Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1930. július (77. évfolyam, 146-172. szám)

1930-07-01 / 146. szám

■Dienstag» L-ifaft 1930 schule steht in der Mitte des Dorfes und wurde nach der Explosion ein Raub der Flammen. Die Untersuchung ergab, daß eine Bombe in den Keller der Forstschule ge­legt worden war. Von den Tätern fehlt jede Spur, Verhaftung von kommunistischen Agitatoren. (Telegramm des Pester Lloyd.) Kolozsvár, 30. Juni. In der Umgebung von Kolozsvár und Nagyvárad sind in den letzten Tagen zahlreiche Kommunisten ver­haftet worden. In Kolozsvár allein wurden 30 Kommu­nisten, darunter auch mehrere bekannte Führer der sie­­benbürgischen Kommunisten, verhaftet TSCHECHO-SLOWAKEL Die Volkszählung. (Telegramm des Pester- Lloyd.) Prag, 30. Juni. Heute erschien die Durchführungsverordnung über das Gesetz der Volkszählung, die am 1. Dezember statt­­finden soll. Die Nationalität soll nach der Muttersprache eingetragen werden. Zu einer anderen Nationalität wird sich die betreffende Person nur in zwei Fällen bekennen können: 1. Wenn sie ihre Muttersprache weder in der Familie noch im Hause spricht und die Sprache jener Nationalität, zu der sie sich bekennt, vollkommen be­herrscht. 2. Juden können sich immer zur jüdischen Nationalität bekennen, welche Sprache sie auch immer sprechen. Der Vertrag von Pittsburg. Prag, 30. Juni. (U. T.-K.-B.) Slovak befaßt sich in einem stark­­zensurierten Artikel mit der Rede des Präsidenten der amerikanischen Slowakenliga Bielek über den Pittsbur­­ger Vertrag. Laut Bieleks Ausführungen könne die In­­artikulierung dieses Vertrages nicht von der Einwilligung der tschechischen Mehrheit abhängen, da dieser Vertrag die Grundlage der tschechisch-slowakischen Vereinigung im Auslande gewesen sei. Das tschechische Volk nehme in dieser Sache die Rolle eines Vertragsbrüchigen Ange­klagten ein. Der Pittsburger Vertrag müßte behufs Be­schlußfassung einer intenationalen Instanz unterbreitet i werden. Gajdas Appellation. Prag, 30. Juni. (Tschech. Tel.-Ag.) Das höchste Verwaltungsgericht fand die Appellation des gewesenen Generalstabschefs Gajda gegen das Urteil* des vom Landwehrministerium eingesetzten Disziplinärausschusses zweiter Instanz ■grundlos, bezw. unstatthaft, und lehnte sie ab. Durch das Urteil wurde Gajda seinerzeit zum ge­meinen Soldaten degradiert und es wurde auch seine Pension herabgesetzt. Gajda ist derzeit Abgeordneten­­. jp.itglied der Dissidentenliga. SPANIEN. Ende des Generalstreiks in Sevilla. Sevilla, 30. Juni. (Havas.) Die Ruhe ist in der Stadt wieder voll­kommen hergestellt. Die Arbeiter haben sich alle wieder zur Arbeit gemeldet. RUSSLAND. Das Programm Stalins. (Telegramm des Pester Lloyd.) Warschau, 30. Juni. Nach Moskauer Meldungen des Kurjer Varszavszka wurde heute, am vierten Tage des Kongreßberatungen der kommunistischen Partei in Moskau die Aussprache über das Programm Stalins beendet. Die Mehrzahl der Redner forderte die rücksichtslose Unterdrückung der Rechtsopposition. Die Moskauer Isvestija erklärt: Die Stalinsche Politik allein könne Rußland aus einem Agrarstaat in einen Industriestaat umwandeln. Die bis­herige Parteipolitik dürfe keine Änderung erfahren. Mit größter Energie müßten die kapitalistischen Elemente sowohl in den Städten wie auf dem flachen Lande aus­gerottet werden. Die Pravda betont, daß die kommunisti­sche Partei die oppositionellen Elemente nicht neben sich dulden dürfe, und daß nach dem Kongreß eine Abrechnung mit der Opposition stattfinden werde. Die Rechtsoppositionellen müßten im Falle eines Beharrens