Pester Lloyd - esti kiadás, 1934. január (81. évfolyam, 2-25. szám)

1934-01-03 / 2. szám

spräche wurde aber durch Indiskretionen aus der eigenen Umgebung Sedky Paschas vereitelt. Als er dann wieder nach Ägypten zurückkehrte, hätte ein Zwischenfall beinahe seinen Sturz herbeigeführt. Die Opposition hatte nämlich herausgefunden, daß die Land­potentaten in Verwaltungsangelegenheiten ein Tortur­system nicht bloß auf politischem Gebiete, sondern auch in Angelegenheiten des täglichen Lebens handhaben, und da ’konkrete Fälle bekannt wurden, war der Skandal nicht zu unterdrücken. Die öffentliche Meinung forderte die parlamentarische Erörterung dieser skandalösen Vorfälle. Da aber Sedky Pascha eben auf diese Landpotentaten seine Macht stützte, konnte er dieser Forderung der öffent­lichen Meinung nicht nachgeben und geriet dadurch zuin ersten Male nicht nur mit der öffentlichen Meinung des Landes, sondern auch mit zwei Minister­­kollegeu in ernsten Gegensatz. Justizminister Aly Maher Pascha wollte im Parlament beantragen, ähnliche Fälle nicht im administrativen, son­dern im ordentlichen Gerichtsverfahren zu verhandeln; gleichzeitig richtete aber im Parlament eiin Abgeordneter an den Justizminister die Anfrage, in welcher Weise er diie in Rede stehenden IBeschwerdefälle zu erledigen ge­denke. Sedky Pascha, der auch Innenminister war, ver­trat die Ansicht, daß die Beantwortung dieser Anfrage nicht in das Ressort des Justizministers, sondern in das des Innenministers gehöre; so wollte er den Justizmini­ster bewegen, die Frage unbeantwortet zu lassen, oder Sinn als Innenminister ihre Beantwortung zu übertragen. Da der Justizminister diesem Wunsche Sedky Paschas nicht nachkommen wollte, proponierte dieser, die Ant­wort auf Grund eines Ministerratsbeschlusses zu erbrin­gen. Prinzipiell erhob der Justiizminister gegen diesen Vorschlag keine Einwendungen, stellte aber zur Bedin­gung, daß die Sache vor der Öffentlichkeit des Parla­ments erörtert und das neue Gesetz in baldige Aussicht gestellt würde. Dieser Standpunkt wurde im Ministerrat auch durch den damaligen Außenminister und gegen­wärtigen Ministerpräsidenten Abdel Fattah Jehia Pascha unterstützt, und zwar mit solchem Nachdruck, daß er für den Fall der Ablehnung zu demissionieren drohte. Sedky Pascha gab dennoch nicht nach und bot dem König seltne eigene Demission an. Sedky Pascha war zur selben Zeit Präsident der von ihm gegründeten neuen Chaäb-tPartei, auf die sich die Existenz des Parlaments Stützte, und der König hatte nicht vergessen, daß diie Beilegung der zwischen Herrscher und Wafd bestande­nen scharfen Krise das Werk Sediky Paschas, gewesen war. Er beschloß daher, beide Minister, den Justiz-, und Auch den Außenminister, zu opfern. Sedky Pascha ging aus diesem Konflikt, wenn auch unter starker Einbuße seiner Popularität, als Sieger hervor. Der dritte Fehler Sedky Paschas stellt im Zusammenhänge mit der ägyp­tischen Finanzpolitik, die er als Finanzminister ebenfalls 'leitete. Es handelte sich un» die Art der Einlösung der Kupons der „Dette Unifiée“, die in Gold bezahlt werden nullten, da die Emission in Gold erfolgt war. Sedky Pascha vertrat aber diie Ansicht, daß nach dem Sturz des ägyptischen Pfundes die Bezahlung nicht mehr in Gold EU erfolgen hätte. Für das ägyptische Budget handelte es sich um ein jährliches Ersparnis von 2 Millionen Pfund. Inhaber von Kupons klagten belim Gemischten Internationalen Gericht in Kairo, und Sedky Pascha ei­­klärte sich bereit, sich dem Urteilsspruche