Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1931. november (78. évfolyam, 249-272. szám)

1931-11-03 / 249. szám

I I # I I I-Zuckerl „ fí I 1 |1fl ß lí | Gegen Husten, Heiserkeit Íl W- Ifi! 1 II HE» mm Eli wirkt selbt bei chronischen Fällen lindernd. iliil ÜI4JI1 I Sicheres EHunddesänfektionsmittei wirkt beim Zergehenlassen im Munde, im Hals und im Rachen desinfizierend und beseitigt zugleich den aus dem Magen strö­­menden üblen Geruch. Stärkt im Augenblick die Stimmbänder von thdken und Drogerien, falls nicht erhältlich,' lieforn Rednern und ¥©rtrauskünstiern TMd verleiht der Stimme einen angfnehmen und reinen Klang. Fabrikp^rmdzellrPräparateA.? Gewöhnt iJaS RaUChen ab • 2 • PESTER LLOYD Dienstag, 3. November 1931 Budapest, VII., Dembinszky-ucca 3. Der ständige Gebrauch beseitigt den Anreiz zum Rauchen. 3230 | gangsschwierigkeiten nicht notwendigerweise eine ungünstige Lage schaffen. Denn diese Regelung kann, nach der übereinstimmenden Ansicht aller maßgehenden Männer, mit denen ich darüber ge­sprochen habe, nur durch Bildung von Gruppen sich gegenseitig, ergänzenden Gebieten • (— in mög­lichst entpolitisierter Weise —) erfolgen, innerhalb deren nahezu Freihandel,-zwischen denen aber er­mäßigte Schutzzollpolitik zur Geltung käme. Da Groß­britannien — eventuell mit den Dominien ganz gewiß eine Gruppe für sich bilden müßte, fügt sich seine bevorstehende wirtschaftspolitische Evolution ohne Schwierigkeit in, diese Konzeption ein. Speziell vom ungarischen Standpunkt stellt sich die Sache folgendermaßen dar: Die Summe unseres Exports belief sich im ersten Halbjahr 1930, in Gold­wert ausgedrückt, auf 451,739.000 Pengő, die des Imports auf 408,904,000 Pengő ( + 42,825,000). Die entsprechenden Ziffern für das erste Halbjahr 1931 sind: 258,108.000 und 306,555.000 (— 48.447). Davon entfielen auf Großbritannien: 1930. Export: 17,220.000, Import: 11,942.000 (+ 5,278,000). 1931 Export: 18,323.000, Import: 12,140,000 (+6,182.000). Unter Reserve der Modifikationen, die dieses Bild durch Ergänzung der Ziffern auf die vollen Jahre erleiden möge (die uns heute für 1931 noch nicht zu Gebote stehen), ergibt sich daraus, daß unser Handel mit England heute zwar noch keinen großen Prozentsatz unseres gesamten Außenhandels aus­­macht, immerhin aber zunehmende Tendenz zeigt, auch. in Rücksicht auf. seine. Aktivität, was um so äuffäUger ist, • als. sonst das Jahr 1931 nach beiden Richtungen ein Jahr des Rückfalls ist, was sich aber auf ganz bestimmte Faktoren (Aufhören des Schweineexports nach der Tschecho-Slowakei infolge des vertragslosen Zustandes, Preisfall des Weizens usw.) zurückführen läßt, die nicht bleibender Natur zu sein brauchen. Jedenfalls sind Indikatio­nen vorhanden, die eine sorgsame Pflege der Ex­portmöglichkeiten nach England empfehlen; wir müssen trachten,' 'die Schwierigkeiten, die sich in dieser Richtung etwa ergeben mögen, auf dem Wege entsprechender Verträge, auszugleichen oder doch zu vermindern. Jedenfalls aber überwiegen die Vor­teile, die sich aus einer finanziellen und wirtschaft­lichen Gesundung Englands auch für unsere welt­wirtschaftliche Stellung ergehen würden. Es wäre törichte^ Selbstüberhebung, wollte ich behaupten, in obigen Darlegungen irgend etwas wie eine definitive Würdigung des großen englischen Ereignisses geboten zu habén; das kann heute nie­men Richtungen die Oberhand gewinnen. Letztere Gefahr liegt allerdings schon durch das Ausscheiden eines großen Teiles jener Führer nahe, die allge­meines Vertrauen einflößten. Wird : Henderson, den ich entschieden zu diesen zähle, Herr der Situation bleiben und auch Herr der Erbitterung, die er heute naturgemäß fühlen muß? Auch das hängt großen­teils von der Riehttmg üb, die die siegreiche Koali­tion einschlügen