in der Opposition nicht nur aus der Partei, sondern überhaupt aus dem Rahmen des sowjetrussischen Lebens ausgeschaltet werden. In den Artikeln der Pravda und der Isvestija werden scharfe Repressalien gegen die Oppo­sitionsführer vorgeschlagen. AMERIKA. Die Revolution in Bolivien. La Paz, 30. Juni. (Havas.) Der gewesene Präsident Sites verließ die brasilianische Gesandtschaft und begab sich nach der 'Grenze. General Kundt weilt noch immer auf der deut­schen Gesandtschaft, T agesneuigkeiten. T ageskalender. ■ — Dienstag, 1. Juli. — Röm.-kath.: Theobald. — Protestanten: Theobald. — Griechen: 18. Juni. Leone. — Juden: 5. Thamus. — Sonnen­aufgang: 3 Uhr 50 Min., Sonnenuntergang 19 Uhr 45 Min., Mondaufgang 9 Uhr 43 Min., Monduntergang 23 Uhr 10 Min. — Die Minister empfangen'. Handelsminister von 5 bis 7 'Uhr abends, Honvédminister und Ackerbauminister von 12 bis 2 Uhr, der Ministerpräsident und die anderen Minister auf Grund vorheriger Anmeldung. — Museen: National­museum (Archäologische Abteilung): von 9 bis 2 Uhr. Széchenyi-Zimmer in der Akademie: von 10 bis 12 Uhr. Museum der Schönen Künste: Alte Gemälde und Skulpturen des Mittelalters und der Neuzeit, antike Terrakottensamm­lung; Ausstellung von Miniaturen und Handzeichnungen alter italienischer Meister: von 10 bis halb 2 Uhr. Neue unga­rische Bildergalerie im alten Künstlerhaus (Andrássy-ut 69)* von 10 bis 2 Uhr. Eintrittsgebühr 40 ’Heller. Landwirtschaft­liches Museum: von 10 bis 1 Uhr Landes-Kunstgewerbe­museum (IX., Bezirk, Üllöi-ut 33—37): täglich mit Ausnahme von Montag: von 9 bis halb 2 Uhr. Landesausstellnug alter Kirchenkunst: täglich von 9 bis halb 2 Uhr und nachmittags von 3 bis 6 Uhr. Georg-Ráth-Museum: täglich mit Ausnahme von Montag und Freitag, von 9 bis halb 2 Uhr. Königliche Burg von halb 10 bis 3 Uhr. Parlament von 9 bis 4 Uhr. Geologisches Museum (Stefáiiia-ut 14) von 10 bis 1 Uhr. Hauptstädtisches Museum (Stefänia-ut) von 4 bis 7 Uhr. Volkshygienisches Museum (Eölvös-ucca 3) von 10 bis 6 Uhr. Königin-Elisabeth-Museum (Königliches Schloß): von 8 bis 12 Uhr und von 2 bis 4 Uhr. Museum im Aquincum (Szentendrei-ut 7): von 9 bis 12 Uhr und von 3 bis 6 Uhr. Hopp-Museum für ostasiatische Volkskunde (Andrássy­­ut 103): von 10 bis 1 Uhr. Kön. ung. Postmarkenmuseum, I., Krisztina-körut 12, jeden Dienstag und Freitag von 10 bis 12 Uhr. Eintrittspreis 40 Heller. — Bibliotheken'. Hauptstäd­tische Bibliothek: von 9 bis 7 Uhr. Akademiebiblio­thek: von 3 bis 7 Uhr. Universitätsbibliothek: von 9 bis 2 Uhr. Bibliothek des Nationalmuseums: geschlossen. Bibliothek des Kunstgewerbemuseums: von 3 bis 8 Uhr. Bibliothek der Handels- und Gewerbekammer: von 9 bis 2 Uhr. Fachbibliothek des königlich ungarischen Technologischen und Materialprüfungsinstituts (VIII., Jözsef­­körut 6): von 9 bis 1 Uhr. Blindenbibliothek (Ida-ucca 5): ge­schlossen. Bibliothek der Elisabeth-Volksakademie: von 5 1 Uhr. Ausstellungen: Kunstgewerbliche Ausstellung im alten Künstlerhaus (Andrässy-ut 69): von 9 bis 2 Uhr. Nemzeti Szalon: Ausstellung „Die Frau“ von 9 bis 5 Uhr. Heiligsprechung und Petri Namensfeier in Rom. Aus Rom wird gemeldet: Gestern hat der Papst unter feierlichen Äußerlichkeilen den Ritus der Heiligsprechung des Jesuiten-Märtyrers Johann Berebeuf zelebriert. Die Peterskirche war mit Fahnen, auf denen die Wunder­taten Johann Berebeufs, wie auch des heiligen Bellar­­mino und des heiligen Theophil Corte dargestellt waren, dekoriert. An der Zeremonie nahmen auch die Mitglieder des Diplomatenkorps, die Notabilitäten der Stadt Rom und die Vertreter des