Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1932. október (79. évfolyam, 221-246. szám)

1932-10-01 / 221. szám

PESTER LLOYD Justizminister Dr. .Andor Lázát, Vertreter ..des. Wahl­bezirks Szentes im Abgeordnetenhause, ist geboren in Pápa am 8. März 1882. Seine Univer s itä t s s tud i en hat er Sn Budapest absolviert. Seit 25 Jahren ist er ausübender iRechtsanwalt in Budapest und befaßt sich hauptsäch­lich mit privatrechtlichen, handelsrechtlichen, gewerb­lichen und landwirtschaftlichen Fragen. Daneben ist er ■seit langer Zeit auch auf kirchlichem und volkswirtschaft­lichem Gebiete tätig. Einer der Gründer und durch mehr als 20 Jahre Leiter des protestantischen Landés-Patro­­natsvereins, hat er auch tätigen Anteil genommen an der Gründung und dem Wirken der Gebietsschutzliga und später des Ungarischen Nationalverbandes. Im Ugari­­scben Landwirtebund, dem er in führender -Stellung an­gehört, war er insbesondere mit ograrfinaniiejleri Fragen befaßt. Auch literarisch hat er sich als Rechtsgelehrter betätigt. Seine Hauptarbeiten sind: „Wirtschaftspolitische Studien“, „Österreichs Finanzen zu Beginn des 19, Jahr­hunderts“, „Eie österreichische Devalvation und di» pol­nische und deutsche Valorisierung“ und „Die ihneren Hindernisse der Erstarkung Ungarns“, kn Jahre 1928 wurde ihm der Titel eines Oberregierungsrates: verliehen. Politisch trat er im Mai 1931 in . den Vordergrund, als Gömbös ihn als Staatssekretär ins Honvédministerium berief und die Wählerschaft von Szentes ihn mit dem Programm der Einheitspartei ins Abgeordnetenhaus ent­sandte. Nach dem Abbau aller politischen Staatssekretär­stellen irrt August 1931 schied auch er aus dem Amt. Nach der Ernennung Dr. Karafiäths zum Kultusminister wurde Dr. Andor Lázár an dessen Stelle vom Reichsver­weser zum Präsidenten des Landessenats für Körper­erziehung ernannt. Finanzminister Er. Béla Imrédy wurde im Jahre 1891 in Budapest geboren. Sein Vater, weiland Dr. Kolo­­man v. Imrédy, Hofrat, war Vizepräsident-Generaldirek­tor des Landesbodenkreditinstituts der Kleingrundbesitzer. Seine Mittelschul- und Hochschulstudien absolvierte Dr. ■Imrédy in Budapest und wurde 1913 zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert. Nachher absolvierte er eine längere Studienreise im Auslande, und zwar in Frankreich, England und Holland usw. Von Kriegsaus­bruch bis November 1918 leistete er als Reserveober­leutnant des Husarenregiments Nr. 5 Kriegsdienst und wurde mit zahlreichen Auszeichnungen dekoriert. Noch im Verlaufe' des Krieges, im Jahre 1915, wurde er zum Finanzkonzeptsadjunkten ernannt und 1919 ins Finanzministerium eingeteilt, wo er schon 1920 als An­erkennung hervorragender Eienste mit dem Titel und Charakter eines Finanzsekretärs belohnt wurde. Im Jahre 1921 .wurde er zum wirklichen Finänzsekretär ernannt, ■aber schon Ende dieses Jahres schied er auf; eigenes Ver­langen aus dem Staatsdienste. Von dieser Zeit äh bis zur Gründung der Ungarischen Nationalbank wirkte er bei der Vereinigung der Sparkassen und Banken als Sekre­tär und später als Generalsekretär. Anfangs 1926 trat er als Direktorstellvertreter in den Dienst der Ungarischen Nationalbank, wo er 1927 Leiter der damals gegründeten volkswirtschaftlichen und statistischen Studienabteilung wurde. Der Generalrät der Nationalbänk ernannte ihn irti Dezember 1928 zum Direktor und zürn Mitglied der Ge­schäftsleitung. Er vertrat bei den ausländischen Verhand­lungen sehr