Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1934. március (81. évfolyam, 49-73. szám)

1934-03-01 / 49. szám

PESTER LLOYD Donnerstag, Í. März 1934 die angeblich die Unterstützung verschiedener Groß* industriellen, ja selbst ausländischer Regierungen, genießen sollen. Ob e r kärnmerer Lord Feversham antwortete für die Regierung, daß in England fünf verschiedene Faszistenorganisationen bestünden, die sich gegenseitig bis aufs Messer (oder besser gesagt, bis aufs Rizinusöl) bekriegen. Die ernsteste dieser Gruppen ist die Sohwarzhemdenpartei des jungen Heißsporns Sir Oswald Mosley, die sich der Unter­stützung Lord Rothenneres rühmen kann. Lord Feversham meinte, daß die Regierung in der Faszistenbewegung keinen Grund zu Besorgnissen erblicke. Solange die Mehrheit des englischen Volkes für Ruhe und Ordnung sei, brauche man eine groß­­angelegte Aktion nicht für notwendig zu halten. Die Times meinen allerdings, daß die Eindämmung der neuen Bewegung gegen das „altehrwürdige“ demo­kratische System die ganze juristische und verfas­­sungstechnische Fähigkeit der Regierung auf die Probe stelle. Ein neuer Block an der Ostsee. Das Reuter-Bureau erfährt, daß zwischen den beiden Randstaaten am Baltischem Meer, Estland und Lettland, ein Abkommen abgeschlossen werden soll, das den Charakter einer Blockbildung zwischen beiden Staaten trägt, die nicht allzuweit von einem Staatenbund entfernt zu sein scheint. Die Regierun­gen beider Länder wollen regelmäßige Begegnungen miteinander abhalten, um sowohl die Innen- wie die Außenpolitik der beiden Republiken in Einklang mit­einander zu bringen. Nicht nur die Außenminister Estlands und Lettlands und die diplomatischen Ver­tretungen beider sollen von nun an aufs engste Zu­sammenarbeiten, sondern auch die innere Verwal­tung soll einander angenähert werden, wie aus der Tatsache hervorgeht, daß ein ständiger Rat zum Zwecke der Vereinheitlichung der Wirtschaftspolitik und der Gesetzgebung eingesetzt wird. Damit haben Estland und Lettland die letzten Konsequenzen aus einer politischen Entwicklung gezogen, die seit der Entstehung der beiden Staaten aus drei ehemaligen Provinzen des russischen Zarenreiches im Gange war. Unter den fünf Randstaaten, die sich nach dem Zusammenbruch Rußlands am Baltikum gebildet haben, ähnelten Estland und Lettland einander am meisten, sowohl in ihrer sozialen Struktur, wie in ihren außenpolitischen Problemen. Die beiden Nach­barländer sind Agrardemokratien, deren Bevölke­rung sich in überwiegender Mehrheit aus Klein­bauern zusammensetzt; in beiden Ländern gibt es keine nennenswerte Industrie, die importierten Indu­striewaren werden mit der Ausfuhr von landwirt­schaftlichen Artikeln und von Holz bezahlt. So nahe die fünf Randstaaten einander zu liegen scheinen, und so ähnlich aus der Entfernung ihre politischen Probleme zu sein scheinen, so kompliziert sind auf anderer Seite die politischen' Beziehungen im Nord­osten der Ostsee. Litauen ist von Polen durch den Wilna-Konflikt getrennt, Lettland und Estland sind von Polen durch ihr stärkeres Interesse an der Auf­rechterhaltung engerer wirtschaftlicher Beziehungen mit Rußland getrennt, und Finnland schließlich liegt auf der gegenüberliegenden Küste des Baltischen Meeres, und seine außenpolitischen Probleme berüh­ren in erster Linie Schweden und Dänemark. Zwi­schen Estland und Lettland wurden dagegen die an­fänglichen Gegensätze über die Grenzziehung bald beigelegt, und einige Jahre nach dem Weltkrieg schlossen sich die