirn sür so verrückt l)alte, daß cr für diese,: Wasserkops, für diese,: Rorkaus. für diese Pickeln nn-d blutunterlLusc,ie,: Beulen, sür diese .Kartüfselnche und schiefen SchlltzU!:ge,r auch noch Geld gebc,: werde?! Dam: schritt er mit wütend flackernden Armen zuni Fenster» r'iß es auf und rief seinem Töchrerchen zu, daß es den Sheriff holen rnöge. Drei Sekunde!: fpätet sah ich dio Kleine hoch zu Raß an: Fenster vorbeisausen: es war wie eine Sportausnahlne mit -Schlitzverschlußlamera... Der Farmer Wender sich i:ui:, vom Verkrauei: in der: amerikanischen Gerechtigkeitssim: zun: höchste,: Siezes­­bèwußtsein aufgebläht, nach mir um, und lieht mich in Henidärniclü. Diese Anmaßung hatte er von -einen: Euro­päer nichp crwartci» gurgelte eiirigc Jnterjekiioucu greuzcnloscr Verachtung hcrvar, und auch er streifte de,: Rock ab. Es cl:tbra>:i:tc eine fürch:erl,che Borerci. die sich ,iur deshalb so lange hinzag, lveik der zähe Kerl iinmcr wieder von: Bode,: aufsprang. Doch nach einem neuer­lichen Sturzp da hätte ich ganz bequein selbst bis ljunöeri­­ueu:: zähle,: können: er lag der Länge nach hingestreckt und erhob sich nicht wieder. Er wär fürchterlich zugerichtet. Eben, wollte ich meine Sachen zusammeirraffen und die ,Flucht ergreifen, als ich die Hufschkäge zweier Rosse hörte. Zu spät! Der Sheriff trat ein, und hinter ihm das Töch­terchen. Sie Ivusch den Vater auf, der strenge Richter ver­hörte mich. Dann hoben wir den triefenden Farmer, von dem man noch immer nicht wissen, konnte, ob seine Augen geöffnet Ware,: oder nicht, auf den Diwan, neben dem auf einen, Stuhl das Bild lag. Der Sheriff ließ seine Blicke zahllose Male zwischen Modell und Porträt pendeln. Dann beiupfte er mit Zeige- und Mittelfinger seiner Rechten das Bild, wischte die Farbe in seine Hose, legte die Hand mit festem Ruck, wie man ja im Namen des Gesetzes auch -bei uns vorgeht, auf meine Schulter, -und sagte: ..In meinem ganzen Leben ist mir ein derariiges Bild noch nicht vor die Augen gekomrnen. Bin ganz sprachlos und weiß gar nicht, wie so etwas möglich ist!^ Nase. Augen. Kopfform und diese Farben!....Wundcr­­-voll!... Sogar die Nässe ist -glänzend getroffen!" Der Farmer „rußte z-ahleir. Wie gesagt, nur ganz vereinzelt gibt es Auserwählte. H. Eitelkeit. Von: Sägeiverk hoch obe>: kain der Fuhrinann Mirko ins Tal herab. Direkt zun: Advokaten. Es war Sonntag, und diesen Sonntag hatte er sich zun: letzt-eir Termin für seinen Weg gemacht; länger konnte er nicht? warten. „Was bringst du, Mirko?" — begrüßte der AdvoküL oe,: Fuhrmann, der ja keine -seltcne Erscheinui:g in seinen: Hause war. zuinal er äks Bote des Sägewerks dei: amr­­lichci: Verkehr zwischen obei: und uirte:: aufrechterhiclr. „Bringen? Nichts, gnädiger Herr. Ich bin in meiner eigenen Sache gekommen." Der Bergriese stand da, schwer, ungeschlacht und vorgeneigt, wie der Urmensch in den illustrierten Kultur­geschichten. Die Hände reichten ihm bis ar: die Knie und pendelten garrz leise im Takt Les Pulsschlages. Auf der Veranda konnte sich angesichts dieses Mannes keiner der Anwesender: des Gedankens erwehren: Weh, wem: sich so eir: Arm hebt und dani: niedersaust. Er war der ge­­fürchtetsre Raufbold der Berge. Mirko wollte nicht reden, bestrich nur rnit einem sich träge nach rechts und links be­wegenden Kegel seines Blicks der: Famrlientisch. Der Advok-atvcrstand: dcrBauer wollte alleinrnit ihir: sprechen. Er erhob sich daher, und lotste ihrr in sein Bureau. Und es war wirklich, als ob eir: flinker Remorkör eir: trsiges Schleppschiff im Tau hätte. Er schob ihn: den ein­fachen Holzsessel seines Schreibers hir:, denn die Federn -des Klubfauteuils-hätten sich nach dieser Last kaum wie­der aufgerichtet. Er setzre sich schwer. Seine Hände reichte^ fast bis air der: Bodei: und pendeltei: leise. 2» . - VoiwtzrLbâx, l. VsLsrnbsr 1927

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