Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1935. október (82. évfolyam, 223-249. szám)

1935-10-01 / 223. szám

Dienstag, 1. Oktober 1935 jders geartet sind als die in Deutschland., Wir haben ein Parlament, eine oppositionelle. Presse und poli­tische Parteien. Da mein erster Besuch in Deutsch­land auf die Anfänge des nationalsozialistischen Sy­­tstems zurückreicht, war es für mioh interessant, zu erfahren, welche Ergebnisse die neue deutsche Re­gierung bisher erzielt hat. Mit Freuden stelle ich eine starke Festigung der innerpolitischen Lage fest. Die erwähnte Persönlichkeit aus dem Gefolge des Ministerpräsidenten machte dem Korresponden­ten der Agence Havas noch folgende Mitteilung: — Die in Umlauf befindlichen Gerüchte sind lediglich Kombinationen. Der Besuch des Minister­präsidenten Gömbös war ein Höflichkeitsakt. Er wurde zu einer Jagd geladen und die Besprechungen, die er bei dieser Gelegenheit führte, waren lediglich informativer Natur. Der Umstand, daß zu seiner Besprechung mit Adolf Hitler der Außenminister nicht erschienen war, ist gleichfalls ein Beweis da­für, daß von einer diplomatischen Konferenz im engeren Sinne des Wortes keine Rede war. Auch daran ist nichts Außerordentliches, daß zum Fest­diner auch zahlreiche Generale gekommen waren: Gömbös ist ja selber einer. Berlin, 30. September. (DNB.) Die Deutsche Diplomatisch-Politische Korrespondenz schreibt zum Berliner Besuch Gmbös’ unter anderem: Der Berliner Aufenthalt gab Gömbös Gelegenheit, mit dem Führer, sowie Mitgliedern der Reichsregie­rung Besprechungen zu führen, wie sie zwischen Staatsmännern befreundeter Nationen üblich sind. In Teilen der ausländischen Presse ist die Deutsch-landreise des ungarischen Ministerpräsidenten zum Gegenstand von Mißdeutungen benutzt worden. Sie sind umso befremdender, als sie einemTatbeständ gel­ten, der, wie ein Besuch-zwischen Staatsmänner be­freundeter, in vertrauensvollen Beziehungen zueinan­der stehender Nationen, npr natürlich ist und .am allerwenigsten den sensationellen Charakter haben kann, den man ihm verschiedentlich zu unterstellen versucht hat. Das Ziel der zum Teil geradezu phan­tastischen Kombinationen war, Deutschland auch bei einer solchen Gelegenheit Machenschaften anzudich­ten, die darauf berechnet sind, daß Mißtrauen ande­rer Nationen wachzurüfen, mit denen Deutschland seine aufrichtige Friedenspolitik fortzusetzen wünscht. Den vorbildlich klaren Weg der deutschen Friedens­politik, wie sie der Führer mehr als einmal über­zeugend dargelegt hat, wird man mit solchen Ver­dächtigungen nicht verlegen können, denn diese Politik dés Friedens ist zusehr Allgemeingut des deutschen Volkes, als daß es sich durch Entfesselung von Abenteurern um die Früchte dieser Politik brin­gen lassen wollte. Das gilt erst recht in einem Augen­­bilck, da Deutschland nicht die geringste Neigung hat, sich, wo es auch sei, in Verwicklungen hinein­ziehen zu lassen, die außerhalb seiner Verantwortung liegen. Unter solchen Vorzeichen betrachtet, kann die Fühlungnahme zwischen ungarischen und deutschen Staatsmännern um so mehr von allen Friedens­freunden begrüßt werden, als sie, gewiß nicht weni­ger als die Aussprachen anderer europäischer Staats­männern, einer in den heutigen Zeitumständen be­sonders dringlich erscheinenden Festigung und Sicherung der Friedenspolitik dient. 