häufig sowohl die ungarische Regierung wie die-Ungarische Nationalbank. Im April 1928 nahm er an der Pariser Konferenz der Stüdienabteilungschefs der Notenbanken teil, , und 1929- und 1,930 wurde ér :ais Ex­perte der ungarischen Delegation zu den im Haag und in Paris abgehaltenen Konferenzen délégiert, die sich- mit den Verpflichtungen aus dem Friedensvertrage befaßten. Nach dem erfolgreichen Abschluß der Pariser Östrepa- Tationsverhandlungen wurden seine wertvollen: Leistun-g«n'- im Mai 1930 durch Verleihung des Ungarischen. Ver­dienstkreuzes II. Klasse belohnt. Im Februar 1931 be­teiligte er sich in Vertretung der ungarischen Regierung an der in Bukarest abgehalteen Agrarkonferenz; im März desselben Jahres nahm er an der vorbereitenden Kon­ferenz des Internationalen Landwirtschaftlichen Instituts teil, weiter im April und jMai an den Genfer internationa­len Agrarkreditverhandlungen. Imrédy ist ordentliches Mitglied der Ungarischen Statistischen Gesellschaft, Eirek­tionsmitglied der Ungarischen Volkswirtschaftlichen . Ge­sellschaft, Vizepräsident des Arbeitskomitees des Unga­rischen Instituts für iWirtschaftsforschung und Vollzugs­ausschußmitglied des Statistischen Landessenats, Seit 1923 entfaltete er eine, überaus wertvolle wirtschaftswissen­schaftliche Tätigkeit-^ 'ér * hielt- Vorträge' und schrieb Studien über das staatliche -Budget, die Zahlungsbilanz, die Kapitaleinfuhr, die internationalen Finanzbeziehun­gen, besonders aber über verschiedene. Probleme der No­tenbanken. Außer selbständigen Essays erschienen von ihm auch in den Tágésblattern zahlreiche Artikel, die stets ernste Aufmerksamkeit erweckten, darunter überaus aufschlußreiche-Artikel im. Pester Lloyd. Kultus- und Unterfichtsminister Valentin Höman, geboren in Budapest am 29. Dezember 1885, hat sich bisher als Geschichtsschreiber hervorgetan. Seit Juli 1925 ist er ordentlicher- öffentlicher Professor für Geschichts­wissenschaft an der Universität Budapest. Früher war ér Direktor • der '-SzéchenyidsAndesbibliöthek ' gewesen und wurde 1923 zum Generaldirektor des Nátionalmusetinjv ernannt. Er .ist Mitglied der-Ungarischen Akademie der Wissenschaften und der St. Stefan-Akademie, Präsident der Ungarischen Ethnographischen Gesellschaft und Vize­präsident der Gesellschaft für geistesgeschichtliche For­schung. Seine Hauptwerke sind: „Ungarische Städte 'in dér -^rpädenzeit“, „Ungarische Finanzgeschichte“, „Die Wirtschafts- und Finanzpolitik des Königreiches Ungarn im Zeitalter Karl Roberts“, „Die Landnahme der Ungarn“, „Die ungarisch-hunnische Tradition“, „Der Name des ungarischen Volks und der Titel des ungarischen Königs im mittelalterlichen; Latein“, „Die Entstehung unserer wissenschaftlichen Geschichtsschreibung“, „Die. Zukunft der ungarischen Wissenschaftlichkeit“, „Der Ursprung der Szliler“, „Geschichtliches im Nibelungenlied“, „Ge­schichte und Katholizismus“ und „Geschichte der Quellen­forschung in Ungarn“.