Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1933. szeptember (80. évfolyam, 198-222. szám)

1933-09-01 / 198. szám

Freitag, 1. September 1933 Im Zusammenhang mit der Flucht Hofers wurden in Kufstein allein 16 Nationalsozialisten verhaftet, darunter die Buchhalterin des Autounternehmers Schick, die dem Kaufmann Franz Koltinger das Triptyk für den Wagen besorgt haben soll, mit dem Hofer an die Grenze gebracht wurde. Gelenkt wurde der Wagen von dem 26-jährigen, nach Salzburg zuständigen Karl Müblfellaner, Da Kollin­­ger, der nach Oberösterreich zuständig ist, seit Dienstag nicht mehr in seiner engeren Heimat gesehen wurde, wird angenommen, daß auch er mit dem Auto nach Bolzano geflohen ist. Die Garage des . Schick wurde von den Behörden ge­sperrt. Brixen, 31. August. (Bud. Korr.) Der nationalsozialistische Gauleiter Franz Hofer, der in der vergangenen Nacht hier einge­­troffen ist, wurde in das Krankenhaus gebracht. Die Schußwunde an seinem Fuß ist eine reine Streifwunde, die Kugel hat keinen Knochen verletzt. Wien, 31. August. (U. T.-K.-B.) Die Korrespondenz Herzog meldet aus Brixen: Die Gerüchte, daß Hofer und seine beiden Ent­führer zum nationalsozialistischen Parteitag nach Nürn­berg fliegen wollen, sind nicht stichhaltig. Man hält es auch für wahrscheinlich, daß das österreichische Justiz­ministerium in Rom einen Auslieferungsantrag stellen werde, so daß jedenfalls die Entscheidung des obersten Tribunals in Rom über das weitere Schicksal dieser drei Personen abgewartet werden muß. (Telegramm unseres Korrespondenten.) Wien, 31. August. Der stellvertretende Gauleiter der NSDAP, Rechtsan­walt Dr. Egon Denz in Tirol, wurde wegen illegaler Betäti­gung der Partei bei Zugrundelegung des Führerprinzips zu einer siebenwöchigen Arreststrafe verurteilt. Die illegale Beteiligung wurde darin erblickt, daß ein Komplott zur Befreiung des Gauleiters Hofer geschmiedet werden konnte. Eine Warnung vor Provokateuren. München, 31. August. (ßud. Korr.) Die Landes-Pressestelle der NSDAP (Hitler-Bewegung) Österreichs teilt mit: Seit einigen Tagen gehen der Landesleitung aus verschiedenen Ge­bieten österreidhs Mitteilungen zu, wonaah dort geibiets­fremde Personen auftauchen und unter dem Vorgeben, Abgesandte der Landes lei t.ung, bezw. der Reichsleitung der NiSDAJP zu sein, an Parteigenossen oder der Partei nahestehende Personen die Weisung geben, sich für Mitte September zum „Losschlagen“ bereitzuhalten. Die Landesleitung Österreichs der NSDAP warnt mit allem Nachdruck vor diesen Burschen, die ganz offensichtlich bezahlte Provokateure sind und nur die Absicht ver­folgen, die Nationalsozialisten Österreichs zu Unbesonnen­heiten hinzureißen, die dann der Regierung die ge­wünschte und gesuchte Handhabe geben würden, neue Massenverhaftungen vonzunehmen und Konzentrations­lager zu errichten. Wo solche Provokateure angetroffen werden, sind sie sofort den Behörden zu übergeben, wobei mit allem Nachdruck zu beachten ist, was von seiten der Behörden dann weiterhin mit ihnen geschieht. Das Bombenaitentat auf den Juwelier Futterweit. Wien, 31. August. (,Ung. Tel.-Korr.