Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1933. december (80. évfolyam, 273-296. szám)

1933-12-01 / 273. szám

PESTER LLOYD Freitag, 1, Dezember 1933 ansprüchen der Gläubiger der -Landwirtschaft und dem ermäßigten Zinssatz • dienen, den die Grund­besitzer in Zukunft zahlen wenden, oder der Über­nahme der Bankforderungen bei der Entschuldung, oder der Finanzierung des Vorkaufsrechts der Re­gierung. Auf die eine oder andere Weise handelt es sich also immer um ein Mittel, den Landwirten bei der Erfüllung ihrer schon ohnehin gesenkten Ver­pflichtungen gegenüber den Geldinstituten zu helfen. Die Verordnung verhütet also eine Steigerung der Rediskontbediirfnisse der Banken bei der Rational­­bank úrid schafft ihnen — im Maße .der Durchfüh­rung der Entschuldung — sogar die Möglichkeit, be­stehende Schulden an die Nationalbank abzutragen. Die neuep Noten der Nationalbank kehren alsp nach einem langen Umweg als Tilgung akerSchulden zur Ursprungsstelle zurück. Da'ß: der Staat der Landwirtschaft zur Hilfe eilt, damit sie ihre Verpflichtungen gegenüber dem Kre­ditsystem • des Landes wenigstens teilweise .nach­­kommen kann, erscheint manchen Kritikern der Vorlage unverständlich. Für sie ist keine Forderung der Schuldner groß genug, um ein untragbares Opfer def Gläubiger zu werden. Die Gläubiger sind „Banken'* und hinter diesem Worte verbirgt sich für viele-ein Begriff des Reichtums und der > Opu­lenz, der alle Ansprüche des notleidenden Kredit­nehmers gerechtfertigt erscheinen läßt,. Es war ein besonderes’ Verdienst Dr. Imrédys; den Schleier un­kontrollierter "Vorstellungen mit volkswirtschaft­licher Einsicht zu zerreißen. Er fragte gestern, was denn „Banken “ eigentlich sind. Und er antwortete: eine Organisation zur Verwaltung des Vermögens der Aktionäre und der Einleger. Daß der Anteil der Ak­tionäre an diesem Stock volkswirtschaftlichen Kapi­tals in der Kriso auf einen Bruchteil seines früheren Werts zusamniengeschrurripft ist. wissen alle, die einmal einen Blick in den Kurszettel war­fen. Die Vorsicht, die der Staat übt, wenn er die Rücksicht auf die Landwirtschaft nicht bis zum bitteren Ende der Geldinstitute treiben läßt, gilt den Einlegern, den Menschen aus allen- Schichten des Volkes, die sich ausr ihrem Eingommen eine Rück­lage abgespart haben, vom Sparkassenkunden, dem kleinen Arbeiter und Angestellten, bis zu den großen Unternehmungen, die ihre Reserven den Banken.an­­' vertrauen. Die Stützung der Landwirtschaft ge­schieht ohnehin auf ihre Kosten, aber die .kontrol­lierte. Belastung auf dem Wege über den Staats­haushalt ist dem direkten Angriff, auf. ihr Spar ver­mögen vorzuziehen.. Um so mehr als ein solcher An­griff nicht nur private Opfer, sondern die völlige Desorganisation des Kreditwesens bedeuten würde, was nicht eine Angelegenheit eines Kreises von Pri­vatpersonen, sondern eine nationale Gefahr von un­absehbaren Konsequenzen wäre. . , Der Arzt hat sich für die Bluttransfusion ent« schieden. Er hat eip Organ, das in größter Gefahr war und dessen Funktionieren für den ganzen Or­ganismus lebenswichtig ist, gestärkt, aber auf Ko­sten anderer, deren Widerstandskraft auch nicht mehi- groß ist. Er hat die Operation mit jener Um­sicht und Sicherheit vorgenommen, die das Ver­trauen des Patienten zu ihm begründet. Aber es gibt Operationen, die man njeht wiederholen kann. Wo die ärztliche Wissenschaft am Ende ist, muß der Le­benswille das seinige zur vollen Genesung tun. jEin modernes Silbergeschenk von BACHRUCH behält Juwelen- und Silberwarenfabrik seinen Wert!] 81/iy V3ClaUCC3 2 -------" '"~"r gesungen, und Prinz Albert hatte ihr den Kompo­nisten vorgestellt. Bis an ihr Lebensende liebte sie es, Sänger und Sängerinnen nach Windsor kommen zu lassen. Sie mußten in eiskalten Zimmern Toilette machen, und wenn sie fertig wären, erwartete sie die Königin in ihrem Salon, ein kleines Tischchen neben sich, auf dem ein Opernglas lag, das nur symbolisch gemeint sein konnte. Eines Tages, als .man vor ihr ein Trinklied von Rubinstein spielte, fragte sié, was das denn wäre; man sagte es ihr. „Unsinn!