Pester Lloyd - esti kiadás, 1937. jűlius (84. évfolyam, 146-172. szám)

1937-07-01 / 146. szám

Donnerstag, Í, Juli 1937 • s • (unter 'keinen Umständen Freiwillige aus Spanien zurückziehen, da diese nicht von der Regierung dorthin geschickt worden seien und „nur durch General Franco persönlich ihrer moralischen Ver­pflichtung enthoben werden können“. Gegen diese Argumentation dürfte es nicht gerade leicht sein, piit diplomatischen Mitteln aufeukommen. Und so besteht zurzeit keine Aussicht darauf, daß die reelle Nichteinmischungspolitik wieder in Gang gebracht werden könnte. Tagung der Union der Völkerbundligen. Vorschläge der Ungarischen Liga in der Slowakei. Prag, 1. Juli. Die Ungarische Völkerbundliga in der Slowa­kei legte der Tagung der Union der Völkerbundligen Jn Pozsony folgenden Beschlußantrag vor: Im Hinblick auf den Grundsatz, daß die Min­derheitenfrage noch nicht gelöst ist, macht die Ungarische Völkerbundliga in der Slowakei folgende [Vorschläge: 1. Vom Gesichtspunkte der wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung sind die Rechte der Min­derheiten, ebenso wie die Einhaltung der Minder­­heitengesetze, wirksamer zu schützen. 2. Der kollektive Charakter der Minderheiten ist ftnzuerkennen, und es muß ihnen auch das Recht gegeben werden, bei einem internationalen Gericht für Minderheiten vorstellig werden zu können. 3. Die kulturelle Zusammenarbeit ist auch auf die in verschiedenen Staaten verstreuten Volkskör­per der Minderheiten zu erstrecken und sicherzu­­/■Aellen. 4. Der in den Mmöerheitenverträgen stipulierte begriff der Minderheiten, in dem eine artgemäße, Weligiöse und sprachliche Unterscheidung zum Aus­­jjlruck kommt, ist mit dem einheitlichen Begriff j^nationale Minderheit“ zu ersetzen. 5. Die Erledigung der Minderheitenbeschwerden Ist zu beschleunigen derart, daß für jeden Fall eine 'Präklusivfrist zu bestimmen ist. Palästina-Aufteilungsplan kommt vor den Völkerbund? London, Í. Juli. (Inf.')1 Wie im Zusammenhang mit der bevor­­«tehenden Veröffentlichung des Berichtes des Palä­stina-Ausschusses verlautet, hat die englische Regie­­-Eung bereits alle Vorkehrungen getroffen, um den jPlan zur Aufteilung Palästinas sobald als möglich 'dem Völkerbund vorzulegen. Der Völkerbund wird sich auch mit den von arabischer und jüdischer Seite erwarteten Einwendungen gegen die Aufteilung zu befassen haben. Die Einzelheiten dieses englischen Schrittes in Genf sind in der Mittwochsitzung des Kabinetts besprochen und entsprechende Beschlüsse getroffen worden. Bei Erkrankungen des Magens und »armes, der Leber Und der Gallenwege wirkt ein Glas natürliches „Franz-Josef“­­Bitterwasser, morgens nüchtern genommen, sicher lösend und immer gelinde ableitend. Ärztlich bestens empfohlen. Der Zwischenfall an der russisch­­mandschurischen Grenze. London, 1. Juli. (MTI) Die japanische Regierung ist heute in Sachen des bewaffneten Zusammenstoßes bei der 'Amur-Insel Sennufa zu einem außerordentlichen Mi­nisterrat zusammengetreten. Das Blatt Asahi Shinbun will wissen, daß dieser Minislerrat auf Grund der Berichte dies Kriegsmini­­isifcers und des Außenministers für alle Fälle das Nö­tige vorkehren wird. Nach Meldungen aus der Hauptstadt Mandschu­­kuos, Hsinking, ist die Lage außerordentlich ge­spannt. Mandschukuo ist fest entschlossen, mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln die Freiheit der Flußschiffahrt auf dem Amur zu schützen. Der japanische Botschafter in Moskau Sigenicu hat erklärt, Japan werde die notwendigen Vorkeh­rungen treffen, wenn die Sowjets ihre Truppen nicht von den Inseln des Amur zurückziehen, die sie