Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1934. április (81. évfolyam, 73-96. szám)

1934-04-01 / 73. szám

Sonntag, 1. April PESTER LLOYD • 2 • 10.000 Pengő Belohnung ohne Rücksicht auf Geschlecht und Alter für jenen, der den Nachweis erbringt, dass das Mira-Bitterwasser innerhalb einer Stunde nicht wirkt, Brechreiz oder auch nur die geringsten Krämpfe verursacht. An diesem Wettbewerb kann jedermann teil­nehmen, der aus welchem Grunde immer an Stelle des bisher verwendeten Abführmittels des Morgens, vor einer Mahlzeit ein Glas des na­türlichen Mira-Bitterwassers trinkt. < Das MIR A-Wasser ist — wie allgemein be­kannt — auf der ganzen Welt das einzige ttuel­­lenwasser, das den stärksten Glaubersalzgehalt besitzt. Überall erhältlich. MIRA Quelle A.-G. Nádor-ucca 20. Heute steht das Schicksal der Nation, wenn nicht alle Anzeichen trügen, wieder an einer Schick­salswende,. Mithin dürfen wir nicht jene glückli­chere Epoche abwarten, in der neue geistige und moralische Potenzen, der entschwundenen würdige, sich wieder in unserem öffentlichen Leben melden würdep. Die heutige Lage schreibt jedem patrioti­schen und gewissenhaften Ungar die Pflicl)t vor, nach Maßgabe seiner Fähigkeiten sich mit einer Pionierarbeit zu versuchen, die berufen wäre, die in der nationalen Gesellschaft und im öffentlichen Leben bestehenden kardinalen Gegensätze auszu­schalten oder auszugleichen. Daraus schöpfe auch ich den Rechtstitel, das Wort zu ergreifen zu die­sen großen und schwierigen Fragen, selbstver­ständlich, ohne dabei für mich selbst irgend eine führende Rolle zu beanspruchen. Und vielleicht verleihen mir auch die intimen Verbindungen, in denen ich mit den beiden letzten Führergestalten Großungams stehen durfte, das Recht und die Freiheit, in ihren Fußspuren meine Ansicht über diese wichtigen und schwierigen Fragen offen darzutun. • Die ungarische Gesellschaft ist .durch-die Königs­­frage gespalten worden. Sie ist gespalten worden durch überlebte Schlagwörter und Agitationen. Sie ist gespalten worden. durch die außenpolitische Un­­geschultheit eines Teiles der .ungarischen Gesell­schaft. Sie ist gespalten worden durch den Geist je­ner Kirchturmpolitik, ,die durch unsere Verstümme­lung leider ‘nur eine Stärkung erfahren hat. Sie ist gespalten worden dadurch.' daß durch das Spiel der innerpolitischen Kräfte Regierungen zur-Macht ge­langt sind, die in dieser Frage ' uip -.mich der Ausdruck«weiSP. Franz Dpáks zu bedienen — sich als schlechte Ratgeber zwischen die heutigen Verfas­sungsfaktoren, zwischen die Nation und den Reichs­verweser, geschoben haben. Nun habe ich das Ge-fűid, daß die Zeit gekommen ist, in dieser Frage un­ter Ausschluß eines jeden Hintergedankens die ge­genseitige Annäherung und restlose Aussöhnung zwi­schen den einander gegenüberstehenden Lagern in die Wege zu leiten. Die einander gegenüberstehen­den politischen Gruppen müssen zu einander finden, und zwar in der Person des Mannes, der der Reichs­verweser Rumpf ungarns ist, der-von seiner hohen -Warte die Entfaltung der unser Schicksal formen­den geschichtlichen Kräfte am besten zu übersehen vermag. Den Reichsverweser Ungarns hat im Jahre 1920 das Vertrauen der ganzen Nation begrüßt. Je­dermann fühlte ihn als den seinigen, wir alle erwar­teten mit Freuden seine Wahl, auch ich selber habe iu Erwartung einer besseren Zukunft daran mit mei­ner- ganzen Überzeugung mitgewirkt. Wenn im Ver­lauf der Zeiten in der Beurteilung staatsrechtlicher Fragen Gegensätze entstanden sind, so konnte das infolge ■einer abweichenden' Beurteilung gewisser tragischer Ereignisse, aber auch aus dem Verschul­den schlechter Ratgeber der Fall