Pester Lloyd - esti kiadás, 1928. december (75. évfolyam, 273-295. szám)

1928-12-01 / 273. szám

PL 8n:ir 1.1.01^1) ______________________.Ä.- _______________ LumstuA, 1. OsLsinbvr 1923 okkupier-te Rumänien mü>s^e ganz zu Un­garn fallen, das sich dort nach ungari­­fchem Sinne ein richten würde. Dem wider­sprach Elam, der es als ausgeschlossen «klärte, daß Oesterreich keinen Gebietszuwachs âr m« Lovcen und serbische Brückenkopffe erhalte..." Aus diesen Aufzeichnungen geht klar hervor, daß Graf Tißa vor eine Zwangslage gestellt war, die ihn veranlaßte, stzinen bisher eingenommenen Standpunkt dèr Herhorreszie­­rung eines Gebietszuwachses aufzugeben, um zu verhindern, daß Rumänien, beziehungsweise dessen okkupierte Teile als Entschädigung für Galizien an Oesterreich oder in irgend­­,einer anderen staatsrechtlichen Form an die Monarchie kommen. Diese Ilmstände, die dem Pester Lloyd nicht bekannt sein konnten, klären den scheinbaren Widerspruch meiner An­sicht nach vollkommen auf. Daß Graf Tißa im ü b r i­­!geu grundsätzlich gegen jeden Gebietszu­­!n? a ch s tv a r, ist ja allgemein bekannt und bedarf ^ke^ner Betonung. Der Standpunkt war doch eine logische Kon­sequenz seiner Nationalitätenpolitik, an der er immer sesthielt. Da>ich aus dem wider mich gerichteten Angriff das klare - -Interesse an der Feststellung historischer Wahrheit heraus­­iznlesen glaube, zweifle ich nicht, daß die geehrte Redaktion in Verfolgung dieses selben Interesses auch meiner sachlichen -Aufllärung in Ihrem geschätzten Blatte Raum geben werde. Um jedoch dine vollständig klare Situation, zu schaffen, "pfähle ich mich verpflichtet, mit rückhaltloser Offenheit zu èr^ -klären, daß ich seit jeher dem großösterreichischen Gedanken chulhigt? und daher auch in meinem im Erscheinen begriffenen -'âche eine politische Meinung vertrete, , die dem vom Pester Lloyd mit. anerkennenswerter Stetigkeit und Ueberzeugungs­­'treue klar eingenommenen Standpunkt entgegengesetzt ist. Ich Irverde daher jede, wenn auch noch so scharfe sachliche Kritik !an meinem Buch nur als eine Selbswerständlichkeit und mit lâr Achtung vor fremder Uebcrzcugung hinnehmen. Hochachtungsvoll Artur Graf Polzer Hoditz. Das Buch des Grafen Poltzer Hoditz führt den Un- Zertitsl: ,Aus der Geheirnmüppe des Kabineits­­irtrektors Kaiser Karls". In dem Kapitel nun, das in !der Neuen Freien Presse zum Vorabdmck gebracht war, ihat âaf PÄtzer die Behauptung, als habe Grafs Tißa Die Ännepion Rumäniens zugunsten Ungarns verlangt, NN einer Mise hingestellt, daß man annehmen mußte, les â müßten^ sich irgenLlvelche, dokurnentarischè Belege fiir !Liefe Behaupümg'in seiner „Geheimmappe" befinden. lAls sddawn der Pester. Lloyd und in den Spalten der iNeuen Freien Presis Dr. Gustav Gratz die Stichhaltig­keit dieser Behcmptung in kategorischer Weise bestritten, ^gsschach dies in der Erwartung, daß Graf Poktzer nun­­!m'ehr SaÄ Pro-tokoll des gemeinsamen 'Kronrates vom 22. März 1917 aus seiner Meheimmappe' hervorholen und als Beweis seiner Gut­gläubigkeit und Zuverläsiigkeit veröffentlichen werde. Mies ist jedoch nicht geschehen, und Herr Graf Poltzer !hat 'sich, damit begnügt, den seinerzeitigen Generäladju­­itantsn und Chef der Militärkainzlei Baton M arter er chls Zeugen anzurufm, der in seinen Tagebuchaufzeich- Mtngen vqn dem bezüglichen Vorgehen ungefähr die 'Kichs Darstellung gibt. In seinem an uns gerichteten ^Schreiben veröffentlicht er nun den Wortlaut der. ein­­!!slMMLn Tagebuchnotizen