­ Revizori vizsgára SShsEÜ.:®!» OrPflNfllUMn revizori szakszeminárium indul az OtbUlllMIfi Takt stock. Esist Mascagni und er dirigiert seine „Cavalleria rosticana“. Sie soll in diesen Tagen ihre dreizehntausendste Aufführung erlebt haben, viel­leicht in der Pariser Oper, vielleicht vor dem eng­lischen König, oder gar in New York bei einem Wohltätigkeitsfest, wir denken nicht daran, wir sehen nur, daß der Thespiskarren, das ist die Thea­terabteilung des Dopolavoro, seine schwankenden ■Kulissen im Freien aufgestellt und ein volles „Haus“ -erzielt hat. Heute singt Schipa, morgen Lauri Volpi. Und der erste Platz kostet so viel wie eine Wander­bühne eben verlangen kann. Dafür ist die Begeisterung um so größer. Und rsö echt wie es hei einer solchen Zuhörerschaft eben nur sein kann. Man weiß nicht recht, wem sie gilt, jdem Stück, oder dem Autor, oder den Schauspielern, -oder her Aufmachung. Öder dem noch lebenden Na­tionalheros unter den Musikern Italiens, dem Diri­genten Mascagni. Und dann folgen die Pagliacci. Das ist nun ganz wunderbar, wie sie die kleine Bühne innerhalb des Thespiskarrens, der wiederum zwischen so gewalti­gen und ehrfurchtheischenden Kulissen wie dem I Justizpalast steht und der doch auch nur eine aber­mals größere Bühne in der ganz großen Roms ist, [wie sie das aufbauen und herunterspielen, als hätte die Schmiere ihre Fetzen wirklich in einem Dorf i aufgespannt. i So etwas ist also heute noch möglich. I» Rom. Und die: kleinen Leute verlassen ihre musikalischen Einmachtöpfe und nehmen ihre Spargroschen, ein bißchen Mortadella und einen halben Fiasco mit an den Tiber, um den lebendigen Geist der: währen Mu­sik zu, hören. Der Fall ist vielleicht doch nicht So hoffnungslos? Wahrscheinlich liegt es nur an der Möde, Lautsprecher zu kaufen, wie man früher in Deutschland den „Trompeter von Säckingen“ in Gips /kaufte. Und das „Pendant“ nicht zu vergessen. Er mußte in einem ordentlichen Haushalt einmal von links her, und einmal von rechts her blasen, Rom, Ende September. 1 • iá • Im Säulen Kreislauf. f—dor) Inmitten des wechselreichen Geschehens der jüngstverflosserten Tagé hat es die ungarische Öffentlichkeit verabsäumt, mit der angemessenen Aufmerksamkeit aufzuhorchen auf eine Rede • des deutschen ReiC’hsernährüngsministers, in der eine Neuorientierung der deutschen Wirtschaftspolitik an­gekündigt war, durch die lebenswichtige Interessen der ungarischen Wirtschaft empfindlich berührt er­scheinen. Wird einst, in glücklicheren Zeiten, ein Professor ^ für Wirtscbaftslehre seinen Hörem ein Schulbeispiel für ökonomische Trugschlüsse aufzei­gen wollen, so wird er .nicht lange nach historischen Belegen sufeben müssen: die deutsche Handelspolitik dér Gegenwart wird sich ittm dabei vöh' selbst äüf­­drähgen. Nichts kann in der Tat den faulen Kreislauf drastischer beleuchten, in dem sich seit Jahr und Tag die Gedankengänge der deutschen Handelspolitik be­wegen, als eisen diese jüngste Rede des Reichsernährungsministers v. Braun, in der er Kontingentierungsmaßnahmen für eine Reihe von Ar­tikeln der agrarischen Einfuhr ankündigte. Danach sind diese Kontingentierungsverfügungen, die vor allein Produkte der bäuerlichen Garten- und Veredlungswirtschaft betreffen, aus dem Grunde notwendig geworden, weil bisher die durch­greifenden Schutzmaßnahmen, die beim Ge­treide getroffen worden sind, für die bäuerliche Veredlungswirtschaft keine Anwendung fanden, so daß dér Bauer im letzten Jahre angesichts der wachsenden Unrentabilität der Veredlungswiftschaft sich immer mehr auf Getreidebau umzustellen be­gonnen habe. Das habe zu der Gefahr geführt, daß im kommenden Jahre bei einer mittelguten Ernte Deutschland eine Überproduktoin an Getreide ha­ben würde; nur mit erheblichen Reichszuschüssen könnten dann die Getreidepreise auf einem aus­kömmlichen Niveau gehalten werden, dies aber würde zu einem Zusammenbruch auch dieses Zweiges der Landwirtschaft führen. Soweit Herr v. Braun. - - .: Hier