Pester Lloyd - esti kiadás, 1932. április (79. évfolyam, 73-95. szám)
1932-04-01 / 73. szám
Freitag, 1. April 1932 DEUTSCHLAND. Herzog Karl Eduard von Kohurg für Hitler. Berlin, 1. April. Das Bundesamt des Stahlhelms teilt mit: Die nationalsozialistische Presse veröffentlicht einen Aufruf für Adolf Hitler, der auch vom Herzog Karl Eduard von Koburg unterzeichnet ist. Der Inhalt dieses Aufrufes widerspricht der politischen Stellungnahme der Stahlhelmführung. Seine Unterzeichnung durch den Herzog von Koburg ist geeignet, die einheitliche Politik des Stahlhelms zu schädigen. Die Bundesführer haben die nötigen Schritte eingeleitet. FRANKREICH. Dauersitzung des Parlaments. Paris, Í. April. Senat und Kammer sind seit gestern früh ununterbrochen bemüht, die -Abweichungen in den Budge tvorschiägen beider Kammern auszuschalten. Da das Finanzjahr mit 31. März zu Ende ging, wurden um Mitternacht die Parlamentsuhren zum Stehen gebracht. In der Nachtsritzung der Kammer stellte Ministerpräsident Tardicu fünfmal die Vertrauensfrage, um der Auffassung der Regierung Geltung zu verschaffen. Die Mehrheit sprach sich jedesmal für die Regierung aus. Der Text der Budgetvorlage wurde um dreiviertel 6 Uhr früh wieder zum Senat hinübergesandt. Hier dauerte die Debatte bis dreiviertel 10 Uhr vormittags. Die nächste Sitzung des Senats wurde für 3 Uhr nachmittags anberaumt. Inzwischen wird die Kammer die vorn Senat modifizierte Vorlage prüfen. -In der heutigen Vormittagssitzung genehmigte der Senat den Beschlußantrag, der in der Nachteitzung der Kammer bezüglich der Steuerermäßigung der Theater gefaßt worden war. Das Frauenwahlrecht. Paris, 31. März. Das Abgeordnetenhaus hat mit 466 gegen 60 Stimmen den Antrag des allgemeinen [Wahlrechtsausschusses angenommen, der die Regierung autffordert, beim Senat für das Frauenwahlrecht zu intervenieren. Eine Spionageaffäre. (Telegramm des Pester Lloyd.I Paris, 1. April. Eine neue Spionageaffäre beschäftigt die öffentliche Meinung Elsaß-Lothringens. Die Polizei hat Donnerstag einen jungen Mann luxemburgischer und eine junge Frau tschecho-slowakischer Staatszugehörigkeit in Haft genommen. Sie werden beschuldigt, zusammen mit einem dritten Komplicen, der sich noch auf freiem Fuße befindet, vor einigen Tagen die neuen Befestigungswerke von Lunéville im Aufträge einer fremden Macht aufgenommen zu haben. Man fand im Besitze der beiden Verhafteten sehr verdächtige Briefe und Skizzen und die Polizei vermutet, daß das Paar einer großen internationalen ßpionageorganisation angehört. ÖSTERREICH. Eine Ohrfeigenszene im Gemeinderat von Kismarton. Wien, 1. April. Nach einem Bericht der christlidhsozialen Nachrichtenzentrale aus Kismarton ist es in der Sitzung des dortigen Gemeinderats vom 30. März zwischen Sozialdemokraten und Nationalsozialisten zu Zusammenstößen gekommen, die so weit gingen, daß einer der Nationalsozialisten einem sozialdemokratischen Abgeordneten eine schallende Ohrfeige versetzte. Die christl'ichsozialen Gemeinderäte warfen sich dazwischen, um weitere Tätlichkeiten zu verhindern. Schließlich mußte die Sitzung als beschlußunfähig vertagt werden. JUGOSLAWIEN. Eine bemerkenswerte Äußerung Pribicsevics’. Wien, 1. April. Die Reichspost zitiert eine Äußerung von Pribicsevics im neuen Pariser katholischen Blatt L’aube, worin Pribicsevics u. a. sagt: Ich war einer von jenen, die auf das Ende der Herrschaft Österreich-Ungarns in Kroatien hingearbeitet haben. Dadurch ist die Gründung des jugoslawischen Staates ermöglicht worden. Ich war guten Glaubens, als ich von den Kroaten sagte, daß sie erst dann frei werden würden, wenn sie unter serbischem Regime vereinigt wären. Die Ereignisse haben mich aber