Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1928. május (75. évfolyam, 100-122. szám)

1928-05-03 / 100. szám

ü^ulturstaLt-cn der Wellt sich M einem einzMn. großen Äbrvchdbuirde gegen die niminer rastende briGcheivistische Wüchlarbeit MoÄkanâ zusamnienschließelr sollten, das ist /jetzt in den leitenden Organen der ausländischen Presse üls Ièotschrei derMn^en düvt^erlichen Gesellschaft Europas rni-t seltener Einnrütigkeit l>aut gelvorden. Hier handelt ,cs sich also nicht etwa um irgendeinen Liebesdienst, den âgarn von den s;ustäNdigen österreichischen AmtSstellen erwartet. Es geht hier mn gan^ andere DiiM.-mls^ um ieine derartige „Gefälligkeit". Der Mord ist liberall in lder gesitteten Welt ein Ding, das Sühne heischt/ und überdies ist man setzt überall in der gesitteten Welt von cher Usberzengung durchdrungen, daß der zunehmenden ,Dreistigkeit!, init der MlMau die bürgerliche Gesellschafts­­«vdnung Europas in die Dust zu sprengen trachtet, end­lich einmal Lurch ein energisches Äustreten gesteuert lver- Len muß. Das ist es, was die zur Erledigung des ungari­schen AuSlieferungsantrages bernfencn Behörden Oestcr­­nLichs sich ivor Angen zu halten haben werden. Die öffent­liche Meinung Ungarns evtyartet in voller Ruhe, wenn iüuch mit begrssflicher Spannung ihre Entscheidirng. Kultttsetal und Kultusmmister. waren, erscholl aus einzelnen Lagern der öffentlichen I Meinuirg der Schlachtruf, -das Kultusbudget mhnre ginen ungäblihrlich großen Teil der Stoatseinahinen in An­spruch, namentlich im Vergleich mit dem Ackerbaubudget, von dein behauptet wurde, daß es ungeachtet der cinincu­­ten Bedeutung des landwirtschaftlichen Ressorts für das irationale Leben noch iitriner das Stiefkind der Staats­­finanzen sei. Und die Zahl der Nörgler ist seither nicht geringer geworden. Der gleiche Vorwurf ist noch immer laut gotvorden, fo oft der Krtltusminister rnit einem groWtigi-g-en Plan, init dem Entwurf zu einer seiner großen Schöpfungen vor die Oeffentlichkeit getreten ist. Fast könnte man sagen, er sei bei södem solchen Anlässe imnrer wieder angerempelt worden. Sucht man eine Erklärung für disse ungewohnte Erscheinung, so wird man findeil. Laß ihre Gründe, zunr Teil wenigstens, in politischer Gegnerschaft liegen, zum anderen Teil crber in der außerordentlichen Tatkraft des Kultusministers und der seltsain aufrichtigen Methoidi-k seiner schöpferi­schen Tätigkeit. Alle seine Absichten und Pläne reifen vor aller Welt Augen zur VeMivklichung, isozusagen in der Bestrahlung der öffentlichen DiSkttssion, von der er befruchtende Änregung, ernste und ehrliche Kritik erwartet. Das ist geradezu eine Flucht in die Oeffent­lichkeit, die er-noch niemals vor ungbänderliche Tatsachen gestellt -hat. Diese Methodik wurzelt in seinen demo­kratischen Neigungen, die es in -seiner Gedankenwelt zum Prinzip werden ließen, daß jeder Akt fchöpfeftscher Kraft in hohem Maße vorn richtig erfaßten schöpferischen Willen des Voliksganzcn abhängig ist. Disse -denmkrati­­schen Neigungen des Grafen KlSbelsberg sind cs, die ihn veranlassen, seine geistigen Konzeptionen nicht in wisien­­schaftlichen Revuen zu entkvickeln, deren Publizität bei allem Aufschwung unseres geistigen Lebens immer nur noch einen Bruchteil der öffentlichen Meiu-ng umfaßt, sondern in Len Spalten der TagMätter, die dank ihrer dern-ökratischen Konstruktion bis in di^ kleinste Hütte vorzudringen vermögen, -wo Raum und Sinn vorhanden ist -für Kultur uNd Zivilisation. Darin äußert sich zu­gleich die richtige Einschätzung der alles formenden und -umfovmenden Kraft der öffentlichen Meinung, die