schon muß der logisch denkende Volks­wirt stocken. Der deutsche Reichsernährungsmini­ster, der zu Beginn seiner Rede stolz auf den Um­stand verwies, daß es durch die Hochschutzzollpoli­tik für Getreide gelungen sei, den deutschen Eigen­bedarf an Getreide und an Futtergetreide zu decken, ein Mittel, das zum neuerdings so modisch gewor­denen Ziele der deutschen „Nahrungsfreiheit“ führen soll,7 schien nicht zu merken, daß er sich durch den Hinweis auf die Gefahren 'der Zukunft in einen ve,r­­hängsnisvollen Widerspruch verstrickt hat. Denn was sonst bedroht die, deutsche Weizenwirtschaft mit dem Zusammenbruch,, wenn nicht die wahnsin­nige- Einseitigkeit, mit der gerade auf Wünsch der ostelbischen Junker die deutsche Getreidewirtschaft auf Kosten der deutschen bäuerlichen Wirtschaft verhätschelt wurde? Durch Hochhaltung der Ge- Ireidepreise und Verteuerung der Futtermittel im Wege éiöes unsinnig hohen Zollschutzes sind alle gesunden Proportionen der deutschen Agrarwirt­schaft inngestoßen und die Grundlagen zur gegen­wärtigen handelspolitischen Absperrung Deutsch­lands gelegt worden. Diese Zusammenhänge sind übrigens in Deutschland bereits längst geklärt. Schon am 4. März 1931 schrieb das Institut für Konjunk­turforschung in seinem Wochenbericht: „Während zum Beispiel die Nachbarländer, die Niederlande und Dänemark,, den Preissturz an den Futtermittelmärk­ten zur Verbilligung ihrer tierischen Produktion mit Gewinn ausgenützt haben, mußte die deutsche Vieh­wirtschaft infolge der Einfuhrerschwerung zum Teil auf die Ausnützung der billigen Futtermittelpreise verzichten.“ Und der ehemalige oldenfourgische Mi­nisterpräsident Tantzen, ein hervorragender land­­wirtschaftlicher Experte, schrieb vor einem Jahre: „Bei vorsichtiger Rechnung ergibt sich, daß in Olden­burg bei guter Ernte im günstigsten Falle 50 Prozent der Schweine aus eigenen Bodenprodukten ernährt und marktreif gemacht werden können, während höchstens ein Drittel des Geflügels aus eigenen Bodenerzeugnissen ernährt wird. Die andere Hälfte der Schweine und zwei Drittel des Geflügels werden aus zugekauftem Futter ernährt__Seit zwei Jahren ist nun in einer einseitigen Roggen- und Getreide­politik zugunsten des Großgrundbesitzes im Osten ein Weg beschritten worden, der für die nordwest­deutsche Landwirtschaft zur Katastrophe führen muß. In diesen zwei Jahren hät man mit dér Über­teuerung der Futtermittel — durch Zölle, durch Mais­­mönopolaufschläge, durch künstlich geschaffene Preise für Futterroggen upd Kartoffelflocken; -—. die Oldenburger Bauern mit jährlich 25 Millionen . Mark . zusätzlich belastet.“ Dabei muß man wissen, daß von. , der gesamten Bruttoerzeugumg der deutschen Land­wirtschaft auf Ackerprodukte 3.1,. auf Vieh- und Vei­­edlungsprodukte ,7.8 Milliarden Reichsmark entfal­len. Nachdem man nun durch eine jahrelange, in der ganzen europäischen Handelspolitik beispiellos dastehende Getreide- und Futterzollpolitik dieeige.ie Veredlungswirtschaft und die südosteuropäische Ge­treidewirtschaft, die ohnedies unter dem revolutio­nierenden allgemeinen Preissturz der Agrarprodukte gelitten haben, ruiniert hat, entdeckt man die beson­deren Nöte der deutschen Veredlungswirtschaft und will nun dieser dadurch steuern, daß man sich in den faulen Kreislauf begibt, eine Reihe agrarischer Ver­­edlungsprodukte kontingentiert und dadurch das Preisniveau dieser Produkte auf dem deutschen Binnenmarkt hebt. . Dieses Rezept wird sich