-Bureau.) Der Wiener Buchihinder­­gehiilsfe Johann Thager, der am 12. Juni dieses Jahres ge­meinsam mit dem in der Zwischenzeit nach Deutschland geflüchteten Josef Kreil auf den Juwelier Futterweit ein Attentat verübt hatte, wobei zwei Personen getötet und zahlreiche andere verletzt wurden, ist von den Wiener Geschwornen der Mitschuld an dem Sprengstoff attentate schuldig erkannt und auf Grund dieses Verdikts vom Ge­richtshof zu vier Jahren schweren Kerkers verurteilt wor­den. Sowohl der Staatsanwalt wie der Verteidiger hiel» >ij glich Bedenkzeit offen. Fürst Starhemberg in Rom. Rom, 31. August (Bud. Korr.) Fürst Starhemberg, der Führer der öster­reichischen Heimwehren, hat nach einem Besuch des Zelt­lagers der faszistischen Jungmannen am Lido bei Rom dem Generalsekretär der Faszistischen Partei Starace im Palazzo Littorio einen Besuch abgestattet und anschließend einen Kranz am Ehrenmal der Faszisten niedergelegt. Donnerstag mittag folgte Fürst Starhemberg mit seinen Be­gleitern der Einladung des Führers der italienischen Fas­­zisten im Ausland, Parini, zu einem ihm zu Ehren gegebe­nen Frühstück. Flucht nach Deutschland in die österreichische Legion. *• ' St. Pölten, 31. August. (Bud. Korr.) Die Stadt St. Pölten wird in den näch­sten Tagen 28 Namen von St. Pöltner Einwohnern bekannt­geben, die nach Deutschland in die österreichische Legion geflüchtet sind. Diese 28 Personen werden nach der letzten Verordnung der Bundesregierung der Bundesbürgerschaft für verlustig erklärt. Ein Hakenkreuz an einem Schornstein. Wien, 31, August. (Bud. Korr.) Am Schornstein der Brauerei Kuffner war heute ein großes Hakenkreuz zu sehen. Da es nicht abge­waschen werden konnte, ordnete die Polizei die Abtragung des Schornsteins an. Diese Arbeit ist im vollen Gange. DEUTSCHLAND. Der Grenzzwischenfall bei Ramsen. Paris, 31. August. Wie aus Genf gemeldet wird, wurde auf Verfügung der Reichsregierung der tschechische Staatsbürger Weber, der am 27. d. durch deutsche Nationalsozialisten vom schweizerischen Gebiet verschleppt worden -war, auf freien Fuß gestellt. Weber wurde nach der Schweiz zu­rückbefördert; damit kann die Angelegenheit der Grenz­verletzung als erledigt betrachtet werden, Boykottauiruf gegen die Leipziger Messe. Paris, 31. August. (U. T.-K.-B.) Das Schutzkomilee der aus Deutschland geflüchteten Juden hat einen Aufruf erlassen, in dem alle französischen Kaufleute und Gewerbetreibenden aufgefor­dert werden, die Leipziger Internationale Messe zu boykot­ • 3 • PESTER LLOYD Lady Eaux de Cologne sind das Ideal von V/ohlgeruch. Lady Eaux de Cologne um­­hüllen Ihren Körper mit jenem zarten Duft und jener Emanation, die die Vollendung Ihres Charmes und Ihrer Persönlichkeit ist. Gerade im Sommer legt die mondäne Dame Wert darauf, mit dem diskreten, er­frischenden Lady Eau de Cologne parfümiert., zu sein. tieren und dafür lieber die in der ersten Hälfte des Mo­nats September zu veranstaltende Wiener Internationale Messe zu unterstützen. GROSSBRITANNIEN. Der neue Athener Gesandte. London, 31. August. (U. T.-K.