beiden Naohbarrepubliken zu einem Defensivbündnis zusammen. Im Zuge des Ab­schlusses von Regionalabkommen scheinen sich jetzt die Nachbarn zu einem noch engeren Bündnis als bis jetzt entschlossen zu haben. Der alte Plan eines Bal­tischen Blocks, der aus den vier kleinen Ländern und Polen an der Ostsee für internationale Verhand­lungen eine Großmacht machen wollte, dürfte aber infolge der nach wie vor bestehenden Gegensätze von seiner Verwirklichung ebenso weit entfernt sein, wie bisher. Zur gleichen Zeit hat sich ein anderes Ereignis im Baltikum zugetragen, das verzeichnet zu werden verdient. Das Ländchen Litauen lebte seit seiner Gründung im Konflikt mit den beiden großen Nach­barstaaten, Deutschland und Polen. In den Beziehun­gen zum ersten war die wiederholte Verletzung des Memelstatuts, das den Deutschen des Memellandes ei/ie gewisse kulturelle Autonomie sicherte, durch die litauische Regierung der Streitpunkt, in den Be­ziehungen zu Polen Wilna. Die ganze Politik Li­tauens war darum auf der Ausnutzung des deutsch­polnischen Gegensatzes aufgebaut, verbesserten sich die Beziehungen zum einen der beiden Nachbarn, so verschlechterten sie sich zum anderen. Die Verstän­digung zwischen Polen und Deutschland hat nun in Kowno Bestürzung hervorgerufen, und die schwie­rige Situation der litauischen Regierung äußert sich in einer verdoppelten Verfolgung der polnischen und deutschen Minderheiten. Entspannung im Fernen Osten* Nach den jüngsten Meldungen scheint in der äußerst drohenden Lage im Fernen Osten eine, wenn auch bloß temporäre Entspannung eingetreten zu sein. Wie die Havas Agentur aus Tokio meldet, wurde die vom Außenminister Hirota im Streite über die Ostchinesische Eisenbahn vorgeschlagene Kom­promißlösung sowohl von der Sowjetregierung wie auch vom Mandscbukuo angenommen, so daß die Verhandlungen über die Ablösung des russischen Anteils an dieser Bahn in den ersten Märztagen in Tokio beginnen sollen. Das Haupthindernis der Fort­setzung dieser Verhandlungen bestand bekanntlich Idaxän, daß die mandschurischen Behörden vor etwa zwei Monaten sechs russische Direktoren der Ost­chinesischen Bahn in Haft gesetzt und eine große Anzahl von Betriebsbeamten und Ingenieuren aus der Mandschurei ausgewiesen haben. Die verhafteten russischen Direktoren waren beschuldigt, rollendes Material der Eisenbahnunternehmung ohne Wissen der mandschurischen Behörden auf russisches Gebiet geschmuggelt und somit der Unternehmung schwe­ren materiellen Schaden zu"efügt zu haben. Die Moskauer Regierung bestand nun darauf, daß die verhafteten Direktoren auf freien Fuß gesetzt und an ihre Stellen andere russische Staatsbürger zu Direktoren ernannt werden sollen, während die Charbinregierung diese Forderung der Russen hart­näckig zurückwies. Überraschenderweise hat man mm die Forderungen der Russen angenommen, die verhafteten Direktoren wurden dieser Tage aus der Haft entlassen, und demnächst sollen neue russische Direktoren in Charbin eintreffen. Eine endgültige Beilegung des erbitterten Streites ist aber mit dieser Zwischenlösung keineswegs erreicht. In Tokio scheint man eine endgültige Abrechnung mit den Russen im Fernen Osten vorderhand noch nicht an­zustreben, was auf die verhältnismäßig starken Luft­­stneitkräfte der Sowjetunion in Wladiwostok und an der Amurlinie zuriickgefiihrt werden kann. In seinem äußerst kriegerisch gestimmten Exposé auf dem Moskauer Parteikoir’reß hat Woroschilow, der kommunistische Kriegskommissär, sehr nachdrück­lich