Pester Lloyd - esti kiadás, 1932. január (79. évfolyam, 1-24. szám)

1932-01-02 / 1. szám

PESTER LLOYD o 3 • Samstag, 2. Jaguar 1932 gewjcbtes und der Sicherung unserer Währung getroffen hat, werden zweifelsohne genügen, um die Ziele der Übergangszeit zu erreichen. Ich flehe den Allmächtigen an, daß für dieses Land Zeiten anbrechen mögen, die weitere Opfer ausschließen. — Eine schwierigere Aufgabe besteht darin, die Prosperität unseres Wirtschaftslebens zu sichern. Ungarn ist ein Agrarland, das ganze Wirtschaftsleben beruht auf der Prosperität der Landwirtschaft, und wenn sie blüht imd gedeiht, dann können auch der Kaufmann und der Gewerbetreibende existieren. Unsere wichtigste Aufgabe besteht darin, durch die Rationalisierung der Schulden der Landwirtschaft die Zinsenlasten in einem Maße zu reduzieren, daß die Landwirtschaft sie zu ertragen ver­mag. Wir müssen größere Zolleinheit ohne politische Ab­hängigkeit schaffen, eine Einheit, die die Verwertung der landwirtschaftlichen Produkte sichert und ihren Wert schützt. Von der allgemeinen Krise ist im verflossenen Jahr besonders die landwirtschaftliche Produktion heim­­gesucht worden, und nun ist es so weit gekommen, daß auch das Erträgnis der Viehzucht stark gesunken ist. Es ist sonach unsere Pflicht, ein einheitliches Zollgebiet zu schaffen, durch das hauptsächlich die Existenz jener lvleinlandwirtegesellschaft gesichert wird, die von der Viehzucht lebt. -r- Es wurde (behauptet, daß der gegenwärtigen schwierigen Lage durch einen polnischen Systemwüchse! abgehoben werden könnte. Diese Auffassung muß ah irrig bezeichnet werden, denn ein solcher Versuch würde zur Folge halben, daß es in Ungarn nicht nur eine Wirt­schafte-, sondern auch eine politische Krise gäbe. Sogar im Falle des Gelingens eines solchen Versuches würde übergangsweise eine politische Unsicherheit Platz grei­fen, angesichts der Ew. Exzellenz das Regierung»­­Programm nicht ruhig verwirklichen könnten. Die Ein­heitspartei erfüllt treu und gewissenhaft ihre Pflicht, sic läßt sich in ihrer Arbeit, in ihren Handlungen stets von einem einzigen Gesichtspunkt leiten: vom Interesse des Landes! Die aufopferungsvolle Arbeit, die du, Exzellenz, übernommen hast, dient dem Interesse des Landes, und deine politischen Zielsetzungen sind identisch mit den upsrigen. Eben ans diesem Grunde sind wir für deine Person, und deine Regierung vom Vertrauen erfüllt. Wir bitten dich, Exzellenz, vertraue dieser Partei. Ich bin von der Überzeugung durchdrungen, daß díetse seelische Verschmelzung und das Vertrauen, das uns verbindet, dir die Erfüllung der Aufgaben erleichtern werden, die du djr gesteckt hast. Ich liehe den Allmächtigen an, unsere gemeinschaffliehe Arbeit zn segnen und unserem un­glücklichen kleinen Land ein glücklicheres neues Jahr zu bescheren! Nunmehr ergriff Ministerpräsident Graf Julius Károlyi das Wort, um die Ansprache des Parteipräsidenten zu beantworten; •— Irr Parlament und Presse, sagte er ein­leitend, wird der Regierung häufig vorgev.orlen, daß sie kein Programm Ixat. Die Zielsetzung der Regie­rung aber umfaßt die Wahrung des Landeskredils, die Sicherung der Kontinuität des Wirtschafts­lebens, die Wiederherstellung des Staatshaushalts­­gleichgewichts, die Sicherung der WerÖreständigkeit des Pengő und die Vermeidung der Inflation. Ich denke, das ist Programm genug, und wenn wir all daserreichen, so werden wir ruhig sagen dürfen, daß wir die auf um genommene Pflicht erfüllt haben. — Selbstverständlich erforderten diese Ziele eine Reihe von