-B.) König Georg V. hat an Stelle des nach Budapest ernannten Gesandten Sir Patrick William Maule Ramsay den bisherigen Sophioter Gesndten Sidney Philip Perigal Waterloo zum Athener Gesandten ernannt. Vorläufig keine irische Republik. London, 31. August. (Bud. Korr.) In einer Unterredung mit dem Daily Herald erklärt De Valera, daß er den Frieden mit Eng­land wolle. Wenn auf englischer Seite wirklich der ehr­liche Wille zu Verhandlungen bestehe, so sei er dazu be­reit. Hinsichtlich der Blauhemden-Organisation des Ge­nerals O’Duffy meint er, daß sie keine Wurzel ini Volke habe und daß die Regierung sich ihrethalben keine be­sonderen Sorgen zu machen brauche. Eine irische Re­publik werde nicht eher erklärt werden, als bis es ganz sicher sei, daß jedermann im Volke sie wirklich wolle. RUSSLAND. Herriot in Rostow. Moskau, 31. August. (Bud. Korr.) Herriot ist am Mittwoch nachmittag in Rostow eingetroffen, wo er die kollektiven Bauernwirt­schaften der Umgegend und die Industrieanlagen der Stadt besichtigte. Die UI. Internationale gibt die Beziehungen zur II. Internationale auf. Moskau, 31. August. (Bud. Korr.) Nach einem Beschluß des Präsidiums der Komintern sollen zur II. Internationale keinerlei Be­ziehungen aufrechterhalten werden. Der Beschluß besägt, daß das Verhalten der II. Internationale in der letzten Zeit den Hang der Internationale von Amsterdam zum Faszis­mus nachgewiesen habe. Dieses Verhalten habe dem Prä­sidium der Komintern Anlaß gegeben, alle Beziehungen zur II. Internationale abzubrechen, die bekanntlich im Februar dieses Jahres als möglich und sogar als wün­schenswert erschienen seien, um eine Einheitsfront des Weltproletariats zu schaffen. Bei Gallen- und Leberleiden, Gallensteinen und Gelbsucht regelt das natürliche „Franz-JoseF-Bitterwasser die Verdauung in geradezu vollkommener Weise. Klinische Erfahrungen be­stätigen, daß eine häusliche Trinkkur mit Franz-Josef-Wasser besonders wirksam ist, wenn es, mit etwas heißem Wasser gemischt, morgens auf nüchternem Magen genommen wird. VEREINIGTE STAATEN. Rüsiungspläne. Washington, 31. August. (Havas.) Das Kriegsministerium hat einen neuen Plan für die Ausrüstung der Landarmee und der Luft­flotte ausgearbeitet. Dabei gelangen die neuesten Errun­genschaften der Technik zur Geltung. Die Anwendung des P|lanes hängt vom Ergebnis der Abrüstungskonferenz ab. Es handelt sich um eine Ausgabe von 70 bis 80 Millio­nen Dollar. Diese Summe wird dem Fonds für öffentliche Arbeiten entzogen werden, damit man vom Kongreß keine neuere Ermächtigung zu verlangen brauche. Der Arbeitsplan wird zahlreichen Facharbeitern Beschäfti­gung bieten und die wirtschaftliche Wiederaufrichtung des Landes fördern. Schwere Streikunruhen in Philadelphia. Philadelphia, 31. August. (Bud. Korr.) In Philadelphia überfielen 4000 strei­kende Strumpfarheiler auf dem Wege zur Arbeitsstätte befindliche Arbeitswillige. Ein vollbesetzter Lastwagen so­wie mehrere andere Kraftwagen wurden zerstört. Die Wagen wurden mit Ziegelsteinen und Werkzeugstangen beworfen. Es gab zwei Tote und zahlreiche Verletzte, darunter mehrere Polizisten. Die Ordnung kannte erst nach dem Eintreffen von Polizeiverstärkungen wiederber­gestellt werden. KUBA. Aufsehenerregende Korruptionsaffäre der Machado- Regierung. Havanna, 31. August. (iBud. Korr.) Die kubanisohe Regierung gibt die aufsehenerregende Nachricht bekannt, daß die Machado- Regierimg 26 Millionen Dollar unterschlagen habe. Es soll sich dabei um Mittel für öffentliche Bauten bandeln, von denen Machado und seine