Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1934. február (81. évfolyam, 25-47. szám)

1934-02-01 / 25. szám

PESTER LLOYD • 4* Donnerstag, 1. Februar 1934 Tageskalender. — Donnerstag, 1. Februar. — Rüm.-kath.: Ignaz. — Prolestanten: Ignaz. •— Griechen: 19. Januar, Makar. •— Juden: 16. Schewat. — Sonnen­aufgang 7 Uhr 12 Min., Sonnenuntergang 16 Uhr 45 Min., Mondaufgang IS Uhr 47 Min., Monduntergang 7 Uhr 55 Min. -— Der zentrale Biicherverleih und die Lesezimmer des haupt­städtischen Museums sind täglich von 9 bis 7 Uhr geöffnet. Ausstellungen: Neue hauptstädtische Gemäldegalerie im Károlyi-Palais. Historische Reliquiensammlung Ludwig Ernsts und Sonderschau der aus Wien heimgebrachten ungarischen Musealschätze im Nationalmuseum von 9 bis halb 2 Uhr. Nationalmuseum täglich von 10 bis 1 Uhr mittags geöffnet; Montag, Mittwoch und Freitag: naturwissenschaftliche Samm­lung; Dienstag, Donnerstag und Samstag: geschichtliche und archäologischen Sammlungen; Sonntag alle Sammlungen. Künstlerhaus: Große Winterausstellung. Nemzeti Szalon: Jubi­läumsausstellung der „Céhbeiek“. Ernst-Museum: Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen von Géza Vörös, Emil Novotni, Koloman Istókovits, Stefan Cserepes, Dionys Förstner und Viktor Erdei. Salon bildender Künstler: Ausstellung des Vereins Neuer Künstler. Das Parlamentsmuseuni ist geöffnet: täglich — auch Somi- und Feiertag — vormittags von 9 bis 2 Uhr. Eingang Tor XVII. Besichtigung frei. Jüdisches Landesmuseum (Ecke Wesselényi- und Dohäny-ucca): geöffnet Samstag, Sonn­tag vormittags von 11 bis halb 2 Uhr. Donnerstag nachmittag ,von 4 bis 7 Uhr. Kunstgewerbemuseum (VIII., Ütlöi­­ut 33): an Wochentagen (außer Montag) : von 9 bis halb 2 Uhr, Sonntag von 10 bis 1 Uhr. Eintrittsgeld 40 Heller, Sonntag frei. Ausstellung orientalischer Gewebe und Stickereien, Die Bibliothek des Museums ist geöffnet: Montag von 12 bis 6 Uhr, Dienstag bis Freitag von 10 bis 6 Uhr, Samstag von 10 bis 1 Uhr, Sonntag von 9 bis 12 Uhr. Ungarische Kunstgewerbe-Ausstellung (Andrássy­­ut 69, altes Künstlerhaus). Georg Ráth-Museum (VI., Vilma királynő-ut 12): täglich von 9 bis 2 Uhr, Montag und Freitag geschlossen. Eintritt 40 Heller, Sonntag frei. Volkshygienisches Museum (Eötvös-ucca 3): Jeden Montag von 10 bis 13 Uhr, Mittwoch von 17 bis 20 Uhr, Donnerstag von 10 bis 13 und Sonntag von 15 bis 18 Uhr Kön. ung. Landwirtschaftliches Museum: geöffnet täglich (Montag und Freitag ausgenommen): von 10 bis 1 Uhr. Botanischer Garten der Universität (Romanelli-ucca 26): von 9 bis 12 Uhr und von 2 bis 6 Uhr. — Das Museum der bildenden Künste im Stadtwäldchen (Aréna-ut) ist täg­lich von 10 Uhr bis halb 2 Uhr geöffnet. Das Eintrittsgeld beträgt 40 Heller. Sonntag von 10 bis 11 Uhr frei. Im Saal der graphischen Abteilung: Zeichnungen u. Skiz­zen von Kar! Lotz. Die neue Ungar. Galerie (VI., Andrássy-ut 69) ist außer Montag von 10 bis halb 2 Uhr offen. Eintritt 40 Heller, Sonntag von 10 bis 11 Uhr frei. Ungarische histori­sche Bildersammlung (V., Akadémia-ucca 2). Eintritt Mitt­woch, Freitag und Sonntag von 10 bis 1 Uhr frei. — Das Franz Hopp-Museum für ostasiatische Kunst (VI., Andrássy­­ut 103). Dienstag, Mittwoch und Samstag von 10 bis 1 Uhr. Eintritt 40 Heller. Sonntag von 10 bis 1 Uhr frei. Einheitliche Eintrittskarten, die zur einmaligen Besichtigung des Museum« der bildenden Künste und der ihm zugehörigen Institute be­rechtigen, sind zu 60 H. zu haben. Ständige Werbeausstellung der hauptstädtischen Elektrizitätswerke (V., Honvéd-u. 22): von 8 bis 2 Uhr und von 4 bis 7 Uhr. Mit 1* Februar 1934 beginnt ein neues Abonnement au! den PESTER LLOYD unter folgenden Bedingungen: Für Budapest mit täglich zweimaliger Zustellung und für das Inland: Morgen* und Abendblatt: Ganzjährlich----- Pengő 72.