Pester Lloyd - esti kiadás, 1936. július (83. évfolyam, 148-174. szám)

1936-07-01 / 148. szám

PESTER LLOYD * 4 • Mittwoch, 1. Juli 1938 I^rü htemperaturen des Plattensees: Balatonboglár, Siófok und Kenőse 23, Keszthely und Balatonfüred 24 Grad1 C, Heutige Mittagstemperatur in Budapest 28 Grad C. ■Barometerstand 761 mm (kaum verändert). Prognose: Zunahme der Wärme. Lebhafterer Süd- Südwestwind. Stellenweise, namentlich in den östlichen Landesteilen, noch Nachmittagsgewitter. Um Erkrankungen des Blinddarms vorzubeugen, reinige man den Verdauungsweg wöchentlich ein- bis zweimal mit idem altbewährten natürlichen „Franz Josef“-Bitterwasser, ein Glas voll früh nüchtern getrunken. Sport« Die olympischen Vorbereitungen Ungarns. Das olympische Komitee des Landessenats für Kör­perkultur hielt gestern abend unter Vorsitz Julius Muzsas eine Sitzung ab, an der der Präsident des O. T. T. Dr. 'Kelemen, die Mitglieder des Präsidiums und sämtliche Mitglieder des olympischen Komitees, sowie dter Leiter der Sektion für Körperkultur im Kultus- und Unterrichtsmini­sterium Ministerialrat Dr. T arczay-F eiieides teilnahmen. Gleich nach Eröffnung der Sitzung teilte der Referent jProf. Dr. Otto Misángyi mit, daß das Kultus- und Unter­richtsministerium zur Deckung der mit der Teilnahme an de« Olympische« Spielen verbundenen Kosten 100.000 Pengő präliminiert habe Hindi gedachte dünn in Worten des Lobes und der Anerkennung der begeisterten und er­folgreichen Arbeit, die in den einzelnen Fachverbänden geleistet wind. Auf seinen Antrag wurde diesen Verbänden Dank votiert. . Entsprechend den Nbrmen der olympischen Spiele wurden die Nennungen bis zum 20. Juni abgesandt. Diese Nennungen sind bereits seither veröffentlicht worden. Es wiurde beschlossen, die ungarischen Teilnehmer nlclt gleichzeitig nach Berlin zu entsenden. Die Auffassung des Fachverbandes geht nämlich dahin, es wäre wün­schenswert, daß die Vertreter der einzelnen Sportzweige je längere Zeit daheim in ihrer gewohnten Umgebung trainieren. Bei den Eröffnungsfeierlichkeiten wird Ungarn mit 100 bis 120 Teilnehmern vertreten sein, da die übrigen erst nach einer Woche die Reise nach Berlin antreten. Die Ungarn -werden im olympischen Dorf einquartiert. Dort wird auß'er den Olympikonen nur der Leiter eines jeden Sportzweiges Wohnung nehmen können. Die übrigen Leiter der ungarischen Grtmppe werden im Collegium Hun­­garicum verpflegt. Die Fachkommission hat dem Präsidenten des Ö. fT. T. folgenden Antrag unterbreitet: Das oberste Or­gan der ungarischen Expedition ist der Präsidialrat des O. T- T., in dessen Namen ein Exekutivkomitee die Ge« schäfte leitet. Präsident des Komitees ist Dr. Kornél Kelemen, als Mitglieder gehören an: Konstantin Stanko­­vits und JDr. Stefan Moldoványi, als Referent Professor Misángyi. Dieses Komitee kann im Bedarfsfall durch Sachver­ständige ergänzt werden. In Berlin untersteht die zentrale Leitung Dr. Moldoványi. Dorfkommandant ist Stefan Tatár. Die administrativen Angelegenheiten stehen unter der Leitung von Dr. Rolamld Prém. Das Fachkomitee ersucht die Fachverbände, die Liste der Teilnehmer im Sinne der bekannten Vorschriften bis zum 7. Juli, bzw. bis zum 13. Juli und 14. Juli zu unter­breiten. Das Komitee bat einen genauen Spesenausweis aus­­geafbeitet und festgestellt, daß sich die Kosten pro Olympikon auf ungefähr 400 Pengő belaufen. Mit Freude wurde zur Kenntnis genommen, daß auf Grund einer Verfügung des Finanzministers die ungari­schen Teilnehmer sich einen auf 600 Mark lautenden Scheck ohne Aufgeld zum offiziellen Kurs ansebaffen können, ___________ Polo. Das gestrige Turnier auf der Margareteninsel mußte wegen