Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1936. március (83. évfolyam, 51-75. szám)

1936-03-01 / 51. szám

Sonniag, 1. März 1936 fassong in Genossenschaften wenden sich die im Siediuingsgesetz vorgesehenen Siedlung sai*sipektora.ie »ehr gut verwenden lassen, wenn sie entsprechend «usgebaut würden. Da eine richtige Verteilung des Bodenbesitzes in einem Lande einte relative Sache ist, kann na-­­roemtlich ein besünuntes Verhältnis des Großgrund­besitzes unter entwickelten voilkswiTtscthiaftlichcn iBevölkernngsverhältnisisen unter Umständen sehr groß, andererseits unter entgegengesetzten Verhält­nissen sehr gering sein. Ans diesem Grunde kann eine zweckmäßige Bodenpolitik im Rahmen des [Wirtschaftslebens nicht sprunghaft sein, sondern es muß, wie dies auch der Gesetzentwurf vorsieht, ihre stufenweise Durchführung angestrebt werden, um sie im Einklang mit den volkswirtschaftlichen Ver­hältnissen des Landes, mit der zur Verfügung stehenden Kapitalskraft und Sachkenntnis der neuen Bodenbesitzer zu halten. In dem Maße, wie nach dem Inkrafttreten des Siedtlungsgasetzes unsere Großgrundbesitze zur Par­zellierung gelangen, muß auch Sorge getragen wei­den für die erwähnten Vorbedingungen, die das Gedeihen der Kleinbetriebe sichern, denn wenn dies unterlassen wird, so würde eine großzügigere Neu­verteilung des Bodenbesitzes der Volkswirtschaft des Landes eher zum Schaden, als zum Vorteil ge­reichen. World Copyright 1986 by Cooperation. Amerika und Europa. Von SIR HERBERT SAMUEL, ehemaligem englischen Innenminister. Ich bin gerade von einem Besuch in Amerika heimgekehrt. Die Lage ist ganz anders als im Herbst 1933, als ich zinn letzten Male in den Vereinigten Staaten war. Damals begann sich das Land aus den tiefsten Tiefen der schwersten Krise, unter der es wählend seiner ganzen Geschichte zu leiden hatte, langsam zu erheben; man sah der Zukunft mit Ban­gen entgegen; die einschneidenden Maßnahmen des neugewählben Präsidenten Roosevelt wurden fast von der gesamten Bevölkerung begrüßt; in jedem Schau­fenster konnte man das Wahrzeichen der N. R. A. („National Recovery Administration“), die gerade geschaffen worden war, bewundern: Roosevelt wurde allenthalben, als der Retter gefeiert. Heute hat die Abwärtsbewegung große Fortschritte gemacht, aber es scheint, daß die Stellung des Präsidenten dadurch eher geschwächt als gestärkt worden ist. Über die Wirtschaftslage hatte ich Gelegenheit, mit führenden Persönlichkeiten am Finanz, Industrie und Handel, sowie mit englischen Konsularvertretern zu sprechen. Über das Wesentliche sind sich alle einig. Es steht fest, daß sich Amerika erholt hat. Die gegenwärtigen Aussichten sind zufriedenstellend. Die gesteigerte Produktionstätigkeit erstreckt sich jedoch fast ausschließlich auf „Verbrauchsgüter“, währen,d sich die. Lage der Bauindustrie wie die Erzeugung von „Kapitälgütem“. im allgemeinen verhältnismäßig wenig gebessert hat. Ein Teil der Schwerindustrie stagniert daher immer noch, und die Anzahl der Arbeitslosen ist anormal hoch. Und es besteht keine Zuversicht, daß die Abwärtsbewegung der letzten Monate anhalten werde. Die politische Lage in Europa läßt die Zukunft unsicher erscheinen. Das­selbe gilt bezüglich der im November erfolgenden Präsidientenw ahlen. Roosevelts im ersten Stadium getroffene Maß­nahmen sind zum großen Teil durch Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes, der sie für verfassungs­widrig erklärt hat, außer Kraft gesetzt worden. Die N. R, A. hat zu bestehen aufgehört. Ihr Wahr­zeichen, den Blauen Adler, habe ich nur noch in einer Seitenstraße New-Yorks auf einem vergessenen Schaufensterplakat gesehen... * * * Nachdem es Amerika besser geht und alle Welt wieder etwas zuversichtlicher geworden ist, gilt Roosevelt nicht mehr allgemein als der unentbehr­liche Retter. Normale politische Auseinandersetzun­gen kommen wieder zu ihrem Recht. Das Ergebnis der bevorstehenden Wahlen gilt als ungewiß. Wie in allen anderen Ländern, sieht der Parteimann, was er sehen will. Das überzeugte Mitglied der Demo­kratischen Partei ist felsenfest überzeugt, daß Roosevelt wiedergewählt werden