Minister den Hauptanteil einsteckten. Der Zionistenkongreß. Prag, 31. August. Heute ist die Jewish Agence, die aus Zionisten und Nichtzionisten bestehende Vertretung des Judentums, hier zusammen get re len. Minister des Äußern Benes hat heute die Mitglieder des Präsidiums des Zionistenkongresses, Nalhum Sokoloff und Professor Brodecky, empfangen. Nach Blä'tterberichten wird Benes in der Plenarsitzung des Völkerbundes ein Referat über das Palästinamandat unterbreiten. Im Laufe der Nacht sind alle neun Mitglie­der der revisionistischen Gruppe aus dem Aktionskomitee ausgetreten. Für den Fäll, daß d’ie Plenarsitzung die Deklaration der Arbeiterpartei au nimmt, kündigen die Revisionisten die heftigste Opposition an. Tageskalender. — Freitag, 1. September. — Röra.-kath.: Ägydius. — Protestanten: Ägydius. — Grie­chen: 19. August, Andreas. — Juden: 10. Elul. — Sonnen­aufgang 5 Uhr 17 Min., Sonnenuntergang 10 Uhr 41 Min., Mondaufgang 17 Uhr 32 Min., Monduntergang 1 Uhr 18 Min. — Der zentrale Bücherverleih und die Lesezimmer des haupt­städtischen Museums sind täglich von 9 bis 7 Uhr geöffnet Ausstellungen: Historische Reliquiensammlung Ludwig Ernsts und Sonderschau der aus Wien beimgebrachten ungarischen Musealschätze im Nationalmuseum: von 9 bis halb 2 Uhr. Gartenbau-Ausstellung im Kollegerszky-Kiosk. Das Parla­mentsmuseum ist geöffnet: täglich —• auch Sonn- und’ Feiertag — vormittags von 9 bis 2 Uhr. Eingang Tor XVII. Besichtigung frei. Jüdisches Landesmuseum (Ecke Wesselényi- und Dohány-ucca): geöffnet Samstag, Sonn­tag vormittags von 11 bis halb 2 Uhr. Donnerstag nachmittag von 3 bis 6 Uhr. Kunstgewerbemuseum (VIII., Ullöi­­ut 33): an Wochentagen (außer Montag): von 9 bis halb 2 Uhr, Sonntag von 10 bis 1 Uhr. Eintrittsgeld 40 Heller, Sonntag frei. Die Bibliothek des Museums ist geöffnet: Montag von 12 bis 6 Uhr, Dienstag bis Freitag von 10 bis 6 Uhr, Samstag von 10 bis 1 Uhr, Sonntag von 9 bis 12 Uhr. Im Ehrenhof des Museums: Jubi­läumsausstellung der Ungarischen Heraldischen und Genea­logischen Landesgesellschaft. Georg Ráth-Museum (VI, Vilma királynő-ut 12): täglich von 9 bis 2 Uhr, Montag und Freitag geschlossen. Eintritt 40 Heller, Sonntag frei. Volkshygienisches Museum (Eötvös-ucca 3): Sonntag von 3 bis 6 und Donnerstag von 10 bis 2 Uhr. Kön. ung. Landwirtschaftliches Museum: geöffnet täglich (Montag und Freitag ausgenommen): von 10 bis 1 Uhr. Botanischer Garten der Universität (Romanelli-ucca 26): von 9 bis 12 Uhr und von 2 bis 6 Uhr. — Das Museum der bildenden Künste im Stadtwäldchen (Aréna-ut) ist täg­lich von 10 Uhr bis halb 2 Uhr geöffnet. Das Eintrittsgeld beträgt 40 Heller. Sonntag von 10 bis 11 Uhr frei. Im graphischen Saal jetzt französische Randzeichnungen. Die neue ungarische Galerie (VI, Andrássy-ut 69) ist nußer Montag von 10 bis halb 2 Uhr offen. Eintritt 40 Heller, Sonntag von 10 bis 11 Uhr frei. Ungarische histori­sche Bildersammlung (V., Akadémia-ucca 2). Eintritt Mitt­woch, Freitag und Sonntag von 10 bis 1 Uhr frei. — Das Franz Hopp-Museum für ostasiatischc Kunst (VI, Andrássy­­ut 103). Dienstag, Mittwoch und Samstag von 10 bis 1 Uhr. Eintritt 40 Heller. Sonntag yon 10 bis 1 Uhr frei. Einheitliche

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