des Regens unterbleiben. Das Turnier wird am Donnerstag auf der Margareteninsel mit dem engfisch­­ungarischen Match fortgesetzt. Athletik. In einem olympischen Dekathlon-Probemeeting erzielte der Amerikaner Morris Glenn mit 7880 Punkten einen neuen Weltrekord (bisher Sievert, Deutschland) 7824.50. Die Meisterschaften im Senioren-Dekath 1 on und im Junioren-Pentathlon konnten wegen des Regens noch picht beendet werden. In den Damen-Landesmeisterschaften konnte der Hocksprung nicht beendet werden. Die wichtigsten Re­sultate lauten: 80 Meter: 1. Vértesi (ÍBibte) 13.2. Speer« werfen: 1. Szepes (Pose) 34.10 Meter. Im Hochsprung er­zielte Csák (NTE) mit 155 cm die beste Leistung. In Cambridge (U)S>A) lief der Hochschüler Roden­kirchen die 200 Meter in der phantastischen Zeit von 21 Sek. Er kann aber nicht als amerikanischer Olympikon auf gestellt werden, da er in Deutschland geboren ist unidi nur die provisorischen Staatsbü rgerschaftspapiere besitzt, die erst in fünf Jahren in Kraft treten. Rodenkirchen könnte also unter Umständen für Deutschland starten, Ringen. Im letzten olympischen Probemeeting (freier Stil) lauteten die Sieger in der Reihenfolge der Gewichtsklassen: Zombori (Mac), Kárpáti (Tfsc), Sóvári (Húsos), Riheczki (Mávag), Virág (Mac). Diese haben sich somit quali­fiziert. Im Auslvahlmeeting (griechisch-römisch) qualifizierten sich Kálmán (Ute), Vince (Ute) und1 Palotás (Bp. Vas­utas), während Imrei (Ute)—Lőrinc (Mac), sowie Fecske (Mte) und Móri (Testvériség) am Mittwoch noch einen Auswahlkampf auszutragen haben werkten, Grashockey.' Das afghanische Olympiateam verlor in Prag 3:2, Siegte aber in Wien über Österreich 6:3 (5:1). Segeln. Die Große A11antik-Segelregatta. Als Ziel der Großen Atlantik-Segelregatta wunde heuer aus Anlaß der Olympiade Kuxhaven gewählt. Auf der ersten Etappe Newport—iRcnnuidas-Inseln siegte die amerikanische Jacht ,/Krawan“. Als erste war „Vamarie“­eingelaufen, eine nach amerikanischen Plänen auf einer deutschen Werft gebaute Jacht. Die Fahrzeit hatte zirka 4%. Tage gedauert. 43 Boote hatten teilgenommen, aus UlSA, Schweden, Norwegen, Dänemark, Holland, England, Danzig und Deutschland. Deutschland ist mit 8 Booten beteiligt und mit der „Jacht der Berliner Segler*“, die außer Wettbewerb das Ehrengeleite gibt. Am 1. Juli be­gann die zweite Etappe nach Kuxhaven, an der nur ein Drittel der Boote teilnehmen. Auf der ersten Etappe wa­ren die Amerikaner, die das Wasser genau kannten, nicht zu schlagen. Auf der zweiten Etappe sind die Deutschen, die durch ihre Schule in der meist stürmischen Nordsee ■besser an ein „hartes“ Segeln gewöhnt sind, hohe Favo­rit«. An Bord der Yawl „Hamburg“ befindet sich Kapitän Schlimbach, der Initiator der alljährlichen Atlantik- Regatta. Kommunal - Angelegenheiten Besetzung der Leopoldstädter Pfarre. Infolge Ab­dankung des Abtpfarrers Rudolf Ortvai ist die Leopold­­städter röm.-kath. Pfarre freigeworden. Von den fünf Be­werbern um den Pfarrerposten kandidiert Karddnal-Fürst­­primas Serédi den stellvertretenden Leopoldstädter Pfarrer und Präsidenten des Ungarischen Lan des -Pf adfi nderver­­verbandes Béla Witz an erster, den Hilfspriester Aladár Kemény an zweiter und den Kaplan Karl Csókás an dritter 'Stelle. Die hauptstädtische Patronatskommlssion wird! Frei­tag vormittag im iSitzuugssaale des Zentral-Stadthauses die Wahl vornehmen. Die Stadtregulierungskoininission gegen die Bewilli­gung neuer Lichtreklamen. Eine Firma hatte um Bewilli­gung z‘ur Anbringung einer Lieh trekla me vor ri chtung aim Hause Andrássy-ut 8 angesucht. Das von der zuständigen Sektion befürwortete Gesuch bat jedoch die iStadtregulie­­rungskommiisision, in 