Verfügungen, die für alle Schichten der Bevölkerung eine schwere Belastung bedeuten und vielleicht sehr schmerzlich sind. Es begreift sich denn auch, daß diese Regierungsverfügungen nicht eben volkstümlich sind. Volkstümlichkeit aber darf nicht Selbstzweck sein, der Zweck kann einzig im Dienst an den Lebensinteressen des Landes bestehen. Wenn unsere Arbeit vom Erfolg gekrönt sein wird und wir auf Erfolge werden hinweisen können, kann 1ms möglicherweise auch noch Popularität zuteil werden. Wie immer es aber sei, den Lohn unserer Arbeit und unserer Bemühungen werden wir nie in der Volkstümlichkeit, sondern in der Ruhe unseres Gewissens und im Bewußtsein treu erfüllter Pflicht erblicken. — Alle Verantwortung für die zu leistende Ar­beit ruht natürlich auf der Regierung, denn es kann ausschließlich eine gouvernementale Aufgabe sein, über die Modalitäten und Mittel zu entscheiden, die zur Anwendung gelangen sollen. Das ist auch gar nicht anders denkbar, weil ansonsten Regierungs­­anarchie eintreten würde. Um aber ihrer übernom­menen Aufgabe gerecht zu werden, ihre Pflicht er­füllen zu können, dazu benötigt die Regierung das Vertrauen der Mehrheit des Landes, auf das sie soll zählen dürfen, solange ihre Ziele und ihr Programm sich im großen und ganzen mit der Überzeugung der Mehrheit des Reichstages deckt. Darum hat sich auch die das Kabinett unterstützende Mehrheit darauf gefaßt zu machen, daß die Volkstümlichkeit sich für längere oder kürzere Zeit von ihr abwendet. Gleichwie aber der Arzt unter den Medikamenten nicht danach die Auswahl treffen kann, ob sic dem Kranken schmecken oder nicht, der gewissenhafte Arzt vielmehr die Heilmittel anzuwenden hat, die eine Genesung von der Krankheit verheißen, so dür­fen auch wir bei den angeordneten und zu treffenden Verfügungen einzig das zu erreichende Ziel im Auge haben und alle Popularitätshascherei in den Hinter­grund zurückdrängen. Das Programm der Regierung ist, wie ich wohl sagen darf, nicht ein Parteiprogramm im engeren Sinne des Wortes; cs ist in ihm nichts enthalten, was die patriotischen Parteien voneinander trennen könnte, denn es ist meine Überzeugung, daß unser aller Ziele identisch sind. Jeder vaterländisch den­kende Mensch muß als zu erreichende Ziele die glei­chen Ziele verfolgen, und darum hoffe ich, daß die­jenigen, die nicht hinter der Regierung stehen, nicht bemüht sein werden, das im Interesse des Landes so sehr notwendige Ergebnis zu vereiteln. Die großen und sehr schwierigen Aufgaben, vor denen die Re­gierung steht, würden jedenfalls erleichtert werden, wenn die Regierung sich auf eine tunlichst breite Grundlage stützen könnte, aber wichtiger als die Breite der Grundlage ist es, daß die Basis, auf die die Regierung sich stützt, fest sei. Seit zehn Jahren ist die Einheitspartei diese feste Basis, ohne die der Wiederaufbau des Landes nicht hätte gelingen kön­nen, und ohne die auch die Überwindung der heute bestehenden wirtschaftlichen Gefahren nicht denk­bar wäre. — Ich habe unser Programm bezeichnet. Das Ziel i»l die Sicherung des Landeskredits, die Kon­tinuität des Wirtschaftslebens, das Gleichgewicht des Staatshaushalte, die Wertbeständigkeit des Pengő und die Vermeidung der Inflation, und durch all das die Herbeiführung einer Lage im Wirt­­schal islebea, die dem tausendjährigen Ungarn die Möglichkeit schafft, in dieser schweren Übergangs­zeit ohne ernstlichere Erschütterung seiner inneren Struktur standzuhalten. /Ich will hier nicht alle die Verfügungen aufzählen, die wir im Interesse