in schrecklicher Weise dementiert. Niemals hatte sich ein politischer Gefangener im alten Österreich-Ungarn über unmenschliche Behandlung zu beklagen gehabt. Heute herrschen in Jugoslawien Zustände, wie einst in der Türkei unter dem Regime Abdul Hamids. Ä ff TÁRSULAT Wl g NYOMDÁJA ÄÄSSS m bubapest és egyéb V,Mária Valéria* nyomtatványok ucca 12, szánt készítését mH vállalja E^S«iaBí3EggE25MBS^SfflBEraB2K 1 TeSefon: Aut. §25-04 * ö « PESTER LLOYD Tagesnemgkeiten. Der Todestag König Karls. Aus Wien wird telegraphiert: Die Gedenkfeier für Kaiser-König Karl ging unter überaus großer Beteiligung der legitimistischen Kreise vor sich. Nach einer Messe in der Kapuzinerkirohe begab sich ein langer Zug von Teilnehmern, darunter der aus Oberösterreich hier eingetroffene Erzherzog Franz Salvator, durch die Innere Stadt zur Michaelerkrirohe, wo die Feier mit der Niederlegung von Kränzen am Denkmal des verblichenen Monarchen abgeschlossen wurde. Kaiser Wilhelm II. Aus Amsterdam wird uns telegraphiert: Seit 24 Stunden erschienen in Presseorganen in allen Tellen der Welt Meldungen, daß Kaiser Wilhelm Holland verlassen habe und nach Deutschland zurückgekehrt sei. Das offiziöse holländische Nachrichtenbureau dementiert sehr kategorisch dieses Gerücht und teilt mit, daß Kaiser Wilhelm sich nach wie vor in seinem Schlosse zu Doom befindet. Anerkennung. Der Reichsverweser hat gestattet, daß dem mit dem Charakter der V. Gehaltsklasse bekleideten pensionierten Abteilungsdirektor des Landesmuseums für Schöne Künste Dr. Simon Meller für seine vorbildliche Opferwilligkeit die Anerkennung bekanntgegeben werde. Die Frühjahrsnotstandsaktipn der Gemahlin des Reichsverwesers. Am 30. v. M. sind für die neue Notstandsaktion der Gemahlin des Reichsverwesers folgende Spenden eingeflossen: Gschwindtsche Spiritus-, Hefe-, Likörund Rumfabrik A.-G. und Oberregierungsrat Dr. Leopold Horvath je 1000 Pengő, Oberregierungsrat Emst Gschwindt 500 Pengő, Elemér Párniozky 10 Pengő. Pilgerfahrten zu den Heldengräbern in Italien. Aus Wien wird uns gemeldet: Das öst. Schwarze Kreuz veranstaltet auch in diesem Jahre zwei Fahrten in modernen Autocars nach Italien zum Besuche der Kriegsgräber und ehemaligen Schlachtfelder. Auf einzelnen Kriegerfriedhöfen werden feierliche Kranzniederlegungen erfolgen, an kriegshistorisch wichtigen Punkten kurze, interessante Vorträge gehalten werden. Die 1. Fahrt, die am 27. Mai in Tarvis beginnt und am 1. Juni in Toblach endet, nimmt folgenden Weg: Tarvis, Raiblsee, Predilpaß, Tolnáéin, Salcano, Görz, Redipuglia, Doberdo, Wippach, Adelsberg (Grottenbesuch), Triest, Miramare, Duino, Monfalcone, Aquileja (Besichtigungen), Latisana, Motta di Livenza, Ponte di Piave, Treviso, Venedig (Rasttag), Mestre, Montello, Conegliano, Vittorio, Lago di S. Croce, Ponte nell’Alpi, Pieve di Cadore, Cortina d’Ampezzo, Misurinasee, Sehluderbach, Toblach. Die 2. Fahrt beginnt am 4. Juni in Toblach und endet am 9. Juni. Wegroute: Toblach, Landro, Dürrensee, Cortina d’Ampezzo, Ponte nell’Alpi, Belluno, Feltre, Primolano, Gallio, Asiago, Lavarone, Folgaria, Rovereto, Mte. Pasubio, Riva (Rasttag, Seerundfahrt), Arco, Molvenosee, Mezzolombardo, Dermulo, Mendelpaß, Bozen, Karersee, Vigo di Fassa, Canazei, Pordojjoch, Buchenstein, Falzaregopaß, Cortina d’Ampezzo, Misurinasee, Toblach. Die Entgegennahme von Anmeldungen wird geschlossen, sobald alle verfügbaren Autositze vergeben sind, auf jeden Fall aber am 2. Mai. Prospekte sind beim öst. Schwarzen Kreuz erhältlich. Die jubilierende Oedenburger Zeitung. Anläßlich ihres 65jährigen Bestandes hat die Oedenburger Zeitung eine umfangreiche Festnummer erscheinen lassen. Der Leitartikel, der auch die Bedeutung