'deren Wirkungskreis auch Angelegen­heiten dieser Art gehören, abgelehnt -und damit den Stand­punkt Dr. Franz Harrers honoriert, der darauf hingewie­­sen halle, daß im Auslande die Anbringung solcher, das Stadtbild beeinträchtigenden Lichtreklamevorrichtungen in den vornehmeren Straßen nicht mehr gestattet werde. Die Entscheidung in dieser Angelegenheit wird Bürgermeister Szendy fällen. Ein Geschenk der Stadt Warschau für Bürgermeister Szendy. Die Stadt Warschau hat dem Bürgermeister Karl Szendy, der zwei Tage als Gast in der polnischen Hauptstadt geweilt, zum Andenken an seinen dortigen Aufenthalt und' zum Beweise der Sympathien der Stadt Warschau für die lungarische Hauptstadt eine bronzene Schüssel und drei Prachtbände übersendet. Die Schüssel ist am oberen und unteren Rande mit dem Wappen der Hauptstadt Budapest, rechts und links mit dem War­schauer Wappen geschmückt. Einer der Bände enthält alle auf den Warschauer Aufenthalt des Bürgermeisters Szendy bezüglichen Berichte, sowie photographische Ab­bildungen der Budapester Sehenswürdigkeiten, die zwei anderen Warschauer Sehenswürdigkeiten veranschau­lichende Aufnahmen. Die Wünsche der Markthallen- und Marktverkäufer. Der Verein der Kaufleute in den Markthallen und a'uf den Marktplätzen hielt Sonntag seine Generalversammlung ab. Geschäftsführender Präsident Alexander Laczkó sprach über die Lage dieser Kaufleute und brachte deren Wünschte »um Ausdruck; u. a. wünschen sie eine entsprechende Lösung der Kreditfrage, Regelung der Standgebii 1íren, Zen­tralisierung des Engrosverkaufs. Sodann begrüßte er den zum Ehrenpräsidenten gewählten Dr. Béla Usetty. Dr. Stefan Bányász verdolmetschte die Grüße der Handels­und Gtewerbekammer. Lokalnachrícfaten Die Premiere des erhöhten Beszkárt-Tarifes. Im Sinme der Sanierungsverordnung ist heute der erhöhte Fa'hrtarif der Beszkárt ins Leben getreten und die Direk­tion ließ schon seit Tagen die Kondukteure und Kon« trollore entsprechend unterweisen. Schon in d«m frühen Morgenstunden gab es auf den zumeist von Arbeitern frequentierten. Linien kleinere Differenzen, denn die in die Fabrik eilenden Arbeiter waren über die neuen Tarife noch nicht genau informiert und wollten die alten Preise bezahlen. In den spätere« Morgenstunden gab es ähnliche Szenen bei den Passagieren, die bisher mit den 24-Helier- Umsteigkartein ihr Reiseziel erreichen wollten und ziem­lich unzufrieden zur Kenntnis nahmen, daß sie von heute angefangen 30 Heller bezahlen müssen. Im Laufe des Vormittags, als der Verkehr in vollem Maße im Gange war, konnte man konstatieren, daß diese Neueinführung zu einer bedeutenden Erhöhung der Zahl der Kleinzonen- Passagiere führte. Die Leute rechnen sich genau aus, wie weit sie mit 3 oder 4 Kleinzonenmarken reisen können und entschließen sich, einen Teil des Weges zu Fuß zu­rückzulegen. Auf dten Hauptlinien war wohl nur eine un­bedeutende Verminderung der Passagiere mit Zonen« oder Umsteigikarten zu konstatieren, darauf kann jedoch für die Zukunft kein endgültiger Schluß gezogen werden, denn bei den gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnis­sen sind die Leute auf das Sparen eingestellt; wer sein Ziel mit drei Kleinzonenmarkin und einem kleinen Spa­ziergang erreichen kann, wird sieb wohl kaum zum Lö­sen der verteuerten Umsteigkarten bewegen lassen. Ins­besondere in den äußeren Bezirken konnte man bemer­ken, daß zahlreiche Arbeiter und Arbeiterinnen auf nagel­neuen Fahrrädern nach den Fabriken fuhren; diese Fahr­zeuge stellen in den Fabriken in großen Mengen und zu sehr bequemen Zahlungsbedingungen zur Verfügung. Wie es schon anläßlich der Verteuerung der