Jesuitenordens teil. Es gab auch eine Prozession, an deren Spitze Bischöfe, Erzbischöfe und Kardinale schritten. Der Papst wurde auf einem tragbaren Thronstuhle in die Basilika getragen und von der Menge huldigend begrüßt. Nach der Vorlesung der Kanonisierungsformel pontifizierte der Heilige Vater eine Festmesse. — Am Abend wurde aus Anlaß der Namens­feier Petri die Kuppel und die Front der Peterskirche mit fünftausend Glühbirnen und neunhundert Fackeln festlich beleuchtet. Verleihung. Der Reichsverweser hat auf Vorschlag des Ministerpräsidenten dem bischöflichen Stellvertreter, ref. Senior-Seelsorger von Abaujszántó Andreas Cziáky in Anerkennung seiner auf kirchlichem, gesellschaft­lichem und öffentlichem Gebiete erworbenen Verdienste, sowie dem Miskolcer ref. Senior-Seelsorger Stefan Farkas in Anerkennung seiner auf kirchlichem und gesell­schaftlichem Gebiete erworbenen Verdienste den Titel von kön. ung. Oberregierungsräten verliehen. Konsulatsdienst. Der Minister des Äußern hat den mit dem Titel eines Konsuls II. Klasse bekleideten Vizekonsul Béla Sziklag zum Konsul II. Klasse und den mit dem Titel eines Vizekonsuls bekleideten Konsular­­attaché Dr. Julius Petrovich zum Vizekonsul ernannt. Die Placierung einer Reliquie von St. Gerhard in der Szegeder Votivkirche. Wir berichteten in unserem jüngsten Abendblatte, daß der Patriarch von Venedig, Kardinal Lafontaine, einer ungarischen Pilgergruppe, die aus Anlaß der Neunjahrhundertfeier der Csanáder Diö­zese in Murano den Reliquien des ersten Bischofs dieser Diözese, des heiligen Gerhard, gehuldigt hatte, einen Un­terschenkelknochen des Heiligen zum Geschenk gemacht hat. Heute ist die Pilgergruppe unter Führung des Diö­­zesanbischofs Julius Glattfelder in Budapest, beziehungs­weise in Szeged eingetroffen. In der Station Kistelek wurde der Pilgerzug von einer nach Hunderten zählenden Volksmenge begrüßt. Der Bischof dankte den Gläubigen für ihre Begeisterung und teilte den Segen aus. Unter den Klängen des Hymnus fuhr dann der Zug weiter nach Szeged. Im Bahnhof empfing Domherr Breisach an der Spitze geistlicher und weltlicher Notabilitäten die Re­liquie. Auf die Begrüßungsansprache erwiderte der Bi­schof, daß hoffentlich nunmehr das Andenken des Heili­gen die gesamte Komitatsbevölkerung noch mehr durch­dringen werde. Stellvertretender Bürgermeister Dr. Pálfg verdolmetschte dann den Dank der Stadt für die Er­werbung der Reliquien, die vorerst in der Matthias-Kirche — bis zur Fertigstellung der Votivkirche — aufbewahrt werden sollen. Ehrung Julius Pekárs. Aus dem Anlasse, daß Minister a. D. Julius Pékár gelegentlich seiner dreißigsten Aus­landmission vom Reichsverweser mit dem Verdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet worden war, fand sich heute bei dem ehemaligen Minister eine große Abordnung ein, der Vertreter von 27 Vereinen angehörten. Erzherzog Dr. Josef Franz überreichte Julius Pékár in deren Namen einen großen Silberkranz. „In erster Reihe begrüße ich Sie, sagte der Erzherzog u. a., im Namen meines Vaters dessen Minister Sie waren. Damals lernte ich nach Ihren schöngeistigen Arbeiten Ihre im Interesse des nationalen Schutzes entfaltete große Arbeit schätzen. Zehn Jahre hindurch habe ich dann diese schwere und in der Stille verrichtete Arbeit verfolgt. Wir hüten die Zukunft der Nation gewissermaßen in den Katakomben unserer Her­zen und die Arbeit geht so von statten, wie die Urchristen in den römischen Katakomben arbeiteten. Auch als Schriftstellerkollege beglückwünsche ich Sie im Namen der Petöfl-Gesellschaft!