Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1931. szeptember (78. évfolyam, 197-221. szám)

1931-09-01 / 197. szám

'Dienstag, L September 1931 • 8« F ESTER LtLOYB i Unser Kongreß ist kein solcher von Querulanten, sondern von Verwundeten und Unterdrückten. Der Boykott gegen uns ist mißlungen, heute weiß bereits iáié ganze Welt, daß es eine Minderheitenfrage gibt, und daß man sich mit ihr befassen muß. Einem vorjährigen Beschluß der Konferenz entsprechend, überreiche ich hie­­mit die Beschwerden der in den Nachfolgestaaten leben­den Ungarn. iWer diese Denkschrift liest, der wird sich überzeugen, daß in allen drei Nachfolgestaaten der .gleiche Geist herrscht. Man will unsere Voksgnenossen erst physisch und psychisch schwächen, um sie dann völlig zu vernichten. Die Agrarreform bezweckt die Ver­elendung der Ungarn, die Schulreform verhindert ihre kulturelle Entwicklung, die Finanzreform beraubt sie gller Möglichkeiten einer wirtschaftlichen Rekonstruk­tion Ich erkläre wiederholt: wir nationalen Minder-Iheiten werden stets für unsere Rechte kämpfen und nicht dulden, daß man uns vernichte. Wohl sind wir uns bewußt, nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten zu haben. Doch kann nicht geduldet werden, daß der Staat zwischen seinen Bürgern Unterschiede mache. Man darf nicht vergessen, daß die Welt, falls nicht das Recht zum höchsten Regulator des sozialen Lebens wird, in eine Katastrophe geraten kann, aus der es keine Auferstehung mehr gibt. Genf, 31. August. (Havas.) In der heutigen Sitzung des Minderheiten- Ikongresses äußerten sich u. a: der deutsche Vertreter in Lettland, der slowenische in Italien, der katalanische und der jüdische in der Tschechoslowakei über die Minori­täten-, Sicherkeits- und Abrüstungsfrage. Alle Redner betonten, daß eine militärische Abrüstung ohne eine vor­hergehende moralische Abrüstung unmöglich sei. Diese könne a‘ber nicht verwirklicht werden, wenn man die nationalen Minoritäten systematisch unterdrücke und sie ihres nationalen Charakters beraube. Eine wesentliche Vorbedingung der Sicherheit sei der Schutz der Minder­heiten und er sei auch eine Vorbedingung der militäri­schen Abrüstung. . Genf, 30. August. Nach dreitägiger Dauer wurde der Minderheiten­kongreß heute geschlossen. In einer Resolution wird fest­gestellt, daß in allen europäischen Staaten eine Politik der Aufsaugung der Minderheiten befolgt werde. Der Kongreß ermächtigte seinen Präsidenten, hierauf die Aufmerksamkeit des Völkerbundrates zu lenken und die Dringlichkeit des Petitionsverfahrens zu betonen. Andererseits wird betont, daß die materielle ohne mora­lische Abrüstung nicht durchgeführt werden könne, die moralische aber in erster Reihe in der Lösung der Na­tionalitätenfrage liege. GROSSBRITANNIEN. Das Sparprogramm. (Telegramm des Pester Lloyd.) London, 31. August. Das Kabinett trat heute Nachmittag zu seiner zwei­ten’ Sitzung zusammen. Der Ministerrat, in dem die Be­richte der Unterausschüsse des Kabinetts zur Ausarbei­tung des Sparprogramms der neuen Regierung entgegen­genommen und besprochen wurden, dauerte n den Abendstunden noch an. Besondere Beachtung soll das Kabinett der Frage der beschleunigten Durchberatung der Notgesetze im Unterhause widmen. Man rechnet damit, daß eines der ersten Gesetze der neuen Regierung Sonder­vollmachten zur Behebung der Finanzkrise erteilen wird. In gewissen politischen Kreisen kritisiert man diesen Plan der Machterweiterung der Regierung lebhaft. London, 31. August. (Ung. Tel.