Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1937. május (84. évfolyam, 98-120. szám)

1937-05-01 / 98. szám

PESTER LLOYD • 4 • Samstag, 1. Mai 1937 Gelegenheit hiemit als a-bgesohlosseu ibetraeh tet werden körme. Die Budgetdebatte wird Montag, 3, Mai, vormittags 'IO Uhr fortgesetzt. Vom Tage« Ministerrat. Die Mitglieder der Regierung traten Heute nachmittag 1/26 Uhr unter Vorsitz des Ministerpräsidenten Darányi zu einem Ministerrat zusammen. Der Ministerrat, in dem Honvédminister Röder über seine offizielle Reise nach Österreich und Deutschland Bericht erstattete, befaßte sich mit laufenden Angelegenheiten und dauerte bis 11 Uhr nachts. Vortrag des Barons Villani in Mailand über Ungarn. Aus Mailand wird gemeldet: Auf Einladung des Mailänder Cirooilo Filologico bat der Chef der Kultur­­oektiom im ungarischen Ministerium dös Äußern Baron Lu'dtwig Villani unter denn Titel „Die historische Berufung Hingst ms izwischcn West und Ost“ einten Vortrag gehalten. Nach der Begrüßung durch den Universitütsiprofesisor Carlo Emilio Ferri schildert,? der Vortragende auf Grund öintenessamter geschichUiclier Datein die Jjedeutende Rohe Ungarns bei der Verbreitung umd1 dem Schutze der christ­lichen euiropläisidhen Kultur, wie auch den jahrhunderte­lang dauernden hcldentmtiLÜgep und, , selbstuiff opfernden Kampf, deni Ungarn führte, utm die die christliche Kultur bedrohenden, Ibarbarisichen Einbrüche albtzmwehren. Er hob ihervtqr, daß sich Umgarn auch heute, wo das Christentum ívom Bolschewismus wieder schwer bedroht wird, auf Rom 1 stützt. 1 Nikolaus v. Horthy jun. über die ungarisch-ägyptischen Beziehungen. Im Rahimen einer Vortragssitziung des Ungarischen Cobden-Bundes sprach Freitag abend Nikolaus v, Horthy jun. vor einem dichtbesetzten Auditorium über, „Ägypten in ungarischer Beziehung in der Periode des englisch­­ägyptischen Abknmmens‘‘. Unter den Anwesenden sah man >ifc a. Minister a. D. Emil Purgly, Prof. Ludwig 'Addtrt, Qfaenha usmitglifed Dr. Leo tv. Buday-Goldberger, den Rekhstagsabgeordneten Robert v. Szurday, den Vize­präsidenten des Ungarischen Außenhandelsamtes Dr. Karl Bárányos tu. a. an. Der Vortragende wurde vom Präsidenten dies Cob­­den-Bundes Edmund Halasi-Fischcr begrüßt, der in sei­ner Rede besonders die (Begeisterung hervorhob, mit deT Nikolaus V. Horthy jun. jeder gesellschaftlichen Bewe­gung seine Mitarbeit leiht. Auch wies er auf das Beispiel hin, das der Vortragende durch seine Tätigkeit in der ungarischen. Wirtschaft der Jugendl der ungarischen Mittelklasse zeige. Nikolaus ív. Horthy jun. wies einleitend auf seine persönlichen Erfahrungen und zahlreichen freundschaft­lichen Beziehungen hin, denen er eine gründliche Kennt­nis der ägyptischen Verhältnisse verdanke. Er skizzierte sodann die Geschichte Ägyptens von der britischen Okkupation im Jahre 1882 bis zum anglo-ägyptischen Vertrag vom 20. August 1936. Bei Ausbruch des 'Welt­krieges erklärte England sein Protektorat über Ägypten, das dann zu einem tatsächlichen Kriegsschauplatz wurde, denn die Engländer lenkten von hier aus ihre Operatio­nen öm Suezkanal, Seit der Proklaimierung der Wilson­­scheu Grundsätze der Selbstbestimmung im Í919 setzte eine nationalistische Bewegung in Ägypten ein, die zu­nächst nur wenig Erfolg hatte, jedoch schon 1922 zur formellen Anerkennung der Unabhängigkeit Ägyptens durch England und 1936 zum Abschluß des englisch­­ägyptischen Vertrages führte,, durch den die Unabhän­gigkeit Ägyptens endgültig gesichert wurde. Zur Lösung der einzigen noch offenen Frage der Kapitulationen s#ll demnächst eine internationale Konferenz zusammen­treten. Was die Beziehungen zu Ungarn anbelangt, so stellte der