Pester Lloyd - esti kiadás, 1937. március (84. évfolyam, 48-71. szám)

1937-03-01 / 48. szám

PKSltíK LLOYD * % • dan Stadthaus versammelte Menge, die ihm herzliche Ovationen bereitete, Abends fand zu Ehren des neu­gewählten Abgeordneten ein Bankett stat* Aus Nagymaros •wird' berichtet': Der Kampf um das Mandat des Ipoly.szuifikaer Wahl­bezirkes gestaltete sich .recht aufregend, da beide Parteien die größte«), Anstrengungen machten. Nicht weniger als 96 Prozent der wahlberechtigten Bürger machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch, ein ungewöhnlich höher Prozentsatz, várnait wenn man in Betracht zieht, daß in diesem Wahlbezirk Dr. Karafiáth dreimal ohne Gegen­kandidaten einstämmig ziuim Albgeordneten gewählt woir­­dteni war. Der Waihlausgianig war auch 3>is zum letzten [Augenblick, ungewiß, obwohl der Kandidat der Regie­rungspartei Minister a. D. Dr, Emil Nagy in den ersten Vormittagsstunden einen Vorsprung von mehreren hun­dert Stimmen erlangen konnte. Um 4 Ulhr nachmittags war der Wahlakt beendet. Es hatten von 8200 Wählern 7851 aibgesiimmt. Es 'entfielen auf Dr. Emil Nagy i0l9,nuf den Kandidaten der dar Unabhängigen kleinen Landwirte Dr, Géza Máthéffy 3832 Stimmen, so daß Dr. Emill Nagy mit der knappen fvMirheit vom 187 Stimmen als gewählt erscheint. Offener Brief an den Abgeordneten Dr. Tibor f Eckhardt. Im de r Son ntagsnu mmer des k on serva Uv- ve r f a s sungs - treuen Blattes Magyarság richtet der Chefredakteur des Blattes Dr. Pethö an leitender Stelle an den Führer der Kleinlanchvirt'e Dr. Tibor Eckhardt einen Offenen Brief, der in politischen Kreisen die größte Beachtung findet. Dr. Felhő formuliert in scharf geprägten Sätzen die Frage, die seit einiger Zeit die politischem Kreise 'beschäf­tig», nämlich warum Dr Eckhardt, der Jahre hindurch allein, nur von einer kleinen Schar seiner Getreuen un­terstützt, die totalitären Strömungen bekämpfte, heute zu erschlaffen scheint und untätig zusieht, wie die aufrüh­rerischen radikalen Bewegungen sich ausbreiten. j.Die Nutznießer der von Dir geschaffenen Treuga [Del — heißt es in dem Artikel — Ibertreben bei der ver­blüffenden Geduld der Regierung, ohne jede Verantwor­tung', mit dem Wahnsinn der Pyromainiaken den ver­werflichen iSIport der Brandlegung und Aufreizung. Zu­meist sind es Leute, die verkrüppelte Schildträger der abgetakelten diktatorischen Versuche, die mit einem einzi­­(gien Saltomortale den Sprung vom krepierten Rosse auf das rasende VAerergespamn der Revolution wagen. Diese ganze Bewegung scheint sich zu einer Offensive gegen Deine Person zu entfalten, um Dich, dein letzten Vor­kämpfer für die verfassungsmäßige nationale und soziale Politik zur Strecke zu bringen. Diese Leute wollen mit einem Schlage alle Probleme lösen: Judenfrage, Jugfind­­ptobtem, Bodenbesitzpolitik, Kapitalismus, obwohl sie zu Lebzeiten Gömbös’ mit der Ergebenheit des Leibeigenen bereit waren, noch jahrelang zu warten. Die totalitär ge­plante Gruppe der Regierungspartei versucht, Deine Pon­tian im öffentlichen Leben zu untergraben, bevor die von [Dir verkündete völkische und nationale Politik in ge­schichtlicher und verfass,unigsmäßigar Form in Angriff jganoanimem wurde. Die Lage hat eine fatale Ähnlichkeit mit der vom Herbst 1918, und die Gefahr bedroht nicht Mur diic ungarische Gironde, sondern auch das unsterb­liche ungarische Ideal.“ Der Artikel schließt mit einem flammenden Aufruf Bnl Dr. (Eckhardt und seine politischen Freunde, nicht län­ger zu ruhen, sondern sich von allen Fesseln zu befreien und, gestützt auf die ihnen ergebenen national gesinnten Massen, den Kampf gegen idle aufrührerischen Bewegung Igen und Elemente, aufzunehmen. Einstellung des Petätionsvcrfahrens gegen das Mandat des Abgeordneten Béla Ivády. Bekanntlich hat Abgeordneter Dr. 