“ rief die Königin aus, „ein Trinklied? Nicht einmal eine Tasse Tee könnte man zu einer solchen Melodie trinken!“ Von Wagner wollte sie lange nichts wissen. „Voll­kommen unverständlich,“ lautete ihr Urteil über ihn. Erklärte man ihr, das sei die Musik der Zukunft, „die Zukunft langweilt mich, und ich will nichts da-* von hören“. • Nach dem Lrinch fuhr sie in einem z\yeispännigen Wagen aus, der stets offen sein mußte. Durch den ewigen Regen und Wind in ihrem Reichc abgehärtet, liebte sie es, wie sie sagte, „zu spüren, wie ^er Schnee sich in ihren Taschen ansammelte“. Die jun­gen Damen ihrer Begleitung bekamen vom Arzt strenge Vorschriften. Seit ihrem achtzigsten Lebens­jahr war die Königin Anfällen von Schlafsucht Uriter­­worfen, die schädlich für sie waren.. Man mußte also unaufhörlich mit ihr sprechen. Den schüchternen Ehfenfräulein ging bald der Gesprächsstoff aus. „Majestät, gestern hörte ich im Park einen Leier­kasten spielen.“ „Einen Leierkasten!“ rief die plötz­lich erwachte Königin aus ... „Einen Leierkasten? ... Und man hat mir nichts davon gesagt... . Ich erfahre gar nichts mehr .Daa gab eine schöne Geschichte! War .es denkbar, daß in ihrem Reich ein Leierkasten spielte, ohne daß sie davon etwas wußte? Wollte es der Zufall, daß sie einen Leierkasten sah, ließ sie ihren Wagen halten, sprach mit dem kleinen Italiener und erkundigte sich nach dem Befinden seines Affen. Am Abend speiste sie ein Stückchen Filet, einen Apfel, blieb dann noch eine Weile mit ihren Kindern beisammen und kehrte zur Arbeit zurück: unter­schrieb, unterschrieb bis elf Uhr, bis Mitternacht. Abgeordnetenhaus. Nach der Eröffnung der heutigen Sitzung des Abge­ordnetenhauses unterbreitete Handelsmipister Dr. Fabinyi •zwei Gesetzentwürfe.'-Der- -eine bezieht sich auf die den ungarischen Seeschiff ahrlgt sellscluiftcn eingeräumten Be­günstigungen, der zweite, betrifft die Ratifizierung der internationalen'Konvention zur Verhinderung- der fal­schen Bezeichnung des Ursprungsortes ausländischer Waren. ' ' ; - . .. ÍV. Sodann wurde der Gesetzentwurf über djé Agrarum­­schuldungsvorlagé in dritter Lesung angenommen; der Entwurf .wird a-n das Oberhaus .weitergeleitet. .. Der folgende Punkt der .Tagesordnung war der Gesetz­entwurf über Ergänzung urifi Änderung der' Statuten der Ungarischen Nátiónalbank, bzw. des hierauf bezüg­lichen G.-A. V:1924. ; ; Abg. Dr. Zsindely beleuchtete in seinem Referat den wesentlichen Inhalt der Vorlage. Er führte aus, daß das Umschuldungsgesetz den Pinanzminister ermächtigt, von der Nntionalbank eine einmalige Anleihe ifi déri Höhe von 100 Minidben P in Anspruch zu nehmen: Hiezu bedarf es aber einer Ab­änderung des Artikels .10 der Nationalbankstatuten, der die Gewährung einer Anleihe an den Eriag eines beson­deren- Betrages iti Gold oder ausländischen Devisen knüpft. Der Gesetzentwurf hebt dieses technische Hinder­nis auf, jedoch wird die der Nationalbank gegenüber be­stehende Verschuldung des Staates selbst nach Inan­spruchnahme des ganzen Betrages von 100 Millionen P den Betrag nicht wieder erreichen, den der Staat im Jahre 1924 der