Vortragende zunächst fest, daß Ungarn auf dem Ge­biete des Handels in Europa nicht viel zu suchen habe, da unsere Agra rprodakte mit den billigen Produkten der überseeischen Länder nicht konkurrieren können. Die un­garische Wirtschaft müsse auf einer zeitgemäßen neuen Grundlage wieder aufgebaut werden, und hier stellt sich dann die Frage nach der Anschaffung der Rohstoffe, deren Lösung nicht im Westen, sondern im Osten, zum Teil sogar im Fernen Osten gesucht werden muß. Ägypten ist ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten, und seine Einschaltung in die ungarische Wirtschaft ist eine Auf­gabe allerhöchster Bedeutung. Abschließend erörterte Nikolaus v. Horthy jun. an Hand eines reichen statistischen Materials die märchen­haft rasche Entwicklung des modernen Ägypten und die begrüßungswerte Zunahme des ägyptisch-ungarischen 'Außenhandels. Im Jahre 1931 betrug unsere Ausfuhr nach ’Ägypten 30.000 und unsere Einfuhr von dort 39.000 ägyptische Pfund, und in fünf Jahren nahmen diese Ziffern auf 338.000, bezw. 543.000 Pfund zu. Die Möglich­keiten einer weiteren Entwicklung sind gegeebn, und na­mentlich würde es sich besonders lohnen, den euro­päischen Transitmarkt der ägyptischen Baumwolle in Budapest-Csepel zu schaffen. Die an Gedanken Und Anregungen reichen Ausfüh­rungen wurden von der Zuhörerschaft mit großem Bei­fall aufgenommen. •> I ELEPHONNUMMEBN ♦ des PESTER LLOYD Redaktion.«. 1-848-20 Chefredakteur 1 -824-31♦ ‘ Administration 1-849-09 Druckerei ... 1-825-04 Der Bürgerkrieg in Spanien. Völlige Zerstörung Bilbaos geplant? London, 30. April. (MTI) Außenminister Eden erklärte auf eine Interpellation im Unterhause, daß er den englischen Botschafter in Hendaye angewiesen habe, dringendst mitzuteiilen, ob die Annahme berechtigt sei, daß die spanische nationalistische Regierung die völlige Zer­störung Bilbaos vonhabe. Die englische Regierung wird diese Frage dringend untersuchen, damit sie gemeinsam mit den anderen Mächten, die an den Nichteinmischungsarbeiten teilnehmen, Vorgehen könne, falls solche Pläne zurecht bestehen. Vorläufig könne er über diese Frage nicht mehr sagen, doch hoffe er, sich demnächst ausführlich äußern zu können. Del Vayo verhandelt in Paris über Ret­tung der Frauen und Kinder von Bilbao, Paris, 30. April. (Inf )' Das rechtsstehende Pariser Morgenblatt Le Jour hatte als einzige Zeitung gemeldet, daß der spanische Außenminister Del Vayo am Donnerstag auf dem Luftweg in Paps eingetrdffen sei, lim — wie in hiesigen spanischen Kreisen verlautet — mit dem französischen Außenministerium die Möglichkeit des Abtransportes der Frauen und Kinder aus Bilbao zu prüfen. Halbamtlich wird nunmehr der Radio-Agen­tur zufolge die Anwesenheit Del Vayos in Paris be­­sätigt. Über den Zweck dieses Besuches wird bei dem französischen Außenministerium jedoch Stillschwei­gen beobachtet. Die Radio-Agentur teilt aber in der gleichen Meldung über die Ankunft Del Vayos mit, daß — wie bekanntgegeben wird —■ der Meinungs­austausch zwischen Paris, und London über die Räu­mung Bilbaos durch die Zivilbevölkerung weitergehe. Die englische Regierung bei der Eva­kuierung Bilbaos behilflich. London, 30. April. (MTI) Die englische Regierung erklärte in ihrer Antwort an die baskische Regierung auf die Bitte, bei der Evakuierung Bilbaos behilflich zu sein, daß sie beschlossen habe, bei der Durchführung der Evakuierung zu helfen. Vor der Entscheidung hatten die Minister vormittags und auch am frühen Nach­mittag recht lange beraten. Die Engländer stellen Schiffe :zuir Verfügung, die unter dem Schütze des englischen Geschwaders die am Kämpfe nicht betei­ligten Greise, Frauen und Kinder auf hohe See