des Barons Marterer. Aber lauch um diese Zeugenschaft ist es einigermaßen faden­­silheinig bestellt. Dèyn auch Baron Marterer -selber hat an dem gemeinsamen Kron­­wa t e vom 22. März ebensowenig wie Graf Miiltzer teilgenommen. Was er darüber in sein Tag^uch eingezeichnet hat, weiß auch er also bloß voM" Hörensagen. Wer selbst Baron Marterer sagte in seinem Tagebuch nicht. Traf Tißa hätte die Ein­­jvevleibung ganz Rumäniens gefordert, wie dies s-GüNf Poltzer . in seinem Buche -behauptet, sondern nach dem Zeugnis Marterers hätte Graf Tißa bloß erklärt, ^ß »der okkupierte Teil Rumäniens ganz zu llngarn fallen müsse, das sich dort nach ungarischem Sinne-einrichten würde". Wie dem auch sei, noch einmal wollen wir feststellen, Äaß âaf Stefan Tißa in jenem gemeinsamen Kronrate chiM für die Einverleibung ganz Rumänierts an Ungarn Ängeireten ist, weil er, wie ja Graf Polzer selber in ffeiE an uns gerichteten Zuschrift einbekennt, grundsätzlich -gegen'jeden Gebietszuwachs war. Unseres Wissens hat es -W im Kronrate vom 22. März 1917 unr ganz anderes igehaNdÄt. Die österreichischen Minister und . die Militär­­-kveise haben damals in der Tat die Annexion ganz Ru­­^mäniens. gefordert, und zwar derart, daß dieses.Gebiet Mit der.Bukowina vereinigt und Oesterreich zuge­­s-schlagpn werden soll. Gegen diese Zumutung nun lhat Graf Tißa allerdings schr energisch Stellung genom­­anen. Er stellte nicht in Abrede, .däß aus strategischen ^Gründen,eine gewisse Grenzberichtigung iLmf Kosten Rumäniens gebotm erscheine. Die Erfahrun­­.'gon hatten nämlich gezeigt, daß wenn Siebenbürgen nicht idmch'Eigene Truppenmacht genügend gesichert ist, ein ^rMtlänischer Einfall auf keine namhaften Schwierigkeiten ^stoßen könne. Kurz vorher war es ja geschehen, daß die ^Oberste Heeresleitung die in Siebenbürgen untergebrach­ten Truppen nach Italien abdirigiert hatte, wo ein Vor­stoß unter dem persönlichen Oberbefehl König Karls unternommen werden sollte, und die Rumänen dadurch sin. die bequeme Lage geraten waren, einen bewaffneten S^zièrgang nach Siebenbürgen durchzuführen. Dem Grafm.Stefan Tißa war das noch in lebhafter Erinne­rung, und darum verschloß er sich nicht dem Gedanken einer Grenzberichtigung, durch die e i n e A r t stra t e g i­­s ch er 'P uff-erlin iezwsischenR um än ien und Ssi ebenb ür g en-geschaffen werdm sollte. Er schlug daher vor, daß ein Gebietsteil jenseits der Karpachen­grenze als eine Art Militär grenze einzurichten wäre, doch sollte das nicht etwa eine k. u. k. gemeinsame Militärgrenze, wie seinerzeit die in Kroatien und Süd­ungarn bestandene, sein, sondern eine rein unga­rische, also unter der ausschließlichen Verwaltung und Verfügungsgewalt-des ungarischen Staates stehende, weil einzig einer solchen die Gewissenhaftigkeit und hingebungs­volle Opferwilligkeit zuzutrauen war, die allein die In­tegrität Siebenbürgens zu verbürgen vermochte. Dieser Gedanke hat ja dann später auch im Buka­rester Frieden seine Verwirklichung ge­funden, indem darin ein e strategische Grenzberichtigung zum Zwecke der wirk­sameren- Ve r-teidigung Siebenbürgens vorgeseh en war. . . Das ist dasjenige, was wir von der Stellungnahme des Grafen Tißa im Kronrate vom 22. März 1917 wissen. Um die Richtigkeit unserer Informationen nachzuprüfen, haben wir uns mit einer bezüglichen Anfrage an Herrn Exzellenz Eugen v. Balogh, , seinerzeitigem Justiz­minister Stefan Tißas, gewandt, der in dieser Frage um so zuständiger ist, als er von der Akademie der