-Korr.-Bureau.) Der heutige Ministerrat währte dreieinfialb Stunden. Es wird für wahrscheinlich gehalten, daß das Parlament nicht, wie ursprünglich ge­plant wurde, für den 8., sondern erst für den 15. Sep­tember einberufen wird, da die sozialistische Opposition unter der Führung Hendersons ein gründlich ausgearbei­tetes Gegenprogramm dem Hause zu unterbreiten ge­denkt. so daß die Regierung sich gründlich vorbereiten muß. Eine der ersten Agenden des Schatzkanzlers Snou>den wird die Einreichung eines Nachtragsbudgets sein, in dem die Sätze des Aprilbudgets nach Maßgabe der veränderten Verhältnisse revidiert werden sollen. Dem Vernehmen nach werden sämtliche wesentliche Steuer­gattungen, wie Einkommensteuer, Einkommenersalz-, Erbschafts-, Bier-, Wein-, Tabak-, Benzin- und Lustbar keitssteuer erhöht werden. Angeblich ist auch von einer Erhöhung der Mac-Kenna-Zölle die Rede. Nach dem politischen Korrespondenten des Evening Standard dürfte die Regierung vom Parlament eine außer­ordentliche Vollmacht zur Regelung gewisser Fragen im Wege von Notverordnungen erbitten. .Rücktritt Thomas’ von der Eisenbahnergewei ksehaft. London, 31. August. (U. T.-K.-B.) Der Dominien- und Kolonialminist« Thomas dankte heute von seinem Posten eines General­sekretärs der Eisenbahnergewerkschaft ab, da diese ihn aufgefordert hatte, auf seine Ministerstelle zu ver­zichten. Vorher richtete Thomas einen Brief an die Gewerkschaft, in dem er erklärt, er wäre ein Lump, wenn er sich von dem Portefeuille trennte, das er in der Stunde der natinalen Gefahr übernommen habe. Der Rücktritt von der Gewerkschaft sei der traurigste Schritt seines Lebens, da er sein Lebenswerk mit elf Jahren als Lokomotivreiniger begonnen habe und seitdem ununter­brochen unter den Eisenbahnern lebe. Das Exekutivkomitee nahm den Rücktritt Thomas’ mit. Bedauern zur Kenntnis und dankte ihm für seine vorzüglichen Dienste. Vor Bewegung zitternd, nahm Thomas von seinen Freunden Abschied und erklärte dann den Journalisten: „Ich ging, bevor man mich weg­geschickt hat. Es war dies die traurigste Minute meines Lebens. habe ich doch stets für die Eisenbahner gelebt.“ Sodann begab er sich unter Tränen, wankenden Schrittes zu seinem Auto, um in den Ministerrat zu fahren. Blutige Kämpfe zwischen Hindus und Mohammedanern. London, 31. August. (U. T.-K.-B.) In Chittagong wurde die mohammeda­nische Bevölkerung infolge der Tötung des Polizei­kommissärs Bahadur Asanullah erregt. Eine größere mohammedanische Menge verletzte mehrere Hindus. Die Führer der Mohammedaner versuchten vergeblich, ihre Glaubensgenossen zu beschwichtigen. In der Stadt herrscht große Panik, und jeder flüchtet nach der Pro­vinz. Über die Zahl der Toten und Verwundeten ist noch­­keine zuverlässige Meldung eingetroffen. Fényes Rnabeninienat Budapest, V.. Csanády-ucca 19. Tel.: Aut. 927-31 43. Schuljahr. 