Graf Klebelsberg zu seiner ersten uttd gewichtigsten Mit­arbeiterin -gewählt hat. Diese Methodik hat mrn den Schein zur Folge, als stellte das Kuliu-sÄubget überirieb-enc Ansprüche an. den Staat. Doch ist das wiMich nur ein Schein, für den sich aber auch noch eine andere-Erklärun-g findet. Es ist eben Tatsache, daß Jahrzehnte hindurch .nur sehr weni-cz ge­scheiten ist, um d-en KuliurbestäNd der.Nation zu mehren, und gleichfalls Tatsache ist es, -d-aß feit dem Amtß^walt-en Mebèlsbergs im Kuiltusministertum bleibende Werte von hervorragender Bedeu-iuriig geschaffen wordsn sind, in konseciuentcr und.zäher Durchführung eines in allen seinen Einzelheiten Lurchkonzipierten Entwurfes, der im Lcrufe der Jahre greifbare uNd sichtbare Formen ange­nommen hat und sich noch immer pielveührißend ent­wickelt, in ständiger und fruchtbarer F-Lhlung mit der öffenilichen Meinung. Das ging freilich nicht ohne „An­sprüche" an den SiiLatssäckel. Daß aber dieses Werk ge­schaffen werden.-mußte, daß -hier irgendwo eine großä Lücke in der Konstruktion der früheren Kulmrpoliti-k ge­legen war, die endlich einmal ausgofüllt werden mußte, wird jedom klar, der daron denkt, daß i-m sechzigsten Jahre des.Bestandes des Gesetzes von der allgemeineir Schulpflicht bei einem Stand von l5.743 Schülobjekten noch immer 8562 Objekte fehlten, die aus dem Bőiden gesta/mp-ft weüden irmßten, wenn die allgemeine Schul-Lange Zeit lag der Kvanke in hohem mörderischen 'Fieber besinnungslos und gelähmt danieder. Ein zu­fällig von der Küste zurückkehreiÄer deulscl/er Arzt, der m ihrer Niederlassung übern-achietè, stellte -o!ne -düstere Diagnose. Beim Abschied l.-gte er Adams ans Herz, seinen Karneraden gut zu -betrsuen, denn werm der Äir­­s'all sich tvicderho-len sollls, wäre dies das Ende. Der Arzt übergab flüssiges Chinin und die kleine Spritze, wointt er selber die erste Injektion qab, weil in.zwischen keine Besserung eingetreten war. Aber bereits am nächsten Ab-end, nach der dri-tien Injektion, war van Eldere-n.fieberfrei: nur ein anhal­tendes Saufen in seinen Ohren quälte ihn noch. Doch kein einziger Bericht traf ein. Vergebens war­teten sie auf die lang ersehnten Lebensmittel. Trotzdem expedierten sie von neuem alle in ihren Magazinen lagernden Waren mit dem zurückfahren-den belgischen Dampfer und warteten geduldig weiter. Die Tag-e verstrichen in quälender Einförmigkeit, drückend wegen der nahezu unerträglichen -Hitze in di-efer Saison der Tornados und Hochlvasser, die die Ufer be­reits überflutctren und sich der Niederlassung näherten. Am Tage sahen sie, wie ganze Inseln, sowie die Kada>v-:r von Flußpferden und El-efant-cn auf dem Sangkafluß abwärts lrieben. Zweimal hatten kleine Karawanen große Mengen schönes Elfenbein geliefert, die in ihren Rcagazinen ein­gelagert wurden. Endlich war der Abend -angebrochen, an deni der Portugiese zurückk-ehren follte. Ein Neger Hütte die Nach­richt gebracht, daß er eintrcffen werde, um das -vorhan­dene Elfenbein zu kaufen. Adams verständigte mit weni­gen -Worten -van Eldcren dcivon, der, den ganzen Vor­mittag von Schwin-delanfüllen gequält, sich wieder nieder­­gelegir hatte, und von wirren Träumen beunruhigt -wurde. Was sollte geschehen, wenn die Lebensmittelsendungen der unteren Niederlassung ausblieben? Müßten sie denn jahrelang inmitten dieser Sünrpfe darauf warten und inzwischen Waren zur Küste expedieren, die ihnen jetzt so unendlich weit erschien? Immer höher stieg das Wasser. Bald würde es die Fundamente des Hauses, sowie die ersten Bäume des nahen ^Waldes, erreichen, -denn -mit jedem Tmnado stieK. pflicht wenigstens