un­längst besetzt haben. Er fügte hinzu, er hätte bisher aus Tokio noch keine Informationen erhalten, ob die von seiner Regierung vorgesehenen Maßnahmen bewaffneter Art sein- würden, oder nicht. BRITISCHES REICH. Heute Wahlen in Irland nebst Abstimmung über die Verfassung. Dublin, 1 Juli. (MTI) Auf dem Gebiete des irischen Freistaats wer­den heute die Reichstagswahlen abgehalten. Um die 138 Mandate kämpfen 254 Kandidaten. Die Zählung der Stimmen beginnt erst Freitag, und die ersten Resultate .werden vor Samstag nicht bekanntgegeben. Im Zusammenhang mit den Neuwahlen findet auch die Volksabstimmung in der Frage der neuen irischen Verfassung statt. Im Sinne des Verfassungsentwurfes wird der Posten eines englischen Generalgouverneurs aufgehoben und ein irischer Staatspräsident ernannt. FRANKREICH. Attentat auf den Bürgermeister von Oran. . | Paris, iT. Juli. (Inf.)’ Wie aus Oran gemeldet wird, ist gegen den Bürgermeister dieser Stadt, Abbé Lambert, der in der nordafrikanisefhen Politik eine nicht unwesent­liche Rolle spielt, am Mittwoch Morgen ein Anschlag verübt worden. Er wurde, als er auf der Terrasse eines Kaffeehauses saß, von dem Direktor des städtischen Museums Ferrando überfallen, der aus nächster Nähe einen Revolverschuß auf den Bürger­meister abgab. Ferrando wurde verhaftet, der Abbé in ein Krankenhaus geschafft, wo die Ärzte feststell­ten, daß die Kugel den Brustkorb oberhalb des Herzens durchgeschlagen, aber keine lebenswichti­gen Organe verletzt hat. Die Behörden haben sofort Maßnahmen getroffen, um etwaige Unruhen unter der Bevölkerung zu verhindern. Bisher ist jedoch die Ordnung nicht gestört worden. POLEN. Nach dem Besuch des Königs Carol. Das amtliche Kommunique. Warschau, 1. Juli. (P. Ä. T.)1 Nach Abschluß des Besuches des Königs Carol wurde die folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: „Der Besuch, den König Carol von Rumänien beim Präsidenten der Republik Moscicki abstattete, lieferte den greifbarsten Beweis der die beiden ver­bündeten Länder verknüpfenden freundschaftlichen Beziehungen. Im Laufe der anläßlich des Königs­besuches geführten Verhandlungen wurden die die beiden Länder gemeinsam angehenden wichtigsten Fragen ausführlich durchbesprochen und dabei fest­gestellt, daß die Interessen der beiden Länder für die Aufrechterhaltung des Friedens, die auch weiterhin das wichtigste Ziel des polnisch-rumänischen Bünd­nisses bleibt, vollkommen identisch sind. Der warme und begeisterte Empfang, den die polnische öffent­liche Meinung dem König von Rumänien zuteil wer­den ließ, ist der beste Beweis der aufrichtigen An­hänglichkeit, die die polnische Nation gegenüber der Idee und der praktischen Verwirklichung des den Lebensinteressen der beiden Völker so gut entspre­chenden Bündnisses an den Tag legt. König Carol von Rumänien wies auf den tiefen Eindruck hin, den anläßlich der verschiedenen für ihn veranstalteten Truppenrevuen und Aufmärsche die Haltung, die ausgezeichnete Rüstung und Ausbil­dung der polnischen Truppen auf ihn gemacht hatte.“ Im weiteren teilt das Kommuniqué mit, daß der rumänische Außenminister Antonescu und der pol­nische Außenminister Beck am 30. Juni im Schloß Wawel in Krakau eine Vereinbarung unterzeichnet haben, laut der die bisherigen Gesandtschaften der beiden Staaten gegenseitig in den Botschaftsrang er­hoben werden sollen. TSCHECHOSLOWAKEI. Paul-Boncour in Prag. Prag, 1. Juli. (MTI) Paul-Boncour ist gestern Abend in Prag ein­getroffen. Staatspräsident Benes gab zu seinen Ehren ein Diner. Mit 1. Juli 1937 beginnt eia neues Abonnement an! den PESTER LLOYD unter folgenden Bedingungen: Für Budapest mit täglich zweimaliger Zustellung and für das Inland: Morgen- und Abendblatt: Ganzjährlich......Pengő 72.