“ Dann sprachen noch Josef Szörtseg (Tesz), Graf Ernst Zichy (Auslandpolitische Gesellschaft) u. a. m. Julius Pékár dankte ergriffen für die ihm dargebrachten Ehrungen. Der Prinz von Bosnien. Aus London wird uns ge schrieben: In einer Vorstadt Londons fand dieser Tage ein Gartenfest statt, das den Gästen eine ganz ungewöhn­liche Attraktion bot. Auf den Einladekarten stand die Be­merkung, daß Se. Hoheit Prinz Heinrich von Bosnien und Herzegowina samt der Prinzessin dem Fest bei­wohnen werden. In nicht geringer Aufregung bereiteten sich nun die glücklichen Eingeladenen — durchweg Leute aus den oberen Tausend natürlich — auf die Begegnung mit dem „authentischen“ Prinzen und der Prinzessin vor. Die Gäste waren beisammen und warteten gespannt. Da rollte majestätisch eine Staatskutsche einher mit Adjutanten und Lakaien; auch eine Hofdame saß den Hoheiten gegenüber, wie es die Etikette vorschreibt. Der Prinz trug eine glänzende Uniform mit zahlreichen Ordenssternen, und seine Unmittelbarkeit, seine ein­nehmende Art fanden die Gäste einfach bezaubernd. Sie sonnten sich alle sorglos in prinzldcher Nähe, als uner­wartet der Schlag kam, der so vieler Herrlichkeit dieser Welt bereitet ist. Rasch wie das Glück von Edenhall zer­schellte der Ruhm des Hauses derer von Bosnien und- Herzegowina. Die Gäste mußten erfahren, daß dia' einstige österreichisch-ungarische Provinz keinen Prinzen je besessen habe, und daß alles im schönen Fest Lug und Trug war. Der Prinz hieß Pravers und hatte nie einen höheren Rang als den eines Kapitäns Sr. Majestät des Königs von England erklommen; die Prinzessin ihrer­seits mochte indessen, und sogar mehrere Male in ihrem Leben, auch Königin gewesen sein, denn sie war der Bühnenkunst ergeben und hieß Hilda Russell. Ihre Schwester Patricia bekleidete die Rolle der Hofdame. Das ganze war bloß ein Witz. Wir sind auch dieser Mei­nung. Und lustig auch zu bedenken, wie wenig die hoffnungsvollen Erben britischer Vermögen mit geogra­phischen Kenntnissen belästigt werden! Tagung ungarischer Ophthalmologen. Die Gesell­schaft ungarischer Augenärzte veranstaltete ihre XXII. Tagung am 28. und 29. d. in der Augenklinik der Stefan Tisza-Universität in Debrecen. Hier hatten sich die unga­rischen Ophthalmologen aus allen Teilen des Landes, sowie auch von den abgetrennten Gebieten — insgesamt ungefähr 50 — eingefunden, um die wichtigeren wissen­schaftlichen Probleme und Standesfragen zu erörtern. Die Tagung wurde vom Primarius Dr. Géza Vajda (Miskolc), miit einer Ansprache eröffnet, in der er die Mitglieder be­grüßte und der als Gastgeber fungierenden Debrecener Augenklinik für die Aufnahme Dank sagte. Der Leiter der Debrecener Augenklinik Universitätsprofessor Dr. Aladár Kreiker dankte für die Begrüßung und wünschte den Arbeiten der Tagung Erfolg. In der ersten wissenschaft­lichen Sitzung erörterte eine Reihe von Vortragenden wichtigere Behandlungsmethoden und demonstrierte zahl­reiche interessante Fälle. Nachmittags stand das Thema „Die Trachomfrage“ auf der Tagesordnung, . dasselbe wurde von den Referenten Professor Aladár Kreiker und Dozent Andreas fíőtth referiert. Nach Professor Kreiker bestehen noch Unsicherheiten bei der Feststellung der Trachomdiagnose, ebendeshalb sei das Studium dieser epidemischen Krankheit, sowie eine Revision der auf diese bezüglichen amtlichen Verordnungen sehr wichtig. Dozent Rötth stellte fest, daß die Infektiosität und Gefährlichkeit des Leidens mit Sicherheit festgestellt seien. Er schilderfe die verschiedenen ätiologischen Momente, wobei er fest­stellte, daß der