Wisien­­schaften mit der Herausgabe des schriftlichen Rachlasies des Grafen Stefan Tißa betraut ist. Herr v. Balogh hat uns die Richtigkeit unserer obigen Darstellung vollauf be­stätigt. Das ist die objektive Wahrheit- aus der mithin her­vorgeht, daß die Angabe, Graf Tißa hätte je die Einver­­.leibung ganz Rumäniens an-Ungam gefordert, durchaus falsch ist. Brief eines klassischen Zeuge». Das gleiche Thema behandelt auch eine zweite Zuschrift, die uns mit heutiger Post zuqekonrmen ist. Ihr Absender ist Dr. Heinrich v. Wertheimstei- n, ein engerer Landsmann des Grafen Stefan Tißa: er hatte im Frieden im Komitat Bihar das Amt eines Oberstuhlrichters innegehabt und war daher schon in dieser Eigenschaft in häufige und en.qere Be­­rührun.g mit Stefan Tißa -.getreten. I-m Krieg bot sich Herrn v. Weriheimstein, der als Husarenosfizier im Felde stand, zweimal Gelegenheit, sich mit dem gleichfalls an der Front kämpfenden Grafen Stefan Tißa über die ZuEu tz-tsschicksale Rumäniens zu unterhalten, und in seiner uns eittgesandten Zuschrift berichtet er ausführlich und sicherlich sinngetreu über diese beiden Gespräche. ^Seine Zuschrift lautet wie folgt: Sehr geehrte Redaktion! . Obwohl Graf Polzer-Hoditz in der Neuen Freiem Presse vom 28. und 29, d. den Peysuch unternimmt, den Widerspruch aufzuklären, der Mischen Graf Stefan Tißas allgemein bekannter annexionsfeindlicher Einstellung und seiner anläßlich des am 22. März 1917 stattgefuudenen Kroirrates angeblich gemachten Aeußerung bestcht, bitte ich doch um die Veröffentlichung des Inhalts zweier G e ­spräche, die ich inèd'en Kriegsfahren 1917 und 19-18 mit Graf -Tißa zu führen Ge­legenheit hatte, Mual - in ihnen Tißas »Standpunkt besonders klar und eindeutig z-um Ausdruck gelangt. Bekanntlich stand Tißa in den Monaten August bis Oktober 1917 zuerst als eingeteilter Sta-bsosfizier, spater als Konrmondant des 2. Honvedhnsarenregiments im Felde. Ich selbst war zur selben Zeit Nachrichtenoffizier -und Kvmmän­­dant der Nachrichtenabteilung der bei Gura Humora auf den östlichen Ausläufern -der Karpachen stehenden 11. Kavallerie­­tr-uppendivision, zu deren Truppen auch das - 2. Honv^d­­husarenreqiment zählte. In meinem Zivilbevuf war ich lei­tender politischer Beamter eines Bezirkes in Ungarn gewesen, in dem die Bestrebungen >der hypernational gesinnten Nn­­nmiien schon von jeher besonders stark zur Geltung kamen, -und ich Mlt sozusagen als Experter in den die vümänische Pr-opaZanda betreffenden Fragen. Dies zur Erklärung, wieso gerade ich dazu kaMj, mit Tißa politische Fragen wichtiger Natur zu besprechen. / o Den Anlaß zu einem dieser im Felde geführten Gespräche bot das im Sommer 1917 erfolgte Freiwerden des Mandates eines teilweise in meinem Bezirke gelegenen Wahlbezirkes. Tißa setzte sich für die Wahl eines rumänischen Kandi­daten ein, mit der- Begründung, daß die Wähler des betresi senden Wahlbezirkes fast ausschließlich Rumänen seien. Im weiteren Verlaufe der Unterredung kam auch das Verhalten der ungarländischen Rumänen im Kriege und der gegen Rumänien geführte Feldzug zur Sprache. Ich erwächrte, daß es südlich der Dreiländerecke nächst Dorna Watra Gemeinden gibt, IN denen eine Seite der Ortsstraße auf rumänischem, die andere auf österreichischem Gebiete liegt. Tißa erklärte bei dieser Gelegenheit ganz entschieden, daß Ungarn keines­falls seine Zustimmung zur Einverleibung von Gebieten geben könnte, die die Vermehrung der ungarländischen Rumänen zur Folge hätte. Tißa