— I Vierteljährlich ... Pengő 18.— Halbjährlich__ „ 36.— | Monatlich.*........ „ t»,40 Für die separate Zusendung des Abendblattes nach der Provinz ist vierteljährlich 1 Pengő zu entrichten. Für das Morgenblatt allein: Ganz jährlich...... Pengő 44.— I Vierteljährlich ... Pengő ÍÍ. -Halbjährlich............... 22.— | Monatlich...------ , 4._ Für das Abendblatt allein: Ganzjährlich......Pengő 32.— I Vierteljährlich___Pengő 8.— Halbjährlich __ „ 16.— | Monatlich............ . 3._ Mit täglich einmaliger Postversendung: Für Oesterreich.......-................vierteljährlich ö. Sch. 30.— Für alle übrigen Staaten------ vierteljährlich Pengő 30.— Wir ersuchen jene p. t. auswärtigen Prämuneranten. deren Abonnement mit 30. Juni 1937 abläuft, den Pränumerationsbetrag unter genauer Angabe ihrer Adresse rechtzeitig an uns einzusenden, um jeder Unterbrechung in der Expedition des Blattes vorzubeugen jpfip Neueintretende Abonnenten erhalten die bisher erschienenen Fortsetzungen unseres Romans: Harmonie Die Geschichte einer Ehe von MAURICr TTE SAINT GENOSS, gratis nachgeliefert. Die Administration des Fester Lloyd PESTER LLOXD RUSSLAND. Der Präsident der usbekischen Republik- seines Amtes enthoben. .....-I Ni Moskau,1. Juli- t (Inf.) Wegen gegenrevolutionärer Umtriebe ist f jetzt auch der Präsident der sowjetrussischen usbeki-, sehen Republik Faizula Kaidheffa seines Amtes ent-’ hoben worden. ,;.| T 'agesneuigkeiten» Die Leiche der Herzogin vom Bradford aufgefunden. Der Kapitän des Klüstendampfers „Hayton“ meldet, daß, an der Küste von Northumberland die Leiche dec' 70jährigen Herzogin von Bradford gefunden wurde, die zu, Ostern dieses Jahres aulf einem kleinen Luftfahrzeug allein den Londoner Privatfluighafen verlassen und seither; -verschwunden war. Die Hochzeit Roosevelt — Dupont. Aus London wind telegraphiert: In der Stadt Wilmington im Staats Delaware ist unter feierlichen Äußerlichkeiten Franklin Roosevelt, der jüngste Sohn des Präsidenten Roosevelt, mit der Töchter Ethel des Munitionsfabrikanten John Dupont getraut worden. Die amerikanische Bevölkerung vergleicht diesen Bund mit der Romanze von Romeo und Julia unidl stellt fest, daß zwei liebende Herzen die alt« Feindschaft zwischen den beiden mächtigsten Familien der Neuem Welt überbr.ückt (haben, denn der steinreiche Muni tion'sf abrik an t Dupont gehörte zu den erbittertesten politischen Feinden des Präsidenten Roosevelt, Ider in diesem Kampfe nicht besonders wählerisch in seinen, Ausdrücken gewesen ist. Zur Trauung hatten sich drei­hundert, den vornehmsten Kreisen angehöremde Gäste eingefunldlen, und an dem Empfang im Schlosse der Familie Dupont, wo nach der Trauung ein großer Emp­fang stattfand, nähmen etwa 1200 Personen teil, unter; ihnen auch die Vertreter der amerikanischen Finanz-, Industrie- und der politischen Welt. Die Braut trug eine einfache weiße Tiilltoilette. Ihren 'einzigen Schmuck toil-* dete eine Perienkolier im (Werte von einer viertel Million. Dollar. Aus dem Tréuschwur war die Stelle ausgelassen worden, in der die Gattin gelobt, dem Gatten zu gehorchen, Frau Roosevelt vergoß Freudentränen als der Priester das junge Paar segnete, und Präsident Roosevelt verließ glücklich lächelnd Arm in Arm mit Dupont das Gotteshaus, Regimenisiag. Wie aus Szeged gemeldet wird, he-1 ging das dortige Honvédinfanterieregiment Johann Hunyadi Nr. 9, dessen Oberstinhaber Nikolaus v. Horthy ist, den Regimentstag unter feierlichen Äußerlichkeiten. Früh fand eine Réveille