Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1935. március (82. évfolyam, 50-74. szám)

1935-03-01 / 50. szám

Freitag, 1. März 1935 eingeführt worden sind, keinerlei greifbare Resultate erzielt. Während alle europäischen Staaten diese Fra-, gen besprachen, konnte Ungarn vermöge seiner hoch­­angesehenen Industrie sichtbare Ergebnisse erzielen, was in Jugoslawien sehr guten Eindruck weckte. Wir müssen der ungarischen Fabriken gedenken, , deren Erzeugnisse bei. uns sowohl der Materialbe- | schafFenheit, als auch der Ausführung nach große Anerkennung gefunden liaben ... Ungarn ist auf viele von unseren Erzeugnissen angewiesen, die es bei uns in unbegrenzter Quantität erhalten könnte, wogegen seine Industrie hei uns große Absatzmög­lichkeiten gefunden hätte. Dies war der reelle Weg, den die Ungarn hätten einschlagen müssen; sie ha­ben statt dessen die Revision gewählt.“ Das Blatt äußert dann die Meinung, daß Ungarn infolge dieser politischen Einstellung in eine ungünstige Lage ge­raten sei, und richtet dann an die ungarische Politik die formelle Aufforderung, Jugoslawien die Freun­deshand zu reichen: „Am wichtigsten wäre es, unter Ausschaltung der Momente, die für Ungarn selbst nachteilig sind, zu einer wirklichen, verständnis­vollen und gegenseitigen Arbeit die Freundeshand zu reichen. Also möge man die Hand ausstrecken, mit der aufsässigen Revisionspolitik auf hören und die weiteren Folgen einer späteren Zukunft anvertrauen. Man muß zum richtigen Weg zurückkehren, also mehr Sinn für die freundschaftliche Zusammenarbeit an den Tag legen... Es ist noch immer nicht zu spät für die Ungarn, den geraden Weg einzuschla­­gen, der in Mitteleuropa zur Lösung der Donaufrage führen könnte.“ Wir haben die Hauptgedanken dieses Artikels ausführlicher zitiert, weil wir sie in mancherlei Hinsicht bemerkenswert finden. Nach der heftigen und ungerechten Pressekampagne einer noch gar nicht fei’nen Vergangenheit ist es nicht wenig über­raschend, in einem angesehenen und der jugo­slawischen Regierung nahestehenden Organ einen Artikel zu lesen, dessen Ton sich von demjenigen, der Ungarn gegenüber in der jugoslawischen Presse lange Zeit hindurch systemtisch angeschlagen wurde, vorteilhaft unterscheidet. Was den sachlichen Inhalt der Ausführungen der Prawda anbelangt, so können wir die Ansicht des Verfassers nicht teilen. Wir sind nicht der Mei­nung, daß die Krise des Donauraumes durch wirt­schaftliche Maßnahmen allem gründlich und orga­nisch gelöst werden könnte. Mit dieser unserer Auf­fassung stehen wir übrigens nicht allein, denn erst vor kurzem hat ein führender Staatsmann der Klei­nen Entente die These aufgestellt, daß einer wirk­samen wirtschaftlichen Einigung die Ausschaltung der politischen Gegensätze vorausgehen müsse. Sieht man die Dinge tiefer, so muß man notgedrungen zu dieser Ansicht gelangen; denn es ist klar, daß die Ungelöstheit der politischen Grundfragen sich trotz weitgehender wirtschaftlicher Abmachungen ge­rade in der praktischen Durchführung der letzteren ständig störend bemerkbar machen würde. Aber wir wollen uns gerade jetzt über diese Frage in keine ausführliche Polemik einlassen. Was uns am ganzen erwähntem Artikel am beachtenswertesten erscheint, ist der Ton, in dem der Verfasser über Ungarn spricht. Bei aller .Ablehnung des Revisionismus ist dieser Ton frei von aller Gehässigkeit und kenn­zeichnet sich durch das aufrichtige Streben nach Objektivität. Besonders angenehm fällt uns die An­erkennung des Blattes für die Qualität der ungari­schen