sein. Nach unserer Verfassung haben jedoch die Verantwortung dafür die verflossenen Regierungen zu tragen, und keines­falls konnten die Wellenschläge dieser Gegensätze an die Person des Reichsverwosers hinanreichen. Fern liegt es mir, in politischen Fragen den T’rä­­ger jener hohen Würde zu exponieren, der über alle Parteikämpfe erhaben sein muß. Aber wenn 1865 Franz Deák den für uns so verhängnisvollen Status­­quo der Beziehungen zwischen Nation und Herrscher nur dadurch vom toten Punkt wegzurücken ver­mochte, daß er die Verantwortung der schlechten Ratgeber feststellte und zu gleicher Zeit zugunsten der Interessen und der Rechte der Nation an den Herrscher appellierte, so ist es meine heilige Über­zeugung, daß auch heute die volle Ausgleichung der Gegensätze nur derart erfolgen kann, daß der Weg hiezu der Nation von. oben gewiesen wird durch den Faktor, dessen Autorität und Macht , niemand in Zweifel ziehen kann. , Meines Erachtens muß endlich die Epoche zum Abschluß gebracht werden, die, ausgehend von den trüben Jahren der Revolution, die besten Söhne der Nation eben in den grundlegenden Fragen des natio­nalen Daseins zersplittert hat. Was vorüber ist, das ist vorüber, ln einer Lage, wie,unsere gegenwärtige, ist es jedermanns Pflicht, sich selbst gewissenhaft zu prüfen, den die nationale Kraft lähmenden Geist der Parteilichkeit in sich selbst abzutöten und nicht . in Losungsworten, sondern durch positive Taten die Ausgestaltung der nationalen Einheit zu fördern. So wollen wir nicht weiter darin stöbern, was bereits Geschichte, ist. Ich selber gehöre am allerwenigsten zu denjenigen, die aus der Asche der Vergangenheit eine für Gegenwart und Zukunft so verhängnisvolle Glut hervorscharren, möchten. Auch dürfen wir nicht nach der persönlichen Verantwortung derer fahnden, die bereits aus dem Machtbesitz geschieden sind. Im Verlauf der Jahre stets den Machthabern gegenüber­stehend, bin ich unter schwierigen Verhältnissen für meine Überzeugung, für meine politische Richtung eingetreten. Vielfache Verfolgung wurde mir zuteil. Viele Wunden habe ich empfangen, aber auch viele geschlagen. Doch will ich nunmehr alles, was ich verursachte, wie auch alles, was ich zu erdulden hatte, aus meinem Gedächtnis löschen. Personen und Richtungen müssen gleicherweise Opfer bringen, damit die Nation im Interesse ihrer inneren Stär­kung zu neuen Kraftquellen gelange. Um abermals die Worte des Weisen des Vaterlandes zu zitieren: 2>/W/ UaTIaÍJL I)a**teH^i5eUCBudapest, fVVfvWvW’VV i váci-ueca IO (im Hofe) _Bitte, meine Herren: aufsitzen, — ermunterte der Offizier die Zeitungsleutc. Die Heeresleitung war offenbar in dem Glauben befangen, Reitpferde seien das gewohnte Verkehrs­mittel der Budapester Journalisten. Die Bericht­erstatter stiegen denn auch in den Sattel und trabten unter Führung ihres Oberleutnants gleich zehn Kilo­meter, bis sie an ihrem Bestimmungsort angekom­men waren. Die Pferde waren aus dein Stand ver­schiedener Husareneskadronen zum Pressedienst kommandiert worden und es ist nur natürlich, daß die Truppen nicht eben ihre zahmsten Renner bei­gestellt hatten, sondern bestrebt gewesen waren, ihre hartmäuligsten und widerspenstigsten Äser loszu­werden. Die Journalisten wohnten den Manövern tat­sächlich hoch zu Roß bei. Der Oberleutnant äußerte: .