statt und vormittag 8 Uhr wurdo im Hofe der Kaserne eine Feldmesse zelebriert. Nachher wurden das Ehrenmal der vormaligen 5er Honvéd an der Mauer der Votivkirche und das des früheren 46er; gemeinsamen Infanterieregimen.:; bekränzt, deren Tradi-. tionen auf das Nachfolgerregiment übergegangen sind. Die Feierlichkeit beschloß eine Truppenrevue im Kasernenhofe, zu der auch der vormalige Kommandant des Regiments und spätere kommandierende General in Szeged FML. a. D. Reichstagsabgeordneter Dr. Shvoy, Infanteriekommandant Oberst Näday, sowie die Spitzen der Behörden teilnahmen. Die Bedeutung des Tages würdigte Oberleutnant Lakatos; nachher verteilte Oberst­leutnant Gätföldy die belobenden Anerkennungen. Den Festakt beschloß ein Vorbeimarsch der Truppen. Fahnenweihe der Frontkämpfer. Wie aus Sátor aljaujhely gemeldet wird, hat dort auf der Sportbahn im Beisein der Erzherzogin Maria Alice, sowie des Ober­gespans Fáy, der den Innenminister vertrat, die Fahnen­weihe der Frontkämpfer stattgefunden. Fahnen patin war die Gemahlin des Obergespans. Nach den An­sprachen der Delegierten der Frontkämpferzentrale in, Budapest schmückte Frau Stefan v. Fáy unter großer Begeisterung eines zahlreichen Publikums die Fahne mit ihrem Band. Das Fahnenband des Nationalverbandes Ungarischer Frauen brachte Frau Zoltán Szentgyörgyi, an. Den ersten Nagel schlug Erherzogin Maria Mice in. den Fahnenschaft ein. Dann folgte Obergespan Fáy namens des Innenministers mit der Widmung: „Die Auferstehung liegt bei uns, wenn wir woUen!“ Es ist dies der berühmte von Stefan Széchenyi geprägte Fahnenspruch. Nachher folgte ein Bankett, in dessen Verlaufe der Obergespan den ersten Trinkspruch auf den Reichsverweser ausbraebte. Lavoro Fascista wirbt für Ungarn. Wie aus Rom gemeldet wird, hat Lavoro Fascista, das Tagblatt des arbeitenden Volkes Italiens, für den Monat Juli einen Touristenzug mit Arbeitern und Kleinbürgern nach Un­garn angekündigt. Das Blatt begleitet seine Akündigung mit folgendem Aufruf: „Gibt es denn etwas Schönere» für den italienischen Menschen unserer Zeit, als di«S ruhmreiche und heroische Vergangenheit Ungarns, übei alle Wehmut der Gegenwart hinweg kennen zu lerneß­­die Sympathien und die Freundschaft dieser Nation, dis ihrer Geistigkeit nach der italienischen so nahesteht und die schweren Folgen des ungerechten Trianoner Frie­densvertrages so würdevoll trägt, ins Herz zu schließen?“ Der Artikel beschreibt dann ausführlich die ungarische Volkskunst als eine der kraftvollsten und originellsten in ganz Europa und schließt mit den Worten: „Diese Offenbarungen des Volkstums sind die stärksten Zeugen für die große Kultur, durch die das Ungartum auch über seine Staatsgrenzen hinweg unverändert seine Einheit bewahren und auch weiterhin seine hohe europäische Mission zu erfüllen vermag. Fünfunddreißig Jahre ungarische Kaukasusfor*. schung. Am 28. d. M. waren es 35 Jahre, daß unter der Führung des berühmten ungarischen Geographen wei­land Ludwig Löczy eine Expedition von zehn Hörern -des geographischen Universitätsinstituts und vier Profes­soren aus Tiflis zur Erforschung des Kazbek-Gebiets im Kaukasus aufgebrochen war. Die Expeditionsteilnehmer aus Rumpfungarn begingen diesen denkwürdigen Anlaß mit einem kameradschaftlichen Zusammentreffen, an dem teilnahmen: Staatssekretär Geheimer Rat Dr. Szily, der seinerzeit Privatdozent an der Technischen Hoch­schule war, ferner Ministerialrat Dr. Boreczky aus dem Kultus- und Unterrichtsministerium, Gymnasialprofessor Elemér Ernői aus Miskolc, Handelsschuldirektor Legäny

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