'Béla loády auf sein [Pásztóer Mandat, das von der Gegenpartei mit einer Peti­tion augefochten war, unmittelbar vor der Entscheidung des Verwaltungsgeriehtes verzichtet. Bei d'e.r Zwischen­­vvahl wurde er gegen den Kandidaten der Partei der Kleinen Landwirte Cseresnyés mit großer Mehrheit wredef­­gewählt. Auch die zweite Wahl wurde von den Gegnern aixgefochten. Im Januar verhandelte das Verwaltungs­gericht unter Vorsitz des Senatspräsidenten Dr. Bothos diese Angelegenheit und beraumte die Fortsetzung der Ver­handlung für heute vormittag 10 Uhr an. In der Zwischen­zeit fanden im Zusammenhang mit der Beruhigung der parlamentarischen Atmosphäre zwischen den Parteien Verhandlungen statt, um diese Angelegenheit friedlich bei­­zulegen. Ei'ese Verhandlungen waren auch von Erfolg be­gleitet, so daß sich 'bei der heutigen Verhandlung, als der Vorsitzende die angemeldeten Vertreter der Parteien mit Namen anrief, niemand meldete. Seuatspräsident Dr. Bothos teilte mit, daß im,Sinne des Wahlrechtsgesetzes in­folge der Abwesenheit der Parteien das Verfahren einge­stellt werden müsse. Bemerkenswert ist, daß die Rechts­vertreter der Petition und der Wahliverteidigung die Ent­scheidung des Verwaltungsgerichtes im Vorzimmer des Verhandlungssaales erwarteten. Festbankett zu Ehren des Presseehefs Ministerial­rats Dr. Emmerich Rákóczy. Der Patria-Klub veranstaltete Sonntag albend zu [Ehren <Jes Pressechefs Ministerialrats Dr. Emmerich Rá­kóczy ein Diner, zu dem die Vertreter dier ungarischen Presse in großer Anzahl erschienen waren,. Nach dem Trinkisprucih des Präsidenten des Klubs, Zoltán Hindy, oiuf dem Reichsverweser, hielt der Cihefreidlaikteur des Nem­zeti Újság Dr. Ladislaus Tóth die Festrede, im der er die hohem menschlichen und schriftstellerischen Eigenschaf­ten Dr. Rákóozys feierte und ihn der unverbrüchlichen Treue und Freundschaft aller ungarischem Journalisten versicherte. Dr. Rákóczy dankte in einer längerem, von den edel­sten Gefühlen getragenen Rede für die ihm gewordenen Ehren und führte u. a. folgendes aus: — Es gehört nicht, die pflichtgemäßen Aufgaben dos 'Journalisten zu ehren, wir müssen auch unseren Beruf Heben, sowie die Initiative trod die Kritik, die vom Metier. uuzertreunlich sind. Wir müssen die Meinungsfreiheit und die Einfcildluingsikraft dies Journalisten achten, denn wir seihen, wie die Arbeit des Journalisten das öffentliche Leiben zü befruchten vermag. Der Journalist formt die öffentlich;- Meinung, fördert die edlen Bestrebungen, er dämmt Fehls chilissé ein und träumt mit der Phantasie des Dichters vom der Erneuerung der Nation. Es gibt kein größeres Erkbnäs, als tanig? Jahre hindurch den Fin­ger auf dem Pulse des Landes zu halten und den Puls­­schlag der nationalen Kräfte zu fühlen. Objektiv zu blei­ben, ist das Höchste, was wir zum Woihle der Gemein­schaft und zur Disziplinierung des eigenen Ich zu er­reichen vermögen: die achtumgsiwerten Meinungen 1 xei anderem mit dem Sinne für Gerechtigkeit zu suchen und zu verteidigen, selbst wenn sie unserer eigenem Auffassung widersprechen. Ununterbrochener Kampf mit dem Gewis­sen und mit der Verantwortung ist unsere ständige Pflicht. Unsere Arbeit, unsere politisch® Überzeugung, unsere Weltanschauung bilden die Quelle des ewigen na­tionalen Gedankens der tausendjährigen Idee des Ungar­­tums, die zugleich auch die verfassungsmäßige Freiheit und das europäische Gesicht des Vaterlandes bedeutet. Die schwungvolle Rede des Pressechefs wurde von den Anwesende« mit Begeisterung aufgenommen, und die Gesellschaft bereitete Dr. Rákóczy lang anhaltende stür­mische Ovationen. Rechenschaftsbericht des Abgeordneten Dr. Béla Fábián. Abgeordneter Dr. Béla Fábián erstattete Sonntag nachmittag