Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1928. december (75. évfolyam, 273-295. szám)

1928-12-01 / 273. szám

uyd den Trost, daß jedes Volk durch bewußte und ge­­^jchükte Entwicklung der ihm innewohnenden geistigen jund moralischen Fähigkeiten den Kampf gegen äußere Unterdrückung mit sicherer Aussicht auf Erfolg auf­­j nehmen kann. Die wunderbare Wandlung der Schicksale 'dieses Freundesvolkes ist für uns ein Ansporn zu un­­^entwogter Ausdauer in der rästlosen und hingeöungs­­'vollen Arbeit für die Zukunft, einer Arbeit, in der wir <kein Ermüden und kein Verzagen kennen dürfen. Die Ankunft Minister Wâs in Warschau Warschau, 30. Stvvearber. (U. T.°K.-B-) Außenminister Ludwig Walko ist ^h^ute in Gesellschaft des Budapester polnischen Gesandten Ignaz Matußewski nachmittag um halb 4 Uhr in Warschau eingetrosfen. Den Außenminister, dem das pol­arische Außenministerium bis zur polnischen Grenzstation einen eigenen Beamten entgegengesendet hatte, empfing i'im Bachnhof der polnische Außenminister Zaleski in jeigener Person. Anwesend waren hiebei sämtliche' Mit­­iglteder dèr Warschauer ungarischen Gesandtschaft mit dem ^iaußerordentlichen Gesandten uird bövollnrächtigten Mi­­irnfter Alexander Belrtska mr der Spihe. Seitens des «polnischen Außenministeriums waren noch der Leiter 'der -pokitise^n Ubte'i'lunff Jackowski, sowie Graf iRomer Md zohlreil^ höhere Beamte des. Ministeriums .'erschienen. Zugegmr war auch das Präsidium^ der pol-, ünisch-ungartschen Handelskammer, dann der Honorar­­fkonsül Ünganls in Krakau, solvic zahlreiche Vertreter 'der s pokrischen Presse. Die Unterzeichnung des Vertrages. Warschau, 30. November. <U. T.-K.-B.) Die Dokumente des polnisch-ungard ischeu bchichtungs- und Schiedsgerichtsvertrages, sowie die Protokolle über den Austausch der Uânden smd heute, nachmittags 6 Uhr, im Arbeitszimmer des polni­schen Außenmtnistieirâ u-nter feierlichen Aeußerlichkeiten ungaris<^rseitL vom Minister des Aeußern Dr. Ludioig 'Walko, polnisckserseits dom Außenminister Zaleski Mterzeichset wordem An dem feierlichen Akts uahmen der Stellver'trâr des Außenministers, der Budapchter Gesandte Polens, die Leiter der politischen Sektion, der PresseabteilMg, der mitteleuropäischen Abteilung, sowie der Vertrags­­abteiluM. der Chef des diplomatischen Protokolls, der ungarist^ Referent, sowie mehrere höhere Funktionäre des Außenministeriums teil. Ungarischersäs waren der­­.Warschauer unMrische Gesandte Alexander^ Bel'itska und die Mitglieder der Gesandtschaft, die Leiter der poli­­. tischen âktiou und der Prefleabteikung, 'Lsv Kabinetts­­chef, sowie der Sekretär des Ministers antvesend. Die Triflkspruche. Warschau, 30. Movemiber., (U. L.-'K-ä) Zu Ehren des hier weilenden unga­rischen Außenministers 'Dr. Ludwig Walko gab der polnische Minister des Aeußerrr Zaleski heute abend ein Festessen. Im Verlause Les Banketts brachte Minister Zaleski den folgenden Trinkspruch aus: — Es gedeiht mir zur aufrichtigen Freude, .in der Person Ew. Exzellenz in unserer Hauptstadt den Außen­minister einer Nation begrüßen zu dürfen, die bei un­serem Volke sich so vieler Sympathien erfreut. In der Geschichte der beiden Länder gab es Epochen, da wir Zeitm gemeinsamen Ruhmes durchlebten, und es gab auch ZÄen, ^da wir Seite an Seite für unsere Unabhän­gigkeit kämpfen mußten. Im