erklärt, daß die Sowjetregierung die Verteidi­gungsstellungen im Fernen Osten in weitgehendem Maße befestigt, zahlreiche Stützpunkte errichtet und ihre Streitkräfte vermehrt habe. Diese zumindest un­gewöhnliche Ankündigung dürfte wohl in Japan, wo man über das Ausmaß der russischen Rüstungen er­schöpfende Kenntnisse besitzt, keinen besonderen Eindruck gemacht haben; immerhin weiß man in Tokio, daß die wichtigsten Hafenplätze und Indu­striezentren des Inselreichs innerhalb des Aktion­­radius der russischen Flieder liegen und von den feindlichen Bombenwerfern bei einer minimalen Stundengeschwindigkeit von 200 Kilometer in fünf Stunden erreicht werden können. Diese Erwägung, wie auch die in Japan seihst auftretenden Krisener­scheinungen dürften die eigentlichen Motive der friedlicheren Stimmung bilden. In Moskau seihst gibt man sich keinen Illusio­nen in bezug auf die vorübergehende Entspannung in den gegenseitigen Beziehungen hin. Die Izvestija begrüßt wohl mit Genugtuung die bevorstehenden Ansgleichsverhandlungen, bemerkt aber, daß es sich erst in der Praxis zeigen wird, ob es sich dabei um taktische Friedensmanöver handelt, das die weitere Vorbereitung von Konflikten verdecken soll, oder aber um einen Entschluß, den Weg für den Frieden zwischen der Sowjetüiiiomund Japan zu ebnen. Inzwischen wiederholen sich die peinlichen Zwi­schenfälle, wie sie den Zustand zunehmender Feind­seligkeit zwischen zwei Nachbarstaaten zu charakte­risieren pflegen. Vor etwa Monatsfrist hat Moskau in heftigster Weise gegen die Überfliegung russi­schen Gebiets durch japanische Kriegsflugzeuge auf­begehrt. Nun ist an Japan die Reihe, gegen ähnliche Verletzungen der territorialen Souveränität zu pro­testieren. Wie die Information aus Tokio meldet, ist nämlich der japanische Botschafter in Moskau, Ota, beauftragt worden, gegen neue Grenzverletzungen durch russische Organe Protest einzulegen. Wie dazu erklärt wird, hatte in der Nacht zum 24. Februar ein Flugzeug die koreanische Stadt Hun-Tschun überflo­gen, wobei es einwandfrei als russisches Flugzeug festgestellt worden ist. Ferner sind am Tage darauf acht berittene russische Polizisten in die Stadt Hun- Tschun eingedrungen. Die Japaner — so wird be­tont — betrachten die beiden Zwischenfälle als Ver­letzung der japanischen Hoheitsreehte. Vom Tage, Ministerrat. Heute vormittag fand unter dem Vorsitz des Minister­präsidenten Gömbös ein Ministerrat statt, der sich mit laufenden Angelegenheiten beschäftigte. Der Ministerrat dauert bei Blattschluß noch an. Morgen vormittag halten unter dein Vorsitze des Mini­sterpräsidenten die wirtsehastlichen Ressortminister eine Beratung, die sich hauptsächlich mit handelspolitischen Problemen, in erster Reihe mit der Verwertung der dies­jährigen Ernte, befassen wird. Heute nachmittag wird im Actkerlbauministerium unter dem Vonsitze des Ministers Kalkig eine Enquete ab­­gehalten, auf deren Tagesordnung gleichfalls das Pro­blem der Getreideverwertung steht. Budapestet’ Tagung zweier Unlerkommissionen der Interparlamentarischen Union. Heute vormittags 11 Uhr hielt die ungarische Sektion der Interparlamentarischen Union im Parlamentsgebäude eine Festsitzung ab, in der die ausländischen Delegierten der Unterkommissionen für Sozialpolitik und Demo­graphie begrüßt wurden. Es sind dies: der ehemalige Minister, Senator Mario Roustan und Gemahlin (Frank­reich), Senator Albert Francois (Belgien), Lord Sconc, Mitglied des englischen Unterhauses, die schwedische Senatorin Kerstin