Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1928. április (75. évfolyam, 76-98. szám)

1928-04-01 / 76. szám

Welt Mch niemalA erreicht worden ist. .Irrst dies ist es' aber, was einzelne Lander tun wollen, die jede Debatte über die Rüistnngen sei es von der Annat)nre des Genfer Protokolls, sei es wenicsttens von Regionakverträgen, ab­­chängi.q nmchen, deren Realifieruirg noch problematisch ist. Alles, was die Anhänger einer tunlichst rastlsen ^tbrilstung bisher erreichen konnten, war, daß der Völker­bund die technische Prüfung des Abrüftrrngsproblems ipm'allel nrit der politischen Prüfung desSicherheitsproblems verfolgte. Zu diesem Zwecke wurden Ausschüsse eingesetzt, jdie das Terrain bis in seine letzten Winkel durchzu­prüfen haben. Unglücklicherweise toaren jedoch die rnit dieser Arbeit Leirauten technischen Kommissionen aus Militärs zufanunengcsetzt, die ihre Weisungen von den nKriegskninisterien oder den Generalstäben einpfiilgen. So ckam es denn, daß das Resultat sich sehr wenig zufrieden- Istellend gestaltete. Die französische und die englische De- Ücgation Haben beide im verflossenen f?rühfahr einen Konventionscntwurf ausgcarbeitet. Diese beiden Ent­würfe stießen im vorbereitenden Ausschuß für die Ab­rüstungskonferenz aufeinander, und da eine Eiirigung nicht erzielt werden konnte, hat sich der Ausschuß vertage. Eine neue Tagung dieses ZluLschusfes im Herbst verlief­­mit dem gleichen negativen Resultat. Da erhob sich die ^fragc, ob^ cs zweckmäßig war, den Zeitpunkt einer neuen Zusammenkunft zu beftimmcn, oder abzuwertcn, bis die wom Sicherheitsausschus; ins -Auge gefaßten Sicherheits-­­verträgo in Kraft treten würden, was jedoch die ganze Mache tvieder auf lange Monate- hinausgeschobcn hätte. Tie Delegier'tcn, die nran begucmlichkeitshalbcr füglich' die Alliierten neNnen könnte, entschieden sich für die dilatorische Lösung. Sie sagten: mit-allen Mitteln muß der Zusammentritt einer allgemeinen Abrüstungskonserenz verhütet werden, die diplomatisch schlecht vorbereitet wäre, Ul«d deren Scheitern befürchtet werderr mußte, denn es !würde daraus ein großer Mißkredit auf den Völkerbund zuriickfallen und die ganze Frage würde einerr Aufschub Don unabsehbarer Dauer erleiden. Der deutsche Dele-gi-erte Graf Bernstorff l^ -den ent­gegengesetzten Standchlnkt vertreten. Er fürchtet, die Ubrüstungsfrage würde über der Sorge der Sicherheit ganz zurückgedrängt werden, welch letztere sich immer tvieder jeder Lösung in den Weg legen würde. Er wider­setzte sich nicht der Vorbereitung der Sicherheitsverl-rüge, doch forderte er, daß die Abrüstungsavâeit parallel dazu tveitergeführt werde. Auf sein Betreiben hin geschah es. daß der Ausschuß feine nächste Zusammenkunft auf' den 15. März aNberaumte. Nach der Auffassung inehrerer De­legierten sollte jüdoch diese Tagung eine rein formelle sein und höchstens drei Tage dauem. Diese AKsicht gab sich in der Tatsache kund, daß .Herr Benes ain Tage nach cher Zu'fammcrrkunft Genf verließ, um sich an ^der Cöte d'Uzur zu erholen, -Herr Paul-Boncour aber nach iseinenr Wahlbezirk abreiste. Die Delögicrtcn jâoch, die da glaubten, mit den Deutschen und den Rusten leicht fertig zu werden, irrten sich gâaltig. Aus verschiedenen Gründen verlegten sich ^die Deutschen und die Rusten darauf, aus dieser Züsam­­.menkunft eine wichtige Tagung zu machen. Seit dem ersten Tag bemühte sich Graf Bernftorff, die Arbeiten ider Kommisston hinzuziehen. Zunächst schlug er vor, die Änkunft der türkischen Delegierten abzuwärten, sodann sirnterbreitete er einen übrigens schr interessanten Airtrag !