Laufe der Jahrhunderte kamen unsere Völker weder im Glück noch im Unglück und trotz der Schicksalsschläge, vor denen uns die Ge­schichte nicht verschonte, jemals in d i e Lag e, L i e Waffen gegeneinander zu erheben. Ich kann Mt Freuden feststellen. Laß die Ungarn­­freundfchaft zu den nationalen Tradi­tionen LesPolent u m s gk h ö r t. H eute haben wir durch die Unterzeichnung des polnisch­ungarischen S chl ich tun gs- unLSchieds­­ger ich ts vert ra g e s ein neues Glied in die Jahrhunderte alte Freundschafrskette eingefügt. Wir sind heute überMgekommen, jede Streitfmge, die eventuell zwischen den beiden Staaten auftaucheir könnte, UN Wege eines Schiedsgerichtes und in vollster Ueber­­cinstimmung mit den allgemeinen Bestrebungen der internationalen Politik zu bereinigen. Ich glaube aber, daß wir die ungarisch-polnischen 'Fragen in der Praxis, sowie bisher auch in Hinkunft, auf d e m gewöhn­lichen diplomatischen Wege 'lösen kön­nen, ohne daß wir es notwendig hätten, die Vermitt­lung eines Schiedsgerichts ^anzurufem.- Wenn ich trotz Lieser meiner UeberzeugUng ein eiftiger Anhänger des Abschlusies eines polnisch-ungarischen Schiedsgerichts­vertrages war, so. geschah dies in erster Reihe, um der Welt zu beweisen,, daß wir unser Verhältnis zu Ungarn auf dem Prinzip der Gerechtigkeit oufbauen »vollen, als Pfand dessen, daß unsere Jahrhunderte alte Freundschaft die Probe jeden zukünftigen Angriffs bestehen und auch weiterhin ein Faktor des europäischen Friedens und der Ordnung bleibeir wird. Ich erhebe mein Glas auf das Wohl Sr. Durch­laucht des Rcichsverwesers Ungarns, auf das Glück der rittèrlichcn ungarischen Nation und auf'die GesMdheit Ew. (^zellench Außenminister Ludwig Ws'lko antwortete: — Tief ergriffen von den an mich gerichteten freund­lichen Worten Ew. Exzellenz, spreche ich meinen herzlichen Dank für den warmen Empfang aus, den mir die pol­nische Regierung angedeihen ließ. Die Sympachien der Mgarischen Nation für die polnische Nation waren in der Vergangenheit und sind in der Gegenwart stets die gleichen. Mit tiefer Bewunderung sahen wir Ungarn zu dem befreundeten polnischen Volk empor, das sich ebenso tapfer , in seinen siegreichen Kämpfen wie bei den Schick­­falsschlägen benahm, die ihm im Laufe der Geschichte zu­teil wurden; dieses Volk hat auch in Zeiten des Miß­geschicks seine Fahne- hochflattern lasten und der Idee seiner nationalen Üimbhängigkeit auch während der langen Zeiten der Heimsuchungen nicht.^utsagi. Die glorreiche Vergangenheit.der polnischen Nation wurde ivürdigerweise durch jenes ttmnderbare Aufleben gekrönt, das das wieder­geborene Polen der weisen Leitung seiner ausgezeichneten Staatsinänner verdankt. Das ungarische Volk, das vom Schicksal so oft erbarmungslos betroffen wurde, weiß bester als jedes andere zu bewerteir, was jene überraschend kurze Zett bedeutct,während derenPolensich wieder aufgerafft hat. Polen ist heute nicht nur ein mächtiger und lebenskräfti­ger Staat, sondern zugleich ein wichtiger Faktor der menschlichen .Kultur und der ftiedlichen Zusammenarbeit der Völker. Ein Symbol besten ist der heute unter­zeichnete Vertrag. Das Prinzip der Gerechtigkeit war — worauf auch Ew. Exzellenz hingewiesen haben — ein Pfand unserer Jahrhunderte alten Freundschaft. Es sei mix gestattet, hinzuzufügen, daß das Prinzip der