Hesselgren, Senator Alexander Mglonas (Griechenland), Abgeordneter Jan Choinski-Dzieduszgcki (Polen), Abgeordneter Achmed Fazil Bei (Türkei), sowie Generalsekretär Leopold Boissier und Hans Sandelmann von der Interparlamentarischen Union. Von ungarischer Seite nahmen folgende Persönlichkeiten an der Sitzung teil: in Vertretung des unpäßlichen Präsidenten Dr. Albert v. Berzeviczy Geheimer Rat Dr. Georg v. Lukács, die ehe­maligen Minister Geheimer Rat Béla Földes, Baron Josef Szteréngi, Dr. Tibor Kállay, Emi) Fagg und Béla Kenéz, Staatssekretär Paul Petri, die Reichstagsabgeordneten Bíró. Balthasar Láng, Baronin Philipp Orosdg, Dr. Gör. gey, Dr. Eugea Gál und der ehemalige Abgeordnete Andor Barthos, ferner seitens der Auslandpolitischen Gesellschaft die Direktoren Dr. Drucker und Klimes. Geheimer Rat Georg v. Lukács eröffnete die Sitzung mit einer kurzen Ansprache, in der er die Delegierten der Unterkommissionen herzlich willkommen hieß und ihrer Tagung vollen Erfolg wünschte. Er sei tief ergriffen, zu hören, daß sie vor Beginn ihrer Arbeit am Grabe des Grafen Albert Apponyi, der vier Jahrzehnte im Dienste der interparlamentarischen Idee stand, den Tribut der Pietät abzustatten beabsichtigen. Aus diesem Anlasse verlas er sodann ein besonderes Begrüßungs- und Dankschreiben des wegen Krankheit am Erscheinen verhinderten Präsi­denten Geheimen Rates Dr. Albert v. Berzeviczy, in dem dieser hervorhebt, daß das internationale Ansehen, dessen sich Graf Albert Apponyi erfreute, sowie die Bewunderung seiner außerordentlichen Fähigkeiten und seines glühenden Patriotismus, den Schmerz der ungarischen Nation um den unersetzlichen Verlust linderten. Hierauf hielt Minister a. D. Senator Roustan dem größten Verkörperer der interparlamentarischen Idee, Albert Apponyi, einen tiefempfundenen Nachruf. Er hob hervor, daß Graf Apponyi im Jahre 1895 an der ersten interparlamentarischen Konferenz in Brüssel teilgenom­men und durch den Zauber seiner Persönlichkeit erreicht hatte, daß schon im nächsten Jahre, im Millenniumsjahre, die Union ihre zweite internationale Tagung in Budapest veranstaltete. „Ich weiß,“ fuhr Senator Roustan fort, „welche internationale Schuld wir ihm alle abzustatten halben. Er wirkte als Apostel des Friedens. Wir werden zu seinem Grabe pilgern und dort geloben, in seinem Geiste weiter zu wirken, den Kreuzzug des Friedens bis zum siegreichen Ende fortzuführen. Ich huldige dem gro­ßen Manne und der ritterlichen Nation, der er angehörte!“ (Stürmischer Beifall.) Nacih den Dankesworten des Vorsitzenden, der noch die besonderen Verdienste Apponyis int Interesse des ]■ ort.Schritts auf dem Gebiete der Abriistungsfrage, der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit und des Minder­heitenschutzes hervorhob, gab Generalsekretär Leopold Boissier einen kurzen Überblick über die Aufgaben der im Herbst d. J. in Istanbul stattflndenden Konferenz der Interparlamentarischen Union. Man wird über das Pro­blem der Arbeitsbeschaffung für die stellungslose Jugend, über die Ansiedlung von Kolonisten solcher Länder, die an Bevölkerungsüiberschuß laborieren, wie beispielsweise Italien, und über die Fragen der internationalen Sicher­heit beraten. Mietern gehört auch das Studium der wirt­schaftlichen und kulturellen Energiefaktoren in den ein­zelnen Ländern, eine Aufgabe, die derzeit in Ungarn von den Unterkommissionen für Sozialpolitik und Demo­graphie gelöst werden soll. Schließlich betonte der Generalsekretär, daß ihm die Gestalt Albert Apponyis stets ein leuchtendes Vollbild bleiben werde. Nach der Festsitzung begaben sich die Konferenzteil­nehmer korporativ in die Krypta der Krönungskathedrale, wo Senator Alexander Mglonas und der polnische Depu­tierte Jan Choinski-Dzieduszgcki einen mächtigen Kranz am Grabe Albert Appongis niederlegten. Auf der national­­farbenen Schleife prangte in goldenen Lettern in ungari­scher und in französischer Sprache die Inschrift: „Dem Grafen Albert Apponyi — die dankbare Interparlamenta­rische Union.