be­fördern. Bis zu den Grenzen der territorialen Gewäs­ser können auch die Küstenbatterien von Bilbao die Schiffe verteidigen. Der, englische Konsul in Bilbao erhielt die Weisung, darauf zu achten, daß die Aus­wahl der Einzuschilfendeu vollkommen unparteiisch durchgefübrt werde, Dip englische Regierung hofft, daß die Behörden .voir Salamanca keinen Versuch unternehmen werden, die Evakuierung zu ver­hindern. .1, Die nationalistische „Espana“ von republikanischen Flugzeugen versenkt. Paris, 30. April. (Inf.) Der nationalistisch-spanische Kreuzer „Espana“ wurde nach einer Meldung der Radio- Agentur aus Bilbao heute vormittag auf der Höhe von Santander durch republikanische Flugzeuge ver­senkt. Eine Verlautbarung dér baskisohen Regierung teilt mit, daß die nationalistisch-spanischen Kreuzer „Espana“ und „Velasco“ heute vormittag einen Han­­delsdampfer unbekannter Nationalität, der den Na­men „Brora“ führt, angegriffen hätten. Auf die draht­losen Hilferufe des Dampfers sei ein Geschwader republikanischer Flugzeuge aufgestiegen. Mehrere Flugzeugbomben hätten dann den Kreuzer „Espana“ getroffen, der sofort zu sinken begann- Ein Teil der Besatzung sei von dem Kreuzer „Velasco“ gerettet worden. Gegen 10 Uhr sei der Kreuzer gesunken. Fischerboote, die vort iSantander ausgelaufen waren, um den Rest der Besatzung zu retten, seien zu spät gekommen. Bilbao, 30. April. (United Press.) Über die Versenkung des natio­nalistischen Schlachtschiffes „Espana“ berichtet die Küstenwiachstation von Cabo Mayor: Man hat beobachten können, wie am Vormittag von Santander aus Flugzeuge aufgestiegert und gegen das vor der Küste liegende nationalistische Kriegs­schiff einen Luftangriff durchführten. Eine Bombe hat das Heck des Schiffes getroffen, worauf eine un­geheure Explosion erfolgte. Der Kreuzer hat sofort Schlagseite bekommien und ist dann sehr rasch ge­sunken. Um halb 11 Uhr vormittags schlugen die Wellen über dem Schiffskörper zusammen. Der na­tionalistische Zerstörer „Velasco“, der sich in der Nähe des Schauplatzes der Katastrophe a ufóiéit, ist zur Hilfe herbeigeeilt und hat die Überlebenden auf­­gefisobt. Der größte Teil der Mannschaft soll jedoch ums Leben gekommen sein. Nach einer offiziellen Darstellung wurde die „Espana“ von Regierungsflugzeugem bombardiert und versenkt,. als sie ein bisher nicht identifiziertes Handelsschiff auf dem -Wege mach Santander schütz­ten. • Die Flugzeuge »eien auf einen Funkspruch der Küstenwachs tatiom Cabo Mayor von Santander her­­beigotlogen, nachdem der nationalistische Zerstörer „Velasco“ 12 Schüsse auf das Handelsschiff ’abgege­ben hatte, die sämtlich fehlgingen, das Schiff aber gezwungen hätten, anzuhalten. Dem Zerstörer „Ve­lasco“ sei es gelungen, die Offiziere der „Espana“ zu retten; die übrigen Besatzungsmitglieder habe sie an Bord gelassen, , worauf zahlreiche Fischerboote laus Santander der Mannschaft zu Hilfe geeilt seien. In hiesigen militärischen Kreisen wird das rasche Sinken der „Espana“ damit erklärt, daß eine Bombe direkt in einen der Schornsteine gefallen sei und im Kesselhause eine furchtbare Explosion ver­ursacht habe. Das Schiff soll jetzt 300 Meter unter dem Meeresspiegel liegen.. Verwundete Italiener. Gibraltar, 30. April. '(United Press.) Der italienische Dampfer „Franca Frascio“ ist hier mit 250 verwundeten italienischen Frei­willigen eingetroffen- Von hier wird das Schiff nach Genua weiterfahren. Delhosüher die mitteleuropäische Zusammenarbeit« Paris, 30. April. (Inf ) Der französische Außenminister Delbos wiederholte heute vormittag vor dem außenpoliti­schen Ausschuß des Senates die Erklärungen über die politische Lage, die er gestern bereits vor