Gerechtigkeit, meiner Auffassung nach, zugleich eine der wichtigsten Grundlagen des europäischen Friedens ist, an dessen Skeuaufbau wir aufrichtig teilnehmen! wollen. Ich glaube, daß wir die zwischen uns auf-! tauchenden Fragen wie in der Vergangenheit auch in! Hinkunft im'Wege freundschaftlichen Gedankenaustausches! bereinigen können, und daß die säkuläre Tradi--^ ti-on unserer Freund sch aft jener SchieLs-^ richter sein wird, der die vielleicht divergierenden Anschauungen übereinstimmen soll. Ich erhebe mein! auf das Wohl Sr. Exzellenz des Präsidenten und! ersten Marschalls Ler Republik, auf den RuhM- der edlen polnischen Nation, sowie auf die Gesundheit! Ew. Exzellenz! Auszeichnungen. Wa-rschau, 30. Nove-mber. (Polnische Telegraphenagentur.) Nach Unterzeich-­­nunjg des ungarisch-polnischen Vertrages Aerreichte der Polnische Minister des Aeußern Zaleski Lem unga-­­ilschen Mlnifter des Aeußern Dr. Ludwig Walko Len GroßkorLon des Ordens „kolovia KestitutL", Dr. Walko dem polnischen Minister des Aeußern Len Großkordon Les ungarischen Verdienst­kreuzes. 'lichkeit, einer unberechenbaren Geldgier, oder weiß Gott von welch einem Gefühl eingegeben worden war... er stellte Mr einen hohen Pw'is. Ich griff stumm in die Tasche und bezahlte für die Figur den geforderten Preis, â Als ich schiRr bei der Tür ^war, begleitete er mich, was er Mch. nie getan hat, auf die Straße hinaus vor fernen Laden. Noch einmal drang seine verzweifelte Stiurme aus d:m mageren Brustkasten: ,MeIleicht nehmen Sie doch etwas anderes.,. viel­leicht einsn lieben Jagdhundskopf... Es ist ein beruhr­­gendes Gofühl, w:'nal man seine Wohnung von einem treuen Hundeauge bewacht weiß... Auch dann, wenn der Kopf nur aus Holz ist..." Ich war überrascht von Lieser ungewöhnlichen Ned­­fA'igkeit, über die ich von den Besuchern des Laden.s iirmner gerade das Gegenteil gehört hatte. Ich ließ die Figur des kleinen .Knaben in die Tasche gleiten und ging. Noch einmal streifte mcin Blick beim -Zurückschauen des Alten trockenes knochiges Gesicht, auf dem nrch immer die zu nur flehende Demut schimmerte. Ausrichtig gestanden, ':ch vwstand den Alten nicht. Wahrhaftig, ein merkwürdiger Sonderling, der sich gerade von dieser Figur so schwer trennen konnle. Schließlich könnte er sich ja tausend ähnliche Figuren schnitzen, die Arbeit brannte ihm ja ordentlich unter den Händen; er blickte den ganzen Tag lang von feinem Tisch nicht auf. Zu Hause stellte ich im Zimmer meiner Pension das Figürchen auf das Nachtkästchen. Eine ausgezeichnete Arbeit, das ist wahr, aber wenn ich recht gesucht hätte, würde ich eine besiere Figur als diese gefunden haben... Vielleicht aber auch nicht... Der Alte allein könnte es sagen, warum für ihn gerade diese Figur so wertvoll war. Oder war das ganze Manöver mit dem flehenden Blick ein geschickter Geschäftskniff, um aus mir je mehr heraus­zupressen? Kalt stürzte dieser Gedanke auf mich herab. Offen­bar hat der Alte mich hineingelegt. Er hat geschau­­spielert, Komödie gespielt und nun lacht er wohl, weil ich ihm aufgesesseir bin. Eines Abends saß ich mit einem inteuesiantrn, grau­köpfigen Tiroler in einer traulichen Ecke des Gasthaujes beim Bier. Draußen klatschte Ler zlveittägige Regen mit ermüdender' Eintönigkeit auf die Straße. Während unserer Unterhaltung kam das Gespräch auch auf -den