Tarife der Lokal­­bahnlinien festzustellen war, wird auch di« Beszkárt kon­statieren können, daß die Zahl der Radfahrer von Tsg zu Tag zunehmen wird. Im großen und ganzen ist der erste Vormittag des neuen Systems ohne bedeutendere Störung verlaufen, wenn auch zahlreiche Passagiere sich abfällig über die Preiserhöhung äußerten. — Von der Leitung der Beszkárt wird mitgeteilt: Die Direktion der Beszkárt beobachtete heute den ganzen Vormittag! den Straßenbahnverkehr und der Direktor der Verkehrssek­tion Alexander Patz erschien mit seinem Stab an allen Orten, wo sich der stärkste Vormittagsverkehr zu ent­wickeln pflegt. Man hatte für alle Fälle auf ein Zunehmen der Zahl der Kleimzonenpassagiere gerechnet und die ent­sprechende Menge von Kteinzonenmiinzen schon gestern in Verkehr gesetzt. Auf einzelnen Linien wickelte sich der Verkehr in altem Umfange ab, auf anderen Strecken war ein abnormales Zunehmen der Kleinzonenpassagiere zu beobachten. Es wurden sofort Verfügungen getroffen, daß auf diesen Strecken der Verkehr nicht ins Stocken gerate, und in einzelnen Relationen wurde der erste der Doppelwaggons ausschließlich für die Kleinzonenpassa­giere reserviert. Im großen und ganzen ist man der Mei­nung, diaß innerhalb zwei bis drei Tagen der Verkehr in normale Bahnen geleitet werden kann. Das Ende der Korányi- und Grösz-Kliniken. Im Sinne der Sanliierungsaklion der Regierung haben gestern um Mitternacht die beiden berühmten Kliniken der Peter Pázmány-IUn iversität: die III. Klinik für innere Krank­heiten (Leiter Baron Alexander Korányi) und die Augen­klinik Nr. I (Leiter Emil v. Grósz) zu existieren aufge­hört; an ihre Stelle kommen die II. Klinik für innere Krankheiten (Professor Herzog), bzw. die Univensiiitäts- Augenklinik (Professor Ladislaus Blaskovics). Heute mittag erfolgte die formelle Übergabe. Sozusagen bßs zum letzten Augenblick wurde die Arbeit in den zum Tode verurteilten Kliniken fortgesetzt. Professor Korány!) hielt gestern unter Assistenz der 34 Arzte seiner Klinik die letzten Prüfungen. Auch in den Laboratorien wurde ge­arbeitet. Uniivensitätsprofessor Grósz, der ebenso, wie Baron Korányi, nicht nur vom Ärztekorps, sondern auch vom Pflegerinnenpersonal, von der Beamtenschaft, Dienerschaft usw. rührende Abschied sgeschenke erhalten hat, packte eigenhändig seine Habseligkeiten zusammen. Er sah heute auch noch verschiedene Kranke an, die sich an ihn gewandt hatten. Wie er in einem letzten Interview in der Klinik erklärte, wolle er sich nun neben seiner Pniivatpraxiis noch intensiver der wissenschaftlichen For­schung widmen und auch das Präsidium dies Komitees für ärztliche Fortbildung ibeibehalten. Infolge der Auf. lassung der beiden Kliniken ist die Karriere von ins­gesamt 48 Ärzten zusammengebrochen. Sogar der ao. Univ.-Prof- Dr. Gustav Horag, dler sechzehn Jahre neben EmJil v. G rósz als Ad'junkt gewirkt hatte, verliert am 31. August 1. J. seinen Posten. Die Mitarbeiter Baron Korányis haben beschlossen, ihre Arbeit, so weit dies möglich sein wird, im alten Geiste fort.zu.setzen undl durch häufige Zusammenkünfte die Koranyi-Tradiifionen zu. pflegen und auf rechtzuerhalten. Die bettlägerigen Kranken wurden schon von Samstag an sukzessive entlassen und mit den erforderlichen fWeüisungten für ihre weitere Be­handlung versehen. Tödlicher Unfall. Bei der Zentral-Großmarkthalle am Csepeler Donauarm legte heute der Dampfer „Deák F erencz an, der aus der Gegend von Nagymaros und Visegrád Obst in die Hauptstadt gebracht hatte. Bei der Landung eines solchen Schiffes herrscht stets große Be­wegung, denn es werden in aller Eile Geschäfte abge­schlossen und die Marktverkäufer