des Budgetgleichgewichts, dieses wichtigsten Bestand­teiles unseres Wirtschaftsprogramms, bereits ge­troffen haben, und in einem geeigneten Zeitpunkt werde ich auch die weiteren Verfügungen bekannt­geben, die zur Sicherung unseres wirtschaftlichen Gleichgewichts“ sieh noch als notwendig erweisen könnten. Eben diese Verfügungen zur Wiederher­stellung des Budgetgleichgewichis waren für das Publikum die schmerzlichsten. Sie waren jedoch unausweichlich, und mit ruhigem Gewissen und voller Überzeugung wage ich zu sagen, daß wir, so schwer und so bitter sie auch waren, eben bemüßigt gewesen sind, zu ihnen Zuflucht zu nehmen. — Die Wahrung des Landeskredits ist von lebenswichtiger Bedeutung nicht für die Gegenwart allein, sondern auch l'ür die Zukunft und hängt innig zusammen mit der Kontinuität des Wirt­schaftslebens. Darum mußten wir diese beiden kardinalen Grundsätze, die Sicherung des Kredits und die Wahrung der Kontinuität des Wirtschafts­lebens, vereint lösen. Au« diesem Grunde war die Regierung außerstande, dem vielfach geäußerten Wunsche nachzugeben, unsere Zahlungen schon in einem früheren Zeitpunkt und in weiterem Maß­stabe einzustcllcn. Die Regierung hat den dazu am geeignetsten erscheinenden Zeitpunkt und die ent­sprechendste Modalität gewählt, und ich darf mit Genugtuung feststellen, daß unsere Verfügungen be­treffend die teilweise Suspendierung der Ausland­zahlungen dem Kredit des Landes nicht geschadet, daß sie vielmehr in den Gläubigerstaaten auf volles Verständnis gestoßen haben, da man dort einsah, daß die Regierung siclC nicht vorzeitig und nicht ohne gebieterische Notwendigkeit dazu entschlossen hat. Ich gehe gleichzeitig meiner starken Hoffnung Ausdruck, daß infolge unserer Verfügungen auch die wirtschaftlichen Bedürfnisse des Landes gewähr­leistet sein werden. Der Ministerpräsident sprach dann von den Aufgaben, die sich im Bereiche der Exportsteige­rung und der Zollpolitik ergeben, und fuhr dann fort: — Es erübrigt sich, des näheren liachzuweisen, wie schwer es ist, sich auf einen langfristigen Wirt­schaf tsplan lestzulegen; unter den heutigen Ver­hältnissen könnte es gefährlich sein, ein für längere Zeitdauer fixiertes Wirtschaftsprogramm aufzu­stellen, das mit der Gefahr verbunden wäre, daß unter den andauernd wechselnden Verhältnissen der Weltwirtschaft und der Weltfinanzen das heute als zweckmäßig Erscheinende morgen durch die Wucht der Ereignisse umgestoßen wird. — Das Bild wäre trostlos genug, wenn nicht immer stärker die Auffassung und das Bewußtsein aufdämmern würden, daß die übertriebenen Schutz­maßnahmen unausweichlich die wirtschaftlichen Übelstände noch mehr verschärfen, und wenn sich nicht die Erwägung durchzusetzen anfangen würde, daß die wirtschaftliche Annäherung und der Ver­ständig ungswiile den einzigen Weg darstellen, auf dem die Welt den heutigen Wirtschaftsübeln mit Erfolg entrinnen könnte. Was uns betrifft, so wollen wir uns diesem Gedcuiken nicht bloß nicht ver­schließen, sondern wir begrüßen vielmehr mit Freu­den das fortschreitende Reifen dieses Gedankens und sowie er ernste Formen annimmt, werden wir alles aufbieten, um seinen Erfolg durch unsere Einschal­tung zu fördern. Ich habe das Vertrauen, daß dieser Weg des Verstehens sich bald vor der ganzen Welt er­schließen wird, und ich habe das Vertrauen, daß die Nation bis zum Eintritt der erhofften Besserung die Kraft aufbringen wird, in der heutigen schweren Lage standzuhalten mit selbstbewußter Seelenkraft, mit Ausdauer und mit der dazu unleugbar erforder­lichen, auch