Industrieerzeugnisse auf, ein Urteil, das als eine ausländische, daher unvoreingenommene Be­stätigung der These gelten darf, daß die ungarische Industrie einen großjährigen und bodenständigen Wirtschaftszweig darstellt und im Donauraume eine organische und ökonomisch notwendige Rolle er­füllt. Der Verfasser des Artikels geht unserer Auf­fassung nach zu weit, indem er die Meinung aus­spricht, eine wirtschaftliche Annäherung der Donaustaaten könne automatisch alle Leiden und Nöte bannen, unter denen dieser Teil Europas seit dem Kriegsende so hart leidet. Daß er aber diese seine Ansicht in gemäßigter und, man kann ruhig sagen, loyaler Form ausspricht, ist an und für sich ein Symptom, das man mit Befriedigung zur Kenntnis nehmen muß. Wir sind überzeugt, daß in den Be­ziehungen zwischen den Völkern, deren Entfremdung auch vom Verfasser des Prawda-Artikels beklagt wird, ein wesentlicher Fortschritt erzielt werden könnte, wenn der von ihm angeschlagene Ton sich im allgemeinen in der Presse seines Landes durch­setzen würde. Noch vor nicht langer Zeit hat zwi­schen den Völkern, für deren Zusammenarbeit sich jetzt das serbische Blatt, wenn auch auf Grund einer unserer Ansicht nach unannehmbaren These, ein­setzt, eine Verstimmung, ja Erbitterung geherrscht, die der ganzen europäischen Politik nicht geringe Besorgnisse einflößte. Ohne vergangene Ubelstände auffrischen zu wollen, können wir ruhigen Gewis­sens feststellen, daß an jener Verschlimmerung der Beziehungen nicht Ungarn, sondern in hohem Maße gerade der unbändige Ton der serbischen Presse schuld war. Um so höher würden wir eine Besse­rung schätzen, die von der gleichen Seite ausginge. Stellt der zitierte Artikel der Prawda nicht nur ein vereinzeltes Symptom, sondern das Vorzeichen eines neuen Tons der jugoslawischen Presse Ungarn gegenüber dar, dann dürfen wir vielleicht die end­gültige Liquidierung der nicht von Ungarn herauf­beschworenen Konflikte und ihrer psychologischen Nachwirkungen erhoffen. •3* PESTER LLOYD E ± t k e 11 k i bi rni a fogaknak: 36 órás fogtisztitást! Ennyi időt vesz igénybe egy év alatt fogainak tisztítása! Nem kell-e itt mindent elkövetnie, hogy fogápolása kíméletes legyen ? 3 ELŐNY SZAVATOL a Kalodont fogkrém mellett: t. Habja tisztítja a fogakat, még ott is, ahová a kefe nem jut el. 2. Finom anyaga a fogzomán­cot kíméletesen fényesíti. 3. A dr. Braunlich-féle Sulfori­­zin-oleat fokozatosan eltávo­lítja a veszélyes fogkövet és megakadályozza annak újraképződését EZERT LEGYEN FOGAPOLOSZERE KALODONT FOGKO ELLEN Vom Tage. Die Vorarbeiten für die Wahlrechtsreform. Der Präsid'alrat der Partei der Nationalen Einheit hat seine Beratungen über die Wahlrechtsreform heule abend abgeschlossen. Er hielt unter dem Vorsitz des Mi­nisterpräsidenten Gömbös cine vierstünd ge Konferenz ab, in der die noch offenslehenden Fragen der Reform —- prinzipielle Einzelheden ebenso wie wichtige prak­tische Bestimmungen — bis zum letzten Punkt durchge­sprochen wurden. Es ergab sch dabei, wie wir hören, die Notwendigkeit, einzelne Details neuerlich umzuarbei­ten, doch sind diese nicht von entscheidender Bedeutung. Der Minister des Innern wird nunmehr die Vorlage in kürzester Zeit für die parlamentarische Erledigung fer­tigstellen, doch läßt sich heule noch nicht voraussehen, wann er in der Lage sein wird, sie dem Reichstage zu unterbreiten; Mit der heutigen Konferenz wurden die Beratungen des Präsid abates vorläufig abgeschlossen. Er wird erst zusammentreten, wenn die Regierung ihn mit weiteren Reforanplänen wird befassen