Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1936. augusztus (83. évfolyam, 175-198. szám)

1936-08-01 / 175. szám

Samstag, 1. August 1936 • 3 • PESTER LLOYD Der Bürgerkrieg in Spanien. Die Gesandtschaft und das Konsulat in Budapest stellen sich der Burgos-Regierung zur Verfügung — Verengung des Kreises um Madrid. — Umgruppierung beider Armeen. — Die Untersuchung über die Flugzeuglandungen in Marokko durch die italienische Regierung angeordnet. Die Gesandtschaft und das Konsulat in Budapest der Burgos-Regierung zur (Verfügung gestellt. Die spanische Gesandtschaft in Budapest teilt durch das Ung. Tel.-Korr.-Bureau mit, daß der spa­nische Geschäftsträger Don Carlos Arcos y Cuadra gestern abend ein Telegramm an das Außenmini­sterium in Madrid gerichtet habe, in dem er mitteilt, daß er die Gesandtschaft und das Konsulat Spaniens in Budapest der provisorischen Regierung in Burgos zur Verfügung gestellt habe. Der diplomatische und Konsulardienst in Ungarn werde auch weiterhin wie bisher versehen. , Die Haltung der übrigen Außen« Vertretungen. Bettin, 31. Juli. (Inf.) Wie die Blätter melden, hat der bisherige spanische Botschafter Agramonte y Cortija, der be­kanntlich seinen Rücktritt eingereicht hat, von der Madrider Regierung den Bescheid erhalten, daß er abgesetzt und aus dem diplomatischen Dienst ent­lassen sei. Anscheinend war diese Maßnahme der Madrider Regierung eine Erwiderung auf den vom spanischen Botschafter eingereichten Rücktritt. Lissabon, 31. Juli. (Inf.) Der Geschäftsträger der spanischen Ge­sandtschaft in Lissabon und der zweite Sekretär der Gesandtschaft richteten heute ein Telegramm an die spanische Regierung, in dem sie ihren Rück­tritt anmeldeten. 5 Das diplomatische Korps bleibt in Madrid. Madrid, 31. Juli. (Havas.) Nach einer Mitteilung des Innenmini­steriums hat das bei der spanischen Regierung akkreditierte diplomatische Korps im Außenmini­sterium eine Note überreicht, worin es mitteilt, daß seine Mitglieder in Madrid bei der gesetzlich konsti­tuierten Regierung bleiben. Das Innenministerum fügt hinzu, daß es für die Sicherheit des Personals der diplomatischen Missionen bürge. Madrid meldet: Niederlage vor Saragossa, Sieg bei Badajoz. Paris, 31. Juli. (Inf.) Wie aus Barcelona gemeldet wird, gibt die Generalidad nunmehr zu, daß die gegen Saragossa, das Hauptquartier des Generals CabanellaS, ent­sandten Streitkräfte der Volksfront eine schwere Niederlage erlitten und mehrere hundert Tote und Verwundete zu beklagen haben. Gleichzeitig wird eine neue Offensive gegen Saragossa angekündigt. Die Madrider Regierung teilt mit, daß die re­gierungstreuen Streitkräfte im Osten der Provinz Badajoz die am Flusse Guadidna gelegene Stadt Villanueva besetzt haben, wodurch die Verbindung zwischen Madrid, Badajoz und der portugiesischen Grenze ermöglicht worden sei. Im übrigen dementiert die spanische Regierung nach wie vor die vom Sender Sevilla verbreitete Nachricht, daß die Truppen des Generals Qucipo de Llano die Hafenstadt Velencia eingenommen haben. Nach einer Lissaboner Meldung handle es sich um eine Namensverwechslung. Die Truppen Queipo de Llanos haben zwar eine Stadt mit dem Namen Va­lencia eingenommen, doch handle es sich um ein Städtchen in der Nähe von Badajoz an der portu­giesischen Grenze. Von den übrigen Fronten, besonders aus dem Kampfgebiete nördlich von Madrid, liegen