zu unter­werfen. Nichtsdestoweniger trat er aber mit den Gläu­bigerstaaten in diplomatische Verhandlungen ein. Er stützte sich dabei auf das Argument, daß sich das ägyp­tische Budget nicht hauptsächlich auf Steuereingängen aufbauen könne, es daher unmoralisch wäre, von ihm Goldzahlung zu fordern .zu einer Zeit, da sonst alle Län­der nach dem Sturze ihrer Goldwährung auch ihre Zah­lungsverpflichtungen nicht mehr in Gold erfüllen. Noch vor dem Abschluß dieser diplomatischen Verhandlungen hat das Gemischte Gericht zugunsten der Kupongläubiger entschieden, Sedky Pascha aber äußerte sich, daß er dich diesem Urteilspruche nicht unterwerfe. Dieser Widerspruch in seinen Entschließungen wurde ihm von der öffentlichen Meinung, besonders der des Auslandes, verübelt, inmitten dieser geradezu chaotischen Zustände erlitt Sedky Pascha einen Schlaganfall und wurde für einige Zeit arbeitsunfähig; die Ärzte behaupteten, daß mit seiner baldigen Wiederherstellung zu rechnen wäre, allerdings nicht mehr zur Verseilung von drei (Minister­­portefeuilles. Die Politik Ägyptens stand eben, damals an einem Wendepunkt. Sedky Pascha war die Verkörperung eines Regimes, das sich fast drei Jahre lang bewährt hatte. •Ein neues Regime aufzubauen, das in gleicher Weise den Herrscher und die Engländer zu befriedigen 'ei­stand, wäre außer Sediky Pascha kaum ein anderer ägyptischer Staatsmann imstande gewesen. Sedky Pascha begab sich zur ärztlichen Konsultierung nach Europa und sein Gesundheitszustand besserte sich allmählich. Er trug sich mit dem Gedanken, dem Herrscher die Er­nennung eines stellvertretenden Ministerpräsidenten vor­­euschlagen, und zwar in der Person des ägyptischen Bot­schafters in London, Hafez Afifi Pascha. Als er im Sep­tember dieses Jahres nach Ägyten zurückkehrte, hat dieser Vorschlag nicht die Zustimmung des Königs ge­funden. Daraufhin gab Sedky Pascha seine Demission, die aber vom Herrscher nicht angenommen wurde. Einige Wochen später geriet Sedky Pascha wieder mit dem Herrscher in Konflikt, und diesmal erging an ihn das Ersuchen, aus Gesundheitsrücksichten zu demissionieren. Das vom König zu lösende Problem war, Sedky Pascha einen solchen Nachfolger zu geben, der das Re­gime aufrechtizuhalten imstande wäre. Die Wahl des Königs fiel auf Abdel Fattah Jehia Pascha, den gewese­nen Außenminister des Kabinetts Sedkys. Als dieser aus dem Kabinett Sedky hatte scheiden müssen, war er Vizepräsident der regierenden Chaab-partei, als er aber auch auf dieses Amt verzichten wollte, hat die Chaab- Partei -seine Absage nicht zur Kenntnis genommen. Abdel Fattah Jehia Pascha kpnnle nun als Vizepräsident der Chaato-Partei die Leitung der Regierungsgeschäfte über­nehmen, und so entstand nun die ganz paradoxe Situa­tion, daß der demissionierte Ministerpräsident als Prä­sident und der neue Ministerpräsident als Vizepräsident der regerenden Chaab-Partei angehören, und der neue Ministerpräsident entsprechend den Intentionen seiner Partei das von seinem Vorgänger errichtete Regime fort­zuführen hat. Sedky Pascha grollte, konnte die Einbuße an seiner diktatorischen Macht nicht verschmerzen und setzte den Ministerpräsidenten in Kenntnis, daß er aus Gesundheitsrücksichten auch von der Spitze der Chaab- Partei zurücktreten müsse. Er beantragte die Einberu­fung des Großen Rates der Partei, um ihr seinen Rück­tritt zu begründen. Bei dieser Gelegenheit sollte Jehia Pascha an die Spitze der Partei treten. Damit wollte Sedky Pascha eigentlich nur sein Übergewicht in der Partei