Bildschnitzer. Der alte Tiroler stieß mit der Nase fckMuppernd in die Luft, während er an sei'ner Pfeife saugte. „Der Aermste!" — dieses Wort ließ er fallen, als er nach dem ersten Zug aus der Pfeife die Stirmne Wiedergewann. „'Warum Aermster?" — tastete ich gierig das Leben des Bildschnitzers ab. Endlich werde ich etwas über ihn effahren von eÍMem Menschen, der sein Leben hier verlebt hat in dem Städtchen, in der Nähe des sonderbaren Holz­schnitzers. „Oh, der hat einen großen Kuminer!... DMalb ist er so still. Seine Frau verlii.'ß ihn, kaum daß Las Kind das Licht der Welt erblickt hatte... Auch darüber grämte er sich sehr... Kaum acht Jahre alt, bestieg der klelne Junge den Starrkopf da. Wissm St?, welcher Berg der Starrkopf ist? Dort, jener kahle, alte, sä^ieehäuptige Kogel, der sich zum Himmel erhebt, gleich am Seeufer. Von dort stürffe der Bub ab... Deshalb ist der Mann so ftU und mürrisch... Und er ist wirklich kein schlechter Mensch, Sie können es mir glauben, .Herr..." Ein schmerzlicher Gedanke durchfuhr mich. Am folgenden Abend suchte ich den Tiroler im Gast­haus wieder auf und hatte das Figürchen mitgebracht. Ich zog es aus der Tasche und stellte es vor den Alten hin. Sein Blick glänzte auf, als er die Figur des Knaben zwischen den Fingern hin und her drehte. „Ei, ei, da schau her!... Das ist aber schön!... Ganz so, wie der Lebende gewesen ist!... Ich hab' den armen Buben gekannt!..." „Welchen Buben?" fragte ich und faßte den Alten bei der Hand, in der er die Figur, sich noch immer an ihr ergötzend, festhielt, wobei Tränen seine Augen zu trüben begannen. „So hat er ausgesehen... ganz so... Der Sohn des Holzschnitzers, der vonr Kogel abgestürzt fft... Was hat der arme Mann herumprobiert, um das Ebenbild seines Sohnes zu schnitzen, aber es wollte ihm nie gelin­gen. Was hat er sich damit abgeplagt, was hat er ge­schuftet! Alles war nur jammervolles Machwerk... im Vergleich zu dem Bild, in dem er einmcll die Züge seines Sohnes treffen würde, die in seiner Seele brannten... Hm... Er hat ihn, wie es scheint, doch getroffen... Aber das eine verstehe ich nicht, wie er Jhrcen die Figur ablaffen konnte... Das ist kein Mensch, den das Geld besonders reizen könnte... Er ißt ja kaum etwas, und nie kann man ihn ins Wirtshaus locken... Der ist auf den Groschen nicht angewiesen... Hm... Ich kanns nicht begreifen..." Ich drückte dem Alten die Hand, packte die Figur mit zitternder Sorgfalt ein, behutsam, als wickelte ich ein heißes, zerbrechliches rotes Herz in Papier, und empfahl mich. Am nächsten Morgen konnte -ich es kaum erwarten, daß der Alte seinen Laden öffne. Ich trat bei -ihm ein. Als er mich erblickte, leuchtete es in seinen AuMn wie Hoffnung auf. „Ich habe Ihnen die Figur zurückgebracht... Die Figur des kleinen Jungen... — sprach ich. — „Ich -habe mir die Sache überlegt. Vielleicht nehme ich doch was anderes!... Nichts zu reden, eine wundeirschöne Arbeit... Aber ich möchte doch lieber was Lustigeres... Nied-> licheres... Das Weiueiu war ihm nahe vor Glückseligkeit. „Ich hab' den Herrn nicht beleidigen wollen! ... Der Herr ist ja der Käufer und ich bin der Kaufmaim... Und schließlich, ist La alles zu verkaufen... Alles, bitte... Aber wenn ich mit was anLercm dienen könnte... Dâ wäre zum Beispiel diese Fischerfigur... Das reine Leben, die Kraft... Na, ich