nur spär­liche Meldungen vor, die aber darauf hindeuten, daß sowohl die Regierungsstreitkräfte als auch die Re­gierungsgegner Umgruppierungen und Konzentra­tionen vornehmen, um neue Angriffe vorzubereiten. Teilerfolge der Regierung. Madrid, 31. Juli. (United Press.) Die Madrider Regierung trägt nach einigen Tagen der Ungewißheit jetzt wieder Siegeszuversicht zur Schau, die mit einer Reihe von Teilerfogen an den verschiedenen Fronten in Kata­lonien und in Zentralspanien, sowie mit der Siche­rung der Lebensmittel- und Treibstoffversorgung Madrids von Osten her begründet wird. Gleichzeitig gibt man aber zu, daß die Organisation der Volks­front-Truppen in verschiedener Hinsicht mangelhaft und reformbedürftig sei. Die gleichen Organisations- Schwierigkeiten behauptet man aber auch von den nationalistischen Streitkräften, die außerdem durch Mangel an Benzin für ihre Motorkolonnen und Flug­zeuge behindert würden. In verschiedenen Garniso­nen der Militärgruppe erlaubt man den Soldaten nicht, die Kasernen zu verlassen, aus Furcht, sie könnten sich den Regierungstruppen anschließen, Die Regierung beherrscht die Küsten. Madrid, 31. Juli. (United Press.) Der Transport marokkanischer Truppen und Fremdenlegionäre über die Meerenge von Gibraltar wird weiterhin durch Kriegsschiffe verhindert, die, wie die Madrider Regierung behaup­tet, den größten Teil der spanischen Küstenlinie be­herrschen. Die nationalen Garnisonen von Sara­gossa, Sevilla, Ovideo und Cordova seien von Regie­­rungsstreitkräften umzingelt und Spanisch-Marokko sei das Ziel häufiger Angriffe der Flotte und der Luftstreitfkräfte der Regierung. Vormarsch der Aufständischen auf Madrid. Lissabon, 31. Juli. (Inf.) In den späten Abendstunden am Freitag wurden vom Hauptquartier der Aufständischen neue Siegesmeldungen durch den Rundfunk abge­geben. Truppen des Generals Mola sollen nur mehr in einer Entfernung von 25 Kilometer vor der Hauptstadt stehen und die Gemeinden El Parto sowie Navacerradu besetzt haben. Die zur Erobe­rung Madrids vordringende dritte Kolonne ist im Besitze des Dorfes Guadarrama. Diese Kolonne drang aus der Stadt Leon vor. Die aufständischen Truppen, die aus Sanagosisa nach Madrid Vordringen, kamen nach der Besetzung des Städtchens Medinacella mit dem linken Flügel des Generals Mola in Berührung. Organisierung der Lebensmittelzufuhr nach Madrid Madrid, 31. Juli. (Havas.) Im Interesse der Versorgung der Hauptstadt mit Leibensmitteln bittet der Kriegsmin'ster um freiwillige Meldung von Chauffeuren und Monteuren zur Bedienung von vierhundert Kraftwagen. Der englische Flieger Campbell Black bei den Aufständischen. Paris, 31. Juli. (Inf.) Der - Sonderberichterstatter des Paris-Soir an der spanischen Grenze meldet, im Hauptquartier der nordspanischen Militärgnuppe sei heute abend der be­kannte englische Flieger Campbell Black an Bord eines kleinen Flugzeuges eingetrofTen. Campbell Black habe dém General Mola angeblich vorgesohfagen, als Kriegs­flieger in seine Dienste zu treten, und versprochen, daß er die Regierungsstreitkräftc durch Bombenabwürfe aus dem Sierra Guadarama vertreiben wende. Außerdem habe er als Vertreter einer amerikanischen Flugzeugfabrik die Lieferung von 30 Flugzeugen binnen 12 Tage angelboten. In Barcelona 364 Arbeiter gefallen. Barcelona, 31. Juli. (Inf.) Nach einer von der Stadtverwaltung ver­öffentlichen Mitleüung sind seit Beginn des Bürger* krieges bis zum 27. Juli bei den Straßenkämpfen 36i Personen getötet und auf den Friedhöfen von Barcelona beige setzt worden. Die Opfer sind meistens Arbeiter. Bel verdorbenem Magen, Darmgärungen, üblem Mund­geschmack, Stirnkopfschmerz, Fieber, Erbrechen, Durchfall oder Stuhlverhaltung wirkt schon ein Glas natürliches „Franz-Jose {“-Bitterwasser sicher, schnell und jederzeit an­genehm erleichternd. Es wird ärztlich bestens empfohlen. Rom, 31. Juli. (U. T.