3257 DEUTSCHLAND. Deutscher Gewerkschaftskongreß. Frankfurt a. M., 31. August. (Wolff.) Der Kongreß der freien Gewerkschaften Deutschlands (Vierter Bundestag des Allgemeinen Deut­schen Gewerkschaftsbundes) wurde heute vormittag hier durch den Bundesvorsitzenden Leipart eröffnet. Drei­­hundertséchs Delegierte, die insgesamt 4.7 Millionen Ge­werkschaftsmitglieder vertreten, nehmen daran teil, fer­ner zahlreiche ausländische Vertreter. Reichsarbeitsminister Dr. Stegerwald führte in einer Ansprache unter anderem aus, gegenwärtig stehe neben Staat und Wirtschaft auch die deutsche Sozialpolitik vor der größten Krise seit ihrem Bestehen. Deutschland sei derzeit das größte Ausfuhrland Europas, und neben Amerika das größte Ausfuhrland der Welt. Weder in einer Wirtschaftautarchie, noch in einem unruhigen Europa könne es sein Arbeitslosenproblem bewältigen. Die Sieger­staaten hätten versucht, die deutschen politischen Tribut­zahlungen zu kommerzialisieren, was sich nunmehr als unmöglich und undurchführbar herausgestellt habe. Durch den Krieg und seine Begleiterscheinungen seien den Deutschen zwischen 100 und 150 Milliarden vernichtet oder entzogen worden. Die deutsche Wirtschaft sollte mehrere Milliarden überhöhter Zinsen herauswirtsc.haften, sehr hohe Steuern aufbringen, einen stark aufgeblähten Verwaltungsapparat in der öffentlichen und in der Pri­vatwirtschaft unterhalten; das alles zusammen hätte keine Wirtschaft leisten können. Man müsse damit rechnen, daß die gesetzliche Sozialversicherung im Jahre 1931 ohne die Arbeitslosenversicherung rund 1—1)4 Mil­liarden weniger Einnahmen haben werde als im Jahre 1929. Wenn schon jetzt 20 Prozent des Grundlohns an Beiträgen und für Krisensteuer eingehoben würden, wenn die Steuerquellen des Reiches, der Länder und Gemeinden im Hinblick auf Deutschlands Gesamtlage fast alle bis auf den letzten Grund ausgeschöpft seien, wenn man um eine Deflations- oder Redeflationspolitik mit allen ihren wirtschafts- und preispolitischen Folgen nicht herum­komme, dann mehrten sich die Sorgen des Arbeits­ministers. Man müsse damit rechnen, daß in den näch­sten sieben Monaten Reich, Länder und Gemein den an zwei Milliarden Reichsmark für die Arbeitslosen würden aufbringen müssen. POLEN. Terrorakte in Ostgalizien. (Telegramm des Pester Lloyd.) Warschau, 31. August. Die Ermordung des Vizepräsidenten des Regierungs­­blocks Holowko hat in allen Bevölkerungsschichten ohne Rücksicht auf die politische Einstellung ungeheuren Ein­druck gemacht. Die Untersuchung wird fieberhaft be­trieben, stößt aber insoferne auf Schwierigkeiten, weil das Gelände um Truskawiecz herum dicht bewaldet ist und hart an die tschechische Grenze stößt. Da alle Um­stände darauf hindeuten, daß der Mörder ein ukrainischer Terrorist ist, macht sich in der polnischen Bevölkerung Ostgaliziens eine immer stärker werdend^ Erregung fühl­bar, die den Behörden Grund zu ernsten BesorgnsSen wegen eventueller ukrainefeindlicher Ausschreitungen gibt. Die Behörden haben daher ein beruhigendes Mani­fest veröffentlicht und außerdem verschiedene Sicher­heitsvorkehrungen getroffen. Die Leiche des Ermordeten wurde von Truskawiecz unter großer Teilnahme der pol­nischen, ukrainischen und jüdischen Bevölkerung nach Warschau übergeführt, wo morgen die feierliche Be­stattung erfolgt. Eine Anzahl Vertreter des diplomati­schen Korps hat der Regierung ihr Beileid ausgesprochen. Im Zusammenhang mit den letzten Ereignissen in Ost­galizien ist der Staatspräsident nach Warschau zurück­­gekehrt und hatte hier eine lange Besprechung mit dem Ministerpräsidenten und nachher eine längere Konferenz mit dem Marschall Pilsudski. Beide Unterredungen haben, wie versichert