in Rákoscsaba seinen Rechenschaftsbericht. Er wies darauf hin, daß abermals Elemente am Werke seien, die das Land in ähnliche Katastrophen stürzen wollen' wie im Jahre 1918. Die bürgerliche Gesellschaft habe es satt, daß immer dieselben Elemente in immer anderem Gewand aus den Kanälen springen und die Bür­ger beunruhigen, die mit ihrer friedlichen Arbeit nicht nur sich, sondern auch das Land erhalten. Pflicht der Regierung sei es, nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten diese Aufwiegler unschädlich zu machen. Ab­geordneter Graf Georg Apponyi ergriff ebenfalls das Wort und wies darauf hin, daß das aufgeputzte Kreuz als Symbol von Leuten benützt werde, die mit deo gegen die Religion gerichteten Bewegungn sympathisieren. Alle auf religionsethischer Grundlage stehenden Leute müssen ihre (Kräfte gegen diejenigen vereinigen, die aus dem Herzen der Menschen das religiöse Gefühl entfernen wollen! Die Regierung müsse endlich zu Taten übergehen, um zu zeigen, daß sie es nicht zulassen wolle, daß das Land abermals von Huligánén überschwemmt werde. Bericht der Interparlamentarischen Union über die Budapcstcr Konferenz. Di» Interparlamentarische Union veröffentlicht In einem stattlichen Bande die Protokolls" der im Juli vori­gen Jahres in Budapest stattgehabten Beratungen ihrer XXIII. Konferenz, die wir seinerzeit in erschöpfenden Berichten publiziert haben. Aus dem reichen Inhalt des Berichtsbandes wollen wir diesmal nochmals auf die außerordentlich interessanten und tiefschürfenden Aus­führungen 'des Oberbausmitgliedes Dr. Aurel v. Egry und des Abg. Dr. Lakatos über die internationale Handels- Schiedsgerichtsbarkeit binweisen, ferner auf die Analyse des Abgeordneten Dr. Antal über die kollektiven 'Wande­rungen. dien Vortrag des Abgeordneten Er. Grecsäk über öffentliche Arbeiten, den des Abgeordneten Grafen Eszter­­házy über die öffentlichen Finanzen, sowie auf die Ixemer­kenswerte Red» des Professors Djuvara. gegenwärtigen rumänischen Justizministers. Der Bericht bildet eine wahre Fundgrube für die großen Probleme: öffentliche Arbeiten, Kürzung der Arbeitszeit, kollektive Migrationen, parla­mentarische Kontrolle der öffentlichen Finanzen und internationale Schiedsgerichtsbarkeit in Handelsstreit­sachen, die auf der Tagesordnung der Budapester Kon­ferenz standen. Eröffnung des Fortbildungskurses für Verwaltungsbeamte. 'Unter feieiüiolien Äußerlichkeiten wurde heute vor­mittag im Festsaale des Innenministeriums s der dies­jährige Fortihiiklungiskurs für V erwail tungsbeamte er­öffnet. Unter den Anwesenden bemerkte man den Präsi­denten des Venwaltunigsgerichte.s Dr. Andreas Puky, den zweitem Präsidenten Dr. Josef Széli, den früheren Minister des Innern Dr. Franz Keresztes-Fischer, die Staats­sekretäre Dr. Marschall, Tahy und Petneházy, Bürger­meister Dr. Szendy, Viizeigespan Dr. Erdélyi, die Ober­­gespäme -und die leitenden Beamten der Ministerien. Ministerpräsident Dr. Darányi eröffnet© die Fest­sitzung in einer längeren Ansprache, in der u. a, aus­­fülbrte: —• Wenn wir die These uns zu eigen machen, daß die Verfassung einer Nation so viel wert sei, als ihre Verwaltung verwirklichen kann, so wird uns die große Bedeutung! der Vei'walltung klar. Entschluß und Wille der Regierung werden nämlich durch ihre Beamten zur Tat. Die Zielisetzumgen 'der nationalen Politik können nur durch eine mit sozialem Empfinden wirklich erfüllte, die wirtschaftlichen Schwierigkeiten dér breitesten Volks­schichten wirklich verstehende, diese stets erwägende und ernst berücksichtigende Verwaltung verwirklicht werden. Alle Staaten sind bestrebt, iihre Beamten n die Lage zu versetzen, daß sie den Ansprüchen auch genügen können. Die bestem Mittel hiezu bieten die Steigerung der theoreti­schen