-K.-B.) Amtlieh wird gemeldet, daß die Regierung des Generals Cabanellas ihre Kon­stituierung der italienischen Regierung amtlich no­tifiziert und die Hoffnung ausgedrückt habe, daß es ihr gelingen werde, die herzlichen und freund­schaftlichen Beziehungen zu den fremden Mächten a u f recht z uerha 1 ten. In zuständigen italienischen Kreisen verfolgt man die Ereignisse in Spanien nach wie vor mit großem Interesse, aber mit voller Neutralität. Demgemäß wurde an das Telegramm keine Bemerkung geknüpft. Auch über die angeblich in Sfxmisch-Marokko gelandeten italienischen Flugzeuge hat man sich in offiziellen italienischen Kreisen nicht geändert. Die Nachricht hat sich in den frühen Morgenstunden in Rom verbreitet, wurde aber bis zur Stunde amt­lich weder bestätigt noch dementiert. In wohlinfor­mierten Kreisen wird jedenfalls betont, daß Italien gegenüber den Ereignissen in Spanien volle Neutra­lität bewahre und die italienische Regierung zur Ausfuhr von Flugzeugen oder Kriegsmaterial keine Erlaubnis erteilt habe. Einschreiten der Garantiemächte des Tangerstatuts? Paris, 31. Juli. (Inf.) Paris-Soir berichtet, in Pariser politischen und parlamentarischen Kreisen werde von der Mög­lichkeit gesprochen, daß die Garantiemächte des Tangerstatuts sich demnächst mit dem Bürgerkrieg in der spanischen Marokko-Zone und in Spanien selbst beschäftigen würden. Die Garantiemächte könnten eine internationale Konferenz einberufen, deren Ziel sein müßte, durch Schiedsspruch die Bei­legung des Bürgerkrieges herbeizuführen. Falls den Mächten jedoch die Schwierigkeiten einer solchen Konferenz allzu groß erscheinen, würden sie sich unter Umständen auf eine gemeinsame Erklärung beschränken können, die sich auf dem Grundsatz der Nichteinmischung in die inneren Angelegenhei­ten Spaniens aufbauen würde. Die Haltung Frankreichs. Paris, 31. Juli. (Inf.) Die von dem Ministerpräsidenten Blum und dem Außenminister Delbos vor den Außcnausscüssen des Senats und der Kammer abgegebene Versicherung, daß Frankreich strengste Neutralität im spanischen Bürger* krieg bewahre und kein Kriegsmaterial geliefert habe oder liefern werde, wird von den rchtsstebnden Abend* blättern mit Mißtrauen kommentiert. Besonders beun­ruhigend finden diese Blätter, daß die französische Regie­rung ihre künftige Haltung davon abhängig machen will, wie sich die anderen Länder gegenüber Spanien ver* halten werden. Die Blätter stellen die Frage, zu welchem Zweck die m’t Gold beladenen spanischen Flugzeuge nach Frankreich gekommen seien, und beantworten sie dahin, entweder sei das Gold zur Bezahlung von Kriegs­material bestimmt, oder aber die Führer der spanischen Volksfront suchten ihre Goldreserven in Sicherheit zu bringen. Die Landung angeblich italienischer Flugzeuge in Spanisch-Marokko. Rom, 31. Juli. (U. T.-K.