3 * PESTER LLOYD Bevorstehender Kriegsheginn in Ostafrlko. Es war vorauszusehen, daß die vom Negus be­fohlene allgemeine Mobilisierung der gesamten Streitmacht Abessiniens den offenen Ausbruch der Feindseligkeiten in Ostafrika beschleunigen werde. In der Tat meldet denn auch eine römische Mel­dung der United Press, von autoritativer italieni­scher Seite sei mitgeteilt worden, daß die allgemeine Mobilmachung in Abessinien Italien zwingen könnte, an wichtigen strategischen Punkten zum Vormarsch überzugehen. Eine weitere Meldung der gleichen Nach­richtenagentur aus Addis Abeba besagt, die abes­­sinische Regierung habe Nachrichten erhalten, daß i die italienischen Truppen an drei Stellen der Grenze in der Nähe von Asmara Asab und Ual-Ual ihre Operationen begonnen haben, und an amtlicher Stelle sei man überzeugt, daß diese Operationen die Vorbereitungen zuip Einfall in Abessinien dar­stellen. (Telegramm unserer Korrespondentin.) Genf, 30. September. Dem britischen Mnisterrat, der Mittwoch statt­finden wird und in dem Eden über die letzten Er­eignisse in Genf Bericht erstatten soll, wird große Bedeutung beigemessen. Bevor Eden nach London abgereist ist, hatte ihn Titulescu aufgesucht, um, wie verlautet, den britischen Völkerbimdminister über die möglichen Auswirkungen des ostafrikani­schen Konflikts in Mittel- und Osteuropa aufzuklä­­ren. Titulescu soll besonders auf die Schwierigkeiten hingewiesen haben, die die Haltung Polens den ost­europäischen Staaten verursache. Nachrichten aus Kreisen der Kleinen Entente lassen darauf schließen, daß Rumänien und die Tschecho-Slowakei nichts Dringenderes zu wünschen scheinen, als eine Um­bildung des polnischen Kabinetts, von der sie eine .Kursänderung zugunsten Frankreichs und Rußlands erhoffen dürften. Titulescu soll sich bei Eden ge­wissermaßen gegen Oberst Beck beschwert haben. Sollte der rumänische Außenminister auf diese Weise seinem Unmut Luft zu machen versucht ha­ben, daß gewisse rumänische Kreise, deren Auffas­sung über ein militärisches Bündnis mit Rußland von der polnischen nicht so ganz verschieden ist, weitere Verhandlungen mit Litwinow lürs eiste ver­hindert haben? Es scheint, daß Titulescu sich red­lich Mühe gegeben hat, Eden von der Notwendigkeit des russisch-rumänischen Paktes zu überzeugen, um zumindest die moralische Unterstützung Englands für diesen Pakt zu gewinnen. In den Genfer Kreisen der Kleinen Entente wird nämlich offen zugegeben, daß sie aus der gegenwärtigen Haltung Englands zum Völkerbund und zur kollektiven Sicherheit das beste für sich herauszuschlagen sucht. Die zahl­reichen Nachrichten, die als Folge des ostafrikani­­schen Konflikts auf die unmöglichsten Möglichkeiten aufmerksam machen wollen, stammen zum großen Teile aus den Kreisen der Kleinen Entente und müs­sen mit entsprechender Reserve entgegengenommen werden. Während in Prag die offiziöse tschechische Presse einen beruhigenden Ton eingeschlagen hat, zeigt die nervöse Tätigkeit der noch in Genf geblie­benen Diplomaten der Kleinen Entente eine gewisse Unsicherheit und die Bemühung, bei der Regelung der großen politischen Fragen ihre besonderen Interessen in den Vordergrund zu rücken. Agnes Szekula. Bukarest, 30. September. (UTKB.) Falls es die außenpolitische Lage erlauben wird, dürfte Titulescu in zehn Tagen nach Rumänien zu­­! rückkehren, um seine Reise nach Moskau vorzubereiten. Die allgemeine Mobilisierung in Abessinien. Addis Abeba, 30. September. (DNB.) Der Kaiser erklärte zur Unterzeichnung des Mobilisierungsbefehls: ,,Wir würden unsere Pflicht verletzen, wenn wir die zur Landesverteidi­gung notwendige Generalmobilisierung noch länger hinauszögerten. Die Mobilisierung wird unseren frü­heren Befehl an unsere Truppen, sich bis auf eine gewisse Entfernung von der Grenze zurückzuziehen, nicht berühren, und wir erneuern unsere Bereit­­schaftserklärung, stets mit dem Völkerbund zu­sammenzuarbeiten Addis Abeba, SO. September. (DNB.) Wie amtlich verlautet, soll der Völker­bund dem Negus mitgeteilt haben, daß unter den vom Negus dem Volkerbünd geschilderten Verhält­nissen gegen eine Geherálmöbilfeiérung nichts ein­zuwenden sei, da sie für die Landesverteidigung not­wendig sei. In eingeweihten Kreisen wird behauptet, daß die vorbereitete; aber noch vorläufig aufgescho­bene Generalmobilisierung noch im Laufe dieser Woche ausgesprochen Werden dürfte, da alle An­zeichen darauf hindeuten, daß Italiens Angriffe in der nächsten Woche erfolgen dürften. Rom, 30. September. (Havas.) In Rom wird der Mobilisierungsbefehl des Negus als ein Angriffsakt angesehen. Der Negus mobilisiert, schreibt Tribuna im Vertrauen auf den Schutz des Völkerbundes. Nach Giornale d’Italia be­weist die Haltung Abessiniens, daß es der An­greifer ist. Ein Brief des Negus an König Viktor Emanuel? London, 30. 