— 1 Vierteljährlich ... Pengő IS.— Halbjährlich—„ „ 36.— | Monatlich. . ...... , 6.40 Für die separate Zusendung des Abendblattes nach der Provinz ist viert elf ähr lieh 1 Pengő zu entrichten. Für das Morgenblatt allein; Ganzjährlich-----Pengő 44.— I Vierteljährlich... Pengő 11.­Halbjährlioh____ » 22.— j Monatlich............... , 4.___ Für das Abendblatt allein: Ganzjährlich......Pengő 32.— 1 VierteljährlichPengő 8.— Halbjährlich — „ 16.— | Monatlich ........... „ 3,— Mit täglich einmaliger Postversendung: Für Oesterreich..........................vierteljährlich Pengő 20.— Für alle übrigen Staaten------ vierteljährlich . 30.— Wir ersuchen jene p. t. auswärtigen Pränumeranten deren Abonnement mit 31. Januar 1934 abläuft, den Pränumerationsbetrag unter genauer Angabe ihrer Adresse rechtzeitig an uns einzusenden, um jeder Unterbrechung in der Expedition des Blattes vorzubeugen Ü851“ Neueintretsnde Abonnenten erhalten die bisher erschienenen Fortsetzungen unseres Romans: Das Geheimnis des Wunderkindes von Günther Panstingl gratis nachgeliefert. Die Administration des Pester Lloyd T agesneuigkeiten Prinz-Gemahl Heinrich (1er Niederlande in Budapest. Gestern nachmittag besichtigte Prinz-Gemahl Heinrich der Niederlande in Begleitung des Herzogs und der Her­zogin von Mecklenburg die gedeckte Reithalle des Tatter­sall. Um halb 6 Uhr nahmen die hohen Herrschaften sowie Kanimerherr Oberst Schmit den Tee bei der Ge­mahlin des Reichsverwesers. Die Katastrophe des russischen Stratospliärenflugs. Auf dem Parteikongreß in Moskau wurde heute abend mitgeteilt, daß gestern zwischen Í5 Uhr 30 und 17 Uhr abends bei Sarow, 8 Kilometer südlich der Station Kosto­­tschnika, die Gondel des Stratosphärenballons mit der ge­samten Besatzung von drei Mann abgestürzt war. Die Be­satzung wurde tot aufgeifunden. Eine Leiche war bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Nach einem Augen­­zeugenibericht hörte man zwei starke Explosionen. Die Gondel löste sich ab und stürzte zur Erde. Der Ballon stieg nach der Katastrophe wieder hoch und würde nicht mehr gesichtet. Sämtliche wissenschaftlichen Instrumente sind vollständig vernichtet. Der Parteikongreß" bat be­schlossen, die Toten an der Kreml-Mauer beizusetzen. Die Ursache der Katastrophe konnte bis zur Stunde noch nicht geklärt werden; nicht einmal die unmittelbare Ur­sache des Absturzes des Ballons ste'ht fest. Eine Version besagt, daß die Seile, die die Gondel mit dem Ballon ver­banden, gerissen sind, andererseits wird aber auch von zwei Explosionen gesprochen, die angeblich von einigen Bauern eitles in der Nähe der Fundstelle gelegenen Dor­fes gehört worden sein sollen. Eine Untersuohungskom­­mission ist in Moskau gebildet worden und an Ort und Stelle abgegangen. Kommandant des Stratosphärenballons war FedoSsejenko, geboren 1898. Früher war er Modell­­aribeiter, absolvierte 1919 einen Luftschifferfcursus und wurde Mi-fetärluftschiffer. 1922 machte er einen Kursus für Piloten und Aeronauten durch, 1927 den höchsten akademischen Fliegerkursus, 1932 besuchte er die Mili­­tärfliegerakademie und die Luftschiffbauifakultät der sibirischen Luftschifflotle als Oberingenieur und als Luft­­schififkonstrukteur. Er war seit dem Entstehen der Ge­sellschaft Qssoawiachim ihr ständiges Mitglied. Er hatte mehrere Rekorde in der Luftschiffahrt. Sein Gehilfe, Ing. Wassenko, 1899 geboren, halte 1918 die Mittelschule ab­solviert und war dann als Freiwilliger in die Rote Armee eingetreten. Nach Beendigung des Bürgerkrieges besuchte er das Institut für Verkehrsingenieure, das er 1927 absol­vierte. Später war er Leiter der wissenschaftlichen For­sch ungsabtei lung und Vizedirektor des Instituts für Aero­logie. Außerdem arbeitete er im Institut für Luftaufnahme. Im wissenschatlichen Forschungsinstitut der Zivilluft­flotte war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrer für Aerologie und Mathematik. Er hatte mehrere wissen­schaftliche Werke geschrieben. Das wissenschaftliche Mit­glied des Unternehmens Usgschkin, Aspirant des physo­­technischen Instituts „Joffe“, wurde 1910 geboren. 