wird. Doch alles dies ist, wenn es auch auf die Welt­strömungen als Induktionsstrom einwirken mag, zu­nächst Englands Sache, und wir zerbrächen uns vergeblich den Kopf darüber. Was uns direkt inter­essiert, das sind die unmittelbaren Folgen des großen Ereignisses auf die wirtschaftliche und poli­tische Gesamtlage, also auf jene aller Staaten, dem unsrigen niitintoegriffen. Was da in die Augen fällt und schon in der Presse beinahe aller Länder ventiliert wird, ist die bevorstehende Umwandlung Englands aus einem freihändlerischen in ein schutz­­zölbierisches Gebiet. Ist es nicht ein Paradoxon, daß gerade jetzt, wo die Weisen aller Nationen — freilich nur in der Theorie —- einen der Gründe der schwe­ren wirtschaftlichen Krisis in der Drosselung des Welthandels durch die herrschend gewordene ^Schutzzollpolitik erblicken, das einzige Land, das bisher von dieser „Aberration“ frei blieb, mm in ihr Fahrwasser einlenkt? Es ist ganz gewiß, daß nun ■alle in der Weltwirtschaft maßgebenden Staaten ihre Reformbestrehungen auf eine neue Basis stel­len müssen, da ihre Absatzmöglichkeiten in ein weites Aufnalunegebiet Erschwerung —- heute noch unbekannt, bis £U welchem Grade — erleiden wer­den. Also ein Aufschub in der Möglichkeit, zu einer Weltkonzeption zu gelangen, und dies in einem Zeit­punkt, wo niemand warten kann, eine Vermehrung der Ungewißheiten, wo alles zu Sicherheit drängt. Zur „Vertrauenskrise“, unter der wir in Ungarn ganz besonders leiden, gesellt sich als Verschärfung eine „Ungewißheits“-Krise. Es ist nur zu hoffen, daß sie nicht lange dauern, daß man bald klar sehen wird. In dieser Voraussetzung glaube ich nicht, daß die schulzzöUnerische Evolution Großbritanniens der wirtschaftlichen Weltrekonstruktion im Wege stehen wird. Führt sie zur Wiederherstellung der wirt­schaftlichen Macht Englands, so ist sie für die ganze Welt eine Wohltat, weil damit ein Ende der Ver­trauenskrise und eine gesündere Verteilung des Goldes und der Goldwerte angebahnt wäre, womit eines der Hauptübel aufhören würde. Vom Stand­punkte der handelspolitischen Neuregelung würde sie meines Erachtens nach Überwindung der Über­ I gänz verbergen lassen, genau, wie diese Menschen scheinen wollen, und dadurch verraten sie, was sie sind. Sicherlich, eine Sammlung von durchgebildeten Körpern von Athleten und Spartmelstem und Girls wäre in Aktbildern verführerischer gewesen; es mag "wohl auch sein, daß sie häufig mehr dem Geschmack der Betrachtenden entsprochen hätte. Doch die Ab­sicht war eben eine andere, es sollte der amerikani­schen Jugend vorgeführt werden, was Frankreich an interessanten, führenden, wichtigen Menschen heute umfaßt, es sollte auf sie neugierig machen. Hier seht ihr einen Bildhauer, vielleicht gelüstet es euch dann, einmal seine Werke zu betrachten. Hier betrachtet euch ein Dichter; wollt ihr nicht einmal eines seiner Bücher lesen? Und diese Bilder sind ja nicht stumm; jedes hat sein Geleitwort, und dieses soll die Neugierde wecken, etwas von seinem Ur­heber aussagen, eine Ahnung von seiner Besonder­heit geben. Das mag in der Praxis schwer sein; es läßt sich nicht das Wesentliche eines Menschen und eines Lebens in einen einzigen Satz pressen, und oft genug wird der Dargestellte auch wohl sich" ver­bergen, sich kokett ausstaffieren, bluffen wollen wie etwa Frau Colette, wenn sie zusammen mit ihren beiden Lieblingskaizen abgebildet, schreibt: „Sechs Augen, die auf das unbekannte Amerika star­ren.“ Aber da und dort mag eine Neugier geweckt werden, ein Interesse sich entzünden, mag ein junges Mädchen oder Mann in Ohio oder Missouri sich erinnern: „Dieser Mann, von dem ich da lese oder höre, hat mich doch angesehen, als ich im College war, sein Gesicht verfolgte mich Jahre lang, wie ist er eigentlich, was sägt, will, kann er?