gegen Abdel Fattah Jehia Pascha ad oculos de­monstrieren, und Jehia Pascha hat diese ihm gelegte Falle nicht erkannt. Sedky Pascha hatte ihm nämlich nachdrücklich st beteuert, sein Verbleiben an der' Spitze der Partei könnte für seine Gesundheit von katastropha­len Folgen begleitet sein, -so daß er eine böse Absicht Sedky Paschas nicht mehr voraussetzen konnte. Die Er­wartungen Sedky Paschas gingen auch in Erfüllung, der Große Rat der Partei lehnte mit großer Stimmenmehr­heit seine Demission ab, bat 'ihn, an der Spitze der Partei zu verbleiben, und nach dieser Kraftprobe erklärte sich Sedky Pascha zur allgemeinen Überraschung nun bereit, trotz seiner angeblich angegriffenen Gesundheit an der Spitze der Chaab-Partei zu verbleiben. Es auch im Par­lament auf eine ähnliche Kraftprobe ankommen zu las­sen, scheint Jehia Pascha nicht mehr geheuer gewesen zu sein, und offenbar aus diesem Grunde hat er auch die Eröffnung des Parlaments verschoben. Er führt vor­läufig die Regierungsgeschäfte noch, ohne sich mit sei­nem Kabinett dem Parlament vorgestellt zu haben. Trotz der offensichtlich erbitterten Gegnerschaft der parla­mentarischen Führer wird aber der Kampf vornehm ge­führt und könnte, was seine Formen anbelangt, für so manche Südostpolitiker sogar als Muster parlamentari­scher Kampfniebhodeu hingestellt werden, wenn auch die Anhänger Jehia Paschas sich mit der Niederlage ihres Führers nicht so leicht abfinden können und gegen Sedky Pascha eine Verfplgungsikampagnc wegen unter seiner Regentschaft angeblich vorgefallener Mißbräuche begonnen haben, wie z, B. wegen Kredilüberschreitun­­gen bei öffentlichen Bauten, Überzahlungen bei öffent­lichen Lieferungen und unnötiger Regierungsinterven­tionen in der Baumiwollkampagne. Der Sturz Sedky Paschas,^ hatte auch den Rücktritt des englischen Hochkommissärs Sir Percy'Loraine im Ge­folge, der sich mit dem Regime Sediky Paschas geradezu identifiziert hatte, und nacfli einer Reihe politischer Ver­fehlungen Sedky Paschas die Konsequenzen aus der durch die Kabinettskrise entstandenen Situation, ziehen mußte. Die britische Politik wollte in dem zwischen dem Herr­scher und Sedky Pascha entstandenen Zwist keine Partei- Stellung einnehmen und war bemüht, den innerpolitischen Zerwürfnissen Ägyptens sich auch dadurch fernzuhalten, daß der Posten des englischen Hochkommissars erst in der allerjüngsten Zeit wieder besetzt wurde. Sir Percy Loraine aber gelangte als Gesandter nach Ankara. Hoch über allen Intrigen der führenden Politiker und ihres Anhanges schwebt sclion seit dem Jahre 1922 das noch immer ungeklärte Problem der sogenannten vier Reservepiunkte: englischer Vertrag, Armecbesetizung, Sudan und Minderheitenschutz. Noch keinem Staatsrnanne ist es gelungen, der Lösung auch nur eines dieser Teilprobleme näher zu kommen, und auch die englische Politik findet es anscheinend nicht für ratsam, mit einer auf Grund des gegenwärtigen Wahlrechts zustande gekommenen Regie­rung Staatsverträge abziuschließen; wollte sie es aber mit einer auf Grund des allgemeinen Wahlrechtes geschaffenen Regierung versuchen, so fände sie sich ihren erbittertsten Gegnern, den Nationalisten in der Wafd-Partei, gegenüber. Die Betreibung der Lösung hat noch immer Regierungs­krisen verschuldet. * * * Die Pfundkrise wurde in Ägypten leicht überwunden. Die Inland-Standardpreise haben sich trotz des Papier­wertes behauptet und den mit dem Abgleiten vom Gold­standard erhofften Erfolg gebracht. Auch in Ägypten hat sich die Wirtschaftskrise auf