Än Jrrbsljahr restlos zur Wirklichkeit «und das finstere Uebel des -AnailphabetiÄnus zu einer Er­innerung aus der Vevgang-c-nheit werden soll. Aber abgese-hen hievon und zugogc'beu, daß dec «Staat i-nr 9i-ahmen des KuKusc'ta-ts tatsächlich hohe Be­träge, -vielleicht verhälnismäß'ijg -sehr höhe Beträge ver­ausgabt, so ist das eigeutlich Aoß die Folge der unlviLer­­legbaren Tatsache, daß Las Knltusressort im kleinsten Dorf mehrfach vertreten.ist, zumiiiâest durch einen Orts­pfarrer, ide-ssen Gch-alt der Skaatt ergänzt, uiid zumindrst durch einen Lährer, der seine Bezüge vo-in -Staat erhält, entwoder zur Gänze ober zum großen Deik. Es gibt end-­­lich igottlok« fast töberhaupt keine Ortschaft mehr im Lände ohne Schule, uNd was sie-dein Stacat, bezishumzSMise «döni Steuerzahler kostet, daS verschlingt nicht oiire viel­leicht hl)pertrophijche Wmiiiistration, das ist ganz inr Gegenteil effektive, -ftuchtbringende -und unmittelbare Kulturleistmiq. Selbst das Jnirenniinistcrium urtd auch das Fiiianzressovt sind -nicht in iedsitt,Ort zugegen tu der Form -irgendeines ihrer Or-gan-c. Und wâreir sie.zugegen, «und -wäre beispielshalber das Ackerbaumin-istcrium überall vertreten, tvi-e -das.neuestcns vielfach gefordert wird, so würde -das bloß die Ausdehnung «des Bursaukrätismus auf -bisher ju-nafräUlicki gSbliübeine GSbicte Nsdeuten und die Verdoppelung oder die Verdreifachung des verwal­tungstechnischen Apparates, der ohnehin schon zu -über­wuchern lteginnt. Zuviel -Steuereinheber, züvick .Kontroll­organe, zuviel Verwall'ungäamte, zuviel AuWchtsbehör.­­den, — das kaum lästig sein: aber zuviel -KultuvanstaAeNk zuviel Lehrer gibt es übechaupt nicht. Den größten Teil der Ausgaben des Kultusressorts verschlingen eben dir Bezüge des Lshrpersona-ls, da diese teils vevinö-ge der Si-Sdlungsvevhäkt-nisse aüf dem flachen Lönidc, teils wegen der Armut dernibrigen Schulerhalter z-um überwiggerchen Teile den Staat -beigsten. Wollte L.er Staat diese Last nicht tragen, so blisbe -ihm nichts übrig, ,als das Gesetz von der all-ggineinsn Schulpflicht außer Kraft zu setzen, denir tvi-e könnte er «die.Schnipslichti-gcn in die Schula zwin«gcn, ivon-n er ihnen keine Lohrcr gt-bt? Fiir Neu­­schöps:mgen,dcrentwegen geavisscKreise so vielLärm schla» «gen, bleibt also-cigentlich n-ichtvie!l übriq^,âh zuLgstsnder Jnvsstiitionskontos nicht. Sieht nran sich nämlich «daS In­­vestitionsprogramni näher an, so wird man finden, datz «der Kultusetait in- di-esem Bereiche der staatlichen Mtig­­kett viel weniger Bswegungsfreiheit besitzt a-ls jedes an­­dere Ressort. Auf das Kultusvessort - -entfällt Äoß ein Drittel öcsién, tvas für das HaudslSressort veranschlagt ist, und die -Hälfte dessen, Was-der Ackeâumm-ister iü­­vsstier-en kann. Ist denn-och so manches geschehen, sind wir an Kultur-anstälten glaichtvohl reicher gstvorben, hat -sich unser Geisteslsbcn vertisst und verinnerlicht und snt­­fc-lten sich die.geistigen Kräfte der -ungarischen Nation temperamentvoll und großz-ügi«g. so ist bas . wohk mit ein Bevdieifft d-er Kulturpolitik des Ministers, aber und in der Hauptsache auch die Frucht der Opsemfreu-dig- Eeit einer aufwärtsstreibenden Nation, att die «dieser Kulturpo'litiker wohl auch isi der Zukusist mit Erfâ wird appellieren können. 