wird, die letzten Ereignisse in Ostgalizien zum Gegenstand gehabt. Im Laufe des heutigen Tages wurde in Ostgalizien eine Reihe weiterer Terrorakte verübt, die nach der bis­herigen Untersuchung unzweifelhaft das Werk ukraini­scher Terroristen sind, ln sämtlichen Fällen sind die Täter unerkannt entkommen. So wurde auf das Postamt in Persenirzyn ein Raubüberfall ausgeführt, wobei ein Polizist getötet wurde. Außerdem wurde bei Boryslaw die Eisenbahnlinie durch Umlegung von Telephonmasten zerstört. Auf der Strecke Wlodzimierc—Wolynski— Lemberg wurde ebenfalls eine Reihe von Telephonstangen umgeworfen und auf die Eisenbahnlinie gelegt. Der Lokomotivführer eines Personenzuges konnte nur im letzten Augenblick noch den Zug zum Stehen bringen. PENSION VILMA Váci-ucca 11 b. Telephon: 873-89. Mit dem modernsten Komfort eingerichtet! Erstklassige Verpfle­gung ! Massige Preise! Mittagskost auch ins Haus gestellt zu haben. 1934 8251 DAS ZIEL ALLER AUGEN... Sie wundern sich nicht wahr, wie diese Sportlerin Kraft mit Graziosität vereint. Sie ist das Ziel sämtlicher Blicke, doch kümmert sie sich nicht um die Kritik, da ihre Haut, dank der Wirkung von TAKY, weiss und weich ist. Die heutige Mode, welche die Arme ganz frei lässt, fordert von jeder Dame, die elegant und gepflegt sein will, dass sie das TAKY-WASSER verwenden soll, schon vom heutigen Tage. Diese Flüssigkeit entfernt binnen einigen Minuten sämtliche überflüssigen Härchen und Haarflaum, ohne einen schwarzen Punkt zu hinterlassen. Verlangen Sie noch heute TAKY-WASSER in jedem besseren einschlägigen Geschäft. Die Flasche kostet P 3.20. 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September 1931 beginnt ein neues Abonnement auf den PESTER LLOYD unter folgenden Bedingungen: Für Budapest mit täglich zweimaliger Zustellung und für das Inland : Morgen- und Abendblatts janzjährlich...... Pengő 72.— I Vierteljährlich__Pengő 18.— Halbjährlich___ „ 36.— | Monatlich--------- , 6.40 Für die separate Zusendung des Abendblattes nach der Provinz ist vierteljährlich 1 Pengő zu entrichten. Für das Morgenblatt allein ; Ganzjährlich...... Pengő 44.— I Vierteljährlich ... Pengő 11.— Halbjährlich...... , 22.— i Monatlich.................... 4 — Auch ad das Abendblatt allein kann unter den gleichen Bezugsbedingungen abonniert werden. Mit täglich einmaliger Postversemdung s Für Oesterreich.......................... vierteljährlich Pengő 20.— Für alle übrigen Staaten......... vierteljährlich , 30.-­Wir ersuchen jene p. t. auswärtigen Pränumeranten, deren Abonnement mit 31. August 1931 abläuft, den Pränumerationsbetrag unter genauer Angabe ihrer Adresse rechtzeitig an uns einzusenden, um jeder Unterbrechung in der Expedition des Blattes vorzubeugen. Neueintretsnde Abonnenten erhalten die bisher erschienenen Fortsetzungen unseres Romans: Roger/fckroyd uni sein JÄäröer Von AGATHA CHRISTIE gratis nachgeliefert. Die Administration des Pester Lloyd ROSE NYELVISKOLA központi intézete IX., FERENC-KÖRUT 25 elsőrangú angol, német, 2158 francia, olasz, spanyol tanárokkal oktat. Magán és cercle órákat ad házon kívül is. Speciális gyermektanfolyamokat rendez. Magyar kurzust tart idegenek számára. Tudományos, irodalmi, műszaki és kereskedelmi fordításokat eszközöl. Hosszabb lekötés esetén nagyobb kedvezményt ad.

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