1931 absolvierte er das physomechamsclie Institut und wurde dort als Aspirant entlassen. Im selben Jahr begann er erst als Aspirant, dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter im physotechnischen Institut zti arbeiten. Der Nachlaß der Schwester Rockefellers. Die Hinter­lassenschaft der verstorbenen Edith Rockefcller-Mac Cor­­mick, der Schwester des alten John D. Rockefeller, wurde dieser Tage in Chicago versteigert. 'Die Auktion fand auf dem Sommersitz der Verstorbenen statt, u.nd mehr als 15.000 Personen wohnten ihr aus näherer oder weiterer Entfernung bei, mehr als 3500 Interessenten nahmen an der Versteigerung unmittelbar Anteil. Die Einrichtung des Sommersitzes, der einmal einen Wert von 3 Mil­lionen Dollar dans teilte, erbrachte mit vieler Mülhe einen Erlös von 25.000 Dollar. Die Tochter der Toten kaufte den größten Teil auf eigene Rechnung, darunter einen Risdiofsthron aus der italienischen Renaissance für ganze 300 Dollar. Der Gesamtertrag der Versteigerung aller Schätze, Häuser und Liegenschaften der Verstorbenen er­brachte nicht mehr als 405.000 Dollar. England ohne Fasanen? In England ist eine rätsel­hafte Seuche ausgebrochen, der täglich hunderte Fasanen zum Opfer fallen. Eine Folge dieses Massensterbens ist die Mitteilung,, daß in diesem Jahr die üblichen l’asane«­­jagden in England nicht abgehalten werden können, da die Seuche in Cornwall, wö Massen 4ön jungen'und alten Fasanen tot aufgefunden wurden, besonders stark wütet. Man sucht verzweifelt nach einem Heilmittel: wird dies nicht gefunden, so wird ma» die Fasanen in England bald zählen körnten. !* V" Das Augenlicht wiedergegeben. In der auswärtigen Presse ist die folgende Mitteilung erschienen: Prof. V. P. Filatow in Odessa hat ein sensationelle Neuerung auf dem Gebiete der Augenobirurgie gebrach!. Der Gelehrte über­trug die Hornhaut vom Auge einer Leiche aut' das blinde Auge einer lebenden Person. Einer P’rau, die elf Jahre lang blind war, hat er durch diese Operation das Augen­licht wiedergegeben. Sie hat jetzt fast normale Sicht, nur kann sie F’arben nicht richtig unterscheiden, wahrschein­lich weil sie sich an die Bezeichnungen nicht mehr erin­nern kann. Allein konnte die Frau jetzt die weite Rück­reise von Odessa antreten. In der Klinik des Professors ist ein neues chirurgisches Instrument konstruiert, das solche Operationen sehr vereinfacht. Soweit die Mit­teilung. Wir haben uns in dieser Angelegenheit an eine Autorität gewendet, um die Richtigkeit der vorstehenden Mitteilungen zu verifizieren, und erhielten die folgenden Informationen: Meiner Ansicht nach kann es sich in dem vorliegenden Fall um eine ..Transplantation“ handeln. Dies bedeutet soviel, daß aus der undurchsichtig gewor­denen Hornhaut mit einem eigens angefertigten Trepan der Augapfel herausgehoben und aus der auf gleiche Weise aus irgendeinem Grunde-entfernten Hornhaut ein ähnlicher Augapfel transplantiert wird. Eine undurch­sichtige Hornhaut wird also durch eine durchsichtige er­setzt. Dieses Verfahren ist seit Jahrzehnten nicht nur im ; Ausland, sondern auch bei uns bekannt. Der Erfolg 1 solcher Operationen wird aber oft durch den Umstand in Frage gestellt, daß der transplantierte Teil nachträg­lich grau wird. Immerhin ist es möglich, daß Filatow den Trepan (Hippel) vervollkommnet hat. Das Verfahren aber ist, wie