“ Und schon durch die Fülle, durch die Zahl wird den Amerikanern der Eindruck vermit­telt, wie reich doch dieses Frankreich sei — nicht bloß an Erinnerungen, an Gold, sondern auch an Begabungen und Führern. Es kann ja nicht das Werk der 150 kontrollieren lind nachprüfen, genug, daß sie da sind und solche Vorstellungen von ihrem Lande vermitteln, ein jedes Auge, jedes Wort und Lächeln ein Botschaften Frankreichs bei seinen einstigen Verbündeten. Die Amerikaner haben nicht die Art, sich mit theoretischen Nachdenklichkeiten abzugeben, und so wird es ihnen aüch nicht zum Bewußtsein kommen, wie ungleichartig und zusammengewürfelt doch die Leistung dieser Menschen ist, die jetzt als Werber zu ihnen kamen und beauftragt sind, Sympathien zu er­­obern für ihr Frankreich. Für die Franzosen selbst aber wäre es überaus lehrreich, wenn die Sammlung als Werk erscheinen würde, was leider nicht geplant ist. Denn da würde man erkennen, wie wahllos der Erfolg ist und wie von Madame Curie zu einem Boulevardschreiber doch eigentlich kein weiter Weg ist; man blättert um, das nächste Gesicht! Man flüch­tet sich aus dem Leben in Laboratorien, listet der Natur eines ihrer Geheimnisse ah, oder man eroberl eine Mode, oder gründet eine Industrie, oder man schreibt geheimnisvolle Worte, oder einen Reißer für Bühne und Film, oder man schlägt sich herum in der Kammer; ain Ende wird cs Ruhm, und Ruhm word eine Photographie, und diese Photographie unternahm die Reise übers Meer, ein lächelnder Mi­nisterpräsident überreichte sie, ein anderer Herr übergab sie einem akademischen Senat, und dann hängt sie fern an einer Wand mitten in einem ganz anderen Leben, und dann sehen junge Augen jünger Menschen auf sie, die berufen sind, in eine Zukunft hineinzualtern., die jenem Ruhm immer mehr sterben sehen wird,, bis er verschwindet, wie- die Photogra­phien gelber, älter, schmutziger werden. Dann aber mag wieder einmal eine andere Fradii Ruhm gesen­det werden: der wächst ja wie die Pflanze, keimt, wird stattlich und angesehen, verdorrt. Der nächste Ruhm wird freilich nicht mehr so altmodisch mit einem Dampfer herüber verfrachtet, der kommt mit Television als Fernhild äufblitzend, wird mit Raketen herübergeschossen, oder noch kühner und neuer; er wiegt dann kaum noch 350 Kilo, ist Strahl und un­wirklich. ein Schein. Und darin wohl ein besseres Symbol für jedes Wirken und Wollen. mand, wäre er mit den dortigen Verhältnissen noch so vertraut, denn das Geschehnis ist ja nur ein An­fang, sein Resultat hängt von der Weiterentwicklung dieses Anfangs ab, und diese kann in sehr verschie­dener Weise vor sich gehen. Gerade darauf wollte ich hinweisen, denn es ist gut, in solchen Fällen alle Eventualitäten ins Auge zu fassen — nicht nur diejenigen, die man wünschen möchte —, um auf alle gerüstet zu sein. Vom Tage. Aus der Einheitspartei. Der Präsidialrat der Einheitspartei hat heule abend eine Sitzung abgehalten; in der die mit der Einberufung des I uriüments zusammenhängenden Agenden besprochen wurden. Von seiten der Regierung waren zugegen Mini­sterpräsident Graf Károlyi, sowie die Minister Dr. Weil kn, Dr. Ivädg, Dr. Zsitvay und Staatssekretär im Finanz­ministerium Dr. Vargha. Nach der Rückkehr Lavals aas Amerika. Die deutsch-französischen Reparationsbespreehungcn. (Telegramm des Pester Lloyd.) 