dem außenpolitischen Ausschuß der Kammer abgegeben hat. Der Außenminister betonte im Laufe seiner Aus­führungen, daß die Neuregelung der Beziehungen zwischen England und Frankreich einerseits und Belgien andererseits das Ziel verfolge, die Verteidi­gungsmaßnahmen dieser drei Länder beweglich zu gestalten. Diese Regeimig stelle jedoch keineswegs ein Hindernis für den Abschluß eines neuen Westpaktes unter Beteiligung Deutschlands und Italiens - dar. Frankreich und England hätten stets die Auffassung vertreten, daß ein friedlicher Ausgleich zwischen den mitteleuropäischen Staaten wünschenswert sei, und daß weder Deutschland noch Italien von diesem Aus­gleich ausgeschlossen werden könnten. Das Ziel müsse sein, in Mitteleuropa eine dauerhafte Zusam­menarbeit aller Donauländer unter Wahrung der ge­genseitigen Unabhängigkeit zu erreichen. Weiterhin unterstrich Delbos, daß Frankreich und England mehr denn je geeinigt, wachsam und stark gerüstet sein müßten. Der Außenminister führte die Erfolge des Nichteinmischungsausschusses, die dieser bisher erzielt habe, hauptsächlich auf die englisch-franzö­sische Zusammenarbeit, zurück. Er bestätigte in die­sem Zusammenhang, daß die beiden Regierungen sich gegenwärtig mit der Frage des Abtransportes der Frauen, Kinder und Nichtkämpfer aus dem Kriegsgebiet im Baskenland beschäftigen. Bei Arterienverkalkung des Gehirns und des Herzens läßt sich durch - täglichen Gebrauch einer kleinen Menge natürlichen ,,Franz-Joset“-Bitterwassers die Absetzung des Stuhles ohne starkes Pressen erreichen. Ärztlich empfohlen. BRITISCHES REICH. Verkehrsstreik in London? London, 30. April. (Inf.) Die Bemühungen um die Vermeidung des Londoner Autobusfahreraiusstandes sind bisher weiter ergebnislos geblieben, w-erdoni aber trotzdem bis zur letzten Stunde am Freitag abend fortgesetzt werden. Sollten sie, wie allgemein befürchtet wird, endgültig scheitern, so werden um Mitternacht, d. h. in der Nacht zum Samstag, 26.000 Autobusfaihirer und Schaffner die Arbeit niederlegen und in LanidJon 5000 Autobusse, die täglich 5 Mill ionén Menschen befördern, ganz stillgelegt. ITALIEN. Das SehluBkommuniqué über den Besuch Ciános in Tirana. Rom, 30. April. (Inf.) Zum Abschluß der vom italienischen Außenminister Grafen Ciano vöm 28. bis 30. April mit König Zogu von Albanien und den führenden Mitgliedern der albanischen Regierung geführten Be­sprechungen wurde eine amtliche Mitteilung veröf­fentlicht, worin es heißt, daß die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen Italien und Albanien eingehend geprüft worden sind. Von beiden Seiten wurden die Gefühle tiefer Freundschaft be­stätigt, die die beiden verbündeten Staaten verbinden und die sich auf den Vertrag vom 22. November 1927 und das Abkommen vom 19. März 1936 stützen. Es wurde die Absicht bestätigt, die bestehenden Be­ziehungen im Einklang mit dem jüngsten Abkom­men zwischen Italien und Jugoslawien vom 15. März d. J. im gemeinsamen Interesse des Friedens und des Wiederaufbaues und im Interesse Italiens und Albaniens zu entwickeln. Die albanische, Regierung ihat ihrer lebhaften Hoehisdhätzung über den tätigen Beitrag Italiens zum Fortschritt und Wohlergehen Albaniens Ausdruck gegeben. Der italienische Außen­minister hat im Namen des Duce und der faszisti­schen Regierung die Versicherung der erprobten ita­lienischen Freundschaft erneuert. Zehnprozentige Lohnerhöhung. Rom, 30. April. (Inf.) Unter dem Vorsitz Mussolinis hat der zen­trale Korporationsausschuß die Anpassung der Löhne am die seit der Abwertung eiingetretenen Preiserhö­hungen beschlossen. Diese Lohnerhöhungen treten

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