können. Das über' die Konferenz verlautbarte parteioffiziöse Kommunique hat folgenden Wortlaut: „Cer Präsidialrat der Partei der Nationalen Einheit hat seine Beratungen unter dean Vorsitze des Minister­präsidenten Gömbös Donnerstag nachmittag iortgesetzt. Im Verlaufe dieser Konferenz sind die Besprechungen über das Wahlrechtsprobiem abgeschlossen worden. Der Präsidialrat hat Minister des Innern Er. Keresztes- Fischer ersucht, die Wahlrechtavorlage unter Berück­sichtigung der während der Beratungen aufgetauchten Gesichtspunkte zwecks Unterbreitung au den Reichstag in endgültiger Form fertigzustellen. Die Konferenz war um halb neun Uhr zu Ende.“ Die Vaterlaudstreuc der deutschen Minderheiten in Ungarn. Aus einer Anzahl von Ortschaften des Biaer und des Pomázér Stuhlbezirkes des Pester Koniitats ist am 1. Ja­nuar au„s verwaltungstechnischen Gründen bekanntlich ein neuer Stuhlbezirk gebildet worden, der den Namen „Ofen-Land“ führt und seither regelrecht zur allgemeinen Befriedigung der betroffenen Bewlkerung funktioniert. Mehr als 700 Personen aus diesem Bezirke, unter ihnen die führenden Beamten, Geistlichen, Notare. Lehrer, Landwirte und Arbeiter, zumeist Schwaben, fanden sich heute abend in den Sälen der Ofner Redou-te zu einem geselligen Mahle zusammen, um zu Ehren ihres neuen Verwaltungsbezirkes eine Tauffeier zu veranstalten. Zum Mahle sind auch Ackerbauminister Dr. Darányi, der im Bezirk begütert ist, Obergespan Dr. Elemér Preszly und mehrere Reichstagsaibgeordnete erschienen. Es wurden dabei zahlreiche Trinksprüche gehalten, deren Reigen Ackerbauminister Dr. Darányi eröffnete. Er erhob sein Glas unter stürmischen Éljen rufen auf den Reichsver­weser und überbrachte dann den Gruß des Ministerpräsi­denten Gömbös' an den neuen Bezirk, dem Wunsche Aus­druck gebend, daß in Ofen-Land wie auch bisher stets Harmonie herrschen zwischen den Gläubigen der ver­schiedenen Konfessionen und den Vertretern aller Berufs­­zweige stets Harmonie herrschen möge. Auf eiue Begrüßungsansprache des Budakeszier Abl­­pfarrers Josef Miller antwortend, führte Obergespau Dr. Preszly in einer längeren Rede etwa folgendes aus: — Aufrichtigen Herzens begrüße ich diesen neuen Bezirk, in dem jede Flur und jeder Fels ungarische .Ge­schichte atmen. Nach dem Abzug der Türken haben sich in diesem Landstrich fremdsprachige Bürger niedergelas­sen. Die ungarische Nation empfing sie mit brüderlicher Liebe und erhob sie zu gleichrangigen Bürgern, die ihre alten Gewohnheiten, ihre Trachten und ihre Sprache be­halten, sich bereichern und vermehren konnten und mit der Zeit treue und brave Söhne unseres Vaterlandes wur­den. Niemand stört sie im Gebrauche ihrer Muttersprache, und nichts wäre verfehlter, als wenn jemand sich als Ver«' mittler zwischen die ungarische Nation und ihre fremd­sprachigen Söhne stellen, unsere fremdsprachigen Brüder aus der Gemeinschaft der Nation herausreißen wollte, ■weil er dadurch nicht nur da-s Vaterland schwächen, sondern auch die Bürger schädigen würde, denen er heb fen möchte. (Stürmische Zustimmung und Applaus.) Ich halte es für nötig, zu betonen, daß es, ebenso wie kn gan­zen Lande, auch in diesem Bezirke nur eine einheitliche Verwaltung geben kann: eine ungarisch-nationale Ver­waltung. (Éljenrufe und Applaus.) Diesen neuen Bezirk, dessen Beamte die Sprache ihrer Mitbürger beherrschen müssen, hat ausschließlich der Wunsch zustande­gebracht, die Verwaltung zu verbessern, weil wir uns alle zum Prinzip bekennen, daß die Verwaltung für das Volk ist, -und nicht umgekehrt. Die