eine rein landwirtschaftliche Krise sozusagen konzentriert, da die wichtigsten landwirt­schaftlichen Produkte keinen Absatz finden. Die Umstel­lung der Landwirtschaft auf die Selbstversorgung ist im Zuge, auch die Industrialisierung macht bedeutende Fort­schritte. Die Außenhandelsbilanz ist aktiv, der Staats­haushalt hat sogar Überschüsse aufzuweisen. Zur Be­kämpfung der Arbeitslosigkeit wurden sehr strenge Ein­­wanderungsvorsdiriften erlassen. Die Projekte der gegen­wärtigen- ägyptischen Regierung verdienen vielleicht auch in internationalen Belangen gewisse Beachtung, da sie mit größeren Industrieaufträgen nach dem Auslande verbun­den sein dürften, wie u. a. die Vergrößerung des Wagen­parks und Modernisierung des Betriebes der ägyptischen Eisenbahnen, Ausbau der Flafenanlagen, ferner der Kraft­anlagen und der Stauwerke am Nil, Errichtung von Fabriken der Textil- und landwirtschaftlichen Industrien. Der ägyptisch-ungarische Handelsverkehr wird durch die jüngst gegründete Ungarisch-Ägyptische Handels-A.-G. in Budapest und Alexandrien aibgewickelt und gestaltet sicIi um so freundlicher, als in Ägypten bloß die Ausfuhr von Gold ‘beschränkt ist, Devisen- und Zabliuigsbeschrän­­kungen aber nicht gehandhabt werden. Dr. Alexander Polnauer. ♦ • PESTER ULOYD Mittwoch, 3. Januar 1934 Vom Tage. Veränderungen im ungarischen diplomatischen Korps. Der bisherige ungarische Gesandte am Quirinal, Andreas Háry, der derzeit in Kolozsvár seinen Urlaub im Kreise seiner Familie verbringt, wird Mitte Februar sein neues Amt als ständiger Vertreter des ungarischen Außen­ministers übernehmen. Gleichzeitig wird der bisherige Stellvertreter des Außenministers, der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Graf Alexander Khuen-Héderváry die Leitung der ungarischen Gesandt­schaft in Paris und der bisherige Gesandte in Paris, Ba­ron Friedrich Villani, die Leitung der ungarischen Ge­sandtschaft in Rom übernehmen. Nikolaus Jorga und die re visions» round liehe Bewe­gung englischer Parlamentarier. Der ehemalige rumänische Ministerpräsident Nikolaus Jorga veröffentlichte vor kurzem in seinem Blalt Neamul Romajtesce einen Artikel, in dem er aus Anlaß der erstar­kenden revisionsfreundlichen Bewegung englischer Parla­mentarier und der Londoner Vorjräge des Grafen Stefan Bethlen anregte, daß auch Rumänien diejenigen engli­schen Abgeordneten, die offen für die Revision des Trianonvertrages Stellung nehmen, zu einer Rundreise in Siebenbürgen einladen sollte, damit diese Herren mit eige­nen Augen sich davon überzeugen möchten, wie human Rumänien die nationalen Minderheiten, insbesondere die Ungarn behandelt. Wie wir nun erfahren, findet diese Anregung Jorgas nicht bloß in den Kreisen der siebenbürgischen Ungarn, sondern auch in politischen Kreisen Ungarns eine zustim­­niendé Aufnahme. In diesen Kreisen weist man darauf hin, daß diejenigen unvoreingenommenen ausländischen Persönlichkeiten und Abordnungen, denen Gelegenheit ge­boten wurde, die in Rumänien herrschenden Verhältnisse persönlich zu studieren, ausnahmslos festgestellt haben, daß der Schutz der Minderheiten im rumänischen Staate nur auf dem Papier besteht und daß dieser Schutz im praktischen Leben einen völlig verschiedenen Eindruck von den iiir das Ausland bestimmten Veröffentlichungen und Propagandaschriften macht. Wenn die ungarnfreund­­lichen englischen Parlamentarier nach Rumänien einge­­laden werden, was in Anbetracht des gegenwärtig in Ru­mänien herrschenden Ausnahmezustandes kaum anzu­­nehmen