7 ' Atorgn: dürste i!m Wgeordnet-eNhause die Debatte lüber -den Kultusetat beginnen. Man wich loben und wird nörgeln, inan wird aber hoiffentlich auch dessen eingedenk sein, wozu -die Erhaltung -der zu unserem Glück bisher ge­wahrten Kulturspaummg zwischen uns usid den NacMcrrn verpflichtet. Der Kultusniinister aber darf versichert sein: der überwicgfndö Teil der öffentlichen Meinung wird seinem Werke seinen Beistand nicht versagen. (Dr. D. Dch Bom tragischen Darsachenkomplex: Urieg, Zusammenbruch und Z-riedensschluß, ist keine Nation so schwer betroffen worden, wie die ungarische. Nichts ist ihr erspart geblieben. Wie ihr politisches und staatliches Leben, so hat auch ihre kulturelle Existenz eine Erschüt^cerung erfahren, die sie in ihren verborgensten Trugen erzittern ließ. Sie hat an geistigen Gütern und Kräften ungeheuer viel verloren, aber ihre kulturelle Integrität vermochte sie dennoch zu bewahren. Es ha: zwischen uns und unseren Nachbarn stets eine gewisse Kulturspannung gegeben, — das ist es, was inan in unseren Tagen mit -dem unrichtigen Ausdruck „kulturelle Ueberlegenheit" zu bezeichnen pflegt. Diese Spannung besteh: auch heute ungemindert fort. Das ist die Bilanz einer sechsjährigen Kulturarbeit, die Ungarn unter der Aegide des Kultus- und Unterrichtsministers Grafen Klebelsberg verrichtet hat. Allerdings, die Arbeit hat einen starken Aufwand an Geld und Energien gekostelr. Aber Mr würde zu bekräftigen wagen, daß es sich nicht gelohnt hat, diese Arbeit zu verrichten und daß das Er­gebnis nicht im Derhältnis mit der darauf verMndeteii geistigen un-d materiellen Energie steh:? Es ist begreiflich, wenn die ungarische Nation früher einmal, irr der seligen Friedenszeit, nicht eberr erbaut war von gewisien Staatsausgaben, die nicht derr ausschließ­­lichm und unmittelbaren Zweck l)at>len, ihr Wohl zu fördern, beispielshalber, wenn sich sehr namhafte Teile eben der kernmagharischen Bevölkerung gegen die gemein-, samen militärischen Ausgaben zeitweilig geradezu aus­lehnten, wie ja auch in anderen Staaten -die Steuerzahler sich gegen - das horrende Maß der RiistungSausgaben ver­­wâhrM, die das Gros der Stackrseinnahmen absorbieren. Aber nie und nirgends ist es geschehen, daß sich ein Volk ob der Höhe -der staatlichen Kulturausgaben ent­rüstet hätte. Nirgends und nie noch wurden einer Re­gierung Vorwürfe dafür gemacht, daß sie Volks­schulen und Univeusitätskliniken gebaut hckr, und nirgends hat man je Verwahrung eingelegt gegen Schaffung und „verschiwenderische" Ausstattung einer Forschungsawstalt. Dieser Ziveifelihaste Ruhni ist Ungarn Vorbehalten ge­blieben. Schon als die hauptsächlichen Ziffern des -Staats­voranschlages, -der gegenwärtig in zweiter Lesung im Abgeordnetewhause verhandelt -wird, bekannt geworden Staates beladen sinh, ohnehin nicht untergebracht wer­ben können. Zwei Schiffe Ihrer Gesellschaft gurgen in einem Tornado unter; ein neues ist zâvar auf der Werjr in Brazz-aville im Bau, aber cs wird noch geraume Zeit dauern, bis es vom Stapel lausen karcn. Sie tonnen nicht damit rechnen, daß Sie Ihre Vorräte inmrhalö eines halben Jahres gehörig verladen tverdcn. In der Zwischenzeir wären Sie in der Lage, einen gleich großeit öder noch größeren Vorrat für Ihre Geiellichasr zu sammeln. Kein Hahn würde danach krähen, wenn Sie mir Ihren Vo/ra: verkaufen. Auf dirse Art köi-nten Sie nach einigm Jahren mit einem hüosch,/. Kapital eirdMtig nach Hause gchen. Die beiden Männer -lghnieir.den Vorschlag des Por­­tugieisen ab unid als sie ihm öi-es sagten, lachte er und ant- Kvortöte verschmitzt: „Nach einiger Zeit werden Sie schmi a-nders redeir, dann komme ich wieder. Ich sahre jetzt Lveiter Lergcru-f, -rber gla-ubeir Sie mir. Sie werjden auch lin dieser Zeit nichts vontIhrer Gesellschaft hören, was für Sie von Interesse tväre. Falls Ihre Seirbungen gut an­­llangen, bekommen Sie höchssteirs neue Aufträige, .aber iin -'übrigen -läßt marr