Nationalbank geschuldet hat. B^i dieser Gelegenheit, führte der Berichterstatter aus, kann ich nicht umhin, der Direktion und dem Gene­ráliét der Nationalbank die Anerkennung der Gesetz­gebung auszusprechen, die auch ihrerseits nichts ver­absäumten, um die Umschuldung der Landwirte zu er­möglichen. Dies zu erklären, ist um so mehr meine Pflicht, weil die Bank in den vergangenen Jahren von allen Seiten des Hauses wiederholt. Angriffen ausgesetzt war und ihr insÉje^ondére yofgewoffen würde, die Inter­essen dér ungarischen Landwirtschaft zu vernachlässigen. Was die Änderung des Artikels 85. der Statuten der Nulio­­nalbank betrifft, so wird diese durch das Abkommen nötig gemacht, das Zwischen, der Nationalbank und der BIZ be­züglich der Abtragung gewisser Verpflichtungen der Na­tionalbank jüngst, getroffen. wordeájsl. Im Sinne dieses Abkommens wird die Nafionalbank demnächst einen Be­trag von. 18 Milljonem in pajti an die BIZ abzutilgen bäberi, ‘ welcher Betrag sicV berriküm Auslände-, befindet. Durch diesen Zabfüh^sakt fi-lr^d és vorläufig nicht.möglich die; in den 'Stabileni Vorgesehene Deckung von 28 Pro­zent zil erreichen; já'sogar muß mán damit rechnen, daß das DeekungsVerhältnis vorübergehend unter 24 Prozent sinken wird. In diesefp Falle müßte die Nationalbank die in den Statuten vorgesehene Banknolensleuer bezahlen. Um die . Nationalbank Vön dieser Verpflichtung zu be­freien, muß Absatz 2 des Artikels 23 entsprechend abge­­andert werden. " Mit diesen Ausführungen, so schloß der Referent, habe ich den eigentlichen. Inhalt der Vorlage erschöpft, und ich bitte das Haus, sic zu votieren. Abg« Ulain i(Unabh. Lw.) lehnte die Vorlage ab und begründete seine Stellung­nahme vorerst damit, daß die Vorlage gwei wichtige, in den Statuten der Nati-onalbank niedergelegte Prinzipien durchbreche. Das erste dieser Prinzipien besage, daß der Staat nur gegen; Gold " und , Devisen Anleihen von der Na­­ttonalbank in Anspruch nehmen könne. Das zweite Prin­zip beziehe sich auf oöffe gesetzliche Fixierung des 1)eckung.sverh ä 11 n i sSe s. no • ... Im weiteren Verlaute-.seiner Rede vertiefte sich Ulain in eine technische Einzelheiten des Golddeclkungsprotdems und warl dann die krage.aut, db die Ungarische Nntio­­n a libánk die ihr gestellten Aufgabe seit ihrem Bestände gelöst habe. Die Nationalbank hatte die Aufgabe die Barzahlungen aufzunehmen, was bisher noch nicht ge­schehen ist und hatte ferner die Pflicht für die Wert­­beständigikeit der ungarischen Währung zu sorgen. Die ungarische Kleinlandwürtejparte: vertritt die Meinung, daß die Leiter der ungarischen Notenbank persönlich her­vorragende und aller Ehren werte Fachmänner seien, je­doch hätten sie ihre Aufgaben nicht im vollem Maße zu lösen vermocht. Sie halben d:e Gefahren, die die unga­rische Wlirtsehaift schon in den Jahren 1929/30 bedroh­ten, nicht rechtzeitig erkannt und teilweise sei es ihre Schuld, daß wir uns jetzt unter so großen Schwierigkei­ten bewegen. Hingegen, habe die Direktion der National­­bank für die eigenen Interessen der Bank sehr gut zu sorgen gewußt. Bei einem Aktienkapital von 34 Millionen Péngő halbe 'die Bank im Durchschnitt jährlich 4 Millio­nen Pengő rein verdient, was einer Verzinsung von 11 Prozent entspreche. Die Reserven der Bank betrugen anfangs 1927 U/s Millionen Pengő und erreichten Ende 1932 9 Millionen Pengő, während der Pensionsfonds der Angestellten1, deren Zahl ungefähr 590 beträgt, in fünf Jahren von 11 auf 29 Millionen Pengő gestiegen ist. Nuii Verglich Abg. Dr. Ulain den Banknotenumlauf und das Wechsélportefeuille der Ungarischen National­­bank