über die Aufdeckung des Mftungsstaudes- der vevschiÄe­­men Staaten. Das wichtigste Stück der Tagung war je­doch die Debatte über den Abrüisturrgsvorfchlag der Sowjetdclogataon. -lieber dichen Vorschlag, der lediglich Agitations- Uvecken dienen wollte, ist keirr Wort zu verlieren. Nicht mur enthält er im Gegensatz zum genauen Tcrte des Völkerbuttdpaktes kein Wort über die Sicherheit, sondern ''er ist auch technisch undurchführbar. In allen Läirdern, die ihn annähmen, würde er eine sehr ernste Industrie­krise heraufbeschwören und darüber hinaus auch noch alle Mitgltedsstaaten des Völlexbundes in die Unmöglichkeit versetzen, die ihnen durch Artikel 16 des Pakkes aufer­legten Verpflichtungen zu erfüllen. Es war sohin vom ersten Augenblick ab ausgemacht, oaß der russische Vor­schlag keinen Erfolg haben würde. Die einzige Frage war, ob der Ausschuß es auf sich nehmen würde, ihn en Roo zurückzuweisen, oder ob er den Vorschlag an eine Subtönimissivn weisen würde. Die Russen selber ivürden die erstere Methode vorgezogen haben, um inl Dienste ihrer Propaganda die Kapiralisten­­urächle beschuldigen zu können, daß ihr Abrüstungswille nicht aufrichtig sei. Aus dem gleichen Grunde lvürde die britische DAegation die Zuweisung an eine Subkoinmis­­ston vorgezogen haben, in der dann der russische Vor­schlag auf eine Sandbairk aufgefährcn wäre. Doch schien es unmöglich, einen Vorschlag, dessen Prinzip alle Welt zurückweist, an eine Subkommission zu weisen, und so entschloß man sich, den Solvjetvorschlag über die integrale Abrüstung auf der Stelle in Verhandlung zu ziehen. Da konnte nran sehen, wie sehr die Anwesenlzeit der bolschewistischen 'Delegierten die ganze Atmosphäre des Völkerbundes unUvandelt. In - diesem Saale, wo die Debatten bisweilen heftig,- aber iminer höflich sind, war man Tage hindurch Zeuge von VolksversammlungLreden. Lord Cushendun war außerordentlich geschickt. Er hat den Sowjetvorschlag Stück urn Stück zerpflückt. Er hielt eine förmliche Anklagerede,-deren jeder <^tz die Russen ins Volle traf. Doch indem er so verfuhr, gab er Herrn Litwinolv Gelegenheit, in heftigen und verletzenden Reden ZU antworten. Woraufhin der Ausschuß mit Stimmeneinhelligkeit den Sowjctvorfchlag ablehnte. Bei dieser Gelegenheit, set bemerkt, daß die Infor­mationen durchaus irrig sind, nach denen die Deutschen und die Türken den russischen Vorschlag unterstützt hätten. Gelviß war die politische Haltung der Deutschen und der Türken im Ausschuß nicht dieselbe, wie die der übrigen Länder. Diese Delegierten hielten darauf, die Eigenliebe des Herrn Litwinow und seine Empfindlich-, keiten zu schonen. Doch hat Graf Bernstorff nicht ver­hehlt, daß, wenn Deutschland den Boden des Vertrages, d. i. die auf Sicherheit beruhende Abrüstung verließe, cs dadurch die Möglichkeit verlöre, von den übrigen Mächten die Derwirkl'chüng ihres Versprechens zu verlangen. Die Türken himvieder unterbreiteten einen Antrag auf Ab­schluß von Ncutralitäts- und Schiedsverträgen, die in den Bereich der Sicherheit gehören und mithin schon an und stir sich der sowjetistischen Idee der bedingungslosen Abrüstung zuwiderlaufen. Man kann also sagen, daß die russische Delegation im Ausschuß völlig isoliert war. In >der letzten Stunde versuchte sie ei« -neues Ma­növer, irßdem sic einen anderen Antrag unterbreitete, der auf eine partielle un!d pr-ogressive Abrüstung âzielt. Wäre Äieser Antrag schon uüstuiüivgtich. cingcrèi-cht und technisch sorgfältig geprüft wortden. so hätte er den übri­gen Dclèqätioiien ernste Verlögenheit Lèreite-n könmen; ctbcr im letzten Mommt eingsbra-Ktz als die Delegierten bereits thre ^chliafwagenbtllett-s in