aber sehr bald, ebenso^ als Trugschluß erweisen, wie das unerhörte Opfer, das durch die Verdoppelung der deutschen Brot­preise den werktätigen Massen Deutschlands zuge­mutet wurde. Die Kontingentierungspläne der deut­schen Regierung stoßen auf den schärfsten Widerstand des Reichsverbandes der deutschen Industrie, Weil sie unvermeidliche handelspolitische Retorsionsmaß­­nähmen des Auslandes nach sich ziehen müssen. Und in diesem Falle handelt es sich nicht allein um die schwachen und untereinander uneinigen südöst­­europäischen Getreidestaaten, sondern auch um die Lieferanten der hochwertigen Veredlungsprodukte: Holland; die skandinavischen Staaten und nicht zu­letzt Italien.:;,Es -braucht wohl nicht besonders be­tont zu werde», daß- Ungarn-, das von. der deutschen Handeísppiitik im letzten Jahrzehnt stets mit einer unbegreiflichen Härte behandelt wurde, durch die neuen Köntingentierungspläne sich um seine letzten kärglichen Chancen auf dem deutschen Markte ge­bracht sieht und daher gegen diese Maßnahmen Stellung nehmen muß. Die Liste der zu kontingen­tierenden Produkte enthält sehr wichtige ungarische Ausfuhrprodukte, wie Tomaten,. Zwiebel, Tafel­trauben, Obst, Speck und Schmalz, Butter und Erbsen, also Artikel, in denen oft ein Drittel unseres Gesamtexports, wenn nicht mehr, nach Deutschland ausgeführt wurde. - . Könnte man nun in den geplanten deutschen Maßnahmen irgendeinen Akt der berechtigten han­delspolitischen Notwehr, oder einen Akt existenziel­ler Interessen der Devisenpolitik erblicken, so müßte man sich damit eben stillschweigend abfmden. Von dergleichen kann aber nicht die Rede sein. Die ge­planten Maßnahmen entspringen jener Interessen­politik des Deutschen: Landbundes, der großagrari­schen Interessenvertretung Deutschlands, die auch die verhängnisvolle Getreideschutzzollpolitik inaugu­riert hat, und die nun, da diese infolge der Dispropor­tionalität zwischen der deutschen Getreide-, Futter­­und 'Veredlungswirtschaft unhaltbar zu werden droht, durch gewaltsame Erhöhung des inneréh Preisniveaus der Veredlungsprodukte auch diesen Teil des deutschen Marktes von der Welt abschließen will. Denn Kontingentierung kann in diesem Falle nur Einfuhrdrosselung bedeuten, die allein die Funktion der Preiserhöhung erfüllen kann. Wird die industrielle Bevölkerung, ja werden alle klardenkenden Landwirte Deutschlands, die noch nicht in die durch eine einseitige Interessen­politik diktierten Trugschlüsse des Ländbundes ver­strickt sind, die Fortsetzung der kostspieligen hoch­­schützzöllnérischen Experimente der Agrarier mit der bisherigen Geduld über sich ergehen lassen? Wir ''vollen hoffen, daß dies nicht der Fall sein wird, In dieser Hoffnung bestärkt uns die Überzeugung, daß die Durchführung. der deutschen Kontingen­tierungspläne die Ankurbelungseffekte des Papén- Planes .gefährden kann, weshalb die deutsche In­dustrie iKíé. Kampagne für die Revision der. deut­schen Zoll-, und Handelspolitik wohl mit der größten Energie durchführen wird. Der hervorragende Fach­mann der deutschen Handelspolitik, Staatssekretär Trendelenburg mußte vor kurzem nach jahrzehnte­langer Tätigkeit als Leiter der deutschen Handels­politik zurücktreten, eben weil für ihn das Maß des deutschen Agrarschutzes durch die Kontingentie­­rurigspläne der Papen-Regierung übervoll wurde. Bald wird sich erweisen, daß die neuen Kontingen­ Samstag, 1. Oktober 1932

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