Bevölkerung dieses schönen Landstriches hat sich immer gut verständigen können, gleichviel welches ihre Muttersprache war und welcher Konfession sie angehörte. iSo muß das auch in der Zu­kunft sein, und bleibet Ihr gute Bürger, so wild auch die schöne ungarische Zukunft hea-antbrechen. Die Festteilnehmer hörten die Worte des Obergesparas stehend an und bereiteten ihm, nachdem er sein Glas auf das Wohl des Volkes geleert hatte, nioht endenwollende, •stürmische Ovationen. Nachdem dann der reformierte Seelsorger von Páty Johann Kálmán, Vizegespan Roland Erdély, die Reichs­tagsabgeordneten Dr. Szalöky-Navratil und Géza F, iS zabó, sowie Andreas Baross, der Biarer Obernotär Josef Csontos und mehrere Landwirte aus den verschiedenen Ortschaften gesprochen hatten, nahm Rechtsanwalt Dr. Franz Kussbach, einer der Führer der deutschsprachigen Ungarn, das Wort. Als er zu sprechen begann, brach das Publikum in stürmische Éljenrufe auf das Vaterland aus. Der Geist, sagte Dr. Kussbach u. a., der in den soeben gehaltenen Reden sich offenbart hat, muß jedermann in diesem Lande mit Beruhigung erfüllen. Das ist es, was wir brauchen: diese Eintracht, diese Einigkeit der Ge­fühle. Wir 'müssen uns verwahren gegen die wahnsinnige und dumme Gerüchtemacherei, als sollte hier ein all­deutscher Stuhlbezirk errichtet -werden, um dadurch einen Keil zwischen Schwaben und Ungarn zu treiben. Vereint wollen wir un-s verwahren gegen jedermann, der Zwie­tracht sät. Kein Deutscher in diesem Lande denkt daran, sich in den Dienst un patriotischer Bestrebungen zu stellen. Jeder deutsche Bürger in diesem Lande ist ein ebenso ehrlicher Patriot wie .jeder Ungar. Dafür zeugen das Blut, das wir im Kriege ebenso vergossen haben wie die ungarischen Volksgenossen, sowie die Tatsache, daß die -Schwaben die besten Steuerzahler dieses Landes sind. Der Geist, der sich hier offenbart hat, möge in allen Be­ziehungen des Lebens zur Geltung kommen (Eljeurufe.) Zum Schluß sprach auch noch der Oberstahlrichter des neuen Bezirkes Gabriel Schultz, der das Gelöbnis1 ablegte, daß die Verwaltung stets bestrebt sein werde,, die Existenz in teressen der Bevölkerung zu fördern. Die Ofner Bürgerschaft für Stefan Bethlen. Eine Anzahl von Ofner gesellsclKiftlichcn kulturellen Wohltätigkeits- und Sportirereinigungen veranstaltete heule alfaend im Ofner (jeseiligkeitsklufo eine Versammlung, um für den Grafen Bethlen aus Anlaß der in letzter Zeit gegen ihn gerichteten Angriffe zu demonstrieren. In seiner Er­öffnungsrede würdigte Oberha-uismitglied Dr. Franz Ripka die zehnjährige Aufbauarbeit des Grafen Bethlen. Unter stürmischer Zustimmung des massenhaft erschienenen Publikums wies er die Beschuldigungen zurück, für die, wie er sagte, der frühere Ministerpräsident, der sich mit so viel Erfolg um die Rekonstruktion des Landes und die Wiederherstellung der Konsolidierung bemüht hatte, nicht den geringsten Anlaß gegeben hat. Der erste Redner in der Versammlung Universitätsprofessor Moritz Hoár- Tempis feierte in Stefan Bethlen den Staatsmann, der Ungarn aus dean moralischen und wirtschaftlichen Nieder­gang und aus der Isolierung hinausgeführt hat. Nachdem sodann Josef Balonyi den Entwurf einer Begrüßungs­adresse an Stefan Bethlen verlesen -und das Publikum die­ser in großer Begeisterung zugestimmt hatte, sprach Reichstagsabgeordneter Dr. Petracsek, der in seiner Rede die Bedeutung Julüs Gömbös’ und Stefan Bethlems für Ungarn erörterte und auefü'hrte, daß die Begrüßung«-

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