— Vom Reiten haben sie natürlich keine blasse Ahnung, aber sie sind. immerhin stramme Kerle. Am löteten Tag; als Se. Majestät die Manöver ab­blasen ließ, defilierten die Truppen gewohntermaßen im Parademarsch an dem obersten Kriegsherrn vor­über. Voran das Fußvolk, dann die: Artillerie, schließlich die Reiterei. Die Husaren defilierten im Galopp. Die Parade erfuhr jedoch eine, unerwartete Fortsetzung. Die Pressegäule, nachdem sie unten­­ihren Reitern aus diskreter Entfernung der Defilie­rung zugesehen hatten, wurden auf einmal von dem Trompetengeschmetter und dem Gedröhn der dahin­preschenden Eskadronen verrückt, und als hätten sie sich verabredet, rissen sie ihre Reiterr mit sich fort und sausten in wildverworrenem )Virbel an Sr. Majestät vorbei. Voran flog dgr Herausgeber der offiziösen. Zeitungskorrespondenz,, Julius .Futtaky, der trug einen Tropenhelm mit, yvalléndepi. grünen Schleier, an einem Riemen hing das Lederetüi seines riesigen Feldstechers, und schlug ihm rhythmisch um die Fiánkén. Unmittelbar hin ter, ihm sein Adju­tant mit flatternder resedafarbenen Mente: Dori Barna, dem, nach eigenem Geständnis, die Hosen schon bis ans Knie einporgerutscht waren. Hinter­her sausten die Kollegen daher, einige schwangen Regenschirme über ihren Köpfen, anderen flog der Hut an einem Gummischnürcheu über der Schulter nach, wie hinter Kindern der Papierdrache. Nach mündlichen Überlieferungen betrachtete Se. Majestät diese phantastische wilde Jagd düster betroffen, die höhen Herren seines Gefolges aber und die ausländischen Militärattaches hielten sich die Seiten vor Lachen und vermochten kaum im Sattel zu bleiben. Die Rolle Dori Bariias war aber nicht bis ans Ende so harmlos. Franz Josef hatte in Miskolc Quar­tier bezogen, das mit Leihmöbeln ausgestattet wor­den war. Nach der Abreise des allerhöchsten Herrn nun erwarb Dori den Inhalt des königlichen Papier­korbes um den Preis von fünf Gulden von einem der Bediensteten. Unter anderem enthielt der Korb auch zwei bereits deschiffrierte Depeschen des Za­ren. Diese beiden Telegramme erschienen alsbald in dem Blatt Egyetértés, dessen Mitarbeiter Barna da­mals war, und da sie sehr heikler und vertraulicher Natur waren und im übrigen die ungarische Öffent­lichkeit davon überzeugten, daß sich die Politik des Wiener Ballhausplatzes den Teufel um die außen­politischen Aspirationen der Ungarn kümmerte: ent­stand hieraus ein Skandal großen Ausmaßes. — Beinahe wäre eine internationale Verwick­lung daraus entstanden, — sagte Dori nicht ohne eine gewisse Ruhmredigkeit. Das Obersthofmeisteramt hätte meinen Freund sehr gern hinter Schloß und Riegel gesetzt, im unga­rischen Strafgesetzbuch fand sich aber kein Para­graph, der hiezu Handhabe geboten hätte. Barna, der als Bohémé von Geblüt seine eige­nen Angelegenheiten stets vernachlässigte, war stän­dig um meine Zukunft besorgt. Er ruhte denn auch nicht eher, als bis ich internes Redaktionsmitglied des Budapesti Hirlap geworden war. Er pries meine anspruchslosen Fähigkeiten so unermüdlich, so sug­gestiv, daß eines Tages Eugen Rákosi auf mich neu­gierig wurde. Wörtlich entwickelte sich zwischen uns folgendes Zwiegespräch: Rákosi: Ich habe zwei Novellen von Ihnen ge­lesen. Wie viel solcher könnten Sic monatlich schreiben? Ioh: Vier. Rákosi: Wie viel Geld hätten Sie nötig, um Ihr anständiges Auskommen zu finden? Ich nannte aufs Geratewohl eine Summe, die gar nicht so bescheiden war. Rákosi: Wohl, wir werden Ihnen so viel zahlen, Sie aber uns Feuilletons schreiben. Ich wurde Mitglied einer großartigen Redaktion. Die Mitarbeiter waren jung und begabt; sie lebten miteinander auch außerhalb der Redaktion in ver­trauter Freundschaft; sie waren alle lodernd und flammend vor Arbeitslust- Das Programm war: dreißig Millionen Ungarn, königliche Hofhaltung in Buda und Kampf gegen alle Korruption, Protektion und Dünkelhaftigkeit. Mir wurde das Zimmer der Feuilletonisten zti­­gewiesen, wo Béla Tóth und Viktor Rákosi meine , Stubenkollegen waren. Tóth