ist, so werden sich diese Herren davon überzeu­gen können, daß die Ungarn Siebenbürgens sich in einem keineswegs beneidenswerten Zustande befinden. Jeden­falls wäre es wünschenswert, wenn die revisionsfreund­­lichen englischen Unterhausmitglieder in naher Zukunft die von Jorga*/angeregte Einladung nach Siebenbürgen tat­sächlich erhalten würden. Die Konferenz der Kleinen Entente. Prag, 3. Januar. (Bud. Korr.) Die rumänische Regierung hat in Prag Schrille unternommen, um wegen der durch die Leims­­sion Titulescus entstandenen Lage die für den 8. biV 1U. Januar..geplante Tagung der Außenminister der Kleinen Entente zu verschieben. Belgrad, 2, Januar. (Inf.) Das Programm der Konferenz der Kleinen Entente ist bereits festgelegt worden. Der tschechische Außenminister Benes und der rumänische Amßemministef Titulescu treffen i'm Laufe des 8. Januar in Agram ein, •Sie werden zuerst eine kurze vertrauliche Besprechung bähen und anschließend daran an einem Tee teifnehmen, der anläßlich des Geburtstages der jugoslawischen Königiu Maria vom Baraus des Savebanats im Banalpälais ver­anstaltet wird. An dein Tee wird sich ein großer Empfang ansdhließen. Noch im Laufe des Abends findet eine längere Konferenz zwischen den drei Außenministern statt. Die Besprechungen werden am 9. und am 10. fort­gesetzt werden. Für den Abend des 9. ist ein Galaball der Agramer Garnison anläßlich des Geburtstages der Königin im „Hotel Esplanade“ in Aussicht genommen. Auch hier werden die drei Außenminister zugegen sein. Das Schluß­­konimuniqué dürfte bereits am 10. veröffentlicht wer­den, und am 11. erfolgt die Abreise der drei Minister. Während ihrer Anwesenheit in Agram werden sie auch von König Alexander in Sonder aiudiemz empfanget» werden. Wie man heute in Belgrader zuständigen Kreisen mit besonderem Nachdruck betont, wird im den Be­ratungen der Kleinen Entente die von verschiedener Seite geplante Reform des Völkerbundes eine besonders wichtige Rolle spielen. Die Kleine Entente ist entschlossen, das Prinzip der Gleichberechtigung aller Nationen im Völkerbund auf das energischeste zu verteidigen, FRANKREICH. Bonnet über die Besserung der Finanzlage. Paris, 2. Januar. (Havas.) F'inamzminister Bonnet gedachte in einet Rede in Perigneux der Anstrengungen der Regierung, die es ermöglicht haben, daß von dem Defizit von 5.4 Mil­liarden 4.5 durch die jüngst votierte Sanieruingsvorlage gedeckt werden. Bonnet führte sodann aus, was für Schwierigkeiten der Staatsschatz nach den beiden Regie­rungskrisen zu überwinden hatte. Kaum war die Sanie» rungiskrise votiert, ging der Gotdahfluß, der am 24. No­vember 1933 1500 Millionen erreicht hatte, nach dem Ausweis vom 22. Dezember auf 86 Millionen zurück. Die Reportsätze für Pfundkäufe, die für drei Monate 90 Cen­times betragen hatten, fielen auf 18 Centimes, was gleich­falls von der Erstarkung des Vertrauens zum Pfunde zeuge. Wir wollen alle normale Möglichkeiten des Jahres 1934 ins Auge fassen — sagte Bonnet — und werden versuchen, die nötige Anleiheoperation mit der Sanierung zu verbinden, was die Umwandlung eines wesentlichen Teiles der schwebenden Schulden in konsolidierte ermög­lichen würde. Es handelt sich darum, bis zum Ende des Jahres 1934 die Menge der im Verkehr befindlichen Schatzbonds auf 4 bis 5 Milliarden herabzudrücken, die vor kurzem noch 15 iMilliarden betragen hat. Bonnet nahm hierauf wieder energisch gegen die. Inflation Stellung, die (keines der wirtschaftlichen

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