gesagt, überhaupt nicht neu und überraschend. Selbstmord des „Kürten von Nisch“. Nach einer Meldung aus Nisch hat sich im Gefängnis des Gerichtes heute früh der des Massenlustmordes angeklagle Bogdan Vidanovics, der sogenannte „Kürten von Nisch“, in seiner , Zelle erhängt. Er wartete ab, bis sich der Gefängnis- I Wärter entfernt hatte und erhängte sich sodann. Bekannt- j lieh hat die gegen ihn geführte Hauptverhandlung keine entscheidenden Beweise erbracht, so daß in seiner Angelegenheit eine Ergänzung der Untersuchung ange­ordnet worden ist. Verschiedene Indizien wiesen jedoch auf seine Schuld hin und aüch sein Selbstmord dürfte aus F'urcht oder aus Gewissensbissen erfolgt sein. Große Feucrsbrunst in Stisak. In der kroatischen Hafenstadt Susak wütete gestern abend eine verheerende Feuersbrunst. Eie jugoslawischen Feuerwehrmannschaf­ten konnten der in gefährlicher Weise uni sich greifenden Elemente nicht Herr werden, weshalb sich der Bürger­meister der Stadt telephonisch an das benachbärfe Fiume um Unterstützung wandte. Der dortige Bürgermeister er­teilte sofort die Erlaubnis, daß die italienische F'euerwehr die. Grenze überschreite, und den vereinten Bemühungen der ..internationalen“ Löschmannschaft gelang es inner­halb weniger Stunden die Feuersbrunst eirazudämmen. Trauriges Ende einer Theateraufführung. In Neapel wurde von einem historischen Verein eine Aufführung veranstaltet, bei der auch zwei achtjährige Knaben, als Engel verkleidet, mitwirkten. Die Kinder waren von Kopf bis Fuß mit Goldbronze bemalt worden uiid sahen auch FAMILIEN ABFÜHRMITTEL I--------— ....................■■■■■■u. 4crs ! reizend aus. Gegen Schluß der Aufführung wurde riber beiden übel, und sie brachen ohnmächtig zusammen. Nach Entfernung der Goldbronze kam das eine wieder zu siCh, während das andere starb. Die Farbe hatte die Poren verstopft und die Hautatmung unterbunden. Eine Untersuchung der Schüldfrage ist eingeleilet worden. Missionskonferenz der Methodisten. Wie aus Dom­­bovár gemeldet wird, veranstalten die ungarländischen Methodisten Mitte April in Dombóvár eine auf drei Tage berechnete Missionskonferenz, an der außer den zehn un­garischen Predigern auch der in der Schweiz lebende mit­teleuropäische Methodistenbischof D. J. L. NuelsCn cinén Vortrag halten wird. Bei der Konferenz lassen sich auch die Methodistengemeinden der Schweiz, Jugoslawiens und Deutschlands vertreten. Der Vesuv wird wieder grün. Die faszistische Regien rung, die mit großem Eifer die Aufforstung Italiens be­treibt, hat jetzt nach Calabrien und Toskana die Arbeiten zur Wiederaufforstung des Vesuvs eingeleitet. Die Hänge des Vulkans sollen wieder ergrünen, wie sie PT.nius und andere Schriftsteller des Altertums beschrieben haben, nach deren Schilderung der Berg bis zu seinem Gipfel von Vegetation bedeckt war. Eine Art Krüppeleiche, die auf diesem Boden heimisch ist, wird gepflanzt werden, da sie den Dämpfen, die dem Krater entströmen, Widerstand leisten kann und auch von der vulkanisichen Asche nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Auch einige andere einheimische- Pflanzen, besonders eine Art von Stech­­. ginster, soll wieder angepflanzt werden. Die Notstandsaktion der Gemahlin des Reichsver­wesers. Am 29. d. sind für die Aktion die folgenden Spenden eingeflessen: Simon Lisznyai 50 P.; Alexander Stromsizky und Stefan Bartha je 20 P; Franz iSupp und verwitwete Frau Ladislaus Butyika je 10 P; Eduard Szendrői, I. Bderbauer und Gemahlin zusammen je 5 P» Außerdem sind noch verschiedene kleinere Spenden in Edme'libe trägen von 3 Ws 0.20 P ei «geflossen. Ein Kind von einem Schwein aufgefressen. In der ostbulgarischen Ortschaft Dülgerli hat stich ein schauer­licher Unglücksfall ereignet. Ein junges