4 ;Paris, 2. November. Ministerpräsident Laval kam Iüer kurz nach 2 Uhr an. Er wurde am Bahnhof von einigen seiner Minister­kollegen,. dem englischen und polnischen Botschafter, dem amerikanischen Geschäftsträger und einer, zahl­reichen Menschenmenge empfangen. Der Ministerpräsi­dent begab sich sofort ins Ministerpräsidium. Er stattete um 4 Uhr dem Präsidenten der Republik einen Besuch ab, um ihn über seine Washingtoner Besprechungen in Kenntnis zu setzen. Eine Stunde vorher, tun 1 Uhr, war auf dem Nordbahnhof der deutsche Botschafter v. Hoesch eingelroffen. Die Unterredung des deutschen Botschafters mit Laval wird aller Voraussicht nach erst morgen statt­­. finden. Die Agentur Radio will erfahren 1 iahen, daß Mini­sterpräsident Laval durch Vermittlung des deutschen Bot­schafters v. Ilocsch die deutsche Regierung bitten werde, endgültige Erklärungen über ihre Absichten hinsichtlich des 1 oung-Planes und des MOratoriums abzugeben. Man erwarte hier, daß Deutschland seiften Gläubigerri ein Ge­such um eine neue Prüfung seiner Zahlungsfähigkeit übersenden werde. In diesem Falle werde Lávái eine Gläubigerkonferenz nach Biarritz einherufen, und zwar für Anfang Dezember. Inj morgigen Ministerrat wird der Ministerpräsident den 12. November als Termin der Einberufung der Kam­mer Vorschlägen. Voraussichtlich werden die wichtigen Ereignisse, die' sich Während der Kammerferien abspiel­ten, zu einer ' breitangelegten Diskussion Anlaß bieten, in deren Verlaute Laval und Briand die Politik der Regierung in längeren Reden begründen werden. Es ist möglich, daß der Ministerpräsident und der Außen­minister vorher an den Beratungen der zuständigen Kam­uiéra usschüsse teilnehrnen werden. Im Zusammenhänge mit den amerikanischen Ver­handlungen des Ministerpräsidenten Lavalstellt Temps fest, daß das Hoover-Moratorium allein nach den bis­herigen Erfahrungen zur Rettung Deutschlands nicht genüge. Im nächsten Jahr aber, da man gezwungen sein wird, die Zahlungsunfähigkeit Deutschlands festzustellen, kann keine Rede davon sein, das Hoover-Moratorium für ein weiteres Jahr oder mehrere Jahre zu verlängern. In erster Linie müsse man das Problem der Zahlungsfähig­keit Deutschlands bereinigen, was ehrlich und foyal nur im Rahmen des Young-Pläns geschehen könne. , (Telegramm des Pester Lloyd.): Berlin,, 2. November. Zn den Beratungen innerhalb der Reichsregierung über das Stillhalteabkommen schreibt das Berliner Tage­blatt, es dürfe angenommen werden, daß der nach Palás zurück gekehrte deutsche Botschafter v. Hoesch áEin Mi­nisterpräsidenten, Laval Vorschläge der Reichsregjterimg unterbreiten werde, und zwar verlautet, der Vorschlag werde dahin gehen, 7 Milliarden Mark kurzfristige Kre­dite innerhalb von zehn Jahren in Jahresraten von je 700 Millionen Mark zurückzuzahlen. Insgesamt werden die schwebenden kurzfristigen Kredite auf rund 11 Vs Mil­liarden Mark geschätzt, wovon aber -l‘/2 Milliarden ent­weder als Rembourse-Kredite gelten, oder aber aus volks­wirtschaftlichen Gründen den Stillhalteverhandlungen ent­zogen werden müssen. Für die restlichen 7 Milliarden müßte aber ein Abkommen getroffen werden, das mit der deutschen Handelsbilanz und mit der Aufnahmefähigkeit fremder Länder für deutsche Waren in Einklang gebracht werden könnte. Das Rüstungsfeierjahr, t (Telegramm des Pester Lloyd.) Genf, 2. November. Die .Erklärung über das Rüstungsfeierjaihr .ist nun­mehr von 35 der 60 zur Abrüstungskonferenz 1932 ein­­geladenen Staaten abgegeben worden. Unter dem Staaten, die dem W utnsche der Völkerbundvollversanimlutig nach­gekommen sind, befinden sich sämtliche Großmächte. Eine Reihe von Staaten hat ifire Erklärung davon ab­hängig gemacht, daß auch Mire Nachbarländer oder Staaten von besonderer Wichtigkeit ähnliche Erklärun­gen abgeben. London, 2. November. (Ung. T.-K.-B.) Nach Exchange Telegraph gedachte Präsident Hoover Senator Borah zum Führer der ameri­kanischen Delegation an der kommenden Abrüstungs­konferenz zu ernennen. Borah erklärte jedoch, daß er die Betrauung nicht annehmen würde, weshalb es wahr­scheinlich sei, daß Hoover Stimson ernennen wird. Legjobb is legolcsóbb Mindennap * HarÖÍÍSZlíett zene um Mmmszmm Élterme

Next