des Blattes für Westunga-m würdigt, stammt aus der Feder des Ministers a. D. Abgeordneten Herrmann. Über „Die Donaubundpläne und die Stadt Oedenburg“ schreibt Dr. Gustav Gratz. Ein Beitrag des Abg. Dr. Josef Östör ist betitelt „Einst und heute“. Eine illustrierte Beilage ist dem Angedenken Goethes und Haydns gewidmet. Keine Verpachtung der österreichischen Bundesbahnen. Aus Wien wird uns telegraphiert: Einige ausländische Blätter brachten wiederholt die Nachricht, die österreichische Regierung beabsichtige, die Bundesbahnen zu veräußern. Von zuständiger Seite wird auf das entschiedenste erklärt, daß dieses Gerücht den Tatsachen nicht entspreche und daß die österreichische Regierung weder die Verpachtung noch die Veräußerung der Bundesbahnen plane. Verlobung. Yvonne Saxlehner und kön. ungarischer Honvédoberleutnant Stefan Érchegyi haben sich verlobt. Wie entstanden die Aprilscherze? Auch heute wurden, trotz der schlechten Zeiten, recht viele Leute „in den April geschickt“. Da taucht nun von selbst die Frage auf, wie und wann die Aprilscherze entstanden. Einer ausführlichen Abhandlung über dieses heute ganz besonders aktuelle Thema entnehmen wir folgende Stellen: Die scherzhaften Aprilgebräuche führen in urdenkliche Zeit zurück. Manche Forscher wollen ihren Ursprung mit mythologischen Vorgängen erklären. Bei den Griechen täuschte Rhea-Kybele den kinderfressenden Kronos, indem sie ihm statt dem neugeborenen Zeus einen Stein in ein Ziegenfell wickelte und zum „Mahle“ reichte, in der nordischen Mythologie näherte sich der als Freya verkleidete Thor dem Winterriesen Tbryni, bei den Römern gab es jedes Frühjahr zu Ehren der Venus ein „Täuschungsfest“, mit Aprilscherzen ähnlichen Belustigungen. In Indien aber herrscht heute noch die Sitte, am letzten Tage des Hulifestes — 31. März — alle möglichen Neckereien durchzuführen, bei denen der Gefoppte der „■Hulinarr“ (Aprilnarr) genannt wird. Andere wieder behaupten, daß das römische Narrenfest die Quelle unserer Aprilscherze ist, was viel eher glaublich erscheint, da die Verbindungen mit Rom doch weit inniger waren, wie mit dem fernen Orient. Wieder andere nehmen die Bibel als Ursprung, denn man sagt heute noch oftmals „von Pontius zu Pilatus schicken“. Sicherlich steht die Verbreitung der Aprilscherze in Europa und speziell in Ungarn mit dieser letzten Version in einem gewissen Zusammenhang. Das Ende einer Abenteuerin. Die im Zusammenhang mit den jüngsten Lappounruhen in Finnland dort vielbesprochene Ermordung der ehemaligen Lappoagentin Minna Craucher in ihrer Helsingforser Wohnung hat jetzt ihre Aufklärung gefunden. Der Lappoanhänger Runolinna hat eingestanden, die Craucher durch zwei Revolverschüsse ermordet zu haben, und stellt seine Tat als einen Racheakt dar. Über den Lebenslauf der Ermordeten werden jetzt Einzelheiten bekannt, die sich zum Gesamtbild einer Abenteuerin großen Stils zusammenfügen. Während des Weltkrieges hat sich die Craucher, die eigentlich Marja Aalto Lindell hieß, in den Straßen von Helsingfors als Dirne herumgetrieben. Gar bald indessen begann sie ihre Talente, sich zu verstellen, sich anzupassen, zu blenden, die Männer um den Finger zu wickeln, in reichem Maße zu nutzen und machte so eine einzigartige Karriere. Eine Zeitlang war sie Krankenschwester. Mehrfach kam sie wegen Einbruchsdiebstahls ins Gefängnis. Ungeachtet dessen gelang es ihr. vielseitige Beziehungen zu den besten Gesellschaftskreisen, die von ilwem Vorleben nichts wußten, anzuknüpfen. So mancher General und Bankier, so mancher Professor und Journalist verkehrte im Hause der Craucher. Für die jüngste Schriftstellergeneration unterhielt sie einen Salon, und hat dann öfter auch als