“ Senator Mglonas hielt eine kurze An­sprache, in der er in pietätvollen Worten des großen Mannes gedachte, der, wie er betonte, einer der markan­testen Verkörperer der Idee der Interparlamentarischen Union, sowie der allgemeinen menschlichen und zugleich patriotischen Ideale in der Geschichte der neueren inter­nationalen Politik war. Die Mitglieder der Union besich­tigten sodann unter Führung des Titularbisohofs Dr. An­ton Nemes die Krypta der Kathedrale. * * •h Die beiden Unlerkommissionen hielten unter dem Vorsitze des Ministers a. D. Baron Josef Szteréngi ihre erste Beratung, in der ein Vorschlag des Senators Mglonas (Griechenland) verhandelt wurde, die Arbeitslosigkeit durch Ansiedlung der IBevölikerungsüberschüsse popula­tionsreicher Länder in solchen überseeischen Gebieten zu bekämpfen, wo einerseits die Bevölkerung spärlich ist, andererseits für Kolonisationszwecke geeignete Ländereien zu finden sind. Die meri to rischen Beratungen beginnen um 4 Uhr nachmittags. Bei Magen-, Darm, und Stoffwechselleiden führt der Ge­brauch des natürlichen „Franz.Josef“-Bitterwassers die Ver­dauungsorgane zu regelmäßiger Tätigkeit zurück und erleich­tert so, daß die Nährstoffe ins Blut gelangen. Eden in Paris. Paris, 1. März. (Inf.) Der englische Lordsiegelbewahrer Eden, der .heute früh hier eingetroffen ist, wird um 11 Uhr die angekündigte Unterredung mit Ministerpräsident Doumergue und Außenminister Barthou haben. Man glaubt hier nicht, daß die Besprechung am Nachmittag fortgesetzt wird, sondern daß das Abriistungsthema in ein bis zwei Stunden so erschöpfend behandelt werden soll, wie dies im Rahmen der Aufgabe des Lord.Siegelbewahrers möglich ist. Eden wird darauf voraussichtlich heute abend nach London zurückreisen. Zu der Abrüstungsfrage selbst berichten die heutigen Morgenblätter kaum mehr Neues. Der offiziöse Petit Párisién kommt, nachdem er in längeren Ausführungen die englisch-italienischen Vorschläge analysiert und die deutsche Gleichberechtigung abgelehnt hat, erneut auf die Garantien zu sprechen, die Frankreich für die Durch­führung der neuesten Abrüstungsvorschläge angeboten werden. Das Blatt erklärt, daß diese Garantien unvoll­ständig und ungenügend seien und greift dem Ergebnis der heutigen Besprechungen insofern bereits vor, indem es erklärt, daß die Verhandlungen Edens über die Abrüstungs­frage heute abend ihren Abschluß finden, daß aber wesentliche Punkte des Problems ungelöst gelassen werden. Le Jour ist der Ansicht, daß Eden in seiner heutigen Unterredung Verhandlungen nicht einleiten könne, da er von der englischen Regierung mit einer solchen Mission nicht beauftragt sei. Nach der Rückkehr Edens nach London werde voraussichtlich das Londoner Kabinett Ver­landlungen im Hinblick auf die Lösung des Abrüstungs- Problems einleiten, „soweit“, wie das Blatt etwas ironisch bemerkt, „im gegenwärtigen Zustand Europas eine Lösung dieser Frage überhaupt möglich ist“.

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