schrieb unter dem Decknamen Efendi, Rákosi unter dem Pseudonym Sipulusz. Mein erster Aufsatz veranlaßte Efendi, einen Heidenkrawall zu schlagen. Er war der Hohe­priester jenes fanatischen Kults, den die Redaktion 'mit dem eigenen, würzigen und einigermaßch bäueri­schen Ungarisch des Budapesti Hirlap trieb. Béla Tóth, auch sonst ein krankhaft emofindlicher ‘Mensch, reagierte auf alle fremdartigen Ausdrücke und nicht rein ungarischen Satzbindungen, die sich ins Blatt etwa einschlichen, so zornig und empört, als wäre ihm eine persönliche Beleidigung angetan worden. Meine Schreibe aber wimmelte nur. so von Banater Germanismen. Dori Barna hatte, wie die älteren Mitarbeiter des Blattes überhaupt, ejn ausgezeichnetes: Sprachgefühl. Er unterzog von nun an alles, was ich schrieb, einer • májusra Olcsón POZSONYMII H. átalakított 2% 3- ÉS 4 SZ0BÄS fortos és *1 CTAR \ C g&rzón uccai és ■ AKÁC Szuterén és (Zj&JvUllJ dunai kilátású L/a11/a9 üzlethelyiség! Mád« Unsere Rasse und unser Vaterland müssen wir stär* ker lieben, als unsere Gegner hassen. Die Zeit drängt. Rings um uns wandelt sich die Welt. Die Kleine Entente, die unsere Aktionsfähig­keit durch so lange Zeit, gelähmt hat, ist in Auflösung begriffen. Die ungarische Außenpolitik ist, wenn die Anzeichen nicht trügen, vom Zustande des unfrucht­baren Zuwartens, des behutsamen wichtigtuerischen Nichtstuns abgerückt und mit den römischen Pro­tokollen in eine neue Richtung eingeschwenkt, die kraft ihrer Folgewirkungen die ganze mitteleuro­päische Lage umgestaiten kaim. Zur Regelung des Chaos im Donauraum sind die ersten Schritte ge­schehen. Diese Umorgauisation wird kommen, db wir nun wollen oder nicht. Alber wer nicht begreift, daß wir an dieser Umorganisation mit der ganzen Anspannung unserer geistigen und Willenskräfte teilnehmen müssen, der versteht nicht die ungarische Frage und weiß nicht Bescheid darin, wie unsere Aspirationen zur Geltung zu bringen wären. Diese außenpolitischen* Kräfte aber rücken auch die Frage der ungarischen Restauration mit unabweislicher Kraft in den Vordergrund. Die zuständigen Faktoren müssen mit einem wahrhaft neuen Stil die nötigen Verfügungen für die Umgestaltung der ungarischen Politik treffen, um dadurch die Kraft unserer außenpolitischen Aktion, sowie ihre Freiheit und ihre Chancen zu fördern. Wir, die ungarischen Legitimisten, und in ihren Reihen auch ich, der ich ohne jede Rücksicht auf meine Person bisher am schroffsten und am konsequentesten für den Gedanken der Rechtskonti­nuität eingetreten bin, wir wollen nicht das Land fűi­den Körnig opfern. Wären das Interesse und die Zu­kunft dieser beiden Faktoren nicht ganz und gar identisch, so würden wir — mögén uns noch so achtunggebietende und pietätvolle Gefühle für den Erstgeborenen des letzten gekrönten Königs von Ungarn erfüllen — keinen Augenblick dem Gedan­ken Raum geben, die Lebensinteressen der Nation aufs Spiel zu setzen, bloß um die Restauration zu er­zwingen. Die von parteipolitischen Interessen und Gefühlen nicht getrübte öffentliche Meinung des Landes-weißJieute. bereits, daß die Wiederherstel­lung der Rechtskontinuität die Machtstellung der ungarischen Nation auf die Grundlage unangreif­barer Prinzipien stellen, würde. Davon abzuweichen, wäre nur gestattet, wenn lebendige und unmittelbare Interessen der Nation ' die Wiederherstellung dér Rechtskontinuität verbieten würden. Wenn wir aber sehen, wie unsere Widersacher einig sind in der Auf* a' cUérlhegjrjjHUalelek 8Ö0'ÓS'6Ü0 öles nagyságban, gyönyörű dunai és begyvidéki kilátással, eladó.Tel. 802-76 és 862-80 --1------ - - - ’■ _____

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