will nicht loben... Wenn das Ding dem Herrn gefällt... Ich kaufte L?!n Fischer. Die Preisdifferenz zwischen der Figur des Fischers und der des Knaben erstattete er mir, ehrlich berechnet, zurück. Die Figur des kleinen Jungen trug er sogleich nach h-iniem in sem Zimmer, ohne mein Gehen abgswartet zu haben. Er rannte, damit -sich kein Mensch treffe, der etwa just an dem Knaben Gefallen fände, dor mit ausgebreiteten Armen auf dem Felsen -steht. Zu Hause packte ich den lächelnden Fischerknaben aus. Eine hübsche, seine Arbeit, Las fft »vahr... Aber die Md-ere... Die hatte Seele... Eine lebende, lebendige Seele... die d'Ns Holz, aus dem sie ge-ferti-gt war, in Bra:Ä setzte... Mm Tage. Vordringen der italienischen Kultur in Ungarn. --- 2!.-K.-B. aus Rom gemeldet wird, ver-Mstntlrcht das Blatt Jmpero ein langes Jntervisiv eines seiner Redakteure mit dem Grastn Kuno Klebelsberq. 2^r Kultusminister gedachte iir warmen Worten der Ver­­dienste, die sich der Budapester Gesandte Italiens, Gr^ Durini di Monza, um die Vertiefung der ungarisch­­ttènilchen Kulturbindungeii erworbeit hat. Auch für die Tätigkeit des in Budapest wirkenden Professors Scilial, o fan>d der Miiiistcr Worte der Anerkennung. Sodann sprach Graf Klebelsberg über die Tätigkeit der italieirischen Schuleir IN Budapest und betonte hiebei, daß die Kenntnis der italieni. scheu Sprache in Ungarn erfreuliche Fortschritte ma<^,- dis Zahl der Hörer italienischer Sprachkurse betrage schon mehr als tause^. Im Laufe des verflossenen Jahres wurde an der UnivèrsitA in Pèes ein Lehrstuhl für iUklienisi^ Sprache errichtet und durch einen Professor aiis Bologna besetzt. Die­­uiigarischs Regierung entsendet jährlich zahlreiche Mittel­­schullehrer nach Italien, die nach Beendigung ihrer Studien Italienische Kunst und Literatur unterrichten werden. Zum Schluffe der Unterredung gedachte Emf Klebelsberg Musso­linis und des großen faszistischen ReforMverkes in 'begeister­ten Worten. Vortrag des Grafen Iwan Csekonics über die Diplomatie. Heute nachmittag hat der erste Vortrag in dem vom Welt-Frauenbnnd „kra Hunp-árla" veranstalteten Zyklus im großen Saale des Ungarischen Nationawerbandes stattge»' fimden. Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigt« Minister Gras Jtvan Csekonics sprach auf Einladung der Präsidentin Frau Dr. Franz Ret hey über das Thema­­».Einblick in die Welt der Diplomatie". Die Diplomatie, sagte er, bedeutet die Politik, der es darum zu tun ist, daß die einzelnen Staaten neben- und untereinander iti friedlicher Verständigung leben. Tie Normen hiesür bietet das Bölksr­­recht, das bis in die ältesten Epochen der Menschheitsgeschichte zurückreicht, aber erst in der letzten Zeit in seinem vollen Umfange kodifiziert wurde. Die Kunst des Diplomaten er.^ fordert eine große Routine, viel Takt und Ausdauer. Leider ist in der früheren Monarchie die Kunst der ungarischen Di- Plomatie, wie sie in der Zeit der Anjous und Matchias Korvins bekannt und berühmt war, in Vergeffenheit geraten. Sodann erö-rterte der Vortragende die Pflichten der Berufs­diplomaten in den mannigfachen Belangen der politischen. Wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung, betonte die Wii^ tigkeit der Presse und die Last der Verantwortung, die den VsLâlrsr 192K

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