und der praktischen Kenntnisse, sowie die ununter­brochene Fortbildung. Wir lernen gern aus der Verwal­tung des Auslandes, aber wir ahmein sie nicht sklavisch nach, denn wir müssen unter allen Umständen am der Eigenart, an dem Niveau und den Traditionen der unga­rischen Verwaltung feslihaillen. Die Rationalisierung dér ungarischen Verwaltung bildet eine der wichtigsten Auf­gaben. Sie ist eine schwere und! heikle Arbeit. Allein man darf die Gegebenheiten der Verwaltungsorganisation nicht außer acht lassen, sondern man muß stufenweise unter Berücksichtigung der historischen Traditionen wnerimüd­­l'icih an der Organisierung der Verwaltung arbeiten. Der zweite Gedanke, van dem sich die Regierung bei der Rationalisierung leiten läßt, ist, daß man von unten nach oben vorwärtsschreiten; muß. Infolgedessen beschäf­tigen wir ums in erster I-leihc mit der Vereinfachung der GememdewerwaltiuiDg und der gesetzlichen Regelung der Verwaltung der Gehöfte. Deshalb wählte der soeben be­­giminiende Lehikurs das Problem der Gemeinde als Gegen­stand. Wichtig? und ernste sozialpolitische Probleme ge­hören hieher, so auch die Siedlungsaktion und die Fidei­kommisse. Das ungarische Volk kann mit Geduld das Er­gebnis der Rationalisieruingsaibeiten erwartein, denn die Regierung wird der Lösung dieser Frage die größte Auf­merksamkeit widmen. An der historisch aiusgebauten Ver­­wältungisorgamisatiot« Ungarns können nur solche Ände­rungen vorigenemmen werden;, die zweifellos die Situation verbessern. Daß die Regierung dem gesamten öffentlichen 'Dienst vor Augen hält, beweist di? Tatsache, daß wir uns gleichzeitig mit der Ver wal liungis refomi der Gehöft? und der Reform des Hodischuhimtcrriahts beschäftigen. Zaum Schlüsse begrüßte der Ministerpräsident die Re­fer entern, UBMtl die Hörer des Lehrkurses, die den gangen Monat März, ihrer Amtsagenden enthoben, ihren .Studien widmen können. Nach der mit großem Beifall auifgenommenen Rede des Miiiisterpräsidciniten hielt I lidustriemkiister Bor­nemisza einen Vortrag unter dein Titel „Die zeitgemäßen Aufgaben unserer Sozialpolitik im industriellen und int kaufmännischen Leben“. Er wies darauf hin, daß dias Kapital in dem1 letzten 150 Jahren eine sehr große Macht erlangt, von dieser Macht nicht immer rationell Gebrauch gemacht und häufig die Grenzen überschritten habe, die das Interesse der Gesellschaft, der Fortschritt der Kultur und der Menschheit ihm gesetzt habéin. Es entstanden große Vermöge«, in der Hand einzelner häufte-sich eine unheiimMohe wirtschaftliche Machtfülle, während zu gleicher Zeit große Massen der Arbeitenden in uner­meßlich großes Elend geraten sind. Dies hatte die Idee der inl ematianalen Solidarität der Arbeiterklasse zur Folge. Einerseits spitzen sich 'die sozialen Gegensätze in gefährlichem Maße zu, andererseits führte die freie Ent­faltung der schaffenden Kräfte zu einem beispiellosen Aufechiwiumig der Zivilisation und der Technik. Die Zivilisation war einerseits vom Fluch, andererseits vom Segen begleitet. Vor uns steht also die große Frage: wie können wir die Segnungen wahren und den Fluch bannen? Die Antwort lautet: durch eine inücibterne, weise, verständnisvolle Sozialpolitik. Denn es wäre verbreche­rische Leichtfertigkeit, 'die auf-ländische Entartung der sozialen Bewegungen die Hände im Schoß zu ver­folge«, anstatt durch nüchtern® Erwägung den Ereig­nissen vorzubeugen und nicht nur zu erreichen, daß wir die Lage der arbeitenden Millionen verbessern, sondern gleichzeitig die Arbeiterklasse auf ein bürgerliches Niveau beben und zium nationalen Gedanken zuirückfü'hren. Wenn wir die heimischen Verhältnisse prüfen, begegnen wir bezüglich 'der Einkommenverteilung erschütternden Daten. Die Regierung hat in vollem Verständnis der