schloß'seine- Ausführungen mit der Be­merkung, daß wir gerade genug Rumänen und Serben hätten. Das Meile Mal sprach ich mit Tißa ein Jahr später auf dem italienischen Kriegsschauplatz in Lago die Lago bei Tarzo über dasselbe Thema. Auf Grund von kürzlich einge­troffenen Informationen aus meiner engeren Heimat berich­tete ich chm, daß in der Stimmung der führenden ungarlän­dischen Rumänen eine für uns Ungarn ungünstige Wendung Angetreten sein soll, die nach Ansicht der sich bereits bedroht fühlenden Ungarn meines Bezirkes auf das Vorhandensein einer schlagkräftigen rumämschen Arniee in der Moldau zurückzuführen sei. Tißa verfolgte meinen Bericht mit offen­kundigem Mißfallen und erklärte mit Nachdruck, daß Un­garn an derBesetzung von weiteren rumäni­schen Gebieten kein Interesse habe, und daß man alles vermeiden müsse, was das rumänische Volk und das rumänische Königreich, das seiner Meinung nach keinen, auch noch so unbedeutenden Verlust an Gebiet und Bevölke­rung erleiden solle, dauernd verstimmen könnte. „W ir wol­len ja," meinte Tißa, „mit Rumänien nach dem Kriege in bestem Einvernehmen leben;, dies i st schon im Hinblick« ufunsereRumänencin Gebot der Vernunft." An dem auf diese Unterredung folgenden T-age empfing Tißa -in Lago di Lago den Besuch des Fcldmarschalls Borac­­vics, und bald darauf trat er die Reise nach Kroatien an, von der er nicht mehr zu fein-ein Regimeute zurückkshrte. Aus Liesen beiden Gesprächen geht Tißas uners-chütter-­­licher Widerstand gegen jegliche Gebi«tsemverleibung klar' hewor. Es ist ganz undenkbar, daß er seinen Standplmkt in der, kurzen Spanne Zeit von März bis August geändert hätte. Noch undenkbarer ist es aber, daß Tißa bei seiner ausgespro­chenen Abneigung gegen Hinterhältigkeiten und Schliche ün Kronrat vom 22. März 1917 seineni Standpunkt vollkoinnren widersprechende Forderungen gestellt haben soll. Meiner Ansicht nach ließe sich übrigens die' Kontroverse durch Einsichtnahme in das Protokoll des bewußten Kron­rates restlos ansklären, nachdem es kaum anzunehmen ist, daß Aeußerungen von derartiger Tragweite Larin nicht 'verzeich­net worden wären. Mit besm-iderer Hochachtung Dr. Heinrich v. Wertheimstein. Wien, IV., Argentinierstraße 29. Der Dolkerbund. Gens, 1. Dezember. -. sWolfs.) Der -Völ >ker -bnndrat wird seine. D ez e m­­bertagnng, wie nunmehr festisteht, in Lugan-o abhal­ten. Die Sitzu-Ng-m werden in dem am Kai gelegenen'Gebäuide -des Kursa-altheaters stattfinden, wo außer einem geräumigen Sitzungssaal die- nötigen Räumlichkeiten für einen Teil der Beamten des.Völkcrb-undsckretariats -und für die Presse ein­gerichtet werden- können. Die technischen Vorbereitungen sind bereits ernsthafti im Gange. Die Jnsormationsabteilung ent­faltet eine lèbhastc Tätigkeit, um in der -kurzen, noch z-ur Ver­fügung stehenden Zeit auch alle Erleichterungen für die Presse sicherzustellen. Die -Schweizer B-ch-örden ' haben eben­falls bereits mit den nötigen Vorbereitungen begonnen, um für den telephonischen..