bisher schon bewährten großen Selbst­verleugnung. — Die skizzierten Ziele leiten uns in allen un­seren Handlungen. Um unsere Aufgaben mit Erfolg lösen zu können, benötigen wir jedoch euer Ver­trauen, eure Unterstützung und eure Mitwirkung, und darum bitte ich euch, uns auch künftighin euer Vertrauen nicht zu entziehen, sondern die Aus­sichten des Erfolges unserer Arbeit durch eure Un­terstützung zu erhöhen. Die Mitglieder der Partei nahmen die Rede des Ministerpräsidenten Grafen Károlyi mit lebhaften Eljen­­rufen auf. Bei der Hauptstadt. Eine Abordnung des hauptstädtischen Munizipalaus­­schusses machte gestern mittag unter Führung des Ober­bürgermeisters Dr. Franz Ripka und des Bürgermeisters Dr. Eugen Sipöcz dem Reichsveriveser ihre Aufwartung, tun jhm die Glückwünsche dér Hauptstadt zu verdol­metschen- Mitglieder der Deputation waren: die Vize­­bürgermeistcr Andreas Liber und Franz Borvendég, fer­ner die SLadtiopräsentanten Anton Beesey, Dr. Theodor v. Body, Dr. Eugen Hozma, Dr. Johann Botzenhardt, Dr. Andreas Csilléig, Dr. Franz Lázár, Paul v. Juanovich, Dr. Oskar llanasiewitz, Arnold v. Hann und Gabriel Barczi-Bcirczen. Oberbürgermeister Dr. Ripka richtete an den Reichs­verweser folgende Ansprache: — Iiu Namen der Hauptstadt bringen wir Ew. Durch­laucht unsere homasialen Neujahrswünsche dar. Das Neujahr bedeutet Arbeit. Doch wie der Feiertag über die Tage der Arbeit, so erhebt sich über das Häuserinecr Budapests der Palast, in dem der leitende Gedanke des un­garischen Staates lebt. Diesem leitenden Gedanken haben Ew. Durchlaucht Ihr Leben geweiht, und seil einem Jahr­zehnt blicken wir mit Vertrauen auf die Hand, die das Steuer unseres Vaterlandes führt. In den heutigen sehr schweren Zeiten bedürfen wir in noch höherem Maße des Vertrauens, denn Bruihigung und Zuversicht finden die Verzagenden, die hoffen können. Die unsterbliche un­garische Seele wird daher mit ewigem Dank den Namen Ew, Durchlaucht bewahren. Diesen innigen Dank ver­dolmetsche ich hier, und ich wünsche, der Allmächtige segne Ew. Durchlaucht samt dem wohltätigen Genius Ungarns, Ihrer hochherzigen Gemahlin, die in diesen schweren Zeilen die Tränen Tausender getrocknet hat, und Ihrer ganzen Familie. Die Begrüßungsansprache des Oberbürgermeisters be­gleiteten begeisterte Eljenrufe auf den Retchsoerweset; j der für die Glückwünsche und die Anhänglichkeit der l Hauptstadt seinen Dank aussprach und dann längere J Zeit mit den Mitgliedern der Hauptstadt konversieslc^ wobei er ein lebhaftes Interesse für die aktuellen munalcn Probleme an den Tag legte. 1 Eine zahlreiche Deputation der Einheitlichen Kom­munalen Bürgerpartei erschien gestern vormittag beim Oberbürgermeister Dr. Franz Ripka, den Präsident Dr. Eugen Kozma in schwungvollen Worten begrüßte. Oberbürgermeister Dr. Ripka antwortete auf die Be­grüßung mit einer längeren gehaltvollen Rede. Er schätze sich glücklich, sagte er, daß hinter ihm ein so starkes Lager stehe, das ihn in seinen schweren Kämpfen kräftig unterstütze. Dann schilderte Br. Ripka die herrschenden Verhältnisse und stellte mit Genugtuung fest, daß es ihm und den Organen der Autonomie gelungen sei, das Gleich­gewicht der Hauptstadt aufrechtzuerhalten. Dank der Opferwilligkeit der Bürgerschaft und der rationellen Wirtschaftspolitik babe sich die Lage der Hauptstadt im Vergleich zum Vorjahre nicht verschlimmert. Von der Verwirklichung größerer Projekte könne wohl unter den heutigen Umständen keine Rede sein, doch werde die Leitung der Hauptstadt dennoch bestrebt