-B.) Über die Angelegenheit der in Spanisch-Marokko gelandeten angeblich italienischen Flugzeuge wird von amtlicher Stelle betont, daß bisher noch keine offiziellen Mitteilungen in Rom eingetroffen sind. Die italienische Regierung hat die strengste Untersuchung eingeleitet, sobald sie aus den Zeitungen von dem Fall Kenntnis erhalten hatte. Solange die Untersuchung im Zuge ist, können über Einzelheiten keine Mitteilungen gemacht werden. , Speciális T* I Minimális szerkezet 1 fogyasztás ELITE-TÜZH ELY fekete kivitelben ....................................40 pengőtől fehér zománc kivitelben ..............70 pengőtől Pesten és környékén leszállítva, felszerelve. Eladási mlntaraktár i h ^RFEB tűzhely- és Vilmos CSäSZÖrilf 39 IlLIrLfik kályhagyár (Hajós-u. sarok) Tel. 1-217-17. Fatiizelésü Z E P H I R-kályhák és a széntüzelésű R E K 0 R D-kályhák dús választéka. Vom Tage. Politische Erklärungen des Abg. Grafen Johann Zichy. Graf Johann Zichy, der Führer der Ghristlichsozialen 'Wirtschaftspartei, äußert sich in der heutigen Nummer von Az Est über die wichtigsten Probleme der auswärtigen und inneren Politik. Nach einigen einleitenden Sätzen über die drama­tische Verschärfung des Kampfes zwischen den zwei herr­schenden Weltanschauungen der Gegenwart, dem Bolsche­wismus und dem Faszismus, erklärte Graf Zichy, daß in diesem Kampfe auf Leben und Tod alle Detailfragen, ja, selbst lebenswichtige Probleme, wie die Revision oder die Restauration, in den Hintergrund treten. Vor kurzem erst war ein sehr großes Interesse für die Restauration der Habs­burger zu beobachten, erklärte Graf Zichy. Es gab eine Anregung, die mit Hilfe Frankreichs und durch französi­schen Einfluß diese Frage lösen, bzw. eine Gemeinschaft der Donaustaaten schaffen zu können wähnte. Seither sind die Weltereignisse über das ganze Problem hinweg­gestürmt. Die Franzosen haben mit den Russen, die Rus­sen mit den Tschechen einen Pakt abgeschlossen, in Spanien flammte eine durch Rußland angezettelte Revo­lution auf und wir müssen heute fragen, wer sieh nun mit den Fragen beschäftigt, die erst vor-einigen Monaten noch im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der gesamten euro­päischen Öffentlichkeit standen. Jeder hütet sich, sich mit diesen Proiblemen zu befassen, aus Angst, einen Funken in das europäische Pulverfaß zu werfen. Andererseits ist es sehr gefährlich, wenn die Schattierungen der Politik verloren gehen, die Grenzlinien verblassen und nur die beiden einander befehdenden extremen Richtungen auf dem Kampfplatze Weihen. Die auswärtige Politik der Regierung lobte Graf Zichy in Ausdrücken vorbehaltloser Anerkennung. Er erklärte, daß unsere Position sich nicht verschlechtert, vielleicht sogar verbessert habe und daß es unmöglich gewesen sei, eine andere Linie, als die unserer offiziellen Außenpolitik einzuschlagen. Der Umstand, daß wir, was unsere Sicher­heit anbelangt, gut placiert sind und daß wir der Achse, die über Italien, Österreich und Deutschland führt, nahe­stehen, bedeutet zugleich auch unsere Annäherung an die faszistische Linie. Differenzen in der Schattierung müssen aber bestehen bleiben, denn sonst wäre man gezwungen, seine Meinungen in Verallgemeinerungen zu kleiden, was ■zu Störungen führen könnte. Im zweiten Teile seiner Erklärungen beschäftigte sich Graf Zichy sehr eingehend mit der innerpolitischen Lage ■und erklärte, daß die oppositionellen Parteien die Krank-

Next