Bauernpaar, das eine dringende Arbeit im Dorfe zu erledigen hatte, ließ seine drei Monate alten Zwillingskinder ohne Aufsicht zu Hause. Während dieser Zeit drang ein Schwein in die iStulbe, wo sich die Säuglinge befanden, und fraß das eine Kind fast vollständig auf, worauf es dem zweiten den rechten Arm vollkommen zerfleischte. Die heimkehrende Mutter erlitt einen Nervenzusammenbruch. Der braune Frack. Im Deutschen Theater ln München fand der alljährliche offizielle Presseball, der vom Landesverband der bayrischen Presse veranstaltet wurde, statt. Zum ersten Male konnte man dabei die von nationalsozialistischer Seite propagierte neue Herren­gesellschaftskleidung „bewundern“: braunen Frack mit weißer Binde. Auch Staatsminister Hermann Esser erschien in dieser neuen Kleidung. Verjüngungskur. A: „Wie fühlst du dich in deiner Ehe'?“ iB: „Direkt verjüngt. Wie in meiner Schulzeit, rauche ich schon wieder heimlich.“ Der liebe Zerberus. Mieter: „Herr Hausmeister, bei uns regnet es durch, wie lange soll dieser Zustand noch dauern?“ Hausmeister: „Bin ich ein Wetterprophet?“ Blutwaltungen, Herzbeklemmung, Atemnot, Angstgefühl, Nervenreizbarkeit, Migräne, Schwermut, Schlaflosigkeit kön­nen durch den Gebrauch des natürlichen „Franz-Josef“­­Bitterwassers oft beseitigt werden. Wissenschaftliche Fest­stellungen bekräftigen, daß das Franz-Josef-Wassér bei Ver­stopfungszuständen aller Art mil bestem Erfolge dient. Wetterbericht. Die Meteorologische Anstalt meldet um 9 Uhr abends: Über West- und Mitteleuropa haben sich die aus dem Norden kommenden Luftströmungen wesentlich verstärkt. An vielen Stellen schneite es, Auch in Ungarn waren überall kleinere Schneefälle zu ver­zeichnen. Die Temperatur hat sich in den , mittleren Teilen des Landes bis + 3 Grad Celsius erhöht, sonst variierte sie um den Gefrierpunkt. In Budapest betrug die Temperatur heute abend 9 Uhr 0 Grad Celsius, Barometerstand 761 Millimeter (stark sinkende Tendenz). — Prognose: Lebhafte Nordwestwinde, Temperatur um den Gefrierpunkt, wechselnd bewölkt, an vielen Stellen Niederschläge (Schnee oder Schneeregen). Das im ganzen Lande durch seine Verläßlichkeit be­kannte Spezialgeschäft für Leinenwaren Bernhard Kohn, Kiräly-uecä 13, veranstaltet einen Inventarausverkauf. Keine sorgsame Hausfrau darf diese günstige Kaufgelegenheit, die auf Fachkenntnissen und solider individueller Bedienung be­ruht, verabsäumen. Werdende Mütter müssen jegliche Stuhlverhaltung durch Gebrauch des natürlichen „Franz-JoseF-Bitterwassers zu vermeiden trachten. Der Opernball. Wer heute vormittag einen Blick in den Zuschauer­­raum der Oper warf, war nicht wenig erstaunt über die Veränderungen, die sich hier vollzogen haben; fast er­kannte man den riesigen Raunt nicht wieder. Es wurde Generalprobe gehalten. Bei einer so großzügigen Ver­anstaltung, wie dem diesjährigen Opernball, muß alles wie am Schnürchen gehen, darf keine Störung eintre­­ten. Nach dem Verlauf der heutigen Generalprobe zu .schließen, wird der Opernball an Prunk und Glanz alle ähnlichen Veranstaltungen übertreffen, die man in der Nachkriegszeit in Budapest gesehen hat. Erinnerungen an das alle, glückliche Ungarn der Vorkriegszeit werden auf­tauchen angesichts der Toilettenpracht, von den man heute vormittag — wenigstens zum Teil — einen Begriff bekommen hat. Leiter der Generalprobe war technsicher Inspektor Tolnag, der mit seinem ganzen Stabe erschienen war. Er war der Meistbeschäftigte, denn in seiner Hand laufen alle Fäden zusammen; seinen Anordnungen haben sich alle, die an dem Balle mitwirken werden, zu fügen. Im Zuschauerraum konnte man sich frei bewegen, denn die Parkettreihen sind verschwunden; allerdings herrschte im

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