mit den der anderen europäischen Notenbanken und kam zu dem Schlüsse, das allein die Ungarische Na­­ticnalbank über ein doppelt so großes Wechselportefeuillc verfüge als der gesamte Banknoten umlauf des Landes betrage, 11 Ein weiterer Vorwurf, den Redner gegen die Unga­rische Nationalbank erhob, geht dahin, daß die Bank für die Werfbeständigkeit der ungarischen Währung nicht entsprechend gesorgt habe. Er wies darauf hin, daß die Reichsmark im Sommer 1931 nach gewissen Schwan­kungen ihre internationale Bewertung zu "behaupten ver­mochte, während die Wertbeständigkeit deä ungarischen Pengő eines der- ersten Opfer der 'Bankkrise von 1931 ge­worden isl. Nun folgte eine Polemik des Redners mit dem Fi­­nanzminister über die Gewinn- und Vermögensverhält­nisse der ungarischen Großbanken. Redner versuchte an Hand statistischer Daten nachzuiweisen, daß in den sechs Jahren, die der Bankkrise vorangingen das Vermögen der ungarischen Banken um etwa 180 Millionen Pengő zugenommen habe, während, im gleichen Zeiträume die Schuldenlast des ungarischen landwirtschaftlichen Be­sitzes von 225 Millionen auf rund 2 Milliarden Pengő ge­stiegen sei. In den weiteren Abschnitten seiner Rede brachte Redner prinzipielle Erörterungen über Inflation und De­flation, über die Wirtschaftspolitik des Präsidenten Roosevelt, über die Devisenpolitik der Bank of England und polemisierte mit dem Finanzmimster über die. Not­wendigkeit und wahrscheinlichen Folgen einer Deval­vation. Redner erklärte dann, daß er zwar Dr. Imrédy für den geeignetesten Mann in Ungarn halte,- den „schwie­rigen Posten des Finanzministers Ungarns auszuiüllen, diese Anerkennung bedeute jedoch noch keineswegs, daß es. außer den Ideen des Finanzministers keine anderen finanzpolitischen Ideen gebe, die sich vielleicht als rich­tiger erweisen könnten. Immerhin sei es zu beklagen, daß der Herr Finanzminister in seiner gestrigen Rede die Ideen und die Anregungen der Unabhängigen Kleinland­wirtepartei mit einer gewissen Überheblichkeit behandelt habe. Seine Partei, sagte Redner, erachte es für ihre Pflicht, eine objektive und unabhängige Kritik an der Finanzpolitik des Herrn Finanzministers zu üben, wobei es natürlich nicht verwunderlich sei, daß sie die An­regungen und Vorschläge des Herrn Finanzministers ab­lehnen müsse. Der erste Redner in dér Debatte war Abg. Magyar (Lib. Opp.)', der im wesentlichen folgendes ausführte; ----Die beabsichtigte Statutenänderung ist von so weit­gehender Bedeutung für die gesamte ungarische Geldwirt­schaft und über diese für das ganze ungarische Wirt­schaftsleben, daß gefragt werden muß, ob Folgen eintre­­teti könnten, die nur -schwer mit den wirtschaftlichen Interessen des Landes vereinbar wären. Nehme ich gegen die Vorlage Stellung, so will das nicht bedeuten, als hätte jeh nicht volles Vertrauen zur heutigen Leitung der Natio­nalbank, doch haben wir keine Garantie dafür, ob der jetzt zu schaffende Präzedensfall in der Zukunft nicht zum Geldmachen ausgeniitzt Werden wird. (Rufe links: Ganz bestimm! wird das der Fall sein!) Enthielte die Vor­lage eine Bestimmung, wonach die Regierung in den nun folgenden zehn Jahren mit einer ähnlichen Vorlage nicht hervortreten .wird, d. h; hätten wir die Garantie dafür, daß die Regierung ihre Kreditpolitik nicht auf derartig einfache Manipulationen basieren wird, so könnte man der Vorlage noch zustimmen, — so lange aber die Möglich­keit besteht, daß sich dieser Fall wiederholen könnte, müssen wir immer mit schädlichen Folgen für die Volks­wirtschaft rechnen.'Es ist nur natürlich, daß die National­bank die