betrauen gewöhnlich die Diienstmänner der Halle, die Obstkörbe auf einem Handwagen nach dem Ufer zu bringen. Heute früh wollte der 25jährige, in Pesterzsébet wohnhafte Dienst­mann Alexander Streck mit einem solchen vollbeladenen Wagen über die schmale Landungsbrücke das Ufer er­reichen, durch einen Fehltritt oder vielleicht durch einen Anfall von Schwindel verlor er aber das Gleichgewicht und stürzte mit dem Wagen in die Donau. Polizisten und Schiffer suchten vergeblich nach dem Verunglückten, er war im Augenblick in den Wellen verschwunden und kam nickt mehr zum Vorschein. Die Polizei nahm sofort einen Lokalaugenschein vor und wird Vorsichtsmaß­regeln anordnen, damit sich ähnliche Unfälle in der Zu­kunft nicht ereignen können. Große Diebstähle eines Gescbäftsdieners. Eine Tape­­zierer-Materialhaindlumg der Inneren Stadt erstattete bei der Polizei die Anzeige, daß aus ihrem Magazin im 'Laufe der letzten Monate wertvolle Möbelstoffe dm (Werte von etwa 10.000 Pengő abhanden gekommen seien. Detektive stellten fest, daß die Diebstähle der Gewölbdiener dter Firma, Stefan Kios, verübt hat, der das gestohlene Gut aus dem Magazin schmuggelte und auf dem Teleki-tér an Hehler verkaufte. Kiss wurde verhaftet und dter Staats­anwaltschaft übergeben. Motorrad und Milchwagen. In Pesterzsébet rannte heute nacht der Feilenhauer Josef Tobik mit seinem Mo­torrad in einen auf der Landstraße stehenden Mifchwagen hinein. Sowohl er, als seine hinter ihm sitzende Frau wurden weit fortgeschleudert, erlitten schwere Verletzun­gen und mußten in das St. Stetfan-Spital gebracht werden. Die Bandholtz-Denkmalsaktion. Das Bandholtz-Der.kmalskomitee hielt Dienstag nachmittag unter dem Vorsitze dies Bürgermeisters Karl Szendy und) des Oberhaus­­niitg.Iiedtes Kronhüters Baron Siegmund Herényi eine Sitzung. Einleitend hob der Bürgermeister die Verdienste Eugen Boros’ hervor, der mit rastloser Energie i« Amerika find in Budapest für das Denkmal propagiert und bereits einen wesentlichen Teil' der Kostern aufgebracht bat. Schon dies sei ein großer Erfolg für Ungarn, doch dürfe man auch die warmen Sympathien nicht geringsebätzen, die infolge der Verewigung des Andenkens des iGienenafo Band­­holtz von den Amerikanern dem Umgartwm eatgegen­­gebracht würden. Die Amerikaner, schloß der Bürger­meister, werden zu dem Bandholtz-Denfcmal ebenso .pil­gern, wie bisher zum Washington-Denkmal, und sie ver­gessen nie, daß dein großen amerikanischen Freihejts- Leiden i» ganz Europa zuerst in Budaipest ein Denkmal errichtet wurde. Das Komitee beschloß sodann nach ein­gehender Debatte, das Band holt--Monument ccusf der Ost­seite des Szabadság-tér, in der Nähe dter Nationaltoank, aufstellen zu lassen. Als Enthüllungstag wurde der 23. August bestimmt, weil die Amerika-Ungarn zu dem St. Stefan-Feierlichkeiten in größerer Zahl die alte Heimat besuchen. Außerdem ist auch die Berliner Olympiade um d’ese Zeit schon beendet, und viele Amerikaner haben schon jetzt angemeldtet, daß sie aus Deutschland einen Abstecher mach Ungarn machen wollen. Auf Antrag des Bürgermeisters wurde ein Presse-und Propagandaausschuß gebildet, an dessen Spitze Geheimer Rat Baron Siegmund Perényi steht. Eine neue Sprachunterrichtsmethode. In der kom­munalen Elementarschule in der Áldás-ucca hat die Lei­terin des französischen Sprachkurses Frau Dr. Lili Gonda-Aczél im Rahmen einer öffentlichen Prüfungs­feier die „Methode dramatique“ ihres Unterrichtsystems veranschaulicht. Die Kinder werden vom Zwange der Schulbank befreit und können in spielender Form auch die schwersten grammatikalischen Aufgaben bewältigen.

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