Krankheitserreger noch nioht bekannt sei, weshalb auch die Schutzvorkehrungen nicht genau be­grenzt werden können. In der hierauf folgenden Debatte betonte Universitätsprofessor Dr. Emil v. Grósz die ganz außerordentliche Gefährlichkeit des Leidens. Die bisher befolgte Methode der Zwangsbehandlungen sei zu beseiti­gen. Die bestehenden behördlichen Verordnungen müssen revidiert werden. Die Impfungen auf Menschen zu For­schungszwecken würde er verbieten. Nikolaus Blatt (Marosvásárhely) referierte über den Stand der Trachom­bekämpfung in Siebenbürgen. Die dritte wissenschaftliche Sitzung Sonntag vormittag war der Erörterung neuer, Operations- und Untersuchungsmethoden gewidmet. Die diesjährige Tagung der ungarischen Ophthalmologen lieferte durch das hohe wissenschaftliche Niveau der Vorträge und Debatten den Beweis, daß die wissenschaft­liche Forschung in den Budapester und Provinzkliniken, im israelitischen Spital in Budapest und in den Spitals­abteilungen durch bewährte Forscher gefördert wird. Besonderer Dank gebührt dem Vorstand und dem Adjunkten der Debrecener Augenklinik Professor Kreiker und Dr. Andreas Fazekas, die durch überaus wertvolle Beiträge und Publikationen zum Erfolg der Tagung bei­trugen. Die zahlreichen Gäste aber werden der herzlichen Gastfreundschaft, mit der sie in Debrecen empfangen wur­den, dankbar gedenken. Primarius Dr. Julius Fejér. Eine Reform der französischen wissenschaftlichen Tätigkeit. Wie die Agentur Havas aus Paris meldet, hat der Nobelpreisträger Professor der Chemie an der Sor­bonne Berrin in der heutigen Konferenz der wissenschaft­lichen Akademie die staatliche Zentralisierung der wissen­schaftlichen Forschungsarbeiten empfohlen. Im Sinne seines Antrages soll eine staatliche wissenschaftliche For­­schungszentrale aufgestellt werden, an deren Spitze ein Nationalrat stehen würde, der die Auswahl der zu wissen­schaftlichen Arbeiten Befähigten selber vornehmen soll. Der Vorschlag findet darin seine Begründung, daß in Frankreich in den letzten Jahren auffallend wenig junge Gelehrte sich in uneigennütziger Weise der wissenschaft­lichen Forschung gewidmet haben. Die nächsten Fahrten des „Graf Zeppelin“.. Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ wird morgen früh %5 Uhr in Friedrichshofen zu einer vierstündigen Schweizer Fahrt aufsteigen. Bis jetzt haben sich etwa 35 Passagiere gemeldet. Am 2. Juli findet eine Fahrt in die Süddeut­schen Alpen und den Bayerischen Wald statt, am 4. Juli eine Charterfahrt in die Schweiz und am 5. Juli die Fahrt nach Köln zur Rheinlandbefreiungsfeier. — Aus Paris wird uns gemeldet; Als das Luftschiff „Graf Zeppe­lin“ auf seiner Südamerikafahrt Besancon überfloß, stürzte *ein Mann, als er das Luftschiff bestaunte, aus dem Fenster des dritten Stockwerkes und starb. Dr. Eckener hat einer dortigen Zeitung, die eine Zeichnung eröffnete, um die Witwe und die Kinder des auf so tragische Weise ums Leben Gekommenen zu unterstützen. 500 Francs überwiesen. Schwere Eisenbahnkatastrophe in Sibirien. Wie aus London gemeldet wird, ist der aus Irkutsk nach Lenin­grad fahrende Personenzug infolge falscher Weichen­stellung entgleist. Zweiundzwanzig Reisende fanden den Tod, auchtundzwanzig wurden schwer verletzt. Bukarest, die Hauptstadt der Epidemien. Daß es mit der Volkshygiene in Rumänien schlecht bestellt ist, das weiß man zur Genüge. Bald hört man von der Cholera in den Hafenstädten, bald von Genickstarre auf dem Lande, ein andermal wieder von Massenvergiftungen • 5» PESTER LLOYD

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