'September. Londoner Blätter wissen zu berichten, daß Kaiser Hailé Selassie an König Viktor Emanuel durch eine französische Vertrauensperson einen eigenhändig ge­schriebenen Brief gerichtet hat, in dem er den Monarchen in dramatischen Worten bittet, ein Blut­vergießen zwischen den beiden christlichen Völkern zu verhindern. Er gibt die Versicherung, daß das abessinisehe Volk den Italienern gegenüber keinerlei feindselige Gefühle hege, ja im Gegenteil, die italie­nische Nation und ihren erhabenen Herrscher über­aus hochschätze. Die Eröffnung der Feindseligkeiten von beiden Seiten dementiert. Addis Abeba, 30. September. Die abessinisehe Regierung dementiert offiziell die im Auslande verbreiteten Nachrichten, nach denen sie erklärt haben soll, daß die italienischen Truppen die Feindseligkeiten an der abessinischen Grenze eröffnet haben. Addis Abeba, 30. September. (United Press.) Die heute hier verbreitete Mel­dung, daß italienische Soldaten bereits die abessi­­nisebe Grenze überschritten haben, wird jetzt von der Regierung dementiert. Es wird jedoch erneut darauf hingewiesen, daß an den Grenzen des Reiches eine verstärkte Aktivität der Italiener zu verspüren sei. Die immer näher rückende Kriegsgefahr findet in der abessinischen Hauptstadt ihren Niederschlag in einer ununterbrochenen Kette von Konferenzen, die im kaiserlichen Palast zwischen den Ministem und dem Negus stattfindet. Rom, 30. September. Die Nachricht, daß die italienischen Truppen gegen die abessinisehe Grenze vorgerückt seien, wird aufs entschiedenste dementiert. Az új El id a Ideál Krém „Hamamelis virginica" tartalmánál fogva kisebb bőr* hibákat, bőrtisztátlanságot eltüntet és meggátolja a pórusok túltágulását. AZ UJ ZSIRTALAN b ‘ ■> ... .. ELI PA I CREME Die italienischen Truppen vor dem i Vormarsch. Addis Abeba, 30. September. (Inf.) Nach einer amtlichen Meldung sind die in Asmara, Assab und Ual-Ual zusammengezogenen italienischen Truppen in Richtung auf die abessi­­nische Grenze in Vormarsch gesetzt worden. In hie­sigen Kreisen glaubt man, daß der Vormarsch in abessinisches Gebiet unmittelbar bevorstehe. Angeb­lich (sollen italienische Flugzeuge an allen drei Punkten täglich abessinisches Gebiet überfliegen. Der Mobilmachungsbefehl ist heute vormittag vom Kaiser unterzeichnet worden. Er wurde aber noch nicht veröffentlicht. 30.000 Mann für Tankdienst einberufen. Rom. 30. September. (United Press.) 30.000 Mann der motorisierten Truppenteile sind zu den Waffen gerufen worden. Sie sollen als Besatzung der zahlreichen in Dienst gestellten Tanks, deren Zahl sich auf mehrere hun­dert beläuft, verwendet werden. Ebenso wurden die Unteroffiziere des Jahrganges 1907 für die Kavallerie­truppen mobilisiert. Abfahrt italienischer Rotkreuzschwestern naeh Abessinien. Rom, 30. September. (Inf.) Mit dem Dampfer „Teuere“ haben sieh die ersten italienischen Rotkreuzschwestern nach Ostafrika eingeschifft. Es handelt sich um Damen der Gesellschaft von Florenz, Rom, Mailand und Neapel mit Marquesa Solari an der Spitze. In Tarent haben auf dem Motorschiff „Saturnia“ zahlreiche italienische und ausländische Kriegsberichterstatter ihre Reise nach Ostafrika angetreten. Auf dem Dampfer befinden sich weitere größere Abteilungen der Division Gran Sasso und der Stab mit dem Her­zog uon Bergamo. Der große italienische Probealarm. Rom, 30. September. (fnf.) Die Vorbereitung der als eine Art zivile Mobil­machung gedachte Massenkundgebung der politischen Kräfte Italiens nimmt die ganze Aufmerksamkeit in An­spruch. Der Tag und die Stunde dieses Probealarms sind

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