Kreditarisprtiehe in der Folge noch rigoroser zen­surieren wird, wiewohl feststeht, daß die in Zirkulation befindliche Notenmenge unter den Ansprüchen des Wirt­schaftslebens zurücksteht. Auf den Kopf der Bevölkerung entfallen-derzeit .etwa: 30 Pengő, in Österreich 130 Pengő, dip-erforderliche Notenmenge dürfte ungefähr 500 bis 600* Millionen Pengő gegenüber den heutigen 293 Millionen Peng» ausmachen. Dazu wäre indes die Vermehrung der heutigen Golddeckung von ungefähr 90 Millionen Pengő auf mindestens 150 Millionen Pengő notwendig. Solange wir dies nicht erreichen, kann von einem ausgeglichenen Wirtschaftsleben in Ungarn nicht die Rede sein. Aller­dings könnten wir dem erwünschten Zustand auch durch Devalvation oder Inflation nicht näher kommen. Die jüngsten Ereignisse in Amerika haben wohl auch die An­hänger der Inflation davon überzeugt, daß gewaltsame Geldzerstörung, gewaltsame Valutenmanipulationen kei­neswegs zur Lösung der großen Probleme des Wirtschafts­lebens geeignet sind. Es ist möglich, daß nach Wiederher­stellung des freien Wirtschaftsverkehrs im Zusammenhang mit der endgültigen Stabilisierung des Pengő auch an eine neuere Festsetzung des Goldfußes unseres Pengő die Reihe kommen wird. Inmitten einer Krise aber kann ein Geld­­systéni nicht geändert werden, dadurch würde man die Krise nicht lösen, sondern nur noch verlängern. Freilich­­erfordert die Erhaltung des Pengő auf seinem heutigen Niveau große Opfer Vom Wirtschaftsleben, und gewiß - sind die einschlägigen Beschwerden, namentlich die der Landwirtschaft vielfach gerechtfertigt Und sicherlich muß die Art und Weise gefunden werden, bei der der Produ­zent den vollen Wert der Exportware erhält. Es kann mit Genugtuung festgestellt werden, daß die Nationalbank sich diesem Prinzip nicht mehr verschließt. Um aber dieses Prin­zip in vollem Umfange zu verwirklichen, ist es nicht nötig, die Wirtschaft mit dem Gedanken der Devalvation zu be­unruhigen, und das kann um so eher gesagt werden, weil die beiden letzten Jahre die Haltung jener gerechtfertigt häben, die Vertrauen zum Pengő hatten und nicht bestrebt waren, ihr Vermögen durch berechtigte oder weniger be­rechtigte Transaktionen wertbeständiger zu gestalten. Ich will jedermann warnen, diesen Prozeß zu unterbrechen oder in eine andere Richtung zu leiten und auch von die­sem Gesichtspunkt aus halte ich die ewige Pertraktie­rung der Bankfrage für gefährlich. Es ist 'für die unga­rische Wirtschaft ungemein wichtig, daß die Banken ihre Rolle ungestört erfüllen können. Und was schließlich den Entwurf anbelangt, so würde ich es, wenn die Regierung sich schön entschlossen hat, die Agrarschulden zu regeln, und wenn ihr schon dazu kein anderes Mittel zur Ver­fügung stand, als sich an die Notenbank zu wenden, für richtiger halten, wenn sie zu diesem Zwecke ein beson­deres Organ errichtet und dieses sich um eine Anleihe an die Notenbank gewendet hätte, für die der Staat die Ga­rantie übernommen hätte müssen. In diesem Falle wäre es nicht nötig gewesen, zu einer Lösung Zuflucht zu neh­men, die mit den Statuten und mit der Struktur der Noten­bank in so' starkem Widerspruch steht, und da ich diese Kredittransaktion nicht nur als konkrete Tatsache, son­dern auch vom Gesichtspunkt der Zukunft für einen sehr bedenklichen Präzedenzfall halte, bin ich nicht in def Lage, die Vorlage zu genehmigen. Abg. Dr. Koloman Hegedűs (Einheit) begann seine Rede mit der Feststellung, daß er in den Kardtnaifragen mit seinem Vorredner vollkommen eines Sinnes sei. Er fuhr dann folgendermaßen fort:

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