wird. Der glühende Die firia Seeschijfahrts veranstaltet jede Woche mit ihren auf das modernste ausgestat­­toten Motorschiffen Reisen aus f iu mm jse nach Venedig, Ancona, Bari, Catanien, Malta, Messina, Palermo, Neapel, Genua, Marseille, Barcelona, Tarragona bis Venedig und retour. Einheitsklasse Erstklassige Verpflegung Billige Teilnehmergebühren Prospekte versendet: COSULICH LINE Republikaner ist ebenso felsenfest überzeugt, daß er einer sicheren Niederlage entgegengeht. Ein Un­­partiiseller erklärt, es sei noch verfrüht, sich eine Meinung zu bilden: das Ergebnis hänge sehr von der Persönlichkeit des Kandidaten ab, den die Re­publikaner Roosevelt entgegenstellen würden, die Wahl werde jedoch auf alle Fädle em scharfer Waffengang werden'... Roosevelts Gegner verbreiteten das Gerücht, die Lage werde vollkommen geändert werden, denn der Präsident werde auf ärztlichen Rat nicht wieder kandidieren und sich gänzlich zurückzieihen. Als ich während meines Aufenthaltes in Amerika abermals den Vorzug hatte, vom Präsidenten im Weißen Hause empfangen zu werden, fand ich ihn in aus­gezeichneter Form, gesund und energisch, erfüllt von jener heilsamen Zuversicht, die seinen hervor­stechendsten Charakterzug bildet und die ihn be­fähigt hat, Schwierigkeiten zu überwinden,' die manchen anderen ohne diese Eigenschaft hätten scheitern lassen. * *: * Was dürfen die Länder Europas heute von Amerika erwarten, von dieser mächtigen, hochste­henden und energischen Nation mit einer Bevölke­rung von annähernd 130 Millionen Menschen? Wie stets bestehen auch heute zwei mächtige Strömungen in Amerika, deren Kräfteausgleich Amerikas internationale Politik bestimmt. Auf der einen Seite steht der praktische Idealismus. Die amerikanischen Massen sind tief religiös — im besten Sinne des Wortes. Sie glauben daran, daß . Rechtlichkeit die Ehre der Nation ist“. Sie erseh­nen den „Frieden auf Erden und affen Menschen ein Wohlgefallen“, Sie hegen den Wunsch, daß Amerika seinen großen Einfluß in der Welt-dafür einsetze, daß Freundschaft, Fortschritt und Freiheit unter allen Völkern der Erde herrschen. Das ist die e.ine Tendenz. Die andere besteht in dem heißen Wunsch, Amerika möge ohne Rücksicht auf irgendwelche Er-Und er machte die unheimliche Erfahrung, daß je mehr er (Me Menschen floh, um so unentrinn­barer die menschlichen Schicksale des Bodens, der ihn trug, über seine Seele Maciit gewannen. Hatten nicht die Großen seines Volkes — Abraham, Moses, Josua, David — das Schwert ge­schwungen, oder es doch gesegnet, wenn es galt, um das Dasein diesies Volkes — und damit auch für seinen Gott! — zu kämpfen? Und wenn er gleich wie durch einen Nebelschleier hindurch wahrzu­nehmen glaubte, daß Macht und Wesen dieses Got­tes weit über die Grenzen Israels hinwegreichten, war nicht Israel es gewesen, das Gott als den einen Gott erkannt und damit als erstes den Lug und Trug heidnischer Vielgötterei überwunden hatte? Stand darum auch ihm Jahve nicht immer noch am nächsten, so -daß er es unmöglich verantworten konnte, sich von jenen, die für ihn kämpften und seinen Tempel von der Römerhemschaft befreien wollten, abzusondem und loszusagen ? Daß all die bisherigen Versuche fehlgeschlagen hatten, das hatte zum größten Teil seine Ursache immer wieder im Hunger gehabt; irgendwie war es stets der eigene Mangel gewieisen und nicht die Tapferkeit des Feindes, die den Widerstand brach. Schon längst — schien ihm auf einmal — hätten die stets auf« neue aufflammendien Aufstände ihr Ziel erreichen müssen, wenn nur die kühnen Frei­heitskämpfer in ihren Schlupfwinkeln genügend Nah­rung gehabt hätten und dadurch den durch Nach­schub versorgten Römern gleichgestellt gewesen wä­ren! Und wäre er so nicht tatsächlich imstande, dean künftigen Geschehen eine andere Wendung zu ge­ben, wenn •— Aber schon stemmte sich diesem Ruf aus den Tiefen seiner irdischen Natur eine bessere Einsicht entgegen und ließ er den Geist in sich sprechen. Steine in Brot verhandeln? Vielleicht, daß er es könnte! — Was mußte er nicht alles können, wenn er war, was er seit der Erleuchtung in der Taufe zu sein glaubte? — Aber durfte er