Schauspielerin verschiedene Rollen in den Werken der Jüngsten gespielt. Die letzten Jahre lebte die Craudher auf sehr großem Fuß und man hält es für sehr wahrscheinlich, daß sie von Sowjetrußland Geld erhalten hat und dafür Spionage zu leisten hatte. Eine Zeitlang ist sie auch ganz offen als kommunistische Agitationsrednerin hervorgetreten. Als dann vor zwei Jahren die Lappobewegung entstand, erhaschte die Abenteuerin sofort die neue Konjunktur und 'befreundete sich eng mit Kosola und einigen anderen Lappoführern. Sie hat dann längere Zeit der Bewegung als Agitatorin und speziell auch als Kassiererin gedient, was sie jedoch nicht hinderte, gleichzeitig durch Spritschmuggel und verschiedene Erpressungen Geld zu verdienen. Zuletzt verfeindete sie sich mit den Lappoführern und spielte dann verschiedenes Material über Lappo den Sozialdemokraten in die Hände. Nun hat die Rache von Lappo diese Abenteuerin ereilt. Notlandung eines Passagierflugzeugs. Wie aus Vecsés gemeldet wird, mußte heute vormittags 7 Uhr das aus Belgrad kommende Passagierflugzeug in der Gemarkung von Vecsés infolge eines Motordefekts notlanden. Weder die Passagiere noch die Post sind zu Schaden gekommen. Die Passagiere, zwei Franzosen und ein Ungar, wurden im Automobil nach Budapest gebracht, von wo sie die Weiterreise nach Straßburg fortsetzen. Das Flugzeug wird von Gendarmen bewacht. Mit dem Unterseeboot zum Nordpol. Der Forscher Sir Herbert Wilkins will einen neuen Versuch machen, mit einem Unterseeboot den Nordpol zu erreichen. Er will zu diesem Zweck wieder ein altes Unterseeboot von den Marinebehörden billig erwerben. Ob sein Plan schon Aussicht auf Verwirklichung hat, ist noch nicht bekannt. In der Badewanne beerdigt. Ein merkwürdiges Begräbnis fand in Haparanda statt. Der 75jälhrige Eisenhändler Emanuel Johannson, ein Junggeselle, hatte durch Testament verfügt, daß er nach seinem Tode in einer Badewanne beigesetzt werde. Johannson starb nun dieser Tage, und er wurde wunschgemäß schiwarz gekleidet, mit rotem Hauskäppchen auf dem Kopf und roten Pantoffeln an den Füßen und einem Spazierstock :n der Hand in der Badewanne zu Grabe getragen. Johannson hatte seine Todesanzeige bereits vor zehn Jahren drucken lassen. Der wunderliche Kauz hat übrigens 100.000 Kronen zu wohltätigen Zwecken vermacht. Wein im Restaurant gratis! Die portugiesische Regierung hat eine die ungarischen Weingartenfoesitzer sicherlich interessierende Verordnung erlassen, wonach sämtliche Hotel-, Restaurant- und Kaffeehausbesitzer im Hinblick auf die Krise des Weinabsalzes verpflichtet werden, jedem Gast bei jeder Mahlzeit dreieinhalb Deziliter Wein unentgeltlich vorzusetzen. Der Geschäftsreisende als Lebemann. Im Hotel fragt das Stubenmädchen: „Und um wie viel Ulhr wünscht der Herr geweckt zu werden?“ — Der Geschäftsreisende: „Um acht Ühr, liebes Kind, und zwar mit einem Kuß.“ — Das Stubenmädchen: „Wird besorgt, denn der Hausknecht ist pünktlich.“ Begreiflicher Wunsch. Geschichtchen aus Prag: Ein Knauser hat seine Freunde zu einem Abendessen eingeladen. Die Speisen sind jedoch so knapp zugemessen, daß die Gäste am Schlüsse der Mahlzeit fast alle noch hungrig sind. Als der Hausherr nach Beendigung der Tafel fragt: „Nun, wann werdet ihr denn wieder einmal A PAPAGÁJBAN UNK-BERG-BÉBY és RUMBA PER a szezón legjobb, legkacagtatóbb két egyíelvonásos tréfájának ma van a pramierfe! Húsz artista sláger szám! Elfeaje— Vasárnapéshétfőn délután —saBrf?műsoros ieadé!uiá:i. BELÉPŐDÍJ NINCS! BELÉPŐDÍJ NINCS! V., Maria Valéria-acca 12, l. stoch sind für DorcoHMcrlfloh entsprechende fiinfzimmerige Lokalitäten per l Mai 1932 zu vermieten. 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