Anforderungen der Zeis im Herbst in einem Minister rat die Prinzipien unserer Sozialpolitik gietnau festgelegt. Diese Richtlinien beweisen nicht nur, daß die Regierung die arbeitende Bevölkerung als den bedeutendsten Wert der Nation bet pachtet, sondern daß sie nicht nur momen­tane, dharitative Maßnahmen, sondern eine den ernsten Zeiten entsprechende planmäßige systematische und durchgi*ei'fende Reform sich zum Ziele gesetzt hall Minister Bornemisza wies dann au.f die neuesten so­zialpolitischen Schöpfungeii* der Regierung, auf die maxi­male Arbeitszeit und auf die Festsetzung von Mindest­­löhme hin, die sie stufenweise verwirklicht, um im Inter­esse der Arbeitgeber und der Arbeiter den ungestörten Fortgang d!er Produktion) sichern zu können. $eit der Veröffentlichung der Verordnung über die Mändlestlöhne wurden 62 Lohnfestselzuing'skommissioneri organisiert rúd 20 Prozent der Arbeitslöhne geregelt. 25 Prozent der Regelung der Arbeitslöhne sind im Gange, die Regelung von Regelung von 20 Prozent der Arbeitslöhne 1st gegenwärtig nicht notwendig, «o daß gegenwärtig nur 35 Prozent der Löhne der Arbeiterschaft ungeregelt sind. Was die Frage der Arbeitsvermittlung betrifft, so ist 'die Lage nicht be­­friedigend. Dessenungeachtet kann unter den gegenwärti­gen Verhältnissen an eine radikale Lösung des Problems nicht gedacht werden, und wir müssen uns 'damit begnü­gen, eine erhöhtere behördliche Kontrolle nach der Rich­tung hin walten zu lassen, daß die privaten Arbeitsver­mittlungsbureaus ihre Arbeit mit vollkommener Unbefan­genheit und Unparteilichkeit besorge«. — Die Regierung ist fest entschlossen, schon in aller­nächster Zeit sich eingehend) mit dem Studium der sozia­len Verhältnisse der Privatangestellten zu befassen. Die hierauf bezügliche Sammlung der Daten ist bereits im Gange. Die Regierung will die friedliche Entwicklung der geistigen und der physischen Arbeiter nach jeder Hinsicht hin fördern. Sodann machte der Minister folgende fünf wichtige Anmeldungen: 1. Es ist eine bekannte Tatsache, daß derjenige nur schwer dem bürgerlichen Gedanken abspenstig gemacht werden kann, der über eine kleine Realität, über ein klei­nes Haus verfügt. Die Regierung wird demnach alles tun, daß die Arbeiterklasse in die Lage versetzt werde, sich kleine Familienhäuser zu erwerben. Diese Aktion wird innerhalb des LÁB verwirklicht. Die Regierung hat bisher schon 200.000 Pengő zur Verfügung gestellt, da­mit auch die wirtschaftlich besser gestellten Arbeiter Wohnbaudarlehen erhalten. 2. Die Regierung plant die Einführung des Systems von Lohnzulagen für kinderreiche Arbeiter; 3. die Regierung ist bestrebt, allen Arbeitenden einen bezahlten Urlaub sicherzustellen; 4. die Regierung will den sanitären Einrichtungen an den Arbeitsstätten erhöhte Aufmerksamkeit zuwen­den; 5. schließlich beabsichtigt die Regierung, die Insti­tution der Schlichtungen zu entwickeln. Es ist Pflicht der Arbeiter und der Arbeitgeber der Nation gegenüber, iii Eintracht zusammenzuwirken. Die Regierung ist be­strebt, durch Ausbau der Schlichtungsinstitution die Streiks, die ein Verbrechen gegen die Ruhe und Ord­nung des Wirtschaftslebens bedeuten, ein für allemal auszuschalten. — Die ungarische Sozialpolitik lebt und webt, so schloß der Minister seine Rede, und wir hoffen, daß sie sieb von Tag zu Tag intensiver gestalten werde. Die Re­gierung hat auf diesem Gebiete ihre Pflicht erfüllt und wird dies auch in der Zukunft tun. Dazu, daß ihre Ab­sichten von Erfolg gekrönt sein sollen, bedarf es der ungeteilten kraftvollen Unterstützung der gesamten un­garischen Verwaltung. Ich bin überzeugt, daß unser so­ziales Programm mir dass zom Wolde des Gesamtheit Montag, 1. März 1937

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