-und telegraphischen Staats- und Presseverkehr während der Ratstagung die nötigen Verbin- Lungeisi . bereitzustell-en. Vom Bökkerbundsekretariat werden 89 bis 90 »Beamte für die Tagung nach Lugano- entsandt werden, während die internationale Presse; wie bei Rats­­ta-gunge-n üblich, mit eMa 150 Korrespondenten pertretcil sein dürfte. Oesterreich. Das Wohnungsbauprogranlnl. Wien, SO. November. (Wiener Amtliche Nachrichtenstelle.) Jnr Wahnu-ngsaus­­schttß des Na t-ion alr a te s un-terbreitete heute der Fi­­nanzmi-nister nâens -der Regierung das seinerzeit vom -Bundeskanzler Dr. Seipel ange-kündigte Wohnva-u> förLerungspr -ogramur. Es sieht vor, ^daß der Bau» be-werbèr den Baugrund um 40 Prozent des Basiersorder-' nisfes aus eigsnsm beistellt, wovon SO Prozent als erste Hy­pothek aufgsn-oMmen wer-den sollen-, die restlichen 60 Prozent würde die Re.giermng in- Forin von Zuschüssen an die Laiides- Hypothekenanstalt bListellen, wähvend die Hypvt^ken­­arsitak dan-n für die vo-vgescho-ssenen Summen- Obligaièivnen mi-k zwanzigjÄhriger Laufzeit aus.geb>ön> würde. - Diese Aktion tväre für drei Jahr-e gedacht und würde einen Wi-u­­kostenaufwand von 116 oder 232 Millionen erfordern, je nachdem der Bund sechs oder zwölf Millionen jährlich zuschießen würde. Die Bedeckung -könnte durch eine Heranziehung der Hausbesitzer, die ins» besondere in der Jnfkationszeit ihre Häuser weit unter dem Werte èrtvorbtzn haben, sowie durch eine geringe Abgabe aller Mieter gesunden werden. Merlâßliche Voraussetzung für dieses Wohnbauprogramm soi jedoch die -bereits in Beratung stehende Novellierung Les Mietergesetzes, da nur durch die erhöhten Mietzinse eine erhöhte Bautätigkeit zu erwarten ist. Im übrigen würde eine Rentabilität der Neubauten schon bei einem sechs- bis achtfachen Friedens­dienst, das wäreii eMa 45 bis 55 Prozent des Goldzinses»­­eintreten. Drohende passive Resistenz der Post- und Telegraschen-­­bemnten. sTel-egramm des Pester Lloyd.) Wien, 1. Dezember. Die Vorbereitungen zur passiven Resistenz im Post-, Telegraphen- und Telephonbetriebe sind im vollen Gan^. Die ersten Weisungen sind bereits von den Qrganisationerr an die Post-, Telegraphen- imL Te!le­­phonbedrensteten hinaus.gegangen. Die Resistenz wird sich diesmal besonders stark 'ausdrücken und sich sehr fühlbar machen. Frankreich. Die Budgetberatung. Paris, 1. Dezember. Die Kammer hat das Budget des Ministe­riums des Innern in der Nâchtsitzung nicht M Ende führen können, da sie sich schr lauge mit nebeusächlichen Fragen-beschäftigte, so unter anderem eine halbe Stunde lang mit der Unterstützung der Gemeinideferlerwchren. Beim Kapitel „Gcheime Ausgaben für die Kriminal­polizei" stellte ein Sozialist der Tradition genräß einen AL- lehmrngsantvag. Der Kommunist Berthon erklärte, die­ser geheime Fonds diene nur dazu, Provokateure zu unter­­halten. Tardieu entgegnete,-es haMe sich hier um eine Re­gierungsfrage. Als die Sozialisten in England die Regis­­rungsgÄvalt auÄibten, hätten sie aus diesen gcheimen Fonds auch nicht verzichtet. Tardieu stellte die Vertrauensfrage, worauf die Kammer Len sozialistischen Streichungsantr<^ mit 420 gegen 160 Stimmen eâlehnte. Weiterhin protestierten zloei Kourmunisten bei der Be­ratung der Polizeikredite gegen die „großen Manöver" des Polizeipräsidenten Sciappe, bei denen Taulsen-de von Ar­beitern grundlos verhaftet worden seien. Der Innenminister erklärte, er decke den Polizeipräsi­denten vollkommen. Verhaftung eines italienischen Anarchisten. Paris, 1. DeMuber. In -S-t.«Raphael li->ü die Gendarn'.erie einen itall-emschen Anarchisten imnteus^ Zambari ni verhast-en Man vermutet, daß Z,a-mbariii: am 22. August ein- Attentat gegen den iialiMischen Kv-nsul in Si--Ra-Phael Mplä-ni hat. Dia in seiner Wohnung aug-estellte Hausdurchsuchun-g Dhrle zur Entdeckung/zahlrslcher Flugschriften uüd BrosWren. in i^ncm das Attentat auf den Kon,) ul verherrlicht wird.

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