sein, einige dringliche Probleme zu lösen, wie die Probleme der Ratio­nalisierung der Administration, der Bniriebsrcform usw. Die Hauptstadt werde die Institutionen abbauen, durch die die Existenz der Kauflcule und der Gewerbetreiben­den gefährdet werde; diese wertvolle Klasse müsse die Hauptstadt nach Kräften unterstützen. Die in der Bür­gerschaft lebenden Energien müßten geschont werden,! damit sie sich betätigen könnten, wenn die Zeit dem Schöpfungen wiedergekehrt sei. Die Wirtschaftskrise dürfe keine seelische Krise hervorrufeo. Die ganze Büm. gerschaft habe große Opfer bringen müssen, besondd^s große die Beamtenschaft, zu deren Beruhigung er leile, daß keine weiteren Gehaltsreduktionen erf£{ae.^ würden. Zum Schlüsse sprach Dr. Ripka die Hofijfrmnr, aus, daß sich die durch Trianon verursachte LaiCg jjes Landes bessern und auch für Budapest eine bess*^fe jjeit hereinbrechen werde, doch bedürfe es hiezu dftfr Erhal­tung und Vereinigung aller in der Bürgersartiaft auf­gehäuften Werte und Energien. i Die Anwesenden nahmen mit lebhaften fßljeorufen die Worte Dr. Ripkas auf und brachten ihm wäyme Ova­tionen dar. / Der Oberbürgermeister wurde dann auebf vorn Na­tionalverband der Hauptstädtischen Anges^emen unter Führung des Vizebürgermeisters Andreas Reiber und an­deren Körperschaften begrüßt. J Bügermeister Dr. Eugen Sipöcz--Empfing gestern ebenfalls viele Deputationen, die ihnAtnläßlich der Jahres­wende beglückwünschten. Zunäiritfst das Personal des Bürgermeisteramtes unter Fiihrimg des Obernotärs Dr. Ákos v. Farkas, dann Abordnungen des Nationalver­bandes der hauptstädtischen Angestellten, des Parteiver­bandes der christlichen Ungarischen Frauen mit Frau Ákos Toperczer an der ßpitze u. a. Später sprach bei ihm eine Deputation dZr Christlichen Kommunal­partei vor, deren Gliickwüns/che Dr. Andreas Csillery ver­dolmetschte. Dr. Sipöcz dankte in einigen Worten für die Be­grüßung und erklärte, daß er, wenn er auch Bürger­meister der ganzen Stadt tsei, nach wie vor unerschütter­lich für die christlich-nationale Idee, von der er sich auch bisher stets habe leiten lassen, kämpfen werde. Er warnte dann die Bürgerschaft, zi. pessimistisch die Verhältnisse zu beurteilen; zu übermäßigen Besorgnissen sei kein An­laß vorhanden. Die Hauptstadt stehe auf fester Basis, auf einer festeren, als jede andere Großstadt Europas! Sie habe diese feste Basis dem Umstand zu verdanken, daß sie sich stets nach der Decke gestreckt habe. Im neuen Jahr werde man die Betriebs frage regeln und be­strebt sein, auch die kulturellen und sozialen Probleme den allgemeinen Anforderungen, sowie denen d»>r r'i-Et­lichen Ethik entsprechend zu lösen. Vor allem müsse man ober das finanzielle Gleichgewicht der Hauptstadt sichern. In der Handelskammer. Die Mitglieder der Budapestéi- Handelskammer haben anläßlich der Jahreswende das Präsidium der Kammer korporativ begrüßt. Im Namen der Handelssektion gal) Bertlhold Magyar der Anhänglichkeit Ausdruck, von der die Mitglieder dem Präsidium gegenüber erfüllt sind. Er schilderte die verzweifelte Lage des Handels und wies auf die verfehlte Richtung der Wirtschaftspolitik hin. Nur Männer von besonderen Fähigkeiten können den Kampf gegen den sich ausbreitenden Etatismus auf nehmen. Der Präsident der Kammer sei die geeignete Persönlichkeit, um in diesem Kampfe zu führen. Die Kammer sollte die Grundfeste des wirtschaftlichen Liberalismus sein, die Zeit kann nicht mehr fern sein, in der durch Bildung

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