der Tasche i^tten, hatte der Antrag keinerlei ElMnoi:, ernstlich in ErlvaMng gezogen zu werden. Leute, die ihn geprüft haben, sagen imnrevhin, daß es relativ leicht wäre, ihn mit. den ftan­­zöstfchen. und -englischen Vorschlägen des verflostenen Frühjahrs in Einklang zu briWcn u-nd ihn solcherart zur Grundilage einer neuen Lesmrg'des Konventi-onscntwurfs zu nracherü Das wird denn auch der Ausschntz in seiirer nächsten Tagung vielleicht tu-M Bloß Weiß heute noch niemand, wann.diese TaWng. stattfinDen wird. Der Ausschuß hat sich geweigert, selber ein Datum festzusctzen. Er hat bis sechs Jdeeu zu bctracksten", und schon deuten sich — nie -aber diktatorisch, -sondern nur individuell — Gesetze an, eine geistige Ordnung, die. zu begreifen oder bloß zu erahnen Lust und Leidenschaft je^der echten Psychologie bedeutet. Solcher kleiner hilfreicher Beobachtungen hat Stendhal unzählige gem-acht, knappe und einmalige Ent­deckungen, von denen -manche seitdem ariomcicisch, ja grundlegend geworden sind für jede künstlerische «Äelen­­ausleguM. Uber Stendhal wertet diese seine Funde selbst niemals aus, er wirft die Ideen, die ihm zublitzen, lässig hin auf das Papier, ohne sic zu ordnen öder gar syste­­matifch zu schichten: in -seinen Briefen, seinen Tage­büchern nnd Ronranen kann man diese fruchtkräftigen Körner im .Häcksel der Tatsächlichkeiten verstreckt finden, wonr Zufall des Findens hingeworfen und dem Zufall des Gefun-denw erdens sorglos anveriraut. Sein ganzes psychologisches Werk besteht in sunmia aus zehn bis zwanzig Dutzend Sentenzen und Romanparticn: selten nimmt er sich die Mühe, nur ein paar zusamncenzubün­­deln, niemals aber vermörtelt er sie zu einer wirklichen Ordnunlg, zu einer geschlosserwn Theorie. Selbst die ein­zige Monographie einer Leid-enschafr, die er zwischen zwei Buchdeckeln uns gegeben, jene über die Liebe, ist eine Olla-podrida von FvagruenLen, Sentenzen urtd Anek­doten: vorsichtig nennt er die Studie auch nicht „ll> amour", „Die Liebe", sondern „Vo 1'a.mour", „Ucber die Liebe", oder man übersetzte noch bester: „Einiges iibcr die Liebe". .Höchstens ein. paar Grunduntcrscheidun­­gcn zeichnet er an, lockern Gelenks, die amour-puLLion, die Liebe aus Leidenschaj^r, die am^ur-irbMiguo, die -unwur-n-ouk oder skizziert ciiw rasch« Theorie ihres Wer­dens und .Vergehens, aber wirklich mit Bleistift nur (wie er das Bu-ch ja tatsächlich schrieb). Er beschränkt sich auf Andeutungen, Vermutungen, unverpflichtende .Hypo­thesen, die er init amüsackren Airekdoten plaudernd durch­flicht, den« Stendhal wollte keineswegs Tiefdenker, Zuendedeckker, Füranderedenker sein, niemals nimmt er sich die Miihe, das zufällig Begegnete weiter zu verfolg gen. Die solide Fleißarbeit des Durchdenkens, des Uus­seineim Vorfitzeniden die Freiheit gekasseu, den ZeitMnkl:­­zu belstiMmen, und er hat kein Hchl daraus gema^ daß ihm feine abervmlige Zusaurmenkunft durchavs nicht eilig ist. Der Ausschluß hat in der Tat bas klare GefWl der VcvgMi'chteit seiner Anstreirgung-en. Soikinge seine Mit­glieder von ihren Iiegierungen nicht mit konvergierenden Wsßsmrgen versehen sein werden, wird es völlig nutzlos feiln, sie wieder miteinander zu-sammenzubringen. Schon im verflostenen- Sonmner, nach deur Frühjahrsechec, wa:e erklärt worden, daß das einzig Richtige, das sich tun läßt, >der Eintritt der an der Abrüstungsfrage hauptsächlich interessierteir RegieMngen in unmittelbare diPloniü-tisHe Verhandlungen wäre. Diese VerhaM-ungen haben nicht st^rttgefmiden. Wir -glauben nicht, baß die Hen'en Strese-­­ma-nn, Briackd und Sir Austen Chaindeplain sich jemals über dieses Thema