es können? Jede Welt hatte nur Bestand, wenn ihre Gesetze galten.. Und mochten diese gut oder schlimm sein, sie waren Gottes und hatten darum so lange zu gel­ten, bis Gott selber sie an. seinem Gerichtstag auf­hob! Höher als die Notdurft des Augenblickes stan­den die Notwendigkeiten der Welt, in der man sich gerade befand: ein Einbruch in diese entzog allem Lebenden seinen Daseinsboden und mußte die Welt ins Chaos zurückstürzen! Und eine Stelle der Schrift leuchtete vor ihm auf, die er nie bisher in ihrer ganzen Bedeutung er­faßt hatte — und er sprach sie laut vor sich hin —: „Nicht vom Brot allein wird der Mensch leben; sondern von einem jeden Worte Gottes .. Was waren denn diese „Worte Gottes“ anderes als eben die Gesetze der Welt, in der Gott sich jewei­len verwirklichte und die die Voraussetzung bilde­ten für alles in ihr geschaffene Leben? Niemand durfte an ihnen rütteln! Niemand sollte an ihnen rütteln! Doch kaum hatte Jesus die Anwandlung über­wunden und war eine Zeitlang seines Weges weiter­gewandert, der ihn — in ihm selbst unbewußter Wahl — über einen schmalen, weißfelsigen Berg­grat hochsteigen ließ, so glaubte er sich abermals (und diesmal von außenher) angerufen. Vergeblich schaute er bald über die sich immer weiter öffnen­den Talmulden hinweg, bald in den heißen blauen Himmel empor, als könnte er den Rufer irgendwo entdecken: Es war Stimme ohne Gestalt, was ihn bedrängte und ihm immer heftiger zusetzte! Und zuletzt dünkte ihn, als hinke ein unsichtbarer Geist hinter und unter ihm her und riete aus der wach­senden Tiefe zu ihm empor: „Liebling Gottes! — Schn Gottes!“ Er blieb stehen wie einer, der die Flucht auf­gibt; und schaute entschlossen in den Abgrund hin­unter. Und wiederum wurde ein Wunsch nach Herr­schaft übermächtig in ihm — denn wo er sich selbst im Zaume hielt, durfte er nicht auch andere im Zaum halten? Und es schien ihm, als sollte er nicht j hier in der Wüste, sondern zu Jerusalem auf der Zinne des Tempels stehen und alles Volk als seine Gefolgschaft, begierig auf sein Wort, sich zu Füßen sehen. Und es tauchte in ihm eine Frage verwegen­ster Selbstprüfung auf. die noch nachträglich über die Zulässigkeit des Brotwunders einen höheren Entscheid herbeizwingen wollte — und kleidete sich ihm also in Worte: „Bin ich der Sohn Gottes, wie sollt© ich mich nicht hinabwerfen können? — Steht nicht im Psal­­misten geschrieben: ,Er wird seinen Engeln deinet­wegen Befehl geben; und sie werden, dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht etwa an einen Stein stoßest — Und er sah in der Tiefe die weißen Felsen aus dem Abhang hervorstechen. Und es kam wie ein Schwindel über ihn, sich fallen zu lassen und die Hand Gottes zu erfahren, indem er erprobte, ob sie ihn tragen und bewahren werde oder nicht. Und auf einmal wurde es Nacht um ihn, als habe er sich schon in die Entscheidung zwischen Leben und Le­ben hineingestürzt. — Da hielt ihn noch rechtzeitig ein Schrei des Herzens zurück: „Es steht aber auch geschrieben: ,Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen!“1 Und die Nacht wich wieder von seiner Seele. Und er sah, daß er nur in die Knie gesunken war; und daß er nicht auf der Zinne des Tempels, son­dern noch immer in der Wüste auf hohem Grate sich befand und den Abgrund vor sich und unter sich hatte. Um ihn. her aber fächelte warme Luft, ihm die trockene Stirn und die dürren Lippen strei­fend. Wie? Er hatte sich enthalten können, Steine in Brot verwandeln zu Avollen, und war nahe daran gewesen, von Gott selbst ein Handeln gegen die Ge­setze der von ihm geschaffenen Welt zu verlangen — und nicht etwa, um der Not seines Lejbes zu ge­­ • 3 • PESTER ULOYD ' IpffHér macht* tfrzvaren mmm Wir rechnen mit dem fflilér.. XIXQUOin, Tun Sie’s auch! COlDX/1 M Kaufen Sie billige Kurzwaren l JUS " ---> ----------­« rheumatischen u. gichÜschenSchmeo zen. Nerven- und Kopfschmerzen, so­wie bei Schmerzen in den Gelenken und Gliedern wirkt Togal ganz vor­züglich. Absolut unschädlich! Fragen Sie Ihren Arzt. Togal-Tabletten sind m in allen Apotheken erhältlich^ ep7.j8%­

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