Sie iiN Stich, genau so, wie^ man es mit Ihrem Vorgänger HelÄt tat, deir ich hier fand, als »er in der Einsamkeit gestorböir war, und den ich dort Unter d-em Mangobaum beevdig-te, wo .das Kreuz steht. Eie sind freilich verpflichtet, -alles zu expedieren, was -Sie hier sammeln, und Sie, 'DummküP-fe, -tun es auch." — Wer sagt uns, euwidert-en die -beiden Niänner, haß Sie kein verkappter Helfer uniscres Inspektors sind? Doch, wie dem immer sei, wir verkaufen Ihnen nichts. Der Poriugi-ese verabsschiedete -sich in fcheinbar guter iSchiminuwg. Sie gleiteten ihn zu-seinem Kanu, wo seine Neger ihn-erwaut-oten. — ,Wo ist.Ihr Boot? fragten sie ihn. — Das hier ist mein Boot, antwortete er, und etwas M-ehr bergaus liegM noch -sieben große âmrs. Diese Boote sind besser als Dampfer, sölang-e wir rtber Neger berfügeir, die -paddeln könN-en- llud die bekomme ich so­­viK ich will, weil ich gut zahle. Er winkte zum Abschied und fuhr mit seinen vier Negern im Kanu mit größer Schnelligkeit dcrvon. -Zwei Ta.g-e sMer hatte van Ekderen einen Rückfall. »Dis Malaria hatte ihn wieder heimgesucht. Wams wußte hedoch nichts /davon/ es höher. Was sollte mit ihren Waren geschehen? Was mit ihnen beiden, rni Innern des Landes, an einem Leitenfluß des riesigen Kongo, einsanr und v-erlasien? Erst als die Sonne in gewaltiger, hochroter Feuers» glut hinter denr Walde unterging, ließ -Adams seinen noch halb gelähmten Kameraden zum Tisch iiragen; sie wechselten nur wenige Worte, während sie getroâeten Fisch, der nach Rauch und Holzkohlen schmeckte, und^ Chikivanje — eine echte Negerspeisc — aßen und dazu^ gekochtes trübes Wasier des Sangka tran-ken. Ihr Diener stelire die Lampe auf den Tisch und sofort war d-as- Lampcnglas von einer Wolke von Käfern und Mtern umschwirrt, -die schwerfällig dagegen anprallten und dann, herabsallend, sich auf der schmutzigen Tischdecke drehten, oder in die Speisen, über die Kleider, daS Gesicht und die Haare der beidou- Kranket: krochen^ Nach einer kurzen Pause- erzählte-Adams folgendes: „Als ich das letzte Mal in Holland war, hatte ich einen Zwist mit mciilern Onkel, der in der Provinz tvohnt. Wia du weißt, war ich inrmer kurz angebunden, und ich ging auch damals zornig fort, ohne Abschied von ihm zu neh'­­inen. Es war eiir sehr nebliger Abend. Ich war außer mir, und infolgedessen bereit, mit dem Erstbesten Händel zu suchen. -Ohne zu bedenken, wo ich mich befand, tr-achtete ich, die Vorübergehenden anzurempeln-, aber alle gingen mir aus dem Wege, ohne ein Wort zu sagen. In einer stillen Straße kam schließlich ein Mann aus einem Hause, der auf mich zuging. Er schl-eirderte lan-gsanr dahin, aber mit -erhobenem Kopf, als ob er nach oben' schaute, währeit-d er zuweilen in -herausfordernder Weise mit seiitenr Stock auf das Pflaster schlug. Als ich sah, daß er gerade auf mich zuging, malte ich mir schon -aus, wie der Anprall sein würde. Aber iin selben Augenblick bemerkte ich, daß der Mann ein linglücklicher, ein Hilssbedürftiger und Wehrloser war, denn unter einer Laterne gewahrte ich in seinem -aufgehobenen ausdruckslosetr Gesicht die glanz­losen, halb geschlossenen Augen. Er war ein Blinder. Der Man ließ s-eiiren Stock fallen und griff nach seiner Stirn, indeni er erschreckt einige Worte stammelte, die ich nie­mals vcrgess-en werde. Er sagte: Ich . . . hörte Sie nicht . . . kommen. Das war alles. Ich entschuldigte mich nicht . . . UiÄ» «das quält mich noch heute . . . Adams - -siWieg und Horchte auf die schweren Atemzüge «seines Kameraden,­ » Zs vonnsrstâss, 3. Kai 192Z

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