unterhalten hätteir. Die Delegationen selber sickd im allgemcinen aus einem Diplomaten und einem Militär, zuweilen ariis mehreren, zusammengesetzt« die ihre Jnstrukttonen teils von den Außenministerin teils von den Kriegsininistcrn und den Generalstäben, manche sogar von den DaarineminlsteM «d Mari-ire­­stäben empfangen. Diese Instruktionen wir könnten dafür sehr gennue Beispiele zitieren — sind derart wider­sprechend, daß nicht bloß der Ausschuß zu keiner Eiicheit der Ntoinungen gelangen kann, sondern sogar auch im Schoße der einzelnen Telegattonelir selber divergierend« Auf.fastung zutage trctem Fügt man noch hinzu, daß auch der Präsident — bei allem Respekt, der ihm gebüthrt- —> rricht iiber die nötige Energie verfügt, so d-Wf nran nicht erstaunt darüder sein, daß der Ausschuß m seiner gegen­wärtigen Zuifarnmensetzung alle Hofftruirg, ans Ziel zii gelaingcn, veâren lM. Soll das heißen, daß auch der Völkerbund fcILer die .Hoffimng verloren hat, die Abrüstuirg zir erreichen? Wis glaubeu es nicht. Der Wortlaut des Paktes ist zu klar, und es gibt in der Welt zu viel Leute, die an seiner Durchführung intercstiert sind, als daß cs möglich wäre, sich über die Sache ganz einfach hinwegzusetzen. In einè-r Forin oder in -der anderen wird die Abrüstungsfrags siche-rlich vor den Völkcrbundrat oder die Versammlung gelangen, und cs wird der Tag kommen, da die Regie­­rmrgen zur Einsicht gelangen müssen, daß sie keine Ruhs finden können, ehe sic eüvas in dieser Domäne getan ha­ben. An diei-eln Tage wird man sicher sein können, daß es den verantwortlichen Ministern der großen Staaten keine große Mühe machen wird, sich auf ein Proickt, das zloeisellos bescheiden, aber Mnindest poWv sein wird, KNi einigen. Len Ozean des Geistes beherrschen. Aber wie ci-nsanl 'treibt er diese kluge Errate^nst inMitren der cinseitigcn .Fachleute und abseitigen Dichier! Wie steht er allein, wie geht er ihn-eir allen voraus, den biedern und schul­­kräftigen, Seelenforschern von damals, wie läuft er ihnen -voraus d^adurch, daß er keine mÄ Bildung vollgepackten -Hypochescn am Rücken initschleppt, kein Franktireur des geistigen Kriegs, der niemanden erőben: und umevjock)cn will — „js N6 blâmo ni upprouvs, j'obssrvo" —, Er­kenntnis treibend als Spiel, als Sport, nur sich selber MV wissenden Freude! Wie sein Geistbruder Novalis, jgleich ihnr voran aller Philosophie durch -dichterischen Siirn, lieht er nur -den ,MütenstauL" der ErkemÄnis. Liese zufällig -hergeivchten, aber vom innersten Sinn alles Org-anischen Lurchdruirgenen' Pollen, die Elenrentc der -Zeugung, in denen keimhaft die wurzelauâgrèifenden 'âveiten «Lystenie hypothetisch cntl)alten sind. Immer be­­schräirkt sich Sitendhals Beobachtung auf die winzigen, .nur urikroskopisch wahrnehmbaren Veränderungen, auf ,.Lie knappe SekunLe der ersten Kristallisation -des Ge­fühls. Nur dort spürt er lebensnah jene Brautstunde von Leib und Seele, die großspurig die Scholastiker Las Welt­rätsel nennen: gerade im Miniminn von Wahrnehmung wittert er Las Marimum von Wahrheit. So -fcheickc feine iPsych-ologie vorerst Denkfiligran, eine Kleinkunst, ein -Spielen mit Subtilitäten, denn überall, auch iiu Roman­­-gelten Stendhals Entdeckungen, feine Einsichten und Llusblicke nur den äußersten Llusläufern- den letzten, kaum mehr perzipicrba-ren iLchwingungen; aber -er hat die unerfchürlerlichc (und richtige) Ileberzcugung, daß die winzigste erakte Wahrnehmung bedeutfanierc Einsicht schenkt in die Triebwelt der Gefühle als -jede Theorie eoeur se kalt moin5 seutjr guo eomprenckro"; wie tnait Fieber aus den tleincn -Ouecksilberkutven am Thermometer, muß man seelische Veränderungen an den intimsten Symptomen ablesen lemen, denn die Wissen­schaft von der Seele hat keinen andem sichern Zugang ins Dunkel als diese zufällig abgcsprengten Wahrneh­­mult-gstt. „P n'x- a cks süremonl vrai guv los ssnsa­­tionL." -So MÜM cs, „ein Leben lang aufmerksam fünf walzens und Musbauens überläßt dieser Wfigc „tourista'^ iln Europa -der Seele großmütig und nonckMmÄ Len Kärmern und Klebem der Pfychologie, den Arbeits­­nrcnfchen, und tatsächlich ^hat ja ein ganzes frairzWcheâ Geschlecht die meisteir Motche paraphräsieri^ die er leichH ter -Hand prälckdierte. Aus seiner berühmten Theorie -der Krif^lliscLiort in der Liebe (die Las Bewußttverden des Gefühls mit! jenem „râmsLu cks SalLblrurZ'", jenem -längst aus Salz­wasser gesättigten Ast in der Lairgc des Bergwerkivasters vLvgileicht, der innechalb einer SÄunLe plöKich fichtbars Kristalle ansetzt) resultieren allein Dutzeckde pfychologi­­fcher Romane, aus seiner einen, flüchtig hingestrichelten Bemerkung über der: Einfluß der Raste unL des Milieus auf den .Künstler hat sich Taine eine dickleibige, schwer­atmende Hypothefc und seine phil-ofophifchc Zclebrität ge­holt, Stendhal selbst aber, Len Nichtarbeiter, .den genialen Improvisator, reizt die Psyä)ologi-e niemals über Las Fragment, über das AphoriÄna hinaus, Schüler Larin seiner franzöfffchen Ahnen Pascal, Chamfort, Lawchc­­foucauld, Vauvenargues, die gleichfalls aus Refpektgefühl für das beflügelte Wesen aller Wahrheit ihre eigenen Einsichten niemals zusammendrängen zu einerchicken, auf breitem Gefäß seßhaften Wahrheit. Er wirft trur losen Gelenks seilte Erkenntnisse von sich, gleichgültig, ob sie den Me;ffck>en konvenicren oder nicht, ob sic heute schon als ival)r gelten oder erst in hundert Jahren. Er sorgt sich nicht, ob sie ihin bereits jemand vorausgeschrieben hat oder onderc sie ihm nachschrciben werden: erchenkt und bcobacht-et ebenso ruüyelüs und naturhafv, ivie er atnret, spricht und schreibt. Mitläufer zu suüM, Prosclliten und Ailchänger, war nictitals dieses Freidenkers Sache und Sorge; schaue:: tlikd immer tiefer schauen, denken und immer klarer denken, ist ih::: Glücks genug. Wie jede ele­­lNentare Menjchenfreudc ist auch seine Denkfreudc vcr­­schwenderifch und mitteilfaln. Damit triurnphiert Svendhals herrliche Souveräni­tät über alle sachlichen und fachlichen Pisychologen: daß er diese Wiffenschaft des Herzens heiter, geistig-und genieße­risch übt wie cmc Kunst und nicht I^ruflich ernst als ein -8« Der Mmtu, der den Krieg gewmm. (VV. V. L) Fcldmarfchall Sir William Robevtz. s o n, besten .Kriegswerk ,S -o l d a t e u und Staat s« männ er 1914—1918" nun in der deutsckien Uebersetzung Karls Freihei-rn von Werkmann und feiner Frau in^ Verlag der Deutschen Verlagsg-efellschast ifür Politik und Geschichte, Berlin, erschienen ist- war Lei Beginn des» Weltkrieges Gcneralquortiermeistcr der HMschen Expedi-« iionsarm-ee in Frankreich und von Dezember 1915 bis Februar 1918 britischer Rcichsgeneralstabschef. Insbe­sondere als fachmännischer Leiter aller Operationen briti­scher Truppen auf sämtlichen Kriegsschauplätzen sah er wie kein anderer Offizier des britischen Weltreiches hinter die Kulisten ^des Weltkrieges. Da bei -den West-­­staaten die KriegfMrung den verantworiLrcherr Regierull­­gen mrvertraut war als eine -der ihnen âegenden Politik­­scherr Aufgaben, war die Stellung des Reichsgeneralstabs^ chefs naturgemäß in England oder Frankreich eine wesent­lich anbereè als bei den Mittelmächten. Zu Beginu war seine Rolle in England überhaupt nicht klar geregelt. Lenni --- — -....... -- - - ——

Next